Bremse für schnelles Bauen

Beim Parlamentarischen Abend des DVF zum neuen Planungsbeschleunigungsgesetz der Bundesregierung hat DVF-Präsidiumsmitglied Nikolaus Graf von Matuschka, CEO HOCHTIEF Solutions AG, Mitglied des Vorstands, HOCHTIEF Aktiengesellschaft, den Personalmangel in den Planungsbehörden als Bremse auf dem Weg zum schnelleren Planen und Bauen bezeichnet.

Mit dem Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz habe die Bundesregierung einen großen Schritt getan. Damit sei man kurz hinter der Startlinie, erläuterte von Matuschka. „Wir wissen, dass weitere Maßnahmen nötig sind, um unsere Verkehrswege tatsächlich schneller und verlässlicher zu bauen. Trotz mittlerweile genügend Geld ist Personalmangel für die Planung und Genehmigung eine weitere Bremse. Der Staat könnte mehr partnerschaftliche Instrumente nutzen und die Abläufe modernisieren, wie etwa mit dem Building Information Modelling. Umwelt- und Naturschutzvorgaben müssen für alle Beteiligten transparent mit eindeutigem Stichtagsbezug versehen sein. Auf der Grundlage von Lebenszykluskosten-Betrachtungen sollte die wirtschaftlich beste Beschaffungsvariante ausgewählt werden.“

Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Guido Beermann wollte Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren machen und sprach Lösungen an: „Die Mittel aus dem Investitionshochlauf sollen schneller verbaut werden. Mit dem Planungsbeschleunigungsgesetz gestalten wir dazu die Verfahren effizienter, vermeiden Doppelprüfungen und fördern die Digitalisierung und Transparenz der Prozesse.“

Die Beschleunigung von Planungsprozessen sei grundsätzlich begrüßenswert und überfällig, so Winfried Hermann, MdL, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg. Als Verkehrsressort habe man ein Interesse an rechtssicheren und ökologisch verantwortbaren aber zugleich deutlich schnelleren Prozessen. Er kritisierte aber: „Die Länder haben im Innovationsforum Planungsbeschleunigung und auch in der Bodewig-Kommission weitreichende Vorschläge zur Vereinfachung und Verkürzung der bürokratischen Abläufe gemacht. Diese wurden im Entwurf so gut wie nicht aufgegriffen.“ Gleichwohl sehe er einige hilfreiche Vorschläge neben problematischen. Der Bundesrat berate den Regierungsentwurf in mehreren Ausschüssen, die Stellungnahme der Länder sei derzeit in Abstimmung.

Dass der Gesetzentwurf von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nur ein erster Schritt sein könne und man noch mutiger werden müsse, postulierte Sören Bartol, MdB, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion:  „Niemand versteht zum Beispiel, warum wir bei einem Ersatzbau einer bestehenden Brücke noch einmal ein komplettes Planfeststellungsverfahren durchlaufen müssen. Hier müssen wir diskutieren, ob wir nicht ein vereinfachtes Verfahren einführen können.“ Wolle man bei den Planungen von Verkehrsprojekten schneller werden, müssten dafür die Regeln vereinfacht und Aufgaben gebündelt werden, so Bartol.

Auch von Seiten der Wirtschaft wurde der Gesetzesentwurf sehr begrüßt. Ronald Pofalla, DVF-Präsidiumsmitglied und Vorstand Infrastruktur, Deutsche Bahn AG: „Dies ist ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der dringend notwendigen Infrastrukturbaumaßnahmen und dient dem Erhalt und der Kapazitätssteigerung des Verkehrsträgers Schiene. Indem das Eisenbahnbundesamt (EBA) laut Entwurf nun auch das vorgelagerte Anhörungsverfahren übernehmen wird, erfolgt die Planfeststellung künftig aus einer Hand und ist damit zeit- und kostensparender. Die mit der Bedarfsplanumsetzungsvereinbarung (BUV) zum Aus- und Neubau der Schiene bereits erzielten positiven Effekte werden mit dem Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz verstärkt: die für uns außerordentlich wichtige frühe Bürgerbeteiligung und die Vermeidung von Umplanungen.“

Dietmar Horn, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit legte dann den Fokus auf die Umwelt und Bürgerbeteiligung: „Planungsbeschleunigung darf nicht auf Kosten von Umwelt-Standards oder der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern gehen. Ein ganz wesentlicher Faktor für die Beschleunigung von Planungsverfahren ist die Ausstattung der Zulassungsbehörden mit ausreichendem und gut ausgebildetem Personal.“

