Wüst zeichnet 25 neue Mobilitätsmanager aus

In Nordrhein-Westfalen gibt es 25 neue Mobilitätsmanager. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hat den Absolventen des landesweiten Lehrgangs die Urkunden für ihre erfolgreiche Teilnahme überreicht.

Ziel des mehrstufigen Lehrgangs ist es, vernetzte und nachhaltige Mobilitätslösungen für die Bürger zu entwickeln. Die Kommunen werden auf die neuen Mobilitätsanforderungen vorbereitet und bei der Entwicklung von kombinierten Angeboten aller Verkehrsmittel – von Auto, Bus und Bahn über Fahrrad, Fußgänger, Sharing-Konzepte bis hin zum Mitfahrauto – unterstützt.

„Die Mobilität der Zukunft ist digital, vernetzt und sauberer als heute“, sagte Minister Wüst bei der Urkundenübergabe. „Die Mobilitätsmanager tragen das Wissen über neue Mobilitätsangebote in die Kommunen und helfen dabei, Verkehrskonzepte vor Ort zu entwickeln.“ Um die verkehrlichen, ökologischen und ökonomischen Entwicklungen in ein Gleichgewicht zu bringen, sind nachhaltige Mobilitätskonzepte gefragt. Den Regionen und Kommunen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Daher hat das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Geschäftsstelle des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“, die beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) angesiedelt ist, in den vergangenen Monaten bereits zum siebten Mal den Lehrgang „Kommunales Mobilitätsmanagement“ angeboten.

Der Lehrgang ist der erste dieser Art in Deutschland. Insgesamt hat das Zukunftsnetz Mobilität NRW bereits 150 Kommunalvertreter zu Mobilitätsmanagern ausgebildet. Auch Interessenten aus anderen Bundesländern sind inzwischen dabei. Bislang bestand der Lehrgang aus den drei Modulen Grundlagen, Handlungsfelder und Evaluation. Künftig wird darüber hinaus verstärkt das Thema Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit behandelt. Der achte Lehrgang, an dem wiederum 20 Kommunen teilnehmen, startet bereits im November 2019. Auch bundesweit stößt der Lehrgang inzwischen auf Interesse: Andere Bundesländer übernehmen das NRW-Konzept.

Mobilitätsmanager aus folgenden Kommunen und Unternehmen haben eine Urkunde erhalten:

Hamm
St. Augustin
Overath
Lennestadt
Rommerskirchen
Verl
Köln
Potsdam-Mittelmark
Siegen
Werther
Kreis Coesfeld
Beckum
Göttingen
Wachtberg
Gütersloh
Alsdorf
Weilerswist
Wermelskirchen
Zukunftsnetz Mobilität NRW
Kölner Verkehrs-Betriebe GmbH
Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz
mindenherforder Verkehrsgesellschaft mbH

Quelle: NRW Verkehrsministerium, Foto VM/ Andreas Bischof

 

 




Rotterdam hilft bei CO2-Reduzierung

Die Industrie in Rotterdam arbeitet an einer Reihe von Projekten, mit denen insgesamt 20 bis 25 % des niederländischen CO2-Reduktionsziels für 2030 erreicht werden können. Die Projekte erfordern beinahe alle eine aktive Rolle des Staates. „Gerade deshalb, weil in einem kleinen Teil der Niederlande so viele Transition-Projekte durchgeführt werden, ist Maßarbeit für dieses Gebiet vonnöten. Die Energiewende ist komplex, und viele Projekte hängen aneinander“, lautet das Fazit von Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam.

„Das erfordert eine integrale Herangehensweise seitens des Clusters sowie eine gute Zusammenarbeit zwischen Behörden, Unternehmen und dem Hafenbetrieb Rotterdam. Wenn wir alle derzeit laufenden Projekte realisieren, wird dies zu einer dreimal so hohen CO2-Reduktion führen, wie wir sie bei einer proportionalen Verteilung des Reduktionsziels über die niederländische Industrie erreichen müssten.“

Der Hafenbetrieb Rotterdam appelliert an Minister Wiebes, bei der Transition einen clusterorientierten Ansatz zu verfolgen. Durch die Konzentration der Industrie in einem kleinen Gebiet sind hier Lösungen möglich, die andernorts nicht anwendbar sind. Die Verflechtung verschiedener Transition-Projekte macht deren Koordination erforderlich. Auf Projektebene gelingt es Behörden und Wirtschaft nun, einander zu finden, aber es fehlt eine integrierte Herangehensweise des Staates gegenüber dem Branchencluster.

Zu den Projekten, an denen die Industrie, der Hafenbetrieb Rotterdam und verschiedene andere Partner arbeiten, gehören die unterirdische Speicherung von CO2, die Entwicklung von Wärmenetzen zur Nutzung der Restwärme aus der Industrie, die Erzeugung von Wasserstoff, die Anlandung der Windenergie von der Nordsee, die Entwicklung einer zusätzlichen Infrastruktur für Wasserstoff und Elektrizität, verschiedene Recycling-Projekte sowie die Steigerung der Produktion von Biokraftstoffen. Auch im Logistikbereich laufen Projekte, wie z. B. die elektrische Binnenschifffahrt und die Verbesserung der Nachhaltigkeit bei der Seeschifffahrt.

Der Hafenbetrieb Rotterdam sieht den Vorschlag des Kabinetts für das Klimaübereinkommen in erster Linie als Chance, die Energiewende zu beschleunigen, hegt allerdings auch Bedenken gegenüber dem Dokument. Insbesondere die vorgeschlagene Einführung einer CO2-Steuer im Jahr 2021 gibt Anlass zu großer Sorge. Die Umstellung von Produktionsprozessen in der Industrie ist in so kurzer Zeit nicht möglich. Und die für den Transport von beispielsweise CO2, Wasserstoff und Restwärme notwendige Infrastruktur fehlt noch fast vollständig. Infolgedessen können die Unternehmen nicht mit dem Tempo der Einführung der Zusatzsteuer Schritt halten.

Die Projekte, die einen wesentlichen Beitrag zu den nationalen Klimazielen leisten, fügen sich in den im Rahmen des Klimaübereinkommens entwickelten „dreistufigen nachhaltigen“ Ansatz ein. In Schritt 1 stehen Effizienz, Restwärmenutzung und Speicherung von CO2 im Boden der Nordsee im Vordergrund. Schritt 2 beinhaltet die Entwicklung eines neuen Energiesystems auf der Grundlage von Ökostrom und Wasserstoff anstelle von Öl und Erdgas. Schritt 3 konzentriert sich auf die Entwicklung von zirkulären Produktionsprozessen.

Das Ziel des Hafenbetriebs Rotterdam ist es, den Hafen zum Vorreiter im Bereich der Energiewende zu machen. Das ist gut für das Klima und kann sich gleichzeitig günstig auf das Standortklima auswirken; zum Beispiel, weil es hier ein CO2-Netz gibt, der Industrie Ökostrom und Wasserstoff zur Verfügung stehen, Wärme in ein Wärmenetz eingespeist werden kann usw.

Die niederländische Industrie emittierte 2018 54 Millionen Tonnen CO2. Davon stammen 15 Millionen Tonnen oder 28 % aus der Rotterdamer Industrie. Die Herausforderung für die niederländische Industrie besteht darin, 2030 14,3 Millionen Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre zu emittieren. Sollte dies gleichmäßig auf die niederländische Industrie verteilt werden, wären 4 Millionen Tonnen der vorgegebene Wert für die Rotterdamer Industrie. Die Projekte, an denen in Rotterdam derzeit gearbeitet wird, belaufen sich insgesamt auf ca. 12 Millionen Tonnen CO2.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam