Seidenstraße führt jetzt auch nach Neuss

Neuss ist seit einigen Wochen an die neue Seidenstraße angebunden: Ein Containerzug verbindet einmal pro Woche den Neusser Hafen mit der chinesischen Handelsmetropole Hefei. Die Güterbahn des Hafenbetreibers RheinCargo übernimmt bei dem Gemeinschaftsprojekt in Neuss die letzte Meile. Eine Ausweitung der Kooperation ist bereits geplant.

Deutschland ist ein Land mit besonders ausgeprägten internationalen Handels- und Produktionsverflechtungen. Für den internationalen Waren- und Güterverkehr gewinnt die Schiene als umweltverträglicher Verkehrsträger zunehmend an Bedeutung. Die neue Container-Verbindung führt von Neuss in die am Jangtsekiang gelegene Stadt Hefei, die Hauptstadt der Provinz Anhui im Südosten Chinas, rund 400 Kilometer westlich von Shanghai gelegen. Rund 15 Tage benötigt der Güterzug mit 45 Containern für die rund 11.000 Kilometer lange Strecke. Derzeit werden pro Woche rund 100 Züge mit Containern und Wechselbrücken über die RheinCargo-Hafenstandorte in Düsseldorf, Köln und Neuss abgefertigt.

Zielpunkt für die Züge aus China ist das Neusser KV-Terminal von Neuss Trimodal. Von hier aus gehen die Container weiter nach Süddeutschland, Österreich, Schweiz und Ungarn. Da der Zug in beide Richtungen voll ausgelastet ist, ist bereits für Ende des Jahres ein zweiter Zug pro Woche avisiert. Die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Partner ist ein großer Erfolg.

„Einen Direktzug vom Neusser Hafen nach China anbieten zu können, das macht uns sehr stolz“, freut sich Sascha Odermatt, Geschäftsführer der Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH). Gegenüber dem Seeschiff ist der Transport auf der Schiene doppelt so schnell. Im Vergleich zum noch schnelleren Transport im Flugzeug ist die Bahn aber wesentlich günstiger. Nach Duisburg und Köln besitzt nun auch Neuss als dritte Stadt in Nordrhein-Westfalen eine direkte Anbindung an die neue Seidenstraße.

„Die Seidenstraße hat nun auch einen Quell- und Zielpunkt in Neuss. Daraus ergeben sich weitere Perspektiven im Handel sowohl für Deutschland als auch für China“, sagt Jan Sönke Eckel, Geschäftsführer des Hafenbetreibers RheinCargo, „wir sind sehr optimistisch, dass sich diese neue Zugverbindung erfolgreich am Markt etabliert.“

Quelle und Foto: RheinCargo

 

 




Zukunft des Seehafenhinterlandverkehrs

Das Kompetenznetz Individuallogistik (KNI) e.V. begrüßte jetzt neunzig Experten in der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt zum Osnabrücker Seehafenhinterland-Dialog 2019. Unter dem Motto „Hinterland der Zukunft – Bausteine für effiziente und umweltgerechte Transportketten“ wurden leistungsfähige und zugleich umweltgerechte Lösungsansätze für die verkehrliche Anbindung der Seehäfen diskutiert.

Die Vorträge und Workshops zeichneten dabei ein deutliches Bild. Während im asiatischen Raum derzeit Seehäfen, logistische Knotenpunkte sowie Schienen- und Straßennetze durch massive Investitionen im großen Stil auf- und ausgebaut werden, führt der Investitionsstau der hiesigen Infrastruktur zu immer gravierenderen Engpässen bei den Transporten zwischen den deutschen und niederländischen Seehäfen und dem Hinterland. Stetig wachsende Schiffsgrößen belasten die Verkehrsinfrastrukturen dabei deutlich stärker als noch vor wenigen Jahren.

Neben der Instandsetzung der Infrastrukturanlagen sehen die Experten die größten Potenziale für eine umweltgerechte Organisation des Güterverkehrs darin, bestehende Strukturen effizienter zu nutzen. Dies muss zum einen über eine bessere Einbindung von Schiene und Binnenschiff geschehen, zum anderen bietet die Digitalisierung große Chancen, Verkehre transparenter und ressourcenschonender zu organisieren. Träge Verwaltungsstrukturen werden dabei als größtes Problem für die Anbindung des Hinterlands gewertet: in einer Umfrage war die überwiegende Zahl der Workshopteilnehmer z.B. der Meinung, die Digitalisierung werde den Güterverkehr weltweit innerhalb von zwanzig Jahren grundlegend verändern. Bezogen auf den Standort Deutschland wurde dies deutlich skeptischer gesehen. Um im Welthandel nicht auf die Kriechspur abgedrängt zu werden sind daher schnellere Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse gefordert, die ein einheitliches nationales und europäisches Vorgehen bei der Entwicklung von „smarter“ Infrastruktur ermöglichen. Denn nur eine transparent gesteuerte und möglichst effizient genutzte Infrastruktur entlastet auch die Umwelt, da sie Leerfahrten, Standzeiten oder unnötige Transporte vermeidet.

Weiterhin einigten sich die Teilnehmer darauf, dass ein gemeinsames Vorgehen bei der Entwicklung zukunftsfähiger Transportketten von und zu den Seehäfen von entscheidender Bedeutung ist, vor allem wenn viele Akteure in die Prozesse eingebunden sind. Ansätze dazu gibt es, z.B. Kooperationen deutscher und niederländischer Seehäfen im Bereich der Klassifizierung der Umweltverträglichkeit von Hochseeschiffen. Insgesamt müssen aber weiterführende Kooperationsformen zwischen den Seehäfen untereinander und ihren Partnern im Hinterland gefunden werden, um Seehafenanbindungen zukunftssicher aufzustellen.

Für die KNI-Region um Osnabrück ist die Hinterlandanbindung ein zentrales Thema, weil derzeit verschiedene Infrastrukturprojekte, u.a. die Umschlaganlagen für den Kombinierten Verkehr im Osnabrücker Hafen (Schiene – Straße) und im Landkreis Osnabrück / Bohmte (Straße – Wasserstraße) vor der Umsetzung stehen. Die Logistikregion zwischen Osnabrück, Münster und Bielefeld hat eine ausgezeichnete Lage zu den Seehäfen auf deutscher und niederländischer Seite und bietet aufgrund seiner hohen Dichte an Logistikdienstleistern das notwenige Knowhow für leistungsfähige, kundengerechte Transportketten.

Quelle und Foto: Kompetenznetz Individuallogistik 

 

 

 




Bund deutscher Baumschulen begeistert

Das wird ihn freuen: Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. begrüßt das „Innovationsprogramm Logistik 2030“, das Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und sein Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) in Berlin vorgestellt haben.


Das Innovationsprogramm Logistik 2030 umfasst zehn Maßnahmenfelder, bei denen laut Bilger der Schwerpunkt auf den Klimaschutz und die Digitalisierung gelegt werden soll . „Automatisiert, vernetzt, digitalisiert, aber auch klima- und umweltfreundlich“, so sieht Andreas Scheurer die Zukunft der Logistik. Digitale Frachtinformationen, LNG-betriebene Containerschiffe, hochautomatisierte Hafenkräne und elektrifizierte Schienenstrecken gehören dabei u.a.zu den Zukunftsszenarien.

In dem Programm werden auch für die Baumschul-Branche konkrete Maßnahmen aufgezeigt, um die logistischen Aufgabenstellungen in den nächsten zehn Jahren zu bewältigen.

So soll im Rahmen des Programms ein Zertifizierungssystem für geräuscharme Logistik entwickelt werden, damit E-Lkws nachts geräuscharm durch Innenstädte fahren und im Stadtverkehr so gut wie geräuschlos bleiben. Der BdB befürwortet diesen Schritt, denn Nachtlogistik ist in den Niederlanden bereits gängige Praxis. BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl: „Das Ziel, bei der Logistik in Zukunft das Thema Klimaschutz ganz vorne anzusiedeln, befürworten wir ausdrücklich. Und die digitale Transformation der Transport- und Logistikwirtschaft ist ein Thema, dass auch die Baumschulwirtschaft zukünftig beeinflussen wird. Das Innovationsprogramm Logistik 2030 ist somit ein wichtiger Schritt nach vorne. Wir fordern in diesem Zusammenhang, die Ladeinfrastruktur für E-LKW auf den Verladehöfen der Baumschulen staatlich massiv zu fördern.“

Quelle: Bund Deutscher Baumschulen e.V. (BdB), Foto: Ministerium für Verkehr

 

 

 




Laschet lobt Chemiebranche

Zum 12. Mal trafen sich rund 200 Entscheidungsträger der chemischen Industrie auf dem Branchentreff ChemCologne Chemieforum, das im BayKomm in Leverkusen stattfand. Das Chemieforum beleuchtete zwei Kernthemen: Einerseits die Probleme für die Chemielogistik durch das Niedrigwasser im Rhein, andererseits die Zukunftsperspektive der Chemiebranche im Rheinland.

Die Begrüßung übernahm Dr. Clemens Mittelviefhaus, Vorstandsvorsitzender von ChemCologne, der sich von der Leistungs- und Zukunftsfähigkeit der Region überzeugt zeigte: „Das Rheinland ist die stärkste Chemieregion Europas und hat definitiv die besten Voraussetzungen diesen Status zu halten.“ Ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähig ist die Lage am Rhein. Der im Bundesverkehrsministerium für Wasserstraßen und Schifffahrt zuständige Ministerialdirektor Dr. Norbert Salomon bestätigte, dass der Transport über die Wasserstraße Rhein für die Region von herausragender Bedeutung und nur begrenzt auf Schiene oder Straße übertragbar sei. Entsprechend hoch seien die betriebswirtschaftlichen Verluste vieler Unternehmen entlang des Rheins aufgrund der extremen Niedrigwasserperiode im Jahr 2018 gewesen. Da eine Häufung von Extrempegelständen erwartbar ist, sollen im Rahmen des im Juli 2019 unterzeichneten „Aktionsplans Niedrigwasser Rhein“ exaktere Wasserstandvorhersagen und eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Fahrrinnentiefen durch die Integration der Tiefeninformationen in die elektronische Binnenschifffahrtskarte erreicht werden. Auch durch die Digitalisierung der Binnenschifffahrt mit dem Einsatz automatisierter, vernetzter Schiffe verspricht sich das Bundesverkehrsministerium Erleichterungen für die Rhein-Anlieger.

Der Vorsitzende des Vorstands der Duisburger Hafen AG Erich Staake kritisierte die marode Verkehrsinfrastruktur in NRW. Als Beispiele nannte er die seit 2012 für den LKW-Verkehr gesperrte Leverkusener Rheinbrücke, die erst 2024/25 komplett erneuert sein werde. Staake warnte: Die gesamte deutsche Infrastruktur verschleißt schneller, als sie repariert werden kann. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion betonte Salomon, dass bereits sehr viel angestoßen sei, um die Engpässe in Deutschland zu beseitigen. Er hofft, für die Infrastrukturprojekte, die der Bund anstoßen will, die notwendige Unterstützung von Seiten der Wirtschaft zu bekommen – auch bei der Vermittlung in der Öffentlichkeit. Erich Staake appellierte, es im Hinblick auf den Stellenwert der Logistik als Herausforderung und Chance zu begreifen, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu setzen, „damit wir an der Spitze der Bewegung auch in der industriellen Wertschöpfung bleiben.“ Und Christian Rodde, Logistikleiter bei Ineos in Köln, resümierte: „Von der Industrie würde ich mir wünschen, dass man gemeinsam Probleme anfasst, die Dinge auch im Kleinen angeht und so Dinge bewegen kann. Für den Bund würde ich mir das im Großen wünschen, also übergeordnet, denn Infrastruktur ist definitiv eine Kernaufgabe des Bundes.“

Im zweiten Veranstaltungsteil beleuchteten Vertreter der Chemieindustrie mögliche Zukunftsszenarien für die gesamte Branche in NRW. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Evonik Industries AG Dr. Harald Schwager bezeichnete den Handelsstreit zwischen China und den USA, aber auch den Brexit und die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll als komplexe, aktuelle Herausforderungen. „Geopolitisch, technologisch und gesellschaftlich hat es drastische Verschiebungen gegeben“, so Schwager. Durch digitale Marktplätze laufe die Chemieindustrie Gefahr, den direkten Kontakt zu ihren Kunden zu verlieren. Populistische, autoritäre Regierungen aber auch eine immer weiter erstarkende Chemieindustrie in China seien massive Herausforderungen, doch noch habe man es in der Hand, den Zukunftsverlauf zu beeinflussen.

Covestro-CEO Dr. Markus Steilemann warnte davor, die gesamte Kunststoffproduktion angesichts aktueller Herausforderungen in ein negatives Licht zu rücken. Nicht die Kunststoffe seien schlecht, sondern deren teils mangelhaft gelöste Entsorgung. Kunststoffe seien kein Abfall, sondern wertvolle Rohstoffe. Hier gelte es, Kreisläufe zu schließen und ein zirkuläres Wirtschaften auf breiter Front durchzusetzen. Durch Forschungsarbeit in Nordrhein-Westfalen könne es gelingen, Kunststoffe künftig aus nicht-fossilen Quellen zu nutzen. Steilemann sieht für NRW hier die Chance, als „Powerhouse für nachhaltige Innovationen“ zu fungieren.

Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Armin Laschet lobte die Chemie- und Pharmabranche als wichtigen Teil der gesamten Wertschöpfungskette der Wirtschaft. Es gelte, den Industrie- und Chemiestandort Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Laschet: „Die Landesregierung schafft Voraussetzungen dafür, dass Industrie und Chemie bei uns wichtige Innovationstreiber bleiben, unter anderem mit sicherer und bezahlbarer Energieversorgung und mit Abbau von Bürokratievorschriften.“ Laschet weiter: „Mit der konsequenten Politik der Entfesselung geben wir Unternehmen mehr Freiheit zur Gestaltung und Innovation. Gemeinsam mit der Industrie haben wir zum Beispiel einen Weg gefunden, die Dauer von Genehmigungsverfahren zu halbieren“, führte Laschet aus.

ChemCologne ist eine Initiative mit dem Ziel, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Chemie-Region weiter zu entwickeln und sie bei in- und ausländischen Investoren noch bekannter zu machen. ChemCologne wird gefördert und unterstützt von den Chemieunternehmen der Region, dem Arbeitgeberverband Chemie Rheinland, Städten und Kreisen der Region, der IHKs Düsseldorf und Köln, der Bezirksregierung Köln, Hochschulen, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes NRW.INVEST sowie der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Die ChemCologne-Region erstreckt sich von Krefeld bis Bonn und von Aachen bis Wuppertal. Sie zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Agglomeration sowohl von Chemie- und Industrieparks sowie bedeutender Industrieunternehmen als auch Bildungsinstituten wie Hochschulen und Akademien aus. Sie ist mit mehr als 20 Prozent des gesamten deutschen Chemieumsatzes die stärkste Chemieregion Europas.

Quelle und Foto: ChemCologne, v.l.n.r.: Friedrich Überacker (Geschäftsführer AGV Chemie Rheinland), Lars Friedrich (Chempark-Leiter), Dr. Harald Schwager (stellvertretender Vorstandsvorsitzender Evonik), Armin Laschet (Ministerpräsident NRW), Dr. Clemens Mittelviefhaus (1.Vorsitzender ChemCologne), Dr. Markus Steilemann (Covestro-CEO)

 

 

 




Gian Paolo Gotelli neuer CEO der TX Logistik AG

Gian Paolo Gotelli ist neuer Vorstandsvorsitzender (CEO) der TX Logistik AG (Mercitalia Gruppe – FS Italiane Gruppe). Er wurde vom Aufsichtsrat an die Spitze des Eisenbahnlogistikunternehmens berufen.

Die Position als CEO tritt Gian Paolo Gotelli mit sofortiger Wirkung an. Sein Ziel ist es, TX Logistik noch stärker europäisch auszurichten und das Unternehmen zur tragenden Säule der internationalen Entwicklung der Mercitalia Gruppe zu machen.

Gian Paolo Gotelli verfügt über eine langjährige Expertise im Schienengüterverkehr der FS-Gruppe, für die er auch in verschiedenen CEO-Positionen tätig war. Wie bisher gehören dem Vorstand von TX Logistik Albert Bastius (COO) und Berit Börke (CSO) an. Damit ist die Kontinuität in der Unternehmensführung gewährleistet.

Quelle und Foto: TX Logistik, der TX Logistik AG Vorstand (v.l.): Albert Bastius (CEO), Gian Paolo Gotelli (CEO), Birte Börke (CSO)

 

 




Niedersachsen Ports erhalten Zertifikat

Die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports hat im August 2019 von EcoPorts das sogenannte PERS-Zertifikat erhalten. EcoPorts ist eine Umweltinitiative der Europäischen Seehafen-Organisation ESPO. Sie hat einen speziellen Prüfstand für Häfen entwickelt, das Port Environmental Review System, bei dem die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Hafenaktivitäten untersucht werden.

Weiterhin wird untersucht, in wieweit das Umweltschutz systematisch im Unternehmen umgesetzt wird und in wie fern gezielte Maßnahmen z.B. gegen Lärm, für geringeren Energieverbrauch und zur Verbesserung der Wasser- oder Luftqualität, umgesetzt wurden.

„Wir haben uns entschieden, dass wir uns mit unserem Umweltmanagement und unseren Aktivitäten an den europäischen Standards der EcoPorts messen lassen wollen. Mit diesem Zertifikat wird unser nachhaltiger Kurs bestätigt. Darüber freuen wir uns, da es eine Bestätigung unserer Arbeit für die Küstenregion ist“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Erstmals ist in 2019 die gesamte Hafengruppe Niedersachsen Ports betrachtet worden. Zuvor wurde seit 2016 die Hafenstandorte Wilhelmshaven, Emden, Cuxhaven und Brake einzeln Zertifikat erteilt. Grund für diese Änderung ist ein neuer, ganzheitlicher Ansatz, dem das Umweltmanagement, die Nachhaltigkeitsstrategie und der Nachhaltigkeitsbericht von Niedersachsen Ports zugrunde liegt, der in diesem Jahr erarbeitet wurde. Von der Nachhaltigkeitsstrategie über Darstellung der Aktivitäten bis hin zu den Kennzahlen ist in dem Bericht alles umfassend aufgezeichnet.

Große Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und demografischer Wandel werden in der Hafengesellschaft aktiv in Projekten aufgegriffen. Die niedersächsischen Häfen entwickeln vielfältige und innovative Lösungen für eine nachhaltige Logistik. Dieser Mehrwert, der über die klassischen Leistungen eines Hafens hinausgeht, wird unter hafen+ gebündelt.

https://www.nports.de/unternehmen/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsbericht/

Quelle und Foto: Sports, v.r.: Wirtschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzender von NPorts Dr. Bernd Althusmann und NPorts-Geschäftsführer Holger Banik freuen sich über das PERS-Zertifikat

 

 

 




Chancen durch Chinas neue Seidenstraße

Ob Belt and Road oder neue Seidenstraße – die Volksrepublik China will die alte Handelsroute zwischen Asien und Europa wiederbeleben. Diese Initiativen und Aktivitäten beeinflussen den weltweiten Austausch von Gütern. Welche Veränderungen auf den globalen Handel zukommen, erfahren Interessierte bei dem Kongress „One Belt/One Ruhr – Schienen-Highway der Chancen“ am 1. Oktober in Duisburg. Zusammen mit Experten können die Teilnehmer über die Chancen für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr diskutieren. Anmeldungen sind noch bis 12. September möglich.  

„Duisburg ist noch vor Hamburg der bedeutendste Endpunkt der Seidenstraße in Deutschland. Jeden Monat erreichen uns über 120 Güterzüge aus China mit steigender Tendenz. Diese Güter müssen gelagert, umgepackt, weiter transportiert oder verarbeitet werden. Für Im- und Exporteure ergeben sich Vorteile durch geringere Frachtkosten im Vergleich zum Flugzeug. Ein Riesenpotential, von dem auch Unternehmen an Rhein und Ruhr profitieren können“, ist Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK und aktuell Sprecher der Ruhr-IHKs, überzeugt.

Die neue Seidenstraße wird auf dem Kongress aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Neben namhaften Experten aus Politik und Wissenschaft, diskutieren und berichten Unternehmen über ihre Erfahrungen und geben ihre Einschätzung zu weiteren Chancen und Herausforderungen der Belt and Road Initiative Chinas ab.

Weitere Details und Anmeldung unter www.ihk-niederrhein.de/event/one-belt. IHK-Ansprechpartner: Rüdiger Helbrecht, Telefon 0203 2821-284 oder E-Mail helbrecht@niederrhein.ihk.de.

Quelle: Niederrheinische Industrie- und Handelskammer, Foto: duisport

 

 




Maritimer Koordinator ausgezeichnet

Der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann, wurde im Rahmen der „Sprottenback“, der gesellschaftlichen Traditionsveranstaltung der Unternehmen der Kieler Hafenwirtschaft, mit dem Hafenpreis 2019 ausgezeichnet.

In seiner Funktion als Vorsitzender des Beirates der SEEHAFEN KIEL würdigte der geschäftsführende Gesellschafter von Sartori & Berger, Jens B. Knudsen, den Preisträger in seiner Laudatio: „Norbert Brackmann macht sich auf Bundesebene für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zur Nutzung von Landstrom stark. Schifffahrt und Häfen werden so wirtschaftliche Anreize für einen effizienten Klimaschutz geboten.“ Im Mai hatte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein und dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt am Norwegenkai die erste Landstromanlage des Kieler Hafens eingeweiht. Hafenpreisträger Norbert Brackmann: „Wir wollen den Bau weiterer Landstromanlagen finanziell unterstützen und u. a. auch die EEG-Umlage auf Landstrom reduzieren. Möglichst viele Reedereien sollen künftig von einem Landstromangebot in unseren Häfen Gebrauch machen.“

Am Norwegenkai werden die großen Kreuzfahrtfähren der Color Line inzwischen täglich mit Landstrom versorgt. Während der Hafenliegezeit können so jährlich 3.000 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) eingespart werden. Dazu werden Emissionen von Schwefel, Stickoxiden und Feinstaub auf null reduziert. Color Line ist damit Vorreiter und beispielgebend in Kiel. Nach dem Erfolg am Norwegenkai steht der PORT OF KIEL bereits kurz vor dem Baubeginn einer weiteren Landstromanlage. Das Kreuzfahrtterminal am Ostseekai, von wo auch das Fährterminal am Schwedenkai versorgt werden soll, wird in den kommenden Monaten ausgerüstet. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Es entsteht die leistungsstärkste Landstromanlage an der deutschen Küste. Erstmals können gleichzeitig zwei Schiffe mit Ökostrom von Land versorgt werden.“ Die Aufnahme des Testbetriebes ist für den kommenden Sommer vorgesehen. Mittelfristiges Ziel ist es, 60 % des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Landstrom zu decken. Kiels Stadtpräsident Hans-Werner Tovar führte dazu aus: „Kiel ist Klimaschutzstadt und setzt das gemeinsam mit dem Hafen erarbeitete BLUE PORT-Konzept konsequent um. Damit zählen wir zu den umweltfreundlichsten Häfen in ganz Europa.“

Hafenpreisträger Norbert Brackmann: Norbert Brackmann (65) ist Mitglied des Deutschen Bundestages und seit April 2018 Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft. In dieser Funktion koordiniert und bündelt er die Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland in den Bereichen Schiffbau, Seeschifffahrt, Hafenwirtschaft und Meerestechnik. Norbert Brackmann absolvierte 1973 das Abitur an der Lauenburgischen Gelehrtenschule in Ratzeburg. Anschließend verpflichtete er sich als Zeitsoldat bei der Bundes-wehr. Von 1975 an studierte er Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das er 1979 mit dem ersten Staatsexamen und nach Ableistung des Referendariats 1982 auch mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seit 1982 war Brackmann beim NDR in Hamburg tätig, von 1985 bis 2000 als Abteilungsleiter Sendeleitung Hörfunk. Ab 2000 bis zu seiner Wahl in den Deutschen Bundestag 2009 leitete er den Bereich Neue Medien.

Norbert Brackmann ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne. Seit 1975 ist er im Kreis Herzogtum Lauenburg kommunalpolitisch aktiv und seit 1978 Abgeordneter im Lauenburgischen Kreistag. Seit der Wahl zum Deutschen Bundestag 2009 ist Norbert Brackmann auch bundespolitisch tätig. Nach der jüngsten Bundestagswahl 2017 wurde Brackmann erneut Mitglied im Haushaltsausschuss, Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Haushaltsausschuss so-wie Berichterstatter für den Etat des Bundesverkehrsministeriums. Mit der Regierungsbildung der Großen Koalition 2018 wurde Brackmann zum neuen Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft ernannt und damit zum Mitglied im Kabinett Merkel.

Der Kieler Hafenpreis 2019: Die Skulptur des diesjährigen Kieler Hafenpreises wurde von ANTARIS, dem Eckernförder Designer und Kunstschmied Patrick Schloßer, in Form eines Pollers gestaltet, der von Sprotten umschwärmt wird. Die Skulptur ist ein wertvolles Unikat der Metallkunst, die in Handarbeit des Künstlers aufwendig gefertigt wurde. Der Poller symbolisiert die feste Verbindung der Schiffe mit dem Hafen. Die Sprotten, die immer im Schwarm schwimmen, stehen bildlich für die Gemeinschaft, die zielstrebig vorankommt. Auf Vorschlag des Beirates der SEEHAFEN KIEL wird mit dem Hafenpreis einmal im Jahr eine Persönlichkeit im Rahmen der „Sprottenback“ ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um den Kieler Hafen verdient gemacht hat.

„Sprottenback“ 2019:  Die „Sprottenback“ ist die jährliche gesellschaftliche Traditionsveranstaltung der Unternehmen der Kieler Hafenwirtschaft, bei der rund 300 Vertreter aus maritimer Wirtschaft, Verwaltung und Politik an einem Tisch (in der Seefahrt: die „Back“) zusammenkommen, um Kontakte zu pflegen und die die Kieler Fischspezialität, die Sprotten, zu essen. In diesem Jahr findet die „Sprottenback“ zum 37. Mal statt. Veranstaltungsort ist das Kreuzfahrtterminal im Kieler Ostuferhafen. Veranstalter sind die Unternehmen der Kieler Hafenrunde (in alphabetischer Reihen-folge): Burmann Hafenlogistik, Color Line, DFDS, Hanseatic Marine Service (HMS), Kieler Schrotthandel (KSH), Kai Service Kiel (KSK), PORT OF KIEL, Sartori & Berger, SCA Logistics, Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK), Stena Line und UCA Port Service.

Quelle und Foto: PORT OF KIEL, Hafenpreisverleihung vl: Jens B. Knudsen, Norbert Brackmann, Dr. Dirk Claus 




Mit der MS RheinGalaxie in die Zukunft

Der Startschuss für den Bau eines hochmodernen KD Schiffes ist gefallen. Ab Mai 2020 wird mit MS RheinGalaxie ein Eventschiff der Superlative seine Runden über den Rhein drehen.

„Wir haben ein neues, innovatives Multifunktionsschiff in Auftrag gegeben. Es verfügt über modernste Veranstaltungs- und Antriebstechnik sowie eine hochwertige Ausstattung, wie sie bisher auf keinem anderen Schiff der KD zu finden ist“, kündigt KD Geschäftsführer Dr. Achim Schloemer an und ergänzt: „Es wird somit perfekt geeignet sein für spektakuläre Events, Tagungen, Party- und Genussfahrten für bis zu 1.000 Gäste.“

Neben seinem innovativen Design überzeugt der Eventliner mit vielen durchdachten Extras wie bodentiefen Fenster, einem imposanten „Skywalk“ über der raffinierten Freideck-Bar oder dem „Star Rock“, einer ganz besonderen VIP-Aussichtsplattform. Eine 85 Quadratmeter große Empore als Tanzfläche auf dem Freideck sowie eine künstlerisch gestalteten „Feature Wall“ mit großen LED Screens in der Lobby werden die Gäste faszinieren.

Im Mai 2020 soll das jüngste Mitglied der Flotte fertig sein. MS RheinGalaxie ist der erste Neubau seit 2011 und wird ein weiterer Meilenstein in der KD Geschichte werden. Damals nahm MS RheinFantasie den Betrieb auf, sieben Jahre nach MS RheinEnergie. Ebenso wie bei diesen großen Eventschiffen setzt die KD auch diesmal auf die Erfahrung und Expertise bewährter Partner, allen voran die niederländische Werft De Hoop, die Firma Schiffstechnik Buchloh und den renommierten Yachtdesigner René van der Velden.

Das neue Luxusschiff ist wie ihre Vorgängerinnen eine Einzelanfertigung, kein Schiff von der Stange. Designer René van der Velden hat eigens für MS RheinGalaxie ein individuelles Gestaltungs­konzept entwickelt. „Bei einem Schiff dieser Klasse ist ein durchgängiges Design wichtig. Es braucht klare Linien, klare Flächen und ein leichtes, großzügiges Interieur.“ Die computer­basierten Animationen lassen die wesentlichen Pluspunkte bereits erkennen. Charakteristisch ist der geradlinige Axtbug, der sich deutlich abhebt von klassischen Passagierschiffen mit einem üblicherweise geschwungenen Bug. Der elegante Rumpf zeichnet sich durch eine fließende Linienführung und ein vergleichs­weise spitz zulaufendes Vorderschiff aus.

Wie es aussehen wird, wenn das Eventschiff in wenigen Monaten übers Wasser gleitet, lässt sich aus den Schilderungen van der Veldens erahnen. „Mit einem neuen Farbkonzept, das auf den traditionellen KD Farben basiert, schaffen wir eine besondere und stets dem jeweiligen Anlass angemessene Atmosphäre. Das wiederum wird durch spezielle direkte und indirekte Beleuchtungseffekte unterstützt. Das Schiff wird auch nach Sonnenuntergang unverwechselbar sein.“ Mit dem Licht und Farbkonzept will der Designer dem Schiff ein markantes, klares Erscheinungsbild geben, das transparent, dynamisch und elegant zugleich ist. Das gilt ebenso für die Innenraumgestaltung. Der Designer hat sich – natürlich nach den Wünschen der KD Verantwortlichen – für eine neutrale Gestaltung mit hellen und dunklen Hölzern und dezenten Farben für die Oberflächen und Polster entschieden.

In den kommenden Wochen werden die Möbel, Theken, Bühnen und das Steuerhaus entworfen und gebaut sowie Kühlhäuser, Kücheneinrichtung, Sanitäranlagen, Treppen, Aufzüge und die Antriebstechnik bestellt. Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum neuen Schiff ist der Bau des Schiffsrumpfs, des Kaskos. Das geschieht aktuell auf der NMC-Werft in Nieuw-Lekkerland, etwa 20 Kilometer von Rotterdam entfernt. Seit Mitte Juni werden hier Einzelteile aus Stahl- beziehungsweise Leichtmetallblech ausgeschnitten und zu Sektionen zusammengefügt. Diese wiederum werden bei der Endmontage miteinander verschweißt. Im Dezember soll der fertige Schiffsrumpf ins Wasser gehen und nach Lobith zur De Hoop Werft transportiert werden. „Der Kasko wird geschleppt. Er hat ja noch keinen eigenen Antrieb“, erläutert Fré Drenth, technischer Direkter bei De Hoop. Die gesamte Schiffs- und sonstige Technik, Inneneinrichtung, Küchenausstattung, Kabinen für die Besatzung sowie die Motoren und Fenster werden dann bei De Hoop in Lobith eingebaut.

Das Schiff ist speziell für Veranstaltungen wie Partys, Firmenevents, Theatervorstellun­gen, Messen, Tagungen oder Gourmetfahrten konzipiert und soll vor allem das Angebot der KD im Großraum Düsseldorf verstärken. KD Geschäftsführer Dr. Achim Schloemer erklärt, warum MS RheinGalaxie nicht wie die übrigen Schiffe der KD für Linienfahrten eingesetzt werden soll. „Auf der,Linie’ ist der Markt weitestgehend gesättigt. Wachstumspotenziale sehen wir aber im Charter­- und im Event­geschäft. Die KD hat hier in den letzten 20 Jahren viele Erfahrungen gesammelt. Jetzt trauen wir uns zu, mit einem reinen Eventschiff in den Markt zu gehen. Damit werden wir die Zukunft unseres traditionsreichen Unterneh­mens sichern.“

Fakten zum neuen KD Eventschiff MS RheinGalaxie
Länge: 85 Meter
Breite: 14 Meter
Tiefgang: 1,20 Meter
Zugelassene Personenzahl: 1.000 Personen
Antriebsleistung: 3 x 440 kW
Emissionsgesetzgebung für Mobile Maschinen: EU Stufe V

Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH (KD) mit Sitz in Köln gehört zu den ältesten und erfahrensten Binnenschifffahrtsgesellschaften der Welt. Als führender Anbieter von Rheinschifffahrten befördert die KD Ihre Gäste bereits seit fast 200 Jahren zu den schönsten Orten entlang des Rheins zwischen Köln und Mainz.

Das Unternehmen wurde 1826 in Köln gegründet. Die KD bietet als einzige Schifffahrtsgesellschaft täglich mehrere Touren durch das UNESCO Welterbe Romantischer Mittelrhein zwischen Koblenz und Rüdesheim an. Mit einer Flotte von vierzehn Schiffen ist die KD Marktführer nicht nur für tägliche Linien- und Panoramafahrten, sondern auch für Events auf dem Wasser. Das Angebot reicht von Partys, Dinnerfahrten, Tanzveranstaltungen, Entertainment und Feuerwerken bis hin zu exklusiven Charterfahrten. Dank der fast 200-jährigen Erfahrung versteht es die KD, ihren Passagieren an Bord unvergessliche Erlebnisse zu bieten.

Shipyard De Hoop ist eine erfolgreiche niederländische Schiffswerft, die Schiffe nach Maß konstruiert und baut. Jedes Schiff, das die Werft verlässt, wird im eigenen Betrieb nach den individuellen Vorgaben gebaut. De Hoop hält ständig nach neuen Branchentrends Ausschau und ist darauf bedacht, frühzeitig auf Veränderungen und neue Entwicklungen zu reagieren.

Shipyard De Hoop ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Lobith, im Osten der Niederlande, das je nach Auslastung zwischen 250 und 500 Menschen beschäftigt. Die Helling der Werft ist für Schiffe mit einer Länge von bis zu 200 Metern ausgelegt. Insgesamt stehen eine Kailänge von 450 Metern vor Ort und weitere 200 Meter im Hafen von Rotterdam für die Ausrüstung zur Verfügung.

Shipyard De Hoop hat in der Konstruktion und im Bau von Schiffen eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz vorzuweisen. Seeschiffe sowie Arbeits- und Wohnschiffe für den Offshore-Einsatz werden ebenso gebaut wie Binnenschiffe, die unter anderem als Flusskreuzer und Ausflugsschiffe eingesetzt werden. Mit einer eigenen Konstruktions- und Entwicklungsabteilung und Kompetenzen in allen Bereichen wie Rumpfbau, Fertigbau, Holzbau, Innenausbau und Installationen ist De Hoop in der Lage, Schiffe „schlüsselfertig“ anzubieten. Das Unternehmen zeichnet sich durch ein hohes Maß an Flexibilität und Qualitätsbewusstsein aus und überzeugt durch vergleichsweise kurze Lieferfristen.

Ende 2018 hat Shipyard De Hoop das 130-jährige Firmenjubiläum gefeiert.

Quelle und Grafik: KD Deutsche Rheinschiffahrt GmbH

 

 




Auf dem Weg zum smarten Hafen

Die Vision vom CO2-neutralen Hafen wird konkret. Und der Weg dorthin heißt SHARC. Das Kürzel steht für ein Forschungsprojekt, das seit Anfang des Jahres mehrere Partner zusammengeführt hat. Unter der Koordination von bremenports arbeiten die Siemens AG, das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz /DFKI),  die TU Berlin und das Institut für Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH an einem „Smarten Hafen-Applikationskonzept zur Integration erneuerbarer Energien“.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Claudia Schilling, misst dem Projekt eine besondere Bedeutung zu: „Die Koalition hat sich das Ziel gesetzt, das Thema nachhaltiger Hafen mit großen Schritten voranzutreiben. Sharc kann einen wesentlichen Beitrag leisten,  in absehbarer Zeit die Klimaneutralität des Hafens zu erreichen. Damit kann der  Hafen auch für  andere Wirtschaftszweige beispielgebend vorangehen.“

Das Forschungsprojekt setzt sich unter anderem mit folgenden Fragestellungen auseinander:

Welche Beiträge kann ein Hafen zur angestrebten Energiewende im Verkehr leisten?

Wie lassen sich Energieverbräuche senken und erneuerbare Energiequellen einbinden?

Welche Energiespeicher sind erforderlich, um komplett auf regenerative Energien umzustellen?

Um auf diese komplexen Fragen kompetente Antworten geben zu können, wird derzeit im Überseehafen Bremerhaven eine umfangreiche Untersuchung der Energieverbräuche erarbeitet. Dabei wird die öffentliche Infrastruktur betrachtet, für die bremenports verantwortlich zeichnet. Für eine erfolgreiche Untersuchung ist wesentlich, dass auch die Terminalbetreiber bei der Untersuchung mit im Boot sitzen.

bremenports Geschäftsführer Robert Howe hob das Engagement der beteiligten Unternehmen hervor: „Klimaneutralität ist für alle europäischen Häfen eine zentrale Aufgabe. Uns ist es ein Anliegen im Rahmen unserer greenports-Strategie  bei diesem Thema auch künftig eine Spitzenposition in Europa einzunehmen. Es ist erfreulich, dass dieses Engagement die am Hafengeschehen Beteiligten eint.“

Das BLG-Autoterminal, Eurogate-Containerterminal, Eurogate Technical Services und das große Kühllagerhaus von BLG-Klosterboer stellen Daten zur Verfügung. Die Aufzählung deutet an, wie umfassend eine qualifizierte Analyse ausfallen muss. Dabei geht es unter anderem um Energieoptimierung im Bereich der Hafeneisenbahn, um die Energieversorgung der Gebäude, um die Beleuchtung des Hafens, die Antriebssysteme von Kränen und Van-Carriern aber auch um die Möglichkeit,  Elektroversorgung  bei der Abfertigung der Schiffe im Hafen zu nutzen.

In der Projektbeschreibung ist das Ziel so formuliert: „Mittels zu simulierender Zukunftsszenarien ist ein Investitionskonzept für das Zusammenwirken verschiedener Akteure im Hafenquartier abzuleiten, welches dieses für die beabsichtigte nachhaltige energietechnische und logistische Entwicklung vorbereitet“.

Um dies zu erreichen werden derzeit im Überseehafen die Gebietsdaten gesammelt, auf deren Basis verschiedene Szenarien entwickelt werden können, wie die Versorgung des Hafens schrittweise auf regenerative Energien umgestellt werden kann.  Das Projekt geht über die Analyse und Beschreibung deutlich hinaus. So sollen innerhalb des Projektes bis zum Herbst des kommenden Jahres auch konkrete Investitionsplanungen und Businessmodelle erstellt werden.  Untersucht wird  auch welche Investitionen in regenerative Energiequellen erforderlich sind, um das Ziel einer CO2-neutralen Hafeninfrastruktur zu erreichen.

Nach dem erfolgreichen  Abschluss des Projektes  Ende des kommenden Jahres ist über  konkrete Investitionen zu entscheiden, mit denen das Ziel eines CO²-neutralen Hafens erreicht werden kann. Hierzu können dann weitere  Förderanträge gestellt werden.

Quelle bremenports GmbH & Co. KG, Foto: bremenports GmbH & Co. KG/ Wolfgang Scheer