Rhenus übernimmt Nellen & Quack Logistik

Die Rhenus-Gruppe übernimmt zum 1. Januar 2019 die Gesellschafteranteile der niederrheinischen Spedition Nellen & Quack Logistik mit Sitz in Mönchengladbach.

Der Zukauf steht unter Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung. Durch den Erwerb stärkt Rhenus ihre Präsenz und Leistungsfähigkeit in und aus Nordrhein-Westfalen.

Rhenus übernimmt in Mönchengladbach die gesamte Spedition mit allen Mitarbeitern, Kunden sowie Assets. Zu den Schwerpunkten der angebotenen Dienstleistungen von Nellen & Quack Logistik gehören neben Lagerlogistik insbesondere nationale und internationale Sammelgut- sowie Teil- und Komplettladungsverkehre. Die erworbene Spedition umfasst eine 7.500 Quadratmeter große und mit 96 Toren ausgestattete Umschlagsanlage, sowie 15.800 Quadratmeter Logistikflächen am Standort in Mönchengladbach.

„Angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens, infrastruktureller Probleme und damit einhergehender zunehmender Staus ist es für die Rhenus-Gruppe wichtig, das bestehende Netzwerk im Sinne der Kunden zu erweitern. So können wir flexibler auf Kundenanfragen reagieren und für Kooperationen und weitere Speditionsunternehmen ein zuverlässiger Partner in NRW sein“, äußerte Thilo Streck, Geschäftsführer der Rhenus Freight Logistics.

„Mit dem Verkauf von Nellen & Quack Logistik an die Rhenus-Gruppe bieten wir unseren Mitarbeitern eine langfristige Perspektive. Es war uns wichtig, eine nachhaltige Nachfolgeregelung zur Fortführung des Betriebes zu sichern“, sagte Heiner Hoffmann, bisheriger Gesellschafter von Nellen & Quack Logistik.

„Als Gesellschafter der CargoLine haben wir uns über viele Jahre hinweg für die Entwicklung der Stückgutkooperation eingesetzt und uns persönlich mit Herzblut engagiert. Es war uns daher sehr wichtig, eine auch für CargoLine sinnvolle Lösung zu finden. Dies haben wir mit Rhenus als künftigem Gesellschafter der CargoLine erreichen können“, betonte Heiner Hoffmann.

Sowohl Heiner Hoffmann als auch Anita Breit bleiben der Rhenus-Gruppe auch nach der Übernahme als Geschäftsführer erhalten.

Quelle und Foto: Rhenus-Gruppe




„DP World Liège Container Terminals SA“ startet

DP World Inland und Tercofin werden ihre Zusammenarbeit im belgischen Lüttich künftig weiter ausbauen: Mit der Gründung des Joint Venture (JV) „DP World Liège Container Terminals SA“ startet im November ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Ziel die Umschlagsleistungen zu erhöhen und Containervolumen in den Terminals stärker zu bündeln und damit Maßnahmen gegen die Überlastung der Seehäfen (Congestion) effizient zu unterstützen.

Das Joint Venture besteht aus dem Containerterminal Liège (LCT) von Tercofin sowie dem DP World Liège Terminal am TRILOGIPORT.

Verlader und Kunden in der Region Lüttich/Ostbelgien erhalten dadurch Zugang zu einem wettbewerbsfähigen und sehr umfangreichen Leistungsportfolio aus einer Hand. Ihnen stehen künftig beide Containerterminals zur Verfügung, eines im Norden (derzeit TRILOGIPORT) sowie eines im Süden (derzeit LCT) des Stadtzentrums und des Industriegebiets. So können sie die Route wählen, die ihren spezifischen Bedürfnissen entspricht, und profitieren von der Möglichkeit, kurzfristige und damit kostspielige Lkw-Fahrten auf der letzten Meile zu minimieren.

Dr. Martin Neese, Geschäftsführer von DP World Inland, erklärt: „LCT und DP World Liège haben in den vergangenen Jahren einen starken Containerterminalbetrieb in Lüttich aufgebaut. Mit dieser Kooperation als Joint Venture haben wir die Möglichkeit, diese Erfolgsgeschichte langfristig fortzusetzen und zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern.“

Johan Gemels, Geschäftsführer der Tercofin SA, ergänzt: „Beide Standorte werden ihren Betrieb fortsetzen und zum Vorteil der Kunden gegenseitig ergänzen. Dieses Joint Venture ist eine großartige Gelegenheit, Wachstum und Effizienz an beiden Terminals zu stärken, Prozesse zu optimieren und Containervolumina zu bündeln, die in den Hafen von Antwerpen und andere Seehäfen gehen.“

DP World betreibt mit Antwerpen Ost noch ein weiteres Terminal in Belgien. Dieses Joint Venture mit dem Hafen Antwerpen sowie die intermodalen Aktivitäten von Tercofin, Rail Terminal Liège (LLI) und TFC (Barging Company), werden nicht in das aktuelle Joint Venture mit einbezogen. Weiterhin wird die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten wie bisher fortgesetzt.

Quelle und Foto: DP World, Liege Container Terminals




Patricia Erb-Korn zur VBW-Präsidentin

Die 52 jährige Juristin und Chefin des Karlsruher Hafens übernimmt ab sofort die Präsidentschaft und ist somit die erste Frau an der Spitze des über 140 Jahre alten, traditionsreichen Vereins.

Patricia Erb-Korn folgt auf Heinz-Josef Joeris, der diesmal nur als Stellvertreter der Präsidentin kandidierte. „Eine Organisation wie der VBW lebt von regelmäßiger Erneuerung und frischen Ideen. Wir haben mit der letzten Mitgliederversammlung einen Personalwechsel im Präsidium eingeleitet. Ich halte es daher für den richtigen Zeitpunkt, um das Amt in neue Hände zu geben. Patricia Erb-Korn ist seit 6 Jahren im Präsidium und kennt den Verein und seine Mitglieder sehr gut. Ich habe vollstes Vertrauen, dass sie die hervorragende Arbeit, die durch die Experten im VBW in den vergangenen Jahren geleistet worden ist, weiter vorantreiben wird und den VBW im Sinne eines branchenunabhängigen, international aufgestellten fachwissenschaftlichen Beraters für Wirtschaft, Politik und Verwaltung weiter entwickeln wird“, so Joeris.

Als weiterer direkter Stellvertreter der Präsidentin wurde Volker Seefeldt, HTAG, Duisburg gewählt.

Wiedergewählt wurden die Vizepräsidenten Niels A. Anspach, BP Europa SE, Bochum, Erik L. Schultz, BLN Koninklijke Schuttevaer und Nancy Scheijven, Rijkswaterstaat, Utrecht. Erstmals zum VBW-Vizepräsidenten gewählt wurde Thomas Gross, Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG, Wesel.

Turnusmäßig wurde auch der Beirat des VBW neu gewählt. Dem Beirat gehören in der Amtsperiode von 2018-2021 an:  Andreas Dicke, BAVARIA Schiffahrts- und Speditions-AG, Aschaffenburg, Dr. Arndt Glowacki, EVONIK Technology & Infrastructure GmbH, Marl, Kevin Gründer, neska INTERMODAL GmbH, Duisburg, Dr. Rupert Henn, DST e.V., Duisburg, Dr. Dieter Lindenblatt, Port of Antwerp, Markus Nölke, SPC, Bonn, Per Nyström, Haeger und Schmidt Logistics GmbH, Duisburg, Prof. Dr. Andreas Schmidt, Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe, Joachim Schürings, thyssenkrupp Steel Europe AG, Duisburg, sowie Roberto Spranzi, DTG eG, Duisburg.

In seiner Bilanz dankte Herr Präsident Joeris den Ehrenamtlichen in den Gremien und Fachausschüssen, die durch die Beteiligung des VBW am Masterplan Binnenschifffahrt in diesem Jahr besonders gefordert wurden. Der VBW hat Konzeptentwürfe und Handlungsempfehlungen zu zentralen Themen, wie Infrastrukturbeschleunigung, der Steigerung der Umwelteffizienz des Verkehrsträgers und zur Digitalisierung von Binnenwasserstraßen und Häfen eingebracht, die aktuell Gegenstand der Diskussionen im Masterplanprozess sind.

Quelle und Foto: VBW, Gruppenfoto: VBW-Präsidium 2018 (v.l.n.r. Nancy Scheijven, Erik L. Schultz, Heinz-Josef Joeris, Patricia Erb-Korn, Volker Seefeldt, Niels A. Anspach, Thomas Groß  und Beiratsvorsitzender Michael Heinz)

 




Hafenbetrieb gewinnt ESPO Award 2018

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat den ESPO Award 2018 gewonnen. Die European Sea Ports Organisation war der Meinung, dass der Hafenbetrieb das beste Programm zur Gestaltung des Hafens als attraktive Arbeitsumgebung für jeden hat.

ESPO bewertete positiv, wie in Rotterdam die Verbindung zwischen Hafen, Stadt und Region in den Bereichen Arbeitsmarkt, guten Arbeitsbedingungen und der Beziehung zwischen Bildung und Wirtschaft gesucht wird. Im Finale behauptete sich Rotterdam gegen den North Sea Port (Vlissingen-Gent), den Port of Tallinn und die Associated British Ports.

„Die Jury ist insbesondere von der strategischen Perspektive, dem Engagement und der Investition des Hafenbetriebs Rotterdam in die zukunftsbeständige Gestaltung des Hafens beeindruckt“, so der Juryvorsitzende Pat Cox.

Henk de Bruijn, Manager Social & Labour Affairs beim Hafenbetrieb Rotterdam, reagierte erfreut. „Dieser Preis ist für uns die Anerkennung, dass wir mit unserem „People in and around Ports“-Programm auf dem richtigen Weg sind. Ich sehe ihn als zusätzliche Motivation, unsere Bestrebungen im Bereich der sozialen Innovation noch weiterzuentwickeln. Wir hoffen, damit auch als Inspirationsquelle für andere europäische Häfen zu dienen. Letztlich müssen wir doch gemeinsam vorgehen.“

Quelle und Foto: ESPO




Empfang auch in Häfen und auf Flüssen

Im Rahmen der laufenden Vergabe der 5G-Mobilfunk-Lizenzen müssen Netzbetreiber auch die Abdeckung von Häfen und Seewegen gewährleisten.

Die Bundesnetzagentur hat Vergabebedingungen für die Versteigerung der sogenannten 5G-Frequenzen vorgelegt, über die der Beirat der Bundesnetzagentur Ende November beraten wird. Darin wurde eine Versorgungsauflage neu aufgenommen, nach der das Kernnetz der Wasserverkehrswege und die Seehäfen bis Ende 2024 vollständig durch mindestens einen Netzbetreiber mit einem schnellen Mobilfunkstandard versorgt werden müssen (mindestens 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) pro Antennensektor). Hamburg hatte sich gemeinsam mit den norddeutschen Bundesländern dafür eingesetzt.

Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien: „Eine moderne digitale Infrastruktur ist eine Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Dies gilt in besonderem Maße auch für unsere Häfen, in denen viele Betriebsabläufe auf eine schnelle Mobilfunkinfrastruktur angewiesen sind. Mit der Aufnahme der Mobilfunkversorgung des Kernnetzes der Wasserstraßen und der Seehäfen in die Auflagen der anstehenden 5G-Frequenzvergabe ist ein wichtiger Schritt erfolgt, der der Hafenwirtschaft helfen wird, wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Michael Westhagemann, Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Die Wasserstraßen, allen voran die Elbe, haben eine herausragende Bedeutung für die Wirtschaftsverkehre in Europa. Eine gute Mobilfunkversorgung dieser Wasserwege war in der Vergangenheit leider nicht überall gegeben. Hamburg hat sich gemeinsam mit den norddeutschen Ländern dafür stark gemacht, damit diese künftig eine gute Mobilfunkversorgung erhalten. Ich begrüße es außerordentlich, dass die Bundesnetzagentur diesen wichtigen Punkt bei der anstehenden Vergabe der Mobilfunkfrequenzen unterstützt.“

Die Lotsenbrüderschaft Elbe hat Anfang 2018 gegenüber dem Senat die Unterversorgung der Elbe und der Küstengewässer mit Mobilfunk thematisiert. Hamburg hat im Rahmen der Gespräche mit der Bundesnetzagentur zu den Vergaberegeln des anstehenden Frequenzvergabeverfahrens auf dieses Versorgungsproblem hingewiesen. Die Bundesnetzagentur hat nunmehr eine Versorgung der Wasserverkehrswege im Kernnetz und der Seehäfen mit 50 Megabit/s bis Ende 2024 durch mindestens einen Netzbetreiber in die Vergaberegelungen aufgenommen. Das Leistungsziel kann dabei auch mit 4G-Mobilfunk (LTE) erfüllt werden.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien, Foto: HHM / Michael Lindner




Abschluss bei Verhandlungen

Am 19. November konnte der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. zusammen mit Vertretern des Arbeitgeberverbandes für das Verkehrs- und Transportgewerbe im Bergischen Land e.V. in der dritten Verhandlungsrunde nach langen und schwierigen, von Warnstreiks begleiteten Verhandlungen ein Abschluss mit der Gewerkschaft ver.di erzielen.

Die Gewerkschaft ver.di forderte ursprünglich die Anhebung der Entgelte um 175,00 Euro im Monat, für Auszubildende um 75,00 Euro im Monat, die Einführung einer 100%-igen Jahressonderzahlung für alle Arbeitnehmer sowie zwei zusätzliche Urlaubstage bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Diese Forderungen wurden in ihrer Gesamtheit mit aller Deutlichkeit zurückgewiesen.

Der erzielte Abschluss hat aus Sicht der Arbeitgeberseite eine erfreulich lange Laufzeit: Die Lohn- und Gehaltstarifverträge sind zum 31. August 2021 und die Manteltarifverträge zum 31. Oktober 2023 erstmals kündbar.

Die Entgelte im Lohn- und Gehaltstarifvertrag werden in drei Stufen (75 €, 40 €, 10 Euro – jeweils ab dem 1. Januar der folgenden Jahre) pauschal angehoben, rechnerisch ergibt sich hieraus über eine Laufzeit von 34 Monaten bezogen auf den Ecklohn eine Erhöhung von insgesamt 5,9 %. Die Vergütungen für die Auszubildenden steigen einmalig ab dem 1. Januar 2019 für die gesamte Laufzeit um 75,00 €Euro.

In den Manteltarifverträgen wird die Jahressonderzahlung ab November 2019 in drei Jahres-Schritten auf einen tariflichen Monatsverdienst angehoben.

Quelle: Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V.




Zug aus China in Köln-Niehl umgeschlagen

Die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und der Volksrepublik China wachsen rasant. Der Transport von Waren mit der Eisenbahn spielt dabei eine herausragende Rolle. Durch die ausgezeichneten logistischen Voraussetzungen und die ideale geographische Lage im Herzen Europas bietet sich Köln dabei als Zielort und kontinentales Drehkreuz für Fernost-Verbindungen an.

Mehrere Partner haben sich jetzt zusammengeschlossen, um Verkehre von und ins Reich der Mitte zu realisieren. Ein Zug aus Yiwu, etwa 250 Kilometer südlich von Shanghai gelegen, erreichte erstmals den Hafen Niehl, wo er am Stapelkai umgeschlagen und weitergeleitet wurde. Acht 40-Fuß-Container mit Konsum-Gütern blieben in Köln, 28 weitere Container wurden zur finalen Destination Madrid transportiert. Dort wird der Zug vom chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, der auf Staatsbesuch in Spanien weilt, am kommenden Freitag in Empfang genommen.

Erklärtes Ziel der beteiligten Partner ist es, einen regelmäßigen Verkehr von, nach und über Köln aus China zu etablieren. „Während meiner jüngsten China-Reise habe ich mich in Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang, mit dem privaten Betreiber des Zuges auf chinesischer Seite getroffen und für eine Ausweitung der Kooperation geworben. Mit diesem ersten Zug aus Yiwu rückt Köln in China als optimaler europäischer Logistikstandort verstärkt in den Fokus. Ich bin fest davon überzeugt, dass in absehbarer Zeit noch viele weitere Züge aus dem Reich der Mitte folgen werden“, unterstützt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Pläne.

Das aktuelle Projekt mit der Zugnummer YIWU1102 wurde von dem Logistikunternehmen InterRail Europe in Auftrag gegeben. Beteiligt sind dazu die HGK-Tochter CTS Container-Terminal Köln GmbH, der Logistikdienstleister RheinCargo (eine 50-prozentige Beteiligung der HGK) und das Transportunternehmen Transfesa, das den Weitertransport nach Spanien organisiert. Die Agentur Compass Customs kümmert sich um die zolltechnische Abwicklung.

Der Zug war am 2. November in der Provinz Zhejiang in der Stadt Yiwu mit 21 Waggons gestartet. Die Route führte von China aus über Kasachstan, Russland, Weißrussland nach Malaszewicze in Polen. Im dortigen Logistikzentrum wurden die Container von Wagen mit der russischen Spurbreite (1520 Millimeter) auf Wagen mitteleuropäischer Normalspur (1435 Millimeter) umgeladen. Am Abend des 17. November erreichte der Zug Köln, Sonntagmorgen wurde er von einer RheinCargo-Lok in den Hafen nach Niehl gezogen. Bei der CTS GmbH fand auf dem größten trimodalen Container-Terminal am Rhein die Zollabwicklung statt und die Container wurden umgeladen. Während die Fracht mit dem Ziel Madrid am 20. November weitergeleitet wurde, ging ein Zug mit Leer-Containern wieder über Malaszewicze zurück nach China.

InterRail Europe ist seit mehreren Jahren als ein führender Zugoperateur tätig und organisiert heute bereits sieben Züge pro Woche zwischen China und Europa. Ziel des Unternehmens ist, den Fahrplan weiter auszubauen. Köln als zukünftiges Drehkreuz spielt dabei in den Plänen eine gewichtige Rolle. Denn am CTS-Terminal sind weitere Kapazitäten vorhanden – zu den zahlreichen bestehenden Verbindungen vom Hafen Niehl zu internationalen Zielen sollen jetzt regelmäßige Verkehre zwischen dem Dom und dem Reich der Mitte hinzukommen.

Quelle und Foto: HGK

 




Starkes Wachstum im Hinterlanderverkehr

Der Hamburger Hafen bringt in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich mehr Ladung auf die Schiene – der Seegüterumschlag bleibt unter dem Vorjahresergebnis: weniger Massengut, leichter Rückgang beim Containerumschlag­ – Anstieg beim konventionellen Stückgut.

Ein deutliches Plus von 4,3 Prozent erreichte in den ersten neun Monaten 2018 im Hamburger Hafen der Containertransport auf der Schiene. Insgesamt 1,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) wurden per Eisenbahn zwischen dem Hafen und den KV-Terminals im Binnenland befördert. In den ersten drei Quartalen 2018 konnten somit die Werte aus dem Vorjahr übertroffen werden und liegen sogar über den Rekordwerten aus dem Jahr 2016. Der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr entwickelte sich damit auf der Schiene besonders stark. Dies führte dazu, dass der Anteil des umweltfreundlichen Verkehrsmittels im Modal-Split von 42,5 auf 44,9 Prozent gestiegen ist.

Auch die außerhalb des Seeverkehrs bestehenden direkten Verbindungen per Eisenbahn zwischen China und Hamburg legten 2018 zu. Inzwischen werden wöchentlich 235 Containerzug-Verbindungen zwischen Hamburg und 27 Zielorten in China angeboten. „Die Neue Seidenstraße hat mit Hamburg das Chinazentrum Deutschlands als Start- und Endpunkt. Die Logistikregion Hamburg bietet neben dem weltweit durch mehr als 110 Liniendienste angebundenen Seehafen auch für die Verteilerverkehre per Bahn, Lkw und Binnenschiff sowie die Abfertigung von Luftfracht beste Voraussetzungen“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Im landseitigen Seehafen-Hinterlandverkehr gingen in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt 4,1 Millionen TEU über die Kaikanten des Hamburger Hafens. Der Rückgang zum Vorjahr ist mit 1,3 Prozent als leicht einzustufen und überwiegend mit rund 54 Prozent auf leere Boxen zurückzuführen. Der Anteil des Hinterland­verkehrs des Hamburger Hafens im Bereich Container steigt in den ersten neun Monaten auf 62,1 Prozent am Gesamtumschlag.

Insgesamt erreichte der Hamburger Hafen in den ersten neun Monaten 2018 einen Gesamtumschlag von 100,8 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem moderaten Rückgang von 3,4 Prozent, wobei sich der Rückgang im dritten Quartal weiter abgeschwächt hat. Zum Gesamtergebnis trugen in Hamburg der Stückgutumschlag mit 68,6 Millionen Tonnen (-2,3 Prozent) und der Massengut­umschlag mit 32,2 Millionen Tonnen (-5,6 Prozent) bei. Massengut macht etwa ein Drittel des Gesamtumschlags aus. Der Rückgang begründet sich zu rund 54 Prozent auf diesem Segment, dessen Teilsegmente Sauggut und Flüssigladung marktbedingt abnahmen. Der Greifergutumschlag – mit einem Anteil von rund 55 Prozent (17,6 Millionen Tonnen) größtes Teilsegment – zeigte mit plus 0,3 Prozent ein leichtes Wachstum und blieb damit innerhalb des normalen Schwankungsbereichs.

Sehr erfreulich ist erneut die Entwicklung beim konventionellen Stückgutumschlag. Mit 1,2 Millionen Tonnen und damit einem Plus von 6,6 Prozent setzt sich in den ersten drei Quartalen der bereits im vierten Quartal 2017 begonnene Auf­wärtstrend fort. So hat sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 die Einfuhr von Schwergut um 32,2 Prozent auf 218.000 Tonnen erhöht; die von Metallen hat sich mit +205,2 Prozent verdreifacht (auf 115.000 Tonnen) und die von Kraftfahrzeugen mit +55,0 Prozent (auf 34.000 Tonnen) deutlich zugelegt.

Der Containerumschlag blieb in den ersten neun Monaten 2018 mit 6,6 Millionen TEU (-2,4 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis. Dies erklärt sich zu rund 58 Prozent durch weniger umgeschlagene leere Boxen. Insgesamt wurden von Januar bis Oktober 830.000 Leercontainer (TEU) umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 10,1 Prozent. Bei den mit Stückgut beladenen Boxen blieb die Umschlagmenge mit 5,8 Millionen TEU (-1,2 Prozent) knapp unter Vorjahresniveau.

„Der Blick auf die Umschlagentwicklung in den ersten neun Monaten zeigt ein weiterhin stabiles Wachstum beim Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene. Mit rund 625.000 TEU war das dritte Quartal das mit Abstand beste Quartal in der Geschichte der Hamburger Hafenbahn. Dagegen sehen wir in der Umschlagentwicklung von beladenen und leeren Containern in den ersten drei Quartalen, dass der Hamburger Hafen weniger Transhipmentladung und hierbei insbesondere weniger Leercontainer umschlägt. Der Anteil beladener Container bleibt in einem harten Wettbewerbsumfeld stabil und wird sich unserer Einschätzung nach erst im kommenden Jahr mit Aufnahme von vier Containerliniendiensten zur US-Ostküste deutlich verbessern“, erläutert Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Transhipmentladung im Feederverkehr und leere Container sind im Gegensatz zu der für den regionalen Bereich bestimmten Ladung und beladenen Boxen weniger hafengebunden. Wir hoffen deshalb, dass mit der jetzt begonnenen Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe bald auch eine bessere nautische Erreichbarkeit von Deutschlands führendem Universalhafen hergestellt und damit verbunden auch mehr Ladung in Hamburg umgeschlagen werden kann“, sagt Egloff.

Der Rückgang im Containerumschlag in den ersten neun Monaten konzentriert sich vor allem auf die Europa- und Nordamerikaverkehre, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum -4,4 Prozent und -26,2 Prozent aufwiesen. Positiv entwickelten sich dagegen die Containerverkehre insbesondere mit der Ostküste von Südamerika (+25,7 Prozent), Nordafrika (+22,7 Prozent), Israel (+35,2 Prozent), Türkei (+32,6 Prozent), der Westküste von Nordamerika (+36,9 Prozent), Schweden (+15,8 Prozent), Brasilien (+30,4 Prozent), Taiwan (+9,2 Prozent) und Thailand (+123,6 Prozent).

„Die guten Ergebnisse im Containerverkehr mit diesen Ländern und Regionen gleichen nicht die Rückgänge in den übrigen Fahrtgebieten Europas und Amerikas aus. Wir erwarten im Zusammenhang mit den im nächsten Jahr nach Hamburg kommenden vier neuen Transatlantik-Liniendiensten positive Impulse für den Containerumschlag. Häfen an der US-Ostküste sowie in Mexiko sind durch diese in Hamburg neuen Liniendienste hervorragend angebunden“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Das werde nach Ansicht von Mattern auch einen Anstieg im Transhipment mit der für Hamburg wichtigen Ostseeregion begünstigen. Der Hamburger Hafen ist verkehrsgeografisch zum einen durch schnelle und kurze Anbindungen die ideale Warendrehscheibe für Güter, die ihren Bestimmungs- oder Ursprungsort in der Metropolregion Hamburg haben und zum anderen aufgrund der kurzen Verbindung durch den Nord-Ostsee-Kanal ein optimaler Umschlagplatz für Transhipmentladung in die Ostseeregion.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Annette Krüger

 




Digitalisierung und Energiewende

Zwei Themen prägten die Zukunftskonferenz für Industrie, Logistik und Häfen „Innovationsstandort Norddeutschland“, die in Hamburg auf Initiative von Hafen Hamburg Marketing und UMCO in Kooperation mit  egeb: Wirtschaftsförderung, IVH Industrieverband Hamburg, AGA Unternehmensverband und weiteren Partnern stattfand. Die Digitalisierung und die Energiewende werden über Wettbewerbs- und Standortvorteile entscheiden, war das Fazit der Veranstaltung mit rund 130 Teilnehmern.


Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher stellte diese beiden Megatrends in den Mittelpunkt seines Grußworts: „Hamburg ist auf einem guten Weg, die Chancen der Digitalisierung für den Hafen und die maritime Logistik zu nutzen. Zugleich können sich die Unternehmen mit regenerativen Energiekonzepten für die Zukunft wettbewerbsfähiger positionieren.“ Sowohl die Digitalisierung als auch die Energiewende hätten große Strahlkraft für die Hamburger Wirtschaft.

Noch deutlicher sprach Prof. Dr. Hennig Vöpel, Geschäftsführer des Hamburger WeltWirtschaftsinstituts (HWWI)  die Herausforderungen für Hamburg an. „Wir befinden uns in einer strukturellen Vermögensillusion bei vollen Auftragsbüchern“, so Vöpel. Gefühlt laufe die Wirtschaft gut, dabei drohe der Hamburger Wirtschaft die Disruption beim Übergang von der Industriegesellschaft in die digitale Wirtschaft. Der Standort habe aufgrund seiner Geschichte und seinem Schwerpunkt auf Industrie, Logistik und Hafen eine strukturelle Trägheit und zugleich einen hohen technologischen Disruptionsgrad. So schätzt das HWWI das Standortrisiko für Hamburg hoch ein. Der Süden Deutschlands habe seit den 70er Jahren Zug um Zug gegenüber dem Norden gewonnen.

Dr. Sebastian Saxe, Chief Digital Officer der Hamburg Port Authority und der Chief Digital Officer, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, sah Hamburg trotz vieler erfolgreicher Projekte noch nicht am Ziel. In seinen Augen ist der Kulturwandel die größte Herausforderung für die Wirtschaft. „Wissen darf nicht mehr gehortet werden, sondern muss geteilt werden. Das gleiche gilt für Innovationen auch über Unternehmens- oder Ländergrenzen hinweg“, so Dr. Saxe. Neue Technologien wie 5 G können helfen, die bestehende Infrastruktur über eine smarte Steuerung leistungsfähiger zu machen. Im Hafen gibt es bereits umgesetzte Projekte wie das Slotmanagement an den Terminals und die Verkehrssteuerung. Aber das sei erst der Anfang.

Wie stark Digitalisierung und Energiewende zusammenhängen, erklärte Prof. Dr. Werner Beba, Koordinator und Leiter des Projektmanagements für das Verbundprojekt Norddeutsche Energiewende NEW 4.0. Schleswig-Holstein als Lieferant erneuerbarer Energien und Hamburg als Abnehmer bilden eine hervorragende Modellregion, auch wenn bisher noch kein Gramm CO2 gespart worden sei. 60 Partner, darunter auch die größten Energieabnehmer aus der Industrie wie Aurubis, ArcelorMittal oder Trimed, sind bei NEW 4.0 eine Innovationsallianz eingegangen. Nur die digitale Vernetzung  und eine Echtzeitkommunikation zwischen Erzeugern und Verbrauchen werden es möglich machen, dass die bislang ungenutzten drei Terra Watt Stunden Strom aus regenerativen Quellen pro Jahr über schlaue Speicher und virtuelle Kraftwerke zu ihren Nutzern kommen.

Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer Hamburg Invest, sah die Metropolregion Hamburg auf einem guten Weg zu einer führenden Rolle in Europa was die Innovationskraft betrifft. Die Elbphilharmonie – errichtet auf einem alten Kaispeicher – sei ein schönes Symbol für Hamburg: „Zukunft baut auf Tradition“. In den vergangenen Jahren sei es gelungen, Hamburg auch über die Stadtgrenzen hinaus durch Kooperationen mit den Nachbarstädten zu einem attraktiven Ansiedlungsort für Unternehmen zu machen. In Verbindung mit den vielen Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen habe Hamburg ein gutes Potenzial die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Einen praktischen Ausflug in die Welt der Chemie in der Metropolregion Hamburg unternahm Dr. Michael Streek, Head of New Business Fields bei Schülke & Mayr. Big Data und künstliche Intelligenz werden künftig dabei helfen, Prozesse zu optimieren oder neue Ansätze für andere Prozessführungen zu finden. Durch den Fachkräftemangel in der Chemieindustrie könnten schon jetzt Probleme intern nicht mehr gelöst werden. Hackathons mit Studenten, Trusted Networks über Unternehmensgrenzen hinweg und Kooperationen mit Dienstleistern böten hier neue Wege abseits eingetretener Pfade.

Quelle und Foto: Digitalisierung und Energiewende waren die prägenden Themen der Zukunftskonferenz Innovationsstandort Norddeutschland mit rund 130 Teilnehmern.

 




Portmaster sorgt für mehr Effizienz

Seit September 2018 wird im Hafen von Scheveningen mit Portmaster gearbeitet. Das Hafenmanagementsystem wurde von Entwicklern des Hafenbetriebs Rotterdam an die Anforderungen des relativ kleinen Scheveninger Hafens angepasst.

„Hafenverwalter müssen über eine Anzahl von Managementsystemen verfügen“, erklärt Korstiaan Huisman, stellvertretender Leiter der Abteilung Verkehrszentrale. „Unser früherer Lieferant hat die Unterstützung beendet. Ich kannte Portmaster schon und der Hafenbetrieb Rotterdam möchte unseren Hafen als Pilotgebiet für die weitere Entwicklung des Systems einsetzen. Das traf sich gut.“

Portmaster gehört zum PORT FORWARD-Portfolio des Hafenbetriebs Rotterdam. Das Managementsystem eignet sich für kleine und große Häfen. Mit ca. 4.000 einlaufenden Schiffen jährlich kann man den Hafen von Scheveningen was die Größe betrifft nicht mit dem Hafen von Rotterdam vergleichen. Trotzdem müssen die Hafenbetriebe dieselben gesetzlichen Vorlagen erfüllen, die mit Portmaster perfekt erledigt werden können. „Jedes gewerblich fahrende Schiff, das den Hafen anläuft, muss sich 24 Stunden vorher anmelden“, erläutert Huisman. „Als Hafenverwalter müssen wir diese Meldungen an das maritime Portal der Regierung weiterleiten. Dafür setzen wir Portmaster ein. Darüber hinaus erstellen wir mit dem System auch unsere Rechnungen.“

Der Hafen von Scheveningen arbeitet mit der Basisversion von Portmaster, die zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden kann. Das System hat einen modularen Aufbau. „Als nächstes werden wir das Modul für die Logbuchführung hinzufügen, mit dem wir betriebliche Besonderheiten und Schichtwechsel überwachen und protokollieren können. Der Hafenbetrieb Rotterdam wird darüber hinaus neue Module bei uns im Hafen testen.

Die Portmaster-Version für Scheveningen wurde von der Abteilung Digital Business Solutions des Hafenbetriebs Rotterdam entwickelt. Die Bediener, die in Scheveningen mit dem System arbeiten, waren eng an der Entwicklung beteiligt. Huisman: „Unsere Bediener waren der Meinung, dass die Option zur Änderung des Ankerplatzes nicht sichtbar genug war. Das wurde auf ihre Aufforderung hin angepasst. Eine angenehme Zusammenarbeit, die dazu geführt hat, dass das System in unserem Unternehmen große Unterstützung erfährt. Es hat sich gezeigt, dass man sich im großen Rotterdamer Hafen, in dem Portmaster entwickelt wurde, in kleinere Häfen hineinversetzen kann. Man hat sich bemüht, unsere Arbeitsweise nachzuvollziehen und hat das System dementsprechend geändert. Außerdem können wir auf diese Weise von den Kenntnissen und Entwicklungen im Rotterdamer Hafen profitieren.“

Die Einführung wurde innerhalb von zwei Monaten durchgeführt und ist Huisman zufolge flott über die Bühne gegangen. „Es musste kaum noch etwas eingestellt werden. Alles funktionierte sofort ordnungsgemäß.“ Der Hafenbetrieb Rotterdam kann das System auf Abstand warten, updaten und bei Bedarf auch Störungen beheben. „Portmaster funktioniert perfekt und ist anwenderfreundlich. Der große Vorteil besteht darin, dass wir jetzt selbst Schiffe und Unternehmen ins System eingeben können. Früher musste das von unserem Softwareanbieter erledigt werden. Das war zeitaufwändiger und fehleranfälliger. Dank Portmaster arbeiten wir jetzt effizienter.

Jährlich laufen rund 4.000 Schiffe in den Hafen von Scheveningen ein, 80 % davon sind Fischereischiffe. Jede Woche kommen auch einige staatliche und Frachtschiffe an und Scheveningen wird gerne von Vergnügungsschiffen angefahren.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam