Bahnanbindungen zwischen Niederrhein und Hamburg

Mit seiner großen Auswahl an weltweiten Liniendiensten ist der Hamburger Hafen für die Abwicklung von seeseitigen Importen und Exporten der Wirtschaft am Niederrhein von großer Bedeutung. Mit einem jährlichen Transportvolumen von rund 550.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ist das Bundesland Nordrhein-Westfalen für den Hamburger Hafen die zweitwichtigste Region im Container-Hinterlandverkehr. Insgesamt 70 Containerzugverbindungen pro Woche sorgen für zuverlässige Verbindungen zwischen Hamburg und den KV-Terminals in Bönen, Dortmund, Duisburg, Köln, Minden und Warstein.


Ein wichtiger Containerzug-Operator ist das Unternehmen „neska Intermodal“. Zum Netzwerk der „neska Intermodal“ gehören die Containerterminals CTS in Köln, UCT Dormagen, DCH in Düsseldorf, KCT Krefeld und RRT in Duisburg. Um Kunden die höchstmögliche Flexibilität mit Alternativen zu den Westhafen-Verkehren zu bieten, wurde das nördlichste Terminal des Netzwerkes – das RRT in Duisburg – und das südlichste Terminal des Netzwerkes – das CTS in Köln – nun mit
leistungsfähigen intermodalen Produkten ökologisch und ökonomisch günstig per Schiene an die deutschen Seehäfen, hier insbesondere den Hafen Hamburg, angebunden. Bereits seit Juni 2018 verbindet der „Rhein-Nordsee-Xpress“ (RNX) das RRT in Duisburg mit dem Hafen Hamburg, seit Anfang 2019 mit drei wöchentlichen Abfahrten. Der RNX bindet auf seinem Rundlauf auch den Umschlagbahnhof Bremen Roland, Bremerhaven, den JadeWeserPort in Wilhelmshaven und das Logistikzentrum RuhrOst in Bönen an.

Seit Mai 2019 ist nun Köln wieder im Seecontainerverkehr intermodal an Hamburg angebunden. Zusammen mit der IGS in Hamburg werden wöchentlich drei Rundläufe angeboten. Das Angebot bindet dabei wechselweise einen der bayerischen Standorte Aschaffenburg und Schweinfurt ein. Somit besteht hier zusätzlich die Möglichkeit, aus Bayern über die Drehscheibe Köln neben den deutschen Seehäfen auch in die Westhäfen zu gelangen.

„Beide Verbindungen laufen in einem stabilen Fahrplan mit schnellen Laufzeiten und bilden eine gute Ergänzung zu unseren eigenen Binnenschiffs- und Bahnverkehren“, sagt Oliver Haas, General Manager Projekt Management der CTS Container-Terminal GmbH. „Die von Logistikern, Urversendern und Endempfängern geforderte größtmögliche Flexibilität in sicheren
logistischen Systemen garantieren wir mit unseren leistungsfähigen Terminals.“ Für die Zukunft ist nach Aussage von Haas eine Ausweitung der Abfahrtsdichte geplant. Die dafür notwendigen Kapazitäten sind in allen Umschlaganlagen der Unternehmensgruppe bereits vorhanden.

„neska Intermodal“ berücksichtigt bei der Organisation der Transporte die ökologischen Aspekte. Dabei werden nicht nur die Verkehrsträger mit der bestmöglichen Umweltbilanz genutzt, sondern auch über die verschiedenen Terminals am Niederrhein die Transporte per Lkw im Vor- und Nachlauf zu den Terminals verringert. Die Anzahl von Lkw-Fahrten wird außerdem durch Shuttleverkehre oder Absatteln an den Ladestellen reduziert.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: CTS, Köln Niehler Hafen

 

 

 




Als SMOOTH PORT zu geringeren CO2 Emissionen

Hamburg strebt mit dem SMOOTH PORTS Projekt aktiv eine weitere und nachhaltige Reduzierung der CO2 Emissionen im Hafengebiet an.


Vertreten durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) ist Hamburg seit August 2019 Lead Partner des SMOOTH PORTS Projektes, welches im Rahmen des Low Carbon Economy INTERREG Programmes von der EU mit insgesamt knapp 1 Mio. Euro gefördert wird. Durch die grenzübergreifende Zusammenarbeit der INTERREG Europe Projekte soll der wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenhalt innerhalb der EU gestärkt werden. So sind neben der Hansestadt und Hafen Hamburg Marketing e.V. auch die Administrationen der Häfen von Nantes Saint-Nazaire (FR), Livorno und Monfalcone (IT) sowie Varna (BG) mit an Bord.

Durch eine aktive Miteinbeziehung von allen an der Warenstromkette beteiligten Akteuren aus Verwaltung, Hafenbetreibern und Logistikunternehmen, zielt SMOOTH PORTS darauf ab, die CO2-Emissionen aus dem Hafenbetriebsverkehr zu reduzieren. Hierfür sollen die spezifischen Unterschiede der verschiedenen Partnerhäfen genutzt werden, um einen Austausch über die besten Strategien und Praxistipps zu ermöglichen. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Entwicklung optimaler Prozessabläufe für die Prüfung und Genehmigung von Waren und den damit verbundenen Verkehrsströmen. Ziel ist diese Prozesse so zu gestalten, dass sie keine unnötige Belastung für Mensch und Umwelt darstellen.

Ein weiterer Fokus liegt auf möglichen Lösungsansätzen der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie für die Hafenlogistik, sowie auf der Nutzung alternativer Kraftstoffe in den Hafenverkehren. Ein Vergleich der Stärken und Schwächen der verschiedenen Ansätze wird zeigen, welche Herangehensweisen sich besonders bewähren.

Durch die gemeinsamen Bemühungen der verschiedenen Verwaltungsbehörden, öffentlichen Institutionen und Hafenlogistikunternehmen sollen Synergien geschaffen werden, von denen alle Beteiligten profitieren können.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation  der Hansestadt Hamburg, Foto: HHM / Johannes Betz, beim ersten Treffen aller SMOOTH PORTS Partner und der Hamburger Stakeholder