Hafenbetriebs Rotterdam gründet PortXchange

Am 8. August 2019 stellte der Hafenbetrieb Rotterdam sein neues Unternehmen PortXchange BV vor. Aufgabe des neuen Unternehmens wird es sein, die Pronto-Plattform und die dazugehörige App für Häfen in aller Welt zugänglich zu machen.

Die Gründung eines separaten Unternehmens soll Partnerschaften mit verschiedenen Markteilnehmern weltweit ermöglichen. PortXchange wird Pronto gemeinsam mit den strategischen Partnern Shell International Trading and Shipping Company Limited („Shell“) und A.P. Moller – Maersk in mehreren Häfen außerhalb der Niederlande testen.

Die Gründung von PortXchange bietet eine Plattform, um neue strategische Partnerschaften mit anderen Häfen, Redeereien und Terminals einzugehen. Diese werden darauf ausgerichtet sein, intelligente digitale Lösungen wie Pronto weltweit einzuführen. Der Hafen Rotterdam geht damit einen weitern Schritt auf seinem Weg mit der Absicht, zum intelligenteste Hafen der Welt zu werden.

Für die erfolgreiche Einführung von Pronto in anderen Häfen ist das gegenseitige Vertrauen der Parteien unerlässlich, damit ein freier Datenaustausch stattfinden kann. Mit der Gründung eines separaten Unternehmens werden die Überparteilichkeit und Unabhängigkeit der Lösung gewährleistet und die Zusammenarbeit zwischen allen Teilnehmern der Supply Chain verbessert.

PortXchange soll die Effizienz der Hafennutzung steigern und Kunden bei der Reduktion ihrer Emissionen unterstützen, sowohl im Hafen selbst als auch auf dem Transport zwischen verschiedenen Häfen. Dafür bietet Pronto eine gemeinschaftliche Plattform, die von Transportunternehmen Reedereien, Agenten, Terminals, Hafenbetrieben und anderen (nautischen) Dienstleistungsanbietern genutzt werden kann. Diese Unternehmen können damit sämtliche Abläufe während eines Hafenaufenthalts auf Grundlage des Austausches standardisierter Daten perfekt planen, ausführen und überwachen. Darüber hinaus ermölgicht Pronto die Just-in-Time-Ankunft von Schiffen zum perfekten Zeitpunkt, was die Kohlenstoffemissionen senkt.

Die Führungsposition bei der digitalen Transformation wird den Rotterdamer Hafen effizienter, zuverlässiger und infolgedessen wettbewerbsfähiger machen. „Wenn wir unsere App für Häfen weltweit zugänglich machen, können wir das Potenzial digitaler Lösungen zugunsten der maritimen Gemeinschaft optimieren. Je mehr Häfen intelligente Lösungen einsetzen, desto wertvoller werden diese. Die Gründung eines separaten Unternehmens für die globale Einführung von Pronto ist ein ausgezeichnetes Beispiel für eine solche Herangehensweise“, erklärt Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam.

PortXchange hat bereits die ersten Partnerschaftsabkommen mit den Transportunternehmen Shell Shipping & Maritime und A.P. Moller – Maersk unterzeichnet. Castelein: „Pronto wird noch vor Ende des Jahres in europäischen und US-amerikanischen Häfen eingeführt. In den kommenden Jahren wollen wir Pronto für Häfen weltweit zugänglich machen. Um Pronto zu weltweitem Erfolg zu verhelfen, sind Partnerschaften mit großen internationalen Playern wie Shell und Maersk maßgeblich.“

„In der Schifffahrt entwickelt sich immer mehr ein globales, digital vernetztes End-to-End-Betriebsumfeld- vergleichbar mit Entwicklungen in der Luftfahrt“, erläutert Grahaeme Henderson, Vizepräsident von Shell Shipping & Maritime. „Bei Shell kann zum Beispiel unser digitales Onshore-Zentrum für jedes Schiff, das wir betreiben, 500 Datenpunkte pro Sekunde in Echtzeit analysieren. Wir sehen die Möglichkeit, die Effekte der Digitalisierung mit der Beteiligung an Pronto noch zu erweitern, um Hafenabläufe zu optimieren. Die bisherigen Ergebnisse unserer Testdurchläufe haben bereits den großen Nutzen wie gesteigerte Effizienz, reduzierte Brennstoff- und Betriebskosten und niedrigere Emissionen nachgewiesen..“

Es gibt unserer Meinung nach einen beträchtlichen Bedarf und gute Möglichkeiten, die Zusammenarbeit, Kommunikation und Nutzung einzelner Daten zwischen den Hafenbeteiligten zu verbessern, um Auslaufzeiten und Hafenaufenthalte für Schiffe zu optimieren“, erklärt Kent Stig Hagbarth – Head of Operations Execution. „Die Pronto-Plattform soll für eine Just-in-Time-Ankunft und einen optimierten Hafenaufenthalt unserer Schiffe sorgen. Mit dem Ziel nicht nur einer gesteigerten Terminzuverlässigkeit für unserer Kunden, sondern auch, um unsere beabsichtigte Reduktion der CO2-Emissionen umzusetzen.”

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 




HGK-Mitarbeiter fordern Ausbau-Beschluss

Die Belegschaft der Häfen und Güterverkehr Köln AG hat Ankündigungen von Kölner Politikern, die Planungen zum Ausbau des Godorfer Hafens formal stoppen zu wollen, mit Unverständnis zur Kenntnis genommen. Die Arbeitnehmervertreter befürchten negative Konsequenzen für Köln und die Unternehmen der HGK-Gruppe, sollte es wirklich zu einem Ende des Projektes kommen. Sie fordern stattdessen Erhalt und Umsetzung des Ausbau-Beschlusses.

„Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum der Ausbau des Godorfer Hafens nicht nur sinnvoll, sondern vielmehr zwingend notwendig ist“, sagt Michael Auer, Betriebsratsvorsitzender der HGK AG. Er wendet sich mit der Forderung, den weiterhin gültigen Beschluss des Kölner Stadtrates aufrecht zu erhalten, an Politiker der Mehrheitsfraktionen aus CDU und Grünen. Diese hatten bekundet, sämtliche Planungen formal beenden zu wollen.

Auer erinnert in dem Zusammenhang an die bevorstehende Umwandlung des Deutzer Hafens: „Die Arbeitnehmervertreter der HGK haben seinerzeit dem von der Kölner Politik gewünschten Verkauf des Deutzer Hafens zugestimmt, damit dort ein Wohn- und Geschäfts- quartier entstehen kann. Wir wollten der Stadtentwicklung auf keinem Fall im Wege stehen. Daran war aber auch unsere Forderung geknüpft, dass an anderer Stelle, zum Beispiel in Godorf, Umschlagflächen entwickelt werden“, so Auer.

Denn: „In ganz Deutschland gibt es einen starken Rückgang von Anlegestellen für die Binnenschifffahrt. Gleichzeitig vermeldet eine Stadt wie Köln stark wachsende Einwohnerzahlen, wodurch ein größerer Bedarf an Konsumgütern entsteht. Diese Entwicklungen stehen konträr zueinander“, analysiert Auer. Natürlich ist ein Hafenstandort wie Köln-Deutz „mitten in der Stadt nicht mehr plausibel darstellbar“, erklärt er, „aber genau aus diesem Grund ist ein Umschlagknoten am Stadtrand, wie er in Godorf entstehen soll, so sinnvoll.“ Hier plant die HGK die Errichtung eines vierten Hafenbeckens mit einem integrierten Container- Terminal, um so die Endkunden im Kölner Süden viel direkter bedienen zu können, was Lkw- Fahrten durch die City und über den Autobahnring reduzieren wird.

Auer, der auch als Sprecher der Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat der HGK AG wirkt, sieht darüber hinaus Vorteile für den Standort Köln: „Bei der Ford GmbH sollen in den kommenden Jahren beispielsweise viele Arbeitsplätze wegfallen. In Godorf können neue entstehen. Das wiederum stärkt den Wirtschaftsstandort. Köln ist seit jeher ein Zentrum für Handel und Industrie. Damit das aber auch so bleibt, ist der Erhalt und der Ausbau der Infrastruktur zwingend nötig.“

Einen weiteren Punkt pro Hafenausbau im Süden Kölns sieht Auer in der aktuellen Diskussion um den Klimanotstand. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass hier eine Chance vertan werden soll, Güterverkehre aus der City zu verlagern. In Godorf können die viel umweltfreundlicheren Transportmittel Binnenschiff und Eisenbahn eingesetzt werden. Das Beispiel des angedachten Lkw-Durchfahrverbots zeigt, dass Alternativen gefragt sind, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Ein Ausbau in Godorf würde viele Lkw-Fahrten aus dem Süden durch die City nach Niehl überflüssig machen“, meint der Arbeitnehmervertreter.

Mit Kirchturmdenken sei bei der komplexen Problematik niemandem geholfen, so Auer: „Es stimmt, es ist notwendig, dass bei dem Vorhaben eine als Naturschutzgebiet ausgewiesene Fläche weichen muss. Das heute ‚Sürther Aue‘ genannte Gebiet ist 1930 beim Bau des Hafens aufgeschüttet worden. Um diesem Verlust vorab Rechnung zu tragen, hat die HGK an anderer Stelle Flächen renaturieren lassen. Die Kritiker des Hafenausbaus, die den Erhalt dieses Brachlandes fordern, machen sich im Hinblick auf den Klimaschutz aber unglaubwürdig!“

Quelle und Foto: HGK

 




Norden per Binnenschiff wieder erreichbar

Die Schifffbarkeit des Elbe-Seitenkanals konnte am Donnerstag in den frühen Morgenstunden nach erfolgreich abgeschlossener Schadensbeseitigung am Stauwehr in Geesthacht und der im Anschluss erfolgten Aufstauung des Wasserspiegels auf die nötige Höhe wiederhergestellt werden.

Der Pegel musste, nachdem am Abend des 2. August eine Beschädigung an dem Wehr festgestellt worden war, deutlich abgesenkt werden, um den Druck auf den schadhaften Damm zu reduzieren. Dadurch sank der Wasserstand unter 4,0 m ab – die Marke, die nötig ist, um das Schiffshebewerk Lüneburg bei Scharnebeck betreiben zu können. Auf der Elbe gibt es jedoch noch Einschränkungen der Befahrbarkeit zwischen Hohnstorf und Geesthacht.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) stellt fest, dass durch das schnelle und besonnene Handeln der zuständigen Stellen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) eine noch längere Nichtbefahrbarkeit des Elbe-Seitenkanals verhindert werden konnte: „Das Ereignis in Geesthacht zeigt, dass die Mitarbeiter der WSV vor Ort gute Arbeit leisten. Wir sind uns bewusst, dass sie ihr Bestes geben, um die Schiffbarkeit trotz der maroden Infrastruktur zu gewährleisten“, so BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.

Auch der Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens, der sich in den vergangenen Monaten positiv entwickelt hatte, kann nun wiederaufgenommen werden. Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Lauenburg, das federführend für die Schadensaufnahme und Schadensbeseitigung zuständig war, wurde seit dem Wochenende rund 4.600 t erosionsstabiles Material verbaut, um den schadhaften Damm zu sichern. Am Mittwoch konnte dann mit der Aufstauung am Wehr Geesthacht begonnen werden. Mittlerweile ist das Schiffshebewerk wieder in Betrieb gegangen, so dass der aufgelaufene Schleusenrang Schritt für Schritt abgebaut werden kann und die Schiffe ihre Fahrten fortsetzen können. Das WSA Uelzen teilte mit, dass in der Zeit, in der das Schiffshebewerk außer Betrieb gehen musste, ohnehin anstehende Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Anlage vorgezogen werden konnten.

Trotz des schnellen Handelns ist der Binnenschifffahrt jedoch ein deutlicher finanzieller Schaden entstanden: Am Mittwoch saßen am Schiffshebewerk insgesamt 67 Schiffe Richtung Hamburg und 20 Schiffe Richtung Mittellandkanal fest. In Zahlen ausgedrückt: Ein liegendes Schiff hat je nach Tonnage und Schiffstyp Verdienstausfälle zwischen 1.000 und 3.000 Euro täglich. Hinzu kommen weitere Verluste, die u.a. daraus resultieren, dass der Abbau des Schleusenrangs noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Das WSA Uelzen geht davon aus, dass der Stau vor dem Hebewerk in ca. zwei Tagen aufgelöst sein wird. Pro Tag können ca. 36 Schleusungen in jede Verkehrsrichtung durchgeführt werden.

Im Anlagenbestand der WSV befinden sich neben ca. 350 Schleusenanlagen auch rund 300 Wehre. Medienberichten ist zu entnehmen, dass die WSV und die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) es für möglich erachten, dass die erst im Jahr 2010 in Betrieb genommene Fischtreppe, die gemäß europäischer Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) die Fischwanderung ermöglichen soll, ursächlich für die Unterspülung gewesen sein könnte. Der BDB fordert, dass die Ursachen des aufgetretenen Schadens am Elbe-Stauwehr nun gründlich analysiert werden, damit ähnliche Vorkommnisse an anderen Anlagen verhindert werden können.

Quelle: BDB, Foto: WSV, der beschädigte Damm wurde mit insgesamt rund 4.600 t Material gesichert.

 

 

 

 




Konzentration auf Hafenaufgaben

Der Hamburger Hafen ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Metropolregion Hamburg. Darüber hinaus hat er national und international eine herausragende Bedeutung als Drehscheibe und Umschlagplatz für den globalen Warenaustausch. In einem ersten Schritt wurde das Hafenmanagement im Jahre 2005 mit Ausgründung in die Hamburg Port Authority AöR und der damit verbundenen rechtlichen Verselbstständigung zentraler Funktionen des Hafenmanagements entscheidend modernisiert.


Die maritime Wirtschaft ist aufs Engste mit der Weltwirtschaft und der Entwicklung des Weltseehandels verflochten und im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen von Konjunkturschwankungen in besonderem Maße abhängig. Dies spiegelt sich in den Branchenentwicklungen der zurückliegenden Jahre deutlich wider. Während sich Umschlagszahlen und -prognosen in den Jahren vor der Finanzkrise kontinuierlich steigerten, mussten diese in der Folge der Finanzkrise 2008 deutlich nach unten korrigiert werden. Die jüngsten Entwicklungen zeigen neben einer langsamen wirtschaftlichen Erholung umfangreiche Konsolidierungen unter den Reedereien auf einem von Überkapazitäten geprägten Schiffsmarkt. In der Folge dominieren wenige einflussreiche Allianzen den Markt. Gleichzeitig sehen sich alle Seehäfen mit einem zunehmenden Schiffsgrößenwachstum konfrontiert.

In diesen Zeiten hat sich das Modell einer rechtlich selbstständigen Hamburg Port Authority bewährt. Als eigenständige Einheit konnte die Hamburg Port Authority schnell und flexibel auf die wechselnden Anforderungen an das Hafenmanagement und die Digitalisierung der Logistik reagieren. Dabei mussten sich sowohl die interne Organisation der Hamburg Port Authority als auch die Steuerung und Aufsicht durch die Freie und Hansestadt Hamburg als in hohem Maße beweglich und dynamisch zeigen.

Die Hamburg Port Authority AöR (HPA) wurde nun 14 Jahre nach ihrer Gründung dahingehend überprüft, ob sie immer noch über angemessene Strukturen für ein modernes und effektives Hafenmanagement verfügt. Um die Bedürfnisse und Anregungen der Unternehmen und deren Beschäftigter aufzunehmen, wurden die sie vertretenden Verbände und Gewerkschaften in einem eigens hierfür initiierten, strukturierten Beteiligungsprozess eingebunden. Die Prüfung erfolgte entlang folgender Leitlinien:

• Eindeutige und transparente Zuordnung wirtschaftlicher und öffentlich finanzierter Aufgabenbereiche mit dem Ziel einer hohen unternehmerischen Eigenständigkeit im wirtschaftlichen Bereich

• Einrichtung eines transparenten und tragfähigen Finanzierungsmodells für die Hamburg Port Authority durch ein belastbares Geschäftsmodell im wettbewerblichen Geschäftsfeld „Commercial“ und die Sicherstellung der Finanzierung im Geschäftsfeld „Public“

• Klare Fokussierung der HPA auf die originären Hafenthemen und das Hafengebiet

• Umfassende Modernisierung des Hafenmanagements der HPA hin zu einem noch stärker kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen für die Hafenwirtschaft

• Optimierung der Zusammenarbeit und des Ressourceneinsatzes an der Schnittstelle der BWVI mit der HPA.

Die Überprüfung ergab die Notwendigkeit, das Hafenmanagement neu zu strukturieren. Die Kernelemente der Neustrukturierung sind:

Konzentration auf die Kernaufgaben des Hafenmanagements; die Hamburg Port Authority ist der zentrale Dienstleister für den Hafen. Alle Aufgaben und Tätigkeiten (Straßen, Hochwasserschutz, sonstige Zuständigkeiten) mit unmittelbar hafenwirtschaftlichem Bezug sind hier, soweit möglich und sinnvoll, zu bündeln und der Aufgabenumfang zu überprüfen.

Stärkung der kundenorientierten Hafenverwaltung und Einrichtung „one-stop-shop“ mit Zoll, veterinären und phytosanitären Kontrollen (Servicestelle); Evaluierung und ggf. Ausbau bestehender 24/7-Erreichbarkeiten bei HPA („Hafen-Hotline“).

Eindeutige Trennung der wirtschaftlichen und rein öffentlich-hoheitlichen Tätigkeiten; Verankerung transparenter, getrennter Berichtskreise, Transparenz hinsichtlich unternehmensinterner Verrechnungen. Konsequente unternehmerische Ausrichtung der HPA bei neustrukturierter Aufsicht durch die BWVI bei öffentlicher Finanzierung/ Zuschüsse; umfassende Modernisierung und Aktualisierung des HPA-Gesetzes; klare gesetzliche Abgrenzung zwischen übertragenen staatlichen Aufgaben und wirtschaftlichen Aufgaben. Neujustierung der Schnittstelle FHH/ BWVI – HPA: Hafenstrategische Aufgaben zukünftig verstärkt auch ministeriell (hafenpolitische Eckpunkte und thematische Prioritäten); Verbesserung der Zusammenarbeit bei Haushalt, Projekten und Rechtsthemen

Die Neustrukturierung erreicht für die HPA insgesamt ein tragfähiges, solides Geschäftsmodell. Der Bereich der übertragenen staatlichen Aufgaben wird durch Zuschüsse aus dem Haushalt in die Lage versetzt, öffentliche Infrastruktur auf dem gewohnt hohen Niveau herzustellen und bereit zu halten. Hierzu sind im Ergebnis noch Nachbewilligungen im laufenden Doppelhaushalt erforderlich. Im wettbewerblichen Bereich erwirtschaftet die HPA nachhaltig Überschüsse, die ebenfalls für umfangreiche Investitionen und Modernisierungen im Hafen eingesetzt werden. Insgesamt erhöhen sich damit die für den Hafen zur Verfügung stehenden Mittel auf über 300 Mio. € p.a., die FHH unterstreicht dadurch eindrucksvoll die zentrale Bedeutung des Hafens für Hamburg.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Foto: HHM / Jochen Wischhusen

 

 




75 rechtswidrig überladene Lkw täglich

Seit Anfang Juni schützen Wiegeeinrichtungen in beiden Fahrtrichtungen die marode Rheinbrücke Neuenkamp der Autobahn 40 vor der Überfahrt durch rechtswidrig überladene Lkw. Das Ergebnis der Auswertung nach einem Monat zeigt: Noch immer fahren im Durchschnitt rund 75 rechtswidrig überladene Lkw täglich in die Wiegeanlagen und lösen diese aus.

Dank der Wiegeanlage werden Lkw über 40 Tonnen Gesamtgewicht beziehungsweise mit mehr als 11,5 Tonnen Achslast abgeleitet und können so die Brücke nicht weiter schädigen.

Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Bis zur Inbetriebnahme des Neubaus sollen alle regulären Fahrzeuge die A40-Rheinquerung ohne Einschränkungen nutzen können. Daher werden wir die Brücke auch in Zukunft vor rechtswidrig überladenen Lkw schützen müssen.“

Zulässig sind alle Lkw, die der geltenden Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) entsprechen, die also nicht schwerer als 40 Tonnen sind beziehungsweise nicht schwerer als 44 t im „Kombinierten Verkehr“ (Container-Ladungen im Hafen-Hinterlandverkehr), und die die zulässige Achslast von 11,5 Tonnen nicht überschreiten.

Die A40-Rheinbrücke Neuenkamp ist in einem schlechten Zustand und kann auf lange Sicht nicht mehr saniert werden. Deshalb wird im nächsten Jahr mit dem Bau einer neuen Brücke begonnen.

Rund 100.000 Fahrzeuge nutzen täglich die Brücke bei Duisburg, vor allem die rund 10.000 Lkw belasten die Brücke stark. Um das Brückenbauwerk zu entlasten, wurde die Zahl der Fahrstreifen auf zwei eingeengte Spuren je Fahrtrichtung reduziert. Die Brücke wird regelmäßig überprüft und kontrolliert, damit sie bis zur Fertigstellung des ersten Ersatzneubaus genutzt werden kann. Die mit der Planung beauftragte DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) hat mit der Ausführungsplanung des Neubaus und mit vorlaufenden Arbeiten begonnen, nachdem seit Anfang Februar Baurecht für den Brückenersatzbau besteht.

Beim Wiegen geht es nicht allein um das zulässige Gesamtgewicht, sondern auch um die einzelnen Achslasten. Auf der Autobahn A40 werden in der Wiegeanlage die Achslasten während der Fahrt ermittelt. Um das Gewicht eines Lkw und die einzelnen Achslasten zuverlässig zu erfassen und bei einem Stopp eines zu schweren Lkw den nachfolgenden Verkehr nicht zu gefährden, darf die Wiegeanlage nur mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h durchfahren werden. Meldet die automatische Anlage eine Überladung, wird das Fahrzeug durch eine Schranke gestoppt und auf eine an der Autobahn eingerichtete Ausweichfläche geleitet. Dort werden das Gewicht und die Achslasten des Lkw erneut kontrolliert. Das Nachwiegen erfolgt rechtskräftig durch Mitarbeiter der Polizei und der Bundesanstalt für Güterverkehr (BAG). Bestätigt sich der Verdacht einer Überladung, darf der Lkw die Brücke nicht überfahren.

Der am häufigsten eingesetzte Lkw auf Autobahnen besteht aus einer zweiachsigen Sattelzugmaschine und einem dreiachsigen Sattelanhänger. Eine Überschreitung der zulässigen Achslasten, selbst bei eingehaltenem zulässigem Gesamtgewicht, hat eine Überbeanspruchung der Brücke zur Folge. Das zulässige Gesamtgewicht für Lkw beträgt im gesamten Bundesgebiet 40 Tonnen oder 11,5 Tonnen Achsgewicht. Sind Lkw schwerer, bedarf es grundsätzlich einer Sondergenehmigung. Eine Ausnahme ist der so genannte Kombinierte Verkehr, für den ein zulässiges Gesamtgewicht von 44 Tonnen gilt. Dieser Verkehr darf allerdings nur in einem definierten beschränkten Umkreis zu Häfen und Schienenanschlüssen durchgeführt werden.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Foto: straßen.nrw

 

 




RDM Rotterdam erweitert zum Geburtstag

Mit sechzig Start-Up-Unternehmen ist die Kapazität von RDM nun ausgeschöpft. Aber Start-Ups werden groß und benötigen mittelfristig mehr Raum. Aus diesem Grunde arbeitet der Hafenbetrieb Rotterdam an der Entwicklung von M4Havens, gelegen gegenüber dem RDM-Gelände. Dort können demnächst die Scale-Ups ihre Zelte aufschlagen. CEO Allard Castelein erläutert: „Dann steht uns mehr als genug Raum und Energie für Innovationen zur Verfügung.“

Vor langer Zeit haftete dem RDM-Gelände etwas Geheimnisvolles an. Es wurden dort Unterseeboote gebaut, die logischerweise im Verborgenen bleiben mussten. „Und das muss man sich jetzt mal ansehen… Vor zehn Jahren haben wir das Gelände zu Innovationszwecken eingerichtet“, erzählt Allard Castelein vom Hafenbetrieb Rotterdam in seiner Eröffnungsrede anlässlich des Future Flux Festivals. „Was der Grund dafür war? Weil nicht der Stärkste oder Intelligenteste überlebt, sondern derjenige, der sich am besten an seine Umgebung anpasst. Und diese Umgebung ist im Wandel. Wir stehen von zwei wichtigen Veränderungen: Das ist zum einen die Digitalisierung und zum anderen die Energiewende.

Vor zehn Jahren begann das Innovationsökosystem mit einem einzigen Start-Up. „Jetzt sind wir mit 60 Start-Ups ausgebucht. Deshalb werden wir auf der anderen Seite des Flusses – auf dem Gelände von M4Havens – noch weitere Räumlichkeiten zu Innovationszwecken schaffen“, verkündet Castelein. Dabei soll RDM weiterhin die Heimat für die Start-Ups bleiben – und zwar von der Idee bis zum Prototyp – und soll M4Havens der neue Standort für die Scale-Ups werden. Betriebe, die der Start-Up-Phase entwachsen sind, finden dort ein Gelände, wo Wohnen, Arbeiten und (Er)Schaffen kombiniert werden können. „Wir verfügen über mehr als genug Raum und Energie, so dass wir mehr Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen können.“

RDM ist ebenfalls für die Hogeschool Rotterdam ein wichtiges Gelände, sagt der Vorsitzende des Verwaltungsrates Ron Bormans. „Wir müssen jetzt Studenten für eine Zukunft ausbilden, die wir nicht kennen. Das tun wir in erster Linie dadurch, dass wir ihnen alles über die Vergangenheit und die Gegenwart erzählen. Darüber hinaus gilt: ‚If you don‘t know the future, join the future‘. An diesem Standort wird die Zukunft erschaffen. Wir sind stolz darauf, daran teilnehmen zu dürfen.“

Bart Kuipers, Hafenökonom der Erasmus Universiteit Rotterdam, lobt das Ökosystem, das bei RDM entstanden ist. „Der gesamte Hafen ist ein Ökosystem, das sich wiederum aus kleineren Ökosystemen zusammensetzt. Das Innovationsökosystem ist ein gutes Beispiel dafür. Innovation ist erforderlich, um zu gewährleisten, dass Rotterdam auch in zehn Jahren noch stets der Hafen mit der höchsten Relevanz ist“, äußert sich Kuipers, der auf die zunehmende Größe von Containerschiffen hinweist. Dieses Wachstum führt zu Verstopfung im Hafen. „Innovation ist somit erforderlich, damit die sich daraus ergebenden Probleme gelöst werden können. Meine bevorzugte Innovation ist Pronto – das Tool, das die Ankunftszeiten von Schiffen vorhersagt.“

Einer der einfallsreichsten Innovatoren ist André Schiele, Professor an der TU Delft. Nach mehreren Innovationsprojekten mit Robotertechnologie im Weltraum arbeitet er nun an Projekten, die einen direkteren Einfluss auf die Gesellschaft haben. Ein Beispiel dafür ist eine Technologie, die Wellenbewegungen kompensiert. „Wir haben sie für die Offshore-Industrie entwickelt, können sie aber auch für den Bau von Offshore-Windparks nutzen“, erklärt Schiele, der dem Hafenbetrieb Rotterdam für die Einrichtungen in Rotterdam dankt.

Wie RDM in zehn Jahren aussehen wird? „Genauso und doch ganz anders“, lautet die Antwort von Castelein. „Das Ganze bleibt ein Innovationsökosystem mit derselben Atmosphäre und derselben Energie. Aber dann wohl mit anderen Innovationen auf der Grundlage anderer Technologien. Start-Ups, die erfolgreich den nächsten Schritt machen können, werden zu gegebener Zeit dieses Gelände verlassen müssen. Für sie schaffen wir mit der Entwicklung von M4Havens Raum.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Allard Castelein, CEO der Hafenbetrieb Rotterdam, während der Rede bei der Feier 10 Jahre RDM.

 

 

 




Currenta an Investor verkauft

Bayer und LANXESS verkaufen ihre Anteile am Chemiepark-Betreiber Currenta mit den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen an von Macquarie Infrastructure and Real Assets (MIRA) geführte Fonds. MIRA ist der weltweit größte Infrastruktur-Investor.

Beide Unternehmen haben am 6. August entsprechende Vereinbarungen mit MIRA unterzeichnet. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Behörden. Currenta managt und betreibt Infrastruktur, Energieversorgung und weitere wesentliche Dienstleistungen in den Chemieparks in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen und ist derzeit ein Gemeinschaftsunternehmen von Bayer (60 Prozent) und LANXESS (40 Prozent). Currenta wird, einschließlich eines von Bayer übertragenen Immobilienportfolios, vor Abzug der Nettoverschuldung und der Pensionsverpflichtungen mit einem Gesamtunternehmenswert von 3,5 Milliarden Euro bewertet.

„Wir freuen uns, mit MIRA als dem weltweit führenden Infrastrukturbetreiber den richtigen Partner gefunden zu haben, der die Currenta mit seiner internationalen Expertise erfolgreich weiterentwickeln kann“, sagte Dr. Hartmut Klusik, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Bayer AG. „Zudem ist MIRA langfristig orientiert und wird auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Currenta ein verlässlicher Arbeitgeber sein.“ Bayer habe sich mit MIRA auf langfristige Dienstleistungs- und Versorgungsverträge geeinigt. „Wir werden auch weiterhin eng mit der Currenta zusammenarbeiten“, betonte Klusik.

Der 60-prozentige Anteil von Bayer an der Currenta hat einen Eigenkapitalwert von rund 1,17 Milliarden Euro (nach Abzug von Nettofinanzverschuldung und Pensionsverpflichtungen). Zusätzlich veräußert Bayer ein umfangreiches Paket von Liegenschaften und Infrastruktur für 180 Millionen Euro an die Currenta-Gruppe, um diese zu stärken.

Im November 2018 hatte Bayer angekündigt, sich von seinen Anteilen an der Currenta trennen zu wollen. Hintergrund sind im Wesentlichen die veränderte Position von Bayer als Kunde im Chempark nach der Ausgründung der Covestro sowie die Fokussierung von Bayer auf seine Kernaktivitäten. Bayer erwartet den Abschluss seines Teils der Transaktion im 4. Quartal 2019.

LANXESS als einer der Hauptkunden von Currenta wird MIRA in der Übergangsphase operativ unterstützen und daher seine Beteiligung an Currenta noch einige Monate länger halten. Das Unternehmen erwartet, dass seine Transaktion bis Ende April 2020 abgeschlossen sein wird. Der von LANXESS gehaltene 40-Prozent-Anteil an Currenta wird mit einem Eigenkapitalwert (nach Abzug von Netto-Schulden und Pensionen) von circa 780 Millionen Euro vor Steuern bewertet. Zusätzlich erhält LANXESS eine Gewinnbeteiligung bis zum Abschluss des Verkaufs. Zudem hat sich LANXESS mit MIRA auf zunächst 10-jährige Dienstleistungs- und Versorgungsverträge für die drei Standorte Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen verständigt. Dort betreibt der Konzern einen wesentlichen Teil seiner weltweiten Produktionsanlagen.

„An den Niederrhein-Standorten schlägt das Herz der LANXESS-Produktion. Daher war für uns entscheidend, dass bei der Neuordnung der Currenta-Eignerstruktur unser strategisches Interesse an einer industrieorientierten Ausrichtung der Chemieparks gewahrt bleibt. Mit MIRA als einem erfahrenen und starken Partner und dem langfristigen Vertragspaket haben wir das erreicht, und wir sichern uns auch in Zukunft eine verlässliche Infrastruktur zu wettbewerbsfähigen Konditionen“, sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der LANXESS AG. „Gleichzeitig erhalten wir durch den Verkauf unserer Beteiligung zusätzlichen finanziellen Spielraum, um unseren Wachstumskurs in der Spezialchemie voranzutreiben.“

„MIRA begrüßt die Zusammenarbeit mit Bayer und Lanxess im Rahmen der Übernahme von Currenta. Als langfristiger Investor in relevante Infrastrukturunternehmen wird MIRA eng mit dem Management von Currenta zusammenarbeiten, um den dauerhaften und nachhaltigen Erfolg des Unternehmens für Kunden und Mitarbeiter sicherzustellen“, sagte Hilko Schomerus, Deutschlandchef von MIRA.

MIRA ist seit 30 Jahren in Deutschland tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrung in den Kerngeschäftsfeldern von Currenta. Dazu zählen die Bereiche Versorgung, Transport, Logistik, Lagerung, Abfallwirtschaft und andere Entsorgungsleistungen. Mit diesen Investitionen hat MIRA sein Engagement im Bereich Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt. Ziel ist es, Unternehmen so zu stärken und zu positionieren, dass sie die Bedürfnisse der Kommunen, in denen sie aktiv sind, erfüllen. Auf der Grundlage seiner Erfahrungen im Bereich Nachhaltigkeit beabsichtigt MIRA erheblich in die Verbesserung der Umweltverträglichkeit und das operative Geschäft von Currenta zu investieren. So wird ein echter und nachhaltiger Mehrwert für Kunden und Interessengruppen geschaffen.

MIRA ist überzeugt, dass die erfahrenen Mitarbeiter von Currenta entscheidend für den Erfolg des Unternehmens sind. Dies zeigt sich auch in MIRAs Plänen für Currenta: Es wird sichergestellt, dass der Geschäftsbetrieb ohne Restrukturierung oder geplante Veränderungen der bestehenden Belegschaft fortgeführt wird. Darüber hinaus wurden mit den Bestandskunden bereits langfristige Verträge abgeschlossen, die das Engagement aller Beteiligten für den anhaltenden Erfolg von Currenta unterstreichen.

Die Vereinbarung von Bayer und MIRA sieht vor, dass die Unternehmenseinheit bestehend aus Currenta, der Logistiktochter Chemion und der Instandhaltungstochter Tectrion für mindestens die nächsten drei Jahre erhalten bleibt. Die geltenden betrieblichen und tariflichen Regelungen der Currenta-Belegschaft bleiben für diesen Zeitraum ebenfalls in vollem Umfang bestehen.

Dr. Günter Hilken, Vorsitzender der Currenta-Geschäftsführung, erklärt: „Das ist eine gute Nachricht für alle Mitarbeiter von Currenta, Chemion und Tectrion – und auch für den ganzen Chempark. Mit Mira – einem erfahrenen Infrastrukturinvestor – als langfristig orientiertem Eigentümer an unserer Seite werden wir unsere auf Wachstum und Innovation ausgerichtete Strategie weiter entwickeln können. Der Chempark steht damit auch in Zukunft für attraktive und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.“

Dr. Alexander Wagner, Currenta-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor, ergänzt dazu: „Wir haben MIRA als ein Unternehmen kennengelernt, das auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Betreibergesellschaften, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Betriebsrat sowie den Kommunen setzt. Im Rahmen des Eigentümerwechsels haben sich MIRA und Currenta darauf verständigt, dass die enge Partnerschaft mit den Arbeitnehmervertretern fortgesetzt wird. Darüber hinaus ist vereinbart, dass Currenta unter eigenem Namen und in der bewährten geschäftlichen Aufstellung bestehen bleibt und die Standorte Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen weiterbetrieben werden.“

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und steht mit seiner Marke weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte der Konzern mit rund 117.000 Beschäftigten einen Umsatz von 39,6 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 5,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de

LANXESS ist ein führender Spezialchemie-Konzern, der 2018 einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro erzielte und aktuell rund 15.400 Mitarbeiter in 33 Ländern beschäftigt. Das Unternehmen ist derzeit an 60 Produktionsstandorten weltweit präsent. Das Kerngeschäft von LANXESS bilden Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von chemischen Zwischenprodukten, Additiven, Spezialchemikalien und Kunststoffen. LANXESS ist Mitglied in den führenden Nachhaltigkeitsindizes Dow Jones Sustainability Index (DJSI World und Europe) und FTSE4Good.

Macquarie Infrastructure and Real Assets (MIRA) ist der weltweit führende Infrastruktur-Manager. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet MIRA mit Investoren, Regierungen und Kommunen zusammen, um Vermögenswerte zu verwalten, zu entwickeln und zu verbessern, auf die täglich mehr als 100 Millionen Menschen vertrauen. Zum 31. März 2019 verwaltete MIRA Vermögenswerte in Höhe von 115 Milliarden Euro, die für die nachhaltige Entwicklung von Volkswirtschaften und Kommunen von wesentlicher Bedeutung sind, darunter 155 Portfoliounternehmen, ~600 Immobilien und 4,7 Millionen Hektar Ackerland.

MIRA ist Teil der Macquarie Group, einem der 10 führenden australischen Unternehmen, das an der Australian Securities Exchange (ASX:MQG) notiert ist. Macquarie ist seit 30 Jahren in Deutschland tätig und beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt und München. Heute vertraut man Macquarie bei der Verwaltung von Investitionen in das Geschäft mit kritischen Infrastrukturen in ganz Deutschland, darunter Open Grid Europe und TanQuid.

Quelle: Bayer, Foto: Currenta

 

 

 

 




Konsolidierte Paketzustellung lohnt sich nicht

Die Konsolidierung von Paketsendungen für ein Stadtgebiet wird seit Längerem als ein Konzept diskutiert, mit dem eine entscheidende, zumindest nennenswerte, Verkehrsreduzierung erreicht werden könnte. Stimmt das? Nein, wie die neue Studie „Quantitative Untersuchung der konsolidierten Zustellung auf der letzten Meile am Beispiel zweier KEP-Unternehmen in den Städten Nürnberg und München“ aufzeigt.

In der Studie, die der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) beauftragt hat, wurde erstmals anhand realer Sendungsdaten eine Gebietskonsolidierung zweier KEP-Unternehmen am Beispiel der Städte Nürnberg und München in Szenarien quantitativ untersucht. Das Gesamtfazit: Konsolidierte Paketzustellung lohnt sich nicht.

Zentrale Erkenntnisse der Studie sind:

  • Eine Gebietskonsolidierung reduziert die Zahl der Zustellfahrzeuge in den Szenarien entweder nicht oder um maximal ein Zustellfahrzeug, d. h. um ca. 10 %. Positive verkehrliche Effekte sind damit in den Zustellgebieten kaum spürbar.
  • Die konsolidierten Zustelltouren haben kürzere Stoppdistanzen und Tourenlängen bei nur geringfügig veränderter Auslastung, infolgedessen sinkt teilweise die erforderliche logistische Leistung auf den einzelnen Touren.
  • Die geringen Konsolidierungsgewinne an logistischer Leistung gehen durch die dann erforderlichen Inter-Depot-Verkehre selbst bei günstigen Depotlagen ganz oder teilweise verloren. Ungünstige Depotlagen führen zu erheblichen Mehrverkehren.
  • Die eigentliche tourenplanerische Restriktion auf der letzten Meile ist die Arbeitszeit des Zustellers und nicht die Auslastung der Fahrzeuge in Gewicht oder Volumen.
  • Inter-Depot-Verkehre verursachen zusätzliche Schwerlastverkehre und Transportkosten und führen zu Laufzeitverlusten in der Zustellung und Abholung von jeweils einem Tag.
  • Die Wettbewerbsposition beider KEP-Unternehmen verschlechtert sich, insbesondere die des abgebenden KEP-Unternehmens.

Für eine nachhaltige Stadtlogistik sind also andere Konzepte zielführend.

Parallel zur Studie hat der BIEK ein Positionspapier zum Thema erstellt, in dem unter anderem das Konzept der konsolidierten Zustellung bewertet wird. Das Konzept wird abgelehnt, weil

  • die möglichen verkehrsreduzierenden Wirkungen sehr gering sind.
  • Qualitätsverluste zu Lasten der Versender und Empfänger erheblich sind.
  • die erforderlichen Voraussetzungen hinsichtlich neuer Flächen für Konsolidierungsdepots praktisch nicht gegeben sind.
  • erforderliche Personalmehrbedarfe nicht gedeckt werden und nicht durch das bestehende Personal sozial angemessen (Arbeitszeit) aufgefangen werden können.
  • betriebswirtschaftliche Zusatzkosten wegen fehlender Produktivitätssteigerung nicht zu erwirtschaften sind.

Stattdessen hebt der BIEK sinnvolle, alternative Konzepte zur Reduzierung des Verkehrsaufwandes hervor, darunter folgende Aspekte: Interaktion mit den Empfängern, Routenoptimierung, Ladezonen, Arbeitsplatzbelieferung, Mikro-Depots und Lastenräder, anbieterübergreifende Paketstationen, Paketshops und optimierte Verpackungen. „Diese Maßnahmen und Konzepte garantieren eine effiziente und bürokratiearme Zustellung“, so der BIEK-Vorsitzende Marten Bosselmann. „Ihre Wirkungen können durch Unterstützung der Beteiligten erheblich verstärkt werden. Im Gegensatz dazu bedeutet ein Regulierungskonzept wie die konsolidierte Gebietszustellung erheblichen Verwaltungsmehraufwand für die diskriminierungsfreie Ausschreibung, Installation und Steuerung bei den Städten, ohne spürbare verkehrliche Entlastungswirkungen im gesamten Stadtgebiet.“

Autor der Studie ist Prof. Dr.-Ing. Ralf Bogdanski, Professor für Nachhaltige Unternehmensführung und Logistik an der Fakultät Betriebswirtschaft der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Die vollständige Studie steht hier zum kostenlosen Download bereit.

Das BIEK-Positionspapier zur konsolidierten Zustellung von Paketsendungen kann hierheruntergeladen werden.

Im 1982 gegründeten Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sind die führenden Anbieter für Kurier-, Express- und Paketdienste in Deutschland organisiert: DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS. Die Mitgliedsunternehmen bieten ihren Kunden eine bundesweit flächendeckende Zustellung von der Hallig bis zur Alm. Die Branche realisierte im Jahr 2018 Umsätze in Höhe von 20,4 Milliarden Euro und beförderte 3,52 Milliarden Sendungen.

Quelle: BIEK, Foto: UPS

 

 




LIHH-Blockchain-Projekt HANSEBLOC geht in 2. Phase

Das von der Logistik-Initiative Hamburg (LIHH) betreute Blockchain-Konsortium HANSEBLOC geht nun in die zweite Phase. Genau zur Halbzeit des KMUNetC-Projektes des BMBF absolvierten die vier beteiligten Logistikunternehmen, zwei Hochschulen sowie die vier IT-Dienstleister ein erfolgreiches Meilensteinteffen mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beauftragten Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH.

In der zweiten Hälfte wird nun der Prototyp für die BlockchainLösung finalisiert und getestet. Darüber hinaus sollen erste Ansätze zur Anbindung an eine Sensorchain sowie zur Entwicklung eines gemeinschaftlichen Governance-Modells realisiert werden.

Zu den wesentlichen Aktivitäten des Konsortiums gehören regelmäßige Projekttreffen. Nach dem vorzeitigen Maßnahmenbeginn im Jahr 2018 wurden 14 Treffen durchgeführt, bis zur Jahresmitte 2019 bereits 16. Darüber hinaus organisierte die LIHH als zentraler Koordinator des Projektes mehrere Transfer- und Informationsveranstaltungen, so etwa im März beim Maritimem Cluster Norddeutschland, ebenfalls im März einen Austausch mit nationalen und internationalen Blockchain-Projekten (Kühne + Nagel, GS 1 Germany, Dakosy/TUHH, IBM, Blekinge Institute of Technology/ Seehafen Wismar) sowie im April einen Austausch mit den assoziierten Projektpartnern (BWVI, Hoyer GmbH, TOP Mehrwert-Logistik, VHSp, Zoll, Allianz esa, Euler Hermes“. Im Rahmen der Cross-Cluster-Aktivitäten war HANSEBLOC im Mai bei der von LIHH und Hamburg Aviation organisierten Veranstaltung „Eyes on Innovation“ zu Gast sowie einige Wochen später auf dem Blockchain-Panel bei der transport logistics in München.

Auch wenn zunächst einige Zeit dafür aufgewendet werden musste, bei der heterogenen Zusammensetzung des Konsortiums eine gemeinsame Grundlage zu entwickeln, zeigen sich die beteiligten Logistik-KMU optimistisch zum Projektfortschritt: „Für uns ist das HANSEBLOCProjekt die Möglichkeit, an der Forschung der momentan hoffnungsvollsten Technologie teilzunehmen. Die Chancen, die sich für uns in dem HANSEBLOC-Projekt eröffnen, steigern unsere Wettbewerbsfähigkeit ungemein. Weiterhin ist die intensive Zusammenarbeit und der Austausch mit den HANSEBLOC-Beteiligten ein großer Mehrwert für uns“, sagt Oliver Leopold, Geschäftsführer der SHOT LOGISTICS GMBH. Für Martin Araman, Geschäftsführer der Sovereign Speed GmbH geht der Fokus sogar über Blockchain hinaus: „Die Teilnahme am Projekt ermöglicht es uns, unternehmensinterne Prozesse, die von IT-Unternehmen aus einer anderen Perspektive hinterfragt werden, zu überdenken und zu optimieren. Darüber hinaus besteht durch den engen Kontakt zur Logistik-Initiative Hamburg die Möglichkeit, an künftigen Projekten teilzunehmen.“

Neben der weiteren Projektkoordination bis Ende 2020 wird sich die LIHH – insbesondere im Austausch mit anderen Clustern – um einen Innovationstransfer bemühen. „Das hohe fachliche, mediale und städtische Interesse an HANSEBLOC kommt der Sichtbarkeit des Clusters, dem KMU-NetC-Programm sowie allen beteiligten Projektpartnern zugute“, sagt Carmen Schmidt, Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH.

Quelle und Foto: Logistik-Initiative Hamburg 

 

 




Hapag-Lloyd sieht große Chancen

Durch die offiziell gestartete Fahrrinnenanpassung der Elbe wird der Hamburger Hafen künftig deutlich besser an die globalen Warenströme angeschlossen. Das betonte Dr. Maximilian Rothkopf, Chief Operations Officer der Hapag-Lloyd AG.


„Nach Abschluss der entsprechenden Arbeiten können dann auch die weltweit größten Containerschiffe nahezu ohne Einschränkungen die Hansestadt Hamburg erreichen“, sagte Rothkopf. Das nutze nicht nur den Containerlinienreedereien, sondern letztlich auch den weltweiten Kunden, deren Frachtgüter den Hamburger Hafen künftig einfacher und schneller erreichen werden.

Er ergänzte: „Unser klares Bekenntnis zu unserem Heimathafen Hamburg ist und bleibt unverändert. Hamburg bietet uns eine hervorragende Infrastruktur und exzellente Hinterlandverbindungen – sei es durch ein einzigartiges Schienennetz oder sehr gute europäische Autobahnanbindungen. Auch deshalb haben wir uns kürzlich dazu entschieden, einen Großteil unserer Nordatlantikverkehre von Bremerhaven nach Hamburg zu verlagern.“

Hapag-Lloyd ist für den Hamburger Hafen der größte Kunde im Containerumschlag. Im Geschäftsjahr 2018 hat das Unternehmen im Hamburger Hafen rund 1,9 Millionen TEU umgeschlagen, das entsprach rund 22 Prozent des Gesamtvolumens.

Gemeinsam mit seinen Allianzpartnern schlug Hapag-Lloyd rund 3,9 Millionen TEU um, etwa 45 Prozent des Gesamtvolumens.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd