Schnellster Feuerwehrmann Deutschlands

Körperlich vollkommen erschöpft kommt Ralf Sikorra, Werkfeuerwehrmann im Chempark, ins Ziel. Die Muskeln brennen schon seit einer Weile, aber das gehört eben dazu, wenn man die wohl härteste Challenge der Welt macht.

„Man muss seine Zähne zusammen beißen, dem Gegner geht es ja genauso.“ Als er seine Zeit sieht, kann er es kaum glauben – 1:39 Minuten, neue persönliche Bestzeit. Prompt ist der Schmerz vergessen, die Freude über die eigene Leistungssteigerung ist größer. „Als ich vor sieben Jahren mit dem Sport angefangen habe, hätte ich nie gedacht einmal so eine Zeit zu erreichen.“ Bei der internationalen „FireFit Challenge“ in Kanada gewinnt er den vierten Platz. Und: So schnell wie Sikorra ist kein anderer Deutscher. 

Die Challenge verlangt trainierten Feuerwehrmännern alles ab. In voller Ausrüstung, was ungefähr 30 Kilogramm Zusatzgewicht bedeutet, muss ein 20 Kilogramm schweres Schlauchpaket zunächst einen Turm über drei Etagen hochgetragen werden. Oben angekommen ziehen sie ein weiteres ebenso schweres Schlauchpaket hoch. Danach geht es die Treppe wieder runter. Aus Sicherheitsgründen muss jede Stufe einzeln genommen werden und die ganze Zeit eine Hand am Geländer sein. Unten angekommen schnappt sich der Feuerwehrmann einen circa fünf Kilogramm schweren Hammer und muss damit ein 75 Kilogramm schweres Gewicht 1,50 Meter nach hinten schlagen. Ist das geschafft, rennt er 30 Meter Slalom zu einem mit Wasser gefüllten Schlauch, der wieder die 30 Meter zurückgezogen werden muss, um dann mit dem Wasserstrahl ein Ziel zu treffen. Die letzte Herausforderung ist eine 80 Kilogramm schwere Puppe, die 30 Meter rückwärts laufend ins Ziel gezogen wird. 

Die „FireFit Challenge“ ist nicht der einzige Wettkampf, an dem Sikorra sich beteiligt. Regelmäßig trifft man ihn – ähnlich wie einige seiner Kollegen auch aus dem Chempark – bei Wettkämpfen in ganz Deutschland und auf Europa- oder Weltmeisterschaften. Anfang Mai reiste er für den Stairrun (Treppenlauf) nach Berlin. Beim Stairrun rennen die Teilnehmer in voller Ausrüstung und mit angeschlossenem Atemschutzgerät vom Startpunkt circa 400 Meter bis zu einem Hoteltreppenhaus und dort 770 Stufen, das entspricht 39 Etagen, nach oben. Angetreten wird in Zweierteams – wichtig: Die Teamkollegen müssen gemeinsam oben ankommen. Dieses Jahr konnten Sikorra und sein Teamkollege den ersten Platz in ihrer Altersklasse erzielen.

Für die Wettkämpfe opfert der Werkfeuerwehrmann fast all seine Urlaubstage, die Reisen in ferne Länder, in die ihn seine Wettkämpfe führen, finanziert er aus eigener Tasche. 

Ralf Sikorra möchte zeigen, dass man auch mit über 50 noch fit sein kann. „Ich möchte ein gutes Beispiel sein und zeigen, wie leistungsfähig wir sind. Als Feuerwehrmänner sind wir alle fit, ich mache es nur für mich zum Sport und habe Freude an Höchstleistungen“, erzählt Sikorra. 

Seit 25 Jahren brennt sein Herz für seinen Beruf: Ausgebildet wurde er im Chempark Krefeld-Uerdingen und blieb dort über 22 Jahre, seit zweieinhalb Jahren ist er Wachabteilungsleiter am Chempark-Standort in Leverkusen. In seiner Freizeit unterstützt er zusätzlich die freiwillige Feuerwehr der Stadt Neuss. 1983 hat der damals 17-Jährige in Krefeld eine Ausbildung zum Schlosser gemacht. Als dann zehn Jahre später eine Stelle zum Werkfeuerwehmann im Chemiepark ausgeschrieben war, bewarb er sich. „Ich wusste überhaupt nicht, was auf mich zukommen würde. Aber seit dem ersten Tag mache ich diesen Job unglaublich gerne, weil er so abwechslungsreich ist. Kein Tag ist wie der andere“, sagt Sikorra. 

Um sich auf die zahlreichen Wettkämpfe vorzubereiten, macht Sikorra mindestens drei Mal pro Woche Cross Fit. Dabei wird vor allem die Kraftausdauer trainiert. „Das hilft enorm, gerade bei der Challenge. So kann ich gegen Ende des Wettkampfes nochmal Gas geben statt müde zu werden“. Mit seiner Frau versucht der 52-Jährige trotz seines Berufes und seiner Leidenschaft für den Sport so viel Zeit wie möglich zu verbringen. Sie begleitet ihren Mann zum Beispiel zu jedem Wettkampf, egal wo auf der Welt. „Sie ist mein treuester Fan“, lacht er. 

Quelle und Foto: Currenta, Fast geschafft: Nur noch wenige Sekunden trennen Ralf Sikorra vom Ziel. Als vorletzte Station der Challenge muss er einen unter Wasserdruck stehenden Schlauch 30 Meter weit tragen, um am Ende ein Ziel zu treffen.




Ab sofort können sich Teilnehmer anmelden

Die Vorbereitungen für das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsforum am 14. November im Borussia-Park in Mönchengladbach laufen auf Hochtouren. „Ab sofort können sich Teilnehmer anmelden und Unternehmen für das Firmen-Matching registrieren lassen“, sagt Jörg Raspe, Außenhandelsreferent der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein.

„Beim Matching bringen wir Unternehmen passgenau zusammen, damit sie Kooperationsmöglichkeiten oder Geschäftsbeziehungen ausloten können.“ Daneben erläutern Experten in Workshops, welche Fördermöglichkeiten für grenzüberschreitende Wirtschaftsaktivitäten bestehen oder wie das Marketing für eine erfolgreiche Kampagne im Nachbarland konzipiert sein muss. Das Unternehmen Picnic wird über seine Erfahrungen beim Einstieg in den deutschen Markt berichten, und die Firma Gerlicher wird ein Zwischenfazit ihres Engagements in den Niederlanden ziehen. „Außerdem wird es in diesem Jahr zum ersten Mal ein Start-up Match geben“, berichtet Raspe. „Dabei stellen sich mehrere Start-ups aus Deutschland und den Niederlanden jeweils in einem Pitch vor.“  

Daneben bietet die Messe mit rund 70 Ausstellern vielfältige Anknüpfungspunkte, um mit Unternehmen aus den Niederlanden und aus Deutschland in Kontakt zu kommen. Das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsforum ist das größte grenzüberschreitende Treffen dieser Art in der Region. Im vergangenen Jahr folgten rund 700 Besucher der Einladung der IHK Mittlerer Niederrhein und ihrer Partner.

Das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsforum wird von der IHK Mittlerer Niederrhein, der IHK Aachen, der Niederrheinischen IHK Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg, der Kamer van Koophandel Nederland, der Standort Niederrhein GmbH, der Deutsch-Niederländischen Handelskammer, der NRW.International GmbH und den Vertretungen des Königreichs der Niederlande organisiert.

Weitere Informationen sind im Internet zu finden:
www.wirtschaftsforum-ihk.de

Quelle und Archiv-Foto: IHK, beim Firmen-Matching werden Unternehmen passgenau zusammengebracht, damit sie Kooperationsmöglichkeiten oder Geschäftsbeziehungen ausloten können.  

 

 




Aktuelle Schifffahrtsnachrichten – BDB-Report Nr. 3/2018 online!

Aktuelle Nachrichten über die Binnenschifffahrt finden Interessierte im BDB-Report, der kostenlosen Verbandszeitschrift des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB).

Die aktuelle Ausgabe Nr. 3/2018 aufder Website www.binnenschiff.de in der Rubrik „Service/Report“ als PDF-Datei heruntergeladen werden (Acrobat Reader erforderlich). Zum Download hier klicken

Im Heft berichtet der BDB unter der Überschrift „Schifffahrtspolitik des Bundes nimmt Formen an“ unter anderem über:

Neuer BDB-Internetauftritt: Noch besserer Service für die Mitglieder

Masterplan Binnenschifffahrt: Arbeiten laufen auf Hochtouren

Bundeshaushalt 2019: Entwurf mit Licht und Schatten

Haushalt 2018 beschlossen: Mehr Personal für die WSV bewilligt

PG BiSchi in Berlin gegründet: Bündnis zur Stärkung der Binnenschifffahrt 

Verzögerungen beim Donauausbau: Verwaltungsverfahren nicht nachvollziehbar

BMBF-Vorhaben „Smart St@rt“: BDB arbeitet in Integrationsprojekt mit

Leitzentrale Hannover eröffnet: BDB-Präsident Staats mit Grußwort

Aktuelles vom Schulschiff

Kurz gemeldet.

Quelle und Foto: BDB




Antwerpen auf dem Weg zum sechsten Rekordjahr

Der Hafen Antwerpen verzeichnet weiter steigende Umschlagzahlen. Der Gesamtumschlag nach neun Monaten liegt bei 177.026.550 Tonnen – mit 6 Prozent ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Dank dieser Ergebnisse nimmt der Hafen Kurs auf das sechste Rekordjahr in Folge. Zugleich bestätigt die jüngste Investitionswelle die Attraktivität Antwerpens und bekräftigt seine Rolle als Welthafen.

Der Containerverkehr ist von Januar bis September gegenüber den ersten neun Monaten 2017 erneut kräftig gewachsen, um 7,1 Prozent auf 98.436.773 Tonnen. Bezogen auf 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) stieg der Umschlag um 6,8 Prozent auf 8.333.523 TEU.

Alle Fahrtgebiete verzeichneten Zuwächse im Import und im Export, mit der einzigen Ausnahme Export nach Zentralamerika, der leicht zurückgegangen ist. Mit 12,4 Prozent den stärksten Zuwachs verzeichnete das Transshipment mit der bedeutendsten Wirtschaftsregion Europa. Der Güterumschlag für Nordamerika stieg um 8,2 Prozent und für Asien um 2,2 Prozent. Die Importe aus China liegen nach acht Monaten in etwa auf Vorjahresniveau, während die Exporte um 6,7 Prozent niedriger waren. Aufgrund des chinesischen Importstopps für Altpapier und Kunststoffabfälle ging der Export von Vollcontainern nach China zurück und es werden mehr Leercontainer exportiert.

Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority: „2018 ist bereits jetzt ein Spitzenjahr für unseren Hafen. Nicht nur wegen der Rekordwerte, die wir erneut vorlegen können, sondern auch wegen der Welle von Investitionen in den letzten Monaten. Dass sich Großunternehmen der Chemischen Industrie wie Borealis, Ineos, Nippon, Sea-Mol und Oiltanking/AGT für Antwerpen entscheiden, bestätigt und festigt unsere Attraktivität als größter Chemiecluster Europas. Die Bedeutung dieser Investitionen in Höhe von insgesamt rund zwei Milliarden Euro kann nicht oft genug betont werden. Sie werden wesentlich zur nachhaltigen Zukunft unseres Hafens und zur Kontinuität unserer Rolle als größte wirtschaftliche Triebkraft unseres Landes beitragen.“

Hafenschöffe Marc Van Peel ergänzt: „Nachhaltiges Wachstum ist für unseren Hafen nur möglich, wenn wir gewährleisten, dass er für Menschen und Güter immer zugänglich ist und bleibt. Hier bekennen wir uns gemeinsam mit der Hafengemeinschaft zu unserer Verantwortung. Die jüngste Erweiterung des Streckennetzes für das Erfolgsmodell Wasserbus ist ein gutes Beispiel für eine strukturelle Bewältigung der Mobilitätsherausforderungen im Personenverkehr. Im Güterverkehr streben wir bis 2030 einen Modal Shift zu Bahn und Binnenschiff an, mit einer Rückführung des Anteils der Güterverkehre auf der Straße und einem deutlichen Anstieg der Verkehrsanteile von Eisenbahn und Binnenschifffahrt.“

Der Breakbulk-Umschlag hat in den ersten neun Monaten 2018 insgesamt wieder einen leichten Zuwachs erzielt und zeigt damit nach einer langen Periode negativer Zahlen wieder erste Anzeichen einer Erholung.

Die RoRo-Fracht stieg insgesamt um 5,6 Prozent auf 3.960.845 Tonnen. Die Zahl der von Januar bis September ausgelieferten Pkw war um 4,1 Prozent, die Zahl der Lkw und sonstiger schwerer Fahrzeuge um 2,6 Prozent höher.

Nachdem das konventionelle Stückgut in den ersten sechs Monaten 2018 im Vergleich zu dem außergewöhnlich starken ersten Halbjahr 2017 noch einen Rückgang von 6,5 Prozent zu verzeichnen hatte, ist der Umschlag in diesem Segment im dritten Quartal leicht angestiegen. Dadurch wurde das Minus auf Jahresbasis auf 2,7 Prozent zurückgeführt. Hintergrund ist eine Erholung der Eisen- und Stahlimporte. Die Stahlimporte aus China verzeichneten im dritten Quartal ein starkes Wachstum, während die Stahlimporte aus der Türkei und Indien weiter zurückgingen. Der Anstieg der Stahlimporte aus China lässt sich als Reaktion auf die quotenbasierten Schutzmaßnahmen der Europäischen Kommission erklären. Sie wurden im Juli eingeführt, um den europäischen Stahlmarkt vor möglichen Überschwemmungen infolge der von den Vereinigten Staaten von Amerika auf Stahl erhobenen Einfuhrzölle von 25 Prozent zu schützen.

Die Exporte von Eisen und Stahl stiegen in den ersten drei Quartalen um 4,9 Prozent. Die Eisen- und Stahlexporte in die USA lagen dabei 8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumschlag von Eisen und Stahl wuchs von Januar bis September um 1,9 Prozent.

Flüssiggut verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein starkes Wachstum von 5,7 Prozent auf 57.652.877 Tonnen. Die Importe stiegen um 9,1 Prozent, die Exporte um 0,5 Prozent, was eine deutliche Erholung nach dem Rückgang um 12,2 Prozent im ersten Quartal bedeutet.

Der Umschlag von Rohöl war um 7,1 Prozent niedriger, wohingegen der Anstieg bei Erdölderivaten (+6 Prozent) und Chemikalien (+10,1 Prozent) die Ergebnisse im Flüssiggut-Segment weiter gesteigert hat.

Der Schüttgut-Umschlag wuchs im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2017 um 1 Prozent. Dies ist insbesondere auf den höheren Umschlag von Düngemitteln (+11,2 Prozent), Sand und Kies (+23,9 Prozent) sowie Kohle (+3,3 Prozent) zurückzuführen, da der sonstige Umschlag (Erze, Kaolin, Getreide und Schrott) im Vorjahreszeitraum volatil war und derzeit einen Rückgang verzeichnet.

10.901 Seeschiffe (+1,9 Prozent) haben in den vergangenen neun Monaten den Hafen Antwerpen angelaufen. Die Bruttotonnage der Schiffe, die Antwerpen angelaufen haben, stieg um 2,3 Prozent auf 314.200.283 Tonnen.

Quelle und Foto: Antwerp Port Authority




HPA präsentierte innovatives Hafenentwicklungskonzept

Die Hamburg Port Authority (HPA) stellte auf der Immobilienmesse Expo Real in München (Stand-Nr. B2.430) ihr innovatives Hafenentwicklungskonzept für den Bereich Steinwerder Süd vor. Nach unterschiedlichen Planungskonzepten und einem im Jahr 2017 erfolgten internationalen Ideenwettbewerb soll dieser zentrale Bereich des mittleren Hafens nun in einem mehrstufigen Prozess bedarfsgerecht und zukunftsfähig entwickelt werden.

Derzeit wird geplant, in einem ersten Schritt eine effiziente und flexible Flächenstruktur zu entwickeln, die modernen Hafennutzungsansprüchen entspricht. Nachfolgend würden der Endausbau und damit das Nutzungskonzept definiert.

Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und die HPA haben zuvor beschlossen, die im Stadtteil Steinwerder gelegenen Flächen des Hansa-Terminals und des Roß-Terminals – alles zusammen als Steinwerder Süd bezeichnet – umzustrukturieren. Die im mittleren Freihafen liegenden Terminals sind renovierungsbedürftig und teilweise baufällig. Sie bieten mit ihren vorhandenen Flächenstrukturen nur noch wenig Potenzial für zeitgemäße Hafennutzungen.

Zur Herrichtung neuer, bedarfsgerechter und effizient nutzbarer Hafenflächen sollen die vorhandenen Kaizungen aus Gründen des Hochwasserschutzes auf ein Niveau von derzeit etwa 5,5 Meter Normalhöhennull (NHN) auf 8 Meter NHN aufgehöht werden. Weiterhin ist geplant, die Höftspitzen Roßhöft und Oderhöft zurückzubauen. Der dazwischenliegende Bereich des Oderhafens soll verfüllt und ebenfalls auf ein Niveau von 8 Meter NHN gebracht werden.

Durch die Maßnahmen würde im Zuge einer Vorbereitungsmaßnahme eine rund 33 Hektar große, zusammenhängende Fläche geschaffen, die zur Wasserseite mit Uferböschungen abschließt. Die angrenzenden Terminals und die geplanten Hafennutzungen geben die äußeren Grenzen der Fläche und den Abstand zu den benachbarten Hafenanlagen und Planungsprojekten vor. Bei der Planung werden Entwicklungsperspektiven und Ausbaupotenziale der Nachbarn berücksichtigt.

Die neu entstehende Hafenfläche soll so konzipiert und bautechnisch ausgestaltet sein, dass sie entsprechend der konkreten Marktnachfrage zum Fertigstellungszeitpunkt für verschiedene und nach gegenwärtigem Stand prognostisch zu erwartende Hafennutzungen entwickelt werden kann.

Quelle und Grafik: HPA




BDB reist royal

Hoher Besuch aus dem Nachbarland: Königin Máxima und König Willem-Alexander der Niederlande haben im Rahmen ihres Staatsbesuches in Deutschland an einer Schifffahrt auf dem Mittelrhein zwischen Oberwesel und Boppard mit Vertretern aus Binnenschifffahrt, Politik, Verwaltung, Industrie und der See- und Binnenhäfen teilgenommen. Mit an Bord: der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB).

An zwei Thementischen – „Greening“ und „Klimafeste Infrastruktur“ – führte das Königspaar dabei intensive Gespräche mit den Teilnehmern der Schifffahrt auf der „MS Rhenus“ der Bingen-Rüdesheimer Fähr- und Schiffahrtsgesellschaft und hörte sich die jeweiligen Standpunkte an.

Für den Bundesverband waren BDB-Vizepräsident Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers) und Thomas Maaßen (Rhenus Logistics) bei dem Arbeitsbesuch vertreten und lobten den intensiven fachlichen und konstruktiven Austausch mit dem niederländischen Königspaar, das sich die einzelnen Standpunkte nicht nur anhörte, sondern auch in der Sache nachfragte und kommentierte.

Der Besuch unterstreicht die freundschaftliche Verbundenheit zwischen Deutschland und den Niederlanden und die engen wirtschaftlichen Beziehungen, gerade auch in der Binnenschifffahrt. Die gemeinsame Schifffahrt bot in den Augen des BDB eine hervorragende Gelegenheit, dem niederländischen Königspaar die aktuellen und langfristigen Probleme der Binnenschifffahrt vorzutragen und zu erläutern. Dazu zählen unter anderem das dringende Erfordernis einer bedarfsgerechten Sanierung und Modernisierung der Wasserstraßeninfrastruktur, um künftig mehr Güter auf das Wasser verlagern zu können. Besprochen wurde auch das Thema „Greening der Flotte“, insbesondere im Zusammenhang mit den von der EU verordneten, äußerst strengen Abgasgrenzwerten für die Binnenschifffahrt, die das Gewerbe vor große Herausforderungen stellen und die Innovationspotenziale der Schifffahrt eher hemmen als fördern.

„Binnenschiffsmotoren, die den neuen Vorschriften entsprechen, sind derzeit am Markt nicht verfügbar. Die EU muss zusammen mit der Branche nach kurzfristigen Lösungen suchen, um eine Verbesserung der Emissionen zu erreichen. Vorher ist jedoch eine profunde Untersuchung der Flotten- und Maschinenstruktur in der Binnenschifffahrt erforderlich“, so Dr. Gunther Jaegers.

Der rheinland-pfälzische Verkehrs- und Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) unterstrich die Bedeutung des Exports sowohl für die Niederlande als auch für Rheinland-Pfalz und die dabei wichtige Rolle der Transportwege über das Wasser. Der Rhein ist insbesondere im Hinterlandverkehr der Westseehäfen eine bedeutende Transportachse.

Quelle: BDB




Optimodal erhöht die Taklung nach Rotterdam

Zum 1. Oktober hat Optimodal B.V. die Zugfrequenz zwischen den Maasvlakte Deep-Sea-Terminals in Rotterdam und dem Binnenhafen Neuss erfolgreich von sieben auf elf Rundläufe die Woche erhöht.

Als Grund für die Steigerung um mehr als 50 Prozent nennt Geschäftsführer Karsten Scheidhauer das ungebrochen wachsende Interesse der Kunden an Verbindungen zwischen den beiden Standorten im Allgemeinen sowie die hohe Akzeptanz der Angebote des niederländischen Unternehmens im Besonderen.

Konkret gibt es jetzt importseitig sonntags bis donnerstags jeweils zwei Abfahrten und am Freitag eine Abfahrt sowie im Export von Montag bis Freitag je zwei Abfahrten und samstags eine Abfahrt zwischen der Nordsee und dem Rheinland im so genannten Quirinus-Express.

Optimodal Nederland B.V. ist ein neutraler Logistik-Dienstleister für Hinterlandtransporte per Bahn, Schiff und LKW, Anteilseigner sind zu 24,3 Prozent DB Cargo Nederland N.V., zu 75,7 Prozent Kombiverkehr Intermodal Services AG, Basel.

Neben der Unternehmenszentrale in Rotterdam und dem Standort in Neuss unterhält das Unternehmen noch einen Standort in Hamburg. Insgesamt 46 Mitarbeiter erschließen Spediteuren, Schifffahrts- und Logistikunternehmen sämtliche ökologischen und ökonomischen Vorteile der maritimen und kontinentalen Verkehrsketten. Dabei arbeiten sie mit den führenden und etablierten Terminals zusammen und nutzen neben den Hauptverkehrsträgern Bahn und Lkw das Binnenschiff, um die größtmögliche Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit zu erreichen.

Aufgrund des stark ausgebauten Netzwerkes der Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für den kombinierten Verkehr mbH & Co. KG verbindet Optimodal die Nordseehäfen mit vielen wichtigen Wirtschaftsstandorten in ganz Europa.

Quelle und Foto: Optimodal




E.ON, TRIMET und DeltaPort schließen Partnerschaft

Auf der internationalen Immobilien-Fachmesse EXPO REAL in München präsentierten E.ON, die Hafenkooperation DeltaPort und der Aluminiumhersteller TRIMET das Projekt „EcoPort 813“. Die Partner planen, Abwärme aus der Produktion von Aluminium zu einer ressourcenschonenden Energiequelle umzuwandeln, um so Logistikimmobilien am Rheinhafen Voerde-Emmelsum zu versorgen.

Die günstige und CO2-neutrale Energie in Form von Wärme oder Kälte soll Anreize für die Ansiedlung weiterer Unternehmen schaffen.

Darüber hinaus wollen die Partner die Logistikkette für Lebensmittel klimafreundlich gestalten. Üblicherweise werden temperaturgeführte Container, die per Seeschiff im Seehafen anlanden, in Kühlzentren entladen und werden dann auf der Straße per Kühlkoffer-Lkw in das Hinterland gebracht.

„EcoPort 813“ will diese Lieferkette ökologisch optimieren. Zukünftig sollen Kühlcontainer mit Binnenschiffen oder per Bahn in das Hinterland transportiert werden. Die Entladung der Container wird in einem temperaturgeführten Distributionscenter im Hafen Emmelsum ermöglicht, um erst von dort aus die Verteilung per Lkw zu starten. Der Lkw wird somit nur noch auf der „letzten Meile“ eingesetzt.

E.ON wird das Herzstück des Projekts beisteuern: Eine Energiezentrale mit Wärmerückgewinnung. Hier wird die überschüssige Wärme aus der Aluminiumherstellung von TRIMET wiederverwertet. Sie kann, umgewandelt in Kälte, Kühllogistik-Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, aber auch in Form von Wärme für produzierendes Gewerbe. Die Unternehmen erhalten Kälte oder Wärme zu einzigartig günstigen Energiekosten, ohne das Klima mit CO2 zu belasten. Die Anlage gewinnt bis zu 136 Gigawattstunden (GWh) nutzbare Wärme im Jahr. Mehr als 27.000 Tonnen CO2 lassen sich dabei einsparen. Bereits Anfang des Jahres hat E.ON ein vergleichbares Projekt im Hafen von Dortmund initiiert.

In der Voerder Aluminiumhütte stellen rund 300 Mitarbeiter der TRIMET Aluminium SE jährlich 95.000 Tonnen Rohaluminium her. In den Produktionsprozessen entsteht heiße Abluft, die TRIMET als Ressource zur Verfügung stellt.

Die Partner des Projektes „EcoPort 813“ sind sich einig, dass durch Kooperationen wie diese, bedeutende Meilensteine einer nachhaltigen Hafenlogistik erreicht werden können.

Die Ziffer im Projektnamen „EcoPort 813“ steht für den Rheinkilometer, an dem sich der Standort befindet.

Quelle: E.ON SE, Foto: DeltaPort




Verkehr im Ruhrgebiet managen

Ein deutlicher Ausbau der Infrastruktur, eine bessere Vernetzung aller Verkehrsträger und Änderungen im Nutzerverhalten – so könnte das Ruhrgebiet auch in Zukunft einen weiteren Anstieg des Verkehrs verkraften.

Dieser Tenor prägte eine Podiumsdiskussion mit Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) dem Duisburger Stauforscher Michael Schreckenberg und dem Chef der Duisburger Hafen AG, Erich Staake, zu dem das Bistum Essen und der Initiativkreis Ruhr am Dienstagabend gemeinsam nach Mülheim eingeladen hatten. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck warb dabei für einen Ausbau der Mobilität, nicht nur, um ermüdende Staus zu reduzieren, sondern „auch um mehr Arbeit zu generieren und so das Ruhrgebiet weiter nach vorne zu bringen“. Zugleich gehe es darum, die Digitalisierung ernst zu nehmen und zu nutzen – und sich für ein Klima einzusetzen, „in dem wir auf Dauer gut leben können“, sagte er bei der Veranstaltung in der Akademie „Die Wolfsburg“.

Minister Wüst verdeutlichte das Dilemma, dass angesichts einer „Infrastruktur in einem schrecklichen Zustand“ derzeit zwar genügend Geld für einen Ausbau vorhanden sei, es aber allerorten an den nötigen Planungs-Ingenieuren fehle. Da gelte es, Prioritäten zu setzen: „Ich kann keinen Planer von einem Autobahn- oder Brücken-Projekt abziehen, um einen Radweg zu bauen – so wichtig mir Radwege sind“, betonte der Minister.

Hafen-Manager Staake warb – auch angesichts der Erfahrungen in Duisburg – für ein noch stärker vernetztes Denken. In der engen Verbindung von Industrie und Logistik habe das Ruhrgebiet eine internationale Kompetenz, „die gilt es in einem engen Schulterschluss mit der Politik weiterzuentwickeln“. Dabei gehe es nicht nur um technische Lösungen wie den Umschlag von Waren zwischen Binnenschiff, Bahn und Lkw, sondern um komplette Logistikketten. „Wir steuern den gesamten Prozess – und denken in Lösungen mit dem Herzstück Hafen“, sagte Staake. Er kritisierte, dass der Lkw in den vergangenen Jahren politisch zu stark gefördert worden sei und plädierte dafür, das Netz der Deutschen Bahn „stärker unter die Kontrolle des Staates und nicht unter das einer Konzern-Holding“ zu stellen, um den Erhalt und Ausbau der Bahn-Infrastruktur zu stärken. Zugleich lobte Staake die Initiative der Bundesregierung, die weiter Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern will.

Dem wollte auch der Minister nicht widersprechen. Er betonte aber, dass eine Verlagerung von lediglich zehn Prozent des Lkw-Verkehrs auf die Schiene eine zusätzliche Steigerung von 40 Prozent im ohnehin schon stark belasteten Bahn-Güterverkehr bedeuten würde. Deshalb müsse es aktuell vor allem darum gehen, den weiteren Zuwachs des Güterverkehrs stärker auf die Schiene zu verlagern.

Eine Vernetzung wünscht sich Wüst indes auch beim öffentlichen Personenverkehr. Junge Leuten würden es heute nicht akzeptieren, dass sie per Smartphone eine Reise nach Australien buchen könnten, in NRW aber an den Tickets unterschiedlicher Verkehrsverbünde scheiterten. „Die Digitalisierung gibt uns die Chance vom Kunden her zu denken“, so Wüst. Wenn die Verkehrsunternehmen dies täten, würden die strukturellen Grenzen für die Kunden unwichtig. Aktuell liefen bereits Gespräche zwischen den Verkehrsverbünden, die Parameter für gemeinsame digitale Tickets entwickeln.

Auch Stauforscher Schreckenberg sieht Potenzial in einer besseren Vernetzung der Verkehrsmittel: „Wir müssen die Modalitäten enger verknüpfen.“ Dazu gehörten aber zum Beispiel auch mehr Parkplätze: „Wie soll ich intermodal unterwegs sein, wenn es an der S-Bahn-Station nur zehn Parkplätze gibt?“ Alle Beteiligten müssten an der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs arbeiten, „dann geben die Leute auch Geld dafür aus“. Zugleich warb Schreckenberg für „ganz neue Denkmodelle“, zum Beispiel einen kostenlosen Nahverkehr – oder deutlich reduzierte Preise von zum Beispiel einem Euro pro Tag, wie es die Stadt Wien seit einigen Jahren praktiziert.

Auf die Frage eines Zuhörers, ob es nicht drastischere Lösungen hin zu einer umweltfreundlicheren Mobilität brauche, betonte Minister Wüst, dass er „für radikale Wenden nicht zu haben“ sei. Er sprach sich dafür aus, „dass der Verkehr einen stärkeren Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten muss“ und betonte, dass seine Regierung erstmals auch von Seiten des Landes den Ausbau von Radwegen fördere – zum Beispiel den Radschnellweg durchs Ruhrgebiet. Größere Klimaeffekte sieht Wüst aber „zum Beispiel durch komfortabel buchbare Wege über verschiedene Verkehrsträger hinweg“.

Das sei im Übrigen auch der Wunsch der jungen Generation, waren sich Wüst und Schreckenberg einig. „Die jungen Menschen wollen kein Fahrzeug mehr besitzen“, verwies Schreckenberg auf den Wandel des Autos als Statussymbol. Wüst verwies auf das geplante Azubi-Ticket der Landesregierung. Statt nach einem Dienstwagen fragten junge Arbeitnehmer heute nach der Bus- und Bahn-Anbindung ihres Unternehmens – und einer Jahres-Netzkarte.

Quelle: Bistum Essen, Foto: Nicole Cronauge, Bei der von „Wolfsburg“-Direktor Michael Schlagheck (3.v.l.) moderierten Runde diskutierten (v.l.) der Stauforscher Michael Schreckenberg, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, Erich Staake.




19 Projekte aus den Städten und Gemeinden

Insgesamt 19 Projekte präsentierte die Delegation aus dem Rhein-Kreis Neuss bei der internationalen Gewerbe-Immobilien-Messe „Expo Real“ in München. Außerdem präsentierte die Kreiswirtschaftsförderung ihren neuen Imagefilm.

Am Stand der Standort Niederrhein GmbH begrüßten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie zahlreiche kommunale Wirtschaftsförderer die Investoren, Projektentwickler und viele andere Besucher. Dabei hatten sie zwölf gewerbliche Investitions- und Entwicklungsprojekte sowie sieben wohnungswirtschaftliche Projekte im Gepäck. Vier der Projekte aus den Städten Kaarst, Dormagen, Neuss und der Gemeinde Rommerskirchen wurden bei verschiedenen Bühnenpräsentationen ausführlich vorgestellt.

Prominente Besucherin aus NRW am Niederrhein-Stand war Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Landrat Petrauschke hatte den Messestand zuvor als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung zusammen mit seinen Landratskollegen aus dem Kreis Viersen, dem Kreis Kleve, den Oberbürgermeistern aus Mönchengladbach und Krefeld sowie dem Präsidenten der IHK Mittlerer Niederrhein eröffnet.

Wie Petrauschke betonte, sei es wichtig, die wirtschaftliche Hochkonjunktur und die handfesten Standortvorzüge des Niederrheins zu nutzen, um neue Unternehmen anzusiedeln und weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Genauso wichtig sei es aber auch bestehende Arbeitsplätze zu sichern, so Petrauschke mit Blick auf den geplanten Braunkohleausstieg, von dem die Menschen im Rheinischen Revier und auch im Rhein-Kreis Neuss besonders betroffen sind. Hier gelte es, auch den energieintensiven Industrien weiterhin rentables Wirtschaften zu ermöglichen.

Pünktlich zur Expo Real fertiggestellt feierte der neue Imagefilm der Kreiswirtschaftsförderung in München Premiere. In rund zweieinhalb Minuten bringt er die Standortvorteile des Rhein-Kreises Neuss als wirtschaftsstärkten Kreis in NRW auf den Punkt und wagt den Blick in die Zukunft, für die er den Rhein-Kreis Neuss als bestens gerüstet zeigt – ob Lebensqualität, Innovationen, Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Fachkräftepotential.

Der neue Standort-Film der Kreiswirtschaftsförderung ist im Internet unter anderem auf www.wirtschaft-rkn.de und
www.youtube.com/rheinkreisneuss zu sehen.

Quelle: Rheinkreis Neuss, Foto: Lothar Berns, Andreas Coenen, Wolfgang Spreen, Elmar te Neues, Ministerin Ina Scharrenbach, Hans Jürgen Petrauschke, Hans-Wilhelm Reiners, Ansgar Müller und Frank Meyer (von rechts) auf der Niederrhein-Bühne