Stapellauf des neuen Flaggschiffs der CMA CGM

Die CMA CGM Group, ein weltweit führender Reederei- und Logistikkonzern, gibt die Einführung des weltweit größten mit Flüssigerdgas (LNG) betriebenen Containerschiffes (23.000 TEU) bekannt.

Auf der Werft Shanghai Jiangnan-Changxing Shipyard wurde heute in Anwesenheit von Rodolphe Saadé, Chairman und Chief Executive Officer der CMA CGM Group, französischen und chinesischen Funktionären, Geschäftsführern und Kunden der CMA CGM Group der Stapellauf des weltweit ersten mit LNG betriebenen Containerschiffes dieser Größe vollzogen.

Im Jahr 2017 verkündete Rodolphe Saadé seine Entscheidung, den Bau einer Serie von neun 23.000-TEU-Containerschiffen mit LNG-Antrieb in Auftrag zu geben. Mit dieser strategischen Entscheidung bekräftigte die CMA CGM Group ihr Bekenntnis zum Umweltschutz und zur Energiewende in der Branche.

Mit LNG lässt sich der Emissionsausstoß erheblich reduzieren:

  • Emissionen von Schwefeloxiden und Feinstaub werden um 99% verringert
  • Stickoxidemissionen werden um bis zu 85 % verringert
  • Kohlendioxidemissionen werden um ca. 20% verringert

Die neuen Schiffe werden ab 2020 auf der FAL-Linie (Asien-Nordeuropa) in die Flotte des Konzerns aufgenommen und in das französische internationale Register (RIF) eingetragen, was das Bestreben des Konzerns bestätigt, unter französischer Flagge zu fahren.

Darüber hinaus werden die neun Neubauten mit hochmodernen Kommandobrücken ausgestattet sein, die wichtige Innovationen zur Unterstützung des Kapitäns und der Crew liefern:

  • ein Display mit verbesserten Kartenansichten für dynamischere Navigationsanweisungen
  • ein System, das die prognostizierte Position des Schiffes in den nächsten drei Minuten anzeigt
  • ein intelligentes „Smart Eye System“, das eine Vogelperspektive auf die Umgebung des Schiffes projiziert
  • Augmented-Reality-Bildschirme, die der Besatzung genaue Informationen über die Rotation des Schiffes, den Abstand zur Kaikante und der Quergeschwindigkeit liefern

Ferner wird die CMA CGM JACQUES SAADE mit einem intelligenten System zur Steuerung der Belüftung der Kühlcontainer ausgestattet.

Um die Umweltbilanz der CMA CGM JACQUES SAADE und ihrer Schwesterschiffe weiter zu verbessern, wurden der Schiffsrumpf hydrodynamisch optimiert. Der Wulstbug wurde nahtlos in das Rumpfprofil integriert. Neben dem Becker Twisted Fin® wurden auch der Propeller und das Ruderblatt verbessert.

Diese außergewöhnlich großen Schiffe (400 Meter lang und 61 Meter breit) werden sich vom Rest der Flotte durch eine speziellen Anstrich mit einem „LNG POWERED“-Logo abheben.

Mit der Namensgebung für das weltweit erste LNG-betriebene 23.000-TEU-Containerschiff und zukünftige Flaggschiff von CMA CGM, würdigt der Konzern seinen Gründer Jacques Saadé. Der visionäre Unternehmer Jacques Saadé baute CMA CGM zu einer der weltweit führenden Reedereien auf, wobei er stets die starken familiären Werte aufrechterhielt und dadurch die gesamte Schifffahrtsbranche nachhaltig prägte.

Während der Veranstaltung sagte Rodolphe Saadé, Chairman und Chief Executive Officer der CMA CGM Group: „Mit dem Stapellauf des ersten 23.000-TEU-Schiffes mit Flüssiggasantrieb zeigen wir, dass die Energiewende in unserer Branche erfolgreich sein kann, wenn alle Akteure zusammenarbeiten. Dieses Ereignis ebnet den Weg zu einer globalen Herangehensweise, bei der Wirtschaftswachstum und Wettbewerb mit Nachhaltigkeit und dem Kampf gegen den Klimawandel koexistieren können.“

Quelle und Foto: CMA CGM

 

 




BEHALA startet das Projekt „A – SWARM“

Die Berliner Hafen – und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA) gibt den Start des Projekts „A – SWARM“ (Autonome elektrische Schifffahrt auf WAsseRstrassen in Metropolenregionen) bekannt. Ziel des Vorhabens ist es, ein Transportsystem zu entwickeln, dass die Güter in die Metropole bringt, um von dortigen dezentralen Hubs aus mit landgestützten Transportmitteln die letzte Meile des Verteilverkehrs zu gewährleisten.


Mit dem stetigen Anstieg des Straßenverkehrs in den Städten nehmen auch die daraus resultierenden negativen Folgen in Form von Verkehrsüberlastungen, Verspätungen und Umweltverschmutzungen zu. In vielen deutschen Städten, so auch in der Metropole Berlin, spitzt sich die Situation bezüglich der Maßnahmen zur Luftreinhaltung zu und darüber hinaus rückt lokal auch die individuelle Mobilität stärker in den Fokus.
Die Binnenwasserstraßen mit dem Binnenschiff als Transportmittel bieten in Metropolenregionen mit einer bestehenden Wasserstraßeninfrastruktur mit geringer Auslastung meist massive freie Kapazitäten für die Verlagerung von Güterverkehren von den überlasteten Straßen auf das Wasser.

