Abschluss bei Verhandlungen

Am 19. November konnte der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. zusammen mit Vertretern des Arbeitgeberverbandes für das Verkehrs- und Transportgewerbe im Bergischen Land e.V. in der dritten Verhandlungsrunde nach langen und schwierigen, von Warnstreiks begleiteten Verhandlungen ein Abschluss mit der Gewerkschaft ver.di erzielen.

Die Gewerkschaft ver.di forderte ursprünglich die Anhebung der Entgelte um 175,00 Euro im Monat, für Auszubildende um 75,00 Euro im Monat, die Einführung einer 100%-igen Jahressonderzahlung für alle Arbeitnehmer sowie zwei zusätzliche Urlaubstage bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Diese Forderungen wurden in ihrer Gesamtheit mit aller Deutlichkeit zurückgewiesen.

Der erzielte Abschluss hat aus Sicht der Arbeitgeberseite eine erfreulich lange Laufzeit: Die Lohn- und Gehaltstarifverträge sind zum 31. August 2021 und die Manteltarifverträge zum 31. Oktober 2023 erstmals kündbar.

Die Entgelte im Lohn- und Gehaltstarifvertrag werden in drei Stufen (75 €, 40 €, 10 Euro – jeweils ab dem 1. Januar der folgenden Jahre) pauschal angehoben, rechnerisch ergibt sich hieraus über eine Laufzeit von 34 Monaten bezogen auf den Ecklohn eine Erhöhung von insgesamt 5,9 %. Die Vergütungen für die Auszubildenden steigen einmalig ab dem 1. Januar 2019 für die gesamte Laufzeit um 75,00 €Euro.

In den Manteltarifverträgen wird die Jahressonderzahlung ab November 2019 in drei Jahres-Schritten auf einen tariflichen Monatsverdienst angehoben.

Quelle: Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V.




Zug aus China in Köln-Niehl umgeschlagen

Die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und der Volksrepublik China wachsen rasant. Der Transport von Waren mit der Eisenbahn spielt dabei eine herausragende Rolle. Durch die ausgezeichneten logistischen Voraussetzungen und die ideale geographische Lage im Herzen Europas bietet sich Köln dabei als Zielort und kontinentales Drehkreuz für Fernost-Verbindungen an.

Mehrere Partner haben sich jetzt zusammengeschlossen, um Verkehre von und ins Reich der Mitte zu realisieren. Ein Zug aus Yiwu, etwa 250 Kilometer südlich von Shanghai gelegen, erreichte erstmals den Hafen Niehl, wo er am Stapelkai umgeschlagen und weitergeleitet wurde. Acht 40-Fuß-Container mit Konsum-Gütern blieben in Köln, 28 weitere Container wurden zur finalen Destination Madrid transportiert. Dort wird der Zug vom chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, der auf Staatsbesuch in Spanien weilt, am kommenden Freitag in Empfang genommen.

Erklärtes Ziel der beteiligten Partner ist es, einen regelmäßigen Verkehr von, nach und über Köln aus China zu etablieren. „Während meiner jüngsten China-Reise habe ich mich in Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang, mit dem privaten Betreiber des Zuges auf chinesischer Seite getroffen und für eine Ausweitung der Kooperation geworben. Mit diesem ersten Zug aus Yiwu rückt Köln in China als optimaler europäischer Logistikstandort verstärkt in den Fokus. Ich bin fest davon überzeugt, dass in absehbarer Zeit noch viele weitere Züge aus dem Reich der Mitte folgen werden“, unterstützt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Pläne.

Das aktuelle Projekt mit der Zugnummer YIWU1102 wurde von dem Logistikunternehmen InterRail Europe in Auftrag gegeben. Beteiligt sind dazu die HGK-Tochter CTS Container-Terminal Köln GmbH, der Logistikdienstleister RheinCargo (eine 50-prozentige Beteiligung der HGK) und das Transportunternehmen Transfesa, das den Weitertransport nach Spanien organisiert. Die Agentur Compass Customs kümmert sich um die zolltechnische Abwicklung.

