Erste europäische LNG-Bunkeranlage in Köln

Bislang werden viele Binnenschiffe mehrheitlich mit Diesel angetrieben. Als alternativer Kraftstoff wird Flüssiggas (LNG) aber immer interessanter. Im Hafen Köln Niehl wird derzeit die erste europäische Festbunkerstation für verflüssigtes Erdgas durch die Firma PitPoint.LNG errichtet.

Die englische Abkürzung LNG bedeutet Liquefied Natural Gas – also verflüssigtes Erdgas. LNG ist farblos, ungiftig und wird produziert, indem Erdgas auf minus 162 Grad Celsius gekühlt wird. „Wir sind sehr froh, gemeinsam mit PitPoint die LNG-Tankstelle im Hafen Köln-Niehl realisieren zu können. Für uns stellt das Projekt eine Investition in die Zukunft dar, da mit LNG betriebene Motoren weniger Schadstoffe ausstoßen. Die Fahrzeuge sind somit sauberer unterwegs“, freut sich Jan Sönke Eckel, Geschäftsführer des Hafenverbund-Betreibers RheinCargo GmbH & Co. KG.

Derzeit befindet sich die Anlage, für die ein 20 Meter langer Tank geliefert wurde, im Bau. Die geplante Eröffnung im September 2019 ist ein wichtiger Schritt, um LNG als sauberen Kraftstoff für die Binnenschifffahrt verfügbar zu machen. Die Bunkeranlage wird der erste feste LNG-Betankungsstandort für Binnenschiffe in Europa sein. Während LNG-Binnenschiffe derzeit überwiegend noch  von  Tankwagen beliefert werden,  bietet  eine Feststation große Vorteile, wie zum Beispiel mehr Flexibilität durch 24/7-Verfügbarkeit. Die Maßnahme entspricht den Plänen der Europäischen Kommission, eine LNG-Infrastruktur auf Straße und Wasser zu realisieren.

„Mit dem Bau dieser Bunkeranlage machen wir einen großen Schritt in Richtung unseres Ziels, einen saubereren Transport auf Straße und Wasser zu ermöglichen. Die Bunkeranlage an Europas verkehrsreichster Wasserstraße ist ein wichtiger Meilenstein beim weiteren Ausbau der internationalen LNG-Tankinfrastruktur“, erklärt Jan Willem Drijver, Geschäftsführer PitPoint.LNG.

Quelle: RheinCargo, Foto: PitPoint




Mannheimer Akte im Maritiem Museum

Per Polizeiboot traf jetzt ein einzigartiges Dokument im Maritiem Museum Rotterdam ein: die Mannheimer Akte. Die niederländische Ministerin Cora van Nieuwenhuizen (Infrastruktur und Wasserwirtschaft) nahm den Vertrag, der bereits seit anderthalb Jahrhunderten freien Handel auf dem Rhein gewährleistet, entgegen.

Aufgrund des 150-jährigen Bestehens dieses Vertrags legt das Dokument eine historische Strecke über den Rhein zurück. Es wurde bereits in Mannheim, Bonn und Duisburg ausgestellt und ist nun einige Monate im Maritiem Museum zu sehen.

Der Rhein ist der am stärksten befahrene Fluss Europas und verbindet Rotterdam mit dem deutschen Hinterland. Dennoch war es jahrhundertelang nicht einfach, dort Handel zu treiben: die Instandhaltung war schlecht und es wurde viel Zoll erhoben. Am 17. Oktober 1868 wurde dies dank der Mannheimer Akte definitiv beendet. Der Vertrag wurde von sechs Rhein-Anliegerstaaten geschlossen, und zwar von Frankreich, den Niederlanden und vier ehemaligen deutschen Staaten.
Die Mannheimer Akte regelt den Verkehr auf dem Rhein und ermöglicht einen freien und gemeinsamen Transportmarkt. Der Vertrag bewährt sich schon seit über 150 Jahren. Er ist ein wichtiges Symbol der europäischen Zusammenarbeit und einer der ältesten internationalen Verträge, die noch in Kraft sind.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Marco de Swart, v.l.n.r. Bert Boer (Generaldirektor des Maritiem Museums), Ministerin Cora van Nieuwenhuizen (Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft), Allard Castelein (Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam).