Wasserstoffbetriebener Schlepper in Antwerpen

Der Hafen Antwerpen hat den Bau eines mit Wasserstoff betriebenen Schleppers in Auftrag gegeben, dem ersten dieser Art weltweit. Der „Hydrotug“ ist mit Verbrennungsmotoren ausgestattet, die von Wasserstoff in Kombination mit Diesel angetrieben werden.

Die Motoren erfüllen die strenge Norm EU Stage V und sind damit die als am emissionsärmsten eingestuften auf dem Markt. Gebaut wird dieser besonders umweltfreundliche Schlepper von der Compagnie Maritime Belge (CMB), einem Pionier auf dem Gebiet der Wasserstoffantriebe für die Schifffahrt.

Mit dieser Weltneuheit geht Antwerpen einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen, CO2-neutralen Hafen. Antwerpen erhofft sich von der Unterstützung dieser vielversprechenden Technologie, dass auch die Schifffahrtsindustrie dem Beispiel folgen wird. Der belgische Hafen setzt konsequent auf die nachhaltige Ausgestaltung seiner gesamten Flotte durch den Einsatz der umweltfreundlichsten Technologien, die auf dem Markt erhältlich sind.

Die Kombination dieser Dual-Fuel-Technologie mit einem hochmodernen Partikelfilter und Katalysator, die den höchsten Anforderungen entsprechen, sorgt für extrem niedrige Emissionswerte des Hydrotug. So wird bei der Verbrennung von Wasserstoff kein CO2 freigesetzt. Der Partikelfilter reduziert in Verbindung mit dem Katalysator die NOX– und Partikel-Emissionen auf ein Minimum.

Der Bau des Schleppers wird in Kürze beginnen, so dass der Hydrotug voraussichtlich innerhalb von zwei Jahren einsatzbereit sein wird. Diese Innovation ist Teil eines umfassenden Nachhaltigkeitsprogramms Antwerpens, bei dem systematisch die umweltfreundlichsten Technologien, die am Markt verfügbar sind, in die hafeneigene Flotte integriert werden.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen: „Die Rolle des Industriehafens Antwerpen sollte bei der Energiewende nicht unterschätzt werden. Wir arbeiten daran, ein CO2-neutraler Hafen zu werden. Gemeinsam mit unseren Partnern bereiten wir uns auf die Zukunft vor, indem wir kontinuierlich nach innovativen Lösungen und Möglichkeiten suchen. Mit dieser Weltneuheit wollen wir den Weg für alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff weiter ebnen, um den Übergang zu alternativen, erneuerbaren Energiequellen zu realisieren. Mit diesem wichtigen Schritt, unsere eigenen Schlepper umweltfreundlicher zu machen, gehen wir im Hafen Antwerpen mit gutem Beispiel voran.“

Die Antwerpener Reederei CMB bestätigt mit dem Hydrotug ihre internationale Vorreiterrolle beim Wechsel zu Schiffen, die mit umweltfreundlichem Kraftstoff angetrieben werden. Bereits im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen den Sustainability Award für seinen Shuttle „Hydroville“, einer Passagierfähre mit begrenzter Kapazität und Leistung, die ebenfalls mit Dual-Fuel-Technologie ausgestattet ist. Dieses Schiff wird inzwischen für den nachhaltigen Pendlerverkehr im Hafengebiet eingesetzt.

Darüber hinaus hat CMB gemeinsam mit dem Genfer Motorenhersteller ABC das Joint Venture „BeHydro“ gegründet, um die Technologie für Mittelgeschwindigkeitsmotoren mit höherer Leistung weiterzuentwickeln. Der Hydrotug ist seinerseits das erste Schiff mit einer Leistung von 4000 kW, das mit Wasserstoff-Diesel-Dual-Kraftstoff angetrieben wird.

„Wir sind vom Potenzial von Wasserstoff als Schlüssel zu einer nachhaltigen Schifffahrt und der Energiewende überzeugt“, sagt Alexander Saverys, CEO der Compagnie Maritime Belge. „Die Expertise, die wir mit dem Hydrotug erwerben, wird es uns ermöglichen, die Nutzung von Wasserstoff als Schiffstreibstoff weiter zu entwickeln.“

Hafensenatorin Annick De Ridder: „Wasserstoff ist ein wesentlicher Faktor für eine Wirtschaft und Gesellschaft, die die Umwelt nur minimal belasten. Als solcher ist er einer der Kraftstoffe der Zukunft. Mit dem Hafen Antwerpen wollen wir sein Potenzial voll ausschöpfen und uns als aktive Pioniere in der Wasserstoffwirtschaft auf europäischer Ebene engagieren. Die Hafenplattform Antwerpen ist ein ideales Testfeld für diese Technologie im großen Maßstab. Auf diese Weise wollen wir eine Quelle der Inspiration und ein Vorbild für andere Häfen sein.“

Quelle und Grafiken: Antwerp Port Authority

 

 




Informieren kommt vor Studieren

Zwischen 10 und 14 Uhr stehen am Samstag, 28. September, alle Türen der Europäischen Fachhochschule (EUFH) in Neuss (Hammer Landstraße 89) offen. Die Hochschule informiert Studieninteressierte sowie deren Eltern und Freunde über das duale, praxisnahe Wirtschaftsstudium in den Bereichen Logistik, Handel, Industrie, Wirtschaftsinformatik oder General Management.  

