Binnenschifffahrt klar umweltfreundlich

Der Güterverkehr per Binnenschiff trägt lediglich mit 0,8 % (1,1 Mrd. Euro) – und damit so wenig wie kein anderer Verkehrsträger – zu den jährlichen externen Gesamtkosten des Verkehrs in Deutschland in Höhe von 149 Mrd. Euro bei. Darunter versteht man jene Kosten, die durch die Mobilitätsteilnehmer verursacht, aber nicht von ihnen getragen werden, z.B. durch Klimabelastung, Luftverschmutzung, Unfälle oder Lärm. Negativer „Spitzenreiter“ ist der Straßengüterverkehr, der allein für 141 Mrd. Euro (94,5 %) der Kosten verantwortlich ist. Mit großem Abstand folgen der Schienenverkehr mit 5,7 Mrd. Euro (3,8 %) und der inländische Luftverkehr mit 1,3 Mrd. Euro (0,9 %).

Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie mit dem Titel „Externe Kosten des Verkehrs in Deutschland – Straßen-, Schienen- und Binnenschiffverkehr 2017“, die im Auftrag des Verkehrsbündnisses „Allianz pro Schiene e.V.“ vom Züricher Institut INFRAS durchgeführt wurde. Damit wird bestätigt, dass die Binnenschifffahrt ein effizienter und umweltfreundlicher Verkehrsträger ist.

Untersucht wurden auch die Durchschnittskosten des Güterverkehrs in Deutschland im Jahr 2017. Eingeflossen in die Berechnung sind die für die Ermittlung der externen Verkehrskosten maßgeblichen Kostenbereiche „Vor- und nachgelagerte Prozesse“, „Natur und Landschaft“, „Lärm“, „Unfälle“, „Luftschadstoffe“ und „Klima“. Die Binnenschifffahrt liegt dabei mit 2,19 Cent pro tkm nur kurz hinter der Güterbahn (2,04 Cent pro tkm). Die mit Abstand höchsten Durchschnittskosten des Güterverkehrs verursacht der Lkw mit 4,46 Cent pro tkm.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) begrüßt, dass die „Allianz pro Schiene“ mit der vorliegenden Studie eine profunde und verkehrsträgervergleichende wissenschaftliche Untersuchung zu den Kosten des Verkehrs in Auftrag gegeben hat. Immerhin datiert die letzte Studie dieser Art, das sog. „Planco-Gutachten“, das seinerzeit vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben worden war, aus dem Jahr 2007, das Bezugsjahr für die Datengrundlagen war das Jahr 2005. Somit bestand immenser Bedarf, endlich einen aktuellen Verkehrsträgervergleich zu erstellen.

Der BDB hatte in den vergangenen Jahren, gerade vor dem Hintergrund einer immer intensiver geführten Umweltdebatte um die Emissionen des Verkehrs, gegenüber dem BMVI immer wieder angeregt, die Planco-Studie zu aktualisieren. Nur mit fundiertem und aktuellem Datenmaterial ist eine fachliche Diskussionsführung über die Umweltbilanz von Verkehrsträgern überhaupt möglich. Diese Bemühungen waren leider vergeblich. Umso erfreulicher ist es, dass INFRAS nun entsprechende Berechnungen veröffentlicht hat.

Die Ergebnisse der nun vorliegenden Studie zu den externen Verkehrskosten in Deutschland zeigen deutlich auf, wie unsachlich in jüngster Vergangenheit geäußerte Vorwürfe in Richtung der Binnenschifffahrt waren. Beispielhaft genannt seien die Behauptung, Binnenschiffe würden maßgeblich zur Schadstoffbelastung in Innenstädten beitragen oder die daraus abgeleitete unsinnige Forderung nach einem „Tempolimit“ auf dem Rhein. Dies wird umso deutlicher, wenn man die nun errechneten externen Folgekosten ins Verhältnis mit der transportierten Gütermenge der einzelnen Verkehrsträger im Bezugsjahr 2017 setzt. Demnach verursacht die Binnenschifffahrt mit lediglich 4,93 Euro pro Tonne die geringsten Folgekosten. Zum Vergleich: Die externen Folgekosten pro Tonne betragen bei der Güterbahn 14,22 Euro, beim Lkw 44,59 Euro pro Tonne.

Trotz des guten Ergebnisses für die Binnenschifffahrt ist das Gewerbe bestrebt, künftig noch umweltfreundlicher zu werden, beispielsweise durch Investitionen in moderne und emissionsärmere Antriebe.

Quelle: BDB

 

 

 




Rotterdam Polymer Hubs wurde begonnen

Die Fundamente sind inzwischen angelegt und mit dem Bau des Logistikzentrums für den Rotterdam Polymer Hub wird bald begonnen. „Zum 1. April möchten wir ihn in Betrieb nehmen.“

„Wir haben eine straffe Bauplanung“, so Geert Van De Ven, Geschäftsführer des Rotterdam Polymer Hubs. „Das ist auch notwendig, denn wir haben feste Termine für die Fertigstellung. Die Übergabe ist für Anfang März geplant und die Inbetriebnahme ist für den 1. April 2020 vorgesehen.” Rotterdam bietet dann den ersten Logistikknotenpunkt speziell zur Lagerung von Polymeren, einem der bedeutendsten Rohstoffe für die Kunststoffindustrie. Der Bau umfasst nun die Realisierung von zwei Lagern mit einer Fläche von insgesamt 35.000 Quadratmetern und einer Lagerungskapazität von 550.000 t.

Neben dem Lager wird auch ein Containergelände mit einer Fläche von 15.500 Quadratmetern mit Hebeplattform zur Lagerung von Massengutcontainern angelegt.

Das Marktinteresse für den „RTM Polymer Hub“ ist sowieso groß. Einerseits lässt sich dies auf die Verkehrsstaus zurückführen, die sich in zunehmendem Maße auf den Transport von und nach Antwerpen, dem Marktführer im Polymerbereich, auswirken. Van De Ven: „Anderseits befinden wir uns hier auf der Maasvlakte an einem besonders effizienten Standort: mit sehr guten Verbindungen von und zum Hinterland und in der Nähe der Deepsea-Containerterminals. Besonders positiv ist, dass wir als erster Terminal, der nicht für Container bestimmt ist, eine Anbindung an die Container Exchange Route (CER) erhalten.” Die CER verbindet die Containerunternehmen auf der Maasvlakte und ermöglicht eine Minimierung der Austauschkosten für Container und eine Einsparung beim CO2-Fußabdruck.

Quelle und Grafik: Rotterdam Polymer Hub