Warum Rheinblick so nicht kommen kann

„Über die aktuelle Berichterstattung zum Rheinblick-Bauprojekt sind wir irritiert“, sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich. Der Chemiepark und die Stadt sind seit vielen Jahren in Gesprächen zum Bauprojekt Rheinblick. Ziel ist es, die Fläche am Rhein so aufzuwerten, dass die Bebauung mit dem anliegenden Chemie-Areal vereinbar ist.

In den vergangenen Tagen war in Medienberichten zu lesen, dass Rheinblick kurz vor der Umsetzung stünde. „Wir sehen die Lösung noch nicht zum Greifen nah“, so der Chempark-Leiter. „Wir haben unsere Kritikpunkte eingebracht, jedoch keine offizielle Bestätigung der Stadt bekommen, dass diese alle berücksichtig werden“, sagt Friedrich.

Ein wichtiges Thema für die Planungssicherheit des Chempark sind die der Stadt bekannten rechtlichen Auflagen der Seveso-III-Richtlinie. Nur mit Berücksichtigung dieser kann Rheinblick rechtssicher gebaut werden. Fachrechtliche Entwicklungen fordern, dass die gutachterliche Betrachtung angemessener Abstände von dem geplanten Rheinblick-Projekt zum Chemiepark aktualisiert wird. Bevor das Bauprojekt zur Abstimmung in den Stadtrat gehen kann, sieht der Chempark hier noch Handlungsbedarf. „Unsere Erfahrung an anderen Standorten hat gezeigt, dass sich ein Gutachten zu den angemessenen Abständen nach Seveso nicht in wenigen Monaten erstellen lässt“, sagt der Chempark-Leiter. „Hier haben wir alle noch Hausaufgaben zu erledigen“, so Friedrich.

Der Chemiepark ist seit mehr als 140 Jahren wesentlicher Wirtschaftsmotor in Krefeld und gibt über 7.000 Beschäftigten einen Arbeitsplatz. „Diese Jobs dürfen auch im Interesse der Stadtgemeinschaft nicht gefährdet werden“, sagt der Chempark-Leiter. Abgesehen von den Abständen, die durch die Seveso-III-Richtlinie gefordert werden, hat der Chemiepark weitere K.o.-Kriterien angebracht, die bei dem Bauvorhaben gelöst sein müssen. „Unter der Voraussetzung, dass alle Konflikte gelöst werden, unterstützen wir das Bauprojekt“, sagt Friedrich.

Zusammenfassung der geäußerten Kritikpunkte am Bebauungsplan aus 2018

  • Beim Rheinblick-Projekt soll ein Wohngebiet entstehen, wo vorher keins war. Dadurch fürchtet der Chempark Konflikte mit den zukünftigen Bewohnern (z.B. beim Thema Schallschutz), die im Bebauungsplan nicht gelöst werden, sondern auf jedes künftige Genehmigungsverfahren weitergeschoben werden. Durch diese Verlagerung auf Genehmigungsebene wird die notwendige Genehmigungsfähigkeit neuer oder veränderter Anlagen der Chemiebetriebe eingeschränkt. Dadurch wird die Entwicklung des Standortes behindert und der Chempark nicht mehr zukunftsfähig sein. Das könnte bedeuten, dass die Unternehmen sich am Standort Krefeld nicht mehr halten könnten und gezwungen würden, Alternativen zu suchen.
  • Der aktualisierte Bebauungsplan weist zwar ein Mischgebiet aus, der Chemiepark sieht jedoch die Gefahr, dass faktisch ein Wohngebiet entsteht. Die gutachterlich ermittelten Lärm-Vorbelastungen der genehmigten Gewerbe- und Chempark-Betriebe überschreiten bereits heute die Richtwerte für Mischgebiete und wären mit einem Wohngebiet unvereinbar.
  • Europäische wasser- und schifffahrtsrechtliche Sicherheitsvorschriften verlangen einen definierten Abstand von mindestens 300 Metern zwischen dem Tankschiffanleger am Chempark und dem nächsten Wohngebiet. Dieser Abstand würde mit dem Rheinblick-Projekt unterschritten werden.
  • Der Chempark kann den genehmigten südlichen Tankschiffanleger R141 nicht aufgeben oder verlegen, da er für den Standort unerlässlich ist. Er ist stark ausgelastet und kann nicht an eine andere Stelle verlegt werden, da diese für Erweiterungen genutzt werden soll. Angesichts der Umschlagsmengen ist der Tankschiffanleger nicht durch andere Verkehrsträger (Schiene, Straße) ersetzbar.
  • Zusätzlich betreibt der Chempark einen Schiff-Liegeplatz in Rheinblick-Nähe, der bereits jetzt zu einer Lärm-Vorbelastung führt, die mit einer Umsetzung des Rheinblick-Projekts nicht vereinbar ist.
  • Die mit dem Bebauungsplan Rheinblick ermöglichte Wohnbebauung rückt an die Hafen- und Industriegebiete heran. Das widerspricht den aktuell gültigen Grundsätzen der Landes- und Regionalplanung, die einen Umgebungsschutz sowie eine Entwicklungsfähigkeit der Industrie- und landesbedeutsamen Hafengebiete vorsehen.
  • Zwischenzeitliche fachrechtliche Entwicklungen machen es zudem erforderlich, dass die gutachterliche Betrachtung angemessener Abstände von dem geplanten Rheinblick-Projekt zum Chempark aktualisiert werden (Seveso III-Richtlinie).

Der Chemiepark hat die Entwicklung des Gebiets seit 2002 kritisch begleitet. Der erste Bebauungsplan (Nr. 677) wurde bis zuletzt durch Bayer/Chempark deutlich kritisiert und schließlich in 2011 durch Klage eines Dritten gerichtlich für unwirksam erklärt. Entwürfe für einen zweiten Bebauungsplan (Nr. 772) wurden ab 2012 aufgelegt, zuletzt aktualisiert 2015. Erhebliche Defizite wurden durch den Chempark aufgezeigt. Eine neue Konzeptidee wurde dem Chemiepark 2016 vorgestellt. Im Kern zeigte diese aber keine Veränderungen im Vergleich zum Entwurf aus 2015. In Gesprächen wurden vom Chempark Alternativen vorgeschlagen: Nicht nur alternative Möglichkeiten, um das Gelände aufzuwerten (Hotel, Veranstaltungshalle, Grünanlage), sondern ebenfalls eine urbane Entwicklung (Kombination aus Wohnen und Gewerbe), die mit dem Chemiepark vereinbar wäre. Auch der 2018 vorgelegte Entwurf sucht keine Lösung für die thematisierten Konfliktfelder und verlagert ebenso wie die Konzeptidee aus 2016 eine mögliche Lösung auf die einzelnen Baugenehmigungen unverändert weiter.

Quelle und Foto: Currenta

 




INEOS plant Mega-Investition im Hafen Antwerpen

INEOS, eines der größten Chemieunternehmen der Welt, hat den Hafen Antwerpen als Standort für eine Mega-Investition in Höhe von drei Milliarden Euro ausgewählt, die 400 Arbeitsplätze schaffen wird.

Die Investitionssumme ist die größte in die europäische Chemieindustrie seit 20 Jahren. Damit bestätigt Flandern seine Position als eine der führenden Chemieregionen. Zugleich unterstreicht und stärkt der Hafen Antwerpen seine Rolle als größter Chemiecluster in Europa.

Anfang des Jahres hatte INEOS im Rahmen des weiteren Ausbaus seiner Chemieanlagen eine Großinvestition angekündigt. Mehrere europäische Standorte standen zur Wahl, aber am Ende entschied sich der britische Chemiekonzern für Antwerpen.

INEOS plant den Bau einer brandneuen Propan-Dehydrierungsanlage (PDH) und einen Ethan-Cracker in Antwerpen. Diese werden benötigt, um Propan beziehungsweise Ethan in Propylen und Ethylen umzuwandeln. Das sind Rohstoffe für chemische Produkte, die in einer Vielzahl von Branchen wie Automobil, Bau, Bekleidung, Kosmetik und Körperpflege, Pharmazie, Elektronik und Verpackungsmaterialien eingesetzt werden.

Die Investition wird am bestehenden Standort in Lillo im Antwerpener Hafengebiet sowie angrenzenden Arealen getätigt. Zu diesem Zweck übernimmt INEOS ungenutzte Teil-Konzessionen von benachbarten Unternehmen, was eine optimale Integration in die bestehende Chemieindustrie gewährleistet. So werden die neuen Anlagen per Pipeline an verschiedene INEOS-Ethylen- und Propylenderivat-Anlagen im europäischen Ausland angebunden.

Die Fertigstellung eines Projekts dieser Größenordnung dauert in der Regel vier bis fünf Jahre. Entsprechend sollen die neuen Produktionsanlagen bis 2024 in Betrieb gehen. Nach der Inbetriebnahme schaffen sie 400 direkte Vollzeitarbeitsplätze sowie das Fünffache an indirekten Arbeitsplätzen. Während der Bauphase werden rund 3.000 Menschen beschäftigt sein.

Jim Ratcliffe, CEO und Chairman von INEOS, erklärte: „Unsere Investition in eine erstklassige Ethan-Cracker- und PDH-Anlage ist die größte ihrer Art in Europa seit mehr als einer Generation. Als solche ist es eine wichtige Entwicklung für die europäische petrochemische Industrie. Wir sind davon überzeugt, dass diese Investition den rückläufigen Trend der vergangenen Jahre in der europäischen Chemieindustrie umkehren kann.“

Hans Casier, CEO von INEOS Phenol und Vorsitzender von essenscia (Verband der Chemie- und Life-Science-Industrie): „Dass Antwerpen als Standort für diese Investition gewählt wurde, ist ein bedeutender neuer Impuls für die internationale Wettbewerbsposition des bestehenden Chemieclusters. Dies ist ein großer Erfolg nicht nur für die Chemische Industrie im Hafen, sondern auch für die Wirtschaft Flanderns, Belgiens und nicht zuletzt für ganz Europa.“

Frank Beckx, Geschäftsführer des belgischen Chemieverbands essenscia vlaanderen, sagt: „Die Tatsache, dass nach Borealis im vergangenen Monat nun auch INEOS den Standort Antwerpen gewählt hat, bringt die Chemiebranche in Flandern mehr denn je auf die Weltkarte. Insbesondere der Bau eines hochmodernen Crackers auf dem neuesten Stand der Technik ist von großer strategischer Bedeutung, denn zuletzt wurde in den 1990er-Jahren eine derartige Anlage in Westeuropa gebaut. Ein Cracker produziert essenzielle Basismoleküle, die die Grundlage der gesamten Chemischen Industrie bilden. Mit nicht weniger als 400 neuen Arbeitsplätzen ist das ein zusätzlicher Impuls für das Beschäftigungswachstum in diesem Sektor. Dies sind zweifellos die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten seit Langem. Eine solche Investition – die sehr wahrscheinlich andere ihrer Art anziehen wird – stärkt die Position der Chemischen Industrie als Schlüsselsektor der flämischen Wirtschaft weiter. Dies ist ein massiver Vertrauensbeweis, der uns darin bestärkt, unsere Zusammenarbeit mit der Regierung fortzusetzen, um gemeinsam an der starken internationalen Wettbewerbsposition dieses führenden Chemiecluster von Weltrang zu arbeiten.“

Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, hebt hervor: „Dass sich INEOS mit dieser Investition für unseren Hafen entschieden hat, ist natürlich eine außerordentlich erfreuliche Nachricht. Einmal mehr zeigt sich, dass wir als größter integrierter Chemiecluster Europas eine starke Anziehungskraft auf internationale Investoren haben. Darüber hinaus ist die Produktion von Propylen und Ethylen die Grundlage für viele andere Prozesse, so dass die Herstellung dieser Basiskomponenten unsere Rohstoff-Positionierung in der Chemischen Industrie und vielen anderen Industrien unseres Landes weiter stärken wird. Diese Mega-Investition erhöht die Gesamtsumme der Neu-Investitionen, die wir im vergangenen Jahr nach Antwerpen holen konnten, auf mehr als fünf Milliarden Euro. Dies wird zweifellos dazu beitragen, die Präsenz der Industrie hier in Antwerpen zu sichern und einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Zukunft für unseren Hafen und die belgische Wirtschaft zu leisten.“

Bart De Wever, Bürgermeister der Stadt Antwerpen: „Heute können wir die größte Investition in der europäischen Chemieindustrie seit 20 Jahren bekannt geben. Dies macht mich stolz und demütig zugleich. Dies sind die Momente, für die ich lebe und arbeite. Antwerpen floriert. Diese Aussage werde ich ein ums andere Mal wiederholen, denn wir müssen endlich mit diesen Untergangsszenarien aufhören. Wir können vollstes Vertrauen in die Zukunft haben. Das Wirtschaftsklima ist gut. Antwerpen ist offen für Geschäfte. Diese Investition von INEOS ist eine Investition für eine ganze Generation. Sie zeigt auch, dass Investoren selbst in Zeiten der Brexit-Unsicherheit immer noch an Wirtschaftswachstum, Internationalisierung und nachhaltige Technologie glauben. Das Vertrauen in den Fortschritt bleibt bestehen.“

Anfang dieses Jahres wurde das „Welcome Team for the Chemical Sector“ von Flanders Investment & Trade (FIT) und dem Branchenverband essenscia vlaanderen gegründet. Diese Initiative versammelt ein Expertenteam, um ausländische Unternehmen des Chemiesektors bei ihren Investitionsvorhaben intensiv zu unterstützen und die Vorteile des Chemiesektors in Flandern hervorzuheben – so etwa in den Bereichen Innovation, Steuerwesen und Investitionsförderung. Mit rund 300 Investitionsprojekten macht der Chemie- und Life-Science-Sektor seit 2010 etwa die Hälfte aller ausländischen Investitionen in Flandern aus.

Ministerpräsident Geert Bourgeois: „Das sind besonders gute Nachrichten, ein außergewöhnliches Ereignis: die größte Investition in Flandern seit 20 Jahren. Das Projekt ist auch ein gutes Beispiel für die langfristige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ministerien und Regierungsstellen, den Industrieverbänden, dem Hafen und weiteren – alle mit einem gemeinsamen Ziel und koordiniert von meiner Agentur Flanders Investment & Trade.“

Claire Tillekaerts, Geschäftsführerin von Flanders Investment & Trade (FIT): „Eine Investition von drei Milliarden Euro im Hafen Antwerpen durch INEOS ist nicht nur eine überaus gute Nachricht für die flämische Wirtschaft. Sie betont auch die effiziente Zusammenarbeit zwischen Regierung, Wirtschaft, Wissenszentren und der Antwerp Port Authority, die es unserer Region ermöglicht, derart große Investitionen anzuziehen. Das von FIT koordinierte ‚Welcome Team for the Chemical Sector‘ steht mit der notwendigen Expertise zur Verfügung, um den idealen Standort zu finden, die richtigen lokalen Partner auszuwählen und vieles mehr. Um dieser Investition in Flandern einen Kickstart zu geben, arbeiteten auch die zuständigen Regierungsstellen intensiv zusammen. Jeder Beteiligte in diesem Projekt beantwortete die Fragen von INEOS sehr schnell, umfassend und professionell. Das eigens zusammengestellte Paket maßgeschneiderter Dienstleistungen überzeugte das britische Chemieunternehmen und gewann trotz des intensiven Wettbewerbs letztlich die Investition.“

Quelle: Antwerp Port Authority, essencia Vlaanderen, Flanders Investment & Trade, INEOS, Foto: Antwerp Port Authority, feierliche Unterzeichnung der Mega-Investition im Antwerpener Port House




Computer sagt Schiffsankunft voraus

Computer erkennen Muster in großen Datenmengen viel schneller als Menschen. Auch im maritimen Sektor können auf der Grundlage von Big Data und künstlicher Intelligenz große Effizienzfortschritte erzielt werden. Unter anderem kann dank dieser Technologie die Ankunftszeit von Schiffen in (See-)Häfen immer genauer und früher vorhergesagt werden.

Wer hat vor fünf Jahren schon von Alibaba gehört? Inzwischen ist der chinesische Online-Handelsgigant schnurstracks auf dem Weg zu einer Milliarde Kunden weltweit. Am 11. November 2018 machte Alibaba in kaum 85 Sekunden eine Milliarde Euro Umsatz. China, in der Vergangenheit vor allem für sein Kopierverhalten bekannt, ist gegenwärtig Vorreiter bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz und anderer trendbestimmender Technologien. Nicht Öl, sondern Daten sind nach Meinung des Alibaba-Gründers Jack Ma der Kraftstoff der Zukunft. Es gibt auch immer mehr Technologien, die Daten generieren und teilen können. Im Jahr 2021 werden voraussichtlich über 11 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein. Während die Datenmenge exponentiell steigt, sinken schnell die Kosten der Datenanalyse.

Die Datenflut, die wir gegenwärtig produzieren, wird von Computern genutzt, um sich selbst zu schulen. Mit Pronto, einer Anwendung für standardisierten Datenaustausch im Bereich Port Calls, setzt auch der Rotterdamer Hafen auf diese Entwicklung. Nahezu die Hälfte der Reedereien, Agenturen, Terminals und anderer nautischer Dienstleister im Hafen nutzen das System, um ihre Tätigkeiten bei einem Port Call zu planen, auszuführen und zu überwachen. Pronto nutzt künstliche Intelligenz, um die Ankunftszeit von Schiffen im Hafen vorauszusagen. „Die Ankunftszeit der Schiffe wird von diversen Faktoren beeinflusst“, meint Arjen Leege, Senior Data Scientist beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Zum Beispiel vom Schiffstyp und der Art der Fracht, genauso wie dem Standort, der Route, der Fahrgeschwindigkeit und den Bewegungen anderer Schiffe in der Nähe. Wir haben die entscheidenden Parameter zusammengestellt. In diesem Prozess fielen manchmal Parameter weg und neue kamen hinzu. Beispielsweise stellte sich heraus, dass auch die Anzahl der Male, die ein Schiff bereits im Rotterdamer Hafen gewesen ist, relevant ist.“

Als Datenquellen dienen unter anderem AIS und die Datenbanken des Hafenbetriebs, die die Ankunftszeiten der Schiffe an der Beladestelle enthalten. Auf Basis der Parameter entwickelten die Daten-Fachleute des Hafenbetriebs ein selbst lernendes Computermodell. Es wurde zu Anfang mit ungefähr 12.000 historischen Daten gespeist. Der Computer erkannte darin Muster, wodurch er lernte vorauszusagen, wie lange ein Schiff braucht, um von der Beladestelle zum Liegeplatz zu kommen. „Computer können komplexe Zusammenhänge viel schneller erkennen als Menschen“, meint Leege. „Gerade das ist die Kraft künstlicher Intelligenz. Dadurch, dass der Computer ständig mit aktuellen Daten versorgt wird, wächst seine Voraussagefähigkeit kontinuierlich. Inzwischen können wir bei ankommenden Schiffen bis auf 20 Minuten genau voraussagen, wann sie den Liegeplatz erreichen. Der Computer kann auch immer weiter in die Zukunft blicken und die Ankunftszeiten der Schiffe berechnen, die sieben Tage vom Rotterdamer Hafen entfernt sind. Dieser Voraussagehorizont kann so gedehnt werden, dass wir künftig die ganze Route eines Schiffs voraussagen können. Vielleicht sogar 30 Tage im Voraus, mehrere Häfen inbegriffen.“

Leege fährt fort: „Wenn wir die Dinge immer früher wissen, können wir den Einsatz unserer Ressourcen besser planen. Wenn man weiß, dass es im Hafen voll sein wird, kann man zum Beispiel bereits die Schleppaktivitäten erhöhen, indem man Schleppboote aus anderen Häfen nach Rotterdam holt. Pronto kann inzwischen auch identifizieren, welche Schiffe im Hafen gebunkert, gelöscht oder geschleppt werden. Vielleicht kommen langfristig neue Anwendungen hinzu, die wir uns momentan noch gar nicht vorstellen können. Das ist das Tolle an dieser Entwicklung.“

Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ist die Wartezeit der Schiffe im Rotterdamer Hafen bereits um 20 Prozent verkürzt worden. Robbert Engels, Product Lead Port Call Optimisation, sieht weiteres Optimierungspotenzial. „Wenn immer mehr Partner Daten teilen und aktiv mit den Informationen arbeiten, die sie aus dem System erhalten, wird die Kette transparenter, können bessere Entscheidungen gefällt werden und kann man bei Abweichungen vom Plan immer besser gegensteuern. Gegenwärtig muss der Benutzer die vielen Zeiten, die in Pronto zu sehen sind, noch selbst interpretieren, aber vielleicht kann in der Zukunft der Computer dabei helfen. Je größer die Datenvolumen, desto mehr kann man machen. Selbstverständlich wurde über die Sicherung der Daten gut nachgedacht. Cyber Security wurde in das System integriert. Daten, die dem Datenschutz unterliegen, nutzen wir nicht.“

Trotzdem herrscht in Bezug auf künstliche Intelligenz nicht nur Optimismus, sondern auch Skepsis. In der Praxis führen selbst lernende Roboter manchmal zu Problemen. Der Google Assistent lernte es zu fluchen, weil er auch von Menschen Input bekommt, die Schimpfwörter benutzen. Amazon zog den Stecker bei einem Bewerbungsroboter, der Frauen diskriminierte. „Amazon hat in den letzten zehn Jahren vor allem Männer eingestellt“, sagt Leege. „Der Computer erkannte dieses Muster in den Daten-Sets und setzte es einfach fort. Voraussagen sind schwierig und auch ein Computer macht manchmal Fehler. Bei Pronto haben wir uns jedoch nicht für eine Black Box-Vorgehensweise entschieden. Es wurde gut über die Faktoren nachgedacht, die maßgeblich dafür sind, dass Schiffe eine bestimmte Entfernung zurücklegen. Wir stellen dem Computer für seine Voraussagen zuverlässige Parameter zur Verfügung. Theoretisch können wir sogar pro Voraussage zeigen, wie sie zustande gekommen ist.“

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 




Studie Urbane Logistik der Zukunft

Verstopfte Straßen durch Kleinlaster, die in zweiter Reihe parken? Lärm und Gestank von LKW in der Stadt? Für derartige Herausforderungen des Güterverkehrs entwickelte das Fraunhofer IAO zukunftsweisende Konzepte an der Schnittstelle Stadt-Logistikwirtschaft. Die Studie mit den Ergebnissen des Projekts ist ab sofort kostenlos online verfügbar.


Der urbane Wirtschaftsverkehr ist ein funktionaler Bestandteil von Städten, der dafür sorgt, dass Bürgerinnen und Bürger einkaufen können, Handelsunternehmen mit Waren versorgt werden, urbane Produktion stattfindet und Abfall entsorgt wird. Derartige Güterströme erzeugen zwar innerstädtischen Verkehr, sichern aber gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung. Allerdings wächst bei immer mehr Menschen das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften und Umweltverträglichkeit, das sich mit einer funktionierenden innerstädtischen Logistik nur schwer in Einklang bringen lässt. Nicht nur die Diskussion rund um Lärm- und Schadstoffbelastungen, sondern auch der zunehmende innerstädtische Verkehr erhöhen den Handlungsdruck auf die öffentlichen Akteure und erfordern dringend Lösungen für den zukünftigen urbanen Wirtschaftsverkehr.

Vor diesem Hintergrund erarbeitete das Fraunhofer IAO in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn zukunftsweisende Konzepte für urbane Logistik anhand der drei Beispielstädte Leipzig, Mannheim und München. Die Zukunftsbilder greifen zum einen allgemeine Trends der Logistikwirtschaft auf und beziehen zum anderen spezifische stadträumliche Fragestellungen mit ein. Ziel des Projekts war es, Szenarien zu entwickeln, wie der urbane Wirtschaftsverkehr in Zukunft aussehen kann und zu ermitteln, welche Heraus- und Anforderungen daraus jeweils für Städte entstehen. Dabei untersuchte das Forschungsteam insbesondere, welche Anforderungen und Chancen die Automatisierung sowie elektrisch angetriebene Fahrzeuge für den innerstädtischen Wirtschaftsverkehr mit sich bringen.

Die Szenarien wurden im Rahmen eines zweistufigen Workshop-Prozesses entwickelt. Sie greifen zum einen allgemeine Trends der Logistikwirtschaft auf, zum anderen beziehen sie spezifische stadträumliche Charakteristika mit ein. In den Workshops waren sowohl Vertreter der öffentlichen Hand, Akteure der Logistikwirtschaft, Betroffene aus Handel und Industrie sowie Beteiligte aus der Bürgerschaft einbezogen. Die Workshops erfolgten im Auftrag der Forschungsvereinigung Automobiltechnik (FAT) im Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA). Die Workshop-Teilnehmenden haben sechs Szenarien für den urbanen Wirtschaftsverkehr entwickelt. Jedes dieser Szenarien sieht bis zum Jahr 2035 Veränderungen bzw. Entwicklungen für den Wirtschaftsverkehr in der Stadt vor. Die Entwicklungsdynamik fällt in ihrer Radikalität allerdings jeweils unterschiedlich aus. Dies liegt insbesondere daran, dass die involvierten Akteure in jeweils unterschiedlichen Rollen von unterschiedlichen Interessen geleitet sind. Im Ergebnis kann deshalb jeweils von einem unterschiedlichen Durchdringungsgrad der Stadt mit elektromobilen und automatisierten Fahrzeugen im Wirtschaftsverkehr gesprochen werden.

Quelle: Fraunhofer IAO, Foto: duisport / Hans Blossey




Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt stärken

Zum 1. Januar 2019 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Abschaffung der Abgaben für die Binnenschifffahrt umgesetzt. Damit wird die gewerbliche Güterschifffahrt jährlich um ca. 45 Millionen Euro entlastet.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die Binnenschifffahrt ist systemrelevant für unsere Logistik. Nur mit unseren Binnenschiffen funktioniert Transport und macht Deutschland immer wieder zum Logistikweltmeister. Unser Ziel ist daher, die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt zu stärken. Ein erster großer Schritt dafür ist getan: Wir haben die Befahrensabgabe für die gewerbliche Güterschifffahrt zum Jahreswechsel abgeschafft – und erfüllen damit eine wichtige Vorgabe des Koalitionsvertrages. Im nächsten Schritt finalisieren wir gemeinsam den ‚Masterplan Binnenschifffahrt‘.“

Der Bund hat bisher auf den meisten Bundeswasserstraßen Abgaben von der gewerblichen Binnenschifffahrt erhoben. Mit der Verabschiedung des Bundeshaushalts 2019 wurde entschieden, diese Abgaben abzuschaffen. Ausnahmen sind der Nord- Ostsee-Kanal und – aufgrund internationaler Abkommen – die Mosel. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat dementsprechend die Abgabenerhebung bereits eingestellt.

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Foto: BDB




Weniger Unfälle in Rotterdam

Im vergangenen Jahr kamen 29.475 Seeschiffe im Rotterdamer Hafen an. Es waren 200 weniger als im Vorjahr (29.646) und genauso viele wie im Jahr 2013 (29.436). Die Zahl der Unfälle sank von 129 auf 118 bei knapp einer Million Schifffahrtsbewegungen (See- und Binnenschifffahrt).

Darunter gab es 14 Unfälle bei der Freizeitschifffahrt. „Ganz schön viele für eine so kleine Gruppe der Wasserwegnutzer. In diesem Bereich möchten wir dieses Jahr etwas tun“, sagt der Hafenmeister René de Vries in seinem Büro im World Port Center. „Wir werden der Gemeinde helfen, Ihr Ziel zu verwirklichen, mehr von der Lage am Wasser zu profitieren und die Freizeit- und Passagierschifffahrt zu promoten. Wir sitzen alle in einem Boot.“

Unter den 118 Vorfällen gab es bedauerlicherweise fünf „ernsthafte Unfälle“. Das sind genauso viele wie in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015, jedoch mehr als 2016 und 2017. Über das Ölleck der Bow Jubail hinaus stieß ein Wassertaxi mit einer Schaluppe zusammen, sank ein Freizeitboot, lief ein Patrouillenboot bei einer Probefahrt auf Grund und wurde ein Lastkahn zwischen der Kaimauer und einem Schiff eingeklemmt.

„Wir sind alle in einem Boot“ („Varen doe je samen“) lautet der Name einer landesweiten Plattform für professionelle Schifffahrt und Freizeitschifffahrt, es könnte jedoch auch ein Credo für unsere Politik im Jahr 2019 sein, meint De Vries. „Letzten Sommer wurden wir durch einen Vorfall zwischen einer Schaluppe mit Passagieren und einem Wassertaxi aufgerüttelt. Es war ein ernster Unfall und hätte noch viel ernsthafter sein können. Hinsichtlich des Risikos bilden die Passagierschifffahrt und die Freizeitschifffahrt eine besondere Kategorie, da die Personen an Bord sehr verwundbar sind. Die Gemeinde Rotterdam hat sehr ehrgeizige Pläne und als Hafenmeister trage ich gerne dazu bei. Die Stadt, der Fluss und die Schifffahrt müssen nebeneinander bestehen können. Für den Hafenbetrieb ist dabei die Sicherheit von primärer Bedeutung.“

Der Hafenmeister hat aus einem neuen Risiko-Assessment mit Stakeholdern Schlüsse gezogen. Die gesetzlichen Regelungen bezüglich der Geschwindigkeitsbegrenzungen im Uferbereich und beim Rein- und Rausfahren in die Häfen muss den Wasserwegnutzern bewusster werden und der Hafenbetrieb muss das Fahrverhalten intensiver kontrollieren. Es geht dabei um ganz grundsätzliche Regeln wie einander beachten, Rücksicht nehmen aufeinander, sorgfältig fahren, gerade aus überqueren, deutlich angeben was man tut und sich selbstverständlich an die Verkehrsregeln halten.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




BGL bedauert das differenzierte Votum

Angesichts der Ablehnung des „Berichts über die Entsendung von Fahrern im Straßengüterverkehr“ und des „Berichts über die Lenk- und Ruhezeiten“ durch den Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments zeigt sich der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. sehr enttäuscht. Dagegen bewertet er die Zustimmung zum „Bericht über den Markt- und Berufszugang“ positiv.

BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Dirk Engelhardt: „Hier wurde eine echte Chance vertan, dem sich verschärfenden Fahrermangel in Europa entgegenzuwirken und Versorgungsengpässe zu verhindern. Gerade die Zustimmung zu den Lenk- und Ruhezeitenregelungen hätte die Rückkehrpflicht der Fahrer alle vier Wochen in ihre Heimat eingeführt und einen wichtigen Baustein im Kampf gegen Sozialdumping und Fahrernomadentum bedeutet. Zugleich hätte sie zur Verbesserung der Work-Life-Balance der Fahrer und damit des Images der Branche beigetragen. Das gleiche gilt für die schnellere Einführung des ‚smarten‘ Tachografen und die Einbeziehung auch kleinerer Fahrzeuge ab 2,4 t in die Lenk- und Ruhezeiten.“

Die Zustimmung des Ausschusses zum „Bericht über den Markt- und Berufszugang“ mit restriktiveren Kabotageregeln und der verpflichtenden Rückkehr der Fahrzeuge in den Niederlassungsstaat alle vier Wochen ist dagegen eindeutig positiv zu bewerten.

„Wir rufen die Europaabgeordneten trotz der heutigen Ablehnung eines ‚Teilpakets‘ auf, alle drei Berichte noch in dieser Legislaturperiode im Plenum zu verabschieden, um die Weichen für einen wettbewerbsgerechteren und sozialverträglicheren Straßengüterverkehr zu stellen,“ so Prof. Dr. Dirk Engelhardt.

Quelle: BGL, Foto: straßen.nrw




Hohe Identifikation mit duisport

Der Duisburger Hafen ist auch 2018 im dritten Jahr in Folge als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert worden. Das Gütesiegel wird seit 2013 jährlich auf Initiative der „ertragswerkstatt“ verliehen und gilt als größte unabhängige und neutrale Zertifizierung für Ausbildungsbetriebe in Deutschland.

In einer anonymen Befragung haben die 46 duisport-Auszubildenden ihrem Ausbildungsbetrieb ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Vor allem auf die Frage der Identifikation mit dem Duisburger Hafen antworteten die Auszubildenden mit einer Zustimmung von annähernd 90 Prozent, was über dem Durchschnitt aller anderen Betriebe liegt.

„Die Zertifizierung ist eine Anerkennung unserer erheblichen Anstrengung bei der Nachwuchsförderung. Mich freut es besonders, dass das unsere Auszubildenden auch wertschätzen und sich mit unserem Hafen identifizieren“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Quelle und Foto: duisport, Übergabe der Urkunde: (v. l.) Christiane Bey (Leiterin Personalentwicklung), Judith Grefe (Geschäftsführerin Ertragswerkstatt GmbH), Stephanie Adamczik (Ausbildungsleiterin). 




Hafenbetrieb unterstützt 15 Organisationen

Unter dem Namen „Hoge Hoed“ unterstützt der Hafenbetrieb Rotterdam zum 12. Mal 15 regionale Organisationen mit jeweils 1.000,- Euro.

Es geht um den Basketballverein Rotterdam-Zuid, MHV Forcial, den Baseball- und Softballverein Zwijndrecht, Triathlon Dordrecht, KCC/SO Natural Capelle aan de IJssel, Scouting de Strandvogels, den Musikchor RYSK, den Gymnastikverein Barendrecht sowie um folgende Stiftungen: Tafeltennisbelangen (Tischtennisinteressen) Xerxes, BforYou, Het Speelhuis, Dance Club de Hit, Rotterdam Jazz artists Memorial, BforKids und Voedselbank (Tafel) Dordrecht.

Mit der Initiative „Hoge Hoed“ bietet der Hafenbetrieb dem Personal einen Anreiz, sich in der Freizeit gesellschaftlich zu engagieren. Mitarbeiter, die sich für die Gesellschaft einsetzen, können sich zwecks Förderung an den Hafenbetrieb wenden. Vor kurzem gab der Vorstand bekannt, welche 15 Freizeitaktivitäten der Mitarbeiter beliebig für einen Förderbeitrag ausgewählt wurden. Auf diese Weise kommt der Hafenbetrieb den zahllosen Spendenaufrufen verschiedenster Vereine entgegen. Im Prinzip kommen nur regionale Organisationen, in denen Personal aktiv mitwirkt, für eine Förderung in Betracht.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Marc Nolte, der Hafenbetrieb spendet der Tafel Voedselbank Dordrecht 1.000,- Euro und unterstützt damit das Engagement des Projektmanagers Jeroen van Meel.




Hamburger verstärkten sich

Das Hafen Hamburg Marketing Team Volker und Kerstin Hahn in Dortmund hat sich zum Jahresanfang 2019 durch Markus Heinen verstärkt. Mit dem erfahrenen Marketing- und Netzwerkspezialisten, der zuletzt als Regionalleiter Nord/Ost bei SPC Multimodal Transport Solutions in Bonn vielfältige Funktionen erfüllte, hat Hafen Hamburg Marketing auch bereits den Nachfolger für Volker Hahn gefunden, der in der zweiten Jahreshälfte 2019 in den Ruhestand gehen wird.

Der Standort Dortmund ist für eine Hafen Hamburg Repräsentanz gut gewählt. Mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von rund 500.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ist Nordrhein-Westfalen die zweitwichtigste Region im Container-Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens. Verlader und Speditionen aus Nordrhein-Westfalen nutzen das dichte Netz an weltweiten Liniendiensten via Hamburg für die globale Verteilung von Im- und Exportware, darunter überwiegend Handelsware und Kaufhausgüter, Metalle und Metallerzeugnisse, Maschinen und Ausrüstung, Fahrzeuge sowie Nahrungs- und Genussmittel. Die Arbeit der Hafen Hamburg Repräsentanz, die von Dortmund aus auch die Marktregionen Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland betreut, ist durch die Herausforderungen im Seehafenhinterlandverkehr und den ausgeprägten Wettbewerb der Nordrange-Häfen sehr vielfältig und anspruchsvoll. In zahlreichen Informationsveranstaltungen, bei Networking Events, wie den Hafen Hamburg Hafenabenden, und im Rahmen von Verkehrsprojekten leistet die Hafenvertretung wertvolle Basisarbeit und ist gleichzeitig Verbindungsbrücke zwischen den HHM-Mitgliedsunternehmen der Metropolregion Hamburg und den Unternehmen und Organisationen, die sich im Binnenland mit seeseitigem Außenhandel, Transport und Logistik beschäftigen.

„Angesichts des prognostizierten Güterwachstums über die nordeuropäischen Seehäfen möchten wir die Marktbearbeitung in Nordrhein-Westfalen, der Moselregion und Niedersachsen weiter intensivieren und uns gemeinsam mit Markus Heinen dafür engagieren, den Anforderungen der verladenden Wirtschaft in diesen für den Hamburger Hafen bedeutenden Marktregionen noch besser gerecht zu werden. Der Hamburger Hafen ist systemrelevant für den deutschen Außenhandel und bietet als Universalhafen nahezu alle Möglichkeiten auf dem Transport- und Logistiksektor. Diese Vorteile auch in den Markt zu bringen, wird eine der Aufgaben von Markus Heinen sein“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Als Experte im Bereich Transportlogistik bringt Markus Heinen großes Fachwissen und exzellente Kontakte in seine neue Funktion bei Hafen Hamburg Marketing ein. Im Themenfeld Schienengüterverkehr, Binnen- und Seeschifffahrt ist der gut vernetzte Diplom-Kaufmann ebenso bewandert wie in der Zusammenarbeit mit Behörden, Kammern und Verbänden auf nationaler und europäischer Ebene. „Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben bei Hafen Hamburg Marketing und werde mich besonders für die Verkehrsverlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die Eisenbahn und das Binnenschiff einsetzen“, sagt Heinen. Er sieht gute Chancen, um die Potenziale der umweltfreundlichen Verkehrsträger Bahn und Binnenschiff im Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens auch für Verkehre aus der Moselregion via Köln und aus dem Siegerland zu aktivieren.

Quelle und Foto: HHM