Um die in der Praxis bewährte Flexibilität der landgestützten Transporte weitestgehend zu erhalten, muss der Transport auf dem Wasser eingebunden und modernisiert werden.

Für die Belieferung von derartigen Hubs bieten sich kleine schwimmende Einheiten an, deren Antrieb elektrisch und damit lokal emissionsfrei erfolgt, womit über die Verkehrsverlagerung hinaus weiter den Luftreinhaltungsproblemen und den nächtlichen Lärmproblemen des Lieferverkehrs im urbanen Raum begegnet werden kann.

Mit dem Vorhaben soll auf Basis autonomer, koppelbarer und elektrisch betriebener Wasserfahrzeuge ein Beitrag zur modernen Citylogistik geleistet werden.

Schwerpunkt ist die Entwicklung und Erprobung autonom operierender Wasserfahrzeuge.
Die Machbarkeit eines derartigen Systems soll durch einen Demonstratorbetrieb in einem Reallabor im Bereich des Berliner Westhafens (Spree / Charlottenburger Verbindungskanal / Westhafenkanal / Berlin Spandauer Schifffahrtskanal) nachgewiesen werden.

Unter der Projektleitung der Schiffbau – Versuchsanstalt Potsdam GmbH sind die Partner Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme an der Technischen Universität Berlin, die Infineon Technologies AG München, die Veinland GmbH Neuseddin, das Institut für Automatisierungstechnik an der Universität Rostock und die BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH im Verbundvorhaben beteiligt.

Dieses Projekt mit einer Laufzeit bis 31.08.2022 wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmenprogramm Maritime Forschungsstrategie 2025 gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) betreut.

Quelle und Foto: BEHALA

 

 

 




ONE verringert Wartezeiten mit Pronto

Die Containerreederei Ocean Network Express (ONE) entstand 2018 aus der Fusion der früheren japanischen Reedereien K-Line, NYK Line und MOL. Auch im Rotterdamer Hafen sind die knallrosa Schiffe von ONE inzwischen ein vertrautes Bild. Zur Verbesserung der Effizienz der Port Calls in Rotterdam setzt ONE seit ein paar Wochen die digitale Port Call-Optimisation-Plattform Pronto ein.

ONE gehört derzeit zu den sechs größten Carriern weltweit. In London wird die Vessel Planning (Schiffsplanung) für Europa und Afrika durchgeführt. In Rotterdam koordiniert das Team von Robin de Puij, Head of Operations, die lokale Überwachung der ONE-Schiffe im Rotterdamer Hafen sowie den Kontakt zu den Terminals. Die Reederei erhält ungefähr 350 Calls pro Jahr für Rotterdam. Das bedeutet, dass ungefähr ein ONE-Schiff pro Tag im Rotterdamer Hafen anlegt.

„Wir waren auf der Suche nach einer Plattform, mit der wir das Anlegen und die Abfertigung unserer Schiffe im Rotterdamer Hafen besser überwachen, analysieren und optimieren können“, erläutert De Puij die Entscheidung von ONE für Pronto. „Mehrere Akteure bieten diesbezüglich Lösungen an, doch Pronto ist derzeit die beste und am weitesten entwickelte Option. Die Plattform bietet gute Dashboards, Warnungs- und Analysetools. Der gesamte Hafen profitiert von der Plattform, vorausgesetzt, dass alle Parteien, die an einem Port Call beteiligt sind, sie mit Informationen versorgen. Auf diese Weise ergeben sich gute Möglichkeiten, um Kosten zu sparen und Klimavorteile umzusetzen.“

Schiffe, die warten und stillliegen, kosten viel Geld. Deswegen ist es für ONE wichtig, dass die Schiffe just-in-time im Rotterdamer Hafen ankommen. De Puij erklärt: „Manchmal wird zu schnell gefahren, dann wird der nächste Hafen zu früh erreicht und das Schiff muss vor Anker gehen. Dies führt – abgesehen von Wartezeiten – zu einem unnötig hohen Kraftstoffverbrauch. Daher möchten wir im Voraus wissen, wieviel Zeit wir bis zum nächsten Hafen haben. Pronto bietet uns Informationen, mit denen die Schiffe den Rotterdamer Hafen just-in-time erreichen.

Darüber hinaus kann ONE mit Hilfe von Pronto die Abläufe im Hafen verfolgen, erfassen und analysieren. „Wir möchten uns an unsere Fahrpläne halten können. Dazu müssen in den Häfen alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit einem Port Call rechtzeitig und planmäßig ausgeführt werden. Wir wollen nicht nur die Zeit verkürzen, die das Schiff vor Anker liegt, sondern auch den Zeitraum zwischen Ende der Abfertigung am Terminal und Auslaufen des Schiffes. Deswegen wollen wir früher Einblick in die Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Bunkerbooten, Abfallentsorgern und nautischen Dienstleistern bekommen. Es versteht sich von selbst, dass auch das Be- und Entladen der Container rasch vonstattengehen muss. Vor diesem Hintergrund ist es positiv, dass immer mehr Terminals in Rotterdam mithilfe von Pronto Informationen über die Dauer der Abläufe bereitstellen. Das ist für uns unverzichtbar, damit wir den Hafen schnell verlassen und dem nächsten Hafen rechtzeitig melden können, dass wir im „Anmarsch“ sind. Davon profitieren auch die Terminals selbst, denn wenn sie Schiffe schneller und akkurater abfertigen und austauschen können, steigert das die Produktivität.“

