Die HGK AG ist KURS-Lernpartner

Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK AG) und die Katholische Hauptschule Großer Griechenmarkt, im Kölner Volksmund auch „am Kreechmaat“ genannt, werden Lernpartner unter dem Dach der Initiative KURS (Kooperation Unternehmen und Schule). Dazu wurde jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Die Kooperation KURS bringt Schulen und Unternehmen in Kontakt und führt sie zu einer stabilen und für beide Seiten fruchtbaren Zusammenarbeit. Die Unternehmen dienen den Schulen dabei als Modell für Wirtschaft, ermöglichen Wissenstransfer in die Fächer und in fächerübergreifende Projekte, bieten Praxisanbindung für schulischen Unterricht und fördern die jungen Menschen bei ihrer Berufswahlorientierung und Bewerbung. Durch KURS sollen Interesse und Begeisterung für die zahlreichen Jobs bei der HGK-Gruppe geweckt werden.

Köln ist einer der bedeutendsten Wirtschafts- und Logistikstandorte Deutschlands. Von hier aus werden internationale Güterströme gelenkt. Stadt und Region fungieren dabei unter anderem als Verteiler der „ZARA“-Seehäfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam. Um die Güterströme bestmöglich zu verbinden, bedarf es einer multimodalen Infrastruktur, welche die Logistikholding HGK AG mit ihren Tochterunternehmen neska und HTAG sowie ihrer Beteiligung RheinCargo GmbH & Co. KG zur Verfügung stellt.

Netz, Werkstatt und Immobilien fallen in den Bereich der Häfen und Güterverkehr Köln AG; das operative Geschäft Gütertransport und Hafenumschlag in den Bereich der Unternehmenstöchter neska, HTAG und der Beteiligung RheinCargo, die eine Gütereisenbahn und sieben Rheinhäfen in Köln, Düsseldorf und Neuss betreibt. Diese zählen mit einer Umschlagleistung von 25,4 Millionen Tonnen in 2018 zu den größten Binnenhäfen Europas.

„Der Logistik-Markt steht vor großen Herausforderungen. Der demografische Wandel und eine zunehmende Konkurrenz sorgen dafür, dass der Wettbewerb auf mehreren Ebenen schwieriger wird“, so Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstands der Häfen und Güterverkehr Köln AG. „Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels ist es wichtig, unsere vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten zielgruppenorientiert vorstellen zu können. Die Zusammenarbeit mit der Katholischen Hauptschule Großer Griechenmarkt gibt uns genau diese Möglichkeit. Potenzielle Bewerber können bei der HGK sichere, gut bezahlte Arbeitsplätze mit hervorragenden Zukunftsaussichten bekommen“. 600 Beschäftigte und rund 20 Auszubildende sind zurzeit allein bei der HGK AG beschäftigt. Ausgebildet werden Lokführer, aber auch Gleisbauer, Eisenbahner im Betriebsdienst und Industriemechaniker sowie Elektroniker. In der HGK-Gruppe arbeiten insgesamt etwa 1500 Personen.

Manfred Lebek, Schulleiter der Katholischen Hauptschule Großer Griechenmarkt, freut sich über die erste KURS-Lernpartnerschaft. „Die Berufsorientierung hat einen hohen Stellenwert an unserer Schule. Wir werden regelmäßig mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG ist ein weiterer Mosaikstein für unsere praxisorientierte Berufsorientierung. Sie erweitert die Basis der beruflichen Möglichkeiten für unsere Schulabgänger und bietet für einige vielleicht eine konkrete Zukunft.“ Schülerinnen und Schüler können beispielsweise  an einem  Schnuppertag das Berufsbild des Gleisbauers kennenlernen. Geplant ist ein „Projekttag Eisenbahner“ für diejenigen, die sich für den Beruf des Lokführers oder des Eisenbahners im Betriebsdienst interessieren. Hier erhalten die Kinder die Möglichkeit, am Eisenbahnsimulator unter virtueller Realität eine Fahrt zu absolvieren. Neben Berufsfelderkundungen im Rahmen von „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und Praktika ist zusätzlich eine Zusammenarbeit im Fach Technik geplant.

Auch Christopher Meier, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zu Köln, begrüßt die neu entstehende KURS-Lernpartnerschaft. „Logistik ist für viele ein abstraktes Thema. Aber jeder von uns ist auf Warentransport angewiesen – und das gerne über die Schiene oder über den Rhein. In dieses spannende Gebiet können die Schülerinnen und Schüler der Katholischen Hauptschule Großer Griechenmarkt jetzt einen direkten Einblick bekommen. Bestimmt ist für die eine oder den anderen auch eine berufliche Perspektive in dieser Branche denkbar. Wer  sich für Ausbildungsberufe in der Logistik interessiert, ist bei uns in der IHK Köln auf jeden Fall gut beraten.“

Die Bezirksregierung Köln freut sich sehr über die neue KURS-Lernpartnerschaft. „Bei der Vielzahl der Ausbildungsberufe ist es für Schülerinnen und Schüler nicht einfach, den für sie passenden Ausbildungsberuf zu finden. Umso wichtiger ist es, dass die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit bekommen, zahlreiche praktische Erfahrungen machen zu können. Hierdurch bekommen sie  ein  realistisches Bild  der beruflichen  Anforderungen und Erwartungen an sie, gewinnen an Zuversicht und Selbstvertrauen und können letztlich eine begründete Entscheidung für ihre Zukunft treffen. Eine KURS-Lernpartnerschaft trägt dazu bei, diese berufswahlbezogene Entscheidungskompetenz der Schülerinnen und Schüler praxisorientiert zu begleiten“, so Petra Vianden, Schulrätin im Schulamt für die Stadt Köln.

Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG, Schulrätin Petra Vianden, Schulleiter Manfred Lebek (2.v.l.), Christopher Meier (r. / IHK Köln) und Uwe Wedig (2.v.r.),Vorstandsvorsitzender der HGK AG, mit Schülern der Katholischen Hauptschule Großer Griechenmarkt.

 

 

 

 

 




Klimaschutz durch Kombinierten Verkehr

Wenn Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden, kann CO2 eingespart werden. Besonders der Kombinierte Verkehr (KV) hat ökologische und wirtschaftliche Vorteile: Dabei werden hauptsächlich Züge und Schiffe für den Transport verwendet, der Weg auf Straßen soll so kurz wie möglich sein. In der Praxis sind allerdings erst wenige Firmen auf den KV umgestiegen. Ein Projekt des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML sowie der Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr (SGKV) möchte Unternehmen beim Einstieg unterstützen. Beim Abschlussworkshop am 27. November 2019 werden die Ergebnisse präsentiert.


»Der Einstieg in den Kombinierten Verkehr ist für viele Firmen mit Herausforderungen verbunden: Kostenunsicherheit, fehlende Erfahrungen mit Dienstleistern oder mangelnde Kommunikation zwischen Verladern und Lkw-Speditionen. Hier wollen wir als Fraunhofer IML aufklären und Unternehmen den Einstieg in dieses auch klimapolitisch wichtige Thema so einfach wie möglich machen«, sagt Prof. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML. Aus diesem Grund hat das Institut zusammen mit der SGKV fünf Regionen (Dortmund, Frankfurt a. M., Regensburg/Nürnberg, Lausitz und Hamburg) ausgewählt, in denen »ERFA KV«-Gruppen, also Gruppen zum Erfahrungsaustausch, entstanden sind. Seit 2017 fanden Diskussionen zum Kombinierten Verkehr mit verschiedenen Akteuren der Transportkette statt.

Die Teilnehmer tauschten sich unter anderem darüber aus, wie ein Einstieg in den KV gelingen kann und analysierten Best-Practice-Beispiele. Gefördert wurde das Projekt ERFA KV vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative, da der KV in Zukunft zum Erreichen der Klimaziele und zur Entlastung der Straßen beitragen soll.

Aus dem Austausch ist ein Praxisleitfaden entstanden, der Unternehmen für die Vorteile des Kombinierten Verkehrs sensibilisiert, die häufigsten Fragen klärt und Tipps für die Umstellung gibt. Dieser Leitfaden und weitere Ergebnisse aus dem Projekt werden am Mittwoch, 27. November 2019, ab 11.00 Uhr in einem Abschlussworkshop am Fraunhofer IML präsentiert. In den anschließenden Vorträgen können Gäste mehr über Innovationen in der Branche sowie über die Relevanz des Kombinierten Verkehrs für Speditionen und den Klimaschutz erfahren.

Interessierte können sich für die kostenlose Veranstaltung im Fraunhofer IML per Mail an team@erfa-kv.de anmelden.

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML

 

 

 




Frank Dreeke als ZDS-Präsident bestätigt

Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hat einstimmig den Vorstandsvorsitzenden der BLG LOGISTICS Group, Herrn Frank Dreeke, im Amt des Präsidenten des Verbandes und Herrn Jens Aurel Scharner, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock, im Amt des Vize-Präsidenten bestätigt.

In das fünfköpfige Präsidium wurden außerdem einstimmig gewählt:

  • Herr Prof. Dr. Sebastian Jürgens, Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH
  • Herr Jan Müller, J. Müller Aktiengesellschaft
  • Frau Angela Titzrath, Hamburger Hafen und Logistik AG

Frank Dreeke: „Wir bedanken uns bei den Mitgliedern für das uns ausgesprochene Vertrauen. Wir möchten außerdem Herrn Sebastian Jürgens ganz herzlich im Präsidium begrüßen und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Herzlich bedanken wollen wir uns im Namen der gesamten Hafenwirtschaft bei dem ausscheidenden Präsidiumsmitglied Frank Schnabel, der seine Arbeit für den Verband und die Hafenwirtschaft stets mit unermüdlichem Einsatz und tiefer Sachkenntnis betrieben hat und dies nun als Vorstandsvorsitzender des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischer Häfen weiterführen wird.“

Neu gewählt hat die Mitgliederversammlung zudem den Verwaltungsrat und den Sozialpolitischen Ausschuss, dem die Führung von Tarifvertragsverhandlungen und der Abschluss von Tarifverträgen obliegt.

Die Gremien des Verbandes werden turnusgemäß alle drei Jahre neu gewählt.

Quelle: Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V., Foto:  EUROGATE/Vielmo, EUROGATE Container Terminal Bremerhaven, EUROGATE ist Mitglied im ZDS




Transparenz in der gesamten VTG Tankcontainerflotte

Nexxiot, der Spezialist für angewandte Digitalisierungslösungen in der Logistik, stattet ab dem Frühjahr 2020 die gesamte Tankcontainerflotte von VTG mit IoT-Sensoren aus. Alle der momentan rund 9.000 Tankcontainer werden ab dann mit den von Nexxiot entwickelten „Globehopper“-Sensoren ausgerüstet und können weltweit geortet und überwacht werden. Dies bringt mehr Transparenz und Planbarkeit in die Abläufe von VTG und bedeutet gleichzeitig einen Mehrwert für die Endkunden.

„Die Tankcontainerbranche entwickelt sich weiter und wird zunehmend digitaler. Das bietet Betreibern großer Flotten die Möglichkeit, entstehende Daten sinnvoll zu nutzen. Mit unserer Lösung ermöglichen wir, dass VTG zu jedem Zeitpunkt Informationen zu Ladung, Zustand und Pünktlichkeit seiner Tankcontainer abrufen kann. Unsere Service funktioniert weltweit und über alle Verkehrsträger hinweg. So kann VTG ihren Kunden einen transparenteren Transport für flüssige und temperaturgeführte Produkte gewährleisten“, sagt Helmut Kaspers, CEO von Nexxiot.

Jan Röbken, Managing Director bei VTG Tanktainer teilt die Vorstellung einer digitalen, transparenten und damit sicheren Lieferkette: „Für unsere Tankcontainer sind Sicherheit und Transparenz in der Lieferkette enorm wichtig und wir begrüßen jede Möglichkeit, dies immer weiter zu optimieren. Wir wollen die Chancen, die uns die Digitalisierung bietet hierfür effizient nutzen. Nexxiot besitzt viel Erfahrung im Bereich der digitalisierten Supply Chain, besonders im Schienengüterverkehr, und unterstützt uns nun als strategischer Partner auch bei der Digitalisierung unserer weltweiten Tankcontainerflotte.“

VTG transportiert weltweit Tankcontainer der Chemie-, Mineralöl- und Druckgasindustrie unabhängig vom Verkehrsträger und ist spezialisiert auf den intermodalen Transport. Daher erfüllen die von Nexxiot zur Verfügung gestellten IoT-Sensoren hohe Sicherheitsstandards. Die im Mai 2019 vorgestellte neue Generation der Globehopper sind mit den ATEX-Kennzeichnungen IIC und IIIC zertifiziert. Damit ist deren Betrieb auch in Bereichen erlaubt, in denen eine ständige Explosionsgefahr herrscht, so insbesondere auch beim Be- und Entladen von Tankcontainern.

Neben der IoT-Hardware Globehopper hat Nexxiot eine Software-Lösung entwickelt, um die anfallenden Informationen zu analysieren. Dabei bietet das Unternehmen die komplette Infrastruktur mit einer cloud-basierten Plattform zur Aufbereitung der Daten aus den Sensoren an. Für VTG werden diese Informationen über eine integrierte Lösung ab 2020 direkt in die entsprechenden Systeme des Unternehmens eingespeist werden. Bei der Ausgestaltung der Lösung – von den Devices bis hin zu den gewonnenen Erkenntnissen – arbeiten Nexxiot und VTG eng zusammen.

Momentan hat Nexxiot weltweit bereits rund 50.000 Transportobjekte wie etwa Güterwagen und Tankcontainer mit Sensoren ausgestattet und liefert den dazugehörigen Service. Zwischen 3.000 und 4.000 Objekte kommen monatlich hinzu. Damit verfügt das Unternehmen über umfangreiche Erfahrungen bei der Digitalisierung großer Transportflotten.

Quelle und Foto: VTG

 




Rheinische Wirtschaft im Abschwung

Die Geschäftslage der Wirtschaft im Rheinland hat sich im Vergleich zum Jahresbeginn erheblich verschlechtert. Sie wird von den Unternehmen aber noch überwiegend positiv bewertet. Das ist die Kernaussage des Konjunkturbarometers Herbst 2019 der Industrie- und Handelskammern im Rheinland.

Die Bergische IHK sowie die IHKs Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein und Niederrhein werten darin die regional erhobenen Konjunkturdaten gemeinsam aus. Insgesamt hatten sich mehr als 2.900 Unternehmen daran beteiligt. „Viele Leitbranchen unserer Region geraten unter Druck“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

36 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Lage als gut, 49 Prozent als befriedigend und 16 Prozent als schlecht. Der Geschäftslageindex, der die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen wiedergibt, sinkt folglich auf plus 20. Dies entspricht einem Rückgang um 17 Punkte im Vergleich zur letzten Umfrage Anfang 2019.

Beim Blick auf die Leitbranchen des Mittleren Niederrheins zeigt sich, dass insbesondere die Industriebranchen die Lage zum Teil deutlich schlechter bewerten. In der Chemischen Industrie haben sich die negativen Erwartungen der Vorumfrage erfüllt. Der Geschäftslageindex in der Chemischen Industrie liegt mit 14 Punkten zwar im positiven Bereich, aber deutlich unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 33 Punkten und dem Rekordwert von Jahresbeginn 2018 (mehr als 60 Punkte). „Bei den Erwartungen sind die Betriebe, die von einer weiteren Verschlechterung ausgehen, gegenüber den Betrieben, die auf eine Verbesserung hoffen, in der Überzahl“, erklärt Steinmetz. Die gesunkene Nachfrage führt dazu, dass die Produktion in den Betrieben abnimmt. Mit einer Kapazitätsauslastung von aktuell 77,5 Prozent erreicht die Branche den niedrigsten Wert seit fünf Jahren. „Damit einhergehend haben die Unternehmen der Chemischen Industrie auch ihre Investitionspläne nach unten angepasst“, so Steinmetz.

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie im Ernährungsgewerbe. „Beim Ernährungsgewerbe überwiegt der Anteil der Betriebe mit optimistischen Erwartungen noch ganz leicht gegenüber dem Anteil der Betriebe mit pessimistischen Erwartungen“, so Steinmetz. Anders sieht die Lage jedoch in der Metallindustrie aus. „Hier ist der Geschäftslageindex zum ersten Mal seit dem Jahr 2010 im negativen Bereich. Insbesondere die Perspektiven im Auslandsgeschäft verschlechtern sich“, so Steinmetz. Der Konjunkturklimaindex, der Lage und Erwartungen zusammenfasst, nimmt in der Metallindustrie einen Wert von 80 Punkten an – so niedrig wie in keiner der 18 untersuchten Branchen im Konjunkturbarometer.

Parallel zur verschlechterten Lage der Industrie äußert sich auch die Logistik zurückhaltend. 25 Prozent bewerten die Lage als gut, 15 Prozent als schlecht. „Die Erwartungen sind aber pessimistisch“, so Steinmetz. Spürbar zugenommen haben bei den Logistikern die Sorgen angesichts der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Der Anteil der Betriebe, die darin ein großes Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung sehen, ist im Vergleich zum Jahresbeginn von 36 auf 45 Prozent angestiegen.

Quelle und Foto: IHK

 




Berliner Bündnis für den Niederrhein

Der Strukturwandel im Rheinischen Revier, die Sperrung der Uerdinger Brücke und die Novelle des Berufsbildungsgesetzes haben im Mittelpunkt des Gedankenaustauschs des „Berliner Bündnisses für den Mittleren Niederrhein“ gestanden. Die Vertreter dieses Zusammenschlusses aus Bundestagsabgeordneten aus der Region und des Präsidiums der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein trafen sich in der IHK in Krefeld, um aktuelle wirtschaftspolitische Themen zu besprechen.


„Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen in der Region ist deutlich angespannter als noch vor einem Jahr“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues zur Begrüßung. „Jetzt geht es darum, dass die Politik Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung gibt.“ Neben der konjunkturellen stehe die Wirtschaft im Rheinischen Revier auch vor einer großen strukturellen Herausforderung durch vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung, ergänzte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Wir tragen den in der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung erzielten Kompromiss mit“, betonte er und mahnte gleichzeitig: „Man sollte bei der Verwendung der Mittel zur Bewältigung des Strukturwandels nicht nur an den öffentlichen Sektor denken.“ Auch die Privatwirtschaft müsse bedacht werden. „Denn letztlich schaffen nur Unternehmen neue Arbeitsplätze.“ Für den IHK-Hauptgeschäftsführer kommt es bei der Gestaltung des Strukturwandels ganz entscheidend darauf an, dass die Unternehmen sich auf eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung verlassen können.

Dr. Günter Krings (CDU) teilte diese Einschätzung und prognostizierte den Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens für März. „Das ist allerdings eine optimistische Schätzung.“ Bijan Djir-Sarai (FDP) gab zu bedenken, dass in der Region noch viel Planungsarbeit zur Gestaltung des Strukturwandels notwendig sei: „Viele Kommunen sind noch nicht gut vorbereitet, vielerorts konzentriert man sich allzu sehr auf das Akquirieren von Fördermitteln und hat nicht im Blick, welche Chancen die Privatwirtschaft bieten kann.“ IHK-Vizepräsident Dr. Stefan Dresely schlug durch Subventionen verringerte Steuerhebesätze für die Kommunen des Rheinischen Reviers vor. „Durch diese zeitlich befristete Maßnahme könnten Investoren gewonnen werden.“

IHK-Vizepräsidentin Susanne Thywissen plädierte dafür, dass sich das Rheinische Revier und das Land NRW auf ihre Energiekompetenz besinnen sollten. „Bei Energiekreisläufen und der CO2-Einsparung müssen wir die Nummer 1 werden“, so Thywissen. „Ich denke dabei an innovative Technologien wie zum Beispiel die Produktion synthetischer Kraftstoffe.“

Mit Blick auf Dauerstaus und massive Verkehrsbelastungen nannte IHK-Präsident te Neues die Sperrung der Uerdinger Rheinbrücke für den Lkw-Verkehr ein „großes Problem für unsere Betriebe“. „Ich könnte noch weitere Beispiele nennen“, ergänzte Steinmetz. „Die Fleher Brücke, die Neuenkamper Brücke und die Leverkusener Brücke sind weitere Belege dafür, dass bei der Infrastruktur in unserem Land Handlungsbedarf besteht.“ Der Abgeordnete Otto Fricke (FDP) riet der IHK-Organisation, von der Regierung detaillierte Verkehrsinvestitionspläne einzufordern, damit sich die Unternehmen – insbesondere auch die Bauwirtschaft – rechtzeitig auf die anstehenden Herausforderungen einstellen können. Mit Ulle Schauws (Bündnis 90/Die Grünen) war Fricke einer Meinung, dass viele Kommunen die Chancen der Fahrradinfrastruktur noch nicht erkannt hätten. „In den Niederlanden gibt es eine Vielzahl von faszinierenden Beispielen für gelungene Fahrradinfrastruktur“, so Schauws.

Die Novelle des Berufsbildungsgesetzes beinhaltet aus Sicht der IHK viele gute Neuregelungen. „Die Zusätze Bachelor- und Master of Arts -Professional werten die Duale Ausbildung gegenüber der akademischen Laufbahn auf“, so Steinmetz. „Wir sind allerdings besorgt, weil einige Bundesländer den Vermittlungsausschuss angerufen haben, um über die Novelle noch einmal zu verhandeln.“ Kerstin Radomski (CDU) betonte, dass alles getan werden müsse, um die Duale Berufsausbildung zu stärken. „Wir haben eine Überakademisierung in Teilen unserer Arbeitswelt“, fügte Krings hinzu. „Die Ausbildung muss attraktiver werden“, appellierte auch Ansgar Heveling (CDU). Dafür seien auch Investitionen in die Schulen und vor allem auch in die Berufsschulen notwendig, mahnte IHK-Vizepräsident Rainer Höppner. „Insbesondere im Bereich Digitalisierung gibt es noch viel zu tun.“

Quelle und Foto: IHK, das Präsidium der IHK Mittlerer Niederrhein hat sich mit dem Bundestagsabgeordneten der Region ausgetauscht (v.l.): IHK-Vizepräsident Prof. Dr. Joerg Dederichs, IHK-Präsident Elmar te Neues, IHK-Vizepräsident Rainer Höppner, IHK-Vizepräsidentin Susanne Thywissen, Ansgar Heveling (CDU), Dr. Günter Krings (CDU), Otto Fricke (FDP), Kerstin Radomski (CDU), Bijan Djir-Sarai (FDP), Ulle Schauws (Bündnis 90/Die Grünen), IHK-Vizepräsident Dr. Stefan Dresely und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.      




Steinmeier besuchte logport I und startport

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat im Rahmen seiner Ruhrgebiets-Visite den Duisburger Hafen besucht. duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake zeigte dem Bundespräsidenten logport I.

Auf dem ehemaligen Gelände des Krupp-Stahlwerkes in Rheinhausen ist ein boomendes Logistikareal entstanden. Auf der 265 Hektar großen Fläche beschäftigen heute rund 50 Unternehmen über 5.000 Mitarbeiter. Insgesamt beschäftigt der Duisburger Hafen direkt oder indirekt über 47.000 Menschen und ist damit Jobmotor in der Rhein-Ruhr-Region.

logport I ist Start- und Endpunkt der Chinazüge, von denen 35-40 wöchentlich zwischen dem Duisburger Hafen und einem Dutzend Destinationen in China verkehren. duisport ist damit die wichtigste zentraleuropäische Logistikdrehscheibe im Chinahandel.

Die zweite Station des Hafenbesuches von Bundespräsident Steinmeier war die duisport-Tochter startport in der Werhahnmühle. Der Startup-Accelerator hat sich seit seinem Start vor zwei Jahren für die Logistikbranche als Plattform für innovative Ideen mit internationaler Strahlkraft entwickelt.

„Wir freuen uns, dass wir den Bundespräsidenten persönlich über unsere Aktivitäten für die Region informieren konnten. Der Duisburger Hafen hat mit logport I dem Strukturwandel in Duisburg und der Rhein-Ruhr-Region einen kräftigen Schub gegeben. Und mit startport sorgen wir vom Duisburger Hafen aus für frischen Wind in der Logistikbranche“, so Staake.

Quelle: duisport, Foto: Frank Reinhold, duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake (links) zeigte dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (rechts) logport I in Duisburg-Rheinhausen. 

 

 

 




Häfen sichern über 521.000 Arbeitsplätze

Anlässlich seiner Jahrespressekonferenz in Hamburg hat der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) ein energischeres Handeln bei der Beseitigung von Standortnachteilen in Europa angemahnt. „Eine kürzlich erschienene Studie des Bundesverkehrsministeriums hat die Systemrelevanz der deutschen Häfen für die Wirtschaft bestätigt. Unsere Häfen sichern über 521.000 Arbeitsplätze, und die Seehafenbetriebe investieren jährlich hunderte Millionen Euro, um sich für die Zukunft aufzustellen. Gemeinsam mit der öffentlichen Hand werden wir den Logistik- und Wirtschaftsstandort Deutschland im harten internationalen Wettbewerb weiter stärken“, sagte Frank Dreeke, Präsident des ZDS. Zudem müssten für die weitere Verbesserung der Nachhaltigkeit der Seehäfen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Vor allem gegenüber den Hafenstandorten in Belgien und den Niederlanden besteht eine Reihe von Standortnachteilen, die die Erfolgschancen der deutschen Seehäfen mindern. Eines der wichtigsten Beispiele hierfür ist das Erhebungsverfahren zur Einfuhrumsatzsteuer, das in Deutschland anders umgesetzt wird, als in anderen Staaten der EU. Hierzulande müssen Importeure die Einfuhrumsatzsteuer direkt bei der Wareneinfuhr entrichten, was unnötige Kosten verursacht und die Liquidität auf Seiten der Importeure einschränkt. Dies hat zur Folge, dass Waren über Nachbarstaaten eingeführt werden. „Bund und Länder sind sich einig: Die in Deutschland angewandte und von allen Seiten als revisionsbedürftig angesehene Vorgehensweise muss durch ein besseres Verfahren ersetzt werden. Auch die Lösungskonzepte zur Einführung des im EU-Recht längst verankerten Verrechnungsmodells liegen jetzt auf dem Tisch – wir müssen dies nur umsetzen“, so Frank Dreeke.

Ein weiterer Nachteil für Terminalbetreiber, der allerdings auf europäischer Ebene adressiert werden muss, entsteht bei der Anwendung der Tonnagesteuer in bestimmten EU-Staaten. Mit der Tonnagesteuer können Reedereien, die ebenfalls in einem harten internationalen Wettbewerb stehen, ihre Steuerlast deutlich absenken, da die Ermittlung der Körperschaftsteuer auf Basis der Schiffstonnage und nicht auf Basis von tatsächlich erwirtschafteten Gewinnen oder Verlusten erfolgt. Die Tonnagesteuer ist ein von der Europäischen Kommission gebilligtes, wichtiges Instrument zur Stärkung der europäischen Schifffahrt. In einigen europäischen Nachbarstaaten jedoch beeinflusst ihre Anwendung den Wettbewerb zwischen Terminalbetrieben, wie ein aktueller Bericht des International Transport Forums bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufzeigt. Die Europäische Kommission sollte daher die Anwendung der Tonnagesteuer im Hinblick auf Wettbewerbsverzerrungen im Hafengeschäft untersuchen und gegebenenfalls korrigieren.

Darüber hinaus sind die in Deutschland vergleichsweise hohen Wegekosten, lückenhafte digitale Infrastruktur und langwierige Planungsverfahren weitere Bereiche, bei denen nachgesteuert werden muss. Bezüglich der Wegekosten sollten aus Sicht des ZDS eine Entfristung der Trassenpreisförderung im Schienengüterverkehr und die Reduzierung der Stromsteuer auf Eisenbahnfahrstrom in Betracht gezogen werden.

Die Existenz einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur an Hafenstandorten, aber auch im relevanten Hafenhinterland, spielt im Standortwettbewerb eine wichtige Rolle. Auch hier gilt es, Boden gegenüber den Nachbarstaaten gut zu machen.

Eine Beschleunigung von Planungsverfahren könnte durch eine Novellierung des deutschen Wasserrechts erreicht werden. Frank Dreeke: „Neben einer Anpassung des deutschen Wasserrechts ist auch die Konkretisierung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die zurzeit überprüft wird, notwendig, um Verfahren zu verkürzen und mehr Rechtssicherheit zu schaffen. Der Zeitrahmen für die Vorgaben in der Richtlinie läuft aktuell bis 2027, sodass nicht klar ist, wie es danach weitergeht. Diese Tatsache könnte nach Ablauf dieses Zeitraums für zusätzliche, erhebliche Rechtsunsicherheit sorgen.“

Neben Standortnachteilen in Europa beschäftigen auch aktuelle Ereignisse im internationalen Handel die deutsche Hafenwirtschaft. „Spannungen zwischen wichtigen Handelspartnern wie den USA und China oder auch die Ungewissheit rund um den Brexit wirken sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Stabilität im globalen Handelssystem ist unabdingbar für die Seehäfen, die etwa zwei Drittel des seewärtigen deutschen Außenhandels abwickeln“, so Dreeke.

Hoch auf der Agenda der Seehafenbetriebe steht auch das Thema Nachhaltigkeit. „Förderprojekte des Bundes wie die Richtlinie Innovative Hafentechnologien sind eine gute Unterstützung für die Innovations- und Nachhaltigkeitsbestrebungen der Seehäfen. An Themen wie etwa emissionsarmen Terminals durch Elektrifizierung mit Strom aus erneuerbaren Quellen arbeiten die Seehäfen schon seit vielen Jahren. Investitionen der Hafenwirtschaft in umweltfreundliche Technologien wie LNG oder Wasserstoff müssen von Bund und Ländern durch die Schaffung der richtigen Voraussetzungen auch weiterhin unterstützt werden. Die vor Kurzem gezeichnete Absichtserklärung von Bund und Ländern zur Förderung der Nutzung von Landstrom durch die Schifffahrt ist dafür ein gutes Beispiel“, so Dreeke.

Quelle: Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS), Foto: © HHM / Dietmar Hasenpusch, Feeder im Hamburger Hafen

 

 




Energiewende im Rotterdamer Hafen beispielhaft

Vertreter der Deutschen Industrie lobten die Projekte des Rotterdamer Hafen mit denen der Hafen in drei Schritten CO₂-neutral werden soll. Dies geschah am Mittwoch, den 20. November 2019, bei einem Besuch einer Delegation des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) im Rotterdamer Hafen.

Die Delegation hatte rund 15 Teilnehmer, darunter Vertreter des BDI und angeschlossenen Unternehmen wie ThyssenKrupp, BASF, ExxonMobil und Schott AG. Der Empfang in Rotterdam war Teil eines zweitägigen Besuchs in den Niederlanden, der in Zusammenarbeit mit VNO-NCW organisiert wurde.

“Der Hafen von Rotterdam nimmt die Forderung des Klimaschutzes sehr konsequent und pragmatisch an. Die Defossilisierung eines globalen Logistikknotens wie Rotterdam, der zentral für die deutsche Industrie ist, hat einen wichtigen Vorbildcharakter.”, sagte Delegationsleiter und Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der BDI Holger Lösch.

Stijn van Els, Delegationsleiter des Hafenbetriebes Rotterdam, fügte hinzu: „Wir können stolz darauf sein, dass die führende Rolle, die Rotterdam bei der Energiewende einnimmt, von unseren Partnern in Deutschland anerkannt wird. Die langfristige und sehr wichtige Verbindung zwischen Rotterdam und dem deutschen Hinterland wird dadurch weiter gestärkt.“

Die deutschen Arbeitgeber und der Hafenbetrieb Rotterdam drängen beide auf Zügigkeit bei der Umsetzung eines soliden und nachhaltigen internationalen Güterverkehrssystems. Sie unterstreichen ihr gemeinsames Interesse an der Erhöhung der Infrastrukturkapazität beim Güterverkehr und der Binnenschifffahrt.

Ein Viertel des Güterumschlags im Rotterdamer Hafen ist für Deutschland bestimmt. Die größte Volkswirtschaft Europas importiert Erz, Kohle, Öl und Mineralstoffe, jedoch ebenfalls Komponenten für die Industrie, über den größten Hafen Europas. Die Flüsse Rhein, Neckar und Main stellen eine nachhaltige und effiziente Verbindung zwischen wichtigen Wirtschaftszentren in Deutschland und dem Rotterdamer Hafen dar.

Rotterdam ist zudem Teil eines ausgedehnten, aus direkten Schienenverbindungen für den Güterverkehr bestehenden Netzes. Deepsea-Reedereien entscheiden sich für den Rotterdamer Hafen als ersten Anlaufhafen in Nordwesteuropa. Diese Entscheidung führt zu einem Zeitgewinn für die Verlader, da die Container bereits per Zug, Binnenschiff oder LKW zum Endkunden unterwegs sind, bevor das Containerschiff zum nächsten europäischen Zielhafen ausläuft.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 

 




Starkes Wachstum in den ersten drei Quartalen

In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 entwickelte sich der Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen sehr erfreulich. Der seit Anfang des Jahres festzustellende Wachstumskurs setzt sich fort.

Mit einem Seegüterumschlag von 104,0 Millionen Tonnen (+ 3,2 Prozent) liegt das Wachstum in Hamburg deutlich über dem der großen Wettbewerbshäfen in Nordeuropa, die insgesamt im Durchschnitt auf ein Plus von 1,0 Prozent kamen. Eine besonders gute Entwicklung zeigt sich im Containerumschlag, der mit 7,0 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) ein Plus von 6,9 Prozent erreichte. Auch hier gewinnt Hamburg im Wettbewerb mit den anderen großen Containerhäfen, die im Durchschnitt ein Wachstum von 3,4 Prozent erreichten, Marktanteile (+ 0,7 Prozentpunkte) zurück. Die sehr gute Umschlagentwicklung im Segment Container stärkte auch den Seehafen-Hinterlandverkehr auf der Schiene, der in den ersten neuen Monaten mit 2,1 Millionen transportierten TEU ein zweistelliges Wachstum von 11,9 Prozent aufweist. Der Massengutumschlag blieb mit 31,6 Millionen Tonnen (- 2,1 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis.

Der Anstieg im Containerumschlag auf 7,0 Millionen TEU (+ 6,9 Prozent) ist vor allem auf vier neue Transatlantikdienste und vier neue Feederdienste in die Ostsee zurückzuführen. Die von Hapag-Lloyd und ONE betriebenen neuen Transatlantikdienste verbinden seit Anfang des Jahres Hamburg mit Häfen in den USA, Kanada und Mexiko. Im Containerverkehr mit den USA, Hamburgs zweitwichtigstem Handelspartner, wurden in den ersten drei Quartalen 439.000 TEU umgeschlagen. Das sind 336.000 TEU mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und entspricht einem Plus von 325 Prozent. „Zusammen mit den bestehenden Liniendiensten kommen wir jetzt in Hamburg auf insgesamt 14 Liniendienste, die unseren Hafenkunden direkte Verbindungen mit 29 Häfen in den USA, Mexiko und Kanada bieten. Insgesamt 15 zusätzliche Feeder- und Liniendienste in den ersten neun Monaten machen deutlich, dass der Hamburger Hafen an Attraktivität für Schifffahrt und Verlader zugelegt hat“, erläutert Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). Durch die große Zahl an Feederverbindungen in die Ostsee und andere europäische Regionen übernimmt Hamburg die wichtige Funktion einer Warendrehscheibe und sorgt mit diesen Verkehren für attraktive Ladungsmengen im Umschlag an den Großschiffen, die Hamburg mit allen wichtigen Häfen der Welt verbinden. „Mit 2,6 Millionen TEU trägt auch der Transhipmentumschlag in den ersten drei Quartalen mit einem Plus von 4,3 Prozent zum erfreulichen Gesamtergebnis bei“, betont Egloff. Mit dem Start der Ausbaumaßnahmen zur Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe sieht Egloff Hamburg auf einem guten Kurs. Die Anzahl der Hamburg anlaufenden besonders großen Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von 18.000 TEU und mehr nahm mit insgesamt 123 Anläufe in den ersten drei Quartalen um 18,3 Prozent zu und unterstreicht seiner Auffassung nach die Bedeutung der in Bau befindlichen Begegnungsbox auf der Elbe und die schnelle Umsetzung der weiteren Baumaßnahmen im Rahmen der Fahrrinnenanpassung. Egloff sieht Hamburg gut vorbereitet, Deutschlands größten Universalhafen als nordeuropäische Drehscheibe im weltweiten Warenverkehr weiter auszubauen und weist darauf hin, dass Hamburg in den ersten drei Quartalen im Wettbewerb mit den anderen großen Nordrangehäfen sowohl beim Gesamtumschlag als auch beim Containerumschlag und im Seehafen-Hinterlandverkehr prozentual das größte Wachstum aufweist.

Für den Hamburger Hafen verliefen die ersten drei Quartale im Transhipment- und Hinterlandverkehr äußerst erfolgreich. So profitiert der Transhipmentverkehr von den neuen Container-Liniendiensten, die zusätzliche Mengen für Hamburgs großes Netzwerk an Feederverbindungen brachten. Hier wurden insgesamt 2,6 Millionen TEU in Hamburg von Großschiffen auf Feederschiffe umgeschlagen und ein Plus von 4,3 Prozent erreicht. Der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr kam mit 4,4 Millionen TEU in den ersten neuen Monaten auf ein Plus von 8,6 Prozent. „Die positiven Zahlen im Seehafen-Hinterlandverkehr und im Bereich Transhipment verdeutlichen Hamburgs herausragende Position als nordeuropäischer Hub Port. Mehr als 100 Liniendienste, die Hamburg mit weltweit mehr als 1.000 Seehäfen verbinden, liefern die Container, die dann via Hamburg in die weitere Verteilung ins Binnenland gehen. Auch diese Verkehre tragen ihren Teil zur Wertschöpfung im Hafen bei und sorgen für viele Arbeitsplätze zur Steuerung dieser komplexen Transportlogistik“, sagt Egloff. Der HHM Vorstand weist darauf hin, dass vor dem Hintergrund der Debatte zur Klimapolitik der Güterverkehr auf der Schiene bei elektrischer Traktion zu 100 Prozent emissionsfrei erfolgen kann und damit zur CO2 Vermeidung einen wichtigen Beitrag leistet. Hamburg ist Europas größter Eisenbahnhafen und setzt im Seehafen-Hinterlandverkehr auf der langen Strecke auf den umweltfreundlichen Gütertransport per Eisenbahn und Binnenschiff. In den ersten drei Quartalen wurden insgesamt 36,6 Millionen Tonnen Güter per Eisenbahn in oder aus dem Hafen transportiert. Das ist ein Plus von 5,2 Prozent. Im Segment Containertransport konnten 2,1 Millionen TEU auf der Schiene im Hamburger Hafen abgefertigt werden. Das brachte ein zweistelliges Wachstum von 11,9 Prozent. Damit unterstreicht Hamburg seine Position als Europas größter Eisenbahnhafen und trägt bei einer Entlastung des Güterverkehrs auf der Straße auch zum Klimaschutz bei.

„Die überaus positive Entwicklung des Hamburger Hafens in diesem Jahr macht sich auch auf der Schiene deutlich bemerkbar“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority. „Die Hafenbahn konnte ihren im ersten Vierteljahr 2019 aufgestellten Rekord von 694.500 Containern noch einmal übertreffen. So wurden im dritten Quartal insgesamt 698.500 Container transportiert. Dies ist ein eindrucksvoller Beweis für die Leistungsfähigkeit und die Effizienz des Hamburger Hafens.“ Insbesondere der Anteil langer Züge hat weiter zugenommen. So verzeichnete die Hafenbahn im dritten Quartal gut 1.600 Züge mit einer Länge von über 700 Metern – im Vergleich zu 2017 entspricht dies einer Steigerung von rund 70 Prozent. „Auf diese Weise wird unsere Infrastruktur effizient genutzt und die schienengebundenen Hinterlandverkehre erreichen eine höhere Wirtschaftlichkeit. Für mich unterstreicht diese Entwicklung einmal mehr, dass Hamburg zu Recht der Eisenbahnhafen Nummer 1 in Europa ist“, sagt Meier. Insgesamt wurde über die Hafenbahn im Zeitraum von Januar bis September 2019 eine Tonnage von 36,6 Millionen Tonnen (+ 5,2 Prozent) und 2,06 Millionen TEU (+ 11,9 Prozent) transportiert.

Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten 31,6 Millionen Tonnen Massengut in Hamburg umgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen leichten Rückgang von 2,1 Prozent. Auf der Importseite weist der Umschlag von Massengut mit 24,8 Millionen Tonnen ein Plus von 1,1 Prozent auf. Die Importe von Sauggut, das sind vor allem Getreide und Ölfrüchte, kletterten um 8 Prozent auf 3,2 Millionen Tonnen. Beim Segment Greifergut, das sind vor allem Kohle, Koks und Erze, wurden insgesamt 14,4 Millionen Tonnen umgeschlagen (- 3,1 Prozent). Der Import von Erz für die Stahlindustrie entwickelte sich mit einem Umschlag von 7,8 Millionen Tonnen (+ 1,4 Prozent) in den ersten neun Monaten positiv. Auch der Import von Flüssigladung, zu der neben Rohöl vor allem Mineralölprodukte gehören, erreichte mit insgesamt 7,2 Millionen Tonnen ein Plus von 7,7 Prozent. Hier entstand das Wachstum im Segment Mineralölprodukte, die u.a. vermehrt wegen der Niedrigwasserproblematik auf dem Rhein nicht über die Westhäfen abgefertigt wurden. Die Transporte nahmen via Hamburg per Eisenbahn oder auch Binnenschiff den Weg in das Binnenland. Auf der Exportseite wurden insgesamt 6,8 Millionen Tonnen Massengut (- 12,3 Prozent) in den ersten neun Monaten umgeschlagen. Das schwächere Exportergebnis im Umschlag ist vor allem auf erntebedingte Rückgänge im Getreideumschlag zurückzuführen.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: HHM/ Hasenpusch