Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft

jaarverslag2016-portofrotterdam-havenbedrijf-rotterdam

Der Jahresbericht des Havenbedrijf Rotterdam für das Jahr 2016 steht ab sofort auf der Website jaarverslag2016.portofrotterdam.com. Er vermittelt einen Einblick in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Wertschöpfung, die der Hafenbetrieb für seine Stakeholder kreiert.

Das vergangene Jahr war in finanzieller Hinsicht ein stabiles und gesundes Jahr für den Hafenbetrieb Rotterdam. Die Investitionen – vor allem in die Infrastruktur – tragen in bedeutendem Maße zu einem attraktiven Investitionsklima für die Kunden des Hafenbetriebs bei. Zudem lag der Fokus 2016 auf zwei großen Herausforderungen: der Energiewende und der Digitalisierung. Als Teil der Gesellschaft sowie als Hafen- und Industriekomplex gleichermaßen stehen wir vor der vielschichtigen Aufgabe, die CO₂-Emissionen, im Einklang mit dem Klima-Abkommen von Paris, in gut 30 Jahren um 80 bis 95 % zu senken. Der Hafenbetrieb Rotterdam ist sehr bestrebt, das Hafengebiet zum Vorreiter bei der Entwicklung und groß angelegten Anwendung von allerlei (neuen) Techniken zu machen, so dass einerseits die Nutzung fossiler Brennstoffe weniger umweltschädigend wird und andererseits erneuerbare Energien und zirkuläre Verfahren/Prozesse zur Entfaltung gebracht werden.

Digitalisierung und Automatisierung bieten große Möglichkeiten, vor allem im Hinblick darauf, logistische Prozesse/Verfahren effizienter zu gestalten. Daher hat der Hafenbetrieb im vergangenen Jahr, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, verschiedene Pilotprojekte in Angriff genommen, so dass Daten transparenter gemacht werden und aufgrund dessen, die Effizienz des Transports – vor allem von Containern zwischen dem Hafen und dem Hinterland – erhöht werden kann.

In Anbetracht der gesellschaftlichen Vorgehensweise bei Projekten und Investitionen ist 2016 ein neues Corporate Social Responsibility (CSR)-Statement erstellt worden. Hierin wird erläutert, wie der Hafenbetrieb als Unternehmen einen positiven gesellschaftlichen Einfluss ausüben möchte und wie der gesellschaftlichen Verantwortung Form verliehen werden soll.

Der integrierte Jahresbericht wird laut der G4-Richtlinie zur nachhaltigen Berichterstattung der Global Reporting Initiative vorgelegt. Der Wirtschaftsprüfer des Hafenbetriebs hat sowohl die Finanzdaten als auch die nicht-finanziellen Informationen im Jahresbericht geprüft und mit einem Bestätigungsvermerk versehen.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




Currenta-Mitarbeiter sprühen vor Ideen

So sieht das neue Rohrleitungssystem aus, dass es ermöglicht, dass in der Abwassereinigung so viel Strom gespart wird.

Daniel Düsentrieb wäre sicher begeistert von der Motivation und dem Engagement der Currenta-Mitarbeiter, mit guten Ideen ihren Arbeitsalltag sicherer, effizienter und einfacher zu gestalten.

Im Jahr 2016 reichten Tüftler aller Geschäftsfelder insgesamt 3.224 Verbesserungsvorschläge beim Currenta Ideen Management (CIM) ein. Die daraus erzielten Einsparungen für das Unternehmen betragen rund 2,2 Millionen Euro im ersten Jahr der Realisierung. Der Chempark-Betreiber belohnte die Kreativität der Ideengeber mit einer Gesamtprämiensumme von rund 900.000 Euro. Besonders erfreulich: Fast jeder Zweite hat sich mit einer Einzelidee oder zusammen mit den Kollegen im Team eingebracht; der Beteiligungsgrad liegt bei 46 Prozent. Auch die Azubis hatten viele Verbesserungsideen und reichten insgesamt 266 Vorschläge beim CIM ein.

„Es freut mich sehr, dass so viele Ideen auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit abzielen. In allen Bereichen engagieren sich unsere Mitarbeiter und Auszubildenden – und leisten ihren Beitrag zu Sicherheit, Umweltschutz und Effizienz. Mit ihrem Einsatz und Fachwissen bringen sie Currenta weiter voran. Dafür danke ich ihnen sehr“, betonte Currenta-Geschäftsführer und -Arbeitsdirektor Dr. Alexander Wagner.

1.807 Ideen konnten im vergangenen Jahr umgesetzt werden. Damit ist die Realisierungsquote leicht gestiegen und liegt aktuell bei 53 Prozent. Etwa die Hälfte dieser realisierten Ideen verbesserte die Arbeitssicherheit und/oder den Gesundheitsschutz. Neben diesen beiden sind Umweltschutz und die Energieeffizienz zwei weitere Kategorien: 117 realisierte Ideen zielen auf den Umweltschutz und 75 Vorschläge verbessern die Energieeffizienz.

Die höchste Einzelprämie im Jahr 2016 betrug rund 64.000 Euro und wurde an einen Mitarbeiter im Standort Leverkusen ausgezahlt. Es sind jedoch nicht nur die „großen“ Ideen, von denen ein Unternehmen profitiert. Gerade auch die vielen kleinen realisierten Vorschläge mit einem wirtschaftlichen Nutzen bis 5.000 Euro tragen zu Fortschritt und Effizienz bei. Sie machten mit fast 99 Prozent der gesamten umgesetzten Ideen den größten Anteil aus. Darüber hinaus gab es Anerkennungsbeträge für gute Vorschläge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht verwirklicht werden konnten. 659 solcher Ideen waren es im letzten Jahr. Currenta zahlte dafür rund 32.000 Euro aus.

Die meisten Beiträge kamen im vergangenen Jahr mit 1.931 Verbesserungsvorschlägen aus dem Chempark Leverkusen, gefolgt von Dormagen (805) und Krefeld-Uerdingen (474).

Stromsparer im Chempark Krefeld-Uerdingen

Im Sinne der Umwelt spart Currenta gerne Strom: Energieeffizienz ist das Stichwort für einen Verbesserungsvorschlag von Mitarbeitern in der Abwassereinigung. Vor der Reinigung in der biologischen Kläranlage wird das Abwasser aus dem Chempark zunächst in einem großen Puffertank gesammelt. Von dort wurde es bisher in das Becken der Vorklärung – die erste Stufe im Reinigungsprozess – elektronisch gepumpt. Durch die Idee der Mitarbeiter kann nun größtenteils auf den Strom verzichtet werden. Mit einem Umbau der Rohrleitung und einer Erhöhung des Wasserspiegels kann das Abwasser nun ohne elektronisches Pumpen vom Sammelbecken in die Vorklärung laufen. „Jetzt kann die meiste Zeit des Jahres, wenn der Puffertank ausreichend gefüllt ist, das Wasser von selbst in die Vorklärung fließen“, meint Schichtmeister und Miteinreicher des Verbesserungsvorschlags Hans-Jürgen Schalk. Ein wertvoller Beitrag für Umwelt und Klima: Der jährliche Stromverbrauch von circa 90 2-Personen-Haushalte wird damit eingespart.

Teamarbeit im Chempark Dormagen

Vorhandenes hinterfragen und über Alternativen nachdenken – das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Verbesserungen. Das haben sich auch drei Mitarbeiter in der Dormagener Kläranlage gedacht. In der Vergangenheit ärgerten sie sich über die enorme Schaumbildung im Nitrifikationsbecken. Ähnlich wie ein Topf kochende Milch auf dem Herd, drohte dort das Klärbeckenecken regelmäßig in die Auffangtasse überzulaufen. Zur Bekämpfung der übermäßigen Schaumbildung setzen die Mitarbeiter Antischaummittel ein, welches sehr teuer ist. „In 2014 hatten wir einen Verbrauch von 54 Tonnen. Da war klar, dass wir eine andere Lösung finden müssen“, sagt Betriebsassistent Hans-Joachim Brandes. Gemeinsam mit zwei Kollegen hatte er eine Idee: Der Wasserstand im Becken sollte soweit abgesenkt werden, dass das Becken nicht mehr überlaufen und der übermäßige Schaum automatisch abfließen kann. Gesagt, getan. Seitdem kann auf den Einsatz von Antischaummittel verzichtet werden und rund 240.000 Euro pro Jahr gespart werden. „Das war gute Teamarbeit“, sagt Brandes. „Jeder für sich hätte das nicht ohne Weiteres umsetzen können.“

Quelle und Foto: Currenta GmbH & Co. OHG, So sieht das neue Rohrleitungssystem aus, das es ermöglicht, dass in der Abwassereinigung so viel Strom gespart wird.




Startup zu Gast im Duisburger Hafen

170307_Startup zu Gast im Duisburger Hafen

Im Zusammenhang mit dem Projekt „Smart am Start“ des Initiativkreises Ruhr, bei dem Firmengründer erfolgreiche Manager treffen,  empfing duisport‘s Vorstandsvorsitzender Erich Staake die jungen Unternehmensgründer von parcelbox2go zu einem Gedankenaustausch.

Die jungen Gründer bauen derzeit in Dortmund einen Paket-Lieferservice auf, bei dem der Kunde exakt bestimmen kann, wann und wo er seine online bestellte Ware erhält. Dieses Angebot soll bei Erfolg  auf das gesamte Ruhrgebiet übertragen werden.

„Diese Wunschzeit-Zustellung ist sehr interessant. Denn auch wir denken in maßgeschneiderten Lösungen für unsere Kunden“, so Staake. Das Geschäftsmodell von parcelbox2go könne durchaus ein Werkzeug für E-Commerce-Unternehmen sein, die sich neu im Duisburger Hafen ansiedelten und keine eigene Vertriebsstruktur für ihre Waren aufbauen möchten. Denn insbesondere beim E-Commerce sei der Service entscheidend.

Staake informierte die jungen Firmengründer darüber, dass duisport gemeinsam mit Partnern aus der Industrie in diesem Jahr ein Startup-Lab in Duisburg einrichten werde. Dadurch soll die Zusammenarbeit von Unternehmen aus Industrie und Logistik mit jungen Firmengründern  intensiviert werden.

Die Entwicklung neuer, disruptiver Ideen und Innovationen sei die Stärke vieler Start-up-Unternehmen. Die Entstehung neuer Geschäftsmodelle, Anwendungen und Technologien werde dadurch gefördert . Überdies sollen die Unternehmen am Standort sowie aus der Region von den Anregungen und Entwicklungen der jungen Unternehmen profitieren. Staake sagte anerkennend zu den Gästen von parcelbox2go : „Sie wären ein klassisches Startup, das wir auch gerne dabei hätten.“

Quelle: duisport, Foto: duisport/krischerfotografie, duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake traf die Geschäftsführer des Startup-Unternehmens parcelbox2go Björn Marc Paulus (r.) und Oliver Maassen zu einem Gedankenaustausch im Duisburger Hafen




Imperial belohnt IFMS-Premierennutzer

170227_1-Cornelis_Blonk_Noordenwind_bearbeitet_RGB

Cornelis Blonk (MS „Noordenwind“), Sija und Zeger Bouman (MS „Alpi“) und Dirk Verboom (MS „Amento“) sind die ersten Partikuliere, die mit Hilfe der Frachtbörse Imperial Freight Management System (IFMS) Binnenschiffstransporte abgewickelt haben.

Jetzt überreichte Imperial-Partikulierbetreuer Uwe Gick den Binnenschiffern jeweils einen Tablet-Computer. Imperial hatte den ersten einhundert Binnenschiffern, die vom 16. Januar dieses Jahres an Transporte über IFMS abwickeln, ein iPad versprochen.
Während aus dem Motorschiff „Noordenwind“ im Hafen Neuss eine Ladung Aluminiumoxid aus Rotterdam entladen wurde, nahm Cornelis Blonk im Steuerhaus sein neues iPad entgegen. Gleichzeitig nutzte der Binnenschiffer die Gelegenheit, Uwe Gick von seinen ersten Erfahrungen mit IFMS zu berichten. Die Bedienung sei einfach und man finde schnell, was man für den Abschluss eines Transportes benötigt. Dies entlaste ihn bei der Arbeit, sagte der Binnenschiffer.

Cornelis Blonk aus Krimpen an der Ijssel ist mit der 2006 gebauten „Noordenwind“ hauptsächlich auf dem Niederrhein unterwegs. Blonk hat bereits eine ganze Reihe von Transporten über IFMS abgewickelt. Unterstützt haben ihn dabei die über IFMS zur Verfügung stehenden Funktionen. Dazu gehören: passende Ladungen suchen und finden, Angebote abgeben, verhandeln mit den Disponenten und Abschlüsse tätigen. Außerdem nutzt er die Abwicklungsfunktionen, wie Positionsmeldungen per GPS zu übermitteln oder mit dem Smartphone fotografierte Transportdokumente via IFMS-App zu übertragen. Auch die Lade- und Löschzeiten übermittelt Blonk via App.

Zeger Bouman und seine Frau Sija, Eigner der „Alpi“, sind seit 35 Jahren auf dem 1960 gebauten Binnenschiff unterwegs. Auch Zeger Bouman hat die IFMS-App schon auf sein Smartphone geladen und eine Reise damit abgewickelt. Ebenfalls genutzt hat er die Funktion zum Upload der Lade- und Löschdokumente via App. Mit der IFMS-App auf seinem neuen Tablet kommt er zukünftig wegen des größeren Displays noch komfortabler an interessante Ladungen.
Premierennutzer Nummer drei ist Dirk Verboom, Eigner des MS „Amento“ (Baujahr 2001). Auch Dirk Verboom hat schon erste Erfahrungen mit der Frachtbörse gesammelt. Via IFMS-App hat er mit Imperial verhandelt und eine Ladung angenommen.

„IFMS hat einen guten Start hingelegt und wird von den Binnenschiffern sehr gut angenommen, weil es einfach zu handhaben ist“, bilanziert Uwe Gick. „Ob eine digitale Lösung anwenderfreundlich ist, kann niemand besser beurteilen als der Nutzer selbst“, ergänzt er. „Gemeinsam mit unseren Premierennutzern und Transportpartnern werden wir IFMS kontinuierlich dort optimieren, wo sich noch Bedarf ergeben sollte.“

IFMS steht für Imperial Freight Management System und bezeichnet eine webbasierte E-Commerce-Plattform, auf der Schiffsraum und Ladung zusammengeführt werden. Das Ziel besteht darin, die Schiffsdisposition zu optimieren und Schiffe besser auszulasten. Im ersten Schritt wurden zunächst nur die zu Imperial gehörende Flotte und das interne Ladungsvolumen aller Imperial-Standorte auf einem internen Marketplace zusammengeführt. Über Bildschirme in den Büros informieren sich Disponenten aller Imperial-Standorte in Echtzeit über die abzufahrende Ladung und die zur Verfügung stehenden Schiffe. Seit Anfang dieses Jahres ist IFMS für Partikuliere geöffnet und ab Mitte 2017 soll die Plattform auch für externe Verlader freigeschaltet werden. Im Prinzip funktioniert IFMS wie Laderaumbörsen, die im Straßengüterverkehr seit Langem eingesetzt werden. Darüber hinaus vereinfacht IFMS auch die Transportabwicklung an Bord, denn die registrierten Schiffe können über eine mobile App Informationen wie zum Beispiel Positionen oder Lade-Löschdokumente sehr einfach übermitteln. Wenn Imperial das gesamte jährliches Ladungsvolumen von 50 bis 60 Millionen Tonnen in IFMS eingespeist hat, werden etwa 20 Prozent des gesamten Jahresvolumens der deutschen Binnenschifffahrt im IFMS erfasst sein.

Quelle und Foto: Imperial Logistics International B.V. & Co. KG, Imperial-Partikulierbetreuer Uwe Gick (l.) und Partikulier Cornelis Blonk




Rheinland trotzt allen Turbulenzen

NDH05

Die Wirtschaft im Rheinland trotzt allen weltwirtschaftlichen Turbulenzen und zeichnet sich zu Jahresbeginn 2017 durch eine große Stabilität aus.

Das ist die zentrale Botschaft des aktuellen Konjunkturbarometers Rheinland, das die sieben rheinischen Industrie- und Handelskammern (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid) heute in Düsseldorf präsentiert haben. Dazu wurden knapp 3.000 Unternehmen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie zu ihren Erwartungen für 2017 befragt.

Zum Jahresbeginn 2017 bewerten die Unternehmen im Rheinland ihre Geschäftslage größtenteils weiterhin sehr positiv. 39,7 Prozent der befragten Betriebe bezeichnen ihre Lage als gut, weitere 49,8 Prozent immerhin als befriedigend. Der Geschäftslageindex, der die Differenz der guten und schlechten Lageeinschätzungen darstellt, hat gegenüber dem Herbst um 1,8 Punkte zugelegt. Er hat mit 29,3 Punkten fast den starken Wert vom Jahresbeginn 2016 erreicht und liegt deutlich über dem 10-Jahres-Durchschnitt, der bei 21,3 Punkten liegt. „Die Konjunktur im Rheinland entwickelt sich sehr stabil. Anhaltend niedrige Zinsen, eine hohe Kaufkraft und Konsumlaune, eine bis in den November hinein relativ niedrige Inflation sowie steigende Einkommen und Beschäftigung stützen diesen Verlauf“, erläuterte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Von den Leitbranchen am Mittleren Niederrhein meldet insbesondere die Chemische Industrie eine überaus positive Geschäftslage, die zudem deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Dies gilt auch für die Logistiker, die in den vergangenen Jahren vom gestiegenen privaten Konsum sowie den niedrigen Ölpreisen profitiert haben. Das Ernährungsgewerbe meldet zwar ebenfalls eine positive Lage, die Bewertung der Unternehmen liegt allerdings unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Bei den Metallunternehmen ist der Anteil der Unternehmen, die eine gute Lage melden, mit 28 Prozent nur wenig höher als der Anteil der Unternehmen, die eine schlechte Lage melden (21 Prozent). Insbesondere die Stahlbranche befindet sich in einer globalen Strukturkrise. Das Angebot übertrifft weiterhin die Nachfrage deutlich.

26,0 Prozent der Unternehmen im Rheinland gehen für die kommenden Monate von einer sich weiter verbessernden Geschäftsentwicklung aus. Weitere 60,9 Prozent erwarten keine größeren Veränderungen und nur 13,1 Prozent befürchten eine Verschlechterung. Der Saldo für die Geschäftserwartungen liegt somit bei 12,9 Punkten und damit um 2,1 Punkte über dem Wert der Herbstumfrage. „Wir gehen zurzeit davon aus, dass sich die regionale Wirtschaft 2017 gut und stabil entwickelt“, sagte Steinmetz.

Durch die positiven Entwicklungen bei Geschäftslage und Erwartungen steigt der IHK-Konjunkturklimaindex leicht an und erreicht jetzt 120,8 Punkte. Einen besseren Wert gab es zuletzt zum Jahresbeginn 2014. Der langjährige Durchschnitt wird sogar um 6,1 Punkte übertroffen. Erstmals seit fast drei Jahren deutet sich ein
nennenswerter Aufschwung bei den Exporten an. Dazu passen Prognosen der Forschungsinstitute, die eine leichte Zunahme des weltweiten BIP-Wachstums voraussagen. Motor der Wirtschaft bleibt in den meisten Branchen die gute Inlandsnachfrage. Aktuell rechnen 27,7 Prozent der exportierenden Unternehmen für 2017 mit einer Zunahme ihrer Exporte, nur 13,9 Prozent erwarten einen Rückgang.

Der Aufschwung der Exporterwartungen wird jedoch von zahlreichen Unsicherheiten begleitet. Im Vordergrund stehen dabei die USA und die „America first“-Politik von Präsident Donald Trump. „Die Androhung von Strafzöllen und die Kündigung von Handelsabkommen sind erste sichtbare Zeichen. Auch der anstehendeBeginn der Verhandlungen zum Brexit sorgt für Verunsicherung. Damit stehen die Handelsbeziehungen zu zwei wichtigen Handelspartnern der rheinischen Wirtschaft zur Disposition. Auch in weiteren europäischen Ländern, wie zum Beispiel in Frankreich und den Niederlanden, könnten europa- und freihandelskritische Parteien an Einfluss gewinnen“, so Steinmetz. „Hier lauern Risiken, die wir sicher im Auge behalten müssen – ohne aber jetzt in hektischen Aktionismus zu verfallen.“

Der Saldo für die Beschäftigungspläne erreicht mit 8,6 Punkten den besten Wert seit dem Jahresbeginn 2012. Insgesamt möchten 22,4 Prozent der Betriebe ihre Mitarbeiterzahl erhöhen. Dem stehen nur 13,8 Prozent mit Plänen zum Beschäftigungsabbau gegenüber. Steinmetz: „Die erfreuliche Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich also weiter verbessern. Positive Impulse erwarten wir hier von der IT-Branche, der Gesundheitswirtschaft und der Chemischen Industrie. Mit rückläufigen Mitarbeiterzahlen rechnen dagegen erneut die Finanzdienstleister.“

Steinmetz ging auch auf die Gründung der Metropolregion Rheinland e. V. ein: „Die sieben rheinischen IHKs waren seit 2009 ein Treiber bei der Gründung der Metropolregion. Das Rheinland hat als starke Marke beste Voraussetzungen, um im internationalen Wettbewerb um Menschen, Ideen, Ansiedlungen und Investitionen eine wichtige Rolle zu spielen. Das zeigen auch die aktuellen Ergebnisse unseres Konjunkturbarometers.“

Quelle: IHK Mittlerer Niederrhein




Rail Shuttle Rotterdam nach Trier

244

Seit Januar 2017 bietet die deutsche Unternehmensgruppe Am Zehnhoff Söns eine wöchentliche Ganzzugverbindung mit dem Moselexpress an. Dieser Containerzug fährt zwischen den Terminals RWG und ECT Delta auf der Rotterdamer Maasvlakte und dem Multimodal Terminal in Trier.

Der Moselexpress startet jeweils Dienstags in Rotterdam und erreicht Trier am nächsten Tag. Mittwochabend wird in der ältesten Stadt Deutschlands wieder geladen, um am Donnerstag wieder in Rotterdam zu sein. Nach Aussage von Felix Zocher, Business Development & Sales Manager bei Am Zehnhoff Söns, geht man davon aus, dass die Frequenz der Shuttleverbindung im Frühjahr verdoppelt wird.

Nachhaltigkeit
Diese Verdoppelung wird von Johan Pijpers, Manager Europe Africa Procurement der NYK Line, sehr begrüßt. NYK Line ist eines der Unternehmen, die den Moselexpress nutzen. „Für unsere Kunden ist diese neue Shuttle-Verbindung über Nacht eine gute Alternative zum Straßentransport. Wir sind für einen großen Kunden in der Umgebung von Trier „eingestiegen“, sehen jetzt jedoch, dass es in dieser Region eine sehr große Nachfrage nach dem Moselexpress gibt. Je mehr Fahrten desto flexibler können wir den Transport anbieten. Unsere Kunden beachten immer nachdrücklicher ihren ökologischen Fußabdruck. Dank dem Moselexpress sparen sie eine ganze Menge LKW-Kilometer pro Jahr.“

Key Facts
Die Gesamtkapazität des Zugs liegt bei 100 TEU pro Reise. Außer Industrieprodukten werden, so Felix Zocher, auch viele Konsumgüter und Waren mit dem Zug transportiert. Neben der günstigen Anbindung an das Saarland und Luxemburg ist die Region Trier das Zentrum des deutschen Weinhandels.

Quelle: Am Zehnhoff Söns/NYK, Foto: Am Zehnhoff Söns




Fachkräfte: Gewinnen. Ausbilden. Halten.

4. Industr. politisches Forum

Die Region Brunsbüttel macht sich weiter fit für die Zukunft: Mit der bereits vierten gemeinsamen Veranstaltung festigen die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und der DGB Bezirk Nord ihr im September 2015 geschlossenes Bündnis.

Mit dem Ziel guter und gesicherter Arbeitsplätze wollen sie gemeinsam den Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel langfristig stärken und wettbewerbsfähig gestalten. Das gemeinsame Forum wandte sich zuletzt den Themen einer zukunftsfähigen Energieversorgung und einer funktionierenden Infrastruktur zu. Beim vierten Forum in den Räumlichkeiten der Fachhochschule Westküste in Heide stand nun eine weitere wichtige Säule für die Zukunftsfähigkeit der Region im Vordergrund: die Fachkräftesituation. Auch wenn dank der stabilen Rahmenbedingungen und des guten Lohnniveaus bisher der Fachkräftemangel für die Industrieunternehmen in Brunsbüttel nur partiell spürbar ist, sehen Werkleiter, Betriebsräte und Gewerkschaften nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung einige Herausforderungen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses.

Ministerpräsident Torsten Albig und der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, hielten Eingangsstatements zum Thema.

Ministerpräsident Torsten Albig: „Die Zusammenarbeit der Sozialpartner im Industriepark Brunsbüttel ist vorbildlich. Hier zeigt sich sehr deutlich, wie Lösungen zwischen starken Gewerkschaften und Arbeitgebern gefunden werden können, die nicht nur tragfähig und zielführend sind, sondern auch den Standort nachhaltig sichern. Gute Arbeitsbedingungen, stetige Qualifizierung und gelebte Sozialpartnerschaft sind Schlüssel zum Erfolg in der Fachkräftesicherung. Diese Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern ist beispielhaft.“

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE): „Im Ringen um die besten Fachkräfte haben Ballungszentren häufig die Nase vorn. Die Attraktivität von Industriestandorten jenseits dieser Zentren wird daher zunehmend von qualitativen Bedingungen bestimmt. Gute Arbeit, vorbildliche Tarifverträge und sichere Zukunftsperspektiven in Brunsbüttel sind dafür ein Beispiel.“

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde: „Fachkräftesicherung ist für die Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel von höchster Bedeutung, daher investieren wir bereits heute viel in die Aus- und Weiterbildung junger Menschen bzw. unserer Mitarbeiter. Die Herausforderungen werden in Zukunft aufgrund des demographischen Wandels steigen, so dass bei diesem Thema alle Akteure verstärkter zusammenarbeiten werden. Die Unternehmen der Werkleiterrunde haben hierzu kürzlich eine Arbeitsgruppe gegründet, in der unternehmensübergreifende Lösungswege zur Vorbeugung des Fachkräftemangels erarbeitet werden. Dazu gehört zum Beispiel die engere und übergreifende Vernetzung beim Thema Ausbildung.“

Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord): „Die Herausforderungen der Fachkräftesicherung sind groß, aber zu meistern. Das fängt bei guten Schulen und Verkehrsanbindungen an, geht mit einer exzellenten betrieblichen Aus- und Weiterbildung, personell, baulich und technisch gut ausgestatteten Berufs-, Fach- und Hochschulen weiter, und schließlich stellt sich zentral die Frage, wie Fachkräfte an das Unternehmen gebunden werden können: mit fairen Löhnen, guten Arbeitsbedingungen, die auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso fördern wie alternsgerechtes Arbeiten. Kurzum: Die staatlich gesetzten Rahmenbedingungen müssen genauso stimmen wie die Tarif- und Unternehmenspolitik.“

Seit mehr als 40 Jahren produzieren und handeln an der Westküste Unternehmen aus der Chemie- und Mineralölwirtschaft, Energieerzeuger, Logistiker und weitere Industriezweige. Die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen hängt wesentlich vom Know-how der Beschäftigten ab, von den Fachkräften in Forschung, Administration, Produktion und in den Dienstleitungen. Nur gemeinsam kann es gelingen am Standort Brunsbüttel angesichts der zukünftigen demografischen und technologischen Herausforderungen Fachkräfte zu gewinnen, aus- und weiterzubilden und zu halten.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.: Frank Schnabel, Michael Vassiliadis, Uwe Polkaehn und Torsten Albig 




Schweinfurt profitiert von neuer Verbindung

??????????????????????

Für Hamburg, Deutschlands größter Seehafen, ist Bayern mit seiner außenhandelsstarken Wirtschaft von großer Bedeutung in der Containerlogistik.

Dies belegt das TOP 10 Ranking 2016 der wichtigsten Destinationen des Hamburger Hafens im Containerverkehr. Hier liegt Bayern mit 760.000 TEU auf Platz 2. Bayern ist geprägt von bedeutenden Wirtschaftszentren, eine davon ist die Region Unterfranken. Allein in Schweinfurt haben wirtschaftsstarke Konzerne aus der verarbeitenden Industrie, wie beispielsweise die Firmen ZF Schweinfurt AG, Schaeffler Technologies AG & Co. KG oder SKF GmbH, ihren Firmensitz.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche, diese wirtschaftlich prosperierende Region per Bahn an die norddeutschen Häfen anzubinden. Im Januar 2017 konnte dieses Vorhaben nun realisiert werden. Durch das Engagement des IGS Intermodal GmbH werden seit Beginn des Jahres drei Bahnverbindungen pro Woche nach Hamburg angeboten. Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V., erläutert hierzu: „Vor dem Hintergrund zunehmender Verkehrsbelastungen der Straßen und des Bestrebens, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Güterverkehrskonzepte zu etablieren, gilt es, auch Mittelzentren wie Schweinfurt besser an leistungsfähige Intermodalnetzwerke anzubinden. Dies ist nun erfolgreich gelungen.“

Gemeinsam mit den Unternehmen IGS Intermodal Container Logistics GmbH und Translog Transport und Logistik GmbH, Betreiber des Schweinfurter Intermodalterminals, hat Hafen Hamburg Marketing erstmals zu einer Kunden- und Informationsveranstaltung in Schweinfurt eingeladen. 85 Gäste aus der Region Unter- und Mittelfranken sowie aus der Metropolregion Hamburg zeigten großes Interesse an den informativen Vorträgen. Sebastian Schmitt, Abteilungsleiter Logistik im Unternehmen SKF GmbH, schilderte beispielhaft die Anforderungen der Verlader in der Region Mainfranken an eine Seehafenhinterlandverbindung im kombinierten Verkehr. Hein Vedder, Geschäftsführer der Translog Transport und Logistik GmbH, stellte das Leistungsangebot des KV-Terminals Schweinfurt vor. Harald Rotter, Geschäftsführer der IGS Intermodal Container Logistics GmbH, informierte die Teilnehmer über das neue Intermodal-Angebot, das Schweinfurt mit den Häfen in Hamburg und Bremerhaven verbindet. Den Abschluss bildete der Vortrag von Thomas Cargnelli, Prokurist im Unternehmen CDN Container Depot Nürnberg GmbH. Cargnelli stellte das neue Containerdepot-Angebot in Schweinfurt vor – ein wichtiger Standortfaktor für die Seehafenhinterlandlogistik in der Region Unterfranken.

Jürgen Behrens, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz in München resümiert: „Wir freuen uns über die positive Resonanz auf unsere Veranstaltung, mit der wir den Marktteilnehmern eine optimale Networking-Plattform bieten. Besonders erfreulich ist, dass bereits erste konkrete Ansatzpunkte einer erfolgreichen Umsetzung der neuen Hinterlandanbindung zu verzeichnen sind.“

Alle Ausrichter des Informationsabends zeigten sich sehr zuversichtlich, eine in sich schlüssige Intermodalanbindung der deutschen Seehäfen an die Wirtschaftsregion Unterfranken bzw. das Mittelzentrum Schweinfurt entwickelt und umgesetzt zu haben.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Annette Krüger




BDB gründet Kommission „Arbeit und Soziales“

Schwanen

Internationale Mindestlohnregelungen, neue Arbeitszeitbestimmungen, Sozialversicherungsfragen oder die europaweite Neuordnung der Aus- und Weiterbildungsinhalte: Dies sind nur ein paar aktuelle Beispiele, die zeigen, dass die Themenfelder „Arbeit und Soziales“ nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Branchenverbände zunehmende Bedeutung gewinnen.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), der auch Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi für das fahrende Personal in der Binnenschifffahrt ist, reagiert auf diese Herausforderung. Er hat nun eine neue Kommission ins Leben gerufen, die sich mit diesen, auch für die Unternehmer in der Güter- und Fahrgastschifffahrt unmittelbar relevanten Themenfeldern befasst. Die konstituierende Sitzung fand am 2. März an Bord des Schulschiffes „Rhein“ in Duisburg-Homberg statt. Die Kommission, der bereits 10 Unternehmen angehören, wird von Volker Schuhmacher (B. Dettmer Reederei, Bremen) geleitet und in der Verbandsgeschäftsstelle von Andreas Stommel betreut.

Aufgabe und Ziel der neuen Kommission ist es, über aktuelle Entwicklungen zu informieren, den Meinungsaustausch im Gewerbe zu fördern, Chancen und Risiken aktueller Gesetz- und Verordnungsentwürfe der Bundesregierung und der europäischen Institutionen zu diskutieren und gegenüber den Entscheidern in Politik und Verwaltung Stellung zu beziehen.

„Die Unternehmer in der Binnenschifffahrt werden in zunehmendem Maße mit neuen arbeits- und sozialrechtlichen Regelungen konfrontiert, die unmittelbaren Einfluss auf den Geschäftsbetrieb haben, sei es in Form von Dokumentations- und Mitteilungspflichten oder in Form von neuen Arbeitszeitmodellen oder bestimmten Verpflichtungen zur Fort- und Weiterbildung. Hier geht schnell der Überblick verloren, und in der Anwendung des neuen Rechts können Fehler passieren, die unter Umständen auch strafbewehrt sind. Mit der neuen Kommission wollen wir unsere Mitglieder auf Veränderungen hinweisen, deren Praxiseinschätzung aufnehmen und auf die neuen Regelwerke als Branchenverband Einfluss nehmen“, erklärt BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen (Foto). „Es freut mich, dass wir mit Volker Schuhmacher einen profunden Kenner der arbeits- und sozialrechtlichen Themenfelder als Vorsitzenden gewinnen konnten, der zugleich auch den Vorsitz der Tarifkommission im BDB inne hat“, so Schwanen weiter.

Quelle und Foto: BDB




Gute Bewertungen für die Logistik in Hamburg

k170302_klu_logistikstudie

Die Logistikbranche genießt in der Metropolregion Hamburg ein gutes Ansehen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Kühne Logistics University in Kooperation mit der Logistik-Initiative Hamburg und der Universität Hamburg, die am 1. März 2017 an der KLU in Kooperation mit der Aktion Wir sind Logistik vorgestellt wurde.

Die Befragten bewerteten die Branche nach Kriterien wie Attraktivität, Komplexität der Tätigkeiten und wirtschaftlicher Relevanz. In den meisten abgefragten Bereichen kam die Logistikbranche auf gute Werte. Auch die Vorbehalte gegenüber Bauvorhaben zur Verbesserung der logistischen Infrastruktur sind eher gering.

An der repräsentativen Online-Befragung nahmen 1.205 Menschen aus der Metropolregion Hamburg teil. Sie bewerteten acht verschiedene Branchen anhand von 13 Indikatoren. Zu den verglichenen Branchen zählten neben der Logistik auch Banken/Versicherungen, Beratung/Medien & IT, Groß- und Einzelhandel, Handwerk, Touristik/Gastronomie, Öffentlicher Dienst und Verarbeitendes Gewerbe. Die einzelnen Branchen wurden für jeden Indikator auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet (1 für größte Zustimmung, 5 für geringste Zustimmung).

Besonders gut schnitt die Logistikbranche bei der Bewertung der Wirtschaftlichen Relevanz (1,66) und den Positiven Zukunftsaussichten (2,02) ab. In beiden Bereichen landete sie auf dem zweiten Platz, nach Touristik/Gastronomie (1,64) beziehungsweise Beratung/Medien & IT (1,85). Eine weitere positive Bewertung: Die Bewohner der Metropolregion bringen der Logistikbranche besonders viel Vertrauen entgegen. Nach dem Handwerk (2,28) wurde die Logistik als vertrauenswürdigste Branche eingeschätzt (2,58).

Im Mittelfeld bewegen sich die Einschätzungen zur Logistikbranche bei den Themen Anteil an IT-Fachkräften (2,27), Abwechslungsreiche und komplexe Tätigkeiten (2,38) und Attraktivität (2,45). Auch die Innovationsfähigkeit (2,70) wurde im Vergleich zu den anderen Branchen relativ gut eingeschätzt. Bei allen vier Indikatoren landete die Logistik auf dem dritten Platz.

Weniger gute Bewertungen erhielt die Logistikbranche bei den Themen Umweltschutz (3,45) und Soziales Engagement (3,36). Im Vergleich zu den anderen abgefragten Branchen liegt sie nur auf dem sechsten beziehungsweise siebten Platz.

Sönke Albers, Professor für Marketing und Innovation an der KLU, hat die Studie betreut und fasst die Ergebnisse zusammen: „Das Image der Logistik ist besser als wir angenommen haben. Unsere ursprüngliche Befürchtung war, dass diese facettenreiche und komplexe Branche auf das Steuern eines LKW oder die Zustellung von Briefen und Paketen reduziert wird. Aber im Gegenteil. Die große Bedeutung der Logistik für die Wirtschaft und auch der Einsatz von IT und innovativen Herangehensweisen scheint den Menschen durchaus bewusst zu sein.“

Im zweiten Teil der Studie wurden die Teilnehmer nach Vorbehalten gegenüber Bauvorhaben zur Verbesserung der logistischen Infrastruktur gefragt. Auch hier zeigte sich, dass die Bewohner der Metropolregion Hamburg der Logistikbranche durchaus gewogen sind. Knapp zwei Drittel gaben an, dass aus ihrer Sicht nichts gegen die Ausweisung neuer Gewerbegebiete für die Logistik spräche. Gegen die Fahrrinnenanpassung von Elbe und Weser und gegen den Autobahnausbau hatten 51 beziehungsweise 54 Prozent keine Einwände. Auch hier regte sich allerdings bei einigen Befragten die Sorge um die Umwelt. Knapp 19 Prozent sahen neue Gewerbegebiete in dieser Hinsicht kritisch. Den Autobahnausbau und die Fahrrinnenanpassung sahen knapp ein Viertel beziehungsweise ein gutes Drittel als Belastung für die Umwelt.

Carmen Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung der Logistik-Initiative Hamburg, die die Durchführung der Studie unterstützt hat, bewertet die Ergebnisse positiv, sieht aber auch Raum für Verbesserungen: „Gerade in den Bereichen Umweltschutz und Soziales Engagement wird die Logistik weniger gut bewertet. Das heißt aber nicht, dass die Branche in diesen Bereichen nichts tut. Vom UPS Citylogistik-Projekt über das Total Zero Prinzip von DPD und das HHLA-Konzept Elektromobilität im Seehafen gibt es zahllose nachhaltige Ansätze. Die Studie zeigt auf, dass wir die Kommunikation über solche Projekte verbessern müssen.“

Besonders positiv sehen Albers und Schmidt die Einschätzungen von Beschäftigten im Logistikbereich. Diese bewerten ihre Branche einerseits deutlich besser als der Durchschnitt der Bevölkerung. Andererseits beurteilen sie sie auch positiver als andere Beschäftigte ihre jeweiligen Branchen. Für Albers steht damit fest: „Wer die Logistik einmal von innen kennen gelernt hat, weiß, was für eine spannende und vielfältige Branche das ist.“

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie Zum Image der Logistik in der Metropolregion Hamburg stehen zum Download bereit.

Quelle: Kühne Logistics University, Foto: Janka Harter, die Veranstalter freuen sich über die positive Resonanz Werner Gliem (Geschäftsführung Logistik-Initiative Hamburg) Prof. Sönke Albers (Kühne Logistics University – KLU) Carmen Schmidt (Geschäftsführung Logistik-Initiative Hamburg) Prof. Peer Witten (Vorsitzender der LIHH) Tilman Kummer (Wir sind Logistik)