Empty Container Transferium bei ECT Euromax

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Im 2. Quartal nächsten Jahres eröffnen Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT), United Waalhaven Terminals (UWT) und Smith Holland ein Empty Transferium (eine Station für Leercontainer) beim ECT Euromax-Terminal auf der Maasvlakte.

Das Empty Transferium ist sowohl für Kühlcontainer (Reefers) als auch für „normale“ Container vorgesehen. Das Dienstleistungsangebot umfasst den Transport vom und zum Transferium, die Inspektion und Reinigung der Container, kleine Reparaturen sowohl an den Containern als auch an der Kühlanlage der Kühlcontainer und Pre-trip inspection (PTI).

Bei ECT hält man es für praktisch, dass diese Dienstleistungen beim Deepsea-Terminal angeboten werden, da die Container so wieder möglichst schnell eingesetzt werden können.

Quelle und Foto: ECT




Vernetzung stärkt sichere Lieferketten

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Anforderungen an die Sicherheit von Lieferketten steigen stetig. Aus diesem Grund bündelt der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) seine bisherigen Aktivitäten zum Thema Logistiksicherheit / Security jetzt in einer Kommission.

Ziel des Ausschusses ist die Entwicklung verkehrsträgerübergreifender Strategien zur Gefahrenabwehr sowie die Bewertung zukünftiger Gesetzgebungsvorhaben. Schwerpunkte der konstituierenden Kommissionssitzung im Oktober 2017 in Berlin waren die Ursachenanalyse der in Europa steigenden Frachtkriminalität, insbesondere im Straßengüterverkehr sowie Maßnahmen zum Schutz gegen Cyberkriminalität.

„Die Logistik bewegt hohe Warenwerte und kann aus unterschiedlichen Gründen Ziel organisierter Kriminalität sein. Die Delikte variieren von Frachtraub und Ladungsdiebstahl über Datenklau und Cybererpressung bis zum Terrorismus. Zur Erhöhung der Logistiksicherheit sowie zum Schutz der Mitarbeiter, der Assets der Spedition und der Sicherheit der Bevölkerung, bedarf es grundsätzlich einer konzertierten Strategie aller Beteiligten“, so der jetzt gewählte Kommissionsvorsitzende Christoph Zurheide (Foto)(Deutsche Post/DHL).

Die DSLV-Kommission dient neben dem Erfahrungsaustausch zwischen Logistikdienstleistern auch der weiteren Vernetzung der Speditionsbranche mit Versicherungen, mit Ministerien und Strafverfolgungsbehörden. Neben dem Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) ist deshalb auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ständiger Gast der DSLV-Kommission. Auch von den in der Praxis erprobten Sicherheitsleistungen der DSLV-Initiative s.a.f.e. (Schutz- und Aktionsgemeinschaft zur Erhöhung der Sicherheit in der Spedition – www.safe-spediteure.de) profitiert die Arbeit des neuen Ausschusses.

Sicherheit ist kostenintensiv, betont der Speditionsverband und fordert Akzeptanz von der verladenden Wirtschaft für höhere Logistikkosten. Auch die Politik muss den Wert der Sicherheit für die systemrelevante Logistik begreifen. Problematisch ist immer noch die regional unterschiedliche und deshalb auch insgesamt ungenügende statistische Erfassung der Delikte. Dadurch entsteht zu wenig Verständnis bei den Strafverfolgungsbehörden für das Kriminalitätsphänomen Ladungsdiebstahl. Dessen finanzielle Folgen lassen sich allein in Deutschland auf mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr beziffern. Dabei ist die Dunkelziffer erheblich, die Datenlage unklar. Deshalb begrüßt der DSLV die jetzt von mehreren Bundesländern initiierte länderübergreifende Konzentration der Strafverfolgungsbehörden, fordert aber den weiteren Aufbau polizeilicher Präventions- und Repressionsstrukturen bei Bund und Ländern.

