Digitalen Lösung zur effizienteren Nutzung

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Das Verkehrsaufkommen in der Binnenschifffahrt wird in den kommenden Jahren wachsen. Allein der Bundesverkehrswegeplan 2030 erwartet in Deutschland in diesem Bereich eine Zunahme von 23 Prozent.

Bleibt die Infrastruktur unverändert, sind jedoch neue Ansätze für eine effizientere Nutzung der Wasserstraßen nötig. Die Management- und Technologieberatung BearingPoint entwickelt dazu das Forschungsprojekt „Digitaler Schifffahrtsassistent“ (DSA). Mit dem DSA sollen Schiffer und Reedereien ihre Kosten senken und Transporte optimieren können.

Im Zentrum des DSA steht das Ziel, Binnenschiffern eine langfristige und verlässliche Planung ihrer Routen und Ankunftszeiten zu ermöglichen. Als digitale Plattform ermöglicht der DSA neue Kooperationsformen zwischen den beteiligten Akteuren der Schifffahrt. So werden in einer Webapplikation Wasserstandprognosen und Verkehrslagen integriert und durch Schnittstellen zu Häfen und Schleusen beispielsweise Funktionen wie Liegeplatzverfügbarkeit ermöglicht. In die DSA-Applikation lassen sich über die IT-Plattform weitere digitale Dienste mit eigenen Geschäftsmodellen einfügen.

Alexander Schmid, Partner bei BearingPoint, kommentiert: „Mit dem ‚Digitalen Schifffahrtsassistenten‘ können die beteiligten Stakeholder der Binnenschifffahrt ihre Transporte zukünftig besser planen und koordinieren. Die Effizienz der Wirtschaftlichkeit wird innovativ gesteigert, da der DSA die gesamte Wertschöpfungskette der Binnenschifffahrt unterstützt. Damit wird die Basis für ein zukünftiges digitales Ökosystem sowie die Binnenschifffahrt 4.0 geschaffen.“

So unterstreicht beispielsweise Binnenschiffer Ralf Kiepe von Heinz und Ralf Kiepe Schifffahrts OHG die positive Erwartung, die mit der DSA-Applikation verbunden ist: „Eine verlässliche Pegelstandprognose ermöglicht eine bessere Ladungsplanung und erhöht damit direkt die Wirtschaftlichkeit meiner Fahrten.“

Das Forschungsprojekt „Digitaler Schifffahrtsassistent“ wurde im Dezember 2016 im Rahmen des 2nd BMVI-Data-Run des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) entwickelt und wird durch die Förderinitiative mFUND gefördert.

„Mit dem mFUND unterstützen wir datengetriebene Ideen für die Mobilität von morgen“, sagt Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Der ‚Digitale Schifffahrtsassistent‘ trägt dazu bei, die Wirtschaftlichkeit von Transporten zu erhöhen. Das ist ein wichtiger Beitrag für Wachstum und Wohlstand in Deutschland. Deshalb fördern wir diese Innovation mit insgesamt 2,15 Millionen Euro.“

In Kooperation mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz und der Technischen Universität Berlin erforscht BearingPoint innovative Ansätze für Binnenschiffer, Reedereien und binnenschifffahrtsabhängige Industrien, um die Wasserstraßen für ihre jeweiligen Transportaufgaben effizienter zu nutzen. Ab Herbst 2018 wird der DSA in einer Feldphase mit allen Beteiligten der Binnenschifffahrt getestet. Mit dem Feldtest wird die Anwendung als Prototyp zur Verfügung stehen.

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Information finden Sie unter www.mfund.de.

BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Bereichen: Consulting, Solutions und Ventures. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft, Solutions fokussiert auf eigene technische Lösungen in den Bereichen Digital Transformation, Regulatory Technology sowie Advanced Analytics, und Ventures treibt die Finanzierung und Entwicklung von Start-ups voran. Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Beratungs-Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 75 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Quelle: BearingPoint, Foto: WSV




Das Potenzial von Bahn und Binnenschiff nutzen

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Die bayernhafen Gruppe setzte an ihren Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau auch 2017 ihre Strategie fort, dem Gütertransport per Schiff und Bahn bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. So stieß die bayernhafen Gruppe 2017 Investitionen in Höhe von circa 30 Mio. Euro an. 2017 wurden insgesamt 9,1 Mio. t Güter über die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn umgeschlagen, 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Januar 2017 war in Teilen Süddeutschlands der kälteste seit dreißig Jahren: 3½ Wochen lang, bis Mitte Februar, musste die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal und der bayerischen Donau wegen der Eislage eingestellt werden. Entsprechend ging der Schiffsgüterumschlag im ersten Quartal 2017 um rund ein Drittel gegenüber 2016 zurück. Dies wurde übers Jahr jedoch wieder aufgeholt. So erreichte die bayernhafen Gruppe 2017 beim Schiffsgüterumschlag eine Steigerung von 5,9 % gegenüber 2016 auf 3,195 Mio. t. Maßgeblich dafür war insbesondere die Entwicklung am vom Schiffsgüterumschlag her größten bayerischen Hafen, dem bayernhafen Regensburg. Den größten Anteil an der Schiffstonnage machten landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Nahrungs- und Futtermittel aus; auch hochwertiges Schwergut wie in Bayern gefertigte Trafos oder Anlagentechnik wurde aufs Binnenschiff verladen und entlastete so die Straßen.

Per Bahn wurden 5,872 Mio. t umgeschlagen, 1,9 % weniger als im Vorjahr. Ein Grund dafür ist die per 30. Juni 2016 durch die italienische Staatsbahn eingestellte Rollende Landstraße (RoLa) vom bayernhafen Regensburg nach Trento. Über die Brenner-Route wird aktuell intensiv diskutiert, insbesondere auch wegen der gravierenden Autobahn-Rückstaus auf deutscher Seite aufgrund der Lkw-Blockabfertigungen in Tirol. Beim internationalen Brenner-Gipfel Anfang Februar 2018 vereinbarten die politischen Vertreter, bis Mai Vorschläge zu erarbeiten, wie mit der Rollenden Landstraße (RoLa) über den Brenner Straßentransporte auf die Schiene verlagert werden können. Die bayernhafen Gruppe bringt sich hier aktiv ein. „Wir begrüßen die von Bundesverkehrsminister Christian Schmidt beim Brenner-Gipfel vorgeschlagenen Förderungen als eine wesentliche Maßnahme, wieder grenzüberschreitende RoLas marktattraktiv gestalten zu können“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe, „wir stehen bereit, die RoLa wieder zu starten.“

Auf weiterhin stabilem Niveau bewegt sich der Containerumschlag an den bayernhafen Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg und Regensburg: Mit 450.944 TEU im Geschäftsjahr 2017 wurden die 459.794 TEU vom Vorjahr fast erreicht.

Die bayernhafen Gruppe bietet an ihren sechs Standorten für ihre Kunden Eigentum auf Zeit, über Erbbaurechts- und Mietverträge. Dies stellt eine nachhaltige Nutzung sicher, reduziert Leerstand und ermöglicht den Nutzerwechsel auf ein und derselben Fläche – das heißt Flächenrecycling geht vor Bauen auf grüner Wiese. Beispiel Konversion im bayernhafen Aschaffenburg: Auf den Flächen eines ehemaligen Umspannwerks entsteht ein Werk für Betonschwellen für die Bahn – Eröffnung voraussichtlich im April 2018. Im Hafen findet sich die ideale Anbindung an die drei Verkehrsträger Bahn, Binnenschiff und LKW.

„Der Erhalt und Ausbau von Infrastruktur ist ein Dauerbrenner“, sagt Joachim Zimmermann, „denn Infrastruktur ist das Rückgrat unserer Wirtschaft – sie muss laufend in Stand gehalten werden. Dies nehmen wir an unseren Standorten mit unserer Bauherren-Fähigkeit selbst in die Hand. Um die Ausgangsposition für den Gütertransport per Schiff und Bahn weiter zu verbessern, braucht es einen langen Atem. Wir investieren daher kontinuierlich in die schienen- und wasserbezogene Infrastruktur und in die Dienstleistungen an unseren Standorten.“

Für 2018 plant die bayernhafen Gruppe über all ihre Standorte Investitionen in Höhe von rund 32 Millionen Euro – zusätzlich zu den 2017 bereits angestoßenen 30 Millionen Euro. Dazu gehört die Vorbereitung von Ansiedlungsflächen sowie über mehrere Jahre laufende Optimierungsmaßnahmen an der schienen- und wasserbezogenen Infrastruktur. So wurde zum Beispiel 2017 im bayernhafen Bamberg mit der   Umwandlung eines Schräg- in ein Senkrecht-Ufer begonnen, dadurch wird der  Umschlag von und aufs Binnenschiff optimiert. Für 2018 ist unter anderem eine Modernisierung des Kranparks vorgesehen.

„Der Politik kommt die zentrale Aufgabe zu, alle Verkehrsträger ganzheitlich in den Blick zu nehmen und multimodale Infrastruktur zu stärken“, sagt Joachim Zimmermann, „die neue Bundesregierung hat hier die Chance, den Masterplan Schienengüterverkehr um die Binnenschifffahrt zu erweitern. Wir brauchen hier ein Gesamtkonzept, um den Wirtschaftsstandort Deutschland dauerhaft zu stärken und das Potenzial von Bahn und Binnenschiff zu nutzen.“

Quelle und Foto: bayernhafen Gruppe, Der kumulierte Bahn- und Schiffsgüterumschlag der bayernhafen Gruppe beträgt 9,1 Mio. t Güter im Jahr 2017 (im Bild der bayernhafen Regensburg).




Seegüterumschlag in Niedersachsen wächst

REDAKTIONSHINWEIS: Honorarfreies Pressebild zur redaktionellen Verwendung bei Nennung "Foto: Andreas Burmann". Oldenburg, Niedersachsen, DEU, 05.03.2018, Jahrespressekonferenz der niedersaechsischen Seehaefen. Von links: Holger Banik (Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG), Inke Onnen-Luebben (Geschaeftsfuehrerin Seaports of Niedersachsen GmbH), Dr. Bernd Althusmann (Niedersaechsicher Minister fuer Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung). Foto: Andreas Burmann [ (c) Dipl. Des. (FH) Andreas Burmann, Ammergaustrasse 156, 26123 Oldenburg, Tel.: +49-441-99867610 oder +49-171-5442466; info@andreas-burmann.de ]

Das Umschlagswachstum in den neun niedersächsischen Seehäfen im vergangenen Jahr basiert sowohl auf gestiegenen Volumen von Stückgütern als auch von flüssigen und festen Massengütern. Insbesondere die Umschläge von Neufahrzeugen, Containern und Kohle sowie von Rohöl und Mineralölprodukten haben sich positiv entwickelt.

Mit insgesamt rund 53,4 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern im Seeverkehr verzeichnete die Hafengruppe ein Plus von 10 % gegenüber dem Vorjahr (48,6 Millionen Tonnen) und übertrifft mit diesem Ergebnis auch das hervorragende Resultat aus 2015 (52 Millionen Tonnen).

Bezogen auf die seeseitig umgeschlagenen Stückgüter ergab sich mit rund 12,82 Millionen Tonnen in 2017 ein Wachstum von 13 % gegenüber dem Vorjahr (11,39 Millionen Tonnen in 2016). Entscheidend dazu beigetragen hat der Umschlag von Containern in Wilhelmshaven sowie von Neufahrzeugen in Emden und Cuxhaven. Am Containerterminal Wilhelmshaven ergab sich ein Plus von 15 % auf 554.449 TEU (481.720 TEU in 2016). Der Neufahrzeugumschlag in Niedersachsen erreichte mit rund 1,92 Millionen Einheiten in 2017 einen neuen Rekordwert (+ 6 % / 1,81 Millionen Fahrzeuge in 2016). Die Umschlagsvolumen flüssiger und fester Massengüter konnten im Vergleich zum Vorjahr um 9 % auf 40,55 Millionen Tonnen gesteigert werden (37,21 Millionen Tonnen in 2016). Sehr gut entwickelt haben sich innerhalb dieses Ladungssegments die Umschlagsmengen von Rohöl und Mineralölprodukten sowie von Kohle und Aluminiumoxyd und -hydroxyd.

Insgesamt wuchs der Umschlag im Seegüterverkehr der neun niedersächsischen Seehäfen demnach um 10 % von 48,6 Millionen Tonnen in 2016 auf knapp 53,4 Millionen Tonnen in 2017.

„Wir haben in 2017 insgesamt eine sehr erfreuliche Entwicklung des Seegüterumschlags in Niedersachsen registriert. Unsere Seehäfen sind traditionell stark im konventionellen Stückgutumschlag, dem Massengutumschlag und natürlich beim Umschlag rollender Ladung. Zudem trägt auch der Containerumschlag in Wilhelmshaven, der sich aufgrund des neuen Allianz-Gefüges seit Mai deutlich erhöht hat, mehr und mehr zur Wertschöpfung in den niedersächsischen Seehäfen bei. Wir gehen davon aus, den Seegüterumschlag der gesamten niedersächsischen Hafengruppe auch im laufenden Jahr auf hohem Niveau halten zu können. Um im schärfer werdenden Wettbewerb mit anderen europäischen Seehäfen auf Dauer mithalten zu können, muss der Ausbau unserer Häfen sowie der seewärtigen Zufahrten und Verkehrsinfrastrukturen aber kontinuierlich vorangetrieben werden“, kommentierte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH, die Umschlagsergebnisse des vergangenen Jahres.

Erkannt haben dies auch die privaten Umschlagsbetriebe und ansässigen Industrieunternehmen in den niedersächsischen Seehäfen. Sie investierten im vergangenen Jahr rund 82 Millionen Euro in Suprastrukturen wie Gebäude und Gerätschaften und unterstreichen damit ihre Absicht zur zielgerichteten Weiterentwicklung ihrer Geschäftsaktivitäten an den niedersächsischen Seehafenstandorten.

Die Entwicklung des Seegüterumschlags der neun niedersächsischen Seehafenstandorte im Einzelnen:

In Brake wurden 2017 seeseitig rund 5,66 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, gegenüber dem Vorjahr ergibt sich damit ein Rückgang um 11 % (6,36 Millionen Tonnen in 2016). Zurückzuführen ist dies zum einen auf Einbußen beim Umschlag von Agrargütern (- 12 % / 2,96 Millionen Tonnen in 2017; 3,38 Millionen Tonnen in 2016), die sich aus fehlenden Volatilitäten in den Rohstoffmärkten ergaben. Auch das Umschlagsvolumen im Stückgutbereich war in 2017 in Brake rückläufig (- 17 % / 1,63 Millionen Tonnen in 2017; 1,96 Millionen Tonnen in 2016). Temporäre Lieferengpässe und verzögerte Seeschiffsankünfte zum Jahresende wirkten sich negativ auf den Zellstoffumschlag aus. Im Stahlumschlag fehlten Anschlussprojekte bei der Verschiffung von Großrohren.

Für Cuxhaven wurden im abgelaufenen Jahr rund 2,59 Millionen Tonnen im Seegüterverkehr verzeichnet. Dies entspricht einem Minus von 9 % (2,84 Millionen Tonnen in 2016). Ursache ist vor allem ein Rückgang beim Umschlag fester Massengüter (- 19 % / 613.409 Tonnen in 2017; 754.915 Tonnen in 2016), der sich u.a. aus unterschiedlichen Bautätigkeiten am Standort in den jeweiligen Jahren ergibt. Beim Fahrzeugumschlag bewegt sich das Volumen in 2017 mit 475.764 Neufahrzeugen um knapp 1 % unter dem Vorjahreswert (478.495 Fahrzeuge in 2016).

Der Seehafen Emden konnte beim Seegüterumschlag deutlich zulegen: 17 % mehr Güter, nämlich rund 5,08 Millionen Tonnen, wurden in 2017 umgeschlagen (4,33 Millionen Tonnen in 2016). Mit 1.447.668 umgeschlagenen Neufahrzeugen (+ 8 % / 1.333.782 Fahrzeuge in 2016) konnte für den Hafen an der Ems ein neuer Rekordwert verzeichnet werden. Positiv entwickelt hat sich auch der Umschlag fester Massengüter (+ 85 % / 1,2 Millionen Tonnen in 2017; 645.997 Tonnen in 2016) sowie von Stückgütern (+ 12 % / 2,99 Millionen Tonnen in 2017; 2,68 Millionen Tonnen in 2016). Im Stückgutbereich wirkten sich u.a. die höheren Volumen von Forstprodukten und Windenergie-Komponenten positiv aus.

Auch aus Nordenham kommen positive Zahlen: In 2017 konnte hier mit einem Umschlagsvolumen von 3,18 Millionen Tonnen ein Zuwachs von 27 % realisiert werden (2,50 Millionen Tonnen in 2016). Der für den Standort bedeutende Massengutumschlag trug hier maßgeblich zum guten Ergebnis bei. So stieg beispielsweise der Kohleumschlag in 2017 um 23 % auf 1,63 Millionen Tonnen (1,32 Millionen Tonnen in 2016), der Umschlag von Mineralölprodukten legte um 53 % auf 185.144 Tonnen in 2017 zu (121.358 Tonnen in 2016).

In Stade wuchs der Seegüterumschlag in 2017 um 2 % auf rund 5,80 Millionen Tonnen (5,70 Millionen Tonnen in 2016). Der Umschlag fester Massengüter konnte um 4 % gesteigert werden auf 3,18 Millionen Tonnen (3,05 Millionen Tonnen in 2016), innerhalb dieses Segments sorgten vor allem höhere seeseitige Umschlagsvolumen an Baustoffen (+ 31 % / 455.502 Tonnen in 2017; 347.330 Tonnen in 2016) sowie dem in Stade produzierten Aluminiumoxyd und -hydroxyd (+ 54 % / 287.768 Tonnen in 2017; 187.100 Tonnen in 2016) für das positive Ergebnis. Im Stückgutumschlag kommt der Elbhafen auf ein Volumen von rund 13.000 Tonnen (3.079 Tonnen in 2016).

Wilhelmshaven verzeichnete in 2017 ein Umschlagsvolumen von rund 30,29 Millionen Tonnen und wuchs damit gegenüber dem Vorjahr um knapp 16 % (26,20 Millionen Tonnen in 2016). Zugelegt hat sowohl der Umschlag von flüssigen Massengütern (+ 8 % / 20,25 Millionen Tonnen in 2017; 18,71 Millionen Tonnen in 2016) wie auch von festen Massengütern (+ 34 % / 4,20 Millionen Tonnen in 2017; 3,14 Millionen Tonnen in 2016). So wurden z.B. mehr Rohöl, Kraftstoffe sowie chemische Grundstoffe, aber auch mehr Kohle und Baustoffe an der Jade umgeschlagen. Positiv entwickelt hat sich auch der Stückgutumschlag, der mit 5,84 Millionen Tonnen um 34 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist (4,35 Millionen Tonnen in 2016). Der Containerumschlag trug zum guten Gesamtergebnis bei: Mit 554.449 TEU sind 15 % mehr Boxen in Wilhelmshaven umgeschlagen worden als 2016 (481.720 TEU).

In Leer belief sich das seewärtige Umschlagsergebnis in 2017 auf 58.594 Tonnen, was einem Plus von 37 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (42.698 Tonnen in 2016). Der Binnenschiffsumschlag legte um 23 % zu auf 313.002 Tonnen in 2017 (254.822 Tonnen in 2016). In Leer werden vor allem Massengüter wie z.B. Baustoffe und Agrarprodukte umgeschlagen.

Im Hafen Oldenburg gingen in 2017 im Seeverkehr 64.412 Tonnen Güter über die Kaikanten (- 9 % / 70.507 Tonnen in 2016). Ursächlich für den Rückgang sind Einbußen beim Umschlag von Getreide und Futtermitteln. Infolge der Geflügelgrippe in der ersten Jahreshälfte gab es weniger Nachfrage nach Tierfutter, was sich auf den Oldenburger Hafen als Drehscheibe für diese Produkte negativ ausgewirkt hat. Gestiegen sind dafür die Umschläge von Baustoffen und Düngemitteln. Der Binnenschiffsumschlag in Oldenburg bewegte sich mit 968.878 Tonnen in 2017 auf dem Niveau des Vorjahres (969.297 Tonnen in 2016).

Papenburg konnte beim seeseitigen Umschlag mit 647.217 Tonnen in 2017 das Vorjahresergebnis um knapp 16 % übertreffen (559.976 Tonnen in 2016). Positiv entwickelte sich auch der Binnenschiffsumschlag: Mit 205.241 Tonnen erhöhte sich das Umschlagsvolumen um 50 % (136.946 Tonnen in 2016). Wichtige Umschlagsgüter in Papenburg sind z.B. Torf, Baustoffe, Dünger, Stahl und Projektladungen.

Quelle: Seaports, Foto: Andreas Burmann , v. l.: Holger Banik, Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG; Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin Seaports of Niedersachsen GmbH; Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung  

 




Odfjell Terminals mit mehr Landungsbrückenkapazität

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Odfjell Terminals Rotterdam erweitert die Landungsbrückenkapazität. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam.

Odfjell verlängert und verstärkt die vorhandene Landungsbrücke, sodass Schiffe der Größenklasse LR2 (Long Range) mit maximal 160.000 dwt anlegen können. Dadurch kann der Terminal vorhandenen und neuen Kunden mehr Möglichkeiten bieten, Produkte effizient anzutransportieren und zu lagern.

Der Hafenbetrieb Rotterdam vertieft den Hafen auf ca. 15 m, um großen Schiffen dieser Art Zufahrt zum Derde Petroleumhaven (3. Petroleumhafen) zu ermöglichen, in dem Odfjell liegt. Odfjell und der Hafenbetrieb Rotterdam investieren gemeinsam in die Ansiedlung zusätzlicher Lager- und Umschlagmöglichkeiten und die Erweiterung des vorhandenen Dienstleistungsangebots.

Geschäftsführer Erik Kleine von Odfjell Terminals Rotterdam: „Wir greifen die Wünsche unserer Kunden auf, sodass wir zunehmend größere Schiffe abfertigen können. Wir schätzen es sehr, dass der Hafenbetrieb mit der Vertiefung des Hafens auch einen Beitrag leistet.”

„Die Erweiterung passt in die Strategie zur Revitalisierung des Botlekgebiets. Daher vertiefen das niederländische Wasserwirtschaftsamt Rijkswaterstaat und der Hafenbetrieb dieses Jahr auch den Nieuwe Waterweg”, so Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam.”

Odfjell wird die neue Landungsbrücke voraussichtlich im letzten Quartal 2018 in Betrieb nehmen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Erster weiblicher Kreuzfahrtkapitän

AIDA Cruises ernennt ersten weiblichen Kreuzfahrtkapitän Deutschlands. Nicole Langosch (34) übernimmt das Kommando auf AIDAsol. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/55827 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/AIDA Cruises"

Ab sofort übernimmt Nicole Langosch (34) das Kommando auf AIDAsol. Damit ist sie die erste Frau in der Position des Kapitäns in der AIDA Flotte und die ranghöchste Frau auf einem Kreuzfahrtschiff in Deutschland.

Nicole Langosch wurde in Osterode im Harz geboren und wuchs in Herborn in Hessen auf. Über den Segelsport kam sie zum ersten Mal mit der Seefahrt in Kontakt. Das Nautik-Studium absolvierte sie in Leer. Während ihres anschließenden Studiums der Logistik war sie für eine Container-Reederei in Auckland (Neuseeland) und für das EU-Parlament in Brüssel tätig. Ihr erstes nautisches Praktikum absolvierte Langosch auf einem Containerschiff. Seit zehn Jahren ist sie in verschiedenen Positionen auf den AIDA Schiffen im Einsatz.

„Es macht mich stolz, in einem Unternehmen zu arbeiten, dass junge Frauen in ihrer Karriere gezielt fördert, und mir ermöglicht, meinen Traumberuf auszuüben. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe als Kapitän an Bord von AIDAsol und bin mir der großen Verantwortung bewusst“, so Langosch.

Die 253 Meter lange und 32 Meter breite AIDAsol ist eines von 12 Schiffen der AIDA Flotte und aktuell unterwegs zwischen den Kanarischen Inseln und Madeira. Am 25. März 2018 überführt Kapitän Langosch das Schiff Richtung Hamburg. Von hier aus geht es ab dem 7. April 2018 auf Reisen Richtung Nordeuropa und Norwegen.

AIDA Cruises beschäftigt derzeit 14 weibliche nautische Offiziere an Bord seiner Flotte. Mit einer maßgeschneiderten Verbundausbildung und einem dualen Studium in Kooperation mit der Hochschule Wismar bietet AIDA Cruises ein innovatives Bildungskonzept im Fachbereich Nautik in Warnemünde an.

Quelle: AIDA Cruises, Foto: obs/AIDA Cruises, AIDA Cruises ernennt ersten weiblichen Kreuzfahrtkapitän Deutschlands. Nicole Langosch (34) übernimmt das Kommando auf AIDAsol. 




Informationen für Hafentouristen

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Die Anlegestelle für Flusskreuzfahrtschiffe auf der Ruhrorter Mühlenweide verfügt jetzt über Informationstafeln für Hafentouristen. duisport hat im Sommer 2016 den Steiger angelegt.

Nun werden die Passagiere der bis zu 135 Meter langen Flusskreuzfahrtschiffe über die 300-jährige Geschichte des Duisburger Hafens und Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise „Das Echo des Poseidon“ in Deutsch und in Englisch informiert.

„Der Hafen lockt aufgrund seiner internationalen Bekanntheit als wichtigste Logistikdrehscheibe  Zentraleuropas zunehmend Touristen in die Stadt. Wir informieren die Besucher, dass Duisburg-Ruhrort die Keimzelle unseres Hafens ist und wir neben der Schaffung von Arbeitsplätzen auch die Kultur in der Stadt fördern“, so duisports Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Quelle: duisport, Foto: duisport/krischerfotografie, an der Anlegestelle für Flusskreuzfahrtschiffe auf der Ruhrorter Mühlenweide stehen nun die zweisprachig gestalteten Informationstafeln für Hafentouristen. 



