Premiere für den ChemCoast Park Brunsbüttel in Berlin

Voller Erfolg für den Hafen- und Industriestandort Brunsbüttel und die gesamte Region: rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – und damit deutlich mehr als erwartet –  nahmen am 31. Januar am parlamentarischen Frühstück in der Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund teil.

Organisiert wurde das parlamentarische Frühstück von den Unternehmen der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel. Zahlreiche Akteure aus Brunsbüttel, Dithmarschen, Steinburg und der gesamten Region waren nach Berlin gekommen, um mit den mehr als 20 Bundestagsabgeordneten über die herausragende Bedeutung und großen Potenziale des Industrie- und Hafenstandortes sowie viele weitere Themen des Wirtschaftsraumes zu sprechen. Als Ehrengast nahm auch der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther am parlamentarischen Frühstück teil.

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group begrüßt das große Interesse am parlamentarischen Frühstück: „Unser gemeinsamer Auftritt als Industrie- und Hafenstandort in Berlin ist eine Premiere. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass so viele unterschiedliche Akteure aus unserer Region mit nach Berlin gekommen sind! Dies unterstreicht, wie wichtig es für uns ist, in Berlin und in der Bundespolitik wahrgenommen zu werden. Besonders freue ich mich außerdem, dass unser Ministerpräsident unsere Region auch in Berlin unterstützt, so wie er es auf dem Brunsbütteler Industriegespräch bereits angekündigt hatte!“.

In seiner Rede unterstrich der Ministerpräsident die landes- und bundesweite Bedeutung des ChemCoast Park Brunsbüttel: „Der ChemCoast Park ist das industrielle Schwungrad in Schleswig-Holstein. Hier sind hoch innovative Unternehmen, große Konzerne und erfolgreiche Mittelständler zuhause. Sie alle sind in ihrer Konzentration und mit ihrer Dynamik wichtig für das industrielle Wachstum nördlich der Elbe“, sagte Günther. Der Bau des ersten deutschen Flüssiggas-Importterminals hätte darüber hinaus weit über die Region hinausreichende positive Folgen. Günther: „Brunsbüttel ist der beste Standort für ein LNG-Terminal. Lassen Sie uns daher gemeinsam für dieses innovative Vorhaben werben. Es geht für Schleswig-Holstein um das bedeutendste Industrie-Projekt der vergangenen Jahrzehnte.“

Frank Schnabel verdeutlicht die regionalökonomische Bedeutung und Attraktivität des Standortes für Unternehmen mit Zahlen: „Rund 12.500 Arbeitsplätze beeinflusst der ChemCoast Park Brunsbüttel, darunter knapp 4.500 direkt am Standort. Daraus ergibt sich eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 870 Mio. Euro, wie in einer regionalökonomischen Studie ermittelt wurde. Diese Zahlen sind eindrucksvoll und Grundlage für Steuereinnahmen und Kaufkraft. Die angesiedelten Unternehmen investieren außerdem derzeit hohe Millionenbeträge am Standort. Dies ist ein klares Bekenntnis der Unternehmen zur Attraktivität der Region.“

Ein noch stärkeres Wachstum des Industriestandortes könnte in Brunsbüttel durch ein LNG Import- und Distributionsterminal für Deutschland mit bundesweiter Bedeutung für die Transport-, die Industrie- und die strategische Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland entstehen. Um weiterhin den Standort zu entwickeln, muss die infrastrukturelle Anbindung weiter verbessert werden. Der zweigleisige Ausbau inklusive Elektrifizierung der Bahnstrecke vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe, der dreispurige Ausbau der Bundestraße 5 über Wilster hinaus bis nach Brunsbüttel, die Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt, der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals, eine schnelle Umsetzung der Fahrrinnenanpassung der Elbe und die Verfügbarkeit von Energie in Form von Elektrizität und Gas sind hierfür notwendig.

„Dafür benötigt der Standort auf jeden Fall die Unterstützung aus Berlin, wo die Finanzmittel für den Infrastrukturausbau und die Fördergelder für zukunftsorientierte Projekte vergeben werden“, so Schnabel.

Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist der ChemCoast Park Brunsbüttel das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat sich zu einem pulsierenden Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, Energie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem ist Brunsbüttel mit rund 13 Millionen Tonnen Ladung pro Jahr der sechstgrößte und einer der dynamischsten Seehafenstandorte Deutschlands.

„Wir haben einen prosperierenden Standort, den es mit Unterstützung aus Berlin weiter zu stärken gilt. Mit dem parlamentarischen Frühstück und den konstruktiven Gesprächen mit den Bundestagsabgeordneten haben wir uns erfolgreich in Berlin präsentiert. Hierfür möchte ich auch dem Ministerpräsidenten herzlich danken. Nun gilt es, die Aufmerksamkeit auf bundespolitischer Ebene weiter zu nutzen, um unsere Region dynamisch weiterzuentwickeln.

An uns wird es nicht liegen“, so der Sprecher der Werkleiterrunde, „wir gehen mit voller Dynamik voran“.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Frank Schnabel (Sprecher der Werkleiterrunde), Stefan Mohrdieck (Landrat Kreis Dithmarschen), Daniel Günther (Ministerpräsident Land Schleswig-Holstein), Martin Schmedtje (Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel), Ingbert Liebing (Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund)

 




Verdopplung der Fahrten des Railshuttles

Weil am Rhein ist auch unter der Bezeichnung „Tor zur Schweiz“ bekannt. Die deutsche Stadt liegt im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz und bildet den Anfangs- und Endpunkt des befahrbaren Rheins. Multi Modal Rail hat seit einiger Zeit eine direkte Bahnverbindung zwischen Rotterdam und Weil am Rhein eingerichtet. Ab Februar 2019 wird die Frequenz des Bahnverkehrs erhöht und die Züge fahren zukünftig zweimal die Woche.

Weil am Rhein liegt in unmittelbarer Nachbarschaft von Basel, der drittgrößten Stadt der Schweiz, und ist ein bedeutender internationaler Knotenpunkt für Schienenwege und Autobahnen. In der Stadt gibt es eine florierende Pharma- und Chemieindustrie. „Die langfristige Strategie von Multi Modal Rail sah ursprünglich die Anbindung von Basel anhand von Binnenschiffen über den Rhein vor“, erklärt Toon Habers, Hauptgeschäftsführer von Multi Modal Rail. „Vor der Umsetzung brach allerdings ein langer Zeitraum mit extrem niedrigem Wasserstand an. Um uns trotzdem weiterentwickeln zu können, haben wir unsere Pläne geändert und uns auf den Schienenverkehr konzentriert. Eine umweltfreundliche und zuverlässige Transportart.“

Im November begann die Testphase und seitdem fährt der Zug einmal die Woche nach Weil. Die Verbindung war bei den Kunden von Multi Modal Rail sofort sehr beliebt. Deswegen wird die Frequenz jetzt auf zweimal wöchentlich erhöht. Der Zug fährt jeden Dienstagmorgen aus Rotterdam ab und erreicht die deutsche Grenzstadt spätabends am selben Tag. Mittwochnachmittag tritt er die Rückreise an. Am Freitagnachmittag bricht er wieder in Rotterdam auf und am Samstagnachmittag macht er sich von Weil am Rein aus auf den Rückweg. Habers: „Wir bedienen vier Terminals in Rotterdam direkt: ECT, RWG, APMT und Euromax. Außerdem arbeiten wir mit dem Portshuttle zusammen. Portshuttle nutzt die Restkapazität unserer Züge für den Transport von Containern zwischen den Terminals. Das funktioniert in zwei Richtungen. Container, die wir von anderen Terminals benötigen, werden im Zug eines anderen Bahnbetreibers mitgenommen, der die Strecke sowieso fährt. Die perfekte Lösung. Von Rotterdam aus braucht der Zug fünfzehn Stunden bis zum Duss-Terminal in Weil am Rhein.“

Der größte Vorteil des Duss-Terminals besteht darin, dass es genau auf der Grenze zwischen der Schweiz und der Europäischen Union liegt. „Das Terminal hat sowohl einen schweizerischen als auch einen europäischen Zollstatus. Dieser Umstand ist sehr interessant für unsere Kunden. Es handelt sich um einen bimodalen Knotenpunkt, der mit dem Zug und dem Lkw bedient werden kann. Wir haben in diesem Monat auch ein Büro beim Terminal eingerichtet, in dem der Handel sowie die Vor- und Nachbereitung der Transporte abgewickelt werden“, so Habers. „Das Büro wird von Stefan Leijdekkers geleitet. Er verfügt über umfassende Kenntnisse der Region und des intermodalen Transports.“ Der Zug befördert auf jeder Fahrt bis zu 1.500 Tonnen Tiefseecontainer und hat eine Ladekapazität von 96 TEU. „Wir transportieren alles Mögliche: von Bier, Möbeln und Papier bis hin zu Chemikalien und Mopeds.“

Multi Modal Rail betreibt bereits seit zwei Jahren eine Schienenverbindung zwischen Rotterdam und Straßburg, das rund 150 Kilometer von Weil am Rhein entfernt liegt. Das dortige Terminal hat eine gute Anbindung an die nordfranzösischen Industriegebiete. „In Kombination mit der Bahnverbindung nach Weil am Rhein können wir mit unserem trimodalen Service jetzt das ganze Oberrheingebiet entlang der französischen, deutschen und schweizerischen Grenze bedienen.“

Quelle und Foto: Multi Modal Rail