Zurheide: „Absolute Sicherheit lässt sich dennoch nicht herstellen. Entscheidend für eine wirkungsvolle Sicherheitsarchitektur in der Logistik ist die Balance zwischen einem angemessen hohen Sicherheitsniveau und unternehmerischer Freiheit. Hiervon muss sich die Politik vor allem beim Erlass neuer Gesetze leiten lassen.“

Der DSLV vertritt als Spitzenorganisation die Speditions- und Logistikbranche sowie die Transportwirtschaft über alle Verkehrsträger hinweg (Straße, Schiene, See- und Binnenschifffahrt sowie Luftfracht), einschließlich der Organisation, Bereitstellung, Steuerung, Optimierung und Sicherung von Prozessen der Güterströme entlang der Lieferkette. Der DSLV repräsentiert über seine 16 Landesverbände etwa 3.000 Unternehmen mit mehr als 550.000 Beschäftigten. www.dslv.org

Quelle und Foto: DSLV




INEOS und Imperial Logistics bauen Butan-Gastankschiffe

- W11, W14. Splitter. Photo: Oliver Brenneisen / INEOS Koeln

INEOS und Imperial Logistics haben vereinbart, bei der Planung und beim Bau der größten jemals in Europa eingesetzten Butan-Binnengastanker zusammenzuarbeiten.

Die geplanten Schiffe werden den weltgrößten Butan-Lagertank, der derzeit am Oiltanking Antwerp Gas Terminal (OTAGT) im Antwerpener Hafen entsteht, mit dem INEOS-Standort in Köln verbinden. Der dortige Cracker von INEOS, einer der leistungsfähigsten in Europa, kann zukünftig mit größeren Mengen der Ausgangsstoffe Naphta und Butan versorgt werden.

Hugh Carmichael, Direktor INEOS Trading & Shipping: „Diese Vereinbarung ist ein weiterer Schritt bei unseren strategischen Investitionen in die Zukunft unserer Naphtha-Cracker in Köln. Der neue Butan-Lagertank in Antwerpen und die Butan-Binnentankschiffe von Imperial Logistics werden INEOS mehr Flexibilität und Versorgungssicherheit bieten. Unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa wird sich dadurch deutlich verbessern und INEOS als Hauptakteur auf den globalen LPG-Märkten positionieren. Wir freuen uns, mit Imperial Logistics als größte europäische Binnenreederei in diesem einzigartigen Projekt zusammenarbeiten zu können. Unsere gemeinsame Expertise und Erfahrung werden dazu beitragen, dass dies ein erfolgreiches Projekt wird.“

Steffen Bauer, Chief Operating Officer (COO) der Business Unit Shipping von Imperial Logistics: „Wir freuen uns sehr, dass INEOS uns als Projektpartner ausgewählt hat. Die größten Butan-Binnentankschiffe zu entwickeln und zu bauen ist eine außergewöhnliche Herausforderung.“

INEOS setzt den Investitionskurs in die Flexibilität bei der Versorgung der europäischen Anlagen fort. Die heutige Ankündigung gründet auf der Zusage, mehr als 1 Milliarde USD in die Versorgung der europäischen Cracker mit Ethan aus den USA zu investieren. Dies soll besonders die Wettbewerbsfähigkeit der Cracker in Grangemouth (Großbritannien) und Rafnes (Norwegen) sicherstellen.
Die neuen Binnentankschiffe werden auf dem jüngsten Stand der Technik jeweils 3.000 Tonnen Butan transportieren, etwa dreimal so viel wie vergleichbare heutige Tankschiffe auf dem Rhein bewegen. Die Bauwerften werden in naher Zukunft ausgewählt. Im Jahr 2019 sollen die neuen Tankschiffe in Betrieb gehen.

INEOS ist ein global aufgestellter Hersteller von Petrochemikalien, Spezialchemikalien und Ölprodukten. INEOS umfasst 25 Businesses, die jeweils über eine bedeutende Tradition als Chemieunternehmen verfügen. Zum Produktionsnetzwerk gehören weltweit 105 Herstellungsorte mit 18.500 Mitarbeitern. INEOS-Produkte leisten einen wesentlichen Beitrag zur Rettung von Menschenleben, zur Verbesserung der Gesundheit und zur Erhöhung des Lebensstandards für Menschen auf der ganzen Welt. Unternehmen von INEOS produzieren Rohstoffe, die für die Herstellung einer breiten Palette von Waren unentbehrlich sind: von Farben über Kunststoffe und Textilien bis hin zu Technologien, Medikamenten und Mobiltelefonen. Die von INEOS hergestellten Chemikalien verbessern nahezu jeden Aspekt des modernen Lebens. http://www.ineos.com

 

Als eine 100-prozentige Tochter der südafrikanischen Imperial Holdings Limited ist die Imperial Logistics International B.V. & Co. KG für die Koordination und Steuerung aller internationalen Logistikgeschäfte der Imperial Holdings Limited außerhalb von Afrika verantwortlich. Das Dienstleistungsportfolio von Imperial Logistics International mit Hauptsitz in Duisburg ist in zwei Divisionen gebündelt: In der Division Imperial Transport Solutions fasst der Konzern die Transportdienstleistungen in den Bereichen Shipping, Road und Express Freight zusammen. Die Division Imperial Supply Chain Solutions umfasst alle Dienstleistungen in den Bereichen Contract Logistics und Warehousing für die Branchen Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Stahl, Retail und Consumer Goods sowie Chemie. Auch außerhalb der reinen Logistikdienstleistung hat sich Imperial Logistics International als Prozessberater für Dritte, Flottenmanager externer Pkw-Flotten sowie Anbieter branchenaffiner Versicherungsservices etabliert. Mit 9.000 Mitarbeitern erwirtschaftet Imperial Logistics International einschließlich der Neuakquisition Palletways einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro an 170 Standorten. www.imperial-international.com

Quelle: INEOS und Imperial Logistics, Foto: INEOS, der Cracker von INEOS in Köln wird ab 2019 mit Butan versorgt, das Gastanker von Imperial Logistics von Antwerpen nach Köln transportieren. 




Zweite Verbindung per Shuttle in Rotterdam

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PortShuttle hat mit der Verbindung zwischen dem Terminal CTT Pernis und den Deepsea-Containerterminals auf der Maasvlakte ein zusätzliches Bahnshuttle für den Containeraustausch eingeführt.

Der zweite Shuttle des Portshuttle-Dienstes wird zunächst dreimal wöchentlich verkehren. Der neue PortShuttle bietet erheblich mehr Verbindungen für den Containeraustausch zwischen dem Hinterland und den Maasvlakte-Terminals.

Das PortShuttle(link is external) wurde 2015 als ein neutrales Bahnshuttle eingeführt, das fünfmal wöchentlich das Rail Service Center (RSC) Rotterdam und alle Deepsea-Containerterminals bedient. Dadurch gestaltet sich der Umschlag der Container nicht nur schneller und umweltfreundlicher, sondern auch um bis zu 20% billiger.

Mit der zweiten Shuttleverbindung reagieren die PortShuttle-Betreiber auf konkrete Anfragen aus dem Markt nach der nun erfolgenden Anbindung des CTT Pernis-Terminals. Der Portshuttle-Ausbau stärkt die Position des schienengebundenen Warenverkehrs im multimodalen Mix und optimiert die gesamte Logistikkette mit dem Hafen Rotterdam als Umschlagsort zwischen Übersee, Short Sea und dem sogenannten Hinterland.

Quelle und Foto: PortShuttle




Wirtschaftlicher Erfolg trotz Bedingungen

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Seit Jahren befindet sich die Hafenbetrieb Aken GmbH auf Erfolgskurs. Auch im vergangenen Geschäftsjahr (September 2016-August 2017) wurden bei einem Umsatz von rund 4 Mio. Euro Gewinne erwirtschaftet – seit nunmehr 15 Jahren schreibt der kommunale Hafenbetrieb schwarze Zahlen.


Voraussetzung dafür waren der systematische Ausbau und die Ertüchtigung der Hafeninfrastruktur. So wurde in den vergangenen Jahren ein Terminal für den kombinierten Verkehr errichtet, sodass der Hafen mittlerweile ein stabiler Anlaufpunkt für die Elbe Container Linie, die regelmäßig Binnenhäfen in Sachsen und Sachsen-Anhalt mit dem Hamburger Hafen verbindet, ist. Interessant dabei ist die Kombination von Bahn und Binnenschiff: So gelangen beispielsweise Leercontainer per Schiff über die Elbe nach Aken, werden dort auf die Bahn zur Beladung nach Bitterfeld befördert und kehren dann auf gleicher Route zurück. Diese Kombination hat heute Seltenheitswert, obwohl das bei der Gründung von Binnenhäfen vor 120 Jahren Gang und Gäbe war.

Besonders erfolgreich hat sich der Bereich Schwerlast und Projektladungen entwickelt. Durch den gezielten Ausbau und die Erweiterung von Umschlagtechnik und Flächen hat sich Aken zu einem zuverlässigen Partner für Hersteller des Maschinen- und Anlagenbaus aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt an der Elbe entwickelt. Der Hafen ist dabei nicht nur Dienstleister, sondern auch Problemlöser. Intensive Kontakte zu den Genehmigungsbehörden sichern die Verbindung der Produktionsstandorte wie Erfurt und Chemnitz auf der Straße zum Hafen. Ein stationärer Kran mit einer Tragfähigkeit von 270 Tonnen – in Kombination mit Mobiltechnik bis 600 Tonnen Einzellast, moderne Montage- und Lagerflächen und letztendlich der große Erfahrungsschatz seiner Mitarbeiter machen den Hafen zum attraktiven Hafenumschlagplatz im mitteldeutschen Wirtschaftsraum.

Trotz der immer wieder vorkommenden Niedrigwasserperioden der Elbe konnte der Hafen auch in 2016 und 2017 die Transportaufträge zuverlässig erfüllen. „Wir haben das Glück, etwas bessere Bedingungen auf der Elbe zu haben als stromaufwärts“, verrät Geschäftsführer Peter Ziegler sein Erfolgsrezept. „Dazu können wir relativ schnell auf flachgehenden Schiffsraum, z.B. von tschechischen und deutschen Reedereien, zurückgreifen“, so Ziegler weiter. So wurden im Zeitraum von Januar bis Oktober 2017 mit 401 Sendungen bereits mehr Anlagenteile umgeschlagen als im gesamten Jahr 2016 (348 Sendungen). Dennoch sieht Ziegler noch erhebliche Potenziale für weiteres Wachstum: Voraussetzung dafür wäre aber eine Ertüchtigung der Elbe durch die Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Aken GmbH




Neues Bahnshuttle Rotterdam und Kornwestheim

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Hupac Maritime Logistics hat ein Bahnshuttle nach Kornwestheim in Deutschland in Betrieb genommen. Damit besteht eine zusätzliche direkte Verbindung zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem wichtigen industriellen Großraum Stuttgart, nachdem schon Stuttgart Hafen an Rotterdam angebunden ist.

Hupac organisiert auch die Umfuhren zwischen dem CTT Terminal und allen anderen Containerterminals im Rotterdamer Hafen.

Der Containerzug fährt montags, mittwochs und freitags vom DUSS Terminal in Kornwestheim ab. Dienstags, donnerstags und samstags erfolgt die Rückfahrt vom CTT Terminal in Rotterdam. Das unabhängige schienenbasierte Containershuttle PortShuttle übernimmt am Hafen Rotterdam zudem den effizienten schienengebundenen Austausch von Containern mit den Deepsea-Terminals auf der Maasvlakte.

