Maßnahmen gegen den Fahrermangel

„Qualifiziertes Fahrpersonal ist inzwischen ein rares Gut. Diese Situation wird sich in absehbarer Zeit nicht entspannen. Daher ist es umso wichtiger, die Weichen für die Zukunft zu stellen und Vorkehrungen zu treffen“, sagt Christine Platt, Prokuristin der ELVIS AG, der Kooperation mittelständischer Frachtführer und Spediteure. Die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber und seine Fähigkeit, gutes Personal zu gewinnen und zu binden, werden künftig entscheidende Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg sein.

So hat die Befragung der Personalleiter und Geschäftsführer von 121 Betrieben im ELVIS-Verbund ergeben, dass es im Durchschnitt 44 Tage dauert eine offene Fahrerstelle zu besetzen. 14 Prozent der Fahrer sind älter als 50 Jahre. Diese Zahlen verdeutlichen: Der Fahrermangel entwickelt sich zu einem gravierenden Problem. Darüber hinaus ist es in einem Maße komplex, dass die Entwicklung von Lösungsansätzen den durchschnittlichen mittelständischen Spediteur überfordert. „An diesem Punkt setzen wir als Verbund an“, erklärt Platt. „Wir haben die personellen Kapazitäten, uns umfassend mit der Situation auseinanderzusetzen.“ Dies geschieht unter Einbeziehung der Mitglieder, mit denen die verschiedenen Themenschwerpunkte regelmäßig besprochen und diskutiert werden. „Dieser Austausch ist von zentraler Bedeutung, da wir auf diese Weise die unterschiedlichen Erfahrungen der Unternehmen miteinander vergleichen und aus den Fehlern der Vergangenheit lernen können“, so Platt.

Ziel ist ein Maßnahmenkatalog, der den ELVIS-Mitgliedern als Leitfaden dient. Im Detail erläutert werden darin sowohl die Ziele und Wirkweisen einzelner Maßnahmen als auch deren Umsetzung. Der Katalog wird so konzipiert, dass er laufend erweitert, ergänzt und gegebenenfalls angepasst werden kann. Helfen sollen dabei auch Wissenschaftler der Universität Stuttgart. Im Zuge einer Befragung soll vor allem geklärt werden, welche Faktoren sich wie und in welchem Ausmaß auf die Zufriedenheit der Lkw-Fahrer mit ihrem Arbeitsplatz und -geber auswirken. „Nur wenn wir wissen, warum sich ein Fahrer für ein Unternehmen entscheidet oder umgekehrt einen Arbeitgeberwechsel anstrebt, können wir praxistaugliche Instrumente entwickeln, die es uns erlauben, auf diese Entscheidungen Einfluss zu nehmen“, erläutert Platt.

Nach der Auswertung der Befragung der Geschäftsführer und Personalleiter lässt sich diesbezüglich bereits festhalten, dass sich folgende Aspekte nachweislich positiv auswirken: eine gute Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildungsmöglichkeiten, geldwerte Vorteile, die Vermittlung von Wohnraum, das Einbeziehen der Fahrer bei der Lkw-Ausstattung, das Angebot gesundheitsfördernder Maßnahmen, persönliche Wertschätzung sowie der Einsatz eines Fahrerbetreuers.

Quelle und Foto: Elvis




Cool Port punktet bei Nachhaltigkeit

Das Kühl- und Gefrierhaus Cool Port von Kloosterboer im Rotterdamer Waalhaven gehört zu den nachhaltigsten in den Niederlanden. Ein Wert in Höhe von 86,76 Prozent auf dem BREEAM-NL-Nachhaltigkeitsindex für Gebäude belohnte den Komplex somit auch mit dem Prädikat ‚Outstanding‘.

Das Kühl- und Gefrierhaus mit einer Kapazität von 40.000 Palletten-Stellplätzen ist jetzt ein (1) Jahr in Betrieb. Zur Erreichung des erwünschten BREEAM-Zertifikats hat Kloosterboer während des Baus und danach eine Reihe Maßnahmen ergriffen. Der nachhaltigste Aspekt des Gebäudes sind die 11.000 Solarkollektoren, die auf dem 27.000 Quadratmeter großen Dach installiert wurden. Die erwartete Jahresausbeute liegt bei 2,6 Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht einem jährlichen Verbrauch von 737 Haushalten. Hiermit kann Cool Port einen Großteil seines eigenen Energiebedarf decken.

Zudem sind die Docks auf der Grundlage des DoBo-Prinzips umgesetzt worden. Das bedeutet, dass Container/Trailer mit geschlossenen Türen andocken können, so dass die Kühlkette weitestgehend intakt bleibt. Zudem sorgen mobile Regale in den Lagerzellen für eine bessere Ausnutzung von Bodenfläche und Inhalt, und werden Kühlkosten durch eine effizientere Lagerung von Palletten eingespart. Die Restwärme der Kühlanlage wird nicht nur für industrielle Prozesse verwendet, sondern auch für die Beheizung der Böden in Bürogebäuden. Die alten Klinker des früheren Containerterminals, auf denen Cool Port erbaut wurde, wurden als Fundierung für das Gebäude wiederverwendet. Auch die Ökologie rundum das Gelände wurde nicht außer Acht gelassen: So sind für die seltene Pflanze mit dem Namen mehlige Königskerze neue Standorte rundum das Gebäude gefunden worden.

„Die Energiewende ist ein von zahlreichen Partnern mit vielen Schritten zu realisierender Prozess, bei dem jeder seinen eigenen Beitrag leistet. Das Cool Port Kühl- und Gefrierhaus von Kloosterboer ist mit den vielen im Gebäude und bei der Betriebsführung ergriffenen Maßnahmen ein inspirierendes Beispiel im Rotterdamer Hafen“, äußert sich Allard Castelein, CEO Port of Rotterdam.

Die Zertifizierung von Kloosterboer Cool Port ist nicht das erste BREEAM-Zertifikat, das der Konzern für ein Neubauprojekt erhalten hat. 2014 erhielt der Standort auf der Maasvlakte die Bewertung „Very good“. In den Niederlanden ist Kloosterboer die Nummer 12 in der niederländischen Top-100-Liste der Logistikunternehmen und sogar die Nummer 5 in puncto Nachhaltigkeit.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam