Verkehrsminister auf Baustellentour

Wenn weniger Berufspendler unterwegs sind, haben die Bauarbeiter mehr Platz auf den Straßen für notwendige Sanierungen und Ausbauarbeiten.

Gleichwohl sind Baustellen ein Hauptgrund für die zahlreichen Staus. Deshalb müssen sie so organisiert sein, dass der Verkehr so wenig wie möglich eingeschränkt wird. Zu Beginn der Sommerferien besucht Verkehrsminister Hendrik Wüst daher verschiedene Baustellen in Nordrhein-Westfalen, um sich dort über innovative Lösungen und Optimierungsmöglichkeiten zu informieren.

„Seit Amtsantritt der neuen Landesregierung kommt der Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlauf mit zusätzlichem Tempo voran“, sagte Minister Hendrik Wüst. „Wir investieren in Autobahnen und Bundessstraßen genauso wie in Landesstraßen, Radwege und den ÖPNV. Die Rekordinvestitionen stellen uns allerdings vor neue Herausforderungen. Wer so viel bauen darf, muss das möglichst koordiniert und so schnell wie möglich tun.“

Deswegen hat Verkehrsminister Hendrik Wüst im Januar den Masterplan zur Umsetzung des Fernstraßenbedarfsplans des Bundes vorgelegt. Er strukturiert die Baumaßnahmen beim Ausbau der Autobahnen und Bundestraßen und unterstützt den planvollen Einsatz der Kapazitäten. Allein für Nordrhein-Westfalen hat die Bundesregierung im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 200 Straßenprojekte mit einem Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro festgelegt. In diesem Jahr werden für Erhalt und Ausbau der Autobahnen und Bundesstraßen in Nordrhein-Westfalen 1,2 Milliarden Euro investiert. Insgesamt 18 neue Planfeststellungsbeschlüsse seit dem Regierungswechsel ermöglichen kontinuierliches weiteres Baugeschehen.

Im Mai hat das Verkehrsministerium schließlich das erste Infrastrukturpaket mit fünf Maßnahmen für ein besseres Baustellenmanagement vorgelegt. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung der Stabstelle Baustellenkoordination, die bereits aufgebaut wird. Bei insgesamt acht Autobahnbaustellen sollen zusätzliche Finanzmittel die Bauzeit verkürzen. Eine weitere Maßnahme ist der Aufbau eines Bauzeiten-Controllings, um kürzere, aber realistische Bauzeitenvorgaben zu erreichen.

Um kürzer zu bauen, nutzt die Straßenbauverwaltung auch Innovationen wie den Bau in Fertigteilbauweise. Die Bauzeit für die sogenannte Baustein-Brücke („Legobrücke“) über die A46 bei Hagen, die ebenfalls auf dem Besuchsprogramm steht, kann so um mehr als die Hälfte verkürzt werden.

Bei acht Bauprojekten nimmt das Verkehrsministerium zusätzliches Geld in die Hand, damit Maßnahmen schneller fertig werden als geplant oder verlorene Zeit aufgeholt wird. Die Bauzeiten verkürzen sich dadurch um insgesamt 107 Wochen. Eine dieser acht Maßnahmen ist die A3-Nachtbaustelle bei Dinslaken Nord, die der Verkehrsminister ebenfalls besucht.

Wie dringend notwendig die Sanierung der Landesstraßen ist, zeigt sich in Südwestfalen. Die IHK Arnsberg hat die schlechtesten Landesstraßen in der Region prämiert, darunter unter anderem die L740 in  Medebach und die L617 in Hallenberg Hesborn. „Die NRW-Koalition geht den Investitionsstau an. Wir investieren in die Sanierung maroder Streckenabschnitte und tun was gegen den Substanzverzehr unseres Landesstraßennetzes“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst. In diesem Jahr gibt das Land über 160 Millionen Euro dafür aus. Vom schlechten Zustand der beiden Straßen wird sich Wüst vor Ort ein Bild machen.

Neben den Landesstraßen steht in 2018 auch wieder Geld für kommunale Straßen zur Verfügung. Ein gutes Beispiel, wie wichtig die Förderung kommunaler Straßenbauprojekte ist, ist die Bahnhofshinterfahrung in Hagen, die der Verkehrsminister ebenfalls besucht. Sie entlastet die Innenstadt vom Durchgangsverkehr und ist ein Impuls für städtebauliche Entwicklungen. „Der kommunale Straßenneubau steht wieder gleichberechtigt neben der Erhaltung. Ich ermuntere die Kommunen, die Förderung sowohl von Sanierungen als auch von Neubauprojekten zu beantragen“, sagte Wüst.

Nordrhein-Westfalen als Pendlerland Nummer 1 braucht zudem ein gut ausgebautes Schienennetz und einen attraktiven ÖPNV. „Wir investieren in die Verlängerung und Elektrifizierung von Strecken wie bei der Regiobahn S28 von Mettmann-Stadtwald nach Wuppertal. Wir geben außerdem wieder Geld für die Reaktivierung von Bahnstrecken aus und treiben das Großprojekt RRX voran“, erläuterte Wüst. Die Baustelle Regiobahn besichtigt Hendrik Wüst ebenfalls.

Quelle und Foto: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen




Hamburg-NRWplus: Workshop zur Digitalisierung

Die Digitalisierung führt zu großen Veränderungen und Chancen in allen Branchen. Dass Digitalisierung im Hamburger Hafen keine Zukunftsmusik ist, sondern schon jetzt in vielen Teilen Realität, zeigte der Workshop „Digitalisierung in der Transportkette“, den Hafen Hamburg e.V. und PLANCO Consulting GmbH im Rahmen des Projektes „Hamburg-NRWplus“ bei der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) durchgeführt haben.


Viele Unternehmen sind infolge einer immer weiter zunehmenden Verkehrsdichte und der kundenseitigen Nachfrage an nachhaltigen Transportmöglichkeiten grundsätzlich an einer Verlagerung der Verkehre auf Bahn und Binnenschiff interessiert. Voraussetzung ist aber eine Verbesserung der digitalen Transportprozesse. Eine im Rahmen des Projektes „Hamburg-NRWplus“ durchgeführte Befragung von Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die über den Hamburger Hafen Waren ex- bzw. importieren, hat ergeben, dass die Digitalisierung im Bahn- und Binnenschiffverkehr in der Wahrnehmung der Unternehmen noch nicht optimal ist. Anders als im Straßengüterverkehr fehle es unter anderem an digitalen Buchungsplattformen, einer durchgängigen Sendungsverfolgung und einer einheitlichen Schnittstellenanbindung.

Tatsächlich gibt es bereits erfolgreiche Digitalisierungsprojekte wie die praxisnahen Vorträge der Referenten zeigten:

– Die Optional Character Recognition (OCR) der HHLA erkennt mittels Foto Container und verbindet ihn mit Buchungsdaten der Reederei.

– Gemeinsam mit EUROGATE bietet die HHLA das Slotbuchungsverfahren (SBV) an, bei dem die Containerterminals in Hamburg aus ihren verfügbaren Ressourcen ableiten, wie viele Container sie innerhalb eines bestimmten Zeitfensters abfertigen können. Ein gültiger Termin für die Anlieferung und Abholung von Container per LKW ist Voraussetzung für die Abfertigung am Terminal. Mithilfe des SBV für Trucker sollen Engpässe im Hamburger Hafen vermieden und die Verkehrssituation verbessert werden.

– transPORT rail – das IT-System der HPA für Hafen und Hinterland – gibt es schon seit längerem mit dem Ziel, die gesamte Logistikkette zu unterstützen. So kann ein Terminal vorbereitet werden, wenn es zu Verspätungen kommt, was auch beispielsweise der Spediteur sehen kann.

– Die Deutsche Bahn digitalisiert und standardisiert ihre Kernprozesse in der Instandhaltung und arbeitet an Systemen, die auf beginnende Störungen reagieren. Stichworte sind hier die Weichenantriebsdiagnose, die Störungen reduziert, und Lichtwellenleiter, die Schäden erkennt.

– Die HPA hat Ende Juni ELBA eingeführt, ein für Binnenschiffe verpflichtendes An- und Abmeldeportal, das per Smartphone, Tablet oder von einem stationären PC bedient werden kann.

– DAKOSY hat mit der Digitalisierung bereits in den frühen 1980er Jahren begonnen und bietet seit 2008 die Import Message Platform, die Schiffs-, Umschlags- und Transportdaten zusammenführt. Einer der Vorteile ist die schnellere Zollabfertigung. Daneben bietet das Unternehmen mit SWITCH eine Platt­form an, die dazu die­nt, Leer­con­tai­ner-Trans­por­te von See­haf­en­ter­mi­nals in Rich­tung Hin­ter­land / De­pots zu ver­mit­teln.

– Das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) koordiniert 24/7 Schiffe in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren und optimiert somit die Hafenrotation sowie die Auslastung der Terminals. Zu diesem Zweck wird auch mit Rotterdam kooperiert, so dass beispielsweise Verspätungen frühzeitig berücksichtigt werden können.

Viele an der Transportkette beteiligte Akteure nutzen die Digitalisierung bereits erfolgreich, um ihre Prozesse zu optimieren. Nun gilt es, auf dieser Basis und einem entsprechenden Datenaustausch die gesamten Bahn- und Binnenschiffsverkehre in den Transportketten zwischen dem Hamburger Hafen und Nordrhein-Westfalen noch effizienter zu gestalten. Hierfür hat der vierte und vorerst letzte Workshop des Projektes „Hamburg-NRWplus“ den Dialog ermöglicht, um so weitere Lösungsansätze zu erarbeiten, die eine Verlagerung der Güter auf Bahn und Binnenschiff attraktiver macht.

Quelle: HHM, Foto: HHM/Etta Weiner, Organisatoren und Referenten des Workshops (v.l.:): Wolf-Jobst Siedler (HPA), Rasmus Vöge (HHLA), Kay Schatkowski (DB Netz), Franz Schwanke (DAKOSY), Volker Hahn (HHM), Gregor von Kostka (DAKOSY), Marit Hain (HPA), Philipp Westerwalbesloh (HPA) und Gunnar Platz (PLANCO)

 




Digitale Versuchsstrecke – Spree-Oder-Wasserstraße

Staatssekretär Thomas Kralinski, Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund, Boris Kluge, Geschäftsführer des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen e.V., und Thomas Hainz, Referent der Staatskanzlei, besuchten jetzt den Königs Wusterhausener Hafen, um sich darüber zu informieren, wie der größte Binnenhafen Brandenburgs in Sachen „Digitalisierung“ aufgestellt ist.

Ab dem Jahr 2019 beabsichtigt der Bund, mit innovativen Projekten den Grundstein für eine Vernetzung des Verkehrsträgers Wasser zu legen. Ziel ist es, mittels Digitalisierung im Binnenschifffahrtsverkehr für mehr Effizienz zu sorgen. Die Ideen reichen dabei von der einfachen Übermittlung von Daten bis hin zu autonom fahrenden Binnenschiffen.

Herr Kralinski stellte fest, dass Königs Wusterhausen beste Voraussetzungen mitbringt, um sich am Vorhaben „Digitale Versuchsstrecken – Spree-Oder-Wasserstraße“ zu beteiligen. Bürgermeister Swen Ennullat und Hafen-Geschäftsführer Michael Fiedler hoffen nun, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur dies genauso sieht. Könnte dies doch einen weiteren Baustein darstellen, um die Umstrukturierung des Hafens weiter voran zu treiben.

Quelle und Foto: Stadt Wusterhausen




Heil auf Arbeitsbesuch in Hamburg

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, besuchte heute im Rahmen seiner Sommerreise die Freie und Hansestadt Hamburg. Senatorin Melanie Leonhard begleitete ihn.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat am Morgen die Jugendberufsagentur Hamburg-Mitte besucht. In der 2012 gegründeten Einrichtung arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agentur für Arbeit Hamburg, Jobcenter team.arbeit.hamburg, dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung und bezirklichen Dienststellen zusammen. Unter einem Dach finden Jugendliche alle Hilfsangebote, die den Übergang von der Schule ins Berufsleben erleichtern.

Anschließend informierte sich Minister Heil beim Logistik-Bildungsträger ma-co („maritimes competenzzentrum“) darüber, wie sich Mitarbeitende qualifizieren und fit machen im Strukturwandel, dem die Hafen- und Logistikbranche unterliegt. Durch die Zusammenarbeit mit ansässigen Unternehmen gibt es nicht nur einen hohen Praxisbezug. ma-co unterstützt Betriebe außerdem bei der Erleichterungen betrieblicher Tätigkeiten.

Bundesminister Hubertus Heil: „Der Hamburger Hafen steht für eine starke Wirtschaft, die zum Wohlstand der Freien und Hansestadt Hamburg und der gesamten Bundesrepublik beiträgt. Diese Stärke ist möglich, weil hier Menschen hart arbeiten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Stadt und die Hafenwirtschaft dem stetigen Strukturwandel mit innovativen Kooperationsprojekten begegnen. Durch diese Zusammenarbeit gestalten alle Partner die Zukunft der Arbeit gemeinschaftlich, mit vereinten Kräften. Das ist gut für die Menschen, die Wirtschaft und unser Land.“

Senatorin Melanie Leonhard: „Der Fachkräftebedarf in vielen Branchen sorgt für Bewegung auf allen Seiten. Unternehmen engagieren sich in der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden, die wiederum länger beschäftigt bleiben können. Zusätzlich erhalten viele Menschen eine Chance auf einen Berufseinstieg oder einen Berufswechsel, und können nochmal neu durchstarten im Leben. In Hamburg ist uns deshalb die Zusammenarbeit von Unternehmen, Arbeitnehmern und Bildungsträgern sehr wichtig.“

Zum Abschluss des Besuchsprogramms besichtigte Bundesminister Hubertus Heil den HHLA Container Terminal Altenwerder. Der jüngste der drei HHLA-Terminal im Hamburger Hafen gilt mit seinem hohen Automatisierungsgrad weltweit als wegweisend für den Containerumschlag der Zukunft. Das effiziente Löschen und Laden von Containerschiffen ist nicht nur dank modernster IT-Technik möglich. Auf der Anlage sind auch 530 Mitarbeiter in verschiedenen Gewerken beschäftigt.

Quelle: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Foto: BMAS/ Marco Urban