Innovationen für eine nachhaltige Mobilität

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Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur suchen zehn Leuchtturmprojekte / Bewerbungen zum Jahresthema Nachhaltigkeit bis 28. Mai 2018 unter www.deutscher-mobilitätspreis.de möglich.


Ob mobile Sharing-Angebote, vernetzte Fahrzeuge oder elektronische Tickets: Die Digitalisierung eröffnet große Potenziale, damit Personen und Güter effizienter und umweltverträglicher von A nach B kommen. Unter dem Motto „Intelligent unterwegs – Innovationen für eine nachhaltige Mobilität“ startet heute die Bewerbungsphase für den Deutschen Mobilitätspreis. Gesucht werden zehn Best-Practice-Projekte, die mit Hilfe der Digitalisierung dafür sorgen, dass Verkehr und Logistik ökologisch verträglich, sozial ausgewogen und ökonomisch tragfähig sind. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zeigen mit dem Wettbewerb die Potenziale digitaler Lösungen für die Mobilität der Zukunft auf. Leitfragen der Preisvergabe sind unter anderem: Wie machen digitale Innovationen die Mobilität nachhaltiger? Wie lässt sich Verkehr effizienter gestalten, ohne langfristig Mensch und Umwelt zu belasten?

„Nachhaltige Mobilität ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für Unternehmen und Pendler. Mehr Mobilität bei weniger Emissionen – dank der Digitalisierung ist beides in greifbarer Nähe“, betont Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Schirmherr, zum Start der Best-Practice-Phase des Deutschen Mobilitätspreises.

„Die Digitalisierung bietet ein enormes Zukunftspotenzial für den Mobilitätsstandort Deutschland. Mit dem Deutschen Mobilitätspreis würdigen wir in diesem Jahr innovative Projekte, die den Wandel der Mobilität so voranbringen, dass wir noch nachhaltiger unterwegs sein können“, so Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. (BDI) und Präsident des Deutschland – Land der Ideen e. V.

Bis einschließlich 28. Mai 2018 können sich Unternehmen, Start-ups, Städte und Gemeinden, Universitäten, Forschungsinstitutionen und andere Organisationen mit Sitz in Deutschland um den Deutschen Mobilitätspreis 2018 bewerben. Gute Chancen auf die Auszeichnung haben Projekte, die den digitalen Wandel der Mobilität so voranbringen, dass Menschen und Güter in Zukunft noch intelligenter und nachhaltiger unterwegs sein können. Unter www.deutscher-mobilitätspreis.dekönnen innovative Projekte aus ganz Deutschland zur Bewerbung eingereicht werden. Eine Expertenjury wählt die zehn Preisträger aus. Die Sieger werden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im BMVI in Berlin geehrt.

Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur intelligente Mobilitätslösungen und digitale Innovationen öffentlich sichtbar. Folgende Mitglieder der Plattform „Digitale Netze und Mobilität“ des Digital-Gipfels unterstützen den Deutschen Mobilitätspreis: Continental Automotive GmbH, Deutsche Bahn AG, Deutsche Telekom AG, Ericsson GmbH, Esri Deutschland GmbH, Huawei Technologies Deutschland GmbH und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur




BLG LOGISTICS steigert Umsatz und Ergebnis

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Der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke der BLG LOGISTICS ist zufrieden: „2017 war in vielerlei Hinsicht ein gutes Jahr – teilweise sogar besser als erwartet. Wir haben die Umsatzerlöse um vier Prozent gesteigert und liegen allein in der Summe der beiden Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT wieder bei über 1 Milliarde Euro.“

Für 2017 weist BLG LOGISTICS insgesamt einen Umsatz von 1 Milliarde und 87,8 Millionen Euro aus. Das ist ein Plus von 42,2 Millionen Euro beziehungsweise 4 Prozent gegenüber 2016. Das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich deutlich um 2,7 Millionen Euro beziehungsweise 8,8 Prozent auf 33,5 Millionen Euro (Vorjahr: 30,8 Millionen Euro). Aufgrund des Umsatzanstiegs ergibt sich eine EBT-Marge von 3,1 Prozent (Vorjahr: 2,9 Prozent). Sowohl EBT als auch EBT-Marge stellen sich damit nicht nur besser als im Vorjahr dar, sondern liegen auch über der Prognose.

Die Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT präsentieren sich mit Blick auf die Umsatzerlöse fast gleich stark. Die BLG-Automobillogistik hat ihre Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 16,1 Prozent auf 550,2 Millionen Euro gesteigert und auch das EBT ist um 39,4 Prozent auf 13,1 Millionen Euro gestiegen. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die anhaltend positive Entwicklung im deutschen Automobilmarkt und die hohen Volumina an vielen Terminals zurückzuführen. An allen Standorten im AUTOMOBILE-Netzwerk hat BLG LOGISTICS im Berichtsjahr 6,3 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert und technisch bearbeitet.

Im Geschäftsbereich CONTRACT liegen die Umsatzerlöse bei 547,8 Millionen Euro. Sie haben damit im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht nachgegeben (Vorjahr: 574,5 Millionen Euro), sich aber dennoch besser entwickelt als angenommen. Erfreulicherweise ist das EBT-Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 5,7 Millionen Euro auf 4,6 Millionen Euro gestiegen. Im Geschäftsfeld Spedition bietet die BLG nach der Übernahme der beiden Unternehmen der Kitzinger-Gruppe sämtliche Möglichkeiten des Transports aus einer Hand.

Der Geschäftsbereich CONTAINER der BLG-Gruppe wird durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an EUROGATE repräsentiert. Im Geschäftsjahr 2017 hat die europäische Terminal-Betreibergruppe einen Umsatz von 607,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Anteil der BLG-Gruppe beträgt damit 304 Millionen Euro (Vorjahr: 319,7 Millionen Euro). Wesentlicher Einflussfaktor war das Volumen am EUROGATE Container Terminal Hamburg, das aufgrund der Neustrukturierung der Allianzen und dem damit verbundenen Wegfall von Reedern sowie der Insolvenz des langjährigen Kunden Hanjin deutlich zurückgegangen ist.

Auf der Bilanzpressekonferenz gab Frank Dreeke auch einen Ausblick für 2018: „Als global ausgerichtetes Logistikunternehmen sind wir wesentlich von der Produktion und den damit verbundenen Warenströmen in der Weltwirtschaft abhängig. Diese zeigt sich weiterhin unbeeindruckt von den politischen Unsicherheiten. Die Megatrends Energie, Umwelt, Technologie, Verkehr, Gesundheit und Digitalisierung sorgen auch langfristig für starke Wachstumsimpulse. Für die BLG-Gruppe erwarten wir für das Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz mindestens auf Vorjahresniveau.“

Zuvor hatte der Vorstandsvorsitzende eine Reihe von Projekten vorgestellt, die den Weg der BLG in die digitale Zukunft zeichnen. Diese und weitere konkrete Ansatzpunkte veranschaulicht der diesjährige Unternehmensbericht mit dem Titel „Es einfach machen ist eine komplexe Angelegenheit“, den der Vorstand im Rahmen der Bilanzpressekonferenz gemeinsam mit dem Finanzbericht und dem Nachhaltigkeitsbericht 2017 vorstellte.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS, der Vorstand der BLG LOGISTICS präsentierte die Zahlen des Geschäftsjahres 2017 (von links): Dieter Schumacher, Jens Bieniek, Michael Blach, Frank Dreeke, Andrea Eck und Jens Wollesen.

 




Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB in Berlin

parlamentarischer Abend des BDB; Landesvertretung Bayern; Andreas Scheuer

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat eine schnelle Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen zur Stärkung der Schifffahrt angekündigt. Das Verfahren zur Aufhebung der Schifffahrtsabgaben wird zügig eingeleitet.

Das Programm zur nachhaltigen Modernisierung der Binnenschifffahrt wird deutlich ausgebaut und im Fördervolumen massiv erhöht. Und der „Masterplan Binnenschifffahrt“, der auf Initiative des BDB im Koalitionsvertrag der Bundesregierung aufgenommen wurde, wird nun in Angriff genommen, und zwar „im partnerschaftlichen Dialog mit Ihnen“, wie Minister Scheuer gegenüber dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V., Martin Staats (MSG, Würzburg), betonte.

Das sind drei wichtige und äußerst erfreuliche Ergebnisse der gemeinsamen Veranstaltung des Binnenschifffahrtsverbandes BDB und des Binnenhafenverbandes BÖB in Berlin. „Die Binnenschifffahrt ist systemrelevant“, betonte Minister Scheuer vor rund 180 Gästen. Und wie wichtig seinem Haus dieser Verkehrsträger ist, zeigte sich bereits an dem Umstand, dass der Minister in Begleitung mehrerer leitender Beamter seines Hauses und des zuständigen Parlamentarischen Staatssekretärs Enak Ferlemann zum Gewerbe sprach.

Groß ist allerdings auch der Handlungsdruck im Bundesverkehrsministerium, um der von Wirtschaft, Politik und Umweltvertretern gewollten Verlagerung von mehr Gütern auf das Wasser zum Erfolg zu verhelfen und die Attraktivität der Binnenschifffahrt zu steigern: Die Schleusen an den Flüssen und Kanälen sind zunehmend baufällig. Engpässe entstehen und die Leistungsfähigkeit des Systems leidet. BDB-Präsident Martin Staats verdeutlichte das am Beispiel des Wesel-Datteln-Kanals, nach dem Rhein mit einem Transportvolumen von 20 Mio. Tonnen die wichtigste Wasserstraße in Europa. Dort sind seit knapp 30 Jahren die notwendigen Sanierungen der Schleusen bekannt. Passiert ist seitdem nichts. Nun müssen Sperrungen erfolgen und Schiffe stehen zwölf und mehr Stunden im Stau. Zehn Jahre soll die Sanierung der sechs Schleusen dauern. Da stellt sich die Frage, wann im Ruhrgebiet die Versorgungslogistik kollabiert und sprichwörtlich „die Lichter ausgehen“.

Trotz des Investitionsstaus können jedes Jahr zur Verfügung stehende Beträge in Millionenhöhe nicht „verbaut“ werden, weil im öffentlichen Dienst immer noch die Ingenieure fehlen, um wenigstens die dringendsten Sanierungen in Angriff zu nehmen. Der Vorschlag des BDB: Die Verwaltung muss flexibel bleiben. Ingenieure, die jüngst exklusiv für ein einzelnes Ausbauprojekt angestellt wurden, sollten im gesamten Bundesgebiet eingesetzt und tätig werden dürfen. Ingenieure der Privatwirtschaft könnten wertvolle Unterstützung leisten.

Neue Umweltauflagen und hohe Investitionen zur Modernisierung der Flotte stellen die Binnenschifffahrt vor große Herausforderungen. BDB-Präsident Staats lobt deshalb die Absichten der Regierung, die Schifffahrt für die Kunden attraktiver zu machen und mit gezielten Maßnahmen die Umweltbilanz zu verbessern: „Die Abschaffung der Schifffahrtsabgaben begrüßen wir und die Kunden der Schifffahrt außerordentlich. Gleiches gilt für die Ankündigung einer radikal verbesserten Förderung von emissionsarmen Motoren und Abgasreinigungsanlagen und die Unterstützung bei der Umsetzung neuer Technologien. Die in der Regel familiengeführten Unternehmen sind auf Unterstützung bei diesem notwendigen Modernisierungsprozess angewiesen“, so Staats.

„Gerne nehmen wir Ihr Angebot an, gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium den Masterplan Binnenschifffahrt auszuarbeiten, der inhaltlich aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Stärkung der Schifffahrt enthalten wird. Unsere Idee des Masterplans liegt Ihrem Haus ja bereits seit einiger Zeit als zwölfseitiger Entwurf vor und stellt eine sinnvolle und notwendige Ergänzung zum Masterplan Schienengüterverkehr und zum Nationalen Hafenkonzept des Bundes dar“, erklärte Präsident Staats gegenüber dem Verkehrsminister Scheuer.

 Quelle: BDB, Foto: Laurin Schmid, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (vorne, Mitte) war zu Gast bei BDB und BÖB in Berlin. Empfangen wurde er von (v.l.n.r.) BÖB-Vizepräsident Joachim Zimmermann, BÖB-Geschäftsführer Boris Kluge, BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen und BDB-Präsident Martin Staats.




Positive Containerbilanz in Rotterdam

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Die vom Hafenbetrieb Rotterdam unterstützte Sektorabstimmung Container-Binnenschifffahrt hat zu greifbaren Ergebnissen geführt. Sie zeigen, so der Hafen, dass Verlader, Spediteure, Operatoren in der Binnenschifffahrt, die Inlands- und Deepsea-Terminals sowie Reedereien die Engpassproblematik des Hafens von Rotterdam ernst nehmen und gemeinsam lösen wollen.

„Es ist gut dass wir die Engpässe gut im Bild haben und dass die teilnehmenden Parteien einander nun besser verstehen“, sagt Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Die Teilnehmer haben unbestreitbare Fortschritte gemacht, aber das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Deswegen beschleunigen wir das Tempo. Die Sektorabstimmung identifizierte langfristige Lösungsrichtungen. Jetzt müssen wir diese konkretisieren in der Praktik. Das bedeutet, dass das Dashboard der Performance-Indikatoren im Sommer 2018 fertig sein muss. Außerdem sollen dann mehrere Pilotprojekte aktiv sein, damit Lösungen getestet werden können. Alle teilnehmenden Parteien müssen hierzu einen Beitrag liefern“.

Neunzehn Partner aus dem In- und Ausland nehmen an der Sektorabstimmung Container-Binnenschifffahrt teil. Seit September 2017 bis heute fanden im Rahmen der Zusammenarbeit vier Plenarsitzungen statt. Dort wurden die Fortschritte der drei Arbeitsgruppen besprochen, die jeweils einen spezifischen Auftrag bekommen hatten. Eine Arbeitsgruppe untersuchte die Einflussfaktoren und Beziehungen in der Supply Chain der Container-Binnenschifffahrt. Eine zweite Arbeitsgruppe sollte „schnelle Lösungsmöglichkeiten“ (Quick Wins) im Bereich der operativen Planung identifizieren. Die dritte Arbeitsgruppe war für das Definieren von Leistungsindikatoren zuständig, um so über die gesamte Supply Chain hinweg die Performance der Container-Binnenschifffahrtskette und insbesondere die entscheidenden Übergabemomente zwischen den einzelnen Kettenmitgliedern zu analysieren.

Die Tätigkeit der Sektorabstimmung Container-Binnenschifffahrt hat folgende konkrete Ergebnisse geliefert:

(1) Verbesserung des Anfrageverfahrens für Binnenschiff-Slots: Ab jetzt werden auch alle aufeinander folgenden Änderungen der ursprünglichen Slot-Anfrage, um Container zu den Terminals zu bringen oder abzuholen – zum Beispiel Änderungen der Call Size – im Port-Community-System Portbase gespeichert. Dadurch können sowohl die Terminals als auch die Operatoren in der Binnenschifffahrt besser planen und erhalten einen genaueren Einblick in den aktuellen Status der Abfertigung.

(2) Bündelungen von Container-Fracht: Der Hafenbetrieb hat in den vergangenen zwei Monaten zwei wichtige Initiativen belohnt, in deren Rahmen Deepsea-Terminals, Binnenschifffahrt-Reedereien und Inlands-Terminals kooperieren, um Containerfracht zu bündeln und im Rahmen eines festen Fahrplans auf wichtigen Wasserstraßen zwischen Rotterdam und dem Hinterland effizient zu transportieren. Gestern gab der Hafenbetrieb Rotterdam bekannt, dass er die Zusammenarbeit zwischen HTS Intermodaal, dem Deepsea-Terminal RWG und dem D3T-Inlandsterminal in Duisburg bei der Einführung eines neuen, festen Fahrplans zwischen Duisburg, Gorinchem und Rotterdam unterstützt. Anfang des Jahres hatte der Hafenbetrieb bereits die Unterstützung eines vergleichbaren Projekts im sogenannten West-Brabant-Korridor (Rotterdam-Moerdijk-Tilburg) verkündet. Aufgrund der Bündelung der Fracht sind weniger Schiffe notwendig, was die Staubildung im Hafen senkt. In den ersten Monaten hat diese Shuttle-Verbindung zu einer Verdoppelung der Call Size und einer zuverlässigeren Abfertigung in den Terminals, einen erhöhten Containertransport pro Fahrt auf den Binnengewässern und zur Senkung des Transporst auf der Straße geführt. Darüber hinaus sank die Verweilzeit der Schiffe, die die den neuen Fahrplatzen nutzen, um ungefähr 30%.

(3) Dashboard zur Überwachung der Supply-Chain-Performance: Bei Unterstützung und Verpflichtung einiger Teilnehmer in der Lieferkette entwickelte der Hafenbetrieb Rotterdam mit der Zusage der Partner ein klares, aussagekräftiges Dashboard der Performance-Indikatoren in den entscheidenden Momenten der Warenübergabe zwischen aufeinanderfolgenden Kettengliedern der Container-Binnenschifffahrtskette. Die verbesserte Übersicht soll es den Partnern ermöglichen, Engpassquellen schneller zu identifizieren und gemeinsam zu beheben.

(4) Analyse der Ursachen der Engpässe in der Container-Binnenschifffahrtkette: Die Kooperation hat eine große Anzahl von Lösungsansätzen erarbeitet, die nun von den Partnern in der Supply Chain unter der Leitung des Hafenbetriebs nach einer vertiefenden Analyse für langfristige Lösungen priorisiert werden.

(5) Merklicher Anstieg bilateraler Vereinbarungen zwischen den Partnern in der Lieferkette: Die Partner arbeiten intensiver zusammen um die verfügbaren Kapazitäten effizienter einzusetzen und die Zuverlässigkeit de Supply Chain zu verbessern. Dazu gehört unter andrem die Reduktion der sogenannten „No Shows“ und die bessere Nutzung dadurch frei gewordener Abfertigungskapazitäten.

Zur Unterstützung dieser Ergebnissen der Sektorabstimmung Container-Binnenschifffahrt investieren der Hafenbetrieb Rotterdam und die Wirtschaft weiterhin in die Verbesserung des Containerumschlags am Hafen Rotterdam.

Der Hafenbetrieb begann zum Beispiel im März 2018 mit dem Bau der Container Exchange Route. Im gleichen Monat hat die Kramer Group die Anzahl der fest zugeordneten Binnenschifffahrt-Shuttles zwischen ihrem Terminal im Eemhaven und den Deepsea-Containerterminals von APMT und RWG auf der Maasvlakte deutlich aufgestockt. ECT arbeitet seit Jahresanfang gemeinsam mit drei Binnenschifffahrt-Kooperativen im Rahmen eines Pilotprojekts mit sogenannten „Fixed Windows“ für Binnenschiffe mit großen Call Sizes. ECT hat zudem angekündigt, dass sie – wie auch APMT – zusätzliches Personal einstellen werden.

Der Hafenbetrieb investiert zudem weiterhin in Nextlogic, ein digitales Tool, mit dem Operatoren in der Binnenschifffahrt und Terminalunter-nehmen Informationen für die Abfertigung der Container austauschen können. Wir gehen davon aus, dass sich in der kommenden Zeit weitere Partner dieser Plattform anschließen. BREIN, das zentrale Planungstool von Nextlogic, wird voraussichtlich Ende 2018 zur Verfügung stehen.

“Gute Erreichbarkeit und ein reibungsloser Frachtstrom ins europäische Hinterland sind für einen Welthafen wie Rotterdam von entscheidender Bedeutung”, sagt CEO Allard Castelein. „Alles, was wir tun können, um die Engpässe im Hafen zu mindern, ist für unseren Hafen von essenzieller Bedeutung. Das macht eine Zusammenarbeit aller Partner der Logistikkette erforderlich. Der Hafenbetrieb hat die Verantwortung übernommen, diese Partner zusammenzubringen. Die Engpässe resultieren aus komplexen, strukturellen Probleme, welche trotz bereits verbuchter Erfolge nicht von jetzt auf gleich der Vergangenheit angehören werden. Deswegen unterstützt der Hafenbetrieb die Beratungsrunden der Supply-Chain-Partner auch in Zukunft, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Gleichzeitig entwickeln wir weiter Anwendungen, die den zügigen Güterstrom optimieren, wie zum Beispiel unser Planungstool Nextlogic sowie neue Infrastrukturen, wie den Bau der Container Exchange Route.“

Die teilnehmenden Organisationen und Partner sind: APMT, BDB, BDI/DSVK, CBRB, Deltalinqs, EBU, ECT, evofenedex, FENEX/TLN, Koninklijke BLN-Schuttevaer, LINc, Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, RWG, SPEDLOGSWISS, SSC, SVS, VRC, VRTO und Hafenbetrieb Rotterdam.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Verständigung über Kölner Rheinauhafen

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Bei den Verhandlungen um die Wiederherstellung von Anlegemöglichkeiten für Binnenschiffe im Bereich des Kölner Rheinauhafens wurde ein Durchbruch erzielt: Die Stadt Köln, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) verständigten sich darauf, dass durch die Installation von Dalben im Rheinauhafen als Festmach-Vorrichtung eine Möglichkeit des Landganges für die Schifffahrt geschaffen werden soll.

Beim jüngsten Treffen der beteiligten Parteien am wurde in einem zielorientierten Gespräch folgendes Vorgehen vereinbart: In den kommenden zwei Monaten soll eine Vereinbarung zwischen den Beteiligten abgeschlossen und eine Kampfmittel-Erkundung, die vor den Baumaßnahmen notwendig ist, durchgeführt werden. Unter anderem soll eine Regelung für die nachhaltige Sicherung der Landgangsmöglichkeit für die Binnenschiffer vereinbart werden. Von Fachleuten werden unterschiedliche Konstruktions-Modelle und Gestaltungen der für den Landgang erforderlichen Konstruktion und der Dalbenausbildungen geprüft. Die Stadtverwaltung wird auf dieser Grundlage die politischen Gremien informieren. Die Dalben werden dabei in der Wasserstraße verankert. Eine Variante wäre dann beispielsweise, mit Übergängen die bereits vorhanden Treppen in der Kaimauer als Landgang-Möglichkeit zu nutzen. Da die Kaimauer in absehbarer Zeit wieder in das Eigentum der Stadt Köln übergehen soll, ist es notwendig, dass Stadt, HGK und WSV hier gemeinsam eine einvernehmliche Lösung finden. Anschließend erfolgt eine Ausschreibung der Maßnahme durch die WSV.

Wichtig ist für die Vertragspartner zudem, dass die bestehenden Stromtankstellen der Rheinenergie in das Konzept integriert werden. Denn zum 1. Juni 2018 treten Änderungen der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung in Kraft. Nach Umsetzung der Baumaßnahmen wird durch die WSV ein Gebot zur Nutzung von Landstromanschlüssen (§ 7.06 RheinSchPV) ausgesprochen. Das heißt: Binnenschiffe, die im Bereich einer Stromtankstelle anlegen, müssen dann Land-strom als Energiequelle statt ihrer Diesel-Aggregate nutzen. Ein Plus für Umwelt und die Anwohner.

Stadt Köln, WSV und HGK sind sich darüber bewusst, dass diese Maßnahmen nicht adhoc umzusetzen sind. So lange das Festmachverbot für die Binnenschifffahrt im Rheinauhafen gilt, werden von der HGK-Beteiligung RheinCargo, die die Niehler Häfen betreibt, dort kostenlos Liegeplätze angeboten. Schiffe, die in den Häfen anlegen, um Ladung aufzunehmen oder zu löschen, sind nicht von den Hafengebühren befreit. Das Angebot richtet sich an Besatzungen, die Ruhezeiten benötigen oder Tätigkeiten wie Behördengänge oder Einkaufen durchführen wollen – ein primär geäußerter Wunsch der Binnenschiffer.

Im Dezember 2017 und im Januar 2018 war es an der Kaimauer im Rheinauhafen zu zwei schweren Unfällen gekommen: Nachdem dort liegende Binnenschiffe Festmachvorrichtungen aus der Mauer gerissen hatten, sprach die als Eigentümerin zuständige HGK ein Festmachver-bot aus, das von der WSV am 6. Februar 2018 veröffentlicht wurde. Die Maßnahme wurde not-wendig, um weitere Unfälle oder gar Personenschäden von Passanten oder Schiffsbesatzun-gen zu vermeiden. Für die Binnenschifffahrt bedeutete das Verbot allerdings eine weitere Ein-schränkung der ohnehin knappen Liegeplätze am Rhein.

Quelle: Stadt Köln, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Häfen und Güterverkehr Köln AG, Foto: HGK




DACHSER wächst mit Rückenwind

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DACHSER hat im Geschäftsjahr 2017 zum ersten Mal die Umsatzmarke von 6 Milliarden Euro übertroffen. Der globale Logistikdienstleister steigerte seinen konsolidierten Bruttoumsatz um 7,2 Prozent auf 6,12 Milliarden Euro.

81,7 Millionen Sendungen (+2,1 Prozent) mit einem Gewicht von 39,8 Millionen Tonnen (+4,3 Prozent) bedeuten ebenfalls neue historische Höchstwerte. Weltweit schuf DACHSER im vergangenen Jahr 1.648 neue Arbeitsplätze, 932 davon in Deutschland.

„Wir haben unsere erfolgreiche Exportstrategie in den europäischen Landverkehren konsequent weiterverfolgt und zusätzlichen Rückenwind durch den belebten Welthandel erhalten“, fasst Bernhard Simon, CEO DACHSER SE, zusammen. „Insbesondere die anziehenden Raten in der Luft- und Seefracht haben zum deutlichen Umsatzanstieg beigetragen.“

Das Business Field Road Logistics, in dem DACHSER den Transport und die Lagerung von Industriegütern (European Logistics) und Lebensmitteln (Food Logistics) zusammenfasst, erwirtschaftete 2017 einen Brutto-Umsatz von 4,44 Milliarden Euro (+3,1 Prozent). Sendungen und Tonnage stiegen um 2,1 bzw. 3,6 Prozent. In der Business Line European Logistics (EL) sorgte erneut die konsequente Ausrichtung auf das europäische Exportgeschäft im eigenen Netzwerk für solide Zuwächse. Dies gilt insbesondere für die Business Unit ‚EL North Central Europe‘, die sogar um 7,4 Prozent zulegte, aber auch für die Einheiten ‚EL France & Maghreb‘ und ‚EL Iberia‘, mit ihrer dynamisch wachsenden Kontraktlogistik. „Frankreich entwickelt sich zunehmend, neben unserem traditionellen Rückgrat Deutschland, zum zweiten Taktgeber unseres grenzüberschreitenden Landverkehrsgeschäfts. Den Aufbau dieser strategischen Logistikachse haben wir in den letzten Jahren konsequent verfolgt“, erläutert Simon.

In der Business Line Food Logistics wurde das erneut überproportionale Wachstum in erster Linie vom Deutschlandgeschäft getrieben; dazu kamen einige Neukundengewinne für grenzüberschreitende Transporte. „Nach fünf Jahren European Food Network können wir bilanzieren: Die Entscheidung für ein starkes Partnernetzwerk unter unserer Systemführerschaft hat sich als richtig erwiesen“, so Simon.

Im Business Field Air & Sea Logistics (ASL) sorgte das deutlich belebte Geschäft zusammen mit steigenden Frachtraten – insbesondere in der Luftfracht – dafür, dass der Brutto-Umsatz um 15,7 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro stieg. Alle drei regionalen ASL Business Units legten im Umsatz zweistellig zu, das größte Umsatzwachstum mit über 20 Prozent konnte das Geschäft in Asien verzeichnen. Die Sendungszahlen des Business Fields erhöhten sich um 6,7 Prozent, während TEU und Tonnage um 8,5 bzw. 23,3 Prozent stiegen.

„Die volatile Luft- und Seefracht pendelt im Umsatz nach wie vor zwischen den Extremen“, bilanziert Simon. „Wir zielen allerdings auf nachhaltig profitables Wachstum ab. Deshalb verzahnen wir unsere beiden Business Fields immer enger und treiben die Systemintegration voran.“

Bei allem Rückenwind, der auch im ersten Quartal 2018 anhält, sieht Simon vor allem Kapazitätsengpässe und den wachsenden Fahrermangel als Faktoren, die das künftige Wachstum begrenzen können. „Unser Engagement für Ausbildung hat deshalb höchste Priorität.“. 2017 schlossen die ersten 22 Berufskraftfahrer ihre Ausbildung im Rahmen der DACHSER Service und Ausbildungs GmbH ab, 106 starteten an 35 deutschen Standorten in ihre Ausbildung. „Wir wollen die Zahl der Fahrer-Auszubildenden jedes Jahr erhöhen und unser Qualitäts-Konzept auch im europäischen Ausland etablieren“, kündigt der CEO von DACHSER an.

Die Investitionen in Netzwerkstandorte, Fuhrpark, Technik und IT-Systeme steigerte DACHSER 2017 um 5 Prozent auf 136 Millionen Euro. „Insbesondere im Lebensmittelgeschäft haben wir im Vorjahr unsere Kapazitäten in Deutschland deutlich erweitert“, sagt Simon. Für das Jahr 2018 kündigt DACHSER weitere 188 Millionen Euro an Investitionssumme an, diesmal mit Schwerpunkt im Industriegüterbereich.

Brutto-Umsätze im Überblick:

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Netto-Umsätze im Überblick:

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Quelle und Fotos: DACHSER



Kostenlose Liegeplätze für die Schiffer in Köln

Nach der Haverie des Containerschiffes MS "Exelsior" bei Köln-Porz (Zündorf) am 26. März 2007 wurde aufgrund der Schifffahrtsperre zwischen Köln-Niehl und Köln-Godorf der Hafen in Köln-Niehl so richtig voll am nächsten Tag

Nachdem die Hafen und Güterverkehr Köln AG im Februar 2018 aufgrund von zwei schweren Unfällen im Bereich des Rheinauhafens ein Festmachverbot aussprechen musste, beklagten Binnenschiffer, dass die ohnehin knappen Liegeplätze am Rhein weiter eingeschränkt worden seien.

Um die Lage zu entschärfen, werden jetzt in den Niehler Häfen bis auf weiteres kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt.

Das Festmachverbot war am 6. Februar 2018 von der zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) veröffentlich worden. Im Bereich des Rheinauhafens hatten zuvor anliegende Binnenschiffe zwei Festmachvorrichtungen aus der Kaimauer gerissen. Um die Sicherheit von Passanten und Schiffsbesatzungen nicht zu gefährden, wurde das Verbot ausgesprochen. Die WSV hat zudem das Anbringen von Verbotsschildern im Bereich des Rheinauhafens genehmigt. Dies wird in wenigen Tagen erfolgen.

Die HGK erarbeitet derzeit mit der WSV und der Stadt Köln Lösungsmöglichkeiten für die Binnenschifffahrt. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, werden von der HGK-Beteiligungsgesellschaft RheinCargo, die die Häfen in Niehl betreibt, befristet kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt. „Wir sind uns der prekären Lage bewusst. Um den Besatzungen Ruhephasen und Landgänge zu ermöglichen, unterbreiten wir dieses Angebot“, erklärt RheinCargo-Geschäftsführer Jan Eckel.

Etwa zehn Liegeplätze stehen in den Niehler Häfen zur Verfügung, vergleichbar mit den vorherigen Bedingungen im Rheinauhafen. Die Infrastruktur, um Landgänge zu ermöglichen, ist vorhanden. Es steht ein Autoabsetzplatz zur Verfügung, sodass die Innenstadt vom Hafen aus auch mit dem Auto erreicht werden kann. Das Hafentor 1 ist rund um die Uhr geöffnet.

Schiffe, die in den Häfen anlegen, um Ladung aufzunehmen oder zu löschen, sind nicht von den Hafengebühren befreit. Das Angebot richtet sich an Besatzungen, die Ruhezeiten benötigen oder Tätigkeiten wie Behördengänge oder Einkaufen durchführen wollen – ein primär geäußerter Wunsch der Binnenschiffer.

„Der HGK ist bewusst, dass diese Maßnahme nur zu einer temporären Lösung des Problems beiträgt. Aus diesem Grund befindet sich das Unternehmen auch in intensiven Gesprächen mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und der Stadt Köln, um mittelfristig bessere Bedingungen für die Schifffahrt durch mehr Liegeplätze zu schaffen“, sagt Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstands der HGK.

Quelle und Foto: HGK




INEOS und Imperial Logistics bestellen Tanker

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Das Chemieunternehmen INEOS und Imperial Logistics haben die Aufträge für den Neubau von vier Butan-Binnengastankern an zwei niederländische Werften vergeben. Die Veka Group in Werkendam wird zwei je 17,5 Meter breite und 110 Meter lange Tanker bauen.

Die Bauaufträge für zwei 15 Meter breite und ebenfalls 110 Meter lange Schiffe gingen an die TeamCo Shipyard B.V. im niederländischen Heusden. INEOS und Imperial Logistics arbeiten bei der Planung, dem Bau und dem zukünftigen Operating der größten jemals in Europa eingesetzten Butan-Binnengastanker eng zusammen. „Wir freuen uns sehr, mit der VEKA Group und TeamCo Shipyard zwei professionelle und erfahrene niederländische Werften als Partner für den Bau unserer Spezialschiffe gewinnen zu können“, sagt Hugh Carmichael, Director INEOS Trading & Shipping. „Die Expertise und das technische Know-how beider Unternehmen werden uns helfen, das Gemeinschaftsprojekt Mega Barges erfolgreich umzusetzen“, ergänzt Steffen Bauer, Chief Operating Officer (COO) der Business Unit Shipping von Imperial Logistics.

Bei den Neubauten handelt es sich um vier Einheiten zum Transport von unter Druck verflüssigten Gasen. Die 15 Meter breiten und von der TeamCo Shipyard gebauten Einheiten werden jeweils sechs Tanks mit einem Gesamtvolumen von 4.800 Kubikmeter haben und können pro Reise bis zu 2670 Tonnen Butan transportieren. Die von der VEKA Group gebauten 17,5 Meter breiten Tanker haben ebenfalls je sechs Tanks, verfügen jedoch über ein Gesamtvolumen von nahezu 6.000 Kubikmetern. Sie können somit 3.250 Tonnen Butan transportieren. Für die kleineren Tanker sind je zwei Antriebe mit einer Leistung von 800 Kilowatt (kW) vorgesehen, die großen werden über je drei Antriebe mit je 700 kW Leistung verfügen.

Die mit Bugstrahlrudern ausgerüsteten neuen Einheiten werden die ab 2020 geltenden strengen Abgasvorschriften erfüllen. Zu diesem Zweck sind sie mit Partikelfiltern und geregelten SCR-Katalysatoren ausgerüstet. Sämtliche Einheiten werden mit einem erhöhten Anfahrschutz verstärkt. Die Hilfsaggregate sind komplett schallgedämmt und erfüllen damit die Emissionsanforderungen für Geräusche an den Entladestellen. Die Auslieferung ist für den Zeitraum Herbst 2019 bis Frühjahr 2020 vorgesehen. Alle vier Gastanker werden die Raffinerie von INEOS in Köln mit Butan versorgen. Das Gas wird in Europas größtem Butantank gelagert, der derzeit am Oiltanking Antwerp Gas Terminal (OTAGT) im Antwerpener Hafen entsteht.

Quelle und Foto: INEOS, Die INEOS-Raffinerie in Köln wird ab 2019 mit Butan versorgt, das Gastanker von Imperial Logistics von Antwerpen nach Köln transportieren.




Erfreulicher Jahresüberschuss

Container Terminal Bremerhaven 6.1.17 Luftfoto Scheer

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte EUROGATE seine Position behaupten und ein verbessertes Konzernergebnis vorlegen.

Obwohl das Containerumschlagsvolumen 2017 bei 14,4 Millionen TEU stagnierte, erwirtschaftete der Konzern aufgrund von Sondereffek­ten sowie eines deutlich verbesserten Beteiligungsergebnisses einen gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent gestiegenen Jahresüberschuss von 85,2 Millionen Euro (Vorjahr: 75,9 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse sanken um 4,9 Prozent auf 607,9 Millionen Euro (Vorjahr: 639,4 Millionen Euro). Der Rückgang resultiert vor allem aus den mit 25,6 Prozent deutlich rückläufigen Umschlagsmengen des Hamburger EUROGATE-Terminals. Insgesamt war das Geschäftsjahr von der Umbruchphase in der Containerschifffahrt geprägt. Die Konsolidierungswelle unter den Reedereien und der Trend zu Großcontainerschiffen mit bis zu 23.000 TEU-Trans­portkapazitäten stellen die Häfen und deren Betreiber vor große Herausforderungen. Der EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven, Deutschlands einziger Tie­fwasserhafen, konnte von dieser Entwicklung erneut profitieren und steigerte seinen Contai­nerumschlag um 15,1 Prozent auf 554.449 TEU.

Michael Blach, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung: „Das Geschäftsjahr 2017 hat uns gezeigt, dass wir viele Chancen haben, aber unsere Anstrengungen erhöhen müssen, um sie gewinnbringend nutzen zu können. EUROGATE hat an den Standorten Bremerhaven und Wilhelmshaven von der Restrukturierung der Großallianzen profitiert. Positiv war, dass die Ocean Alliance den EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven in ihr Netzwerk aufgenommen und sich für Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen entschieden hat. Erfreulich ist auch die Nachricht, dass der Volkswagen-Konzern auf den Standort setzt und dort ein Logistikzentrum errichten wird. Das gibt Wilhelmshaven zusätzlichen Aufwind. Der anhaltende Trend zu Großcontainerschiffen von bis zu 23.000 TEU hat allerdings Auswirkungen auf unsere Prozesse. Im Sinne unserer Wettbewerbsfähigkeit setzen wir daher langfristig auf die Standardisierung und die Implementierung von Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien sowie die ständige Optimierung von Prozessen.“

Die drei Containerterminals in Bremerhaven verzeichneten 2017 einen Anstieg des Um­schlags um 0,9 Prozent auf 5.536.889 TEU (Vorjahr: 5.487.198 TEU). Auf der einen Seite profitierte der Standort von der Restrukturierung der Reederei-Allianzen. So konnte der EUROGATE Container Terminal Bremerhaven die Umschlagsmengen um erfreuliche 15,5 Prozent steigern. Auf der anderen Seite haben sich Kapazitätseinschränkungen durch Repa­raturmaßnahmen an Containerbrücken und der Cyberangriff auf die Reederei Maersk Line im Juni 2017 auf den North Sea Terminal Bremerhaven und damit auf die Gesamtumschlags­bilanz des Standorts Bremerhaven ausgewirkt und den Anstieg niedriger als erwartet ausfal­len lassen.

Der EUROGATE Container Terminal Hamburg wurde von der Konsolidierungswelle der Reedereien erfasst und registrierte einen Umschlagsrückgang um deutliche 25,6 Prozent auf 1.686.364 TEU (Vorjahr: 2.265.439 TEU). Grund waren die Fusionen der Reedereien UASC mit Hapag Lloyd und der chinesischen China Shipping mit COSCO. Hinzu kam der Um­schlagsverlust durch die Insolvenz der südkoreanischen Reederei Hanjin Shipping. Daraus resultiert für den Standort Hamburg zunächst auch eine weiter rückläufige Umschlagserwar­tung für 2018. Positiv aufgenommen wurde jedoch die zwischenzeitliche Ankündigung der südkoreanischen Reederei Hyundai Merchant Marine (HMM), einen eigenständigen Fernost-Nordeuropa-Dienst zu betreiben. Dieser Dienst wird zukünftig am EUROGATE Container Terminal Hamburg abgefertigt. Das erste Schiff wird im Mai an der Elbe erwartet.

Im vergangenen Jahr haben die großen Reederei-Allianzen ein nachhaltig gestiegenes Inte­resse am EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven verzeichnet. Seitdem die Ocean Alliance Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen anläuft, hat sich die Umschlagsaktivität weiter erhöht. Die Umschlagszahlen im ersten Quartal 2018 haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum knapp verdoppelt. Der EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven ist aufgrund seiner nautischen Zufahrtsbedingungen und seiner Flächenausdehnung hervor­ragend geeignet, um Containerschiffe aller Größenordnungen ohne Einschränkungen abzu­fertigen. Um seinen Kunden nachhaltig Spitzenleistungen in der Abfertigung zu bieten, hat EUROGATE im Herbst 2017 ein Programm zum weiteren Personalaufbau gestartet. Um den EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven für weiteres Wachstum vorzubereiten, sol­len bis zu 200 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Infrastrukturausbau: Hinter den Erwartungen zurück

Obwohl der Trend zu immer größeren Containerschiffen seit vielen Jahren ungebrochen ist, bleibt die so dringend benötigte Anpassung der wasser- und landseitigen Infrastruktur noch immer hinter den Erwartungen zurück. Dabei geht es um die Zukunftsfähigkeit der Hafen­standorte. Für den Ausbau der Außenweser liegt nach wie vor kein Zeitplan vor, und was die Fahrrinnenanpassung der Elbe betrifft, so dürfte frühestens Ende 2018 mit den Arbeiten be­gonnen werden, so dass mit einer Verbesserung der nautischen Situation frühestens in 2019 zu rechnen ist. Mit der Fertigstellung der Westerweiterung des Hamburger EUROGATE-Terminals, die den Großcontainerschiffen die nautische Zufahrt zum Hamburger Hafen erleichtern würde, ist nach derzeitigem Stand nicht vor 2026 zu rechnen – 29 Jahre nach Planungsstart.

EUROGATE Intermodal

Die Qualität der Hinterlandanbindungen der Seehäfen an die europäischen Wirtschaftszentren hat maßgeblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Hafenstandorte. Mit EUROGATE Intermodal bietet der EUROGATE-Konzern eigene Transportverbindungen ins europäische Binnenland an. Die EUROGATE-Tochtergesellschaft steigerte 2017 ihre per Bahn und Lkw transportierten Mengen um zwei Prozent auf 657.969 TEU (Vorjahr: 645.095 TEU) – trotz schwieriger Bedingungen. Denn 2017 haben schlechte Wind- und Wetterverhältnisse vielfach zu Behinderungen im deutschen Bahnnetz geführt. Hinzu kamen Mängel bei der Infrastruktur der Bremerhavener Hafenbahn.

Inklusive der internationalen Containertransporte konnte EUROGATE die Mengen im intermodalen Netzwerk um 5,2 % auf über 1 Millionen TEU steigern.

EUROGATE International

Sehr erfreulich zeigte sich die Mengenentwicklung am La Spezia Container Terminal der italienischen EUROGATE-Beteiligung CONTSHIP ITALIA. Der ligurische Terminal steigerte seinen Containerumschlag um 17 Prozent auf 1.339.655 TEU (Vorjahr: 1.145.269 TEU). Trotz dieses positiven Ergebnisses ist die Gesamtumschlagsmenge der italienischen Gruppe um 7,5 Prozent auf 4.636.655 TEU (Vorjahr: 5.012.218 TEU) aufgrund der rückläufigen Umschlagsmengen der Transshipment-Terminals in Gioia Tauro und Cagliari zurückgegan­gen. Sehr erfolgreich zeigte sich hingegen der Geschäftsbereich Intermodal der CONTSHIP ITALIA-Gruppe. Die in 2017 per Bahn transportierten Volumina stiegen um 10,9 Prozent auf 301.009 TEU (Vorjahr: 271.418 TEU).

Der vor einem Jahr, am 29. Januar 2017 von EUROGATE übernommene Containerterminal in Limassol auf Zypern, hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten im Laufe des Jahres sehr positiv entwickelt. Der EUROGATE Container Terminal Limassol schlug in den ersten elf Monaten nach Betriebsübernahme ab Februar 2017 bereits 344.949 TEU um.

Die Umschlagsmengen des EUROGATE-Containerterminals in Marokko sind 2017 um beachtliche 22,9 Prozent auf 1.384.714 TEU (Vorjahr: 1.126.872 TEU) gestiegen. Die geographisch hervorragende Lage des Containerhafens, direkt an der Straße von Gibraltar und damit an den wesentlichen Ost-West-Routen der Containerschifffahrt, veranlassen EUROGATE, weiterhin in den Standort zu investieren und sich an dem Bau und Betrieb des TC3 zu beteiligen. Der TC3 befindet sich in dem Erweiterungsgebiet von TangerMed, westlich des heutigen Standorts von EUROGATE Tanger. EUROGATEs Partner in dem Projekt sind der marokkanische Hafenbetreiber Marsa Maroc und die italienische CONTSHIP ITALIA-Gruppe. Dies wird 2020 der fünfzehnte Terminal des EUROGATE-Netzwerks.

Ausblick 2018

Die Rahmenbedingungen werden sich 2018 kaum verändern. Nach wie vor bestimmen die Konsolidierungswelle der Reedereien und die Schiffsgrößenentwicklung den Markt. Für 2018 wird die Fusion der Reederei OOCL mit COSCO Shipping erwartet. Beide Unternehmen sind Kunden der EUROGATE-Gruppe. Wie bzw. ob sich der zunehmende Protektionismus im Welthandel bzw. mögliche bevorstehende Handelskriege auf die Containerschifffahrt auswirken werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen. EUROGATE wird weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Insgesamt sieht sich das Unternehmen aber gut positioniert, um den weiteren Herausforderungen begegnen zu können. Im Fokus steht dabei die kontinuierliche Optimierung der Prozesse, um den Kunden mehr Leistung und Effizienz in der Abfertigung bieten zu können.

Quelle: Eurogate, Containerterminals Bremerhaven, und Foto: Eurogate, Containerterminals Bremerhaven/ Luftfoto Scheer




Neuer Koordinator für die maritime Wirtschaft

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Der Verband Deutscher Reeder (VDR), der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) begrüßen die Berufung des CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann (CDU) zum Maritimen Koordinator der Bundesregierung.

Der aus Schleswig-Holstein stammende Haushaltspolitiker wird der erste Koordinator sein, der sich ausschließlich auf maritime Themen konzentrieren kann und nicht andere Regierungsaufgaben wahrnehmen muss.

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR: „Die maritime Wirtschaft steht im harten internationalen Wettbewerb. Mit Norbert Brackmann wird sich ein erfahrener, sehr gut vernetzter und durchsetzungsstarker Haushaltspolitiker aus dem Norden der maritimen Herausforderungen annehmen.

Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des VSM: „Die Ernennung von Norbert Brackmann ist ein starkes Zeichen für die maritime Wirtschaft am Standort Deutschland. In seiner Funktion kann er ressortübergreifend die notwendigen Impulse für unsere Branche setzen.

Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS: „Die deutsche maritime Wirtschaft ist Jobmotor und Dienstleister für Unternehmen in ganz Europa. Im Zusammenspiel mit der neuen Bundesregierung und dem Bundestag sollte es Norbert Brackmann gelingen, eine ehrgeizige und zukunftsorientierte maritime Politik zu gestalten.

Nobert Brackmann war in der vergangenen Legislaturperiode als Mitglied des Haushaltsausschusses maßgeblich an der Gestaltung des Verkehrsetats beteiligt. Erfolgreich eingesetzt hat er sich insbesondere für den Investitionshochlauf für Verkehrsinfrastruktur, für die Gründung des Deutschen Maritimen Zentrums (DMZ), für das Förderprogramm für innovative Hafentechnologien (IHATEC) und das Programm zur Förderung des Einsatzes von verflüssigtem Erdgas (LNG) in der Seeschifffahrt.

Quelle: VDR, VSM, ZDS, Foto: Norbert Brackmann