Seidenstraße erfordert von Rotterdam Regierolle

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Was bedeutet es für einen Tiefwasserhafen wie Rotterdam, aber auch wie Shanghai, wenn er am Ende der Kette liegt? Denn der Rotterdamer Hafen fungiert nun noch als Zugangstor nach Europa, also als Ausgangspunkt für die Verteilung von Waren in die anderen Regionen Europas. Durch die Einrichtung der Neuen Seidenstraße als Bahnstrecke wandelt sich der Hafen jedoch zu einem bedeutenden Teil zu einem Endbestimmungsort – meint Michiel Jak,
Allgemeiner Geschäftsführer bei SmartPort.

Jak weiter: „Zahlreiche Waren aus China werden nun über Shanghai ,außen herum‘ auf dem Seeweg nach Rotterdam transportiert. Künftig werden sie wesentlich häufiger ,auf dem Festland‘ über Land transportiert. Dieser Effekt wird durch die Verlagerung industrieller Produktionsstandorte in Richtung des chinesischen Westens verstärkt. Über die Neue Seidenstraße wird ein relativ höheres Transportaufkommen mit der schnelleren und zuverlässigeren Bahn transportiert.

Ich höre, wie man sich jetzt äußert: ,Ach, es geht dabei nur um 2 Prozent der Seefracht aus China, die künftig über die Schiene transportiert wird.‘ Der Ökonom Dr. Bart Kuipers von der Erasmus Universität Rotterdam rechnete kürzlich aus, dass diese 2 Prozent einen Wert von 24 Prozent der gesamten Seefracht repräsentieren, die aus Asien nach Rotterdam gelangt, also ein Viertel. Es ist also nicht so viel, doch es geht um teure Produkte. Man denke beispielsweise an Halbfabrikate für die Automobilindustrie oder Hightech-Komponenten. Diese Produkte mit einem höheren Mehrwert benötigt man zum Geldverdienen durch die zugehörige Versicherung, das Zusammenschrauben, die Inspektion usw.

Der chinesische Staat investiert ca. 100 Mrd. USD jährlich in den Bau der Neuen Seidenstraße. An der Bahnstrecke wird nun gearbeitet, doch der chinesische Staat befasst sich bereits seit 10 Jahren durchdacht, planmäßig und schrittweise mit der Beeinflussung der Transportwege. Dabei wird stark in Gebieten zwischen China und Europa investiert. Der chinesische Staat kauft Anteile und Orte; er legt Infrastruktur an: Autobahnen, Terminals, Bahnstrecken, alles. So hat China beispielsweise auch Piräus, einen griechischen Hafen, gekauft und damit ein neues Tor nach Europa. Dies geht zu Lasten der Häfen von Rotterdam, Antwerpen und Hamburg.

Durch die Schaffung der Neuen Seidenstraße wird Europa auch über Tschechien, Polen und Griechenland beliefert anstatt nur über Rotterdam, Hamburg und Antwerpen. Ein weiterer Vorteil für die osteuropäischen Staaten liegt darin, dass die Spurweite in China und Russland anders ist als in Europa. Doch was bedeutet dies für Länder wie Polen und Tschechien, in denen die russische Spurweite zur europäischen Spurweite übergeht? Dort stehen die Waggons still und werden Waren auf andere Züge umgeladen oder erhalten die Bahnwaggons andere Untergestelle. Dies ist eine hervorragende Möglichkeit zur Fertigung von Endprodukten aus Halbfabrikaten oder andere Wertschöpfungstätigkeiten. Es wird also überall Geld verdient und wir dürfen die Endprodukte dann kaufen, also bezahlen.

Die große Frage lautet nun: Wie könnten wir vorgehen, wenn die Neue Seidenstraße angelegt ist? Um ein Beispiel zu nennen: Auf der Blumenversteigerung in Aalsmeer werden Blumen versteigert, die physisch nie in die Niederlande kommen. So verdienen wir Geld am Blumenhandel, beispielsweise zwischen Kenia und Russland. Wir sind dann der Marktplatz, die Zwischenpartei. Können wir auch eine solche Rolle in der Lieferkette zwischen China und den Niederlanden übernehmen? Diese Frage stelle ich mir. Wir könnten beispielsweise regeln, dass alle Züge mit Waren gefüllt sind, oder Verladeunternehmen bei der Wahl der Transportmodalitäten helfen.

Kurzum: Wie erhalten wir die Regie? Wie können wir Warenströme organisieren und damit Geld verdienen, ohne dass diese Waren unbedingt durch die Niederlande gelangen? Meiner Meinung nach ist es besser, die Regie zu führen, denn eine Regierolle bietet einen großen Mehrwert und erfordert Innovationen in die Lieferkette. Wenn es nach mir ginge, würden wir die komplexen Logistikaufgaben übernehmen: Inspektion, Zoll, Planung, Prognose, Transaktionen per Blockchain (Übertragung von Informationen und Eigentum). Dies sind viele Fragen, die noch Analysen erfordern. Wir erledigen dann alles im Bereich der Logistik außer den Transport. So vollzöge sich ein Wandel der Niederlande von einem Transportland zu einem Regieland und von Rotterdam von einem Transporthafen zu einem Regiehafen. Was meinen Sie? Ich bin gespannt.“

SmartPort ist eine gemeinsame Initiative des Hafenbetriebs Rotterdam, von Deltalinqs, der Gemeinde Rotterdam mit der Erasmus Universität Rotterdam und der Technischen Universität Delft. So sind die führenden Parteien im Rotterdamer Hafen mit zwei international sehr renommierten Universitäten verbunden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Frühbucherrabatt für die Lange Nacht sichern

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Die achte Auflage der Langen Nacht der Industrie wird im Oktober diesen Jahres wieder zahlreiche Menschen in die Betriebe locken. Interessierte Unternehmen können sich jetzt anmelden.

