Güterumschlag im Hafen: Big Data hilft

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Weniger LKW auf den Straßen. Damit dies gelingt, muss der Güterumschlag beim Wechsel auf die Schiene reibungslos und schnell ablaufen. Das Software-Technik-Institut paluno der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelt daher gemeinsam mit dem Duisburger Hafen ein Produktivitäts-Cockpit, mit dem sich die Abläufe im Terminal überwachen und steuern lassen. Die Software konnte jetzt als Prototyp präsentiert werden. Die Arbeiten sind Teil des europäischen Big-Data-Projekts TransformingTransport*.

logport III in Duisburg-Hohenbudberg: Lange Güterzüge rollen ein, Kräne heben Container von den Waggons und setzen sie auf die in Reih und Glied wartenden LKW. Dazwischen wuseln sogenannte Reachstacker. Die riesigen Greifstapler verladen ebenfalls Container oder bringen sie zur Depotfläche. Alles funktioniert scheinbar mühelos, doch hinter dem Zusammenspiel der Fahrzeuge und Maschinen steht eine straffe Taktung aller Operationen im Terminal.

Viele Faktoren können den Güterumschlag stören. Entscheidend ist es deshalb, möglichst frühzeitig und genau über diese Bescheid zu wissen. Hat der Zug aus Göteborg Verspätung? Wie kommen die LKW bei schlechtem Wetter durch den angespannten Verkehr? Das vom paluno-Team um Prof. Dr. Klaus Pohl entwickelte Produktivitäts-Cockpit liefert schnell Informationen sowie Vorhersagen, ob die Zeitpläne am Terminal eingehalten werden können. Die Vorhersagen stützen sich auf zahlreiche, unterschiedliche Datenquellen. Neben der aktuellen und voraussichtlichen Wetter- und Verkehrslage zählt hierzu u. a. die exakte Positionserfassung der Züge und Container am Umschlagsplatz.

„Mit dem Produktivitäts-Cockpit lassen sich die Prozesse im Terminal in Echtzeit überwachen und steuern. Kommt es zu Verzögerungen in der Transportkette, können die Verantwortlichen unverzüglich entscheiden, mit welchen Maßnahmen sie darauf reagieren“, erklärt Dr. Andreas Metzger, der das EU-Projekt technisch koordiniert. „Die Vorhersagen werden mit der Zeit sogar immer genauer, weil Daten aus der Vergangenheit einbezogen werden.“

TransformingTransport wird von der EU mit 18,7 Millionen Euro gefördert. Mit dem Projekt wollen die 49 europäischen Partner den digitalen Wandel in der Transport- und Logistik-Branche vorantreiben. Ihr Ziel: Durch intelligente Nutzung unterschiedlicher Datenquellen sollen Menschen und Waren künftig deutlich sparsamer und umweltfreundlicher befördert werden.

*Das Projekt wird über das Horizon 2020-Programm der EU unter der Nummer 731932 gefördert.

Quelle: Universität Duisburg Essen, Foto: Universität Duisburg Essen/ Katrin Koster

 




Akzeptanz und Dialog bleiben weiter im Fokus

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Der Chempark steht im regelmäßigen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. „Unsere Aufgabe ist es, ansprechbar zu sein, gemeinsam mit Partnern Dinge in Krefeld zu bewegen, einen Mehrwert für die Bürger zu schaffen, als guter Nachbar sichtbar zu sein“, sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich.

Mit dem Nachbarschaftsbüro „Chempunkt“, das vor knapp fünf Jahren – am 18. September 2013 – eröffnete, rückte die erste Anlaufstelle des Chempark vor den Werkszaun. Seit der Gründung des Büros ist der Dialog mit der Nachbarschaft noch intensiver geworden. Aus dem Chempunkt-Büro heraus tritt der Chempark in den direkten Dialog mit der Nachbarschaft, greift gemeinsam mit Akteuren der Stadtgemeinschaft Themen auf, die die Menschen in Krefeld bewegen. Anknüpfungspunkte sind alle Initiativen – egal ob von Vereinen, öffentlichen Stellen oder Einzelpersonen – die zur Steigerung von Lebenswert und Liebenswürdigkeit der Stadt beitragen. Der Leiter des Chempunkt-Büros, Mario Bernards, verantwortlich für den Politik- und Bürgerdialog des Chempark Krefeld-Uerdingen, erläutert: „Der Dreiklang unserer Arbeit besteht aus Information, Vernetzung und Summenwirkung: Wir möchten die Nachbarn informieren und ihnen rund um ihre Anliegen guten Service bieten. Darüber hinaus bieten wir im Standortumfeld aktive Unterstützung an, indem wir Akteure und Ideen miteinander vernetzen und dadurch letztlich eine Summenwirkung erzielen, mit der wir den Standort Krefeld gemeinsam attraktiver machen. Wir verstehen uns als Teil der Gemeinschaft.“

Der Chempark fragt seine Nachbarn
Wie die Nachbarschaftskommunikation ankommt, will der Chempark in diesem Jahr zum zweiten Mal ganz genau beleuchten. Anfang des Jahres kündigte der Chempark-Betreiber Currenta daher einen neuen Akzeptanzbericht an. Dazu lud das Unternehmen für die zweite Auflage des Berichtes zu Gesprächsrunden ein. In den gerade beendeten Gesprächsrunden konnten die Anwohner aus der Chempark-Nachbarschaft ihre Erwartungen und Wünsche sowie ihre Einschätzungen zu den bisherigen Dialogangeboten einbringen. Dabei spielt das Thema Transparenz genauso eine Rolle wie Umwelt und Sicherheit. Friedrich: „Neutralität und Anonymität sind für uns dabei sehr wichtig. Daher werden die Gesprächsrunden von einem Forschungsinstitut durchgeführt. Die Auswertung erfolgt anonym in zusammengefasster Form.“ In den nächsten Wochen erfolgt dann der zweite Schritt der Studie in Form einer repräsentativen Telefon-Befragung. Alle Ergebnisse werden im zweiten Currenta-Akzeptanzbericht im Herbst dieses Jahres veröffentlicht. Die erste Ausgabe ist unter www.currenta.de/akzeptanzbericht.html zu finden.

Dem Chempark ein Gesicht geben 
Bereits im ersten Akzeptanzbericht wurde deutlich, dass bei den Nachbarn die Themen Umweltschutz und Sicherheit besonders im Fokus stehen. Diese Themen greift die Nachbarschaftszeitung „Chempunkt“ auf. Das Magazin rund um den Chempark wird im dritten Jahr an die Nachbarschaft verteilt – viermal im Jahr und mit einer Auflage von 250.000 Stück. Die Geschichten darin drehen sich vor allem um die Menschen im Werk, sowie Projekte und Initiativen in der Nachbarschaft. Ziel ist es, dem Chempark ein Gesicht zu geben.

„Was hast Du davon?“
„Was hast Du davon?“ Der Chempark versteht es als seine Aufgabe, auf diese Frage viele gute Antworten zu geben. Von Produkten über Arbeitsplätze bis hin zu Wertschöpfungsketten in der Region – der Chempark steckt an mehr Stellen im Alltag, als es auf den ersten Blick sichtbar ist. Durch Aktionen und Informationen macht die Nachbarschaftskommunikation genau darauf aufmerksam. Zwei große Aktionen 2018 sind beispielsweise die folgenden:

Feuerwehr-Fans aufgepasst: Bei der Nachwuchsaktion „Meine Position ist spitze!“ des Chemienetztwerks ChemCologne ist Chempark-Beitreiber Currenta zum dritten Mal mit dabei und schreibt diesmal die Leitung der Werkfeuerwehr für einen Tag aus. Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich noch bis zum 1. Juni unter www.meine-position-ist-spitze.de bewerben. Der Arbeitstag im Chempark Krefeld-Uerdingen ist dann der 28. August 2018.

Zum Tag der offenen Tür lädt der Chempark am 22. September 2018. Dann werden Einblicke möglich, die der normale Betriebsablauf sonst nicht zulässt. Für diese Ausnahme sorgt der bundesweite Aktionstag des Verbands der chemischen Industrie (VCI). Ergänzt werden die Besichtigungen um ein spielerisches Informationsprogramm im Außengelände des Werks.

Über den Chempark Krefeld-Uerdingen
Im Chempark Krefeld-Uerdingen stellen die etwa 7.700 Beschäftigten rund 2.000 verschiedene chemische Produkte her. Dazu zählen Kunststoffe, Weiß- und Farbpigmente sowie Zwischenprodukte für Pflanzenschutzmittel, Geruchs- und Geschmacksstoffe. Das 260 Hektar große Areal hat sich als führender Polycarbonat- und Polyamid-Standort Westeuropas etabliert. Zudem konzentriert sich im Chempark Krefeld-Uerdingen die weltgrößte Produktion von anorganischen Pigmenten.

Quelle und Foto: Currenta, Chempark-Leiter im Gespräch mit Nachbarn im Chempunktbüro.