Vom Netzwerk zur Zukunftsschmiede

Die Logistik-Initiative Hamburg (LIHH) legte jetzt den Grundstein für ihre weitere inhaltliche Arbeit. Im Hotel Ameron Hamburg Speicherstadt kamen rund 80 Stakeholder der logistischen Wertschöpfungskette zusammen um Themen für die Zukunft zu erarbeiten.


Ziel der Veranstaltung war der Kick-Off zur Erarbeitung einer Innovationsroadmap für Logistik in der Metropolregion (IRMA). Im Sommer 2019 soll so ein Überblick zu aktuellen Trends und Technologien in der Logistik entstehen, der insbesondere den kleinen und mittelständischen Mitgliedern der LIHH, aber auch der Verwaltung und Wissenschaft zugutekommen soll.

Durch die Kombination von Formaten wie BarCamp und Design Thinking, schaffte die Logistik-Initiative in Zusammenarbeit mit KPMG am frühen und späten Nachmittag einen Kooperations- und Innovationsraum für ansässige Unternehmen und Stakeholder. Bearbeitet wurden Themen wie Konsortiums-KI, Multi-Level Transportation, Customer driven delivery, predictive delivery und selbstoptimierende Kollo. „Wir freuen uns sehr, dass mit dieser intensiven und motivierenden Veranstaltung ein fruchtbarer Boden geschaffen wurde, um Ideen und Projektansätze zu generieren, die wir nun in unterschiedlichen Konsortien weiter verfolgen werden“, so Carmen Schmidt, Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg.

Die Logistik-Initiative Hamburg nimmt eine aktive Rolle in der Förderung von Innovationsthemen für die Metropolregion und ihre Stakeholder ein. Im thematischen Mittelpunkt stehen die Leitlinien der Logistik-Initiative „Innovation und Wertschöpfung“ sowie „Netzwerk und Kooperation“.

Quelle und Foto: Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH, gute Stimmung trotz intensiver Kreativarbeit, das Innovations-BarCamp inspirierte die Teilnehmer




Echtzeitinfos über den Bahnverkehr

Es verlaufen über 250 internationale Bahnverbindungen vom und zum Rotterdamer Hafen. Der Transport per Bahn ist eine relativ nachhaltige Transportart und damit für den Transport von Ladung zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem Hinterland von zunehmender Bedeutung. Zur effizienteren Gestaltung des Bahntransports entwickelte der Hafenbetrieb Rotterdam OnTrack.

Diese Anwendung ermöglicht einen Echtzeitüberblick über den Bahntransport im Rotterdamer Hafen und dessen Abfertigung am Terminal. OnTrack entspricht damit dem Bedarf von Terminals und Transportunternehmen, die dadurch effizienter planen und sich besser auf Abweichungen einstellen können.

Zur weiteren Optimierung des Transports von Ladung mit der Bahn zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem Hinterland benötigen die Marktparteien einen Einblick in die Planung und Statusinformationen des Bahnverkehrs und dessen Abfertigung. Derzeit nutzen die meisten Terminals ein eigenes Planungssystem und eigene Standards für den Bahnverkehr. Der Informationsaustausch erfolgt derzeit überwiegend per Telefon und E-Mail. Die Anwendung OnTrack kombiniert Daten von verschiedenen Parteien in der Schienenkette und bereichert sie mit intelligenten Geschäftsalgorithmen.

So erhält ein Transportunternehmen mit OnTrack einen Einblick in die Abfertigung des Zugs an einem Terminal. OnTrack informiert darüber, wie viele Container oder Waggons be- oder entladen wurden und wann der Vorgang abgeschlossen wird. Abweichungen vom geplanten Zeitfenster sind direkt sichtbar und müssen nicht mehr auf verschiedenen Websites oder telefonisch eingeholt werden.

Ein Terminal erhält in OnTrack einen besseren Einblick in die voraussichtlichen und tatsächlichen Abfahrtszeiten der Züge, die den jeweiligen Terminal ansteuern. Durch die Benachrichtigungen können alle Partner besser auf Abweichungen reagieren und dadurch ihre Teams und Kapazität optimieren. Auch für Bahnunternehmen und Inlandterminals wird OnTrack in Kürze verfügbar sein.

OnTrack ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Hafenbetrieb mit neuen digitalen Anwendungen die Abläufe im Hafen effizienter gestaltet und passt in die Bestrebung, sich zum intelligentesten Hafen zu entwickeln. Zudem kann durch bessere Informationen über den Bahnverkehr ein zuverlässigeres Produkt geboten werden, was der Wettbewerbsposition des Rotterdamer Hafens zugutekommt.

OnTrack wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Marktparteien unter dem Projektnamen HaROLD ausführlich entwickelt und getestet. Anfang April beginnt die operative Nutzung durch nahezu alle Verkehrsunternehmen und Terminals, die Ladung über den Rotterdamer Hafen transportieren. Sollte bei nationalen und internationalen Häfen Interesse an der Anwendung bestehen, kann sie auch an anderen Orten eingeführt werden.

Quelle und Film: Port of Rotterdam

 




Hafen Riesa wichtiger Standortfaktor

Die exportorientierte heimische Wirtschaft braucht leistungsfähige Infrastrukturen. Das Logistik Netzwerk Mitteldeutschland befürwortet deshalb die Ausbaupläne am Hafen Riesa. Am trimodalen Containerterminal werden bereits jährlich mehr als 40.000 TEU (Standard-Container) umgeschlagen.

Damit ist die Leistungsgrenze erreicht. Von einem neuen Hafenterminal würden zahlreiche Industrie- und Handelsunternehmen profitieren, die mittels regelmäßigen Zug- und Binnenschiffsabfahrten ab Riesa weltweite Absatzmärkte erreichen.

Trotz zwei aufeinanderfolgender Niedrigwasserjahre 2017 und 2018 konnten in Riesa jeweils Rekordergebnisse erreicht und damit die Bedeutung des Warenumschlagplatzes unter Beweis gestellt werden. 2018 wurden mit rund 43.500 TEU so viele Container wie nie zuvor am Hafen Riesa umgeschlagen. Durch die trimodale Anbindung gelang es, die niedrigen Wasserstände zu kompensieren. Schon bei durchschnittlichen Pegelständen wären noch mehr Transporte auf dem Wasserweg möglich.

Die enorme Bedeutung der deutschen Binnenschifffahrt wurde auch im Bundes­verkehrsministerium erkannt, wo aktuell an einem Masterplan gearbeitet wird, der im Mai vorgestellt werden soll. Denn zur Erreichung auch der gesteckten Klimaziele kann die Binnenschifffahrt einen wichtigen Beitrag leisten, sofern die dafür notwendigen Infrastrukturen geschaffen werden.

Auch der Hafen Riesa könnte nach seinem Ausbau zusätzliche Kapazitäten aufnehmen und mit seinem trimodalem Transportangebot punkten. Am Standort starten täglich Güterzüge in Richtung Hamburger Hafen, von wo Ziele in der ganzen Welt erreicht werden können. Mit dem neuen Terminal könnten auch diese Züge schneller und effektiver beladen werden.

„Die Verbindung von Wasserstraße, Straße und Schiene am Standort Riesa ist ein klarer Standortvorteil. Die sächsischen Binnenhäfen stellen mit ihren trimodalen Angeboten unverzichtbare Schnittstellen dar, um für verschiedenste Transportaufgaben passende Lösungen anbieten zu können“, betont Marko Weiselowski, Vorstandsmitglied im Netzwerk Logistik Mitteldeutschland, und ergänzt: „Wir Logistiker brauchen diese Infrastrukturen, wenn nicht noch mehr Transporte auf die Straße verlagert werden sollen.“

Das 2008 gegründete Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e. V. trägt aufgrund seines vergrößerten Aktionsradius seit 2018 den Namen Netzwerk Logistik Mitteldeutschland e.V. Es vereint neben zahlreichen „klassischen“ Logistikdienstleistern auch Unternehmen aus dem Bereich logistiknaher Dienstleistungen, aus der Personal- und Immobilienwirtschaft, Gebietskörperschaften wie die Städte Leipzig und Halle, die regionalen Industrie- und Handelskammern sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen, darunter acht Hochschulen. Seit 2016 verfügt das Netzwerk über Regionalbüros in Dresden und Chemnitz.



Hafen Antwerpen fordert Wandel

Der Hafen Antwerpen fordert einen mentalen Wandel zugunsten nachhaltiger und staufreier Alternativen für den Transport. Gerade vor dem Hintergrund potenzieller Störungen im Straßenverkehr während der jetzt beginnenden Maßnahmen zum Ausbau der Oosterweel-Verbindung gewinnen diese Mobilitätsalternativen an Bedeutung.

Jetzt müssten sich alle Anstrengungen auf mehr Binnenschiffs- und Schienenverkehr konzentrieren, betont die Hafenbehörde – und ruft dazu auf, die Möglichkeiten zum Nachttransport auf der Straße zu nutzen. Über die Bandbreite der Transportalternativen vom und zum belgischen Hafen konnten sich Vertreter von Terminals, Eisenbahnunternehmen und Verladern sowie Warenempfänger informieren. Bereits zum siebten Mal in Folge veranstaltete der Hafen Antwerpen seine jährliche Netzwerkveranstaltung zur Hafenmobilität.

„Es ist klar erkennbar, dass Änderungen an der Infrastruktur allein nicht ausreichen werden. Wir brauchen einen mentalen Wandel, um den Transport nicht nur von Gütern, sondern auch der Menschen in und um Antwerpen effizienter zu gestalten“, erklärte Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen.

Der Hafen Antwerpen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des Binnenschiffsverkehrs bis zum Jahr 2030 von derzeit 38 Prozent auf 42 Prozent zu erhöhen. Dies bedeutet, vier Prozent des aktuellen Transportvolumens von der Straße auf die Wasserstraße zu bringen. Der Aktionsplan für die Containerbinnenschifffahrt – eine von der Antwerpener Hafengemeinschaft getragene Logistikinitiative – soll die Zusammenarbeit zwischen allen Partnern in der Lieferkette weiter verbessern. Er setzt dabei auf eine Kombination aus Bündelung, Digitalisierung und Planung von Binnenschiffsbewegungen. Im Rahmen der Bündelung sollen Binnenschiffe jeweils die maximal mögliche Anzahl von Containern transportieren. Mit der Einführung von einer Mindest-Anlauf-Größe von 30 Containern pro Binnenschiff soll die Zahl der Lkw auf dem Antwerpener Ring deutlich gesenkt werden.

Der Hafen Antwerpen setzt sich zudem stark für die Nutzung von Shortsea-Verkehren ein, z. B. für Güter, die von Belgien nach Spanien oder in die Türkei befördert werden. Auch angesichts des drohenden Brexit sind Shortsea-Verkehre eine vielversprechende Alternative zum Lkw-Transport. Ein Binnenschiff bringt nicht nur eine große Anzahl von Containern von der Straße, sondern bedeutet auch weniger Zollformalitäten an den Grenzen.

Nicht minder ehrgeizig sind die Ambitionen des Hafens Antwerpen im Bereich Bahnverkehre: bis 2030 soll sich der Anteil der auf der Schiene beförderten Güter von aktuell 7 auf 15 Prozent verdoppeln. Gemeinsam mit Railport und dem belgischen Eisenbahninfrastrukturunternehmen Infrabel will die Hafenbehörde die vorhandenen Bahnkapazitäten des Hafens effizienter und flexibler nutzen. Zu den Maßnahmen gehören die Konsolidierung der auf der Schiene beförderten Mengen, vereinfachte Vorschriften sowie ein Pilotprojekt für ein „Rail Traffic System“ zum digitalen Informationsaustausch zwischen Bahnbetreibern und Terminals. Diese Initiativen haben das Potenzial, den Anteil des Straßenverkehrs, der derzeit bei über 55 Prozent liegt, deutlich zu verringern. Steve Declercq, Commercial Manager bei DP World: „Durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Seeterminals und die Konsolidierung sowohl der maritimen als auch der kontinentalen Ströme über den Rail-Hub des Antwerp-Gateway-Terminals können wir mehr Güter auf die Schiene am linken Scheldeufer bringen.“

Analog zum Binnenschiffsverkehr hat die Antwerpener Hafengemeinschaft auch rund zehn Workshops zum Nachtbetrieb der Containerterminals durchgeführt. Alle Beteiligten, darunter Terminals, Reedereien und andere Logistikunternehmen, haben sich zusammengeschlossen, um ein neues Pilotprojekt zu starten. Für einen Zeitraum von drei Monaten werden damit die Containerterminals am rechten Ufer der Schelde in Kürze auch nachts geöffnet sein. Dies gilt bereits für die Terminals und Depots am linken Scheldeufer. Der Nachtbetrieb ist die erste und wichtigste Voraussetzung für eine effizientere Nutzung der Straßenkapazitäten.

Bei planmäßigem Verlauf soll auf die Testphase eine zweijährige Umsetzungszeit folgen, in der der gesamte Markt in dieses Logistikprojekt eingebunden wird. „Als Community Builder arbeiten wir mit der Hafengemeinschaft zusammen, um einen guten Zugang zum Hafen zu gewährleisten. Wir setzen auf eine Vielzahl erfolgsversprechender Transportalternativen, sowohl für den Güterverkehr als auch für den Personenverkehr, um die Erreichbarkeit unseres Hafens auch während der Ausbaumaßnahmen zu gewährleisten“, erklärte Hafensenatorin Annick de Ridder.

Weitere Informationen zur Optimierung des Container-Binnenschifftransports sowie der Schienenverkehre gibt es hier und hier

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen

 




EUROGATE mit solider Bilanz 2018

Die EUROGATE-Gruppe erwirtschaftete 2018 einen Jahresüberschuss von 67,3 Millionen Euro (2017: 85,2 Mio. Euro). Der Rückgang im Ergebnis um 20,9 Prozent, verglichen mit dem Vorjahr, geht im Wesentlichen auf Einmaleffekte zurück, die 2017 noch erheblich zum Ergebnis beigetragen hatten.

Die Umsatzerlöse lagen mit 604,0 Millionen Euro nur knapp unter dem Wert des Vorjahres (2017: 607,9 Millionen Euro / -0,6 Prozent). Insgesamt war das Geschäftsjahr von den Auswirkungen der in den Vorjahren erfolgten Konsolidierungswelle innerhalb der Reederei-Allianzen geprägt, die für EUROGATE auch positive Entwicklungen bedeuteten. Das EUROGATE Container Terminal Hamburg konnte so im zweiten Halbjahr einen deutlichen Mengenanstieg verzeichnen und den Negativtrend der beiden Vorjahre umkehren. Das EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven profitiert vom steigenden Einsatz von Großcontainerschiffen mit bis zu 23.000 TEU Trans­portkapazität und verzeichnet im dritten Jahr in Folge ein zweistelliges Mengenwachstum. Der stetig steigende Kostendruck auf Seiten der Reedereien und der anhaltende Trend in der Schiffsgrößenentwicklung stellen die Häfen und deren Betreiber jedoch weiterhin vor große Herausforderungen.

Michael Blach, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung: „2018 war für EUROGATE ein spannendes und wiederum herausforderndes Geschäftsjahr, welches wir aber letztlich mit einem akzeptablen Ergebnis abschließen konnten. Die umfangreichen Veränderungen durch die Restrukturierung der Allianzen haben wir als Chance verstanden und bestmöglich genutzt. Der positive Trend, den wir seit Mai 2018 in Hamburg und ganzjährig in Wilhelmshaven zu verzeichnen hatten, zeigt, dass sich unsere Anstrengungen gelohnt haben. Wir können mit den Zahlen für 2018 zufrieden sein, dürfen uns aber mit dem Erreichten nicht zufriedengeben. Der Wettbewerbsdruck unter den Reedern wird weiter steigen und stellt uns auch in Zukunft vor große Herausforderungen. Daher müssen wir weiter an unserer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit arbeiten und uns auch künftig der Optimierung unserer Prozesse widmen. Dabei spielen Standardisierung und der Einsatz von Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien langfristig eine tragende Rolle.“

In Bremerhaven blieb der Containerumschlag mit gut 5,47 Mio. TEU auf konstantem Niveau (Vorjahr: 5,54 Mio. TEU / -1,3 Prozent). Die Fahrplanwechsel der Reederei-Allianzen im April/Mai 2018 haben sich an diesem Standort nicht nennenswert ausgewirkt. Die weiteren Aussichten werden zwar durch den Abzug von vier Transatlantik-Diensten der THE Alliance zum Jahresbeginn 2019 nach Hamburg-Altenwerder getrübt, aber die Entwicklungen am NTB North Sea Terminal Bremerhaven und bei MSC Gate sind vielversprechend und können den Umschlagsverlust unter Umständen mittelfristig weitgehend kompensieren.

Am EUROGATE Container Terminal Hamburg sank der Umschlag zwar leicht um insgesamt 3 Prozent auf knapp 1,64 Mio. TEU (Vorjahr: 1,69 Mio. TEU), aber die Integration von Hamburg Süd in den Maersk-Konzern und die erfolgreiche Akquisition von Hyundai Merchant Marine als neuen Kunden haben den durch strukturelle Veränderungen bei den Reederei-Allianzen bedingten Negativtrend der vergangenen Jahre gestoppt. Somit stieg die Auslastung des Terminals nach einem schwachen ersten Halbjahr mit Rückgängen von noch rund 16 Prozent im zweiten Halbjahr wieder deutlich an. Seit Januar 2019 läuft darüber hinaus ein großer Asien-Dienst der OCEAN Alliance das EUROGATE-Terminal an und trägt zu einer deutlich verbesserten Auslastung bei.

Das EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven zeigte in 2018 mit einem Zuwachs von 18,3 Prozent im dritten Jahr in Folge ein zweistelliges Wachstum. 2018 wurden hier über 655.000 TEU umgeschlagen. Der regelmäßige Anlauf eines Westafrika-Dienstes von Maersk, die neue Rolle als „Last Port of Call“ eines Fernost-Dienstes der 2M-Allianz sowie die Ganzjahreswirkung des unterjährig im Jahr 2017 akquirierten Fernost-Dienstes der OCEAN Alliance waren für die neuerliche Steigerung des Gesamtumschlags ausschlaggebend. Das Interesse der Reederei-Allianzen am EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven, vor allem für den Einsatz ihrer Ultra Large Container Ships (>18.000 TEU), ist aufgrund seiner nautischen Bedingungen und seiner Leistungsfähigkeit weiter gestiegen. Die Chancen für weiteres Wachstum im zweistelligen Prozentbereich stehen also sehr gut.