Im vergangenen Jahr hat die Veranstaltung mit rund 3.500 Besuchern an Rhein und Ruhr, davon rund 1.600 am Mittleren Niederrhein, die Erwartungen der Organisatoren übertroffen: Sämtliche angebotenen Bustouren in Krefeld, im Kreis Viersen, in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss waren ausgebucht. Ab sofort können sich Unternehmen für die nächste Veranstaltung anmelden, die in diesem Jahr am 11. Oktober stattfindet. Bis zum 20. April gilt ein Frühbucherrabatt. Anmeldeschluss ist am 8. Juni 2018. Interessierte Unternehmen können sich zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 22. März, um 15 Uhr in der IHK in Neuss, Friedrichstraße 40, anmelden.

„Immer öfter stoßen industrielle Anliegen auf Skepsis. Daher ist es wichtig, die Bedürfnisse der Wirtschaft zu erklären und für Verständnis zu werben“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Als wirtschaftliches Rückgrat von Nordrhein-Westfalen sind die Industriebetriebe innovative und moderne Arbeitgeber und Ausbilder.“ Die Lange Nacht der Industrie sei eine ideale Gelegenheit für die Unternehmen, sich der Öffentlichkeit vorzustellen und den Dialog mit den Bürgern zu suchen. Detlev G. Moritz, Sprecher der Krefelder Initiative „Zukunft durch Industrie“ und geschäftsführender Gesellschafter der GEMO G. Moritz GmbH & Co. KG mit Sitz in Krefeld, ergänzt: „Wir haben Kunden weltweit – nur nicht in Krefeld! Auch aus diesem Grund macht es uns besondere Freude, die Werktore in der Langen Nacht der Industrie zu öffnen. Wir zeigen den regionalen Besuchern, was wir produzieren und wo die Produkte eingesetzt werden.“

Die Lange Nacht der Industrie ist eine bundesweit angelegte Veranstaltung, bei der Unternehmen potenziellen Mitarbeitern, Schülern, Studierenden, ihren Nachbarn und anderen interessierten Bürgern einen Blick hinter die Kulissen gewähren. Veranstalter sind die Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Düsseldorf, Unternehmerverbände und Industriegewerkschaften sowie die Industrieinitiativen in der Region. Träger ist der Verein Gesellschaftsinitiative Zukunft durch Industrie.

Unternehmen, die sich an der Langen Nacht der Industrie 2018 beteiligen möchten, können sich an Elke Hohmann, Tel. 02131 9268-571, E-Mail: hohmann@neuss.ihk.de, wenden.

Weitere Infos gibt es online hier

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein




Waste-to-chemistry-Projekt in Rotterdam

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Ein Konsortium der Unternehmen Air Liquide, AkzoNobel Specialty Chemicals und Enerkem und des Hafenbetriebs Rotterdam hat einen Entwicklungsvertrag für die ersten Investitionen in eine hochmoderne Waste-to-chemistry-Anlage in Rotterdam geschlossen.

Es soll die erste Anlage dieser Art in Europa werden, die eine nachhaltige Alternative zur Müllverbrennung darstellt, da sie Kunststoffabfall und gemischten Abfall zu neuen Rohstoffen für die Industrie aufbereitet.

Diese Investitionen – für das Detailengineering, die Gründung eines speziellen Joint Ventures und den Abschluss des Genehmigungsverfahrens – haben einen Umfang von € 9 Mio. Das Konsortium strebt an, die abschließende Investitionsentscheidung für das Projekt im Umfang von schätzungsweise € 200 Mio. zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr zu treffen und hat die Rabobank zur Beratung für den Finanzierungsprozess hinzugezogen.

Die Realisierung des Projekts wird vom niederländischen Ministerium für Wirtschaft und Klima unterstützt, das an neuen Mechanismen zur Förderung der Erweiterung der neuen Technologie arbeitet und damit den Wandel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft fördert. Unterstützung bieten auch die Gemeinde Rotterdam, die Provinz Südholland und InnovationQuarter, die regionale Entwicklungsgesellschaft.

Mit der Anlage können 360.000 t Abfall zu 220.000 t oder 270 Mio. Litern „grünem“ Methanol aufbereitet werden. Das ist mehr als das jährliche gesamte Abfallaufkommen von 700.000 Haushalten und ermöglicht eine Verringerung der CO2-Emission um ca. 300.000 t.

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt und ein großer Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und kreislaufwirtschaftlich ausgerichteten chemischen Industrie“, so Marco Waas, Geschäftsführer für Forschung, Entwicklung & Innovation bei AkzoNobel Specialty Chemicals und Vorsitzender des Konsortiums. „Der Vertrag kommt zu einem sehr geeigneten Zeitpunkt, wenn man sich die heutigen Herausforderungen im Bereich des Kunststoffrecyclings in Europa ansieht. Wir können nicht recyclebaren Abfall zu Methanol aufbereiten, einem wesentlichen Rohstoff für zahlreiche Alltagsprodukte wie etwa nachhaltigen Transportkraftstoff. Einerseits ist Methanol in bestehenden Zulieferketten als Ersatz für fossile Rohstoffe nutzbar und anderseits bietet es den Vorteil, dass keine CO2-Emission durch Abfallverbrennung entsteht.“

Die Anlage mit der exklusiven Technologie des kanadischen Unternehmens Enerkem wird im Botlek-Gebiet des Rotterdamer Hafens realisiert. Nicht recyclebarer gemischter Abfall wie u. a. Kunststoffabfall, wird zuerst zu Synthesegas und dann zu sauberem Methanol für die chemische Industrie und die Transportbranche verarbeitet. Methanol wird bislang meist aus Erdgas oder Kohle hergestellt. Die Fabrik wird mit zwei Fertigungslinien ausgestattet. Sie bieten die doppelte Kapazität der Großanlage von Enerkem in Edmonton, Kanada.
Die Anlage in Rotterdam profitiert von der hypermodernen Infrastruktur des Rotterdamer Hafens und von der Zusammenarbeit mit Air Liquide und AkzoNobel bei der Lieferung des erforderlichen Sauerstoffs und Wasserstoffs. AkzoNobel ist auch Abnehmer des „grünen“ Methanols.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Dieses Waste-to-chemistry-Projekt ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Rotterdamer Industrie. Abfall wird zum Rohstoff für die chemische Industrie. Ein schöner Schritt vorwärts, der gut zu unserer Zielsetzung im Bereich der Kreislaufwirtschaft passt.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Eine erfolgreiche Hafenpartnerschaft

IMG_1056Der Wiener Hafen ist der wichtigste logistische Umschlagknoten für die Millionenmetropole und österreichische Hauptstadt Wien. In den vergangenen Jahren konnten jeweils über 400.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen werden. Ein Großteil dieser Menge wird aus den Verkehren von und nach Hamburg generiert.

Hamburg ist seit über 30 Jahren im containerisierten Verkehr der wichtigste Hafen für die österreichische Industrie. Hamburg ist über den Schienenweg optimal für die österreichische Wirtschaft erreichbar und ermöglicht dadurch eine Vernetzung mit den weltweiten Fahrtgebieten.

Die engen Handelsbeziehungen beider Logistik-Hubs spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit zwischen der Hafen Wien GmbH & Co. KG und Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) wider, die gemeinsam zu einem Informationsabend in Wien eingeladen haben. Rund 60 Gäste, darunter zahlreiche Kunden und Partner aus der Verladerschaft sowie der Transportwirtschaft aus Österreich und Deutschland, nahmen am 21. Februar an der Networkingveranstaltung in der Wiener Hafen Lounge teil. Die Gastgeber, Mag. Friedrich Lehr, Geschäftsführer des Wiener Hafens, sowie HHM-Vorstand Axel Mattern und sein Kollege Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Wien, eröffneten die Veranstaltung mit kurzen Grußworten.

Alexander Till betonte in seiner Ansprache, dass der Hamburger Hafen trotz der immer größeren Anzahl an Mitbewerbern in der Region Mittel- und Osteuropa nach wie vor der wichtigste Umschlagplatz für die österreichische Wirtschaft sei und auch in Zukunft bleiben werde – auch wenn die Umschlagzahlen 2017 für die Verkehre zwischen Österreich und Hamburg vermutlich leicht unter dem Allzeit-Rekord von 297.000 TEU im Jahr 2016 liegen werden.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG sprach in ihrer Rede „Die HHLA als Motor des digitalen Wandels im Hamburger Hafen“ sowohl über mögliche Einflussfaktoren, die in den nächsten Jahren die Welt der Logistik verändern könnten, als auch über konkrete Maßnahmen und Prozesse, die bereits umgesetzt wurden – so etwa das Slotbuchungsverfahren (SBV) an den Hamburger Terminals. Das Ende November eingeführte digitale IT-System zur Anlieferung und Abholung von Containern per Lkw soll Engpässe im Hamburger Hafen vermeiden und die Verkehrssituation entlasten.

Auch in Wien setzt man auf smarte Logistik. Mag. Lehr stellte das neue Mobilitätslabor ThinkPort Vienna vor, das sich im Herzen des Wiener Hafens befindet und auf einer Kooperation zwischen dem Wiener Hafen und der Universität für Bodenkultur basiert. ThinkPort Vienna setzt sich umfassend und langfristig mit den Herausforderungen der Logistik in urbanen Ballungsräumen auseinander, um güterlogistische Innovationen in Wien zu entwickeln, zu testen und umzusetzen.

Als weiterer Referent informierte HHM-Vorstand Axel Mattern, über die aktuellen Umschlagzahlen aus der Jahrespressekonferenz des Hamburger Hafens. Dabei ging er auch auf den derzeitigen Stand der Fahrrinnenanpassung der Elbe ein und skizzierte das weitere Vorgehen.

Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Teilnehmer bei einem Abendessen intensiv die Gelegenheit zu Fachgesprächen und zur Erweiterung des persönlichen Netzwerks.

 

Quelle: HHM, Foto: HHM/Felicitas Matern, feel image – Fotografie e.U., Mag. Friedrich Lehr, Geschäftsführer der Hafen Wien GmbH & Co. KG, Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Wien, Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG, Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (von links)