„Für Hupac ist der Hafen von Rotterdam ein wichtiger Knotenpunkt und ein Zugangstor. Deswegen sind wir so stolz auf die neue Verbindung“, sagt Peter Weber, Geschäftsführer Corporate Development der Hupac Group. „Die neue Shuttleverbindung ermöglicht es uns, uns auch an maritime Kunden zu wenden. Wir sind davon überzeugt, dass wir unseren Kunden einen schnellen und zuverlässigen Service bieten können. Maritime Hinterlandlogistik ist ein Markt mit enormem Potenzial. Unsere neue Unternehmenssparte Maritime Logistics startet diese neue Linienverbindung auf einer Strecke mit einer hohen Nachfrage nach Logistikdienstleistungen. Bereits in diesen ersten Wochen sehen wir positive Reaktionen des Marktes.“

„Hupac ist für den Hafenbetrieb Rotterdam ein strategischer Partner“, erklärt Mathijs van Doorn, Manager Logistics beim Hafen Rotterdam. „Über diese Verbindung in die Region Kornwestheim sind wir sehr glücklich. Sie stärkt unser Bahnnetzwerk und bietet Kunden in der Region eine gute Bahnverbindung mit unserem Hafen.“

Sven Lehmann, Geschäftsführer von Hupac Maritime Logistics, fügt hinzu: „Unser Zug transportiert im wahrsten Sinne des Wortes alles: von Mode bis zu Autozubehör. Das wichtigste Ziel ist der maritime Hinterlandverkehr. Wir richten unsere Aufmerksamkeit jedoch auch auf den Kontinentalverkehr. Dafür organisieren wir nun drei Hin- und Rückfahrten wöchentlich. Das ist am Markt eine gute Ausgangsposition. Sobald die Frachtvolumen steigen, möchten wir unser Dienstleistungsangebot auf einen Containerzug pro Tag erweitern.“

Quelle und Foto: Hupac, Umschlagbahnhof Kornwestheim




Starker Fürsprecher der Globalisierung

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 Beim traditionellen Reederessen des Verbands Deutscher Reeder (VDR) hat sich Verbandspräsident Alfred Hartmann für freien Handel stark gemacht. Vor den rund 300 Gästen aus den Reedereien, Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und NGOs hob Hartmann die Vorteile der Globalisierung hervor.

„Gerade in Zeiten von Protektionismus und Abschottung, muss die Schifffahrt ein besonders starker Fürsprecher der Globalisierung sein. Als Reeder sind wir fest davon überzeugt, dass freier Handel nicht nur zu mehr Wohlstand führt, sondern auch hilft, Grenzen zu überwinden, Länder und Kulturen zu verbinden. Das sehen wir auf globaler Ebene, wo sich Länder durch regen Handel politisch und kulturell angenähert, oder zumindest gegenseitigen Respekt und Vertrauen aufgebaut haben. Und das sehen wir im Kleinen an Bord, wo Seeleute aus aller Welt miteinander arbeiten – abgesichert durch einen weltweiten Mindestlohn, Tarifverträge und verbindliche Sozialstandards im Rahmen des Seearbeitsübereinkommens.“

Ehrengast und Festredner war der Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland, S. E. Shi Mingde. Hartmann wies daher in seinem Grußwort auf die Bedeutung Chinas für die deutschen Reeder hin: „Über 1.000 Schiffe und damit weit mehr als ein Drittel der heutigen deutsche Handelsflotte wurden auf einer chinesischen Werft gebaut. Das enorme Wirtschaftswachstum Chinas und vor allem dessen Beitritt zur WTO hat es deutschen Reedern ermöglicht, zum Marktführer in der Containerschifffahrt zu werden.“ (Statistiken und Grafiken zur deutschen Handelsflotte: http://www.reederverband.de/daten-und-fakten).

Hartmann begrüßte Chinas Engagement bei der Internationalen Seeschifffahrt-Organisation IMO in London für die globale Regulierung der Branche: „Als internationaler Verkehrsträger ist die Schifffahrt auf globale Standards und faire Wettbewerbsbedingungen angewiesen. China ist ein Schlüsselland zum Beispiel bei der Frage, welchen Weg die IMO bei der Senkung von CO2-Emissionen in der Schifffahrt einschlagen wird.“

Das Reederessen findet traditionell im Anschluss an die jährliche Mitgliederversammlung des VDR statt. Die Gäste konnten in diesem Jahr für das gemeinsame Bildungsprojekt von SOS-Kinderdörfer weltweit und dem VDR am Horn von Afrika spenden. In einem E-Learning-Zentrum in Dschibuti werden seit 2015 Jugendliche und junge Erwachsene in Fremdsprachen, EDV-Kursen und Bewerbungstrainings für die Arbeitswelt qualifiziert. Damit möchte der VDR mithelfen, langfristig Migrationsursachen nach Europa sowie die Piraterie am Horn von Afrika zu bekämpfen.

Festredner der vergangenen Jahre waren unter anderem Martin Schulz, Parlamentspräsident des Europäischen Parlaments (2013), Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanzen (2014) und Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (2015).

Der Verband Deutscher Reeder ist ein Spitzenverband der deutschen Wirtschaft. Mit seinen rund 200 Mitgliedsunternehmen repräsentiert der VDR die deutsche Schifffahrtsbranche als viertgrößte Handelsflotte der Welt. Als Arbeitgeberverband führt er Tarif- und Sozialpartnerverhandlungen. Gründer waren 1907 die regionalen Reedervereinigungen, um eine gemeinsame und einheitliche Interessenwahrnehmung zu ermöglichen. Heute vertritt der VDR die deutsche Seeschifffahrt nicht mehr allein in Berlin und Bonn, sondern auch in Brüssel, London, Genf und auf globaler Ebene. Mehr Infos unter www.reederverband.de.

Quelle: Verband Deutscher Reeder, Foto: HHM / Michael Lindner




Metrans mit noch mehr Zugkraft

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Zehn weitere TRAXX-Mehrsystem-Lokomotiven hat die HHLA-Intermodaltochter Metrans beim Hersteller Bombardier bestellt, um noch mehr Züge selbst zu bewegen. Bisher sind 50 eigene Streckenloks im europäischen Metrans-Netzwerk unterwegs, unterstützt von 17 Rangierloks.


Das HHLA-Intermodalunternehmen Metrans setzt nicht nur auf eigene Bahnterminals, sondern auch verstärkt auf die sogenannte Eigentraktion. Das bedeutet: Metrans-Lokomotiven ziehen die Containerzüge durch Europa. Diese erfolgreiche Strategie wird ab dem ersten Quartal 2018 durch die Erweiterung des Fuhrparks um zehn weitere Loks fortgesetzt.

Peter Kiss, Vorstandsmitglied der Metrans-Gruppe: „Mit mehr eigenen Lokomotiven können wir den Transportprozess noch besser steuern. Damit werden wir noch zuverlässiger, können flexibler auf die Wünsche unserer Kunden eingehen und neue Angebote entwickeln. Dieses Ziel verfolgen wir im nächsten Jahr vor allem in Polen, wo Metrans das Geschäft der HHLA-Gesellschaft Polzug übernimmt.“

Die Lokomotiven wurden beim Hersteller Bombardier bestellt. Es handelt sich um das Modell TRAXX F140MS (Baureihe 186). Das F steht für Freight (Güterzug), 140 für die maximale Geschwindigkeit und MS für Multi-System. Die Loks sind für die unterschiedlichen Spannungsund Zugsicherungssysteme in ganz Europa ausgelegt.

Mehr zum Aufbau und den technischen Eigenschaften der Loks finden Sie unter „Blick unter die Motorhaube“ auf der HHLA-Webseite: https://hhla.de/de/intermodal/metrans/streckenlok.html

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/Thies Rätzke




Rotterdam fünfter Partner beim North Sea Wind Power Hub-Konsortium

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Das North Sea Wind Power Hub-Konsortium, bislang bestehend aus TenneT TSO B.V. (Niederlande), Energinet (Dänemark), TenneT TSO GmbH (Deutschland) und Gasunie, heißt mit dem Zutritt des Hafenbetriebs Rotterdam einen starken Partner mit einer deutlich nachhaltigen Strategie willkommen.

Die jüngsten Erfahrungen des Hafenbetriebs bei der Landgewinnung aus dem Meer sind ein wichtiger Gewinn für das Konsortium.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Die Industrie braucht grünen Strom und Wasserstoff, wenn sie die Klimaziele von Paris erfüllen möchte. Das Konzept des North Sea Wind Power Hub ist eine attraktive Perspektive bei der Entwicklung eines umfangreichen, nachhaltigen Energiesystems in der Nordsee. Wir als Hafenbetrieb haben Erfahrung mit Landgewinnung im Meer und nutzen sie hier gerne. Im Bereich umfangreicher Windenergiegewinnung im Meer sollten wir jetzt Gas geben und dafür sorgen, dass dies in den Plänen der unterschiedlichen, an die Nordsee grenzenden Länder verankert wird.“

Die vier Strom- und Gasverteilnetzbetreiber bündeln gemeinsam mit dem Hafenbetrieb ihre Kräfte bei weiteren Studien und Analysen zwecks Entwicklung eines umfangreichen, nachhaltigen europäischen Energiesystems in der Nordsee. Die Kooperation ist wichtig für das Zustandekommen eines „North Sea Wind Power Hub“ im Zeitraum nach 2030, der einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der Ziele des Klimaschutzübereinkommens von Paris leisten soll. Um die EU-Klimaziele zu erreichen, wird man die Offshore-Windenergieleistung in der Nordsee deutlich steigern müssen. Die diesbezüglichen Schätzungen variieren zwischen 70 GW und 150 GW an Offshore-Windenergieleistung in der Nordsee im Jahr 2040. Ein vom Konsortium extra entwickeltes Szenario, das auf den COP21-Zielen des Klimaschutzübereinkommens von Paris basiert, geht von 180 GW an Offshore-Windenergieleistung in der Nordsee im Jahr 2045 aus.

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Die Erhöhung der Nachhaltigkeit der Industrie ist für Europa ein wichtiges Thema. Nach den Berechnungen, die der Hafenbetrieb Rotterdam in Auftrag gegeben hat, werden für die Erhöhung der Nachhaltigkeit der Industrie alleine schon in Rotterdam 27 bis 49 TWh benötigt. Solche Leistungen sind ausschließlich mit Offshore-Windenergie realisierbar. 27 bis 49 TWh bedeuten bei Offshore-Windkraftanlagen mit einer Maximalleistung von 7 bis 12 GW 4.000 Betriebsstunden pro Jahr. Grob geschätzt sind es 1000 Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 10 MW. Zum jetzigen Zeitpunkt wurde im niederländischen Teil der Nordsee etwa 1 GW an Windkraftanlagen realisiert. Mit den jetzt verteilten und geplanten Grundstücken für Offshore-Windenergiegewinnung (Borssele, Hollandse Kust) kommen dort im Zeitraum bis 2023 noch 3,5 GW Leistung dazu. Für die Rotterdamer Industrie braucht man also im Bereich der Offshore-Windenergie ein Vielfaches dessen, was gegenwärtig geplant ist.

Die Vision des Konsortiums beginnt mit einer schrittweisen Entwicklung mit binationalen Hybridverbindungen und arbeitet auf einen beschleunigten Rollout hin, der mit umfangreichen (10 – 30 GW) Sammelstellen („Hubs“) für Offshore-Windenergie unterstützt wird, die den Strom zu mehreren Nordseeländern transportieren und als Verbindungsleitungen zwischen diesen Ländern fungieren. Das Konsortium möchte die europäischen Klima- und Energieziele erreichbar und gleichzeitig kostengünstig machen. Im Mittelpunkt dieser Vision steht der Bau einer oder mehrerer sogenannten „Power Link Islands“ bzw. Hubs mit Verbindungen zu und zwischen den Nordseeländern. Diese künstlichen Inseln/Hubs müssen in der Nordsee an Stellen mit optimalen Windbedingungen realisiert werden, das heißt dort, wo es viel und stark weht. Bei Windanlagenstandorten auf Hochsee führt eine koordinierte, internationale Vorgehensweise mit einer Insel-Lösung zu 30 Prozent Kostenersparnis im Vergleich zum „gewöhnlichen“ Anschlussmodell mit HGÜ-Konverterplattformen auf individuellen Fundamenten.

An eine Power Link Island kann eine große Anzahl von Windkraftanlagen bzw. Offshore-Windparks angeschlossen werden. Von der Insel kann die Windenergie über Gleichstromverbindungen weiter an die Nordseeländer (Niederlande, Belgien, Vereinigtes Königreich, Norwegen, Deutschland und Dänemark) verteilt und transportiert werden. Diese Verbindungen, die sogenannten „WindConnectors“, ermöglichen nicht nur den Transport des Windstroms von den Windparks zu dem Hub/der Insel, sondern verbinden auch die Energiemärkte der Länder miteinander, sodass internationaler Stromhandel möglich wird.

Darüber hinaus kann der Windstrom auf einer Power Link Island in nachhaltigen Wasserstoff für umfangreichen Transport an Land, Speicherung oder Nutzung als Puffer umgewandelt werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird Wasserstoff noch aus Erdgas – mit CO2 als Nebenprodukt – hergestellt. Die Kombination der Stärken der Strom- und Gassysteme kann auch einen Impuls für die Weiterentwicklung von Wasserstoff als nachhaltige Lösung bei zahlreichen Anwendungen in der Industrie, der bebauten Umgebung und im Transportsektor geben.

Es wird erwartet, dass „Power-to-Gas“ eine wichtige Rolle bei den weiteren Analysen des North Sea Wind Power Hub-Systems spielen wird. Der Windstrom könnte nah an der Quelle (das heißt an einem weit von der Küste entfernten Standort) in Gas umgewandelt und möglicherweise über die bestehende Offshore-Gasinfrastruktur an Land gebracht werden.

Zusammenfassend könnten die Inseln folgende Funktionen erfüllen:
• Kostengünstige Alternative zu großen Konverterplattformen im Meer
• Arbeitsinsel für Windparkentwickler und Wartung
• Ein Hub, um Wechselstrom aus den umliegenden Windparks zu sammeln und mittels großer „Gleichstrom-Autobahnen“ mit umliegenden Ländern zu verbinden
• Konversion von Strom in Gas (Wasserstoff).

Weitere Informationen gibt es hier

Quelle und Grafiken: Port of Rotterdam




Über 4 Millionen Container

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Die Duisburger Hafen AG (duisport) wird im Geschäftsjahr 2017 voraussichtlich 4,1 Millionen Standardcontainer (TEU) umschlagen. Nach 3,7 Millionen TEU im Geschäftsjahr 2016 bedeutet das eine Steigerung um rund zwölf Prozent.

Der Containerumschlag macht über die Hälfte des Gesamtgüterumschlages aus und ist das wichtigste Gütersegment der duisport-Gruppe. „Nach Jahren des überproportionalen Wachstums  rechnen wir allerdings zukünftig mit moderaten Zuwachsraten beim Containerumschlag“, so duisports Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Beim Mineralöl- und Chemieumschlag zeichnet  sich wie bereits in den Vorjahren auch 2017 eine positive Entwicklung ab. Der Kohleumschlag ist dagegen weiterhin rückläufig. Staake: „Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren durch Schließung älterer Kraftwerke im Zusammenhang mit der Energiewende fortsetzen. Beim Gesamtgüterumschlag 2017 rechnen wir insgesamt mit leichten Zuwächsen.“

Der Güterumschlag per Schiff geht 2017 geringfügig zurück, was auch auf die diesjährigen Verzögerungen bei der Abfertigung von Binnenschiffen in Rotterdam und Antwerpen zurückzuführen ist. Dagegen wird der Bahnumschlag deutlich zulegen. Dabei erweisen sich die Chinazüge, die bereits wöchentlich 25 Mal zwischen Duisburg und verschiedenen Zielen in China verkehren, als Treiber. Der Containerumschlag mit den Chinazügen wird in diesem Jahr um rund 50 Prozent steigen.

Quelle und Foto: duisport