Die Qualität der Hinterland-Anbindungen der Seehäfen an die europäischen Wirtschaftszentren hat maßgeblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Hafenstandorte. Mit EUROGATE Intermodal bietet der EUROGATE-Konzern eigene Transportverbindungen ins europäische Binnenland an. Die EUROGATE-Tochtergesellschaft konnte die per Bahn und Lkw transportierten Mengen mit 654.560 TEU auf dem Niveau des Vorjahres (657.969 TEU / -0,5 Prozent) halten. Eine neue Direktverbindung des Hamburger Hafens mit dem Bahnterminal in Singen (Baden-Württemberg) erweitert seit Januar 2019 das Netzwerk von EUROGATE Intermodal.

Inklusive der internationalen Containertransporte in Italien, Portugal und Brasilien konnte EUROGATE die Mengen im intermodalen Netzwerk um 2,8 Prozent auf 1,05 Mio. TEU steigern.

Negativ beeinflusst werden die Umschlagszahlen 2018 durch deutliche Rückgänge an den Transshipment-Terminals in Italien. Vor allem Cagliari ist sehr stark von den Verschiebungen der Liniendienste an andere Terminals betroffen und verliert fast 50 Prozent der Umschlagsmenge. Gioia Tauro verzeichnet einen Rückgang von 4,5 Prozent, verbleibt jedoch auf einem soliden Niveau (2,29 Mio. TEU).

Positiv entgegen entwickelten sich die Terminals in La Spezia (1,35 Mio. TEU, +0,8 Prozent) und Salerno (332.000 TEU / +5,6 Prozent).

Erfolgreich zeigte sich auch der Geschäftsbereich Intermodal der CONTSHIP Italia-Gruppe. Die 2018 per Bahn transportierten Volumina stiegen um 3,3 Prozent auf 311.049 TEU (Vorjahr: 301.009 TEU).

An den weiteren Terminals der EUROGATE-Gruppe wurden im Vergleich zum Vorjahr insgesamt ebenfalls stabile Umschlagsmengen erreicht. Dem streikbedingten Rückgang der Mengen in Lissabon, Portugal, von rund 30 Prozent auf 137.000 TEUsteht die positive Entwicklung des Standortes in Limassol, Zypern, mit rund 14 Prozent Wachstum auf inzwischen fast 394.000 TEU gegenüber. Die Lieferung und Inbetriebnahme zweier neuer Containerbrücken im ersten Quartal 2019 haben die Voraussetzung für weiteres Wachstum des Terminals in Limassol geschaffen.

Die Umschlagsmenge in Ust-Luga, Russland, lag sanktionsbedingt bei 69.000 TEU(Vorjahr: 74.000 TEU / -7,1 Prozent).

In Tanger, Marokko, war mit 1,38 Mio. TEU ein Umschlagsvolumen auf dem hohen Niveau des Vorjahres (1,38 Mio. TEU / -0,5 Prozent) zu verzeichnen. Die geographisch hervorragende Lage des Containerhafens, direkt an der Straße von Gibraltar und damit an den wesentlichen Ost-West-Routen der Containerschifffahrt, veranlassen EUROGATE, weiterhin in den Standort zu investieren und sich an dem Bau und Betrieb des TC3 zu beteiligen. Der TC3 befindet sich in dem Erweiterungsgebiet von TangerMed, westlich des heutigen Standorts von EUROGATE Tanger. EUROGATEs Partner in dem Projekt sind der marokkanische Hafenbetreiber Marsa Maroc und CONTSHIP Italia. Mitte 2020 wird das neueste Terminal des EUROGATE-Netzwerks in Betrieb gehen.

Die Rahmenbedingungen werden sich im Jahr 2019 für EUROGATE kaum verändern. Die Konsolidierungsbewegungen zwischen den Reedereien sind zwar noch nicht abgeschlossen, werden aber voraussichtlich im laufenden Jahr nicht zu gravierenden Veränderungen führen. Die jetzt schon starke Marktkonzentration unter den Reederei-Allianzen und die anhaltende Schiffsgrößenentwicklung lassen allerdings den Leistungs- und Kostendruck auf Seiten der Terminalbetreiber weiter ansteigen. EUROGATE muss und wird daher weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Insgesamt sieht sich das Unternehmen aber gut positioniert. Etliche Projekte zur Prozess-Optimierung sind bereits initiiert, um den Kunden mehr Leistung und Effizienz in der Abfertigung bieten zu können. Die mittel- bis langfristige Steigerung des Automatisierungsgrades im Containerumschlag und die Einführung moderner, digitaler Steuerungsmethoden für das operative Geschäft stehen dabei im Mittelpunkt der Bemühungen der Unternehmensgruppe.

Quelle: EUROGATE, Foto: EUROGATE / Luftfoto Scheer

 

 

 




duisport hält Kurs in schwierigem Umfeld

Die duisport-Gruppe hält Kurs, obwohl das wirtschaftliche Umfeld schwieriger geworden ist. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz in Höhe von 278,6 Mio. Euro erzielt. Das ist eine Steigerung um 11,6 % oder 28,9 Mio. Euro gegenüber dem Umsatz von 249,7 Mio. Euro im Jahr 2017.

Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 4,9 % von 40,5 auf 42,5 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 11,7 Mio. Euro in 2017 auf 12,2 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 4,3 %. Besonders erfreulich: Die Unternehmensbeteiligungen trugen erheblich zur guten Ergebnisentwicklung bei. Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG Erich Staake dämpfte in der Bilanzpressekonferenz die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr: „Wir können uns den globalen Entwicklungen nicht entziehen. Nach aktueller Schätzung des RWI ist der weltweite Container-Umschlag bereits im Februar auf 133,9 Indexpunkte gefallen. Im Januar lag er noch bei 138,2. Dies ist viertstärkste bisher beobachtete monatliche Rückgang. Uns stehen raue Zeiten bevor.“

Staake verwies in diesem Zusammenhang auch auf weitere Unwägbarkeiten, die bereits im letzten Geschäftsjahr negative Auswirkungen auf den Konzernumsatz hatten: Das Niedrigwasser 2018 auf dem Rhein und die offenen Fragen um den drohenden Brexit sind hier nur zwei Beispiele. Vor dem Hintergrund dieser Fakten seien die guten Geschäftszahlen in 2018 „ein vermutlich nur schwer wiederholbarer Erfolg.“

Zugleich betonte Staake die straffe strategische Ausrichtung auf Qualitätskriterien. duisport habe sich im internationalen Vergleich eine Spitzenstellung als „Premium-Port“ erworben: „Wir setzen auf Qualität. Die von uns entwickelten Logistikareale sind Premium-Standorte. Wir haben unsere Wertschöpfungsketten breit und sicher aufgestellt. Diese intensive Kundenorientierung hat duisport zu einer vernetzenden Plattform für Dienstleistungen rund um die Logistik gemacht. Unsere Kunden schätzen diese Marktpositionierung als Qualitätsanbieter. Diese Strategie werden wir auch international weiter entwickeln.

Unter den vier duisport-Geschäftsbereichen erzielte das Segment Infra- und Suprastruktur einen Umsatz von 54,4 Mio. Das ist eine Steigerung um 7,3 % gegenüber dem Umsatz von 50,7 Mio. Euro im Vorjahr.

Der Umsatz bei den Logistischen Dienstleistungen steigerte sich um 2,1 % von 75,8 Mio. Euro auf 77,4 Mio. Euro. Auch das umsatzstärkste Geschäftssegment Verpackungslogistik verzeichnete mit 7,6 % ein kräftiges Plus – von 87,0 Mio. Euro auf nun 93,6 Mio. Euro. Bei der Kontraktlogistik erzielte duisport einen Umsatz von 24,2 Mio. Euro.

Die duisport-Gruppe hat 2018 Sach- und Finanzinvestitionen in Höhe von 20 Mio. Euro getätigt. 2017 waren es außergewöhnliche 34 Mio. Euro aufgrund des Erwerbs von Bohnen Logistik und der Errichtung der Logistikimmobilie für Daimler auf der Duisburger Mercatorinsel.

Der Gesamtgüterumschlag einschließlich der privaten Werkshäfen betrug 127,5 Mio. Tonnen (2017: 130,6 Mio. Tonnen). Das ist ein Rückgang um 3,0 %. In den Häfen der duisport-Gruppe ging der Umschlag von 68,3 Mio. Tonnen auf 65,3 Mio. Tonnen zurück. Die Niedrigwasserperiode führte beim Schüttgut zu einem zehnprozentigen Rückgang. Vor allem der Umschlag von Eisen, Stahl und Kohle ging zurück, während dieser im Mineralöl- und Chemiesektor stabil blieb.

Beim Containerumschlag, der mit einem Anteil von rund 55 % das wichtigste duisport-Gütersegment ist, wurde mit einem Umschlag von 4,1 Mio. TEU das Rekordniveau des Vorjahres erreicht.

Rund 30 % des gesamten Handels per Güterzug zwischen China und Europa wird bereits über den Duisburger Hafen abgewickelt. Die Rhein-Ruhr-Region entwickelt sich damit zur zentralen Drehscheibe für den Handel zwischen der EU und China. Zwischen Duisburg und einem Dutzend Destinationen in China verkehren wöchentlich 35 Züge. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden rund 130.000 TEU mit diesen Zügen transportiert.

Durch Kooperationen mit chinesischen Partnern soll im Interesse der deutschen Exportwirtschaft weiteres Wachstum entlang der Korridore der Seidenstraße ermöglicht werden. duisport engagiert sich derzeit vor allem beim Aufbau des weltweit größten Industrie- und Logistikparks „Great Stone“ nahe dem weißrussischen Minsk. In einem Konsortium mit europäischen und asiatischen Partnern soll mittelfristig die Transportzeit der Chinazüge von derzeit 14 auf perspektivisch 10 Tage reduziert werden.

Wesentliche Projekte in 2018

startport

Seit der Gründung der Innovationsplattform Logistik „startport“ durch duisport Ende 2017 wurde bisher bereits insgesamt 20 Startup-Unternehmen am Duisburger Innenhafen die Möglichkeit gegeben, innovative logistische Lösungen zu entwickeln. Der Andrang der Gründer nimmt zu. Zu den startport-Exklusivpartnern Evonik, Klöckner & Co. und Initiativkreis Ruhr gehören seit Anfang 2019 nun auch die RAG Stiftung und Borussia Dortmund. duisport komplettiert sein Engagement auf diesem Sektor durch eine aktive Beteiligung am Digital Hub des Dortmunder Fraunhofer-Instituts.

Gewerbe- und Industrieareal Garzweiler

duisport und die RWE Power AG entwickeln gemeinsam ein 53 Hektar großes Areal auf dem Gebiet der Stadt Grevenbroich und der Gemeinde Jüchen. Auf der rekultivierten Fläche des Tagebaus Garzweiler soll ein Gewerbe- und Industriegebiet entstehen. Die lokale Politik unterstützt das Vorhaben als wichtigen Schritt zum Strukturwandel ebenso wie die Landesregierung.

logport V in Oberhausen

Die logport ruhr GmbH, ein Joint Venture von duisport und RAG Montan Immobilien, bereitet derzeit ein 30-Hektar-Areal in Oberhausen für die Edeka Handelsgesellschaft Rhein Ruhr mbH auf. Dort entsteht ein Logistikzentrum mit über 1000 Arbeitsplätzen.

logport VI in Duisburg-Walsum

Die Rückbauarbeiten auf dem 40 Hektar großen Areal einer ehemaligen Papierfabrik sind abgeschlossen. Dort entsteht ein trimodal angebundenes Containerterminal direkt am Rhein. Hier sind die ersten Ansiedlungen bereits auf den Weg gebracht. Etwa 600 neue Arbeitsplätze sollen entstehen und derzeit wird bereits über eine Ausweitung durch Zukauf weiterer Flächen in der Größenordnung von etwa 15 Hektar verhandelt.

Automotive Cluster

Der VW-Konzern hat 2018 sein CKD-Geschäft für Audi und VW auf logport II konzentriert. Damit ist Duisburg-Wanheim das weltweit größte CKD-Verpackungszentrum im Konzern. Daimler ist mit seinem Engagement bereits erfolgreich gestartet.

Neuansiedlungen

duisport hat auch 2018 wieder erfolgreich Gewerbe- und Logistikflächen vermarktet. Es handelt sich um insgesamt 223.000 Quadratmeter Fläche, unter anderem für die Unternehmen Amazon in Kasslerfeld, Flaschenpost im Freihafen, EMR European Metal Recycling auf der Schrottinsel sowie TIP Trailer Services auf logport III. Insgesamt stehen im Duisburger Hafen ca. 2,2 Mio. Quadratmeter überdachte Lagerfläche zur Verfügung, die von rund 300 im Hafen ansässigen Unternehmen genutzt werden.

Jobs für die Rhein-Ruhr-Region

Allein durch die Ansiedlungen von Amazon und dem ehemaligen Startup Flaschenpost sind 2018 über 500 neue Arbeitsplätze im Duisburger Hafen entstanden. Schätzungen zufolge sind die Arbeitsplätz in der Rhein-Ruhr-Region rund 47.000 Menschen direkt oder indirekt vom Duisburger Hafen abhängig.

Nachhaltigkeit

Im Rahmen der 2016 beschlossenen Kooperation von duisport und innogy, den Duisburger Hafen zum „Drehkreuz für die Energiewende“ auszubauen, wurden 2018 die ersten selbstklebenden ultraleichten Solarfolien an einer Hallenfassade im Duisburger Hafens angebracht. Diese sind von der innogy-Beteiligungsgesellschaft Heliathek entwickelt worden und finden in Duisburg erstmalig in einem Hafen Verwendung.

Im Frühjahr 2019 sind drei von innogy betriebene Landstromtankstellen in Duisburg-Ruhrort installiert worden. Dort können bis zu sechs an Land liegende Binnenschiffe gleichzeitig mit Strom versorgt werden. Weitere Landstromtankstellen auch für die wachsende Anzahl der im Duisburger Hafen liegenden Flusskreuzfahrtschiffe sind geplant.

Beim gemeinsamen Forschungsprojekt von duisport, RWE Supply & Trading und der Uni Duisburg-Essen zur Nutzung des umweltfreundlichen verflüssigten Erdgases LNG wurden 2018 die ersten umgerüsteten Fahrzeuge auf logport III in Betrieb genommen. Betankt werden die Fahrzeuge mit einer mobilen LNG-Tankanlage. Geplant ist eine stationäre LNG-Tankstelle im Duisburger Hafen.

Die Beleuchtung von über 100.000 Quadratmeter Hallenfläche wurde 2018 auf stromsparendes LED umgestellt. Die mehr als 500 Leuchten auf den gesamten hafeneigenen Straßen werden in diesem Jahr auf LED-Betrieb umgerüstet.

Quelle: duisport, Foto: Hans Blossey, trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld hält die duisport-Gruppe im Geschäftsjahr 2018 Kurs und hat einen Umsatz in Höhe von 278,6 Mio. Euro erzielt. Das ist eine Steigerung um 11,6 % gegenüber dem Vorjahr. © Hans Blossey

 

 

 




DACHSER wächst mit Augenmaß

DACHSER ist im Geschäftsjahr 2018 erneut substanziell gewachsen. Der Logistikdienstleister steigerte seinen konsolidierten Netto-Umsatz um 5,5 Prozent auf 5,57 Milliarden Euro. Die Zahl der Sendungen erhöhte sich wie im Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 83,7 Millionen, während die Tonnage um 3,0 Prozent auf 41,3 Millionen Tonnen anstieg. Mit insgesamt 30.609 Mitarbeitern, 1.511 mehr als im Vorjahr, berichtet DACHSER auch bei der Beschäftigtenzahl eine neue Bestmarke.

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen begünstigten erneut das Wachstum des weltweit tätigen Logistikdienstleisters. Dennoch machten sich zunehmend Herausforderungen bemerkbar: Die Knappheit an Berufskraftfahrern und gewerblichen Fachkräften in der Logistik, drohende Kapazitätsengpässe durch Laderaummangel und ausgeprägte Saisonspitzen sowie wachsende Unsicherheiten in Bezug auf Diesel-Fahrverbote, den Brexit und die Zukunft der internationalen Handelsbeziehungen. „Das Management knapper Ressourcen ist spätestens 2018 zur Kerndisziplin der Logistik geworden“, erläutert Bernhard Simon, CEO DACHSER SE. „Vor diesem Hintergrund muss man mit Wachstum bewusst umgehen und es so steuern, dass Qualität, Prozesse und Kosten in einer gesunden Balance bleiben. Nur ein nachhaltiges Wachstum kann auch unseren Mitarbeitern und Kunden zugutekommen.“

Das Business Field Road Logistics, in dem DACHSER den Transport und die Lagerung von Industriegütern (European Logistics) und Lebensmitteln (Food Logistics) zusammenfasst, entwickelte sich 2018 erneut dynamisch und steigerte seinen konsolidierten Netto-Umsatz um 6,6 Prozent auf 4,47 Milliarden Euro.

Den stärksten Zuwachs erlebte dabei die Business Line European Logistics, die mit einem Plus von 7,0 Prozent einen Netto-Umsatz von 3,55 Milliarden Euro erreichte. Sendungen und Tonnage wuchsen um je 3,1 Prozent. „Alle vier regionalen Business Units konnten dem Netzwerk starke Impulse geben. Die Netzwerkeffekte im Exportgeschäft sorgen dafür, dass sich das Wachstum der European Logistics Business Units fortsetzt und gegenseitig verstärkt“, kommentiert Bernhard Simon.

Auch die Business Line Food Logistics legte für 2018 robuste Umsatzzahlen vor. Der konsolidierte Netto-Umsatz steigerte sich um 5,3 Prozent auf 917 Millionen Euro. Einer zum Vorjahr nahezu unveränderten Sendungszahl stand ein Tonnage-Wachstum von 2,0 Prozent gegenüber. „Die konsequent verfolgte Qualitätsstrategie zahlt sich aus: DACHSER Food Logistics entwickelt sich nun schon seit vielen Jahren positiv und generiert Wachstum mit nationalen Transporten und Kontraktlogistik. Dazu kommen erfreuliche Steigerungsraten bei den grenzüberschreitenden Verkehren“, so Bernhard Simon. „Auf der anderen Seite erleben wir in diesem Segment besonders deutlich die Auswirkungen von Frachtraum- und Fahrermangel sowie die immer stärkeren Aufkommensschwankungen im Saisongeschäft.“

Das Business Field Air & Sea Logistics zeigte sich erneut volatil. Wechselkurseffekte, sinkende Frachtraten und ein geringeres Aufkommen auf der Route China-Europa sorgten dafür, dass der konsolidierte Netto-Umsatz bei rund 1,19 Milliarden Euro stagnierte. Einer um 2,9 Prozent geringeren Sendungszahl stand ein Tonnagewachstum von 6,6 Prozent, vor allem in der Seefracht, gegenüber. „Wir wollen Insellösungen bis 2020 komplett durch unser selbst entwickeltes Transport Management System Othello ersetzen. Mit dem kompletten Rollout in China haben wir 2018 einen Meilenstein erreicht“, erklärt Bernhard Simon. „Der Schlüssel zum werthaltigen Wachstum in der Luft- und Seefracht liegt im Beherrschen und Steuern von komplexen Schnittstellen und der tiefen Integration unserer Logistiksysteme. Wie im europäischen Landverkehr zuvor werden sich auch hier die Investitionen in Integration und Standardisierung auszahlen.“

Investitionen in Personal, Kapazitäten und Innovationen sind für DACHSER der Schlüssel zum weiteren Wachstum in Zeiten knapper Ressourcen. 2018 investierte das Unternehmen 126 Millionen Euro in Logistikanlagen, IT-Systeme und die technische Ausstattung. Für 2019 stehen 234 Millionen Euro im Plan. Darüber hinaus setzt der Logistikdienstleister konsequent auf die Ausbildung und kann hier gerade bei den Berufskraftfahrern beträchtliche Erfolge vorweisen. „Mit aktuell 207 Auszubildenden in der DACHSER Service & Ausbildungs GmbH zählen wir mittlerweile zu den größten Fahrerausbildern in Deutschland. Im nächsten Schritt werden wir unseren Fokus auf die gewerblichen Fachkräfte in Umschlaglager und Warehouse erweitern“, sagt Bernhard Simon.

Quelle und Foto: Dachser

 

 

 




Mehr Frachttransporte per Binnenschifffahrt

Der Hafenbetrieb Rotterdam und die Stichting Multimodaal Coördinatie en Adviescentrum Brabant (MCA Brabant) haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Zusammenarbeit zielt auf die Durchführung von mehr Containertransporten per Binnenschifffahrt zwischen Rotterdam und Nordbrabant ab.

2018 wurden im Rotterdamer Hafen über 8,6 Mio. Container umgeschlagen (14,5 Mio. TEU). Nordbrabant ist mit über 1 Mio. Containern eine der bedeutendsten Hinterlandregionen von Rotterdam, hat jedoch einen relativ hohen Anteil an Lkw-Transporten und damit an der weiter zunehmenden Belastung des Straßennetzes. Mit einem verstärkten Frachttransport per Binnenschifffahrt anstatt mit dem Lkw (Modal Shift) wäre eine bessere Erreichbarkeit des Hafens und auch der Region möglich.

Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Container, Stückgut und Logistik beim Hafenbetrieb Rotterdam: „Eine durchdachte Verbindung des Rotterdamer Hafens mit Brabant ermöglicht eine strukturell höhere Zuverlässigkeit des multimodalen Transports und trägt damit zur Nachhaltigkeit bei Erreichbarkeit und Wachstum eines der bedeutendsten Logistikhotspots in den Niederlanden bei.”

Hendrik-Jan van Engelen, Vorstand der Stiftung MCA Brabant: „Eine gute Verbindung mit dem Rotterdamer Hafen über das Wasser ist für Brabanter Verlade- und Transportunternehmen von wesentlicher Bedeutung, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. Dadurch werden nicht nur zahlreiche Lkw von der Straße geholt, zuverlässige Schiffsverbindungen sorgen auch für Zuverlässigkeit in der gesamten Lieferkette. Wir sind sehr bestrebt, alle Initiativen, die wir mit dieser Zusammenarbeit beabsichtigen, in Gang zu setzen.“

Eine der Initiativen, die die Partner 2019 umsetzen, ist der Ausbau des digitalen Informationsaustauschs zwischen dem Rotterdamer Hafen und den Brabanter Binnenschifffahrtsterminals. Indem wir rechtzeitig die korrekten Informationen teilen, beispielsweise über die Ankunft von (See-) Schiffen und Containern, kann auf beiden Seiten effizienter geplant werden und kommt es zu weniger Verzögerungen in der Binnenschifffahrt. Außerdem werden die Partner prüfen, wie der Transport zwischen Brabant und Rotterdam rasch nachhaltiger gestaltet werden kann, etwa durch die Nutzung von Batteriespeichern für den Antrieb von Binnenschiffen.

Der Kooperationsvertrag knüpft an frühere Initiativen des Hafenbetriebs Rotterdam an, mehr Containerfracht zu bündeln und nach einem festen Fahrplan für Verbindungen von Punkt zu Punkt zu transportieren. So entstand 2018 der sog. West-Brabant-Korridor. Diese Verbindung zwischen den Deepsea-Containerterminals auf der Maasvlakte und den
Brabanter Binnenschifffahrtsterminals in Moerdijk, Oosterhout und Tilburg sorgte bereits für 20 % mehr Frachttransporte per Binnenschifffahrt und eine um 35 % kürzere Hafenverweilzeit der Binnenschiffe.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 




Eine Ära geht zu Ende

12 Jahre lang prägten die verschiedenfarbigen „Sandberge“ das Bild des Alberthafens. Rund 270.000 Tonnen Flussspat wurden während dieser Zeit im Hafen Dresden umgeschlagen und gelagert. Pro Jahr haben etwa 35 Binnenschiffe rund 22.000 Tonnen Flussspat transportiert.

Flussspat – ein Mineral, das als Massengut hervorragend für den Transport per Binnenschiff geeignet ist. Aus verschiedenen Bergwerken weltweit wird der Rohstoff per Seeschiff nach Rotterdam gebracht und anschließend per Binnenschiff zum Alberthafen Dresden, wo die sortenreine Lagerung erfolgt. Lediglich die „letzte Meile“ bis zum Kunden Fluorchemie in Dohna wird per LKW absolviert.

Nun wurde die Lagerung ab 01.04.2019 auf der bisherigen Hafenfläche durch das Umweltamt Dresden untersagt. Grund hierfür seien laut der Behörde „erhebliche Mängel an den Hafenanlagen, die zur Gefährdung von Boden und Gewässer führen.“ Damit bleibt der Fluorchemie in Dohna, die den Flussspat seit 1903 auf ihrem Gelände verarbeitet, nur eine Lösung: die Anlieferung des Rohstoffes per LKW. „Wenn 20.000 Tonnen Flussspat ab jetzt auf der Straße transportiert werden müssen, sind das etwa 800 LKW-Fahrten zusätzlich“, erklärt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Dadurch werden die ohnehin schon stark befahrenen Autobahnen noch mehr belastet.“

Um die Fluorchemie bei den Flussspat-Zuführungen zu unterstützen, hat die SBO eine Kooperation mit dem Hafen Haldensleben (UHH Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben mbH) geschlossen. „Ab 01.04.2019 werden die Flussspat-Binnenschiffe nun in Haldensleben ausgeladen“, sagt Heiko Loroff. „Anschließend erfolgt der LKW-Transport in das rund 270 Kilometer entfernte Dohna.“

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH

 

 

 




Loods 6 kurbelt Schüttgutumschlag an

Mit der Fertigstellung von Loods 6 am Laurenshaven-Terminal von EBS ist der Rotterdamer Hafen wiederum um einen Wettbewerbsvorteil beim Umschlag hochwertiger Mineralien und Biomasse reicher. Für European Bulk Services bedeutet dies zudem den nächsten Schritt beim Übergang von Kohle zu anderen Produkten.

Die Ausmaße des neuen Komplexes sind schlichtweg beeindruckend. Insgesamt wurden 126.000 Kubikmeter überdachter Lagerkapazität hinzugefügt, womit die Gesamtkapazität von EBS in Rotterdam 650.000 Kubikmeter erreicht. Das Besondere an dieser Lagerhalle ist, das der Kunde Hudig & Veder nicht nur einen langfristigen Vertrag für die Miete des größten Teils dieser Lagerkapazität abgeschlossen hat, sondern dass er zudem 25 Prozent der Finanzierungskosten für den Neubau übernommen hat. „Indem wir Miteigentümer geworden sind, können wir – in Koordination mit EBS – unseren Auftraggebern mehr maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, erläutert Hans Lagendijk, Manager bei Gans Cargo Operations (Teil der Hudig & Veder-Gruppe). „Dies stärkt unsere Marktposition und somit die Attraktivität von Rotterdam als Logistikdrehscheibe beispielsweise für Mineralien, Biomasse und kalzinierten Petrolkoks.

Den Teil, den Hudig & Veder nutzt, ist auf zehn Zonen à 3.500 Kubikmeter und sieben Zonen à 5.000 Kubikmeter aufgeteilt. Eine dieser Zonen verfügt über eine überdachte Durchfahrt zu einer angrenzenden Flachhalle von 20.000 Quadratmetern, in denen mithilfe von mobilen Zwischenwänden verschiedene Mineralien und Biomasse separat voneinander gelagert werden können. „Mit dieser neuen Lagereinrichtung sind wir nicht nur flexibel, sondern wir können auch die unterschiedlichen Posten sauber, trocken und kontaminationsfrei lagern“, sagt Henk Hoepel, Manager Hudig & Veder Bulk. „Das ist wichtig, da wir vor allem mit hochwertigen Mineralien und Tonarten wie Bauxit, Bentonit und Perlit arbeiten. Diese werden häufig nur in kleinen Mengen gleichzeitig in den Produktionsprozessen unserer Kunden verwendet. In Rotterdam verwalten wir einen Vorrat, der von dort aus, für gewöhnlich per Leichter oder Lkw, weiter zu Zwischenlagern in der Nähe von Fabriken in Deutschland, Österreich, Belgien und Nordfrankreich transportiert wird.

Eine der schönen, innovativen Aspekte der Halle ist, dass sie mit einem von EBS selbst entwickelten Lukensystem ausgestattet ist. Der Kranmaschinenführer kann mit einem Druck auf eine Taste den richtigen Teil der Halle öffnen und schließen, wodurch Schüttgut, ohne jeglichen Transport, direkt vom Schiff aus in den Hallen gelagert wird. Aufgrund von Schutzdächern an der Außenseite der Halle kann das Beladen der Lkws jetzt, anders als zuvor, auch bei regnerischem Wetter weitergehen. Dies sorgt zudem dafür, dass die Prozesse in und um die Halle effizienter werden.

Zusätzlich zum Bau der Halle wurde in einen Hafenmobilkran 6 für 50 Tonnen von Gottwald investiert. Der Behälter enthält eine kalibrierte elektronische Wiegeeinrichtung. Hoepel: „Dies ist eine echte Verbesserung hinsichtlich der herkömmlichen Gewichtsermittlung mithilfe von Eichaufnahme und Schiffseiche. Die Präzision ist beispiellos. Nicht unwichtig, wenn man mit kostbaren Mineralien arbeitet.“

Die Begeisterung für die neue Lagervorrichtung und den Kran wird von EBS geteilt. „Eine tolle Kombination“, nennt dies Jan de Wit, Geschäftsführer von EBS. Neben der Kapazität, die Hudig & Veder nutzt, hat EBS zusätzlich 40.000 Kubikmeter im neuen Komplex realisiert, die ebenfalls bereits vollständig genutzt werden. „Die Halle symbolisiert auch schön den Übergang, den wir als Umschlagsunternehmen durchleben.“ Drehte sich früher alles um Kohle, haben wir jetzt sehr viel mit anderen Produkten wie Mineralien, landwirtschaftlichen Schüttgütern und Biomasse zu tun. Wir folgen der Energiewende.“

Das bedeutet nicht, dass überhaupt keine Kohle mehr über die Standorte der Tochterunternehmen von HES International B.V. im Laurenshaven und Europoort umgeschlagen wird. „Für die Energiegewinnung ist es wirklich wesentlich weniger, aber in der Stahlindustrie wird sie natürlich noch genutzt.“

Die Realisierung der neuen Halle bedeutet nicht, dass man sich bei EBS gemütlich zurücklehnen kann. Die Planung geht in vollem Umfang weiter. De Wit: „Wir hoffen in Kürze, in Absprache mit dem Hafenbetrieb, den Tiefgang für Loods 6 auf zwölf Meter ausbauen zu können. Dies schafft noch mehr Möglichkeiten für effiziente Zu- und Abfuhr. Zudem wird (unter anderem mit Hudig & Veder) nach einer Möglichkeit für eine Erweiterung der geschlossenen Lagerung am Laurenshaven-Terminal Ausschau gehalten. Aber auch am Standort Europoort wird bald der erste Spatenstich gesetzt. „Dort möchten wir eine neue Halle mit einer Kapazität von 50.000 Kubikmetern für Lebens- und Futtermittel realisieren. Denken Sie dabei an Sojamehl, Mais, Weizen und andere Getreidesorten. Das ist natürlich etwas völlig anders, aber illustriert wiederum die Vielfalt unseres Unternehmens und die Möglichkeiten von Rotterdam als führender europäischer Logistikdrehscheibe.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam