NRW fördert Schiene mit 1,16 Millionen Euro

Erneut fördert das Land Nordrhein-Westfalen Projekte von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen). Verkehrsminister Hendrik Wüst hat am Dienstag (05.11.) fünf Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt 1.161.000 Euro übergeben.


Empfänger sind

  • die Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH,
  • die Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH und
  • die Hafen Krefeld GmbH & Co. KG.

„Die Schienen der NE-Bahnen schließen die Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an die Hauptstrecke der Bahn an und helfen, tausende von Lkw-Fahrten zu vermeiden. So holen wir langfristig Güter von der Straße auf die Schiene“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Übergabe der Förderbescheide.

Im Hafen Krefeld unterstützt das Land die Erneuerung von gut einem Kilometer Streckenlänge auf mehreren Abschnitten mit 211.000 Euro. Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen über 500.000 Euro.

Die Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH (WLE) erneuert auf mehreren Streckenabschnitten das Betriebsfunksystem. Die Gesamtkosten betragen 150.000 Euro, das Land steuert 60.000 Euro bei.

Die Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) erneuert Gleise und Weichen sowie die Leit- und Sicherungstechnik für Gesamtkosten von 2.228.000 Euro. Das Land fördert die Maßnahmen mit 890.000 Euro.

Während die Deutsche Bahn und ihr Streckennetz dem Bund gehören, verfügen rund 70 kommunale und private Eisenbahnunternehmen allein in Nordrhein-Westfalen über ein öffentlich zugängliches Schienennetz von etwa 1.500 Gleiskilometern. Um den Investitionsstau auf den Strecken dieser öffentlichen, nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) aufzulösen, hatte die Landesregierung die Infrastrukturförderung aus Landesmitteln im Jahr 2018 wiedereingeführt. Für die Jahre 2018 und 2019 stehen insgesamt 16 Millionen Euro zur Verfügung, in 2020 weitere sechs Millionen. Für Maßnahmen im Durchführungszeitraum 2018 bis 2020 wurden bereits rund 11 Millionen Euro vergeben.

Gefördert werden vorrangig Investitionen in den Erhalt und die Erneuerung von überwiegend für den Güterverkehr genutzten Schienenstrecken, aber auch Abfertigungs- und Verladeeinrichtungen in Übergabebahnhöfen der NE-Bahnen. Voraussetzung ist, dass die Infrastrukturen für alle Eisenbahnen zugänglich – also öffentliche Infrastrukturen – sind.

Die Bundesförderung für NE-Bahnen ist im Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) geregelt; sie sieht nur die Förderung von Ersatzinvestitionen für NE-Bahnen im Fernverkehr vor. Das Land ergänzt die 50 prozentige Bundesförderung um weitere 40 Prozent und kann zudem auch den Erhalt und die Erneuerung auf Nahbereichsstrecken mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent bezuschussen.

Quelle: Verkehrsministerium NRW, Foto: VM/Andreas Bischof, Verkehrsminister Hendrik Wüst überreichte an Elisabeth Lehnen, Geschäftsführerin der Hafen Krefeld GmbH & Co. KG, drei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 211.800 Euro. Das Land hilft, mehr Güter auf die Schiene zubekommen und somit Lkw von der Straße. Deshalb hat das Verkehrsministerium die Förderung der NE-Bahnen wiederaufgenommen. Damit unterstützt das Land insbesondere Produktionsunternehmen, die von der Anbindung der Gleisanschlüsse abhängig sind. Das entlastet die Straßen in NRW.

 

 




Neue Containerbrücken erreichen Hamburg

In Hamburg sind  drei neue Containerbrücken für den Container Terminal Burchardkai (CTB) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) angekommen. Damit schafft die HHLA zusätzliche Kapazitäten zur Abfertigung besonders großer Containerschiffe mit einem Ladevolumen von 23.000 Standardcontainern (TEU) und mehr.

Die drei hochmodernen Containerbrücken haben nach knapp achtwöchiger Reise an Bord des Spezialschiffs „Zhen Hua 27“ den vorläufigen Liegeplatz am Athabaskakai erreicht. Dort werden sie für den aufwendigen Löschvorgang vorbereitet, bevor die „Zhen Hua 27“ an den endgültigen Standort am Liegeplatz 6 im Waltershofer Hafen verholt.

Die neuen Brücken des Herstellers ZPMC ersetzen am CTB drei kleinere Einheiten, die bereits demontiert wurden. Im ersten Quartal 2020 erwartet die HHLA dann zwei weitere Großcontainer-brücken derselben Bauart. Nach der sukzessiven Inbetriebnahme der neuen Umschlaggeräte verfügt die HHLA über einen zusätzlichen Großschiffsliegeplatz am Burchardkai.

„Mit der Investition in fünf neue Containerbrücken und der Schaffung eines weiteren Großschiffsliegeplatzes bieten wir unseren Reedereikunden zusätzliche Kapazitäten und mehr Flexibilität bei der Abfertigung von besonders großen Containerschiffen mit einer Transportkapazität von mehr als 23.000 Standardcontainern“, sagt HHLA-Vorstandsmitglied Jens Hansen.

Im vergangenen Jahr ist im Hamburger Hafen die Zahl der Anläufe von Großcontainerschiffen mit einer Kapazität von 18.000 TEU bis 22.000 TEU um 47 Prozent auf 150 Anläufe gestiegen. Dieser Trend hält an: Im ersten Halbjahr 2019 ist die Zahl erneut um knapp 40 Prozent gewachsen.

Diese Entwicklung ist für Terminals weltweit eine Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit müssen bis zu 14.000 TEU pro Schiffsanlauf geladen und gelöscht werden. „Die neuen Containerbrücken stellen sicher, dass unsere Kunden auch in Zukunft die gewohnt hohe Abfertigungsqualität erhalten. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Hamburger Hafens in Verbindung mit der Fahrrinnenanpassung der Elbe gestärkt“, betont Hansen.

Die bisher größten Containerbrücken im Hamburger Hafen können Schiffe mit einer Breite von 24 Containern nebeneinander bedienen. Die Ausleger der neuen Kräne haben eine Länge von knapp 80 Metern und reichen über 26 Containerreihen. Die jeweils 2.480 Tonnen schweren Giganten können mit einem Move zwei 40-Fuß-Container oder vier 20-Fuß-Container mit zusammen 110 Tonnen bewegen. Das entspricht dem Gewicht von 70 Mittelklassewagen. Am HHLA Container Terminal Burchardkai sind damit über 30 Containerbrücken im Einsatz. 18 davon sind sogenannte Megaship-Brücken.

Der Burchardkai ist die älteste und gleichzeitig größte Containerumschlaganlage im Hamburger Hafen. 1968 wurde hier das erste Containerschiff in Hamburg abgefertigt. Es hatte damals gerade einmal eine Kapazität von 1.200 TEU. Heute werden am Burchardkai die größten Containerschiffe der Welt abgefertigt. Nach der Inbetriebnahme der fünf neuen Containerbrücken erhöht sich die Zahl der Großschiffsliegeplätze am CTB von zwei auf drei. Zudem verfügt die HHLA am Container Terminal Tollerort über einen weiteren Großschiffsliegeplatz im Hamburger Hafen.

Die Investition in neue Containerbrücken ist Teil eines Ausbauprogramms am CTB. Dazu gehören neben neuen Containerbrücken und weiteren Umschlaggeräten auch die Schaffung neuer Lager-blöcke und der 2019 erfolgte Ausbau des Containerbahnhofs. Die HHLA plant bis 2022 im Gesamtkonzern eine Milliarde Euro zu investieren, davon sollen rund 450 Millionen Euro in den Containerumschlag fließen.

Quelle und Foto: HHLA / Dietmar Hasenpusch