Der Zug war am 2. November in der Provinz Zhejiang in der Stadt Yiwu mit 21 Waggons gestartet. Die Route führte von China aus über Kasachstan, Russland, Weißrussland nach Malaszewicze in Polen. Im dortigen Logistikzentrum wurden die Container von Wagen mit der russischen Spurbreite (1520 Millimeter) auf Wagen mitteleuropäischer Normalspur (1435 Millimeter) umgeladen. Am Abend des 17. November erreichte der Zug Köln, Sonntagmorgen wurde er von einer RheinCargo-Lok in den Hafen nach Niehl gezogen. Bei der CTS GmbH fand auf dem größten trimodalen Container-Terminal am Rhein die Zollabwicklung statt und die Container wurden umgeladen. Während die Fracht mit dem Ziel Madrid am 20. November weitergeleitet wurde, ging ein Zug mit Leer-Containern wieder über Malaszewicze zurück nach China.

InterRail Europe ist seit mehreren Jahren als ein führender Zugoperateur tätig und organisiert heute bereits sieben Züge pro Woche zwischen China und Europa. Ziel des Unternehmens ist, den Fahrplan weiter auszubauen. Köln als zukünftiges Drehkreuz spielt dabei in den Plänen eine gewichtige Rolle. Denn am CTS-Terminal sind weitere Kapazitäten vorhanden – zu den zahlreichen bestehenden Verbindungen vom Hafen Niehl zu internationalen Zielen sollen jetzt regelmäßige Verkehre zwischen dem Dom und dem Reich der Mitte hinzukommen.

Quelle und Foto: HGK

 




Starkes Wachstum im Hinterlanderverkehr

Der Hamburger Hafen bringt in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich mehr Ladung auf die Schiene – der Seegüterumschlag bleibt unter dem Vorjahresergebnis: weniger Massengut, leichter Rückgang beim Containerumschlag­ – Anstieg beim konventionellen Stückgut.

Ein deutliches Plus von 4,3 Prozent erreichte in den ersten neun Monaten 2018 im Hamburger Hafen der Containertransport auf der Schiene. Insgesamt 1,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) wurden per Eisenbahn zwischen dem Hafen und den KV-Terminals im Binnenland befördert. In den ersten drei Quartalen 2018 konnten somit die Werte aus dem Vorjahr übertroffen werden und liegen sogar über den Rekordwerten aus dem Jahr 2016. Der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr entwickelte sich damit auf der Schiene besonders stark. Dies führte dazu, dass der Anteil des umweltfreundlichen Verkehrsmittels im Modal-Split von 42,5 auf 44,9 Prozent gestiegen ist.

Auch die außerhalb des Seeverkehrs bestehenden direkten Verbindungen per Eisenbahn zwischen China und Hamburg legten 2018 zu. Inzwischen werden wöchentlich 235 Containerzug-Verbindungen zwischen Hamburg und 27 Zielorten in China angeboten. „Die Neue Seidenstraße hat mit Hamburg das Chinazentrum Deutschlands als Start- und Endpunkt. Die Logistikregion Hamburg bietet neben dem weltweit durch mehr als 110 Liniendienste angebundenen Seehafen auch für die Verteilerverkehre per Bahn, Lkw und Binnenschiff sowie die Abfertigung von Luftfracht beste Voraussetzungen“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Im landseitigen Seehafen-Hinterlandverkehr gingen in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt 4,1 Millionen TEU über die Kaikanten des Hamburger Hafens. Der Rückgang zum Vorjahr ist mit 1,3 Prozent als leicht einzustufen und überwiegend mit rund 54 Prozent auf leere Boxen zurückzuführen. Der Anteil des Hinterland­verkehrs des Hamburger Hafens im Bereich Container steigt in den ersten neun Monaten auf 62,1 Prozent am Gesamtumschlag.

Insgesamt erreichte der Hamburger Hafen in den ersten neun Monaten 2018 einen Gesamtumschlag von 100,8 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem moderaten Rückgang von 3,4 Prozent, wobei sich der Rückgang im dritten Quartal weiter abgeschwächt hat. Zum Gesamtergebnis trugen in Hamburg der Stückgutumschlag mit 68,6 Millionen Tonnen (-2,3 Prozent) und der Massengut­umschlag mit 32,2 Millionen Tonnen (-5,6 Prozent) bei. Massengut macht etwa ein Drittel des Gesamtumschlags aus. Der Rückgang begründet sich zu rund 54 Prozent auf diesem Segment, dessen Teilsegmente Sauggut und Flüssigladung marktbedingt abnahmen. Der Greifergutumschlag – mit einem Anteil von rund 55 Prozent (17,6 Millionen Tonnen) größtes Teilsegment – zeigte mit plus 0,3 Prozent ein leichtes Wachstum und blieb damit innerhalb des normalen Schwankungsbereichs.

Sehr erfreulich ist erneut die Entwicklung beim konventionellen Stückgutumschlag. Mit 1,2 Millionen Tonnen und damit einem Plus von 6,6 Prozent setzt sich in den ersten drei Quartalen der bereits im vierten Quartal 2017 begonnene Auf­wärtstrend fort. So hat sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 die Einfuhr von Schwergut um 32,2 Prozent auf 218.000 Tonnen erhöht; die von Metallen hat sich mit +205,2 Prozent verdreifacht (auf 115.000 Tonnen) und die von Kraftfahrzeugen mit +55,0 Prozent (auf 34.000 Tonnen) deutlich zugelegt.

Der Containerumschlag blieb in den ersten neun Monaten 2018 mit 6,6 Millionen TEU (-2,4 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis. Dies erklärt sich zu rund 58 Prozent durch weniger umgeschlagene leere Boxen. Insgesamt wurden von Januar bis Oktober 830.000 Leercontainer (TEU) umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 10,1 Prozent. Bei den mit Stückgut beladenen Boxen blieb die Umschlagmenge mit 5,8 Millionen TEU (-1,2 Prozent) knapp unter Vorjahresniveau.

„Der Blick auf die Umschlagentwicklung in den ersten neun Monaten zeigt ein weiterhin stabiles Wachstum beim Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene. Mit rund 625.000 TEU war das dritte Quartal das mit Abstand beste Quartal in der Geschichte der Hamburger Hafenbahn. Dagegen sehen wir in der Umschlagentwicklung von beladenen und leeren Containern in den ersten drei Quartalen, dass der Hamburger Hafen weniger Transhipmentladung und hierbei insbesondere weniger Leercontainer umschlägt. Der Anteil beladener Container bleibt in einem harten Wettbewerbsumfeld stabil und wird sich unserer Einschätzung nach erst im kommenden Jahr mit Aufnahme von vier Containerliniendiensten zur US-Ostküste deutlich verbessern“, erläutert Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Transhipmentladung im Feederverkehr und leere Container sind im Gegensatz zu der für den regionalen Bereich bestimmten Ladung und beladenen Boxen weniger hafengebunden. Wir hoffen deshalb, dass mit der jetzt begonnenen Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe bald auch eine bessere nautische Erreichbarkeit von Deutschlands führendem Universalhafen hergestellt und damit verbunden auch mehr Ladung in Hamburg umgeschlagen werden kann“, sagt Egloff.

Der Rückgang im Containerumschlag in den ersten neun Monaten konzentriert sich vor allem auf die Europa- und Nordamerikaverkehre, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum -4,4 Prozent und -26,2 Prozent aufwiesen. Positiv entwickelten sich dagegen die Containerverkehre insbesondere mit der Ostküste von Südamerika (+25,7 Prozent), Nordafrika (+22,7 Prozent), Israel (+35,2 Prozent), Türkei (+32,6 Prozent), der Westküste von Nordamerika (+36,9 Prozent), Schweden (+15,8 Prozent), Brasilien (+30,4 Prozent), Taiwan (+9,2 Prozent) und Thailand (+123,6 Prozent).

„Die guten Ergebnisse im Containerverkehr mit diesen Ländern und Regionen gleichen nicht die Rückgänge in den übrigen Fahrtgebieten Europas und Amerikas aus. Wir erwarten im Zusammenhang mit den im nächsten Jahr nach Hamburg kommenden vier neuen Transatlantik-Liniendiensten positive Impulse für den Containerumschlag. Häfen an der US-Ostküste sowie in Mexiko sind durch diese in Hamburg neuen Liniendienste hervorragend angebunden“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Das werde nach Ansicht von Mattern auch einen Anstieg im Transhipment mit der für Hamburg wichtigen Ostseeregion begünstigen. Der Hamburger Hafen ist verkehrsgeografisch zum einen durch schnelle und kurze Anbindungen die ideale Warendrehscheibe für Güter, die ihren Bestimmungs- oder Ursprungsort in der Metropolregion Hamburg haben und zum anderen aufgrund der kurzen Verbindung durch den Nord-Ostsee-Kanal ein optimaler Umschlagplatz für Transhipmentladung in die Ostseeregion.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Annette Krüger