Deutliche Reduzierung der Emissionen

„Just-In-Time“ (JIT)-Abläufe haben das Potenzial, die Zeit zu verkürzen, welche Schiffe außerhalb der Häfen stillliegen, und tragen dazu bei, schädliche Emissionen zu reduzieren und Treibstoffkosten einzusparen.

Dies kann erreicht werden, indem einem Schiff im Voraus die relevanten Informationen über die gewünschte Ankunftszeit mitgeteilt werden, so dass es die optimale Geschwindigkeit einstellen kann. Ein Desktop-Test im Just-in-Time-Schiffsbetrieb hat zu positiven Ergebnissen geführt und gezeigt, dass die Emissionen deutlich reduziert werden können. Der Versuch wurde von Mitgliedern der IMO-geführten Global Industry Alliance to Support Low Carbon Shipping (GIA) beim Hafenbetrieb Rotterdam durchgeführt (10. Juli).

Die technische Beraterin Astrid Dispert sagte dazu: „Es ist mehr Validierung erforderlich und letztlich eine Echtzeit-Just-in-Time-Version – und genau darauf arbeiten wir hin. Der Desktop-Test zeigte jedoch das Potenzial und den klaren Nutzen, den eine frühzeitige Kommunikation zwischen Schiffen, Hafenbehörden und Terminals mit sich bringen kann, da diese eine Geschwindigkeitsoptimierung während der Reise ermöglicht.“

Während des Desktop-Tests, wurde ein paar Mal eine Fahrt zwischen Bremerhaven und Rotterdam (eine Entfernung von 247 nm) simuliert. Im ersten Business-as-usual-Szenario erhält das Schiff ein Update darüber, wann es beim Pilot Boarding Place am ersten Calling-In-Point ankommen soll, (wenn sich das Schiff in UKW-Funkreichweite befindet, in einer Entfernung von etwa 30 nm vom Hafen). Der Zeitpunkt, zu dem das Schiff am Pilot Boarding Place ankommen soll, hängt von einer Reihe von Variablen ab; dazu gehört die Verfügbarkeit des Terminals sowie die der Lotsen und Schlepper. Die Informationen werden jedoch häufig erst dann geschickt, wenn das Schiff bereits relativ dicht in der Nähe des Hafens ist.

Im zweiten Just-in-Time-Szenario erhält das Schiff wesentlich früher auf seiner Fahrt nach Rotterdam verschiedene Updates darüber, wann es beim Pilot Boarding Place ankommen soll. So kann das Schiff seine Geschwindigkeit optimal anpassen.

Beim Vergleich der zwei Szenarien wurden beim Just-in-time-Szenario 23 % weniger Treibstoff konsumiert – ein beträchtlicher Rückgang in puncto Treibstoff und daher auch bei den Emissionen.
Aus diesem Test erhaltene Daten werden in einen Just-in-Time-Leitfaden eingegeben, der derzeit von der GIA erstellt wird. Der Test wurde von Vertretern des Hafenbetriebs Rotterdam, Maersk, MSC, IMO und Inchcape Shipping durchgeführt.

Die GIA ist eine innovative Public-Private-Partnership-Initiative der IMO im Rahmen des GEF-UNDP-IMO Global Maritime Energy Efficiency Partnerships (GloMEEP)-Projekts, das darauf abzielt, führende Vertreter der Schifffahrtsindustrie zusammenzubringen, um ein energieeffizientes und CO2-armes maritimes Transportsystem zu unterstützen.

Quelle und Foto: IMO, Vertreter von Hafenbetrieb Rotterdam, Maersk, MSC, IMO en Inchcape Shipping