Die ersten Erfahrungen mit Pronto sind laut den ONE-Teams in Rotterdam und London positiv. London und Rotterdam justieren die Arbeit mit Pronto zurzeit anhand eines wöchentlichen Calls. Die ersten Verbesserungen im Hinblick auf kürzere Wartezeiten sind nach Aussage von De Puij schon sichtbar. „Daran haben wir alle gemeinsam hart gearbeitet. Die Pronto-Entwickler stehen uns mit Rat und Tat zur Seite. Die Plattform bietet hervorragende Möglichkeiten, um Port Calls im Nachhinein zu analysieren.“

„Eine Plattform wie Pronto bietet große Vorteile für das Funktionieren des Rotterdamer Hafens“, lautet das Fazit von De Puij. „Bessere Prognosen und eine höhere Geschwindigkeit sind ein wichtiger Beitrag für die Rotterdamer Hafengemeinschaft. Eine Grundvoraussetzung ist jedoch, dass alle Beteiligten am Informationsaustausch teilnehmen. Es wäre sogar noch besser, wenn sich auch die umliegenden Häfen beteiligen würden.“ Auch in der Hauptverwaltung von ONE in Singapur wird die Nutzung von Pronto mit Interesse verfolgt. „Unser Hauptverwaltung ist ausgesprochen innovationsgerichtet. Da passt Pronto perfekt ins Konzept. Natürlich müssen die Architekten dieser Plattform konstant über Weiterentwicklung nachdenken.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 




BDB und VSL NRW tagten in Neuss

NRW ist bereits heute das „Binnenschifffahrtsland Nr. 1“ in Deutschland. Während der Anteil der Binnenschifffahrt am Gesamtgüterverkehr bundesweit im einstelligen Prozentbereich liegt, sind es in NRW bereits 30 %. Rund 150 Mio. t Güter pro Jahr werden auf dem Rhein an der deutsch-niederländischen Grenze bei Emmerich gezählt. Jährlich passieren rund 100.000 Binnenschiffe dort die Grenze. Und in NRW befinden sich mit dem Hafen Duisburg und dem Hafenverbund RheinCargo die Hafenstandorte mit dem höchsten wasserseitigen Güterumschlag im Bundesgebiet. Auf diese beachtliche Bilanz wies BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen jetzt in seiner Begrüßungsansprache in der „Pegelbar“ in Neuss hin.

Dort waren rund 100 Gäste der Einladung der Verbände BDB und VSL NRW gefolgt, um der Frage nachzugehen, wie der Binnenschifffahrt bundesweit zu mehr Beachtung und Erfolg verholfen werden kann. Denn trotz der durchaus beachtlichen Relevanz im nordrhein-westfälischen Güterverkehr könnte die Wasserstraße landes- und bundesweit noch deutlich mehr im Güterverkehr leisten. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten wäre dies sinnvoll, da die Binnenschifffahrt die geringsten Treibhausgasemissionen produziert.

Zur Freude der Vertreter aus Wirtschaft und Industrie bekannte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst sich freimütig, als Lobbyist für die Binnenschifffahrt auch in der Berliner Bundespolitik mitzusprechen. Er sei bereits mit dem Bundesverkehrsminister und mit den Bundestagsabgeordneten im Gespräch, denn auch nach seiner Auffassung läuft nicht alles optimal: „Wir brauchen einen Zeitstrahl für die Umsetzung der Baumaßnahmen im nordrhein-westfälischen Wasserstraßennetz. Die Aussagen des Bundes hierzu sind mir zu ungenau“, so der Minister. Sorgen bereitet ihm auch die Personalsituation in der Wasserstraßenverwaltung des Bundes, die zu langen Bauzeiten führt.

Das Lobby-Angebot des Ministers traf exakt den Wunsch von Roberto Spranzi, Vorstand der Deutschen Transportgenossenschaft Binnenschifffahrt eG (DTG) und Vizepräsident im BDB: „Der Minister ist das verkehrspolitische Sprachrohr NRW’s. Wir brauchen seine starke Stimme in Berlin!“, so Spranzi, der in einer gut ausgebauten Infrastruktur die „Stellschraube“ für einen höheren Güterverkehrsanteil der Binnenschifffahrt sieht. Zugleich erinnerte er daran, dass die aktuelle Klimawandel-Debatte guten Anlass gibt, nicht nur an Schiene, sondern auch an das Schiff als alternativen Verkehrsträger zu denken, das sich sehr gut in trimodale Verkehrsketten einbinden lässt. Spranzi warb dafür, dass NRW auch bei der Umsetzung des „Masterplans Binnenschifffahrt“ Unterstützung leistet, etwa für mehr Schwergut- und Projektladung auf dem Wasser: „Tonnenschwere Generatoren oder Rotorblätter von Windenergieanlagen lassen sich zum Beispiel hervorragend per Schiff transportieren. Die gehören nicht auf die Straße.“

Trimodalität war auch das Stichwort von Prof. Dr. Rüdiger Ostrowski, geschäftsführender Vorstand im VSL NRW: „Die Binnenschifffahrt entwickelt sich nicht so schnell wie der gesamte Güterverkehr. Es ist unsere Aufgabe als Spediteure, die Verkehrsträger noch besser miteinander zu verknüpfen.“ Dem stimmte Dr. Jan Zeese (neska) zu, der auch für eine Stärkung des Schienenverkehrs plädierte. Am Beispiel der wegen zu hoher Emissionsbelastungen für den Güterverkehr gesperrten Rheinuferstraße in Köln rechnete er vor, welche Mehrverkehre und Mehrkosten seinem Unternehmen nun entstehen. „Das ist nicht durchdacht, wird zu mehr Umweltbelastung führen statt zu weniger, und der Kombinierte Verkehr mit dem Binnenschiff wird kaputtgemacht“, so das Fazit von Dr. Zeese und Dr. Ostrowski.

Prof. Dr. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Wasserstraßenverwaltung des Bundes, warb für mehr Vertrauen in die Arbeit seiner Behörde, die alles dafür tue, Schifffahrt möglich zu machen. Zugleich bat er um mehr gemeinsames Engagement: „Für Ausbaumaßnahmen oder auch für die Errichtung von Liegestellen am Ufer brauchen wir den Schulterschluss zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Und wir müssen die Stakeholder zusammenführen, um die Binnenschifffahrt nachhaltig in die Öffentlichkeit zu bringen und seine Stärken zu betonen. Es führt zu Verunsicherung, wenn jede kurzzeitige Sperrung einer Schleuse zum Anlass genommen wird, die Leistungsfähigkeit der Wasserstraße anzuzweifeln.“

Alle Diskussionsteilnehmer waren sich schlussendlich darin einig, dass nur ein gemeinsames Engagement aller Beteiligten – also Wirtschaft, Verbände, Politik und Verwaltung – dazu führen kann, der Güterbinnenschifffahrt zu noch mehr „Aufwind“ zu verhelfen.

Quelle: Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), Verband Spedition und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V., Foto: BDB, (v.l.n.r.) GDWS-Präsident Prof. Dr. Hans-Heinrich Witte, BDB-Vizepräsident Roberto Spranzi (DTG), Dr. Jan Zeese (neska) und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst

 

 

 




Landesweite Beachtung für Unterwasserroboter

Der Hafenbetrieb Rotterdam und der North Sea Port haben diesen Sommer Tests mit einem Unterwasserroboter durchgeführt, der die Kais inspizieren kann. Der North Sea Port führte diese Versuchsreihe in Kooperation mit Asset Insight – einem VolkerWessels-Unternehmen – durch. Die Inspektionen wurden vom indischen Unternehmen Planys Technologies durchgeführt. Dieses Start-Up-Unternehmen nahm im vergangenen Jahr am PortXL-Beschleunigungsprogramm in Rotterdam teil und hat mit diesem Test die Beachtung verschiedener Medien erzielt.

Die Inspektionen von Kais erfolgen derzeit noch mit Hilfe von Tauchern. Die Schifffahrt in der Umgebung muss dann zu deren Sicherheit stillgelegt werden. Dank des Einsatzes des innovativen High-Tech-Unterwasserroboters von Planys Technologies ist das in Zukunft nicht mehr erforderlich. Der mit Laser- und Sonargeräten sowie mit einer hochauflösenden Kamera ausgestattete Roboter kann die Informationen ebenfalls schneller erfassen und ist zudem von Witterungsbedingungen unabhängig. Es ist sicherer, führt zu weniger Behinderungen und objektiveren Daten, Inspektionen mit diesem Roboter durchzuführen. Ein Test ergab beispielsweise, dass Strömung und trübes Wasser Einfluss auf die Daten haben können. Planys Technologies macht sich diese Erkenntnisse zum Zwecke der Produktverbesserung zunutze. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung eines Systems, mittels dessen erfasste Daten in aufschlussreicher Weise zu Rate gezogen werden können – und diese Kombination ist in diesem Markt einzigartig. Eine weitere Erforschung mit dem Rotterdamer Hafen wird derzeit untersucht.

Anlässlich des 2019 PortXL-Programms für Start-Ups und Scale-Ups hat Planys Technologies vier Pilotprojekte mit dem Hafenbetrieb Rotterdam, North Sea Port und der Stadt Rotterdam durchgeführt. Die Teilnahme an diesem Programm hat dem Unternehmen die Türen geöffnet, Kontakte zu maritimen Großunternehmen verschafft und zur Initiierung weiterer Projekte geführt. Diese Chancen will Planys Technologies gern in die Realität umsetzen. Das Unternehmen untersucht daher die Möglichkeiten, seine Zelte in Rotterdam aufzuschlagen.

PortXL ist der weltweit erste Maritime Port Accelerator. Er ist mit einem weltweiten Netz aus tonangebenden Unternehmen und Experten in seiner Art unvergleichlich. Der Zweck von PortXL besteht darin, die Entwicklung innovativer Technologien für den maritimen Sektor, den Logistik-, Energie- und Chemiesektor in Hafenregionen weltweit zu beschleunigen. PortXL aktiviert dazu ein größtmögliches Wirtschaftsumfeld, das Unternehmertum für alle Beteiligten stimuliert.

Das Wirtschaftsumfeld von PortXL setzt sich aus Start-Ups und Scale-Ups, Investoren und Partnern, marktführenden Unternehmen wie Van Oord, Hafenbetrieb Rotterdam, EY, Royal IHC, Mammoet, Vopak, Boskalis, Shell, Rabobank, Stadt Rotterdam, Flughafen Rotterdam/Den Haag, InnovationQuarter und ECE zusammen.

Quelle, Video und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 




Praktische Kölner Politik gegen den Klimaschutz

Innerhalb weniger Wochen haben die politischen Entscheidungsträger in Köln zwei im Ergebnis ökolo­gisch fragwürdige Entscheidungen getroffen. Nach der Sperrung der Rheinuferstraße aufgrund des Luftreinhalteplans und der damit verbundenen Behinde­rung der LKW-Fahrten im Vor- und Nachlauf zum Niehler Hafen, hat der Kölner Stadtrat letzte Woche die Ausbaupläne für ein Container-Terminal im Godorfer Hafen gestoppt. Nachhal­tige Klimapolitik im Sinne der Bundesregierung, die insbesondere mit dem Masterplan Binnenschifffahrt „mehr H2O und weniger CO2 fordert“, sieht anders aus.

Durch beide Entscheidungen werden sowohl die Umwelt als auch die Wirtschaft belastet. Die Industrieunternehmen im Kölner Süden sind auf zuverlässige und umfas­sende Belieferung mit Containern angewiesen. Nach Angaben der IHK Köln werden täglich etwa 200 Container-Transporte zwischen dem Niehler Hafen und den südlichen Stadttei­len durchgeführt. Es ist offensichtlich, dass sich durch die Sperrung der Rheinuferstraße die Luftqualität insgesamt verschlechtert. Denn aufgrund der Umwege und aufkommenden Staulagen wird der LKW- Einsatz im Vor- und Nachlauf zum Niehler Hafen so verteuert, dass dies den umweltfreundlichen Verkehrsträger Binnenschiff gegenüber einem Direkt-LKW ab den West-Seehäfen bis nach Köln unattraktiv macht. Für diese Containerverkehre ist damit eine Verlagerung von der Wasserstraße auf den LKW zu befürchten, einhergehend mit einem signifikanten Ansteigen der Gesamtemis­sionen durch den Verkehr. Dessen ungeachtet erhöhen schon allein die Umwege den CO2-Ausstoß.

Zudem blockt die Kölner Politik durch die Entscheidung in Sachen Godorfer Hafen eine weitere Möglichkeit, Containerverkehre mit dem Binnenschiff, das als einziger Verkehrsträger noch freie Potenziale besitzt, ökologisch sinnvoll an der Innenstadt vorbei in den Kölner Süden zu transportieren. Auch angesichts der neuen Zahlen des Bundesamtes für Güterverkehr, die trotz einer sich abzeichnenden Abschwächung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums mit einem moderaten Anstieg des Güter- und Personenverkehrs in Deutschland rechnen, sind die Entscheidungen der Politik nicht nachzuvollziehen.

„Gewissenhafter Klimaschutz wird nicht zuletzt durch echte Alternativen zur Straße erreicht und nicht durch eine Erschwerung kombinierter Verkehre auf der Wasserstraße. Das hat die Bundespolitik durch die Masterpläne Binnenschifffahrt und Schienengüterverkehr verstanden, aber leider wird dies in Köln ignoriert“, stellt hierzu Dr. Christoph Kösters, Hauptgeschäftsführer VVWL NRW e.V. fest.

Quelle: VVWL, Foto: HGK

 

 

 




Rotterdam führt Track& Trace-Container ein

Heute hat der Hafenbetrieb Rotterdam „Boxinsider“ vorgestellt. Über diese App können Verlader und Spediteure jederzeit sehen, wo sich ihre Container befinden. Das ist nicht nur viel zuverlässiger als die bislang angewandte Arbeitsweise, sondern auch viel benutzerfreundlicher und effizienter, als selbst an Informationen aus allen möglichen Quellen heranzukommen.

„Wenn ich online ein Buch bestelle, kann ich beinahe „live“ verfolgen, wo sich meine Bestellung befindet“, erläutert der Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, Allard Castelein. „Mit Boxinsider stellen wir jetzt auch für Container eine solche Lösung. Dank der Entwicklung digitaler Lösungen machen wir unseren Hafen noch effizienter, sicherer und zuverlässiger. Lösungen wie Boxinsider sind dafür gute Beispiele und stehen damit im Einklang mit unserem Anspruch, der intelligenteste Hafen der Welt zu sein.“

Verlader, Spediteure und andere Nutzer sammeln derzeit in der Regel noch manuell auf verschiedenen Websites Informationen darüber, wo sich ihre Container befinden. Dies ist zeitraubend und fehleranfällig und kann zu Planungsfehlern mit potenziell kostspieligen Folgen führen. Mit Boxinsider wird dieser Vorgehensweise ein Ende bereitet. Auf der Grundlage von Statusinformationen von Containerschiffen sowie von Inland- und Tiefseeterminals können Container hinsichtlich der erwarteten und tatsächlichen Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Schiffen sowie der Entladung und Abfahrt des Containers an Containerterminals verfolgt werden. Bei Verzögerungen und Ausfällen/Störungen werden die Nutzer gewarnt.

ABC Logistics aus Poeldijk gehört zu den „launching customers“ (Pionierkunden) und erfährt bereits jetzt die Vorteile des Systems. „Mit Boxinsider können wir uns schnell und mit einem Minimum an Arbeitsaufwand ein übersichtliches Bild von den Containern machen, die wir an den verschiedenen Rotterdamer Terminals erwarten“, äußert sich Account Manager Remco Verwaal. „Boxinsider ist wirklich eine äußerst benutzerfreundliche App.“

Boxinsider funktioniert als stand-alone App, kann jedoch ebenfalls über eine Verbindung in vorhandene Systeme integriert werden.

Quelle, Grafik und Video: Port of Rotterdam




Kai Hansen wechselt zu DP World Inland

Germersheim/Hamburg: Der Logistik-Dienstleister DP World Inland verstärkt sein Leadershipteam in Deutschland. Mit Wirkung zum 1. Oktober hat der Experte für intermodale Verkehre, Kai Hansen (52), seine neue Position als Senior Commercial Manager aufgenommen mit dem Ziel, die Vertriebsaktivitäten für DP World Inland in Hamburg weiter ausbauen.

Dr. Martin Neese, Geschäftsführer von DP World Inland, sagt: „Die Ernennung von Kai Hansen passt genau zu unserer Geschäftsstrategie und ist ein wichtiger Schritt für zukünftiges Wachstum. Mit Kai Hansen haben wir einen erfahrenen Spezialisten mit tiefer Marktkenntnis gewonnen. Kai Hansen wird für die strategische Führung des Commercial-Teams verantwortlich sein, branchengerechte Vermarktungsansätze für neue Services entwickeln und natürlich auch die Betreuung unserer Bestandskunden wirksam unterstützen.“

Kai Hansen verfügt über langjährige Berufserfahrung in der Logistik. Der gelernte Schifffahrtskaufmann war mehr als 15 Jahre im Vertrieb für Contargo tätig bevor er 2016 zur Alcotrans Container Line, einem Unternehmen der neska-Gruppe, wechselte. Zuletzt zeichnete Hansen ab Mai 2018 als Geschäftsführer für die neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH in Duisburg sowie die neska Intermodal GmbH in Hamburg verantwortlich.

„Ich freue mich, in einer entscheidenden Phase der Geschäftsentwicklung bei DP World Inland einzusteigen. Ich bin zuversichtlich, dass ich zum weiteren Wachstum beitragen und gemeinsam mit dem Inland-Team branchengerechte Intermodallösungen entwickeln kann, von denen unsere Kunden profitieren werden“, sagt Kai Hansen.

DP World ist eine der treibenden Kräfte des globalen Handels und ein integraler Bestandteil der Lieferkette. Das Unternehmen ist in verschiedenen Bereichen tätig – vom Betrieb von See- und Inlandterminals über maritime Dienstleistungen, Logistik und Zusatzdienstleistungen bis hin zu technologiegetriebenen Handelslösungen.

DP World verfügt über 78 Schiffs- und Binnenterminals, die von mehr als 50 verbundenen Unternehmen in über 40 Ländern auf sechs Kontinenten unterstützt werden und sowohl in wachstumsstarken als auch in gesättigten Märkten präsent sind. Für die Zukunft des Welthandels ist es DP Worlds Anspruch, einen positiven und nachhaltigen Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten.

Ein engagiertes Team von mehr als 46.000 Mitarbeitern aus 120 Ländern pflegt dauerhafte und für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen zu Reedereien, Importeuren, Exporteuren, Kommunen und anderen Akteuren der globalen Lieferkette und bietet hochwertige Mehrwertdienste. Der Containerumschlag ist das Kerngeschäft des Unternehmens und erwirtschaftet mehr als 50 Prozent des Umsatzes. Im Jahr 2018 beförderte DP World 71,4 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Units) im gesamten Portfolio. Dank bereits festgelegter stetiger Weiterentwicklungen und Erweiterungen wird erwartet, dass die derzeitige Bruttokapazität von 91,2 Millionen TEU entsprechend der Marktnachfrage steigt.

Durch vorausschauendes Denken, das Erkennen von Trends und Innovationskraft zielt DP World darauf ab, die weltweit produktivsten, effizientesten und sichersten Handelslösungen zu schaffen.

DP World Inland ist die Logistiksparte von DP World auf dem europäischen Festland und besteht aus vier Containerterminals im Binnenland mit über 200 Mitarbeitern, die intermodalen Handel anbieten und Lösungen im trimodalen Bereich ermöglichen.

Quelle: DP World, Foto: privat/Kai Hansen

 

 




Ruhr-IHKs bauen auf Neue Seidenstraße

Rund 35 Güterzüge bringen jede Woche jeweils bis zu 60 Containerladungen mit überwiegend Elektronik, Textilien oder Spielzeug aus der chinesischen Millionenmetropole Chongqing nach Duisburg. Rund 30 Prozent des Warenstroms auf der Schiene zwischen China und Europa geht über das Ruhrgebiet. Damit nimmt die Rhein-Ruhr-Region für den Handel mit China die zentrale Rolle in Europa ein. Die IHKs im Ruhrgebiet sprachen unter dem Titel „One Belt/One Ruhr“ mit Politik und Wirtschaft über die Chancen der Region, um zum zentralen europäischen Hub für Produkte aus China zu werden. 

Chinas Wirtschaft ist im Wachstum und die Prognosen besagen, dass Asien zum wirtschaftlichen Zentrum der Welt wachsen wird. Die Volksrepublik treibt diese Entwicklung mit der „Belt an Road“-Initiative voran, indem sie mit der nördlichen und südlichen Seidenstraße ein globales Netz für den Warentransport spannt. „Unsere Rhein-Ruhr-Region ist mit Duisburg als zentraler Standort in Deutschland und Mitteleuropa an dieses Netz angebunden. Die hier ankommenden Güter müssen entladen, gelagert, kommissioniert und weiter verladen werden. Andere Produkte bleiben hier und werden weiter verarbeitet. Für unsere Region und ihre Unternehmen ergeben sich dadurch erhebliche Entwicklungspotenziale“, legte Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK, dar.

Die Züge transportieren Waren in nur zwölf Tagen Fahrzeit zwischen China und dem Ruhrgebiet hin und her. Ein echter Schienen-Highway im Gegensatz zur Wasserroute, auf der die Schiffe 40 Tage unterwegs sind. Und der Transport per Zug ist preiswerter als mit dem Flugzeug. Die Unternehmen aus der Rhein-Ruhr-Region wiederum erreichen im Umkreis von 500 Kilometern rund 200 Millionen Kunden.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirtschafts- und Digitalminister des Landes Nordrhein-Westfalen: „Mit den Zugverbindungen rücken China und Nordrhein-Westfalen noch weiter zusammen. Ich sehe die Neue Seidenstraße als eine Chance für nordrhein-westfälische Industrie-Exporte nach China. Durch die Verringerung der Transportkosten und Transportzeiten können neue Geschäftsfelder erschlossen werden.“

Das besondere Verhältnis zwischen China und Nordrhein-Westfalen betonte auch Haiyang Feng, Generalkonsul der Volksrepublik China in Düsseldorf: „Dank gemeinsamen Bemühungen ist Duisburg zu dem wichtigsten Knotenpunkt im transkontinentalen Liniengüterzugverkehrs in Europa geworden. Die positive Bilanz hat bewiesen, dass der Aufbau der neuen Seidenstraße eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Seiten schaffen kann.“

Die Logistikwirtschaft profitiert bereits jetzt von den vor- und nachgelagerten Verkehren der Neuen Seidenstraße. Einige Internationale Speditionen haben sich sogar auf das Asiengeschäft über die Schienenverbindung spezialisiert. „Durch unser internationales Netzwerkmanagement kooperieren wir mit starken Partnern und investieren in erfolgversprechende Projekte entlang der Korridore von ‚Belt & Road‘. Dadurch bauen wir als Premium-Port unsere zentraleuropäische Spitzenposition im Chinahandel weiterhin konsequent aus“, so Duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Fast 200 Teilnehmer aus ganz NRW diskutierten mit Rednern von der Technischen Universität Berlin, der Auslandshandelskammer Greater China, dem Logistikunternehmen Kühne + Nagel und Vertretern der Gesellschaft Germany Trade and Invest. Die Beiträge unterstrichen, dass die chinesische „Belt and Road“-Initiative noch viele Möglichkeiten für Unternehmen im Ruhrgebiet bietet. Es könnten noch mehr Güter von Duisburg aus mit dem Zug nach China versendet werden. Potentiale werden auch in der Beteiligung deutscher Unternehmen beim Ausbau der Infrastruktur links und rechts der Seidenstraße oder in den Handelsbeziehungen mit den durchfahrenen Ländern, wie beispielsweise Kasachstan, gesehen.

Quelle: Niederrheinische IHK, Foto: Niederrheinische IHK/Jacqueline Wardeski, beim Eintrag ins Goldene Buch der IHK: (v. l.): Lisa Flatten, Germany Trade & Invest GmbH, Manfred Osenger, Bürgermeister Stadt Duisburg, IHK-Präsident Burkhard Landers, NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Haiyang Feng, Generalkonsul der Volksrepublik China, Moderatorin Dr. Antje Höning, Leiterin der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post, Erich Staake, Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen AG, IHK-Vizepräsident Werner Schaurte-Küppers und Prof. Dr. Eberhard Sandschneider, Freie Universität Berlin.




Industrie und Häfen bedeutend

Das Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) feierte in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Erneut folgten rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft der jährlichen Einladung der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, um an Bord der „MS Adler Princess“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal mit hochrangingen politischen Ehrengästen über aktuelle Themen am Standort zu diskutieren.

Damit war das Schiff auch in diesem Jahr wieder voll besetzt und das BIG komplett ausgebucht. Das langjährige Bestehen der Veranstaltung und die große Teilnehmerzahl unterstreichen, wie bedeutend der Austausch der Akteure untereinander und die Nutzung eines gemeinsamen Sprachrohres ist.

Zum diesjährigen BIG begrüßte Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHRAMM group, erneut Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, und zum ersten Mal Norbert Brackmann in seiner Rolle als maritimer Koordinator der Bundesregierung. In diesem Jahr lag der thematische Fokus auf der Bedeutung der Industrie für die Region in Zeiten der Umweltbewegung vor dem Hintergrund des jüngst stattgefundenen Klimacamps in Brunsbüttel. In seinem Eingangsstatement unterstrich Minister Dr. Bernd Buchholz die große regionalökonomische Bedeutung des ChemCoast Park Brunsbüttel als größtes zusammenhängendes Industriegebiet mit seinen Industrieunternehmen und Häfen für die Region, aber auch für das gesamte Land Schleswig-Holstein.

Mit Blick auf die jüngste Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), wonach in den letzten 20 Jahren in Schleswig-Holstein kontinuierlich Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe weggefallen sind, kündigte Buchholz bis zum Jahresende eine Nachjustierung der Industrie-Strategie der Landesregierung an. „Wir sind in den letzten Jahren durch die starke mittelständische Prägung mit einem zu schwach ausgeprägten Fokus auf die Industriepolitik unterwegs gewesen“, so Buchholz. Das solle sich mit der neuen Strategie ändern. Das Ziel: Bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2022 soll die Zahl der Industriearbeitsplätze wieder deutlich steigen. „Wir brauchen dabei eine gemeinsame Haltung mit Hamburg, dass Betriebe, die nicht mehr in Hamburg unterkommen, in den Hamburger Rand geholt werden. Dafür benötige man allerdings entsprechende Industrieflächen. Außerdem setze die Landesregierung darauf, dass Hochschulen und mittelständischen Unternehmen im Land noch enger zusammenarbeiten, um sich in der Forschung austauschen zu können.

Norbert Brackmann hob die hervorragende maritime und logistische Lage des ChemCoast Park Brunsbüttel hervor: „Am Schnittpunkt von Elbe und Nord-Ostsee-Kanal bietet der ChemCoast Park Brunsbüttel den angesiedelten Industrieunternehmen die Möglichkeit, eine Vielzahl unterschiedlicher Märkte im Nord- und Ostseeraum über den Seeweg, aber auch über die europäischen Binnenwasserwege leicht zu erreichen. Durch die Brunsbütteler Häfen als Güterdrehscheibe ist es möglich, die See- und Binnenschifffahrt für die Rohstoffversorgung und den Export von Produkten zu nutzen. Das Schiff ist nicht nur das effizienteste Gütertransportmittel im Vergleich zum LKW und zur Bahn, sondern entlastet auch die Straße von Güterverkehren. Um die Schifffahrt noch effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, ist Liquefied Natural Gas als alternativer Schiffstreibstoff erforderlich. Dafür wird ein LNG-Import- und Distributionsterminal in Brunsbüttel zur Versorgung der Schifffahrt und der Häfen, aber auch der Industrie, benötigt.“

In der anschließenden Diskussionsrunde stellten sich Dr. Bernd Buchholz und Norbert Brackmann, gemeinsam mit Frank Schnabel, Tobias Goldschmidt (Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein) und Dr. Uwe Arndt (Standort- und Produktionsleiter in Brunsbüttel der Covestro Deutschland AG) der Bedeutung der Industrie im Rahmen der Umweltbewegung in einer Diskussionsrunde, die von Harriet Heise moderiert wurde und in die auch weitere Gäste aktiv einbezogen wurden.

Frank Schnabel untermauerte die Bedeutung des Industrie- und Hafenstandortes für die Region und das gesamte Land Schleswig-Holstein: „Der ChemCoast Park Brunsbüttel beeinflusst rund 12.500 Arbeitsplätze, darunter knapp 4.500 direkt am Standort. Daraus ergibt sich eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 870 Mio. Euro, wie in einer regionalökonomischen Studie ermittelt wurde. Diese regionalökonomischen Effekte sind die Grundlage für Steuereinnahmen und Kaufkraft in der Region. Die Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel bieten gute und gesicherte Arbeitsplätze, die insbesondere in einem industrieschwachen Bundesland wie Schleswig-Holstein wichtig sind. Deswegen ist es auch erforderlich, dass nicht nur die angesiedelten Unternehmen in der Region gehalten werden, sondern auch weitere Industrieansiedlungen an unserem Standort realisiert werden. Insbesondere die Verfügbarkeit von Energie, durch ein mögliches LNG Import- und Distributionsterminal in Brunsbüttel sowie elektrischer Energie im Rahmen der Energiewende, sind wichtige Impulse dafür, dass sich weitere Industrieunternehmen am Standort ansiedeln.

Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist der ChemCoast Park Brunsbüttel das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat sich zu einem pulsierenden Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, Energie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem ist Brunsbüttel mit rund 13 Mio. Tonnen Ladung pro Jahr der sechstgrößte und einer der dynamischsten Seehafenstandorte Deutschlands. Aktuell investieren angesiedelte Unternehmen hohe dreistellige Millionenbeträge in ihre Anlagen.

Dr. Uwe Arndt ergänzte: „Die Investitionen sind ein klares Bekenntnis der angesiedelten Unternehmen und unterstreichen die Attraktivität des Industrie- und Hafenstandortes Brunsbüttel. Die Investitionen in die Produktionsanlagen mit modernsten Produktionsverfahren tragen maßgeblich dazu bei, auch die Umwelt weiter zu entlasten. Wir arbeiten nicht nur nach den Vorschriften der Behörden, sondern ergreifen auch weitere Maßnahmen, um ökonomische und ökologische Aspekte zu vereinen. Komplementär ist hierfür beispielsweise auch eine elektrifizierte und zweigleisige Bahnanbindung erforderlich, um den Nachhaltigkeitszielen und Wünschen sowohl der angesiedelten Firmen als auch der Umwelt gerecht zu werden.

Staatssekretär Tobias Goldschmidt sagte: „Aus energie- und klimapolitischer Sicht schauen wir sehr genau nach Brunsbüttel. Hier können wir zeigen, wie die Industrie durch saubere Produkte und innovative Prozesse zum Teil der Lösung werden kann. Kein anderer Industriestandort in Deutschland liegt so nah an den Erzeugungszentren für Erneuerbare Energien wie Brunsbüttel. Das ist ein echter Standortvorteil, den wir nutzen müssen.“

„Die Investitionen der Unternehmen in ihre Anlagen bieten Brunsbüttel, der Region und dem gesamten Land Schleswig-Holstein die große Chance, nachhaltig gute Arbeitsplätze zu sichern und den Industrie- und Hafenstandort für die Zukunft zu rüsten. So können wir es schaffen, die großen Potenziale, die unser Standort hat, weiter umzusetzen und ein dynamisches Brunsbüttel fortzuentwickeln“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Norbert Brackmann (maritimer Koordinator der Bundesregierung), Ute Borwieck-Dethlefs (Kreispräsidentin des Kreises Dithmarschen), Dr. Bernd Buchholz (Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein), Martina Hummel-Manzau (egeb Wirtschaftsförderung), Martin Schmedtje (Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel), Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports / SCHRAMM group)