NRW investiert 2020 weiter auf Rekordniveau

Das Verkehrsministerium setzt mit dem Haushalt 2020 den Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlauf fort. Vernetzung und Digitalisierung, Reaktivierung von Schienenstrecken und Ausgaben in den ÖPNV sowie der Ausbau des Radwegenetzes sind weitere Schwerpunkte im Haushaltsentwurf 2020.

Der Etat des Verkehrsministeriums soll im nächsten Jahr weiter steigen auf insgesamt 2,93 Milliarden Euro. Das sind 65 Millionen Euro mehr als in 2019. „Wir erhöhen das Tempo. Mehr Personal für schnellere Planung und Genehmigung, Ausbau und Sanierung, mehr Mittel für Vernetzung und Digitalisierung. Die Investitionen in unsere Infrastruktur bleiben auf Rekordniveau. Noch nie zuvor wurde auch so viel Geld in das Radwegenetz in Nordrhein-Westfalen investiert wie heute“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Vorstellung der Haushaltseckdaten in Düsseldorf.

Um die deutlich gestiegenen Planungen möglichst schnell zu genehmigen, werden die für Genehmigung zuständigen Bezirksregierungen personell gestärkt. Sie sollen acht Stellen für Planfeststellungen bekommen. „Voraussetzung für den Bauhochlauf ist ein Planungs- und Genehmigungshochlauf. In den vergangenen zwei Jahren gab es mehr Mitarbeiter für Planung. Jetzt machen wir weiter Tempo bei den Genehmigungen“, erklärte Hendrik Wüst.

Die wesentlichen Haushaltszahlen im Überblick:

  • Erstmals sind für Maßnahmen der Digitalisierung und Vernetzung im ÖPNV in einem eigenen Haushaltsansatz Mittel von 12,8 Millionen Euro reserviert.
  • Für vernetzte Mobilität sind 11,5 Millionen Euro veranschlagt.
  • Für den ÖPNV sind in 2020 insgesamt über 1,8 Milliarden Euro eingeplant. Das sind rund 57,8 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr. Rund 1,5 Milliarden davon sind Bundesmittel.
  • Für das Azubi-Ticket sind 9 Millionen Euro eingeplant. Für die Ausbildungsverkehre insgesamt sind im Haushaltsentwurf 2020 etwa 139 Millionen Euro eingeplant.
  • 2020 sind für Investitionen in das Radverkehrsnetz 47 Millionen eingeplant: 12,4 Millionen Euro für Radwege an Landesstraßen, 17,1 Millionen für kommunalen Radwegebau, 9,25 Millionen für Radschnellwege und 8,5 Millionen Euro für Radwege an Bundesstraßen. Das entspricht dem Niveau von 2019.
  • Die Förderung der Nahmobilität wird verstetigt und bleibt im Etatansatz auf der Höhe von 26,77 Millionen Euro.
  • Die Investitionen in die Landesstraßen sollen steigen:

o   plus 5 Millionen Euro für den Ausbau von Landesstraßen von 47 auf 52 Millionen

o   plus 10 Millionen Euro für den Erhalt von Landesstraßen von 175 auf 185 Millionen

  • Die Ausgaben für den kommunalen Straßenbau sollen ebenfalls steigen, um 5 Millionen Euro. Das Verkehrsministerium hatte im März 2019 die Fördersätze von 60 auf 70 Prozent erhöht: Finanzschwache Kommunen erhalten einen erhöhten Satz von 75 Prozent. Für alle Kommunen beträgt die Förderung des kommunalen Anteils bei der Beseitigung und Sicherung von Bahnübergängen jetzt 80 Prozent statt bisher 70 bzw. 75 Prozent.
  • Das Land kompensiert die Entflechtungsmittel des Bundes, die die Kommunen erhalten haben. Die Mittel werden je zur Hälfte für Projekte im ÖPNV oder im kommunalen Straßenbau verwendet. Nordrhein-Westfalen kompensiert diese Bundesmittel von 259,5 Millionen Euro vollständig aus dem Landeshaushalt.
  • Der im vergangenen Jahr erhöhte Topf für kleinere Um- und Ausbaumaßnahmen von Landesstraßen (bis 3 Millionen Euro) wird auf dem Niveau von 2019 mit 10 Millionen Euro weitergeführt.
  • Die Förderung der NE-Bahnen wird auf dem Vorjahresniveau in Höhe von 6 Millionen Euro fortgeschrieben.
  • Für das Bündnis für Mobilität stehen auch 2020 weiterhin 1,25 Millionen Euro zur Verfügung, um frühe Bürgerbeteiligung zu gewährleisten.

Quelle und Foto: Ministerium für Verkehr des Landes NRW, Foto: Ministerium für Verkehr des Landes NRW/ Ralph Sondermann

 

 

 




3. Internationalen BME/VDV-Intermodalkongress

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) landen zum 3. Internationalen BME/VDV-Intermodalkongress am 29. und 30. Oktober in in Bremen ein. Der Kongress steht unter dem Motto „Intermodalverkehre über die Seehäfen der Nordrange – Strategien, Innovationen und Zukunftsperspektiven“

Die Schiene soll in Zukunft (noch) erheblich mehr Mengen transportieren, damit der Verkehrsbereich seinen Beitrag zum Klimawandel leisten kann. Aber wie sehen die Rahmenbedingungen für ein weiteres Wachstum aus? Nach einem rasanten Wachstum der Containerverkehre über die Seehäfen stößt die Schiene immer mehr an Kapazitätsgrenzen in den Häfen und im Hinterland. Die zentralen Frage lauten also: Wie können zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden? Wo stecken Potenziale in der Infrastruktur, beim Umschlag, beim Personal, bei Fahrzeugen und bei der Gestaltung der Prozesse in den Logistikketten.

Der 3. Internationale BME/VDV-Intermodalkongress wird Antworten auf diese Fragen suchen. Die Teilnehmer werden einen Blick in die Zukunftswerkstatt der unterschiedlichen Akteure werfen und sich mit Rahmenbedingungen, Potenzialen und Maßnahmen für Mehrverkehr auf der Schiene über die Seehäfen der Nordrange beschäftigen. Die Organisatoren erwarten mehr als 100 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern Europas. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch (Simultanübersetzung wird angeboten).

Die Teilnehmer können die Gelegenheit zum Networking, Erfahrungsaustausch und Benchmarking mit nationalen und internationalen Vertretern von Transportkunden, Eisenbahnen, Bahnspeditionen, Intermodaloperateuren, Hafen-und Terminalbetreibern, Fahrzeuganbietern, Behörden, Verbänden und anderen Unternehmen/ Institutionen nutzen. Außerdem wartet auf sie ein attraktives Rahmenprogramm:  Am 28. Oktober gibt es ab 14.30 Uhr „Intermodalverkehr zum Anfassen“ wenn der Hafen Bremerhaven besucht und ein Blick in das Eurogate Container Terminal Bremerhaven geworfen wird.

Anmelden sind hier möglich

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

 




Präzisions-Roboter arbeitet im Block „Fortuna“ im Hafen

Er arbeitet präzise, rasch und sicher: ein innovativer Roboter der Firma Kawasaki, der zurzeit im Kraftwerk Lausward im Rahmen einer regulären Revision im Einsatz ist. Seine Aufgabe: der Austausch der rund 500 Kilogramm schweren Brenner der offenen Gasturbine – eine Millimeterarbeit.

Turbinenhersteller Siemens testet den Präzisionsroboter und weitere Innovationen in einem der modernsten Gaskraftwerke der Welt: Block „Fortuna“. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, informierte sich vor Ort darüber, wie die innovative Maschine an diesem besonderen Ort arbeitet.

Eine Neuheit in Düsseldorf: Erstmals kommt bei der turnusmäßigen Inspektion von Block „Fortuna“ ein Roboter des japanischen Konzerns Kawasaki Heavy Industries zum Einsatz. Das Gaskraftwerk befindet sich aktuell im vierten Betriebsjahr und gehört – seit es 2016 in Betrieb genommen wurde – zu den modernsten und effizientesten Gaskraftwerken der Welt. Mit einer Einsparung von mehr als einer Million Tonnen CO2 im Jahr leistet es zudem den bislang größten Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Bereitschaft, in innovative Technologie zu investieren, hat sich bei den Stadtwerken Düsseldorf bewährt. Zur Innovation gehören auch das Experimentieren und Ausprobieren neuer Technologien.

„In Nordrhein-Westfalen gestalten wir Innovationen, die für den technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt von großer Bedeutung sind. Der Einsatz des neuartigen Roboters im Hightech-Kraftwerk Block ‚Fortuna‘ zeigt den Pioniergeist und Innovationswillen, der die Wirtschaft unseres Landes so stark macht“, sagte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Besichtigung der Hightech-Anlage.

Wenn es darum ging, das Leben in der Stadt zu verbessern, dann hat man sich bei den Stadtwerken in deren über 150-jähriger Geschichte nicht einfach mit den verfügbaren Technologien zufriedengegeben, sondern neue Lösungen eingesetzt. So wurde 1866 das erste Gaswerk gebaut, um Düsseldorfs Bürgerinnen und Bürgern die zuverlässige Versorgung mit Gaslicht zu gewährleisten und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit zu leisten. Deshalb prägt die Besinnung auf die eigenen Wurzeln auch heute noch die Entwicklung der Stadtwerke. Womit für Dr. Udo Brockmeier, den Vorstandsvorsitzenden der Stadtwerke Düsseldorf, in Zukunft das Geschäft auch wieder näher an der Arbeit der Gründungsjahre als an dem Geschäft der vergangenen drei Jahrzehnte liegt, das vor allem durch Standardgeschäft geprägt war.

Stetige Transformation entlang der Entwicklung der Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen, das ist die Erfolgsgeschichte der Stadtwerke Düsseldorf – das trifft aber auch auf die Firmen-Historie des japanischen Konzerns Kawasaki zu. Dieser begeisterte die mobile Welt vor 45 Jahren mit dem Motorrad Kawasaki 750 H2. Bis Ende der 60er-Jahre war das Motorrad lediglich ein günstiges und verlässliches Fortbewegungsmittel. Doch ab Anfang der 70er Jahre entwickelte es sich mit einer neuen Generation von sehr dynamischen, attraktiven und technisch innovativen Maschinen in Richtung Spaß, Erlebnis und Freizeitaktivität. Kawasaki setzte hier einen Meilenstein und produzierte ganz nebenbei eine Produkt-Design-Ikone.

Im Block „Fortuna“ kommt nun neueste Roboter-Technik des Unternehmens zum Einsatz – eine Welt-Premiere in Düsseldorf. Der von Siemens eingesetzte neuartige Kawasaki-Roboter ist ein Experte in Sachen Präzision: Er bugsiert die 500 Kilogramm schweren Brenner der Gasturbine scheinbar mühelos und millimetergenau in die dafür vorgesehenen Öffnungen. Allein durch seinen Einsatz reduziert sich die Dauer der Wartungsarbeiten von acht auf fünf Tage.

In einem nächsten Entwicklungsschritt dieser neuen Robotik-Anwendung, den Siemens im rahmen des Besuches vorstellte, folgt nun die Transformation hin zur Digitalisierung in Gestalt eines neu entwickelten „Digitalen Assistenten“. Er geht in den nächsten Wochen in die Pilotphase und könnte demnächst auch auf der Lausward eingesetzt werden.

Der Digitale Assistent sorgt für schnellere, präzisere und zuverlässigere Daten im Wartungsprotokoll. Zudem entlastet er den Servicetechniker vor Ort und verbessert die Arbeitssicherheit. Konkret: Der Servicetechniker, der eine digitale Brille mit eingebauter Kamera aufsetzt, nimmt auf, was er sieht und spricht.  Aus der Aufnahme wird im Anschluss umgehend das Wartungsprotokoll erstellt. Vorteile: Der Servicetechniker kann beide Hände benutzen, Papier, Stifte und Handkamera werden nicht mehr benötigt. Auch das Zuordnen von Notizen und Fotos sowie das manuelle Übertragen in den Wartungsbericht entfallen.

Entwickelt wurde dieser Digitale Assistent von Siemens in Mülheim in Kooperation mit dem Start-up-Unternehmen „Neohelden“, die Gewinner der Siemens-Challenge beim „RuhrSummit 2018“, dessen Schirmherr Minister Pinkwart auch in diesem Jahr ist.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG, Bild 1: von links: Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf AG, Jan-Hendrik Schmitz, Siemens, und Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.