An dieser Stelle konnte Pofalla positive Beispiele aus der Praxis und aus Gesprächen an Brennpunkten aufzeigen: „Durch die frühe Bürgerbeteiligung und den offenen Stakeholderdialog konnten wir bereits eine Akzeptanzsteigerung erzielen, da die Betroffenen zur Mitgestaltung eingeladen werden. Als nachhaltiges Unternehmen berücksichtigt die DB dabei auch die umweltrelevanten Gesichtspunkte und plant Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.“

Auch für Hermann hängt der Erfolg eines Projekts wesentlich von sorgfältiger Planung und frühzeitiger Beteiligung ab: „Das zeigen unsere Erfahrungen in Baden-Württemberg. Wichtig ist es, dass schon im Vorfeld in informellen Beteiligungsverfahren Vorschläge eingebracht werden können. Je früher und umfassender die Beteiligung erfolgt, desto eher kann ein zügiger Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen erfolgen.“

Von Matuschka erinnerte abschließend an die Rechte und Pflichten von allen Beteiligten: „Wir brauchen mehr Klarheit und Verbindlichkeit auf beiden Seiten: Die Baumaßnahme muss gut begründet sein – die Bürgerbeteiligung entscheidet nicht über das Ob, sondern über das Wie. Dafür leben wir in einer parlamentarischen Demokratie. Und die verdient Umsetzungswillen und –geschwindigkeit von allen Seiten.“

Quelle: DVF, Foto: DVF/ Inga Kjer/ photothek, v. l.: Nikolaus Graf von Matuschka, CEO HOCHTIEF Solutions AG, Mitglied des Vorstands HOCHTIEF Aktiengesellschaft; Winfried Hermann, MdL, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg; Moderatorin Dr. Katrin Prüfig, Sören Bartol MdB, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion; Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur, Deutsche Bahn AG

 




Liegeplatz im Seehafen Emden genehmigt

Ein Grund zur Freude bei der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports: In der Niederlassung Emden ist der Planfeststellungsbeschluss vom NLWKN zum Neubau eines Großschiffsliegeplatzes im Außenhafen von Emden eingetroffen.

Damit sind die Planungen für einen Lückenschluss zwischen Emspier und Emskai genehmigt. „Das ist für uns die rechtliche Grundlage, den Emder Hafen als Drehscheibe im europäischen und überseeischen Umschlag erweitern und damit stärken zu können“, erklärt Holger Banik, der Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Für den Standort Emden werden in den Bereichen Projektladung und Automobilumschlag in den nächsten Jahren steigende Mengen erwartet. „Gemeinsam mit der Hafenwirtschaft haben wir die Entwicklung von zusätzlichen Umschlagmöglichkeiten im Perspektivpapier analysiert. Weitere Kapazitäten sind gefordert. Mit einem neuen Großschiffsliegeplatz reagieren wir zudem auf veränderte Schiffsgrößen“, betont Volker Weiß, Leiter der Niederlassung Emden von Niedersachsen Ports.

Gemeinsam bilden der Neubau des Großsschiffsliegeplatzes und die angrenzenden Terminals Emspier und Emskai eine Fläche von ca. 22.600 m² mit einer 860 Meter langen Kaje. Der zukünftige Großschiffsliegeplatz ermöglicht eine Abfertigung von Schiffen mit einem Tiefgang bis 10,70 m und einer Länge von bis zu 265 m.

Bis zum eigentlichen Baubeginn wird Niedersachsen Ports noch einige Aufgaben erledigen müssen. Das Areal wird in den nächsten Wochen nach Kampfmitteln abgesucht, der Grund des Bodens auf seine Eigenschaft und Struktur geprüft und die Ausschreibung der Baumaßnahme vorbereitet.

Parallel dazu muss die Finanzierung der geplanten rund 55 Millionen Euro gesichert werden. Dazu wird Niedersachsen Ports Verhandlungen mit möglichen Nutzern führen. Vor dem ersten Spatenstich muss bei der Europäischen Kommission eine sogenannte Notifizierung der staatlichen Beihilfen durchgeführt werden, da das Land Niedersachsen den Bau des Liegeplatzes bezuschusst. .

„Wir haben dieses Verfahren schon in anderen Projekten in unseren Häfen erfolgreich durchlaufen. Unsere Erfahrungen mit dieser verhältnismäßig neuen EU-Genehmigung werden uns in Emden viel nutzen“, so Banik weiter.

Derzeit gehen die Planer bei Niedersachsen Ports von einer Bauzeit von rund zwei Jahren und Investitionskosten von 55 Millionen Euro aus.

Foto und Quelle: NPorts




BDB kommentiert Haushaltsentwurf

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) beurteilt den von der Regierung in den Bundestag eingebrachten Entwurf des Bundeshaushaltes 2019 in Summe durchaus positiv. Es besteht aber auch noch Handlungsbedarf:

Die seitens der Bundesregierung im Koalitionsvertrag angekündigte und von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer für den Jahreswechsel 2018/2019 zugesagte Aufhebung der Schifffahrtsabgaben ist im Haushaltsentwurf noch nicht berücksichtigt. Hierzu erklärt BDB-Präsident Martin Staats (MSG, Würzburg):

„Die Abschaffung der Abgaben stellt insbesondere wegen der direkten Konkurrenzsituation zur Güterbahn, die sich durch die rückwirkend geltende, massive Absenkung der Trassenpreise noch einmal deutlich verschärft hat, einen Meilenstein zur Stärkung der Schifffahrt dar. Das Schifffahrtsgewerbe und dessen Kundschaft vertrauen auf die Zusage des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer, dass diese Gebühren zum Ende des Jahres 2018 fallen, und wir sind zuversichtlich, dass diese Maßnahme nun auch umgesetzt wird.“

Durchaus positiv sind die Haushaltsansätze für die Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen an den Bundeswasserstraßen. Hier sind über 800 Mio. Euro vorgesehen. Diese Mittel sind dringend erforderlich, da die Wasserstraßeninfrastruktur überaltert ist und zusehends verfällt. Rund 100 Schleusen im sog. Kernnetz, also an den wichtigsten Wasserstraßen in Deutschland, müssen gemäß Expertenschätzung in den kommenden 20 Jahren durch Neubauten ersetzt werden.

Mit einem Fördervolumen von 6 Mio. Euro will die Regierung die Modernisierung der Binnenschifffahrt vorantreiben. Das hierzu existierende Förderprogramm wird derzeit im Zuge der Erarbeitung des „Masterplans Binnenschifffahrt“ und unter Beteiligung des BDB fortentwickelt, der die Idee eines solchen konzertierten Maßnahmenplans bereits vor der Bundestagswahl 2017 erfolgreich im politischen Raum platziert hatte.

Bemerkenswert ist, dass der Bund noch im laufenden Jahr die Einrichtung von Landstromeinrichtungen mit 9 Mio. Euro bezuschussen will. Diese Förderung soll im kommenden Jahr fortgesetzt und mit entsprechenden Haushaltsmitteln unterlegt werden. Landstromeinrichtungen sind ein einfaches und effizientes Mittel zur Senkung der Schadstoffemissionen in den Häfen, denn sie ermöglichen es den Binnenschiffern, den Strom direkt aus der Steckdose zu beziehen. Hierzu erklärt BDB-Präsident Martin Staats:

„Bei der Errichtung von Landstromeinrichtungen sind die Binnenhäfen im Land gefordert, ihren Beitrag zur Steigerung der Umweltfreundlichkeit im System Wasserstraße zu leisten. Stromsteckdosen an den Liegestellen sind die einfachste und effizienteste Möglichkeit, Schiffsemissionen einzudämmen, denn dann braucht man an Bord kein mit Diesel angetriebenes Stromaggregat anzuwerfen.“

Zurzeit fehlt ein bundesweiter Überblick, wo solche Landstromeinrichtungen bereits vorhanden sind und welche Energieressourcen jeweils zur Verfügung stehen. Insbesondere die Fahrgastschifffahrt benötigt leistungsstarke Anlagen, um das Schiff landseitig mit Energie zu versorgen. Martin Staats:

„Sinnvoll wäre ein regelrechtes Effizienzcluster der Binnenhäfen in Deutschland, wo solche Informationen abgerufen werden können. In ein solches Cluster könnten auch die Ausstattungsmerkmale der Liegestellen in den Häfen aufgenommen werden. Neben den Stromtankstellen gibt es nämlich auch keinen aktuellen Überblick darüber, wo z.B. Landgänge möglich oder Autoabsetzplätze vorhanden sind oder Schiffsabfälle entsorgt werden können. Mit einer präzisen Schwächen-Stärken-Analyse würden den Betreibern der Binnenhäfen zugleich hilfreiche Hinweise gegeben, wo bei ihnen noch Handlungsbedarf besteht.“

Quelle und Foto: BDB




Treffen der auswärtigen Repräsentanten in Hamburg

Sie arbeiten und werben weltweit für Hamburg: die auswärtigen Repräsentanten der Hansestadt. Im Dezember 2017 trafen sich die Leiter der hauptamtlichen Büros erstmals auf Einladung der Hamburg Marketing GmbH zu einer gemeinsamen Tagung in der Hansestadt.

Am Montag und Dienstag, 10. und 11. September 2018, kommen Repräsentanten aus Shanghai, Beijing, Mumbai, Dubai, Sankt Petersburg und Brüssel zum zweiten Treffen zusammen, organisiert von Hamburg Marketing (HMG), diesmal in Kooperation mit Hafen Hamburg Marketing (HHM).

Die HHM-Repräsentanzen, vorwiegend in Ost-Europa und Asien zu Hause, treffen sich regelmäßig im Herbst zu einer gemeinsamen Tagung in Hamburg. Das Schwerpunktthema der diesjährigen gemeinsamen Tagung ist Hafen und Logistik. Darüber hinaus gibt es verschiedene Programmpunkte, um über die Vermarktung und Positionierung der Hansestadt in der Welt zu sprechen. Die Vernetzung der Repräsentanten mit den Ansprechpartnern in der Stadt spielt hierbei eine große Rolle. Aktuelle Themen wie Innovation und ein Besuch des Digital Hub Logistics Hamburg runden das Programm ab.

Insgesamt hat die Stadt neun hauptamtliche Vertretungen in der Welt. Träger der Vertretungen sind – mal gemeinsam, mal allein – die Senatskanzlei, die Handelskammer Hamburg, die Hamburg Marketing GmbH, die Hamburg Invest, die Hamburg Tourismus GmbH, die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, die Hamburg Messe und Congress GmbH sowie der Verein Hafen Hamburg Marketing, der darüber hinaus ein weiteres weltweites Netzwerk für seine Zielländer aufgebaut hat.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Catharina Pape




Bau eines Tanklagers in Antwerpen

MOL Chemical Tankers kommt nach Antwerpen und wird gemeinsam mit der SEA-Invest-Group im Hafen ein neues Tanklager bauen. Das zu diesem Zweck gegründete Joint Venture Sea-Mol wird insgesamt 300 bis 400 Millionen Euro in den Bau am Delwaide-Dock investieren.

Rund 100 direkte Arbeitsplätze sollen durch diese Investition entstehen. MOL Chemical Tankers ist ein Unternehmen der japanischen Unternehmensgruppe Mitsui O.S.K. Lines.

Das Tanklager wird auf einem 45 Hektar großen Gelände am Delwaide-Dock errichtet. Dies betrifft nur einen Teil der Konzession, für die die Antwerp Port Authority 2018 eine Projektausschreibung durchgeführt hat. Sechs Kandidaten wurden ausgewählt, darunter Sea-Mol. Mit dem Joint Venture  Sea-Mol wurden direkt Verhandlungen aufgenommen, um einen Konzessionsvertrag abzuschließen. Die Vertragsverhandlungen mit den anderen fünf Kandidaten werden aktuell fortgesetzt, um den verbleibenden Teil des Geländes optimal zu nutzen.

„Diese Investition ist eine weitere Bestätigung für die Fähigkeit unseres Hafens, Großinvestoren anzuziehen. Darüber hinaus wird es unsere Position als einer der größten Chemiecluster der Welt stärken. Das sind sehr gute Nachrichten für den Hafen und für unsere Wirtschaft“, so Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Dortmunder stehen auf Hamburger

Ein Hingucker waren die beiden Eventcontainer von Hafen Hamburg Marketing e.V. auf dem Hafenspaziergang 2018 in Dortmund allemal. In wunderschöner Kulisse vor dem Alten Hafenamt präsentierten sich der Hamburger Hafen und Dortmunder Unternehmen bei dem bunten Hafenfest in der Nordstadt Dortmunds.


In dem 40 Fuß Container konnten sich Interessierte bei der Dortmunder Eisenbahn, der Dortmunder Hafen AG, der Dolezych GmbH, der Bloedorn Container GmbH und der TFG Transfracht über die vielen interessanten Jobs in der Transport- und Logistikbranche informieren. Vor Ort standen Experten zur Verfügung, um die vielen Fragen zu beantworten. Christina Wolff von der Dortmunder Eisenbahn beschrieb die Veranstaltung als vollen Erfolg: „Die Dortmunder Eisenbahn konnte nicht nur Kinderträume wahr werden lassen – einmal im Führerhaus einer echten Lokomotive stehen, sondern auch vielen Jobinteressenten eine mögliche Perspektive bieten. Gerade solche imposanten Auftritte, wie beim Hafenspaziergang, bleiben im Gedächtnis und steigern die Bekanntheit der Unternehmen.“

Hafen Hamburg Marketing e.V. brachte den Besuchern den Universalhafen Hamburg näher und informierte über die Hafenpartnerschaft zwischen Dortmund und Hamburg. „Die beiden Häfen pflegen seit Jahren eine gute Hafenpartnerschaft und der Hafenspaziergang 2018 war eine super Möglichkeit dies zum Ausdruck zu bringen. Hamburg ist, als größter deutscher Seehafen und mit mehr als 2000 Containerzugverbindungen pro Woche, für Dortmund eine wichtige Warendrehscheibe im weltweiten Transport von Gütern“, betont Volker Hahn, Repräsentant Deutschland West bei Hafen Hamburg Marketing e.V. Zwischen den beiden Städten werden im Jahr rund 50.000 Container auf der Schiene und etwa noch einmal so viele Container per LKW transportiert.

Großen Zulauf bekam auch die Sonderausstellung zum 50-jährigen Containerumschlag-Jubiläum. Die Besucher waren begeistert über die vielen Hintergrundinformationen zur bunten Stahlbox, die das alltägliche Leben maßgeblich beeinflusst. Mit großer Neugier erkundeten sie die Ausstellung und meisterten das Container-Quiz. Hintergrund der Ausstellung ist der Erstanlauf der „American Lancer“ am 31. Mai 1968. Das erste Vollcontainerschiff im Hamburger Hafen läutete ein neues Zeitalter ein.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Catharina Pape, Hamburg ist Dortmunds Tor zur Welt. v.l.: Dr. Roland Kitschler, Geschäftsführer Dortmunder Eisenbahn; Volker Hahn, Hafen Hamburg Marketing e.V. Repräsentant Deutschland West und Uwe Büscher, Vorstand Dortmunder Hafen AG




Verkehrsministerium fördert Krefeld

Der Verkehrsminister des Landes NRW Hendrik Wüst hat Förderbescheide in Höhe von rund 1,3 Mio. Euro an den Rheinhafen Krefeld übergeben. „Die Eisenbahnanlagen des Hafens Krefeld müssen modernisiert werden“, sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Wüste weiter: „Um den Investitionsstau der nicht bundeseigenen öffentlichen Eisenbahnen in NRW aufzulösen, haben wir das entsprechende Förderprogramm wieder ins Leben gerufen. Von diesem Programm profitiert jetzt der Hafen Krefeld ganz erheblich. So tragen wir zu Stärkung des Schienengüterverkehrs bei und bekommen mehr Güter von der Straße auf die Schiene.“

Zur Stärkung der Eisenbahninfrastruktur hat das Land NRW das Förderprogramm für öffentliche nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) 2018 wieder eingeführt. Insgesamt werden für dieses Jahr Mittel in Höhe von 10 Mio. EUR bereitgestellt.

Für drei Maßnahmen in den einzelnen Rangierbereichen hat der Hafen Krefeld beim Land NRW 2 Anträge gestellt. Darüber hinaus wurde für eine weitere Maßnahme im Hafenbahnhof eine ergänzende Förderung ebenfalls beim Land beantragt. Der Bundeszuschuss (50 Prozent) hierfür ist bereits zugesagt, sodass hierfür insgesamt 90 Prozent der Baukosten gefördert werden „Unser Hafenbahnhof hat noch Potentiale für den Schienengüterverkehr, die wir aus eigener Kraft nicht heben könnten“, so die Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen. „Deswegen haben wir uns umgehend mit der Einwerbung der Fördermittel beschäftigt!“

Sascha Odermatt, Sprecher der Geschäftsführung beim Hafen Krefeld freut sich über die Unterstützung. „Damit werden wir in die Lage versetzt, unsere Infrastruktur zukunftsfähiger zu gestalten und erhöhen damit die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs an unserem Standort. Die Förderung hilft uns, die schienenseitige Anbindung unserer Kunden im Hafen Krefeld weiter zu verbessern.“

Quelle: Rheinhafen Krefeld, Foto: Hafenzeitung




Logistikkosten bei LKW bis 2030 halbieren

Die Digitalisierung und Automatisierung von Logistikprozessen und Lieferfahrzeugen werden die Logistikkosten für standardisierte Transporte bis 2030 um 47 Prozent senken. Rund 80 Prozent dieser Ersparnisse werden auf die Reduktion von Personal in der Transport- und Logistikbranche zurückzuführen sein, so die zentralen Ergebnisse der „Truck Study 2018“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

Hinzu kommen enorme Effizienzsteigerungen: So werden autonom fahrende Lkw statt aktuell 29 Prozent der Zeit ab 2030 bereits 78 Prozent der Zeit unterwegs sein können, weil Ruhepausen für Fahrer entfallen und Leerlaufzeiten durch den Einsatz von Algorithmen sinken. Neben Logistikprozessen verändert das autonome Fahren auch das Truck-Design innen wie außen: Die Kabine kann entfallen. Pro Lkw ergibt sich hier ein Einsparungspotential von bis zu 30.000 Euro, dem jedoch höhere Kosten für die Technologien zum autonomen Fahren entgegenstehen. Für Lidar-Systeme oder bildverarbeitende Software sind pro Truck 23.000 Euro an zusätzlichen Herstellungskosten zu veranschlagen. Dennoch werden Lkw 2030 rund 7 Prozent weniger kosten, so weitere zentralen Ergebnisse der „Truck Study 2018“.

„Schon in wenigen Jahren werden die Nutzfahrzeug- und die Logistikbranche zu einem Ökosystem verschmelzen, das digital und effizient gesteuert wird. Bereits jetzt kommen Roboter in Verteilerzentren und elektrische Fahrzeuge für die Last-Mile-Logistik zum Einsatz“, erläutert Dr. Gerhard Nowak, Partner bei Strategy& Deutschland. „Das fehlende Puzzleteil ist aktuell der automatisierte Abgleich von Fracht und verfügbaren Fahrzeugen. In einer voll automatisierten Lieferkette würde ein Produkt auf einer Industrie-4.0-Fertigungsstraße bereits mit der digitalen Information produziert, kurz vor seiner Fertigstellung den Transport für die eigene Auslieferung zu buchen.“

Eine durchgängig digitalisierte Lieferkette spart Verwaltungsaufwand, ersetzt zeitintensive Inventuren, reduziert die Fehlerquote und kann Versicherungskosten senken. In Summe sind hier im Vergleich zu heutigen Lieferketten bis 2030 Einsparungen von bis zu 41 Prozent möglich. Die First-Mile-Lieferung von Produkten wird in den nächsten Jahren vor allem durch die automatisierte Zuordnung der Fracht zum Lkw effizienter und Plattformlösungen ersetzen händische Verwaltungsaufgaben, was bis 2030 Einsparpotenziale von 45 Prozent freisetzt. In der Organisation einzelner Logistik-Hubs können die Kosten sogar um 60 Prozent gesenkt werden: Vollautomatisiertes Docking, Entladen, Einlagern und Beladen von autonomen Fahrzeugen durch Roboter, sowie assistiertes Kommissionieren, gestalten die Prozesse effizienter. Zwischen verschiedenen Hubs wird der Einsatz autonomer Fahrzeuge durch Platooning zu geringerem Spritverbrauch führen und die Fernwartung bei technischen Problemen zusammen mit leicht gesenkten Truck-Preisen Einsparungen von 46 Prozent bis 2030 erreichen. Bei Last-Mile-Auslieferungen reduzieren datenbasierte Bedarfsanalysen, automatisierte Lieferungen zum Beispiel durch Drohnen, und ein sinkender Verwaltungsaufwand die Kosten um 51 Prozent.

„Die Logistikbranche steht vor einem massiven technologischen Wandel, der altbekannte Geschäftsmodelle und traditionelle Rollen von Spediteuren, Lkw-Unternehmern oder Fernfahrern verändert. Auch für Lkw-Hersteller schwindet durch den Wandel zum autonomen Truck die Bedeutung von Ausstattungsmerkmalen und Fahrkomfort – in Zukunft geht es darum, die bessere Kostenbilanz pro Kilometer zu bieten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen OEMs zusätzlich Geschäftsmodelle mit Mobilitätsdienstleistungen entwickeln. In diesem Bereich treten sie in direkte Konkurrenz zu Leasing-Unternehmen und vor allem zu den großen Tech-Playern, die bereits autonome Truck-Flotten planen. Damit treten diese schließlich in direkten Wettbewerb zu ihren heutigen Kunden – eine delikate Herausforderung“, schließt Gerhard Nowak.

Die Ergebnisse der „Truck Study 2018“ gibt es hier

Quelle: PWC, Foto: port of rotterdam/ paul martens




Einladung: Happy birthday, Chempunkt!

Neue Wege gehen und mehr Nähe schaffen – das waren die Ansprüche des Chempark-Betreibers Currenta, als am 18. September 2013 das Nachbarschaftsbüro Chempunkt eröffnet wurde.

Damals wie heute ist die Außenstelle des Chempark am Uerdinger Marktplatz zentrale Anlaufstelle und Plattform für den Dialog mit der Nachbarschaft. Aus neuen Wegen sind inzwischen bewährte Pfade geworden und der Chempunkt und sein Team sind etablierte Ansprechpartner und Mitgestalter in der Krefelder Gesellschaft.

Grund genug, den fünften Geburtstag am kommenden Dienstag, 18. September 2018, mit offenen Türen, Cocktails, Kaffee, Kuchen, und einem erweiterten Gesprächsangebot zu feiern: Ergänzend zur normalen Öffnungszeit ab 9.00 Uhr ist Chempark-Leiter Lars Friedrich von 13.30 bis 15.30 Uhr vor Ort (Am Marktplatz 9, 47829 Krefeld). Anmerkungen und Fragen, die die Bürgerinnen und Bürger immer schon einmal loswerden wollen, können sie in dieser „Sprechstunde mit dem Chef“ diskutieren.

Neben diesen besonderen Akzenten – wie jetzt zum Chempunkt-Geburtstag – zählt für Mario Bernards, Leiter Politik und Bürgerdialog des Chempark Krefeld-Uerdingen, vor allem aber die Präsenz vor Ort: „Für den Chempark und seine Unternehmen sind wir Plattform und der direkte Draht in die Stadt. Und für die Bürger sind wir hier Auskunftei, Kummerkasten, Netzwerker – vor allem aber eins: ansprechbar ohne Hürden“, erklärt der Hausherr des Nachbarschaftsbüros.

„Uns ist es ganz wichtig, mit der Arbeit des Chempunkts einige Lücken in die Mauer zu reißen, die den Chempark notwendigerweise umgibt“, unterstreicht Chempark-Leiter Lars Friedrich die Bedeutung des offenen und kontinuierlichen Bürgerdialogs. Denn darum geht es ihm auch in seiner Sprechstunde am 18. September 2018, nämlich zuzuhören und zu erklären: Was hat der Nachbar vom Chempark? 

„Wir als Chempark wollen für die Bürgerinnen und Bürger transparent sein und Antworten geben. Das tun wir einerseits mit den Produkten, die hier entwickelt und hergestellt werden, den Arbeits- und Ausbildungsplätzen und damit der Wertschöpfung in der ganzen Region. Dazu gehört aber auch der Austausch über die Themen, die den Menschen wichtig sind und bei denen wir in der Verantwortung stehen – zum Beispiel Umwelt und Sicherheit“, erklärt Friedrich.

Für ein gutes Miteinander in Krefeld haben sich Bernards und seine Kolleginnen Ursula Canders und Silvia Pescher in den vergangenen fünf Jahren stark gemacht – mit zahlreichen Projekten und Initiativen rund um Stadtattraktivität, Toleranz, Zukunftsfähigkeit und Nachwuchsförderung. Dabei sorgen der Nachbarschaftsbüroleiter und sein Team mit regelmäßigen Veranstaltungen, Projekten und Initiativen dafür, dass die Stadt und der Chempark in regem Austausch bleiben. Mit Initiativen wie dem Uerdinger Kümmererkreis, dem Aktionsplan „Wirtschaft für Krefeld“ oder Projekten wie dem „Krefelder Perspektivwechsel“ setzt sich der Chempark gemeinsam mit lokalen Partnern für ein lebenswertes Krefeld und eine aktive Teilhabe der Bürgerschaft ein – und wird dies künftig weiterführen.

Im Chempark bilden 70 Unternehmen aus Produktion, Forschung und Dienstleistung Synergien. An den Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen findet auf einer Fläche von 11 Quadratkilometern und in rund 500 Betrieben ein Drittel der nordrhein-westfälischen Chemieproduktion statt. Die Unternehmen erhalten vor Ort eine komplette Infrastruktur und bedarfsgerechte Services. Dafür sorgt die Currenta GmbH & Co. OHG, Manager und Betreiber des Chempark.

Im Chempark Krefeld-Uerdingen stellen die etwa 7.700 Beschäftigten rund 2.000 verschiedene chemische Produkte her. Dazu zählen Kunststoffe, Weiß- und Farbpigmente sowie Zwischenprodukte für Pflanzenschutzmittel, Geruchs- und Geschmacksstoffe. Das 260 Hektar große Areal hat sich als führender Polycarbonat- und Polyamid-Standort Westeuropas etabliert. Zudem konzentriert sich im Chempark Krefeld-Uerdingen die weltgrößte Produktion von anorganischen Pigmenten.

Quelle und Foto: Currenta, am kommenden Dienstag lädt Chempark-Leiter Lars Friedrich ab 13:30 Uhr zu Cocktails, Kaffee und Geburtstagskuchen ins Nachbarschaftsbüro ein.




Hafen Antwerpen verlängert Ausschreibung

Die Ausschreibung für die 88 Hektar große „Churchill Industrial Zone“ im Hafen Antwerpen wird um sechs Monate verlängert. Die Antwerp Port Authority sucht für den ehemaligen Opel-Standort speziell Investoren aus der produzierenden oder verarbeitenden Industrie, die sich dem Nachhaltigkeitsziel des Hafens anschließen und einen positiven Beitrag dazu leisten können. Die Ausschreibung wurde im November 2017 gestartet.

Die Churchill Industrial Zone umfasst eine Fläche von rund 88 Hektar mit multimodalem Zugang neben dem Churchill-Dock im Hafen Antwerpen. Auf der Suche nach neuen Investoren für dieses Gelände hat die Antwerp Port Authority im November 2017 eine internationale Ausschreibung (Request for Proposals) gestartet. Angefragt sind Projektvorschläge aus der Fertigungs- oder Prozessindustrie, die nachweislich positiv zum Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Im Rahmen der Ausschreibung wurden bereits mehrere interessante Vorschläge eingereicht, die derzeit diskutiert werden. Um den potenziellen Investoren mehr Zeit zur Präzisierung ihrer Projekte einzuräumen, hat der Verwaltungsrat der Antwerp Port Authority in dieser Woche beschlossen, die Frist um sechs Monate zu verlängern, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere sechs Monate. Der Gegenstand der Ausschreibung bleibt unverändert.

Diese Verlängerung der Ausschreibung zeigt das Bestreben der Antwerp Port Authority, gezielt Investoren zu gewinnen, die dazu beitragen, die Ziele des Hafens zu verwirklichen und sich seinen Herausforderungen zu stellen.

„Wir sind DER Hauptantriebsmotor der belgischen Wirtschaft und deshalb besteht unsere größte Herausforderung darin, eine nachhaltige Zukunft für den Hafen zu gestalten“, erklärt Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority. „Für uns ist es unerlässlich, dass neue Investoren unsere Ambitionen für eine nachhaltige Zukunft teilen und dazu beitragen. Wir haben verschiedene Vorschläge aus dem Logistikbereich erhalten, aber wir halten an unserem ursprünglichen Konzept für eine Aktivität mit mehr Wertschöpfungspotenzial fest. Wir sind an einem Projekt interessiert, das der Hafenplattform zusätzliche Stärke, Synergie und Diversifikation verleiht und uns so hilft, in der Zukunft den größtmöglichen Mehrwert für unsere Wirtschaft zu generieren.“

Um sicherzustellen, dass das Churchill-Areal alle Voraussetzungen für einen solchen Investor erfüllt, wird die Antwerp Port Authority in den nächsten Monaten eine zusätzliche Untersuchung über das tatsächliche Entwicklungspotenzial und den erforderlichen Umbau der Churchill Industrial Zone unter Berücksichtigung der aktuellen Verträge in Auftrag geben.

„Unser Hafen übt nach wie vor eine sehr starke Anziehungskraft auf potenzielle Investoren aus. Es sind noch weitere große Investitionsprojekte in der Pipeline, für die wir in naher Zukunft eine Freigabe erwarten“, sagt Jacques Vandermeiren.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam