DAKOSY startet myboxplace.de

Mit Stichtag 24. Juli 2018 startete DAKOSY den Betrieb der neuen Plattform myboxplace.de als Nachfolger des „Virtuellen Depots“, welches seit 2016 von der Hamburg Port Authority (HPA) für den Hamburger Hafen betrieben wurde.

DAKOSY will die Plattform zügig mit den Import- und Exportplattformen (IMP und EMP) für den Hamburger Hafen integrieren und mit EDI-Schnittstellen ausstatten, um den Kunden damit eine deutliche Prozessverbesserung bei der Wiederverwendung von Leercontainern zu ermöglichen. Die Plattform kann europaweit eingesetzt werden und ist nicht auf das Hafengebiet und -umland beschränkt.

Zu den Kunden der Plattform zählen Packbetriebe, Spediteure, Im- und Exporteure sowie natürlich Containerreedereien. Zielsetzung ist, Leercontainertransporte zu reduzieren und Kosten- und Zeiteinsparungen für alle zu realisieren. Herkömmlich bringen Packbetriebe oder Spediteure ihre Importcontainer nach dem Entpacken in ein Leercontainerdepot. Dort bleiben die Container so lange, bis sie von anderen Logistikern für ihre Exportprozesse benötigt werden. Über myboxplace.de verläuft dieser Prozess viel schlanker. Der Packbetrieb bietet seinen entpackten Importcontainer als verfügbaren Leercontainer über die Plattform online für einen bestimmten Zeitraum an. Reserviert ein anderer Logistiker den Container im vorgegebenen Zeitfenster, kann der Container ohne Zwischenstopp beim Leercontainerdepot direkt zu diesem transportiert werden – natürlich immer vorausgesetzt, der ebenfalls über die Plattform angebundene Carrier hat dem Tauschprozess zugestimmt. Kommt es zum Geschäftsabschluss, wird immer mindestens ein Leercontainertransport eingespart, nämlich der zum Depot. Noch vorteilhafter wird es für die sog. „Selbstdreher“, wenn freigewordene Importcontainer vom selben Unternehmen direkt für den Export wiederverwendet werden. Dann entfällt der physische Transport gänzlich und der Kunde erzielt die größte Ersparnis.

„Die Inbetriebnahme der neuen Plattform komplettiert unser Portfolio optimal. Sobald wir myboxplace.de mit unseren bestehenden Port Community Plattformen verbunden haben, realisieren wir zusätzliche Synergien für alle Beteiligten. Das Leercontainer-Handling erfolgt dann nahtlos in den Transportprozess integriert“, fasst Ulrich Wrage, DAKOSY-Vorstand die Vorteile der neuen Plattform zusammen.

Quelle: DAKOSY, Foto: HHM/Michael Lindner




Kiel investiert in Güterumschlag

Der Kieler Hafen investiert in den Güterumschlag, Umwelttechnologie und die Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Im Rahmen eines Hafenbesuches informierte sich Dr. Thilo Rohlfs, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein über aktuelle Hafenprojekte in der Landeshauptstadt.

„Der Kieler Hafen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein konnten wichtige Projekte, wie der Ausbau des Ostuferhafens, realisiert werden“, so Staatssekretär Rohlfs. Heute werden in Kiel jedes Jahr über 7 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen und mehr als 2 Mio. Reisende abgefertigt. Thilo Rohlfs: „Mein Eindruck wurde bestätigt, dass der Kieler Seehafen sehr gut aufgestellt ist und sich bestens behauptet. Das Land Schleswig-Holstein wird diesen erfolgreichen Kurs auch in Zukunft begleiten und tatkräftig unterstützen.“ Im Rahmen einer Hafenrundfahrt informierte SEEHAFEN KIEL-Geschäftsführer Dr. Dirk Claus den Staatssekretär über aktuelle Investitionsvorhaben. Neben der Schaffung zusätzlicher Lkw-Vorstauflächen im Ostuferha-fen sind dies der Bau eines dritten Rangiergleises am Schwedenkai sowie die Ausrüstung des Norwegenkais mit einer Landstromanlage.

Der PORT OF KIEL wird den Einfahrtsbereich des Ostuferhafens völlig neu gestalten. Hierfür ist beabsichtigt, von den Hallen der früheren Getreide AG die Schuppen 34 bis 36 abzubrechen. Mit diesem Teilabriss werden im Hafenvorfeld Flächen gewonnen, die einen vergrößerten Bereitstellungsraum für Lkw und Pkw ermöglichen. Die Arbeiten werden noch in diesem Sommer aufgenommen und sollen zum Frühjahr 2019 abgeschlossen sein. Durch die neue Einfahrtsituation werden bisher getrennte Vorstaubereiche zusammengefasst, Fahrwege verkürzt und insgesamt mehr Platz für die Lkw-Bereitstellung geschaffen. Dirk Claus: „Diese Maßnahme kommt sowohl den Fährverkehren der Reederei DFDS als auch dem Forstproduktgeschäft von SCA und Iggesund Paperboard zugute.“ Die Gesamtmaßnahme hat ein Investitionsvolumen von gut 7 Mio. Euro und umfasst den Hallenabbruch, eine Bodenaufbereitung, die Tief- und Straßenbauarbeiten sowie eine neue Beleuchtung des etwa 2,8 Hektar großen Areals. Die verkehrliche Erschließung des Vorfeldes erfolgt unverändert über die Grenzstraße zum Ostring.

Um die Leistungsfähigkeit des kombinierten Ladungsverkehrs Schiff/Schiene weiter zu erhöhen, sind in Kiel zwei Ausbaumaßnahmen vorgesehen. Zum einen wird der Rangierbahnhof Kiel-Meimersdorf im Rahmen des Sofortprogramms Seehafen-Hinterlandverkehr II des Bundes dahingehend ertüchtigt, dass Güterzüge auch mit einer Länge von 740 m einfahren können. Zum anderen wird der Ein-fahrtbereich des Terminals am Schwedenkai mit einem dritten Rangiergleis ausgestattet. Die Bauarbeiten an diesem 1,25 Mio. Euro teuren Projekt sollen im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Dirk Claus: „Wie im Umweltkonzept des Kieler Hafens beschrieben, wollen wir eine möglichst große Anzahl von Hinterlandverkehren von der Straße auf die Schiene verlagern. Hierfür ist der Ausbau der Eisenbahninfrastruktur notwendig.“ Im vergangenen Jahr wurden in Kiel erstmals mehr als 30.000 Trailer und Container auf die Bahn verladen. „Die neue Frachtfähre der Color Line bietet zudem Chancen, weitere Direktzugverbindungen ab Kiel zu etablieren. Hiervon werden alle Hafenteile und Linienverkehre profitieren“, so der Hafenchef.

Das dritte zur Förderung durch das Land Schleswig-Holstein angemeldete Investitionsvorhaben ist die Ausstattung des Norwegenkais mit einer Landstromanlage. Bereits im kommenden Jahr sollen die Fähren der Color Line während der Hafenliegezeit zu 100 % mit Ökostrom versorgt werden. Für die Umsetzung dieser Maßnahme ist eine Investitionssumme von gut 1 Mi. Euro veranschlagt. Dirk Claus: „Am Norwegenkai entsteht die Pilotanlage für den Kieler Hafen. In den kommenden Jahren wollen wir dann auch das Kreuzfahrtterminal am Ostseekai sowie den Schwedenkai mit Landstromanlagen ausstatten.“ Aufgrund des hohen Strompreises fordert der Kieler Hafen eine Befreiung des Landstroms von der EEG-Umlage. Dirk Claus: „So wird ein wirtschaftlicher Anreiz geschaffen, um Emissionen während der Hafenliegezeiten weiter zu reduzieren.“

Quelle und Foto: Seehafen Kiel, am Kombiterminal Schwedenkai soll ein drittes Gleis gebaut werden