Wo liegen die Vorteile des dualen Studiums? Welche Aufnahmevoraussetzungen gibt es? Wie finde ich das geeignete Unternehmen für die Praxisphasen während des Studiums? Was sind die Studieninhalte? Dozenten und Mitarbeiter der EUFH freuen sich darauf, am Tag der offenen Tür solche und ähnliche Fragen beantworten zu können.

Auch Studierende stehen bereit, um Interessenten von ihren Erfahrungen in Theorie und Praxis zu erzählen. Es wird genug Zeit für persönliche Gespräche oder für individuelle Beratung durch die Dozenten sein. Das EUFH-Team wird über zahlreiche Hilfestellungen beim Finden des am besten geeigneten Unternehmens für die Praxiszeiten informieren.

Die Europäische Fachhochschule ist eine vom Engagement ihrer Kooperationsunternehmen und Studierenden getragene private, staatlich anerkannte Fachhochschule. Als erste Hochschule mit dualem Studienangebot hat sie das Top-Gütesiegel einer zehnjährigen Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat erhalten.

Studienbeginn für das duale Studium ist jeweils zum Wintersemester. Vor Aufnahme des Bachelor-Studiums muss das hochschuleigene Assessment-Center erfolgreich absolviert werden. Studium und Ausbildung bzw. Training-on-the-Job dauern insgesamt drei Jahre, wobei eine intensive Fremdsprachenausbildung, ein Auslandssemester (bei allen Studiengängen im Blockmodell) und Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung in das Studium integriert sind.

Quelle und Foto: EUFH

 




Ausbaustopp wäre ein schwerer Fehler zu Lasten der Stadt Köln

Am kommenden Donnerstag wird im Rat der Stadt Köln über den Antrag der Fraktionen von CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, FDP und Ratsgruppe GUT verhandelt, die Planungen für den Ausbau des Godorfer Hafens zu beenden.

Die Häfen und Güterverkehr Köln AG hält ihrerseits an dem Projekt fest, da es ein zentraler Baustein im nachhaltigen und umweltschonenden Logistikkonzept des Unternehmens darstellt. In dem Antrag sind leider Begründungen aufgeführt, die von der HGK AG entschieden zurückgewiesen werden.

So heißt es in dem Antrag: „Der immer auch ökonomisch umstrittene Hafenausbau spielt in der Geschäftsstrategie der HGK-Holding … längst keine signifikante Rolle mehr.“ Diese Behauptung ist falsch. Nach wie vor steht der Ausbau von Terminals für den kombinierten Verkehr – wie in Godorf – im Fokus der HGK AG, um verstärkt Güter vom Lkw auf die Bahn und das Binnenschiff zu transferieren. Das ist verantwortungsbewusstes Handeln im Sinne des Klimaschutzes. Der Ausbau des Godorfer Hafens spielt im nachhaltigen Logistikkonzept der HGK AG dabei eine entscheidende Rolle.

Weiterhin steht in dem Antrag: „Das in 2011 erneut eingeleitete B-Planverfahren beruht auf Annahmen, die heute so nicht mehr gelten.“ Auch hier widerspricht die HGK AG. In einem im Dezember 2016 fertig gestellten Gutachten, das eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommen hat, wird die Empfehlung ausgesprochen, dass ein Ausbau des Hafens in Godorf aus betriebswirtschaftlicher und volkwirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist. Diese Analyse liegt der Kölner Politik vor. Heute ist es nicht mehr exakt nachvollziehbar, mit welchen Annahmen der lange Prozess einst vor über 30 Jahren gestartet wurde. Entscheidend ist aber, dass das jüngste Gutachten die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile des Projekts bestätigt.

Im Antrag wird behauptet, „… der Ausbau wäre eine öffentliche Fehlinvestition.“ Diese Annahme ist falsch. Das Projekt wird in dem genannten Gutachten von 2016 mit einem Nutzenfaktor über 2 klassifiziert. Das bedeutet, dass jeder investierte Euro einen Nutzen von über 2 Euro bewirken wird. Ein Ausbaustopp hätte dagegen direkte finanzielle Auswirkungen für den Steuerzahler. Die bereits getätigten Investitionen der HGK in Höhe von etwa 8 Millionen Euro, die nach dem gültigen Ratsbeschluss geflossen sind, müssten abgeschrieben werden und würden sofort eine Ergebnisminderung auslösen. Im Jahr 2018 hatte die HGK AG einen Gewinn von 7,8 Millionen Euro erwirtschaftet und damit einen signifikanten Beitrag zum Haushalt der Stadt Köln geliefert.

Der Verzicht auf den Hafenausbau, wird im Antrag geschrieben, stellt „einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Es würde die Zerstörung eines Großteils des Naturschutzgebietes Sürther Aue (15 ha) vermieden.“ Tatsächlich wird für die Hafenerweiterung ein Teil des Geländes versiegelt. Bei dem betroffenen Areal handelt es sich – ohne den Naturschutz kleinzureden – um ein Gebiet, dass beim Bau des Godorfer Hafens im letzten Jahrhundert aufge- schüttet wurde. Die HGK ist zudem vorab ihren Verpflichtungen zur Renaturierung von Ausgleichsflächen nachgekommen. Die operativen Töchter- und Beteiligungsfirmen der HGK AG sind bei ihren Geschäften auf funktionale und moderne Terminals angewiesen, die alle Verkehrsträger berücksichtigen. Nur so kann die angesprochene Güter-Verlagerung von der Straße weg gelingen. Die HGK AG hält daher in der Abwägung aller Argumente den Ausbau des Godorfer Hafens für ökologisch vertretbar und sinnvoll aufgrund der damit verbundenen Entlastung des Straßenverkehrs.

Klimaschutz geht alle an, für die Häfen und Güterverkehr Köln AG gehört nachhaltiges und ökologisches Handeln zur Unternehmensphilosophie. Nachdem vom Rat der Stadt Köln der Klimanotstand ausgerufen wurde, soll die „Stabsstelle Klimaschutz“ bewerten, ob Beschlüsse des Rates, der Ausschüsse und der Bezirksvertretungen klimarelevant sind. Ziel ist, Handlungsempfehlungen im Sinne des Umweltschutzes zu geben. Der Ausbau des Godorfer Hafens wäre eine solche Empfehlung.

Quelle und Foto: HGK, bei dem markierten Bereich handelt es sich im das betreffende Gelände.

 




Rotterdam heißt innocent willkommen

In festlichem Rahmen wurde jetzt gefeiert, dass der Smoothie-Hersteller innocent eine Produktionsstätte im Rotterdamer Hafen bauen wird. Der CEO des Hafenbetriebs Rotterdam Allard Castelein und Bürgermeister Aboutaleb begrüßten Douglas Lamont, den CEO von innocent, auf dem Gelände „Kop van de Beer“. An diesem Standort am Calandkanaal soll der Rotterdam Food Hub wieder zum Leben erweckt werden.

Mehr als vier Jahre lang wurde an den Bauplänen für die neue Fabrik gearbeitet. Die Nachhaltigkeit ist in allen Phasen des Projekts von größter Bedeutung. innocent verändert die traditionelle Art des Baus, der Gestaltung und des Betriebs einer Fabrik. Durch die Nutzung von wiederverwertbarer Energie, den nachhaltigen Umgang mit Wasser und die Betrachtung von Abfall als Ressource reduziert innocent die CO2-Emissionen der neuen Fabrik. Mit Rotterdam als neuem Heimatstandort wird die Produktion so nah wie möglich am Ankunftsort der Rohstoffe stattfinden. Dadurch müssen weniger Kilometer zurückgelegt werden. Pro Jahr sind auf diese Weise rund 13.000 Lkw-Fahrten weniger erforderlich.

Anfang 2021 soll die Fabrik eröffnet werden. Die Produktion wird im ersten Quartal 2021 hochgefahren und 2022 wird sie erwartungsgemäß auf vollen Touren laufen. Etwa 400 Millionen Flaschen gekühlter Saft werden jedes Jahr für 17 europäische Länder produziert. innocent investiert 250 Millionen $ (223 Millionen €) in die Fabrik.

innocent ist das erste Unternehmen, das sich im Rotterdam Food Hub, dem 60 Hektar großen neuen Gewerbegebiet am Calandkanaal, niederlässt. Das Gelände wurde vom Hafenbetrieb Rotterdam speziell so eingerichtet, dass Unternehmen aus der Agrofood-Branche optimale Bedingungen vorfinden. Der Rotterdam Food Hub wird beispielsweise über mehrere Liegeplätze speziell für Binnenschiffe verfügen und die Lagerhallen sollen direkt an den Kais errichtet werden, sodass gekühlte und gefrorene Ladung schnell gelagert, bearbeitet oder transportiert werden kann.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 




Spatenstich für neue Konzernzentrale

Gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer und dem Stadtoberhaupt Andreas Rabl feierte das Welser Familienunternehmen Felbermayr jetzt den offiziellen Spatenstich. Ort des Geschehens war das Baufeld im Nordwesten von Wels.

Für den Seniorchef und Bauherrn Horst Felbermayr geht damit eine langjährige Phase der Standortsuche zu Ende: „Wir haben lange gesucht, mussten viele Hürden überwinden und auch einige Kompromisse eingehen“, sagt Felbermayr. Doch jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, um nach vorne zu blicken. „Ich freue mich, mit dem heutigen Tag den Startschuss für künftige Generationen geben zu können“, zeigt sich der 74-jährige Aufsichtsratsvorsitzende zufrieden.

Auch der gleichnamige Sohn, CEO der Unternehmensgruppe ist begeistert, das Unternehmen in eine noch modernere Zukunft zu führen. Durch den Neubau können vor allem auch interne Abläufe und Wege im Unternehmen optimiert und die Kommunikation verbessert werden.

Die Attraktivität des neuen Firmenareals wird durch ein eigenes Sozialgebäude unterstrichen: Hier sind ein Mitarbeiterrestaurant, ein Fitnessbereich und eine Kinderbetreuungseinrichtung geplant. „Damit schaffen wir eine optimierte Arbeitsumgebung zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie“, ist Konzernchef Horst Felbermayr überzeugt.

Das Bauvorhaben hat einen sehr ehrgeizigen Terminplan. Die Fertigstellung ist im 2. Quartal 2021 geplant. Damit übersiedelt Felbermayr vom jetzigen Standort im Welser Industriegebiet in die Voralpenstraße nach Wels-Oberthan. So soll in nur eineinhalb Jahren auf einer Grundfläche von 100.000 Quadratmetern die neue Firmenzentrale für 700 Mitarbeiter entstehen.

Für Architektur und Generalplanung der neuen Felbermayr-Konzernzentrale zeichnet das Welser Architekturbüro „benesch, stögmüller architekten“ verantwortlich. Das Objekt wird auf einer Grundfläche von 100.000 Quadratmetern entstehen und somit etwa die Fläche von 14 Fußballfeldern einnehmen. Die verbaute Fläche wird 40.000 Quadratmeter betragen und ergänzend zu großzügigen Büroflächen eine 9.000 Quadratmeter große Werkstätte und begleitende Hallen umfassen. Eine Tiefgarage für etwa 400 Pkw bietet ausreichend Parkmöglichkeit.

Großzügige Begrünungen vor und zwischen der Verwaltung und dem Sozialgebäude bieten sich als ruhige Aufenthaltsbereiche an und lassen die dahinterliegenden, ausgedehnten Verkehrsflächen nahezu verschwinden. Diese Außenanlagen sowie die Tiefbauarbeiten und der Rohbau werden intern durch die Felbermayr-Geschäftsfelder Bau sowie Transport- und Hebetechnik ausgeführt.

Die Felbermayr Holding GmbH mit Firmensitz in Wels/Österreich ist mit 69 Standorten in 19 Ländern Europas vertreten. Aktuell beschäftigt die Unternehmensgruppe Felbermayr rund 2.700 Fachkräfte, welche 2018 einen konsolidierten Nettoumsatz von rund 637 Millionen Euro erwirtschafteten. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Spezial- und Schwertransporte, Mobilkran- und Arbeitsbühnenvermietung, Heavylifthandling sowie Hoch- und Tiefbautätigkeiten.

Quelle und Foto: Felbermayr Holding GmbH, V. l. n. r.: DI Benedikt Linimayr (Prok. Felbermayr GmbH) | Arch. DI Harald Benesch | DI Stefan Hielle (GF Felbermayr Bau) | Wolfgang Schellerer (GF Felbermayr Transport- u. Hebetechnik) | LH Mag. Thomas Stelzer | Bgm. Dr. Andreas Rabl | Elisabeth Felbermayr-Schierl, MBA (Prok. Felbermayr GmbH) | Horst Felbermayr (Seniorchef und Aufsichtsratsvorsitzender) | DI Horst Felbermayr (GF Felbermayr Holding)




Weisse Flotte Potsdam wird Mitglied im BDB

Die Weisse Flotte Potsdam GmbH unterstützt als neues Mitglied ab sofort das Kompetenznetzwerk des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB). Das Unternehmen betreibt in der brandenburgischen Landeshauptstadt eine Flotte von acht Schiffen in der Tagesausflugs- und Linienschifffahrt.

Seit April 2019 zählt hierzu auch ein hybridangetriebenes Tagesausflugsschiff, das bis zu 250 Passagiere aufnehmen kann. Mit dem konsequenten Einsatz synthetischen Kraftstoffes will das Schifffahrtsunternehmen zudem einen Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffbelastung der Umwelt und zur Luftverbesserung leisten.

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen erklärt hierzu: „Die Mitgliedschaft der Weissen Flotte Potsdam freut uns, denn das Unternehmen öffnet sich technischen Innovationen und betreibt nun mit dem Elektroantrieb an Bord und dem Einsatz synthetischen Kraftstoffs in ökologisch vorbildlicher Weise Schifffahrt. Hier werden wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung der Branche gegeben. Von den dabei gesammelten Erfahrungen können der Verband und die Branche profitieren. Der BDB vertritt nicht nur die Interessen der Güterschifffahrt, sondern setzt sich auch für die Anliegen der Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt ein. Diese stellt einen zunehmend wichtigeren Tourismusfaktor dar, denn die Freizeit auf dem Wasser erfreut sich bei nationalen und internationalen Gästen großer Beliebtheit. 985 Tagesausflugsschiffe und 60 Kabinenschiffe werden aktuell im deutschen Schiffsregister geführt.“

Jan Lehmann, Geschäftsführer der Weisse Flotte Potsdam GmbH, erklärt: „Die Schifffahrt ist schon heute besonders umweltschonend. Sie besitzt aber zugleich das Potenzial, hier noch besser zu werden, zum Beispiel bei den Abgasemissionen. Die Gäste bei uns an Bord erwarten, dass wir Unternehmer unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Hybridangetriebene Schiffe sind dafür ein gutes Beispiel. Die Mitgliedschaft und die aktive Mitarbeit im Branchenverband sind für die weitere Entwicklung meines Unternehmens wichtig und wertvoll. Wir haben dort die Möglichkeit, uns mit den Kollegen zum Beispiel über technische Entwicklungen im Bereich des Schiffsantriebs oder über Erfahrungen beim Einsatz synthetischer Kraftstoffe auszutauschen und uns über Fördermöglichkeiten zu informieren. Der Verband ist zugleich unsere Plattform, mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Forschungseinrichtungen ins Gespräch zu kommen.“

Quelle: BDB, Foto: Weisse Flotte Potsdam, seit April 2019 befördert das hybridangetriebene Fahrgastschiff MS „Schwielowsee“ bis zu 250 Gäste auf den Seen und Wasserstraßen in Berlin und Brandenburg. Die zwei Elektromotoren leisten je 120 kW. Für längere Fahrten stehen Dieselgeneratoren, die mit synthetischem Kraftstoff betrieben werden, zum Laden des Akkublocks zur Verfügung. Gebaut wurde das Schiff von der Schiffswerft Bolle GmbH in Sachsen-Anhalt.

 

 




Ausbau der Bahninfrastruktur zwingend erforderlich

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, begrüßte zusammen mit Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V., rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zum gemeinsamen Hafenabend am Elbehafen in Brunsbüttel. Thema des Abends war die Bahninfrastruktur in Brunsbüttel und der Metropolregion Hamburg.

Die Industrieunternehmen und Häfen im ChemCoast Park Brunsbüttel wollen mehr Güter auf dem umweltfreundlichen Transportträger Schiene bewegen, um die Straßen und die Umwelt zu entlasten. Um mehr Güter auf die Schiene verlagern zu können, ist die Investition in eine moderne, elektrifizierte Bahninfrastruktur zwingend erforderlich. Aktuell ist die Bahnanbindung zwischen Brunsbüttel und Wilster/Itzehoe nur eingleisig und nicht elektrifiziert. Außerdem ist der aktuelle Güterbahnhof in Brunsbüttel abgängig und die aktuelle Trassenführung durch das Werk der Total Bitumen Deutschland GmbH stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Studien belegen, dass die aktuellen Kapazitäten der Bahninfrastruktur nicht ausreichen und der Ausbau von enormer Bedeutung für die Region ist, um auch zukünftig bei steigenden Hinterland-Transportmengen eine leistungsfähige, zuverlässige und zeitgemäße Erreichbarkeit anbieten zu können.

Nachdem das Land Schleswig-Holstein zugesagt hatte, mit der Vorplanung der Elektrifizierung der Bahnstrecke Brunsbüttel-Itzehoe in Vorleistung zu gehen, hat der Bund die hohe Bedeutung der Bahnanbindung erkannt und die Elektrifizierung der Strecke im November 2018 in den „vordringlichen Bedarf“ hochgestuft.

Frank Schnabel erläuterte: „Wir freuen uns, dass die Elektrifizierung in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wurde. Dies war ein wichtiger Meilenstein für den Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel. Die Hochstufung ist nun fast ein Jahr her, passiert ist bisher nur wenig. Vor dem Hintergrund der positiven Entwicklung der investierenden Industrieunternehmen und einem sich dynamisch entwickelnden Hafenstandort Brunsbüttel sind außerdem auch ein zweigleisiger Ausbau sowie ein moderner Güterbahnhof zwingend erforderlich. Die Kapazitäten der aktuellen Bahnanbindung sind erreicht und die verantwortlichen Akteure müssen endlich handeln!“.

Dr. Uwe Arndt, Standort- und Produktionsleiter in Brunsbüttel der Covestro Deutschland AG, ergänzte: „Wir benötigen als produzierendes Unternehmen vor Ort eine elektrifizierte und zweigleisige Bahnanbindung, um unsere Versorgung mit Rohstoffen und den Export unserer Produkte über die Bahn sicherstellen zu können. Die Elektrifizierung ist notwendig, um zum einen dem steigenden Frachtvolumen und zum anderen aber auch den Nachhaltigkeitszielen und Wünschen sowohl der angesiedelten Firmen als auch den Bürgern gerecht zu werden. Die Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel investieren aktuell einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in ihre Anlagen. Dies ist ein klares Bekenntnis und unterstreicht die Attraktivität des Industrie- und Hafenstandortes Brunsbüttel.“

Auch Christian Sörensen, Eisenbahn-Experte und zuständiger Referatsleiter im Kieler Verkehrsministerium, ließ keinen Zweifel daran, dass für das größte Industriegebiet des Landes mit seinem Hafen eine leistungsfähige Schienenanbindung unerlässlich sei. Nachdem die Aufnahme des Projekts in das Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) geglückt sei, komme es nun darauf an, dass die Deutsche Bahn auch mit den Planungen beginnen kann. Sörensen appellierte an die Unternehmen der Region: „Die Industrie hier vor Ort muss ihr Interesse an der Bahnanbindung stetig deutlich machen und dokumentieren, denn erst wenn die Bagger rollen, können wir sicher sein, dass tatsächlich etwas passiert.“

Michael Körber, Leiter Vertrieb und Fahrplan für die Region Nord der DB Netz AG, sagte: „In den kommenden Jahren investiert die DB Netz AG so viel in ihre Infrastruktur wie in der Vergangenheit noch nie. Neben dem Bestandserhalt stehen dabei auch Aus- und Neubaumaßnahmen im Vordergrund. Die Metropolregion Hamburg stellt dabei mit einer Vielzahl von in der Planung bzw. bereits in der Umsetzung befindlichen Maßnahmen einen Investitionsschwerpunkt dar. Neben den Strecken fokussieren wir uns dabei auch auf die Engpassauflösung in den Knoten. Wir werden auch die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der Strecke Wilster-Brunsbüttel weiterhin mit dem Bund intensiv diskutieren, um zeitnah in die Planungen einsteigen zu können. Mit den Investitionen der kommenden Jahre können wir die benötigte Kapazität, unter anderem für den Seehafenhinterlandverkehr, auch perspektivisch bedarfsgerecht sicherstellen.“

Der erforderliche Ausbau der Bahninfrastruktur betrifft nicht nur den Standort Brunsbüttel, sondern die gesamte Metropolregion Hamburg und den Hamburger Hafen. „Als führender Eisenbahnhafen Europas ist die Bahnhinterlandanbindung für den Hamburger Hafen von elementarer Bedeutung. Diese gilt es in der gesamten Metropolregion Hamburg und in der gemeinsamen Hafen- und Wirtschafsregion auszubauen, damit die Güter unsere Häfen reibungslos erreichen und verlassen können. Ich freue mich, dass die beiden Hafenstandorte Brunsbüttel und Hamburg eine langjährige Kooperation verbindet und sie sich länderübergreifend für den Wirtschaftsraum Unterelbe engagieren. Durch unsere gemeinsame Veranstaltung möchten wir dem Bahnausbau Nachdruck verleihen“, erläuterte Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V.

Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg fügte hinzu, dass alle von einer bedarfsgerechten und modernen Bahnverbindung profitieren. Er betonte: „Der weitere Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in und um Hamburg ist für uns als Metropolregion von großer Bedeutung. Bund und Bahn müssen hierschnell die Projekte des Bundesverkehrswegeplans angehen und umsetzen.“

Abschließend macht Frank Schnabel noch einmal deutlich, dass der Ausbau nicht nur für die ansässige Industrie, sondern auch für zukünftige Ansiedlungen von enormer Bedeutung ist: „Das geplante LNG-Terminal bietet nicht nur eine große Chance für den Standort Brunsbüttel, sondern auch für den Hamburger Hafen und die gesamte Region Unterelbe. Auch für das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel ist eine leistungsstarke Bahnanbindung erforderlich. Hierfür müssen nun endlich die Weichen gestellt werden. Deshalb freue ich mich, dass wir die Kooperation entlang der Unterelbe leben und mit dem Hamburger Hafen ein gemeinsames Sprachrohr nutzen, um den Druck auf die beteiligten Akteure zu erhöhen und für eine bessere Anbindung zu kämpfen! Durch eine bessere Bahnanbindung wird außerdem die Chance erhöht, dass sich weitere Unternehmen in unserer Region ansiedeln. Bereits heute beeinflusst die ansässige Industrie über 12.500 Arbeitsplätze in der Region, davon mehr als 4.000 direkt in Brunsbüttel. Durch die Ansiedlung weiterer Unternehmen können wir diese regionalökonomischen Effekte halten und weiter ausbauen.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Staatsrat Andreas Rieckhof (Freie und Hansestadt Hamburg), Michael Körber (DB Netz AG), Christian Sörensen (Land Schleswig-Holstein), Melanie Graf (charakterPR), Axel Mattern (Hafen Hamburg Marketing e.V.), Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports GmbH), Dr. Uwe Arndt (Covestro Deutschland AG)

 

 




DAKOSY präsentiert ROboB und EMP 4.0

Auf der Statuskonferenz des Förderprogramms für „Innovative Hafentechnologien“ (IHATEC) im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) präsentierten die Teilnehmer den aktuellen Stand ihrer Förderprojekte. DAKOSY entwickelt im Rahmen des Programms die Export Management Plattform EMP 4.0 sowie die Blockchain-basierte Container-Freistellungssoftware ROboB.

„Das Hafenumfeld ist im stetigen Wandel, nicht zuletzt wegen der Zunahme der weltweiten Güterströme. Mit ROboB und der EMP 4.0 arbeiten wir an zwei innovativen Forschungsprojekten, die die Hafenwirtschaft weiter in das digitale Zeitalter bringen und den Herausforderungen der Zukunft Rechnung tragen. Zusammen mit unseren Partnern betreiben wir hier wichtige Pionierarbeit, auch im Hinblick darauf, neue Technologien auf ihre Praxistauglichkeit zu testen“, sagt DAKOSY-Vorstand Dieter Spark anlässlich der Statuskonferenz.

Mit dem Förderprogramm IHATEC unterstützt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zur Entwicklung oder Anpassung innovativer Technologien in den deutschen See- und Binnenhäfen beitragen. Dafür stellt das BMVI im Zeitraum 2016–2021 rund 64 Millionen Euro bereit.

Mit ROboB – Release Order based on Blockchain – wird der Prozess der Container-Freistellung im Hamburger Hafen auf die Blockchain gebracht. Die Freistellreferenz (Release Order), welche beim Seefrachtimport zwischen den beteiligten Parteien ausgetauscht wird, berechtigt ein Transportunternehmen dazu, einen Container vom Terminal abzuholen. Der hohe Warenwert, der in einem Container transportiert wird, stellt hohe Anforderungen an die Zugriffsberechtigung und die Sicherheit des IT-Prozesses. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie können Informationen über die Freistellung unveränderbar und dezentral abgespeichert werden.

„Die Blockchain muss für alle Prozessbeteiligten nutzbar sein, denn nur so kommen die enormen Vorteile dieser Technologie richtig zum Tragen. Daher arbeiten wir daran, die Integration und Inklusion aller beteiligten Akteure voranzutreiben, etwa durch die Bereitstellung von ROboB als einfache SaaS-Lösung“, erläutert Evelyn Eggers, Leiterin Business Development bei DAKOSY und Projektleiterin für ROboB.

Ab dem vierten Quartal 2019 wird ROboB als Pilotprojekt im Hamburger Hafen getestet. Projektpartner von DAKOSY im Projekt ist das Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg. Projektträger ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH.

EMP 4.0 ist eine internetbasierte Cloud-Lösung für die ganzheitliche, digitalisierte und vernetzte Abwicklung von Exportprozessen. Durch die Vernetzung aller Prozessbeteiligter entlang der Transportkette werden bereits bestehende lokale Plattformen und Anwendungen sowie zahlreiche bilaterale Abstimmungsprozesse in einem einzigen System gebündelt.
Die transparente Bereitstellung sämtlicher transportbezogener Daten und ihre permanente Verfügbarkeit für alle Prozessbeteiligten an einem zentralen Ort ermöglicht eine hohe Planungssicherheit sowie eine effizientere, d.h. schnellere und kostengünstigere Transportabwicklung. Die EMP 4.0 umfasst 14 Anwendungsfälle der kompletten Transportkette. So werden zum Beispiel dank EMP 4.0 automatisiert aktuelle Positionsdaten via Track & Trace bereitgestellt, was zu einer besseren Planbarkeit der Umschlagsprozesse führt. Um Wartezeiten am Leercontainerdepot zu vermeiden, kann bei Abholung eines Containers die Freistellreferenz im Vorfeld per Empty-Release-Funktion verifiziert werden. EMP 4.0 ermöglicht außerdem eine einheitliche Übermittlung von Gefahrgutdaten (DG-Registration) und Plausibilitätsprüfung mit Schnittstellen zu den Hafensystemen. Die hierfür benötigten Dokumente können in der Doc Cloud der EMP 4.0 hinterlegt werden.

Neben DAKOSY als IT-Experten und Verbundkoordinator sind mit Kühne + Nagel sowie DB Cargo zwei Akteure aus dem Exportgeschäft als Projektpartner vertreten. Auch hier ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH Projektträger. Darüber hinaus wirken weitere namhafte Prozessbeteiligte wie Reedereien, Spediteure, Terminals und Intermodaloperateure als assoziierte Partner an der Entwicklung mit. Die Funktionen der EMP 4.0 werden zwischen Mai 2020 und März 2021 durch die Projektpartner im Rahmen eines Pilotbetriebs evaluiert. „Unsere Projektpartner und wir versprechen uns eine deutlich verbesserte Transparenz und ein effizienteres Störfallhandling, welche bereits in der Pilotphase tragfähig sind“, sagt Malte Kantak, Projektleiter bei DAKOSY. „Im Anschluss an die Pilotierung wird die Plattform EMP 4.0 durch DAKOSY weiter betrieben und in den folgenden Jahren sukzessive ausgebaut, um den Akteuren eine noch tiefere Durchdringung der Exportprozesse über die Plattform zu ermöglichen“, so Kantak weiter.

Über die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG: Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit mehr als 35 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für den Frankfurter Flughafen. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.

Quelle: Dakosy, Foto: Dakosy / Bernd Dittrich

 




Wasserstoffanlage im Hafen Rotterdam

Die Rotterdamer Hafenbehörde plant zusammen mit den Unternehmen Nouryon und BP die Errichtung der größten Anlage für grünen Wasserstoff von Europa. Denn Wasserstoff ist ein Wundermittel. Du kannst es benutzen, um Autos zu fahren oder das Haus zu heizen. Und das alles ohne Emissionen. Das einzige Restprodukt ist Wasser.

Der Nachteil ist, dass Wasserstoff bisher hauptsächlich durch die Umwandlung von Erdgas bei hohen Temperaturen erzeugt wurde. Und dann ist diese Energiequelle teilweise fossil. Es kann auch anders sein: Durch die „Elektrolyse“ kann Wasser (H2O) in Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) gespalten werden. Wenn Sie für diese Elektrolyse grüne Energie wie Wind- oder Sonnenenergie nutzen, dann ist Wasserstoff CO2-neutral.

Corné Boot, Head of Government Affairs der BP Nederland: „Die Anlage, die wir in dieser Partnerschaft im Sinn haben, muss jährlich 45.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Damit ist diese Anlage die größte in Europa. Auf diese Weise sparen wir 350.000 Tonnen CO2-Emissionen ein. Die Herausforderung besteht darin, dass wir viel Ökostrom brauchen, nämlich 250 Megawatt. Wenn man bedenkt, dass eine Windturbine auf See durchschnittlich 2 bis 3 Megawatt Strom pro Jahr liefert, dann ist das nicht 1-2-3 geregelt“. Die Partner haben drei Jahre Zeit zur Verfügung gestellt, um die „Infrastruktur“ für die Anlage zu ermöglichen.

Nico van Dooren, Manager für Energie und Prozessindustrie im Rotterdamer Hafen: „Wir halten es für wichtig, sich von Anfang an an an den Tisch zu setzen. Untersuchungen haben gezeigt, dass wir vierzig Fabriken dieser Größenordnung benötigen, um Erdgas durch einen nachhaltigen Kraftstoff zu ersetzen. Es ist ein herausforderndes Projekt, aber wir geben ihm gerne Raum.

Im Jahr 2022 wird entschieden, ob die grüne Wasserstoffanlage tatsächlich gebaut wird. In der Zwischenzeit wird der Planungsprozess in vielen Bereichen fortgesetzt. Es muss so sein. Corné: „Wir wollen eine Zukunft mit niedrigen CO2-Emissionen. So Prozesseffizienz, Elektrifizierung, CO2-Abscheidung und -Speicherung, Wiederverwendung von Restwärme und grünem Wasserstoff. Was mir gefällt, ist, dass der Hafen von Rotterdam in vielen dieser Bereiche eine Vorreiterrolle übernehmen will. Natürlich unterstützen wir das!

Wasserstoff ist bei der Herstellung von Ölprodukten unentbehrlich. In diesem Fall wird es verwendet, um Schwefel aus dem Öl zu gewinnen: „Entschwefelung“ im Fachjargon. Der Hafen von Rotterdam verfügt über fünf Ölraffinerien. Diese Raffinerien nutzen nicht den gesamten Wasserstoff: Ein Teil davon wird über zwei Pipelines nach Nordfrankreich gepumpt. Auf diese Weise findet der Wasserstoff von Rotterdam seinen Weg in die europäische Industrie.

Hast du schon mal von grauem, blauem oder grünem Wasserstoff gehört? Dies sind keine Hinweise auf die Farbe des Wasserstoffs (Wasserstoff ist farblos und geruchlos), aber sie sagen etwas über die Art und Weise aus, wie er hergestellt wird.

Grauer Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen. Dabei wird unter anderem CO2 freigesetzt, das in die Luft gelangt. Glücklicherweise entstehen umweltfreundlichere Produktionsmethoden.
Zum Beispiel blauer Wasserstoff: Das bei der Produktion freigesetzte CO2 wird in den leeren Gasfeldern unter der Nordsee gespeichert. Aber das Beste für Mensch und Umwelt ist der grüne Wasserstoff. Beim Ökostrom wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, es wird überhaupt kein CO2 freigesetzt. Das macht es ideal, wenn Sie über große Mengen an Ökostrom verfügen: Dann können Sie ohne ein Gramm C02 endlose Mengen an Wasserstoff produzieren.

Quelle und Video: Port of Rotterdam




Begeisterndes Industrie-Erlebnis

Am 19. September 2019 konnten sich rund 3.100 Teilnehmer live davon überzeugen, dass Industrie innovativ ist, nachhaltig produziert und zudem spannende Arbeitsplätze bietet. Auch bei den Neuss Düsseldorfer Häfen.

77 Unternehmen und Institutionen öffneten zum 9. Mal für einen Abend ihre Werkstore und präsentierten den Besuchern ihre Produktionsprozesse, Technologien und die Produktwelt.

Die Mischung der teilnehmenden Unternehmen und deren Portfolios war dabei erneut sehr vielfältig: Maschinen für unterschiedlichste Einsatzbereiche, Textil und Elektronik für Autos, fahrerlose Transportsysteme, Roboter, Waschmittel, Getränke, Haferflocken, Papier, Rohre, Kalk, Wasser und Strom waren darunter, um nur einige zu nennen.

Am Veranstaltungsabend besuchten die Teilnehmer zwischen 17:00 Uhr bis 22:30 Uhr im Rahmen kostenfreier Bustouren nacheinander zwei Unternehmen. Auf den jeweils rund 100- minütigen Führungen erlebten sie, wie die modernen Produktionsstätten von innen aussehen und welche komplexen technologischen Prozesse bis zum fertigen Produkt dort durchlaufen werden.

Genauso wichtig wie der visuelle Eindruck war der Dialog: so konnten sich die Teilnehmer mit Unternehmensvertretern austauschen und natürlich Fragen stellen.

Diskutiert wurden beispielsweise Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Technologie und berufliche Chancen und Ausbildungsmöglichkeiten in der Industrie.

In diesem Jahr fand die Veranstaltung ganz bewusst im Rahmen der bundesweiten Woche der Industrie statt. „So wollen wir auf den vielfältigen und innovativen Industriestandort Rhein- Ruhr und NRW insgesamt hinweisen“, erläutert Rolf A. Königs, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaftsinitiative Zukunft durch Industrie, die die Veranstaltung jedes Jahr ausrichtet.

„Wir möchten Verständnis und Akzeptanz für die Industrie schaffen und idealerweise zugleich auch für sie begeistern. Gerade die Ansprache junger Menschen, die für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie von elementarer Bedeutung sind, ist uns dabei ein wichtiges Anliegen“, erklärt Königs weiter.

Der Termin für die LANGE NACHT DER INDUSTRIE im nächsten Jahr steht bereits fest: es wird der 29.Oktober 2020 sein. Die Bewerbungsphase für die Teilnahme (ausschließlich online) startet ca. 3 Monate vor der Veranstaltung.

Weitere Informationen gibt unter https://www.langenachtderindustrie.de/regionen/rhein-ruhr/

Quelle: Zukunft durch Industrie, Foto: NDH