10 Jahre Verkehrsonderneming

Die Organisation Verkeersonderneming feierte jetzt ihr zehnjähriges Bestehen. Diese Kooperation zwischen unter anderem der obersten Straßen- und Wasserbaubehörde der Niederlande (Rijkswaterstaat), der Stadt Rotterdam und dem Hafenbetrieb Rotterdam begann 2008 mit dem Ziel, die Erreichbarkeit des Hafens während der Erweiterung der Autobahn A15 zu gewährleisten. Derzeit richtet sich die Organisation auf die Erreichbarkeit des Großraums Rotterdam.

Vorstandsmitglied Ronald Paul beglückwünschte die Organisation ebenfalls im Namen des Hafenbetriebs Rotterdam. Eigentlich war es für ihn nicht der richtige Zeitpunkt zum Feiern. „Es wird immer voller und hektischer. Wir müssen den Verkehr wirklich noch besser verteilen. Sonst geht der morgendliche Stoßverkehr bald in den abendlichen über.

Die Verkeersonderneming hat in den vergangenen zehn Jahren die unterschiedlichsten Projekte durchgeführt – von Fahrradvorschriften und Belohnungsprojekten bis hin zu bereitstehenden Bergungsteams in der Hauptverkehrszeit und der Verstärkung von Netzwerken für Fahrräder und den öffentlichen Verkehr. Die letzte Großtat war letzten Monat die Einführung der Verkehrs-Apps Flitsmeister, Locatienet und SD-Insights, um so noch mehr Einblick in das Fahrverhalten zu bekommen.

Dies alles führte im Laufe von zehn Jahren zu ungefähr 40.000-maligem Vermeiden der Stoßzeiten.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




Hafenbahn auf Rekordniveau

Mit 34,8 Millionen Tonnen transportierter Güter konnte die Hamburger Hafenbahn ihr Ladungsvolumen in den ersten drei Quartalen 2018 weiter deutlich steigern. Im Bereich des Containerverkehrs wurden erneut Rekordwerte verbucht.

So wuchsen die Containerverkehre auf der Schiene im Hamburger Hafen seit Jahresbeginn um 4,3%. Mit rund 625.000 auf der Hafenbahn transportierten Standardcontainern (TEU) wurde im 3. Quartal 2018 ein Rekordergebnis im Containerverkehr erzielt. Für das Gesamtjahr 2018 erwartet die Hamburg Port Authority (HPA) erstmals den Wert von mehr als 2,4 Millionen transportierter TEU.

Die Bedeutung des Schienenverkehrs im Warentransport konnte damit weiter ausgebaut werden. Der Modal-Split-Anteil der Hafenbahn an den Containerhinterlandverkehren, der die Verteilung der transportierten Güter auf die Verkehrsmittel angibt, wurde durch diese positive Entwicklung auf 44,9% in den ersten drei Quartalen gesteigert. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert bei 42,5%.

„Bereits 2017 wurden über Hamburg 2,33 Millionen TEU im Schienenhinterlandverkehr transportiert, so viel wie in keinem anderen europäischen Hafen“, sagt Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. „Diese Zahl ist wirklich beeindruckend, wenn man sich vor Augen führt, dass in Hamburg fast so viele Container per Bahn transportiert wurden, wie in Rotterdam, Antwerpen und Bremen zusammen. Dies zeigt die internationale Bedeutung der traditionsreichen Hafenbahn und macht den Hafen der Hansestadt zum Eisenbahnknoten Nummer 1 in Europa.“

„Ein wesentlicher Schlüssel für den Erfolg der Hafenbahn ist die kontinuierlich gesteigerte Effizienz. So ist die durchschnittliche Auslastung der auf den Gleisen der Hafenbahn verkehrenden Züge mit 74 Standardcontainern pro Zug in diesem Jahr auf ein neues Rekordniveau gestiegen“, sagt Jens Meier, CEO der HPA. „Die hervorragenden Verkehrsmengen und Effizienzen auf unserer Hafenbahn unterstreicht die Stellung Hamburgs als wichtigster Eisenbahnhafen Europas. Gleichzeitig wird auf diese Weise aber auch ein wichtiger Beitrag geleistet, um Umwelt und Straßen in Hamburg weiter zu entlasten.“

Die zunehmende Effizienz lässt sich auch an der wachsenden Zahl der Waggons ablesen. 2018 ist die durchschnittliche Zuglänge im Bereich des Hafens von 609 auf 620 Meter angestiegen. Auch der Anteil der mit über 700 Metern besonders langen Züge hat im Containerverkehr gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Er liegt jetzt bei 14 Prozent. Im Vorjahr machten diese Züge elf Prozent der Fahrten aus.

Positiv hervorzuheben ist neben dem steigenden Containerverkehr auf der Schiene auch der zunehmende Transport von Baustoffen direkt zu Baustellen im Hafen. Nicht zuletzt durch die Akquirierung von Neuverkehren über das von der HPA betriebene Freiladegleis Roß konnten die per Bahn transportierten Mengen in diesem Segment deutlich gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Baustofftransporte per Eisenbahn sind geeignetes Mittel um das Ziel zur Reduzierung von Lkw-Verkehren zu unterstützen.

Die HPA will auch in Zukunft die Effizienz der Hafenbahn weiter steigern. Dies wird unter anderem durch die konsequente Trennung der Lkw- und Bahnverkehre an der Retheklapp- und der Kattwykbrücke erreicht. Aber auch mithilfe innovativer Technik sollen die Züge auf der Hafenbahn noch wirtschaftlicher rollen. So steht nach einer umfangreichen Testphase das Rail Data Gate im Hafen kurz vor der Einführung. Zwischen Hausbruch und dem Hafenbahnhof Alte Süderelbe hat die HPA dazu an zwei Standorten voll automatische Detektoren installiert. Sie liefern Echtzeit-Informationen unter anderem über das Gewicht der Waggons, falsche Wagenreihungen, überladene Wagen – und erkennen rechtzeitig gefährliche Flachstellen an den Rädern der Waggons. „Diese Daten ermöglichen uns einen noch besseren und effizienteren Bahnbetrieb im Hafen“, sagt Harald Kreft, Head of Railway Infrastructure bei der HPA. „Aber auch die anderen Stakeholder der Bahnlogistik und der maritimen Wirtschaft können von den zusätzlich bereitgestellten Informationen bei der Planung und Disposition ihrer Verkehre profitieren.“

Hafenbahn – Zahlen und Fakten

  • Der Hamburger Hafen ist Europas größter Güterbahnumschlagplatz mit mehr als 1.200 Zügen pro Woche.
  • Die Hafenbahn verfügt über rund 300 Schienenkilometer im Hafengebiet.
  • In Hamburg wurden 2017 fast so viele Container per Bahn transportiert (2,3 Mio TEU) wie in Rotterdam (915.000 TEU), Antwerpen (476.000 TEU) und BremenPorts (1,13 Mio TEU) zusammen (zusammen: 2,525 Mio TEU).
  • Die Gleise der Hafenbahn werden derzeit von rund 140 Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) genutzt.
  • Die Hamburger Hafenbahn besteht seit 1866.

Quelle: Hamburg Port Authority AöR, Foto: HHM / Etta Weiner, Harald Kreft, Leiter der Hamburger Hafenbahn, Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, und Jens Meier, CEO der HPA (v.l.)




Gerd Peters wieder Chief Financial Officer

Zum 3. Dezember hat Gerd Peters die Position Chief Financial Officer (CFO) der HOYER Group wieder übernommen und setzt damit seine langjährige Laufbahn im Unternehmen fort.

Zusammen mit Ortwin Nast als Chief Executive Officer (CEO) bildet Peters das Executive Board des internationalen Logistikunternehmens mit Hauptsitz in Hamburg.

Gerd Peters hatte zu Jahresbeginn 2018 die Gesamtverantwortung in einem anderen Unternehmensverbund der Familie Hoyer übertragen bekommen und wurde nun in seine vorige Position als CFO der HOYER Group zurückberufen. „Gerd Peters wird von uns ebenso wie von unseren Mitarbeitern sehr geschätzt. Wir sind erfreut, dass er die Position als CFO wieder übernommen hat“, führt Beiratsvorsitzender Thomas R. J. Hoyer aus. Peters ergänzt: „Mit der Familie Hoyer, mit dem Beirat und der Geschäftsführung verbindet mich eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es freut mich, auch weiterhin die Zukunft des Unternehmens mitgestalten zu können.“

Dr. Philip Nölling war im Februar 2018 als CFO der HOYER Group angetreten und verlässt das Unternehmen wieder, um sich einer anderen Aufgabe zu widmen. „Dr. Philip Nölling hat in den vergangenen Monaten einen wichtigen Beitrag zur Unternehmensentwicklung geleistet. Wir danken ihm für seinen engagierten Einsatz“, so Thomas R. J. Hoyer.

Quelle und Foto: HOYER GmbH Internationale Fachspedition

 




Enterprise Lab zur Handelsfinanzierung

Die Commerzbank gründet als erste Bank ein Enterprise Lab am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. Damit streben die Partner eine enge branchenübergreifende Zusammenarbeit zu den Themen Logistik, Supply Chain Management, Supply Chain Finance und digitale Innovationen an.

Die Commerzbank etabliert als erstes Finanzinstitut ein Enterprise Lab am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund und baut damit die seit Juli 2017 bestehende Kooperation aus. Mit dem »Trade Finance Innovations Lab« ist nun auch die Commerzbank als eine der führenden europäischen Außenhandelsbanken Teil des Enterprise Lab Centers am Fraunhofer IML und deckt als erste Bank den Bereich Finanzdienstleistungen mit Fokus auf dem Trade-Finance-Geschäft, also der Abwicklung und Finanzierung internationaler Handelstransaktionen, ab. Künftig werden anwendungsorientierte Wissenschaftler des Fraunhofer IML aus den Bereichen Logistik, Supply Chain Management und Blockchain-Technologie eng mit Trade-Finance-Spezialisten der Commerzbank und ihrer Forschungs- und Entwicklungseinheit »Main-Incubator« zusammenarbeiten.

»Seit dem Start der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML wurden praktische Anwendungsmöglichkeiten für das Trade-Finance-Geschäft identifiziert und mit Firmenkunden der Bank priorisiert. Prozesse entlang physischer Lieferketten können durch neue Technologien viel enger mit der finanziellen Lieferkette verknüpft werden. So können an vielen Stellen der Supply Chains bislang manuelle Prozesse automatisiert und effizienter ausgeführt werden. Das Enterprise Lab Center schafft genau den richtigen Rahmen, um unsere bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit noch weiter zu intensivieren«, so Nikolaus Giesbert, Bereichsvorstand Fixed Income, Currencies & Commodities und Trade Finance & Cash Management, Commerzbank AG. »Mit unserem ›Trade Finance Innovations Lab‹ arbeiten wir künftig branchenübergreifend daran, die Chancen der Digitalisierung in physischen wie auch in finanziellen Lieferketten optimal zu nutzen«, so Giesbert.

Im »Trade Finance Innovations Lab« sollen neue Zahlungsverkehrs- und Finanzierungslösungen für das Handelsfinanzierungsgeschäft auf Basis innovativer Technologien wie zum Beispiel der Distributed-Ledger-Technologie (DLT), Smart Contracts und dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) entwickelt und zur Marktreife gebracht werden. Gleichzeitig sollen Standards und Rahmenbedingungen für die Digitalisierung des internationalen Supply Chain Management und die entsprechenden Finanzierungsinstrumente aktiv mitgestaltet werden.

»Wir freuen uns, mit der Commerzbank ein Finanzinstitut als Kooperationspartner gewonnen zu haben, das jahrzehntelange Erfahrung in der internationalen Handelsfinanzierung hat. Die Kernkompetenzen der Commerzbank und des Fraunhofer IML ergänzen sich hervorragend. Damit wird künftig auch der Finanzbereich im Rahmen unseres Enterprise Lab Centers abgedeckt«, erklärt Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML. »Die in unserem Trade Finance Innovations Lab gemeinsam entwickelten Lösungen werden richtungsweisend sein für das Digital Banking entlang globaler Supply Chains der Zukunft«, so Henke.

Die »Fraunhofer Enterprise Labs« haben sich seit 2013 als Erfolgsmodell etabliert: Die Commerzbank ist nach der European Pallet Association e.V. (EPAL), der Deutschen Telekom, Dachser SE, der Rhenus SE & Co. KG, Boehringer-Ingelheim, der BMW Group, der DB Schenker AG, der Audi AG, der Würth-Gruppe und der Sick AG bereits das elfte Unternehmen, das sich für diese innovative Form der gemeinsamen Forschung von Industrie und Wissenschaft entschieden hat.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Foto: Commerzbank, Forschung Hand in Hand: Prof. Dr. Michael Henke (Fraunhofer IML) und Nikolaus Giesbert (Commerzbank)




Raum für Wachstum in Rotterdam

Kürzlich wurde ein wohldurchdachter Umzugsplan im Waalhaven unterzeichnet. In den kommenden dreieinhalb Jahren verändern 12 Hektar Gewerbegelände und 1.155 Meter Kais ihren Nutzer.

Darüber hinaus werden die Gelände und die Hafeninfrastruktur vom Hafenbetrieb Rotterdam renoviert. Das alles erfolgt, um dem Stückgutsektor in Rotterdam einen zusätzlichen Wachstumsimpuls zu geben.

„Mit dieser gemeinsam mit den beteiligen Unternehmen sorgfältig und langfristig vorbereiteten Operation zeigen wir, dass wir dem Stückgutsektor in Rotterdam freie Bahn geben“, meint Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für den Bereich Container, Massenstückgut und Logistik des Hafenbetriebs Rotterdam. „Es handelt sich dabei vor allem um Schwergutladungen, Projektladungen, Stahl und Nichteisenmetalle. Rotterdam ist in diesem Bereich bereits aufgrund seiner einzigartigen Lage, der Verbindung mit Containerlogistik und der wachsenden Anzahl der Linienverbindungen für Stückgut und Schwergut gut positioniert. Die Investition, die diese Unternehmen und der Hafenbetrieb jetzt tätigen werden, wird die Entwicklung von Rotterdam zu der absoluten Stückgut-Drehscheibe von Europa zusätzlich stimulieren.“

Sieben Verschiebeoperationen

Die Neuentwicklung kann beginnen, da das Empty Depot MRS vom Waalhaven zum Shortsea-Cluster im Eemhaven umgezogen ist. Dieser Umzug, zusammen mit sieben weiteren Verschiebeoperationen, schafft für vier renommierte Stückgutunternehmen den Raum, um sich zu modernisieren und rundum weiterzuentwickeln.

Vier renommierte Stückgutunternehmen

Die betreffenden vier Stückgutunternehmen sind Metaal Transport (Nichteisenmetalle und Stahl), Broekman Project Services (Schwergutladungen, Projektladungen und Offshore), J.C. Meijers (Mehrzweck-Terminal) und RHB/Rotterdams Havenbedrijf (Spezialist Schwergutladungen und Projektladungen). Mit diesen Partnern wurden verschiedene Vergabeverträge und Absichtserklärungen unterzeichnet.

„Viel effizienter“

“Momentan haben wir eine Niederlassung am Heijplaatweg und am Waalhaven Noordzijde”, sagt Willem-Jan de Geus, der Geschäftsführer von Metaal Transport. „Darüber hinaus mieten wir schon seit Jahren diverse Lagerhallen im ganzen Hafengebiet, um die Nachfrage befriedigen zu können. Mit dem neuen Stück Gelände von 90.000 Quadratmetern am Droogdokweg können wir konzentrierter und viel effizienter operieren.“ Metaal Transport behält den Standort am Heijplaatweg inklusive der Büroräume und realisiert am neuen Standort eine Lagerhalle von 25.000 Quadratmetern.

Über Metaal Transport

Metaal Transport ist seit 1964 im Bereich Umschlag von Nichteisenmetallen und Stahlprodukten tätig und regelt die letztendliche Distribution in Richtung Empfänger.
Die Firma arbeitet sowohl für Hersteller und Handelshäuser als auch für Abnehmer und ist LME-zertifiziert (London Metal Exchange). Die Produkte werden sowohl auf dem Wasserweg wie auch über die Straße und Schiene an- und abtransportiert.

Über J.C. Meijers

J.C. Meijers ist seit beinahe neunzig Jahren als Stauerdienstleister und Spediteur in Rotterdam tätig. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über Kapazitäten für Güterlagerung. Der Fokus liegt hier auf dem konventionellen Stückgut aller Art, z. B. Paletten, Bündel, Fässer, Fahrzeuge, Kisten und Projektladungen in Kombination mit Schwergut.

Über Broekman Logistics

Broekman Logistics bietet weltweit maßgeschneiderte Full-Service-Logistiklösungen. Das 1960 gegründete Unternehmen ist auf See-, Straßen-, Schienen-, Luft- und Multimodaltransporte spezialisiert. Der Hauptsitz von Broekman Logistics befindet sich in Rotterdam. Darüber hinaus arbeiten ungefähr 800 Mitarbeiter in den Niederlassungen in Belgien, Tschechien, Polen, Indien, Singapur und China.

Über RHB Stevedoring & Warehousing

RHB ist ein unabhängiges Stauerterminal, welches auf die Abfertigung von Projektfracht, Schwergutladung, Stückgut und Offshore-Ladung sowie auf die Lagerung dieser Arten von Fracht inklusive IMO spezialisiert ist. Das 1930 gegründete Unternehmen verfügt über eigene 208 Tonnen-Hafenkräne und nutzt treibende Kräne mit einer Kapazität bis zu 1.800 Tonnen.

Quelle Port of Rotterdam, Foto: Marc Nolte,v.l.n.r.: Rik Pek (Geschäftsführer Broekman Logistics); Emile Hoogsteden (Geschäftsführer Bereich Container, Stückgut & Logistik des Hafenbetriebs Rotterdam); Willem-Jan de Geus (Geschäftsführer Metaaltransport) und Peter van der Pluijm (Geschäftsführer RHB). 




Zwei Projekte von Fraunhofer IML ausgezeichnet

Die Forschungsprojekte „GeNaLog“ (Geräuscharme Nachtlogistik) und „Smart City Loop“ wurden in Berlin durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze als eines der Gewinnerprojekte des Wettbewerbs „Nachhaltige Urbane Logistik“ ausgezeichnet.

Die Grundidee von „GeNaLog“ ist es, einen Teil des Lieferverkehrs in die Nacht und Tagesrandzeiten zu verlagern. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts war es, die Lärm- und Schadstoffbelastung und die Verkehrsüberlastung im urbanen Raum zu reduzieren. Zu diesem Zweck haben die Projektpartner ein dienstleistungsbasiertes Logistikkonzept zur Belieferung von Einzelhandelsfilialen für Elektro-Lkw erforscht und unter Realbedingungen getestet. Als Unternehmen beteiligten sich die REWE Group aus Köln, die DOEGO Fruchthandel und Import eG und die DLG Dortmunder Logistik Gesellschaft mbH (ehemals: TEDi Logistik GmbH). Die beiden Fraunhofer-Institute für Materialfluss und Logistik IML und für System- und Innovationsforschung ISI haben das Projekt wissenschaftlich begleitet. Als Umsetzungspartner engagierten sich die Städte Dortmund, Karlsruhe und Köln.

In der fünfwöchigen Testphase in Köln hat die REWE Group ausgewählte Filialen nach 22 Uhr mit einem Elektro-Lkw beliefert, der mit geräuscharmem Umschlagequipment speziell für die „leise Logistik“ ausgestattet war. Die strikten Lärmgrenzwerte wurden in den Tests eingehalten. Somit hat das Projekt „GeNaLog“ demonstriert, dass sich eine geräuscharme Nachtlogistik technisch umsetzen lässt.

„Wir benötigen nun bundesweit einheitliche Regelungen, wie eine Nachtlogistik in die Praxis umgesetzt werden kann. Regelungen, die im Zweifelsfall von Stadt zu Stadt unterschiedlich sind, können wir im Lebensmittelhandel nicht umsetzen“, erklärt Birgit Heitzer, Leiterin Logistik REWE Group Konzern.

Das innovative Logistikkonzept „Smart City Loop“ versucht das Problem schon auf der „Vorletzten Meile“ anzugehen – indem es den Güterverkehr unter die Erde legt. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML untersucht in einer Machbarkeitsstudie, wie sich der unterirdische Transport technisch und wirtschaftlich realisieren lässt.  Das Konzept könnte jetzt aber für Aufwind sorgen, da es nicht nur mit einer schnellen technischen und rechtlichen Realisierung überzeugt, sondern auch in puncto Kosten.

Einen Durchmesser von 2,80 Metern sollen die Röhren haben, in denen Güter auf Ladungsträgern wie Paletten oder Transportbehältern vollautomatisch und unterirdisch transportiert werden. Ausgehend von einem Güterverkehrszentrum bzw. einem City Hub am Stadtrand sollen die Waren die letzten vier bis acht Kilometer bis in die Innenstadt zu einem Micro-Hub befördert werden. Von da aus erfolgt die Feinverteilung durch bestehende Lösungen, wie beispielsweise E-Bikes oder Elektro-LKW. Der Clou: Es sollen Kanäle anstelle von Tunneln gebaut werden. Im Vergleich zum Tunnelbau (1 km > 100 Mio €) kostet der Kanalbau nämlich nur einen Bruchteil (1 km ca. 3 Mio €) und ist mit deutlich unkomplizierteren Genehmigungsverfahren verbunden. Schon bei der Konstruktion der Röhren sollen nur etablierte Verfahren und Fördertechniken zum Einsatz kommen. Dadurch fallen selbst die Entwicklungskosten gering aus.

Der unterirdische Transport bringt viele Vorteile mit sich. Lärm, Staus, Unfälle und Feinstaubbelastungen in Ballungsräumen werden reduziert und schon während der Bauphase findet keine oder nur kaum Belastung der Umwelt statt, da der Bau der Röhren unterirdisch erfolgt. Lediglich im Bereich der Zugangsschächte ist die Baustelle oberirdisch auf kleiner Fläche sichtbar. Langfristig spart das Konzept Flächen, verkürzt Fahrzeiten für alle Verkehrsteilnehmer und verhindert Fahrverbote. Und auch Lieferunternehmen profitieren davon: Für sie bedeutet der unterirdische Warentransport in die Innenstadt bessere Planbarkeit, eine Erweiterung der Lieferzeiten auch auf außerhalb der Ladenzeiten und völlige Unabhängigkeit von oberirdischen Verkehrsstaus und Witterungsverhältnissen.

Finanzieren soll sich der Transport über Gebühren, zum Beispiel von Händlern, die pro Palette zahlen – ähnlich wie heute für Stauraum im LKW. Um den Transport technisch zu realisieren, kommen für den Warenversand und die Ein- und Ausschleusung nur modernste und vollautomatische Fördertechniken zum Einsatz. Die Micro-Hubs können dabei in bestehende Immobilien, wie beispielsweise Einkaufszentren integriert werden, oder eigenständige Logistikimmobilien sein. Im Fokus des gesamten Transports steht aber nicht nur die Warenversorgung, sondern auch die Entsorgung. Retouren, Transportverpackungen, Leergut und Abfälle werden also im gleichen System aus der Stadt herausbefördert und am Stadtrand zum Weitertransport verladen.

Derzeit wird vom Fraunhofer IML – im Auftrag der Smart City Loop GmbH – eine Machbarkeitsstudie zu den Themen technische Umsetzung, Wirtschaftlichkeit sowie Einflüsse auf das oberirdische Verkehrsaufkommen und Emissionsverringerung erstellt.

Mit dem Bundeswettbewerb „Nachhaltige Urbane Logistik“ möchte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt Projekte und Maßnahmen auszeichnen, die in besonderer Weise für eine nachhaltige Logistik in deutschen Städten stehen. Dabei geht es um innovative städtische Logistikkonzepte aus dem ganzen Bundesgebiet, die vor allem ökologisch, aber auch ökonomisch und sozial nachhaltig sind. Die Gewinnerprojekte hat eine Fachjury ausgewählt.

Quelle und Foto: Fraunhofer IML

 

 




„A Booming Idea“

Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9, die sich für aktuelle Wirtschaftsthemen interessieren und Innovationen von morgen mitgestalten möchten, sind herzlich eingeladen, beim neuen Wettbewerb “a booming idea” der EUFH mitzumachen.

Der onlinebasierte Gründungswettbewerb läuft von Anfang März bis Mitte Juli 2019. Während dieser Zeit bearbeiten die Teilnehmer in Teams à 4 Personen spannende Aufgaben und gehen gegen die anderen Teams mit ihrer Geschäftsidee ins Rennen. Natürlich winken am Ende tolle Preise.

Ziel ist es, einen Business Plan und eine Positionierungsstrategie für die Start-up-Idee des Teams anzufertigen und diese im Rahmen eines Unternehmenskonzeptes zunehmend zu verfeinern. Unterstützung erhalten die Teilnehmer dabei vor allem von Profis aus der Wirtschaft, von Lehrern, von Studierenden sowie durch Workshops am Campus der Europäischen Fachhochschule (EUFH).

Die Schülerteams können ihre Ideen bis zum 1. März 2019 einreichen und erfahren dann je nach Thema, welcher Coach aus welchem Unternehmen ihnen als Berater zur Seite stehen wird. Online erfahren sie dann alle Aufgabenstellungen und erhalten alle nötigen weiteren Informationen.

Die Schüler sind natürlich die Hauptakteure beim Wettbewerb. Zur Klärung unternehmerischer Fragen und zur Prüfung des Geschäftskonzepts auf Realitätstauglichkeit bekommen sie durchgängige Unterstützung durch Paten aus namhaften Unternehmen. So profitieren die teilnehmenden Teams von fachkundigen  Tipps und Anregungen für ihre Idee und können außerdem schon früh erste Kontakte in der Unternehmenswelt knüpfen.

Anmeldungen sind ab sofort hier möglich

Quelle und Foto: EUFH




Hamburg besuchte Greater Bay Area in Südchina

Die Metropolregion des Perlflussdeltas wurde jetzt von einer Delegation aus Vertretern der Hamburger Hafenwirtschaft und Politik besucht. Delegationsteilnehmer waren unter anderem Dr. Torsten Sevecke, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) der Freien und Hansestadt Hamburg, Matthias Grabe, Geschäftsführer und Chief Technical Officer der Hamburg Port Authority (HPA), Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer von Hamburg Invest sowie Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing (HHM).

Auch Mitglieder von Hafen Hamburg Marketing e.V. waren unter den Teilnehmern (UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH, MSC Germany SA & Co. KG, MSC Germany SA & Co. KG, Nord Event GmbH und Eurosib SPb-Transportation Systems). Anne Thiesen, die die HHM-Repräsentanz in Hongkong leitet und das Besuchsprogramm organisiert hatte, begleitete die Delegation.

Im Fokus der Reise standen Hong Kongs Rolle im Handelsgefüge Asiens und der Welt, die „Belt and Road Initiative“ der Chinesischen Regierung, sowie die verschiedenen Infrastrukturprojekte der Region des Perlflussdeltas, die diese zusammenwachsen lassen soll. Eine der zentralen Veranstaltungen der Woche war der Hafenabend, zu dem Hafen Hamburg Marketing nunmehr zum 8. Mal in Folge in Hongkong geladen hatte und der bei den 130 Gästen großen Anklang fand. Hamburg Invest präsentierte sich aus diesem Anlass als Co-Gastgeber der Veranstaltung. Der Hamburger Hafen war mit dieser Veranstaltung zugleich der einzige nicht-chinesische Hafen, der die „Hong KongMaritime Week“ nutzte, um einen eigenen Event auszurichten.

„Das Perflussdelta ist eins der Wirtschaftszentren Chinas und das Zusammenwachsen zur Greater Bay Area wird die Bedeutung noch vergrößern. Es ist uns daher ein Anliegen, den leistungsfähigen und zuverlässigen Hamburger Hafen hier zu präsentieren und bestehende Beziehungen weiter zu vertiefen. Die traditionell sehr guten seeseitigen Verbindungen zwischen Hamburg und China werden inzwischen von 235 wöchentlich angebotenen Zugverbindungen ergänzt, was Hamburg zu dem Europäischen Hub auf der Neuen Seidenstraße macht“, so Axel Mattern über den Hafenabend in Hongkong.

Der Besuch der „Asia Logistics and Maritime Conference“ (ALMC) und Termine mit Generalkonsul Dieter Lamlé sowie Dr. Raymond So, Under Secretary for Transport and Housing der Hongkonger Stadtregierung vertieften das Wissen über die Region weiter. Im Hinblick auf künftige Projekte in der Hansestadt waren die Besuche der kürzlich eingeweihten Hong Kong-Macau-Zuhai Bridge (HMZB), des sich im Bau befindenden Tun Mun Tunnels und des Kreuzfahrtterminals Kai Tak von besonderem Interesse in Hongkong.

Die Delegationsteilnehmer besuchten anschließend in Shenzhen sowohl verschiedene High-Tech-Unternehmen, die ihr Knowhow in den Bereichen IT und Innovation (etwa Big Data Processing) eindrucksvoll demonstrierten, als auch das von China Merchants betriebene Kreuzfahrtterminal. Die BWVI nutzte den High-Tech-Standort Shenzhen außerdem, um auf den ITS World Congress 2021 in Hamburg aufmerksam zu machen.

Ein Besuch bei der Guangzhou Port Authority, der auch die Besichtigung des Containerterminals Nansha und eines Kreuzfahrtterminal-Projekts beinhaltete, bildete den Abschluss der mit vielen nachhaltigen Eindrücken verbundenen Delegationsreise.

Quelle und Foto: HHM, v.l.n.r.: SF Wong, HKSAR Government, Director Marine (Acting); Dr. Torsten Sevecke, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation; Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.; Dieter Lamlé, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Hongkong; Anne Thiesen, Repräsentantin Hafen Hamburg für Hongkong, Südchina und Südostasien




Verbändeallianz warnt vor Versorgungskollaps

Eine Initiative der führenden Verbände aus Transport, Logistik, Industrie und Handel hat gemeinsam einen Fünf-Punkte-Plan gegen Logistikengpässe und Fahrermangel im Straßengüterverkehr aufgestellt und diesen an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer übergeben.

Die Initiative repräsentiert ca. 60 Prozent der Wirtschaftsleistung Deutschlands und macht mit dem Papier auf einen drohenden Versorgungskollaps aufmerksam.

Jedes Jahr scheiden in Deutschland etwa 67.000 Berufskraftfahrer aus dem Berufsleben aus. Es können jedoch nur knapp 27.000 neue Fahrer hinzugewonnen werden. Damit fehlen jährlich etwa 40.000 Fahrer, was inzwischen zu akuten Engpässen in der gesamten Logistikbranche führt. Dies hat gravierende Folgen für die gesamte deutsche Wirtschaft und die Gesellschaft.

In dem Fünf-Punkte-Plan fordern die Verbände gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie zeigen die fünf zentralen Handlungsfelder auf, die schnellstens in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter Beteiligung aller relevanten Bundesministerien konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Zu den Handlungsfeldern gehören: Mehr Wertschätzung und eine Erhöhung der Attraktivität des Fahrerberufs, die Verbesserung der Ausbildung und Qualifizierung, eine Imagekampagne, eine Verbesserung der Infrastruktur und eine umfassende Digitalisierungsstrategie.

Quelle: BGL, Foto: BVM




Hör mal, wer hier produziert

Kein Job bei Angst vor schwindelerregender Höhen: Über den Dächern des Chempark, auf einem schmalen Steiger am Kamin, arbeitet Oliver Koster von der Currenta-Schallschutztechnik. Zehn Minuten lang muss sein Messgerät ganz genau hinhören, während die neue Dampfkesselanlage unter ihm im Vollbetrieb arbeitet.

Mit ausreichend Sicherheitsabstand und seinem Messgeräten an einem langen Stab macht Koster sich ans Werk. Sein Auftrag auf 40 Metern Höhe: Zu überprüfen, ob die zehn neuen Kessel, die zu Beginn des Jahres in Betrieb genommen wurden, auch bei Vollauslastung genau so leise sind, wie sie vorab schallschutztechnisch auf dem Papier errechnet und genehmigt wurden.

Bei seiner Arbeit an den Kaminen des Kesselhauses M 75 wird Koster mit einem fantastischen Ausblick übers Dormagener Werk belohnt. Etwas Besonderes, denn nicht alle Einsätze sind so spektakulär und in luftiger Höhe: Eine Vielzahl solcher Messungen führt die Currenta-Schallschutztechnik jährlich über die drei Chempark-Standorte und auch an weiteren externen Stellen durch. Nicht nur für eigene Anlagen, sondern auch für die Chempark-Unternehmen und sogar rund um die Standorte. „Wir kontrollieren damit, dass die Betriebe nur so laut sind, wie sie es per Genehmigung sein dürfen“, erklärt Klaus Ignatz, Leiter der Schallschutztechnik.

Einige Wochen später kann sich Waldemar Redich, als Betriebsmeister zuständig für die Dampfkesselanlagen, freuen, denn die Ergebnisse des Schallgutachtens sind genau wie geplant: Auch bei Vollauslastung ist die Anlage nicht lauter als erlaubt. „Das war tolles Teamwork“, sagt Redich. „Die Kollegen von der Schallschutztechnik haben uns super betreut und viel Arbeit abgenommen“, sagt er. Vermutlich war es nicht das letzte Mal, dass Lärmexperte Koster und Betriebsmeister Redich zusammengearbeitet haben, denn die Messungen müssen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Gerne wieder zusammen – da ist man sich in Dormagen einig.

Quelle und Foto: Currenta, Gruppenbild mit Mikro: Pascal Schäfer, Waldemar Redich, Oliver Koster, Ralf Zahl und Dennis Neumann (v.l.n.r.)