Schulterschluss für LNG-Terminal in Brunsbüttel

Staatssekretär Dr. Rohlfs besucht Brunsbüttel Ports und informiert sich mit weiteren Vertretern aus Politik und Verwaltung über die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens und des Industrie- und Hafenstandortes Brunsbüttel. 

Dr. Thilo Rohlfs, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, besuchte im Rahmen seiner Sommertour die Brunsbüttel Ports GmbH. Begleitet wurde der Staatssekretär von OIiver Kumbartzky (Mitglied des Landtages und der Ratsversammlung Brunsbüttel), Stefan Mohrdieck (Landrat des Kreises Dithmarschen), Veronika Kolb (Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses des Kreises Dithmarschen) und Peter Hollmann (amtierender Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel), um sich über die aktuellen Entwicklungen bei der Brunsbüttel Ports GmbH und am Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel auszutauschen.

Vorgestellt wurden unter anderem die Aktivitäten der Brunsbüttel Ports GmbH beziehungsweise der SCHRAMM group in den Regionen Schleswig-Holstein, Hamburg und Schweden, die enge Zusammenarbeit mit Hamburg sowie der dringend benötigte Ausbau der Hafenhinterlandanbindungen, hier unter anderem  der zweigleisige Ausbau sowie die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Brunsbüttel und Wilster/Itzehoe.

Ein weiteres wichtiges Thema der Sitzung waren außerdem die umfangreichen Wertschöpfungseffekte, die sich bei der geplanten Errichtung eines LNG Import- und Small Scale Terminals am Standort Brunsbüttel für die gesamte Region entwickeln könnten. Neben den direkten Effekten wie den Investitionen und der Schaffung neuer direkter Arbeitsplätze, würde ein LNG-Terminal insbesondere auch indirekte Effekte erzielen. So könnten insbesondere energieintensive Unternehmen neue Arbeitsplätze schaffen, denn diese wählen ihre Produktionsstandorte vor allem entsprechend der Verfügbarkeit und Lieferzuverlässigkeit von Energie aus. Ein LNG Terminal würde als entscheidender Standortfaktor und Hebel Neuansiedlungen generieren.

Außerdem würden gegenseitige Synergieeffekte zwischen bereits angesiedelten Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel und dem LNG-Importterminal entstehen, die zur langfristigen Sicherung und ggf. dem Ausbau von Produktion und Arbeitsplätzen vor Ort beitragen würden.

Ein LNG-Terminal hätte auch einen erheblichen positiven Einfluss auf regionale Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen. Insbesondere die Bauphase würde viele Auftragsoptionen für kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region bieten können.

Die Vertreter von Land, Kreis und Stadt sehen große Chancen in der Errichtung eines LNG Terminals und sind sich einig, dass die German LNG Terminal GmbH auch weiterhin die Unterstützung erhalten muss, die sie benötigt, um das erste deutsche LNG Import- und Small Scale Terminal in Brunsbüttel zu realisieren.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH, freut sich über den politischen Besuch: „Um die großen Potenziale, die LNG für die Region bietet, in Chancen umwandeln und nutzen zu können, ist politische Unterstützung zwingend erforderlich. Der Besuch von Staatssekretär Dr. Rohlfs und den Vertretern von Stadt, Kreis- und Landtag ist ein wichtiges politisches Signal für die Region und das LNG-Projekt.“

Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs betonte: „In Brunsbüttel schlägt das industrielle Herz Schleswig-Holsteins. Deshalb ist es mir wichtig, stets einen kurzen Draht mit der Region zu halten, damit wir genau wissen, wo der Schuh drückt und wo wir unterstützen können. Die Energiewirtschaft ist eines der zentralen Kompetenzfelder der Westküste und das LNG-Terminal ein wichtiger Baustein für die Energieversorgung der Zukunft – da brauchen wir den engen Schulterschluss mit den Akteuren vor Ort.“

Die Planungen für das LNG-Terminal werden durch die German LNG Terminal GmbH weiter intensiv vorangetrieben. Schnabel erläutert abschließend: „Der für mich ersichtliche Ressourceneinsatz, sowohl personell als auch finanziell, von Seiten des Terminalbetreibers unterstreicht meines Erachtens die Ernsthaftigkeit des Investorenkonsortiums für ein LNG-Terminal in Brunsbüttel.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Oliver Kumbartzky, Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs, Peter Hollmann, Veronika Kolb, Frank Schnabel und Stefan Mohrdieck




Mitarbeiter informiert mit eigener App

Die Ludwig Meyer GmbH & Co. KG nutzt für ihre Kommunikation jetzt die öffentlich zugängliche LM-Aktuell-App. Die Anwendung ersetzt dabei das firmeneigene Mitarbeitermagazin und bietet den Angestellten neben regelmäßigen News über das Unternehmen noch weitere Funktionen.

Mit der eigenen Smartphone-Software stärkt das Familienunternehmen zudem sein Profil als moderner Arbeitgeber.

Die LM-Aktuell-App ist kostenlos in den App-Stores von Apple und Google erhältlich und wurde seit ihrer Veröffentlichung plattformübergreifend bereits rund 500 Mal heruntergeladen. Sie ersetzt die bisherige Mitarbeiterzeitung, die ebenfalls den Namen LM-Aktuell trug und seit Juni 2006 in regelmäßigen Abständen erschien. „In der Logistik lässt sich die Digitalisierung nicht mehr aufhalten und sowohl Meyer Logistik als auch unser Schwesterunternehmen Meyer QSL setzen umfangreiche Software-Lösungen ein“, erklärt Geschäftsführer Markus Bappert. „Außerdem verfügen nahezu alle unsere Mitarbeiter über Smartphones – da erschien uns eine klassische gedruckte Mitarbeiterzeitung einfach nicht mehr zeitgemäß“, fügt er hinzu. Mit der App geht das Unternehmen insbesondere auf die Bedürfnisse seiner rund 1.200 Lkw-Fahrer ein, die sich über das Online-Magazin deutlich einfacher und praktischer informieren können.

Über die News-App versorgt der Frischelogistiker aus Hessen nicht nur seine Mitarbeiter, sondern auch Logistik-Interessierte regelmäßig mit aktuellen Neuigkeiten aus dem mittelständischen Unternehmen. Gleichzeitig bietet die Software einen einfachen Weg, Unternehmensangehörige über interne Ereignisse zu informieren: einen passwort-geschützten nicht-öffentlichen Bereich, der ausschließlich Mitarbeitern von Meyer Logistik und Meyer QSL vorbehalten ist. Hier finden Nutzer wichtige Ankündigungen der Geschäftsleitung und werden über Termine von Schulungen und Fahrertrainings informiert. Über den Button „Meine Story“ können Mitarbeiter außerdem direkt die Redaktion kontaktieren und ihr beispielsweise Erfahrungsberichte, Fotos oder ähnliches für eine Veröffentlichung in der App zukommen lassen. Die Entwicklung zusätzlicher Funktionen ist bereits geplant. „Im Digitalzeitalter ist eine transparente Kommunikation mit den eigenen Mitarbeitern unerlässlich“, betont Markus Bappert. Dafür genügten dem Unternehmen die bisher eingesetzten Mittel nicht mehr. „Umso glücklicher sind wir nun über die LM-Aktuell-App, die uns und unseren Mitarbeitern einen neuen und vor allem unkomplizierten Weg zum Austausch miteinander bietet“, erklärt Markus Bappert begeistert.

Quelle und Foto: Ludwig Meyer GmbH & Co. KG




Binnenhäfen gegen den Verkehrsinfarkt

Unter der Schirmherrschaft von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst fand nun der erste Hafentag in Emmerich am Rhein statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Hafenkooperation „DeltaPort Niederrheinhäfen Orsoy – Voerde – Wesel – Emmerich“. Thema des Hafentages war die Bedeutung der Binnenhäfen in Zeiten des „Verkehrs-infarktes“.

Marode Straßen, gesperrte Brücken und täglich kilometerlange Staus. In keinem anderen Bundesland ist die Verkehrslage so angespannt wie in Nordrhein-Westfalen. Was für die Pendler nervenaufreibend ist, kann für die Wirtschaft erhebliche Folgen haben, wenn Waren nicht rechtzeitig an ihren Bestimmungsort gelangen. „Binnenhäfen können helfen den Verkehrsinfarkt abzumildern. Alle notwendigen Elemente sind vorhanden, um Großteile des Güterverkehrs von der Straße auf das Wasser zu verlagern“, führte DeltaPort Niederrheinhäfen-Geschäftsführer Andreas Stolte in seiner Begrüßung aus. Nur das Bewusstsein fehlt zum Teil noch. „Wir müssen Überzeugungsarbeit bei allen Ladungsbeteiligten leisten. Alle Ampeln für eine Verkehrsverlagerung müssen auf Grün gestellt werden.“

Dem konnte Verkehrsminister Hendrik Wüst nur beipflichten: „Das Bewusstsein der Menschen ist heute da, dass Verkehrsprojekte, die zur Entlastung der Straßen dienen, vorangetrieben werden müssen.“ Gerade bei der Binnenschifffahrt gäbe es, so Wüst, noch Luft nach oben. „Deshalb kann ich Sie zum Zusammenschluss nur beglückwünschen. Danke, dass Sie diesen Schritt gemacht haben“, so der Verkehrsminister.

Wüst selbst hat für den Verkehrsträger „Wasserstraßen“ im Haushaltsausschuss „Klinken geputzt.“ Mit Erfolg: Neben 30 neuen, bundesweiten Stellen in der Wasserstraßenschifffahrtsverwaltung konnte er für Nordrhein-Westfalen 15 Stellen „on top“ herausschlagen. „Ich freue mich, dass Sie die Initiative zur Stärkung des Hafenlogistikstandorts am Niederrhein vorantreiben. Wir unterstützen die Belange der Binnenschifffahrt gerne“, sagte Hendrik Wüst.

Die eingeladenen Referenten beleuchteten vor dem 130-köpfigen Fachpublikum ebenfalls die Rolle der Binnenhäfen und stellten die Vorteile des kombinierten Verkehrs dar. Jürgen Albersmann von der Contargo GmbH & Co.KG, Betreiberin von 24 Terminals an der Rheinschiene, verdeutlichte an einem Praxisbeispiel, wie viel Kohlenstoffdioxid (CO2) sich beim Gütertransport mit einem Binnenschiff einsparen lässt „Beim Gütertransport von unserem Terminal in Karlsruhe nach Rotterdam fallen per LKW 505 Kilogramm CO2 an. Legt man nur die 60 Kilometer vom Kunden bis zum Terminal per LKW zurück und steigt dann auf das Binnen-schiff um, spart man 334 Kilogramm CO2.“

„Wir sind prädestiniert die Straßen und die Umwelt zu entlasten“, sagten auch Sanne Maris vom Port of Rotterdam und Dr. Dieter Lindenblatt vom Port of Antwerp. Beide Seehäfen sehen sich mit enormen Gütermengen konfrontiert, die zum Teil nicht immer zeitnah umgeschlagen werden können. „Wir benötigen Hinterland-Hubs wie die Niederrheinhäfen. Durch unsere Zusammenarbeit können wir den Gütertransport optimieren und die Straßen entlasten.“

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion, an der auch die Bundestagsabgeordneten aus den Kreisen Kleve und Wesel, Stefan Rouenhoff (CDU) und Bernd Reuther (FDP), teilnahmen, ging es um die politischen Rahmenbedingungen. „Es liegt nicht am Geld, das ist da. Es liegt an der Umsetzung“, stellte Rouenhoff fest. „Als ich Mitte der 90er Jahre in die Politik gegangen bin, haben wir schon über die Betuwe-Linie gesprochen, heute reden wir immer noch darüber. Ich hoffe, dass das geplante Planungsbeschleunigungsgesetz hier Abhilfe schaffen wird.“ Auf das Gesetz baut auch Bernd Reuther ebenso wie auf den Masterplan „Binnenschifffahrt“, der derzeit vom Bundesverkehrsministerium erarbeitet wird. „Wir müssen an allen Verkehrsträgern arbeiten – aber an der Binnenschifffahrt im Besonderen. Ihr ist in der Vergangenheit seitens der Politik zu wenig Bedeutung beigemessen worden“, so Reuther.

Quelle und Foto: DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH, Erster Hafentag der DeltaPort Niederrheinhäfen in Emmerich (v. l.): Bürgermeister Peter Hinze (Emmerich), Andreas Stolte (DeltaPort Niederrheinhäfen), Udo Jessner (Port Emmerich/DeltaPort Niederrheinhäfen), NRW-Verkehrsminister Hendrick Wüst und Christian Kleinenhammann (NIAG/DeltaPort Niederrheinhäfen)

 




Containerumschlag bleibt auf Rekordniveau

Der Containerumschlag der Duisburger Hafen AG (duisport) betrug im ersten Halbjahr 2018 2,01 Mio. TEU. Damit wurde das Rekordniveau vom Vorjahr gehalten. Der Containerumschlag ist mit einem Anteil von rund 54 Prozent mit steigender Tendenz das wichtigste Gütersegment der duisport-Gruppe.

Der Gesamtgüterumschlag ging dagegen im ersten Halbjahr dieses Jahres mit 32,6 Mio. Tonnen um 6 Prozent zurück. Dies ist ausschließlich auf den Rückgang des Kohleumschlags zurückzuführen. „Dieser Trend wird sich durch weitere Schließung von älteren Kraftwerken im Zuge der Energiewende fortsetzen“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Dagegen erwartet duisport vor allem im Chinageschäft weiteres Wachstum. So verkehren bereits über 30 Züge wöchentlich zwischen duisport und verschiedenen Destinationen in China. Erst kürzlich hat duisport sich mit der 30-Millionen-Metropole Chongqing, der wichtigsten Logistikdrehscheibe China, darüber verständigt, bei gemeinsamen Projekten im Rahmen von „Belt & Road“ zu kooperieren. Dadurch sollen die Fahrzeiten der Güterzüge von bislang 12-13 Tagen weiter reduziert werden.

Staake: „Der E-Commerce und das Chinageschäft werden zukünftig die relevanten Umsatztreiber sein. Darauf zielt unsere Investitionspolitik in Duisburg, entlang des Seidenstraßenkorridors und in China selbst ab. “

Quelle: duisport, Foto: duisport/Hans Blossey, mit 2,01 Mio. TEU beim Containerumschlag der Duisburger Hafen AG (duisport) im ersten Halbjahr 2018, konnte das Rekordniveau aus dem Vorjahr gehalten werden.

 




Schwerlastverkehren zwischen Hamburg und NRW

Vertreter der Wirtschaft, Logistiker, Operateure haben mit Vertretern der Politik und Verwaltung diskutiert, wie Schwerlastverkehre zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen erleichtert und optimiert werden können.

Die Diskussion fand im Rahmen des Hamburg-NRWplus Projektes statt, das das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen und die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg ins Leben gerufen haben. Ziel des Projekts ist, mehr Verkehr zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen auf der Schiene und der Wasserstraße zu transportieren.

„Wir haben mit vielen Unternehmen in der Region gesprochen, um zu erfahren, wo die Probleme in der Praxis wirklich liegen. Diese wollen wir gemeinsam lösen“, erklärt Gunnar Platz, Geschäftsführer von PLANCO Consulting und (gemeinsam mit Hafen Hamburg Marketing) Projektleiter von Hamburg-NRWplus.

Eine in diesem Kontext durchgeführte Unternehmensbefragung hat ergeben, dass ein Optimierungsbedarf für Schwerlastverkehre auf dieser Relation besteht. Als Schwerlastverkehre werden in diesem Zusammenhang Verkehre bezeichnet, die entweder zu schwer oder von den Ausmaßen zu groß für einen „normalen“ Transport sind.

Ein anschauliches Beispiel für die Probleme beim Schwerguttransport lieferte der Anlagenbauer SMS Group aus Hilchenbach (Nordrhein-Westfalen). Ein 185 Tonnen schweres Großgetriebe sollte vom Hamburger Hafen nach Yantai in China verschifft werden. Der Weg innerhalb Deutschlands war dabei das größte Problem. Ein Straßentransport war nicht genehmigungsfähig. Weder die A45 bei Hilchenbach sei schwerlastfähig noch durchgängige Strecken zu den Häfen, so  Sebastian Scheffler, Leiter Servicelogistik Deutschland bei der SMS Group. Nach viermonatigem Genehmigungsvorlauf und hohem Planungsaufwand wurde das Großgetriebe auf einem 20achsigen Spezialwaggon nach Hamburg gebracht. Transportdauer: 13 Tage.

Für diese Verkehre sind Bahn und Binnenschiff prädestiniert. Insbesondere auch, weil auf der Straße zahlreiche Baustellen und Beschränkungen auf Brücken Schwergutverkehre erschweren.

Ein großes Problem für die Wirtschaft sind die aufwendigen und langwierigen Genehmigungsverfahren, insbesondere auch verursacht durch die vielen einzubindenden Genehmigungsbehörden. „Es ist unseren Kunden schwer vermittelbar, dass wir bis zu 30 Tage auf eine Transportgenehmigung warten müssen“, betonte Peter Bender, Geschäftsführer der Spedition Bender. Dies betrifft nach Ansicht von Bender insbesondere die Straße, aber auch die Transporte im  Vor- und Nachlauf zu den Terminals.

Kritisiert wurden unter anderem eine nicht immer praxisnahe Anwendung der Verwaltungsvorschrift und eine uneinheitliche Anwendung. Auch die Ausstellung von Dauergenehmigungen ist unbefriedigend. Ein Lösungsansatz könnte eine bevorzugte Behandlung von Genehmigungsverfahren für Vor- und Nachläufe zu Terminals sein, dies auch in Verbindung mit einer großzügigen Erteilung von Dauergenehmigungen.

Bei der Bahn wird eine flexiblere Genehmigungspraxis des Netzbetreibers gefordert. Insbesondere wäre es gut, wenn im Falle von Problemen mit vorgeschlagenen Routen Ausweichstrecken angeboten würden.

Seitens der Genehmigungsbehörden wurden aber auch Versäumnisse bei der Antragstellung bemängelt. Eine bessere Zusammenarbeit der Bundesländer könnte durch Übernahme bereits beantragter Fahrtwege den Aufwand bei Neubeantragungen reduzieren. Oft sind immer noch die Angaben in den Anträgen fehlerhaft und führen dadurch zu Mehraufwand.

Aus Sicht der Behörden ist zudem die steigende Zahl von Anträgen eine Herausforderung. In diesem Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen, dass zu viele Anträge gestellt werden, die am Ende nicht zur Umsetzung kommen. Dies führe zu einer unnötigen Belastung der Behörden.
„Der Hamburger Hafen jedenfalls investiert kräftig in seine Infrastruktur und setzt sich für eine Beschleunigung der Verfahren ein“, betonte Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.

Der Workshop traf einmal mehr auf großes Interesse der Wirtschaft, der Logistiker und auch der Genehmigungsbehörden. Im Rahmen von Hamburg-NRWplus wird weiter daran gearbeitet, die erkannten Defizite zu beseitigen.

Quelle: HHM, Foto: SMS Group




Verkehrsminister auf Baustellentour

Wenn weniger Berufspendler unterwegs sind, haben die Bauarbeiter mehr Platz auf den Straßen für notwendige Sanierungen und Ausbauarbeiten.

Gleichwohl sind Baustellen ein Hauptgrund für die zahlreichen Staus. Deshalb müssen sie so organisiert sein, dass der Verkehr so wenig wie möglich eingeschränkt wird. Zu Beginn der Sommerferien besucht Verkehrsminister Hendrik Wüst daher verschiedene Baustellen in Nordrhein-Westfalen, um sich dort über innovative Lösungen und Optimierungsmöglichkeiten zu informieren.

„Seit Amtsantritt der neuen Landesregierung kommt der Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlauf mit zusätzlichem Tempo voran“, sagte Minister Hendrik Wüst. „Wir investieren in Autobahnen und Bundessstraßen genauso wie in Landesstraßen, Radwege und den ÖPNV. Die Rekordinvestitionen stellen uns allerdings vor neue Herausforderungen. Wer so viel bauen darf, muss das möglichst koordiniert und so schnell wie möglich tun.“

Deswegen hat Verkehrsminister Hendrik Wüst im Januar den Masterplan zur Umsetzung des Fernstraßenbedarfsplans des Bundes vorgelegt. Er strukturiert die Baumaßnahmen beim Ausbau der Autobahnen und Bundestraßen und unterstützt den planvollen Einsatz der Kapazitäten. Allein für Nordrhein-Westfalen hat die Bundesregierung im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 200 Straßenprojekte mit einem Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro festgelegt. In diesem Jahr werden für Erhalt und Ausbau der Autobahnen und Bundesstraßen in Nordrhein-Westfalen 1,2 Milliarden Euro investiert. Insgesamt 18 neue Planfeststellungsbeschlüsse seit dem Regierungswechsel ermöglichen kontinuierliches weiteres Baugeschehen.

Im Mai hat das Verkehrsministerium schließlich das erste Infrastrukturpaket mit fünf Maßnahmen für ein besseres Baustellenmanagement vorgelegt. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung der Stabstelle Baustellenkoordination, die bereits aufgebaut wird. Bei insgesamt acht Autobahnbaustellen sollen zusätzliche Finanzmittel die Bauzeit verkürzen. Eine weitere Maßnahme ist der Aufbau eines Bauzeiten-Controllings, um kürzere, aber realistische Bauzeitenvorgaben zu erreichen.

Um kürzer zu bauen, nutzt die Straßenbauverwaltung auch Innovationen wie den Bau in Fertigteilbauweise. Die Bauzeit für die sogenannte Baustein-Brücke („Legobrücke“) über die A46 bei Hagen, die ebenfalls auf dem Besuchsprogramm steht, kann so um mehr als die Hälfte verkürzt werden.

Bei acht Bauprojekten nimmt das Verkehrsministerium zusätzliches Geld in die Hand, damit Maßnahmen schneller fertig werden als geplant oder verlorene Zeit aufgeholt wird. Die Bauzeiten verkürzen sich dadurch um insgesamt 107 Wochen. Eine dieser acht Maßnahmen ist die A3-Nachtbaustelle bei Dinslaken Nord, die der Verkehrsminister ebenfalls besucht.

Wie dringend notwendig die Sanierung der Landesstraßen ist, zeigt sich in Südwestfalen. Die IHK Arnsberg hat die schlechtesten Landesstraßen in der Region prämiert, darunter unter anderem die L740 in  Medebach und die L617 in Hallenberg Hesborn. „Die NRW-Koalition geht den Investitionsstau an. Wir investieren in die Sanierung maroder Streckenabschnitte und tun was gegen den Substanzverzehr unseres Landesstraßennetzes“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst. In diesem Jahr gibt das Land über 160 Millionen Euro dafür aus. Vom schlechten Zustand der beiden Straßen wird sich Wüst vor Ort ein Bild machen.

Neben den Landesstraßen steht in 2018 auch wieder Geld für kommunale Straßen zur Verfügung. Ein gutes Beispiel, wie wichtig die Förderung kommunaler Straßenbauprojekte ist, ist die Bahnhofshinterfahrung in Hagen, die der Verkehrsminister ebenfalls besucht. Sie entlastet die Innenstadt vom Durchgangsverkehr und ist ein Impuls für städtebauliche Entwicklungen. „Der kommunale Straßenneubau steht wieder gleichberechtigt neben der Erhaltung. Ich ermuntere die Kommunen, die Förderung sowohl von Sanierungen als auch von Neubauprojekten zu beantragen“, sagte Wüst.

Nordrhein-Westfalen als Pendlerland Nummer 1 braucht zudem ein gut ausgebautes Schienennetz und einen attraktiven ÖPNV. „Wir investieren in die Verlängerung und Elektrifizierung von Strecken wie bei der Regiobahn S28 von Mettmann-Stadtwald nach Wuppertal. Wir geben außerdem wieder Geld für die Reaktivierung von Bahnstrecken aus und treiben das Großprojekt RRX voran“, erläuterte Wüst. Die Baustelle Regiobahn besichtigt Hendrik Wüst ebenfalls.

Quelle und Foto: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen




Hamburg-NRWplus: Workshop zur Digitalisierung

Die Digitalisierung führt zu großen Veränderungen und Chancen in allen Branchen. Dass Digitalisierung im Hamburger Hafen keine Zukunftsmusik ist, sondern schon jetzt in vielen Teilen Realität, zeigte der Workshop „Digitalisierung in der Transportkette“, den Hafen Hamburg e.V. und PLANCO Consulting GmbH im Rahmen des Projektes „Hamburg-NRWplus“ bei der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) durchgeführt haben.


Viele Unternehmen sind infolge einer immer weiter zunehmenden Verkehrsdichte und der kundenseitigen Nachfrage an nachhaltigen Transportmöglichkeiten grundsätzlich an einer Verlagerung der Verkehre auf Bahn und Binnenschiff interessiert. Voraussetzung ist aber eine Verbesserung der digitalen Transportprozesse. Eine im Rahmen des Projektes „Hamburg-NRWplus“ durchgeführte Befragung von Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die über den Hamburger Hafen Waren ex- bzw. importieren, hat ergeben, dass die Digitalisierung im Bahn- und Binnenschiffverkehr in der Wahrnehmung der Unternehmen noch nicht optimal ist. Anders als im Straßengüterverkehr fehle es unter anderem an digitalen Buchungsplattformen, einer durchgängigen Sendungsverfolgung und einer einheitlichen Schnittstellenanbindung.

Tatsächlich gibt es bereits erfolgreiche Digitalisierungsprojekte wie die praxisnahen Vorträge der Referenten zeigten:

– Die Optional Character Recognition (OCR) der HHLA erkennt mittels Foto Container und verbindet ihn mit Buchungsdaten der Reederei.

– Gemeinsam mit EUROGATE bietet die HHLA das Slotbuchungsverfahren (SBV) an, bei dem die Containerterminals in Hamburg aus ihren verfügbaren Ressourcen ableiten, wie viele Container sie innerhalb eines bestimmten Zeitfensters abfertigen können. Ein gültiger Termin für die Anlieferung und Abholung von Container per LKW ist Voraussetzung für die Abfertigung am Terminal. Mithilfe des SBV für Trucker sollen Engpässe im Hamburger Hafen vermieden und die Verkehrssituation verbessert werden.

– transPORT rail – das IT-System der HPA für Hafen und Hinterland – gibt es schon seit längerem mit dem Ziel, die gesamte Logistikkette zu unterstützen. So kann ein Terminal vorbereitet werden, wenn es zu Verspätungen kommt, was auch beispielsweise der Spediteur sehen kann.

– Die Deutsche Bahn digitalisiert und standardisiert ihre Kernprozesse in der Instandhaltung und arbeitet an Systemen, die auf beginnende Störungen reagieren. Stichworte sind hier die Weichenantriebsdiagnose, die Störungen reduziert, und Lichtwellenleiter, die Schäden erkennt.

– Die HPA hat Ende Juni ELBA eingeführt, ein für Binnenschiffe verpflichtendes An- und Abmeldeportal, das per Smartphone, Tablet oder von einem stationären PC bedient werden kann.

– DAKOSY hat mit der Digitalisierung bereits in den frühen 1980er Jahren begonnen und bietet seit 2008 die Import Message Platform, die Schiffs-, Umschlags- und Transportdaten zusammenführt. Einer der Vorteile ist die schnellere Zollabfertigung. Daneben bietet das Unternehmen mit SWITCH eine Platt­form an, die dazu die­nt, Leer­con­tai­ner-Trans­por­te von See­haf­en­ter­mi­nals in Rich­tung Hin­ter­land / De­pots zu ver­mit­teln.

– Das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) koordiniert 24/7 Schiffe in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren und optimiert somit die Hafenrotation sowie die Auslastung der Terminals. Zu diesem Zweck wird auch mit Rotterdam kooperiert, so dass beispielsweise Verspätungen frühzeitig berücksichtigt werden können.

Viele an der Transportkette beteiligte Akteure nutzen die Digitalisierung bereits erfolgreich, um ihre Prozesse zu optimieren. Nun gilt es, auf dieser Basis und einem entsprechenden Datenaustausch die gesamten Bahn- und Binnenschiffsverkehre in den Transportketten zwischen dem Hamburger Hafen und Nordrhein-Westfalen noch effizienter zu gestalten. Hierfür hat der vierte und vorerst letzte Workshop des Projektes „Hamburg-NRWplus“ den Dialog ermöglicht, um so weitere Lösungsansätze zu erarbeiten, die eine Verlagerung der Güter auf Bahn und Binnenschiff attraktiver macht.

Quelle: HHM, Foto: HHM/Etta Weiner, Organisatoren und Referenten des Workshops (v.l.:): Wolf-Jobst Siedler (HPA), Rasmus Vöge (HHLA), Kay Schatkowski (DB Netz), Franz Schwanke (DAKOSY), Volker Hahn (HHM), Gregor von Kostka (DAKOSY), Marit Hain (HPA), Philipp Westerwalbesloh (HPA) und Gunnar Platz (PLANCO)

 




Digitale Versuchsstrecke – Spree-Oder-Wasserstraße

Staatssekretär Thomas Kralinski, Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund, Boris Kluge, Geschäftsführer des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen e.V., und Thomas Hainz, Referent der Staatskanzlei, besuchten jetzt den Königs Wusterhausener Hafen, um sich darüber zu informieren, wie der größte Binnenhafen Brandenburgs in Sachen „Digitalisierung“ aufgestellt ist.

Ab dem Jahr 2019 beabsichtigt der Bund, mit innovativen Projekten den Grundstein für eine Vernetzung des Verkehrsträgers Wasser zu legen. Ziel ist es, mittels Digitalisierung im Binnenschifffahrtsverkehr für mehr Effizienz zu sorgen. Die Ideen reichen dabei von der einfachen Übermittlung von Daten bis hin zu autonom fahrenden Binnenschiffen.

Herr Kralinski stellte fest, dass Königs Wusterhausen beste Voraussetzungen mitbringt, um sich am Vorhaben „Digitale Versuchsstrecken – Spree-Oder-Wasserstraße“ zu beteiligen. Bürgermeister Swen Ennullat und Hafen-Geschäftsführer Michael Fiedler hoffen nun, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur dies genauso sieht. Könnte dies doch einen weiteren Baustein darstellen, um die Umstrukturierung des Hafens weiter voran zu treiben.

Quelle und Foto: Stadt Wusterhausen




Heil auf Arbeitsbesuch in Hamburg

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, besuchte heute im Rahmen seiner Sommerreise die Freie und Hansestadt Hamburg. Senatorin Melanie Leonhard begleitete ihn.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat am Morgen die Jugendberufsagentur Hamburg-Mitte besucht. In der 2012 gegründeten Einrichtung arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agentur für Arbeit Hamburg, Jobcenter team.arbeit.hamburg, dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung und bezirklichen Dienststellen zusammen. Unter einem Dach finden Jugendliche alle Hilfsangebote, die den Übergang von der Schule ins Berufsleben erleichtern.

Anschließend informierte sich Minister Heil beim Logistik-Bildungsträger ma-co („maritimes competenzzentrum“) darüber, wie sich Mitarbeitende qualifizieren und fit machen im Strukturwandel, dem die Hafen- und Logistikbranche unterliegt. Durch die Zusammenarbeit mit ansässigen Unternehmen gibt es nicht nur einen hohen Praxisbezug. ma-co unterstützt Betriebe außerdem bei der Erleichterungen betrieblicher Tätigkeiten.

Bundesminister Hubertus Heil: „Der Hamburger Hafen steht für eine starke Wirtschaft, die zum Wohlstand der Freien und Hansestadt Hamburg und der gesamten Bundesrepublik beiträgt. Diese Stärke ist möglich, weil hier Menschen hart arbeiten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Stadt und die Hafenwirtschaft dem stetigen Strukturwandel mit innovativen Kooperationsprojekten begegnen. Durch diese Zusammenarbeit gestalten alle Partner die Zukunft der Arbeit gemeinschaftlich, mit vereinten Kräften. Das ist gut für die Menschen, die Wirtschaft und unser Land.“

Senatorin Melanie Leonhard: „Der Fachkräftebedarf in vielen Branchen sorgt für Bewegung auf allen Seiten. Unternehmen engagieren sich in der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden, die wiederum länger beschäftigt bleiben können. Zusätzlich erhalten viele Menschen eine Chance auf einen Berufseinstieg oder einen Berufswechsel, und können nochmal neu durchstarten im Leben. In Hamburg ist uns deshalb die Zusammenarbeit von Unternehmen, Arbeitnehmern und Bildungsträgern sehr wichtig.“

Zum Abschluss des Besuchsprogramms besichtigte Bundesminister Hubertus Heil den HHLA Container Terminal Altenwerder. Der jüngste der drei HHLA-Terminal im Hamburger Hafen gilt mit seinem hohen Automatisierungsgrad weltweit als wegweisend für den Containerumschlag der Zukunft. Das effiziente Löschen und Laden von Containerschiffen ist nicht nur dank modernster IT-Technik möglich. Auf der Anlage sind auch 530 Mitarbeiter in verschiedenen Gewerken beschäftigt.

Quelle: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Foto: BMAS/ Marco Urban

 




Schifffahrt ist weiterhin möglich

Seit einigen Wochen sind in großen Teilen des deutschen Wasserstraßennetzes sinkende Wasserstände zu beobachten. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) nimmt dies zum Anlass, über die Folgen von Niedrigwassersituationen für die Binnenschifffahrt zu informieren.

In den Sommermonaten kommt es aufgrund fehlender Niederschläge nahezu jedes Jahr zu sinkenden Pegelständen an den Flüssen und Kanälen in Deutschland. Insofern stellt die momentane Situation für die gewerbliche Binnenschifffahrt und deren Kunden kein ungewöhnliches Ereignis dar. Von Niedrigwasser sind derzeit insbesondere frei fließende Flüsse wie etwa die Donau, die Elbe, die Oder oder der Mittel- und Oberrhein betroffen. Wegen des nach wie vor nicht ausgebauten Abschnitts der Donau zwischen Straubing und Vilshofen stellt sich die Situation dort zurzeit besonders schwierig dar. Auf staugeregelten Flüssen wie Mosel, Neckar und Main sowie im westdeutschen Kanalgebiet und auf weiteren Kanälen sind die Auswirkungen zurzeit noch geringer, da dort das Wasserabflussverhalten ein anderes ist.

Die bundesweiten Pegelstände können tagesaktuell im Internet auf der Website der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung unter http://www.pegelonline.wsv.de/gast/start abgerufen werden.

Für das Binnenschifffahrtsgewerbe bedeuten niedrige Wasserstände, dass die Schiffe nicht maximal beladen werden können, da sie sonst zu viel Tiefgang haben. Der Umstand, dass Binnenschiffe bei Niedrigwasser nicht ihre maximale Ladekapazität ausschöpfen können, bedeutet allerdings nicht, dass die Lieferungen nicht mehr ankommen. Im Dialog mit ihren Kunden können die Unternehmer vielmehr Lösungen finden, dank derer „keine Tonne liegen bleibt“. So besteht z.B. die Möglichkeit, die Ladung auf mehrere Schiffe zu verteilen oder einen späteren Liefertermin zu vereinbaren. Bei der Findung der effektivsten individuellen Lösungen sind die o.g. Pegelvorhersagen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) hilfreiche Instrumente.

Dem wirtschaftlichen Mehraufwand, den das Vorhalten zusätzlicher Schiffe verursacht, steht der Effekt gegenüber, dass die Nachfrage nach Schiffsraum in Niedrigwassersituationen traditionell steigt. In vielen Fahrtgebieten ist es außerdem üblich, dass die Kunden den Binnenschiffern ab einem bestimmten Pegelreferenzwert den sog. Kleinwasserzuschlag als Kompensation zahlen.

Mit welcher Auslastung Binnenschiffe zurzeit noch fahren können, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dies ist von verschiedenen individuellen Faktoren wie der Art der Ladung, dem Schiffstyp und nicht zuletzt der im entsprechenden Fahrtgebiet zur Verfügung stehenden Fahrrinne abhängig. Auskünfte zu den Fahrwasserverhältnissen erteilt die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) mit Sitz in Bonn.

Anders als bei Hochwasserlagen, bei deren Auftreten ab bestimmten Hochwassermarken Maßnahmen wie Einschränkungen und Sperrungen von den zuständigen Behörden verhängt werden, ist Schifffahrt bei Niedrigwasser in der Regel bis an die physikalische Grenze möglich – so lange die Sicherheit gewährleistet ist.

Die Umsetzung der im Bundesverkehrswegeplan 2030 sowie im dazugehörigen Wasserstraßenausbaugesetz verankerten und vom BDB vorgeschlagenen Wasserstraßenprojekte verspricht übrigens auch eine verbesserte Schiffbarkeit bei Niedrigwasser. Denn zum Beispiel die geplanten Abladeoptimierungen der Fahrrinnen an Mittelrhein und Main werden potenzielle Engstellen entschärfen. Die eingangs erwähnte Engpasssituation an der Donau wird die Schifffahrt und deren Kunden allerdings noch lange Zeit behindern, da ein wirtschaftsfreundlicher Ausbau dieser Wasserstraße seitens des Bundes nicht vorgesehen ist.

Quelle: BDB