Metrans übernimmt erste Vectron-Lokomotiven

Metrans a.s., eine Tochtergesellschaft der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), hat die erste Lokomotive vom Typ Vectron MS am Metrans-Containerterminal in Prag übernommen. Das Fahrzeug gehört zu einem Auftrag, der insgesamt zehn Mehrsystemlokomotiven umfasst.

Sie werden im Werk von Siemens Mobility in München-Allach gefertigt und bis Frühjahr 2020 vollständig ausgeliefert. Metrans wird die neuen Vectron-Lokomotiven im grenzüberschreitenden Güterverkehr in Mittel- und Osteuropa einsetzen. 

„Wir freuen uns sehr, die erste von zehn Vectron-Mehrsystemlokomotive von Siemens Mobility an unserem Standort in Prag übernehmen zu können. Die Erweiterung unserer Lok-Flotte auf annähernd 100 Fahrzeuge unterstreicht unser Ziel, weiterhin mit den Transportströmen der Zukunft zu wachsen. Die flexibel einsetzbaren Vectron-Lokomotiven geben uns die Möglichkeit, noch schneller und zuverlässiger auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen“, so Martin Horinek, Chief Operational Officer der Metrans-Gruppe bei der feierlichen Übergabe.

„Wir sind natürlich glücklich, heute diese Vectron-Lokomotive termingerecht an Metrans zu übergeben. Mit der Produktion und Auslieferung der Lokomotive ist unsere Arbeit jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge im täglichen Einsatz sehen wir als wesentliche Voraussetzung für die Zufriedenheit unserer Kunden. Wir bieten die Verfügbarkeit von Ersatzteilen mit garantierter Lieferung innerhalb von 24 Stunden und ein erfahrenes Serviceteam vor Ort. Deshalb begrüßen wir die Entscheidung von Metrans, bei der Instandhaltung der gelieferten Lokomotiven eng zusammenzuarbeiten“, sagte Roman Kokšal, CEO Siemens Mobility Tschechien in Prag.

Die neuen Lokomotiven für Metrans erreichen eine Höchstleistung von 6,4 MW und eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h. Zudem verfügen sie über die erforderlichen nationalen Zugsteuerungssysteme sowie das europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System). Die Lokomotiven sind für den Einsatz in Österreich, Tschechien, Deutschland, Ungarn, Polen und der Slowakei zugelassen. Zukünftige Aufrüstungen für den Einsatz in Bulgarien, Kroatien, den Niederlanden, Rumänien, Serbien und Slowenien sind möglich.

Quelle und Foto: METRANS Rail (Deutschland) GmbH

 

 

 

 




WNA Datteln vergibt ersten Bauauftrag

Nach Abschluss einer europaweiten Ausschreibung hat das Wasser-straßen-Neubauamt (WNA) Datteln den ersten Bauauftrag für den Ersatz der Großen Schleuse Venhaus am Dortmund-Ems-Kanal ver-geben. Den Zuschlag mit einer Auftragssumme in Höhe von rund 17 Mio. Euro hat die Niederlassung Ahaus der Johann Bunte Bauunter-nehmung erhalten.

Wesentliche Leistungen des Bauauftrages sind Vorarbeiten für den Neubau der Schleuse. Er beinhaltet unter anderem die Abschottung, Entleerung und Verfüllung der alten Fahrt im oberen Vorhafen mit Teilabbruch und Verfüllung der alten Kleinen Schleuse. Weiterhin werden im unteren Vorhafen am südlichen Ufer ein Teil der neuen Vorhafenspundwand und eine temporäre Umschlagstelle hergestellt. Eben-falls beauftragt wurden umfangreiche Straßenbauarbeiten. Hierzu gehören unter anderem auch die im Planfeststellungsverfahren mit der Samtgemeinde Spelle abgestimmten Ertüchtigungsarbeiten an der „Schleusenstraße“ und der Ausbau eines Teilstücks der Straße „Zur Venhauser Schleuse“, die auf dem Gebiet der Gemeinde Emsbüren liegt. Die Bauzeit wurde mit 2 Jahren vereinbart.

Die erforderlichen Rodungsarbeiten sind bereits abgeschlossen. Mit den Bauarbeiten soll im Januar 2020 begonnen werden. Um die betroffenen Anwohner über die Arbeiten und die damit verbundenen Beeinträchtigungen zu informieren, wird das WNA Datteln gemeinsam mit der Fa. Bunte Anfang des nächsten Jahres eine Informationsveranstaltung durchführen. Ort und Zeitpunkt werden noch bekannt gegeben.

Der Dortmund-Ems-Kanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands. Das Projekt „Neue Schleusen DEK-Nord“ sieht vor, dass die alten Schleusen in Bevergern, Rodde, Venhaus, Hesselte und Gleesen entlang der Nordstrecke des Dortmund-Ems-Kanals durch neue Schleusen ersetzt werden. Träger des Projekts ist das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln. Mit dem Ersatz der alten Schleusen soll der Dortmund-Ems-Kanal für die Binnenschifffahrt zukunftssicher gemacht werden. Die fünf neuen Schleusen verfügen über größere Abmessungen und ermöglichen die Durchfahrt für Großmotorgüterschiffe (110 m x 11,45 m) und übergroße Großmotorschiffe (135 m x 11,45 m).
Die Anpassung der Nordstrecke des Dortmund-Ems-Kanals ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Projekt mit vordringlichem Bedarf verankert. Mit den ersten Baumaßnahmen wurde im Frühjahr 2016 am Schleusenstandort Gleesen begonnen. In Hesselte wurde 2017 eine Bodenmanagementfläche in Betrieb genommen. In 2018 wurde der Hauptauftrag für das neue Schleusenbauwerk in Gleesen vergeben.

Quelle und Grafik: Wasserstraßen-Neubauamt Datteln

 

 

 




Niedersachsen und NRW vertiefen Zusammenarbeit

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen ihre enge Abstimmung bei Verkehrsprojekten, die beide Länder betreffen, weiter vertiefen. Aufbauend auf die im Februar geschlossene „Münsteraner Erklärung“, haben Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann und der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst heute im Rahmen der zweiten Verkehrskonsultation zwischen beiden Ländern die „Osnabrücker Erklärung“ unterzeichnet. Schwerpunkt der Erklärung ist die engere Abstimmung bei Straßenverkehrs- und Wasserstraßen-Projekten.

Althusmann: „Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind eng miteinander verbunden – auch durch viele länderübergreifende Verkehrswege. Zahlreiche Autobahnen, Bundesstraßen, Schienen und Wasserstraßen überqueren die knapp 600 Kilometer lange Grenze zwischen beiden Bundesländern. Wie wichtig hier ein regelmäßiger Austausch ist, zeigt sich vor allem an dem Transitabkommen, das wir heute beschlossen haben. Hierdurch verhindern wir überfüllte Parkplätze an unseren Landesgrenzen und Lkw-Kolonnenfahrten nach den aufeinanderfolgenden Feiertagen. Die ohnehin sehr stark befahrenen Grenz-Autobahnen zwischen Niedersachsen und NRW werden nicht noch zusätzlich strapaziert – und auch die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer sowie alle anderen Verkehrsteilnehmer in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen nicht weiter belastet.“

Beide Länder einigten sich auf eine Lösung zur Vermeidung  wechselseitige Lkw-Fahrverbote an zwei aufeinanderfolgenden Feiertagen. In Niedersachsen ist der Reformationstag am 31. Oktober ein Feiertag, in Nordrhein-Westfalen Allerheiligen am 1. November. Um zu vermeiden, dass Lkw-Fahrer auf ihrem Weg durch Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an beiden Tagen von der Feiertagsfahrverboten betroffen sind, werden ab dem kommenden Jahr die Fahrverbotszeiten an beiden Feiertagen auf die Zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr beschränkt. Zudem gewähren beide Länder in diesem Zeitraum an dem in ihrem Gebiet jeweils geltenden Feiertag Durchfahrtsrechte auf den wichtigsten Transitverbindungen A 2, A 30, A 31 und A 33.

„Wir wollen die Mobilität länderübergreifend verbessern. Das Transitabkommen zeigt, dass wir vorankommen. Wenn LKW-Verkehre entzerrt werden und wichtige Transitverbindungen frei bleiben, ist das gut für die Wirtschaftsstandorte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Auf den Wasserstraßen sind noch Kapazitäten frei. Damit wir mehr Güter von der Straße aufs Schiff verlagern können, setzen wir uns gemeinsam beim Bund für mehr Tempo bei der Sanierung ein. Der Bund hat einen Aktionsplan Wasserstraßen entwickelt. Für die Umsetzung muss der Bund ausreichend Personal vorhalten,“ sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Für die Stärkung der Wasserstraßen beider Länder sind Ausbaumaßnahmen unter anderem am Dortmund-Ems-Kanal und der Mittelweser nötig. Die Länder wollen gemeinsam beim Bund darauf drängen, diese Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen und ausreichend Personal für anstehende Aufgaben auf den Wasserstraßen bereitzustellen. Nordrhein-Westfalen hat bereits in der Verkehrsministerkonferenz die Initiative dazu ergriffen. Niedersachsen unterstützt diese Initiative.

In der Osnabrücker Erklärung setzen sich beide Bundesländer auch für eine ausreichende Finanzierung für den Betrieb der Bundesstraßen durch den Bund ein. Hintergrund ist, dass auch nach dem Übergang der Verantwortung für die Bundesautobahnen auf den Bund ab 2021 die Bundesstraßen weiterhin durch die Länder geplant, gebaut, erhalten und betrieben werden. Beide Länder fordern, dass Maßnahmen an Bundesstraßen über 2021 hinaus finanziell mit einer Perspektive über mehrere Jahre abgesichert werden.

Weiterer Schwerpunkt der Abstimmungen ist der Ausbau von Radschnellwegen. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind derzeit die einzigen Bundesländer, in denen es Radschnellwege gibt. Beide Länder beabsichtigen künftig den Bau von weiteren Radschnellwegen und vereinbarten einen Erfahrungsaustausch mit dem Ziel, Bundesmittel für Radschnellwege effizient auszuschöpfen.

Neben der bereits bestehenden Zusammenarbeit bei den Testfeldern für den automatisierten beziehungsweise autonomen Straßenverkehr wurde nun auch eine engere Zusammenarbeit bei den Testfeldern für Automatisierung der Binnenschifffahrt verabredet. In Nordrhein-Westfalen wird derzeit mit Unterstützung des Landes ein Testfeld für die Binnenschifffahrt Rhein-Ruhr eingerichtet. In Niedersachsen wird derzeit an der Einrichtung eines Netzwerkes Binnenschiff 4.0 im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gearbeitet.

Osnabrücker Erklärung

Quelle: Verkehrsministerium NRW, Foto: NRW-Foto-Arne-Pöhnert

 




Norddeutsche Länder sprechen über Häfen

Die norddeutschen Häfen sollen auch in Zukunft mit Blick auf den globalen Wettbewerb konkurrenz- und leistungsfähig aufgestellt sein. Die fünf norddeutschen Küstenländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben sich vor diesem Hintergrund in Oldenburg zum achten Hafenentwicklungsdialog getroffen.

Hier tauschen sich die für die Häfen zuständigen Ressortminister und Senatoren einmal im Jahr mit der Hafenwirtschaft und dem Bund über aktuelle hafenspezifische Themen aus und entwickeln gemeinsame Positionen. Die Zusammenarbeit zwischen den norddeutschen Häfen soll so verstärkt und die jeweilige Hafenpolitik – ungeachtet des Wettbewerbs untereinander – aufeinander abgestimmt werden, sodass gemeinsam das Bewusstsein für den Standort der norddeutschen Häfen sowie die europäische Konkurrenz hierdurch geschärft wird.

Bei dem Treffen wurden so insbesondere die neuen Möglichkeiten für die Zusammenarbeit der Häfen durch die Digitalisierung diskutiert und wie im Rahmen dieser Entwicklungen neues Personal gewonnen und ausgebildet werden kann. Darüber hinaus waren die Luftreinhaltung und der Klimaschutz in den Häfen, aktuelle hafenpolitische Entwicklungen in Europa sowie die Handelsbeschränkungen mit Russland und die Entwicklung der „Neuen Seidenstraße“ Thema der Gespräche.

Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Berend Lindner: „Wir haben in unseren Häfen schon jetzt in vielen Bereichen digitale Prozesse fest etabliert. Trotzdem haben wir auch heute wieder gemerkt, dass es noch immer viel Raum für eine verstärkte digitale Kooperation zwischen unseren Seehäfen gibt. Ich bin der festen Überzeugung, dass digitale Anwendungen und der Ansatz einer verstärkten Hafenkooperation als Innovationsfeld und Innovationstreiber eng zusammenspielen können. Vor diesem Hintergrund sind wir uns einig, dass wir erfolgversprechende Ansätze für eine bessere digitale Kooperation weiter verfolgen wollen. Die Digitalisierung ist die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Häfen zu erhalten und weiter auszubauen.“

Bremens Senatorin für Wissenschaft und Häfen Dr. Claudia Schilling: „Die Herausforderungen, die mit zunehmender Automatisierung und Digitalisierung einhergehen, sind seit einigen Jahren und mit unverändert wachsender Intensität ein zentraler Themenschwerpunkt in der maritimen Branche. Für die Zukunft wird es von hoher Bedeutung sein, die daraus resultierenden verändernden personellen Anforderungsprofile und Bedarfe früh zu erkennen und hierauf gemeinsame Antworten zu finden.“

Hamburgs Wirtschaftsstaatsrat Dr. Torsten Sevecke: „Die Umweltauswirkungen der Schifffahrt prägen die Diskussion der letzten Monate und Jahre. Erst wurden die Schiffe vor allem im Zusammenhang mit der Luftreinhaltung als Verursacher diskutiert, heute ist die Diskussion im Kontext der Bemühungen um die Senkung klimaschädlicher Emissionen in vollem Gang. Alle norddeutschen Länder stehen vor diesen Herausforderungen. Fortschritte bei der Luftreinhaltung inkl. Klimaschutz im Hafen werden wir nur erzielen, wenn wir Alternativen zur Stromversorgung durch Schiffsmotoren während der Liegezeiten anbieten können. Unsere Häfen stehen in einem internationalen Wettbewerb. Gerade in der Nordrange ist dieser außerordentlich ausgeprägt. Gleiches gilt sicherlich für die Ostsee. Die Häfen wollen aber keinen Wettbewerb zu Lasten der Umwelt. Deswegen arbeiten die Port Authorities der Nordrange bereits daran, ein level-playing-field zu schaffen. Wir wollen einheitliche Rahmenbedingungen in den europäischen Häfen.“

Mecklenburg-Vorpommerns Staatssekretärin für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Ina-Maria Ulbrich: „In Mecklenburg-Vorpommern haben wir kontinuierlich eine regionale Partnerschaft zum Leningrader Gebiet um St. Petersburg ausgebaut. Auch die Häfen des Landes haben in den vergangenen Jahren intensiven Kontakt in die russischen Partnerhäfen gehalten. Dabei rückte zuletzt die ‚Neue Seidenstraße‘ in den Fokus: Nachdem sich bereits zahlreiche Verbindungen zwischen China und deutschen Standorten etabliert haben, nehmen die Pläne von Rostock und Sassnitz, Teil neuer Routen zu werden, nun konkrete Form an. So erreichte gestern ein erster Test-Zug den Hafen Sassnitz-Mukran. Das zeigt, dass kontinuierliche Beziehungen sich auszahlen.“

Schleswig-Holsteins Verkehrs-Abteilungsleiter Michael Pirschel: „Die maritimen Verkehrswege sind unabdingbar, 95 Prozent des Welthandels gehen übers Schiff. Aber Schiffe verursachen Immissionen und Abfälle, die zum Teil in unseren Hafenstädten zu Problemen führen. Die EU Kommission unternimmt zunehmend erweiterte Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität, Verringerung des Schwefelgehalts im Kraftstoff, zum Aufbau von Infrastruktur für alternative Kraftstoffe – wie LNG – oder Hafenauffangeinrichtungen für Schiffsabfälle. Daher sind die aktuellen europäischen hafenpolitischen Entwicklungen, wie der „green deal“ der neuen Kommission unter Frau von der Leyen von hoher Bedeutung für alle norddeutschen Küstenländer.“

Frank Dreeke, Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe: „Die deutsche Hafenwirtschaft sichert bundesweit über 521.000 Arbeitsplätze und garantiert mit ihren leistungsstarken Umschlagsplätzen die Spitzenposition Deutschlands im internationalen Handel. Wir wollen die Rolle der Seehäfen im deutschen Im- und Export weiter festigen, indem wir mit der öffentlichen Hand zusammenarbeiten, um Standortnachteile auszuräumen. Bei der Einfuhrumsatzsteuer sind Bund und Länder sich einig, dass das Erhebungsverfahren an das unserer europäischen Nachbarstaaten angepasst werden muss. Für die Seehafenwirtschaft ist es von höchster Bedeutung, dass diese Anpassung jetzt schnell umgesetzt wird, damit die Wettbewerbsfähigkeit der Seehäfen gestärkt wird.“

Quelle und Film: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung

 

 

 




HHLA weiter erfolgreich, Unsicherheiten steigen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) konnte ihre positive Geschäftsentwicklung auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 fortsetzen. Das Unternehmen verzeichnete erneut einen deutlich steigenden Umsatz und ein stark steigendes Ergebnis.

Die Profitabilität konnte in einem herausfordernden Marktumfeld gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum nochmals verbessert werden. Dank der erfolgreichen Integration des im vergangenen Jahr erworbenen estnischen Terminalbetreibers HHLA TK Estonia und einer leichten Verbesserung an den Hamburger Terminals stieg der Containerumschlag moderat an. Beim Containertransport wurde eine deutliche Steigerung erreicht. In Summe mit einer deutlichen Umsatzsteigerung im Segment Logistik und einer erneut moderaten Erhöhung der Erlöse aus der Immobilienbewirtschaftung führte dies zu einem Umsatz von 1.044,6 Mio. Euro (+ 8,3 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) legte stark um 19,3 Mio. Euro bzw. 12,4 Prozent auf 175,4 Mio. Euro zu. Der positive Effekt aus der Erstanwendung des IFRS 16 im EBIT betrug dabei rund 10,6 Mio. Euro.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „So erfreulich sich die Geschäfte in diesem Jahr entwickeln, so realistisch müssen wir jedoch die sich aktuell verändernden Rahmenbedingungen im Blick behalten. Die Herausforderungen für die gesamte Transport- und Logistikbranche bleiben anspruchsvoll. Wir gehen diese Herausforderungen zuversichtlich und elanvoll an und haben weiterhin das Ziel und den Anspruch, die HHLA zukunftssicher aufzustellen. Das bedeutet: Wir stärken unser Kerngeschäft und erschließen gleichzeitig neue und zukunftsträchtige Geschäftsfelder.“

Der börsennotierteTeilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten neun Monaten einen deutlichen Umsatzanstieg um 8,6 Prozent auf 1.020,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte um 13,3 Prozent auf 162,7 Mio. Euro stark gesteigert werden. Die EBIT-Marge erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 15,9 Prozent.

Im Segment Container konnte der Containerumschlag in den ersten neun Monaten 2019 moderat um 4,0 Prozent auf 5.730 Tsd. Standardcontainer (TEU) gesteigert werden. Neben der erfolgreichen Integration des im vergangenen Jahr erworbenen Terminals in Tallinn trug eine leichte Verbesserung des Umschlagvolumens in Hamburg zu dieser Entwicklung bei. Die Umsatzerlöse konnten dank der Mengensteigerung in Verbindung mit einer Verbesserung der Durchschnittserlöse gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum auf 605,5 Mio. Euro und damit um 6,0 Prozent gesteigert werden. Ursache hierfür war im Wesentlichen eine Steigerung des Bahnanteils. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Mio. Euro bzw. 9,4 Prozent auf 112,6 Mio. Euro. Von diesem Anstieg sind rund 8,0 Mio. Euro auf die Anwendung des IFRS 16 zurückzuführen. Die EBIT-Marge stieg um 0,6 Prozentpunkte auf  18,6 Prozent.

Im Segment Intermodal konnten die HHLA-Transportgesellschaften in den ersten neun Monaten 2019 deutlich zulegen. Mit einem Plus von 7,8 Prozent stieg der Containertransport auf  1.184 Tsd. Standardcontainer (TEU). Getragen wurde die Entwicklung durch das Wachstum sowohl der Bahn- als auch der Straßentransporte. Die Bahntransporte legten im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent auf 930 Tsd. TEU zu. Die Straßentransporte konnten in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld aufgrund des starken Anstiegs der Zustellverkehre ein Wachstum von 8,8 Prozent auf 254 Tsd. TEU erzielen. Die Umsatzerlöse lagen mit 367,9 Mio. Euro um  13,5 Prozent über dem Vorjahreswert und entwickelten sich damit deutlich besser als die Transportmenge. Bei einem in etwa konstanten Bahnanteil in Höhe von 78,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führten neben Preisanpassungen insbesondere die längeren Transportdistanzen zu dieser starken Umsatzentwicklung. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Mitteilungszeitraum um 16,5 Prozent auf 76,1 Mio. Euro. Der starke Anstieg geht im Wesentlichen auf die positive Mengen- und Umsatzentwicklung zurück. Daneben ermöglichte die Senkung der Trassenpreise in Deutschland eine weiter steigende Auslastung der Zugsysteme. Die Anwendung von IFRS 16 hatte für die positive Entwicklung des EBIT keine wesentliche Bedeutung.

Aufgrund der Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 konkretisiert der HHLA-Vorstand seine Einschätzung zu der erwarteten Ertragslage des Konzerns im Jahr 2019.

Auf der Volumenseite geht die HHLA nunmehr beim Containerumschlag von einer moderaten Steigerung (bislang: leichte Steigerung) und beim Containertransport von einer deutlichen Steigerung (bislang: leichte Steigerung) aus. Vor diesem Hintergrund wird für den Konzernumsatz für das Jahr 2019 eine deutliche Steigerung (bislang: leichte Steigerung) erwartet.

Während die HHLA auf Konzernebene beim Betriebsergebnis (EBIT) weiterhin von einer deutlichen Steigerung ausgeht, wird auf Segmentebene im Bereich Container nunmehr mit einem moderaten Anstieg (bislang: auf Vorjahresniveau) und im Bereich Intermodal mit einer starken Zunahme (bislang: deutliche Steigerung) gerechnet.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal konnten ihre positive Entwicklung fortsetzen. Die bereits im Vorjahr auf weitgehender Vollvermietung der beiden Quartiere basierenden Umsatzerlöse wurden im Vorjahresvergleich erneut moderat um 2,1 Prozent auf 29,9 Mio. Euro gesteigert. Das geplante und realisierte erhöhte Instandhaltungsvolumen konnte durch die Erlöszuwächse aus Objekten in der Speicherstadt kompensiert werden. Der leichte Anstieg des Betriebsergebnisses (EBIT) um 1,3 Prozent auf  12,5 Mio. € (im Vorjahr: 12,3 Mio. €) ist im Wesentlichen auf die Anwendung des IFRS 16 zurückzuführen.

Das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Immobilien wird aufgrund geplanter, nicht aktivierungsfähiger Großinstandhaltungen für das Jahr 2019 weiterhin im Bereich von 15 Mio. Euro erwartet.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke

 

 

 




Signalfahrt für bessere Wasserstraßeninfrastruktur

Am heutigen 13. November wird sich in Berlin ein Schiffskonvoi von der Mühlendammschleuse kommend in Richtung Regierungsviertel bis zum Humboldthafen und zurück bewegen. An dem Konvoi werden Schiffe der Weißen Flotte und verschiedene kleinere Arbeits- und Frachtschiffe teilnehmen. Für große Frachtschiffe ist die Fahrt durch die Berliner Innenstadt aktuell gesperrt.


Die Binnenschiffer möchten mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Binnenschifffahrt als ökologischer Verkehrsträger wiederkehrend und zunehmend mit infrastrukturellen Problemen an Wasserstraßen und Schleusenbauwerken in der Region Nordost konfrontiert ist.

30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Verkehrsprojekt 17 – Ausbau der Wasserstraßen von und nach Berlin noch immer nicht vollständig realisiert.

Ganze Teile des Projektes sind im Laufe der Zeit verworfen worden. Die Binnenschifffahrt, die Häfen und die verladende und empfangende Wirtschaft der Region befürchten zu Recht, dauerhaft mit den Schwachstellen im nordöstlichen Bundeswasserstraßennetz leben zu müssen.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadiskussion und den zunehmenden Forderungen nach einer Verkehrswende kann die Binnenschifffahrt eine nicht zu unterschätzende Alternative zum wachsenden LKW-Verkehr sein. Dafür allerdings ist ein stabil und planbar verfügbares Verkehrswegesystem erforderlich. Lang andauernde Wasserstraßensperrungen, auch infolge scheinbar nicht koordinierter Schleusensperrungen, verhindern die sinnvolle und nachhaltige Einbindung der Binnenschifffahrt in Gütertransportketten, insbesondere im Nordosten.

Mit dem Masterplan Binnenschifffahrt setzen das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und das Gewerbe beachtliche Impulse für den Bestand und die Fortentwicklung des Verkehrsträgers Binnenschifffahrt. Allerdings drängt sich auch hier der Eindruck auf, dass die nordöstliche Region hier den Anschluss verliert.

Wir fordern die materiell-technischen und personellen Voraussetzungen für die kontinuierliche Nutzbarkeit der Bundeswasserstraßen in der Region und darüber hinaus sicher zu stellen.

Wir fordern modern ausgestattete Liegeplätze mit Landstromanschluss für die Frachtschifffahrt.

Wir fordern die Vollendung des Verkehrsprojektes 17 im ursprünglichen Umfang.

Wir fordern eine offene und auf die Belange der Schifffahrt ausgerichtete Kommunikation mit der Bundeswasserstraßenverwaltung.

Wir fordern von den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ein klares Bekenntnis zur Binnenschifffahrt.

Wir wissen, das gesamte deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe steht hinter unseren Forderungen.

Wir appellieren an das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, den Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages,  die Mitglieder der parlamentarischen Gruppe „Binnenschifffahrt“, die Verkehrsminister und Verkehrsausschüsse der genannten Länder, den Belangen der Binnenschifffahrt in der Region angemessene Aufmerksamkeit zu widmen.

Die Schiffe des Konvois werden durch ein Sirenensignal in der Nähe des Berliner Humboldthafen auf sich aufmerksam machen.

Wir hoffen, dass viele Schiffe im gesamten Bundesgebiet am 13. November um 11 Uhr ihre Sirenen sprechen lassen.

Wir gehen davon aus, dass dieses Signal gehört wird und dazu führt, dass unsere Forderungen nicht unbeantwortet bleiben.

Binnenschifffahrt – jetzt erst recht!   

Die Interessengemeinschaft Binnenschifffahrt in der Region Nordost ist eine Initiative um die Interessen des Binnenschifffahrtsgewerbes in der Region Nordost stärker zu vertreten. Die Initiative wird von nachstehend genannten Unternehmen unterstützt:

Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft
Deutsche Binnenreederei AG
Deutsche Transportgenossenschaft-Genossenschaft Binnenschifffahrt e.G
Reederei ED Line GmbH
Europäische Vereinigung der Binnenschiffer e.V.
Havelbeton GmbH & Co. KG
Häfen und Transport AG
LUTRA GmbH
Märkische Transportgesellschaft mbH
Märkische Bunker und Service GmbH & Co. KG
NAVIGAR TRANS Sp. z o.o. sp.k.
Rhenus PartnerShip GmbH & Co.KG
Reederverband der Berliner Personenschiffahrt e.V.
Schiffsservice Berlin Ingo Gersbeck
Schub- und Schleppreederei U. Golka GmbH & Co. KG
Smart Logistik GmbH
WIKTORIA PORT sp. z o.o.

Quelle: Deutsche Binnenreederei, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch, Binnenschiff Hanse (Symbolbild)

 

 

 

 

 

 




SmartPort kündigt Kooperation mit MARIN an

SmartPort, die Rotterdamer Wissensplattform für wissenschaftlich-innovative Forschung, hat zum dritten Mal den SmartPort Summit organisiert. Im Rahmen dieses jährlich wiederkehrenden Events fanden ein Austausch der Auswirkungen von Forschungsprojekten, wie beispielsweise die Entwicklung intelligenter Kaimauern und intelligenter Schifffahrt, statt, dies mit dem Ziel, die Innovation im Rotterdamer Hafen zu beschleunigen.

Abgesehen von TNO und Deltares ist MARIN die dritte TO2-Einrichtung, die sich SmartPort als strategischer Partner anschließt. Smart Port beurteilt das Wissen und die Fähigkeiten von MARIN als willkommene Ergänzung zur wissenschaftlichen Untermauerung im Hinblick auf Zukunftsfragen im Rotterdamer Hafen. Bas Buchner, geschäftsführender Direktor MARIN, erläutert: „Wir sind begeistert von dieser neuen Kooperation mit SmartPort. Wir erwarten, dass wir mit unserem Fachwissen einen effektiven Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des Rotterdamer Hafens leisten können. In diesem Zusammenhang kann man beispielsweise an autonom fahrende Schiffe und die Interaktion mit der Verkehrsüberwachung denken sowie an das Hindurchfahren durch Schlamm, wodurch weniger Baggerarbeiten erforderlich sind, oder die Senkung von Emissionen durch die Schifffahrt. Themen, die gut zur MARIN-Mission passen, sind folgende: Beiträge zu einer sauberen, sicheren und nachhaltigen Nutzung von Häfen, Wasserstraßen und Meer.“

TKI Dinalog verlängert die mit SmartPort bestehende TKI-Regelung. Bei dieser Regelung handelt es sich um einen Programmzuschuss für Forschung und Innovationstätigkeiten. TKI Dinalog arbeitet mit Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Behörden am Innovationsprogramm von Topsector Logistiek. Mit Herausforderungen wie Truck Platooning und einer intelligenten Hafeninfrastruktur wird unterstrichen, dass durch die Bildung von Koalitionen und wissenschaftliche Forschung Innovationen beschleunigt werden können. Mit den neuen Partnern, den bereits vorhandenen Partnern, den Netzwerksubventionen seitens der niederländischen Provinz Südholland ist SmartPort im Hinblick auf das adäquate „fruchtbare“ Umfeld für die Förderung von Innovationen auf der sicheren Seite.

SmartPort ist eine Kräftebündelung von Hafenbetrieb Rotterdam, Deltalinqs, Stadt Rotterdam, MARIN, Erasmus Universität, TU Delft, TNI und Deltares. SmartPort widmet sich insbesondere der Entwicklung von Knowhow im Hinblick auf die gemeinsamen Ziele. Schwerpunkte sind dabei intelligente Logistik, intelligente Industrie und Energie sowie eine zukunftsfähige Hafeninfrastruktur.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 




Rotterdam beschleunigt Innovation mit PortXL

Zum fünften Mal in Folge ist PortXL in der ganzen Welt innovativen Start-up-Unternehmen, die eine Beschleunigung ihrer Konzepte erreichen wollen, und revolutionären Scale-ups auf der Spur, die ihre Aktivitäten in der maritimen Welt ausbauen wollen.

Jedes Jahr wird eine kleine Gruppe vielversprechender Start-up-Unternehmen ausgewählt, die auf innovative und wirkungsvolle Weise zur Entwicklung eines sicheren, effizienten und nachhaltigen Hafen-Industriegebiets beitragen.

PortXL – vom Hafenbetrieb Rotterdam gemeinsam mit Van Oord gegründet – selektiert die Kandidaten gemeinsam mit führenden Geschäftspartnern wie EY, Vopak, Boskalis, Shell, Royal IHC und vielen anderen. Die sorgfältig ausgewählten Start-up-Unternehmen nehmen an einem drei Monate dauernden Beschleunigungsprogramm teil. Gleichzeitig gilt für Scale-up-Unternehmen ein „fast track“, das heißt ein schnelleres Geschäftsprogramm. Das gemeinsame Ziel ist die Unterzeichnung von Verträgen mit monetären Implikationen mit Geschäftspartnern während des Shakedown – dem abschließenden Event des drei Monate dauernden Programms im Juni 2020.

Voriges Jahr nahmen 16 innovative Betriebe am PortXL-Programm teil, und wurde eine Rekordanzahl von 29 Verträgen geschlossen. Aber Rekorde sind dazu da, gebrochen zu werden. Wenn Sie das Zeug dazu haben, die Hafenregion wirkungsvoll und nachhaltig zu beeinflussen und die maritime Wirtschaft aufzumischen, dann melden Sie sich jetzt über diesen Link an. Anmeldeschluss ist der 15. Januar 2020.

PortXL ist der weltweit erste Maritime Port Accelerator. Er ist mit einem weltweiten Netz aus tonangebenden Unternehmen und Experten in seiner Art unvergleichlich. Der Zweck von PortXL besteht darin, die Entwicklung innovativer Technologien für den maritimen Sektor, den Logistik-, Energie- und Chemiesektor in Hafenregionen weltweit zu beschleunigen. PortXL aktiviert dazu ein größtmögliches Wirtschaftsumfeld, das Unternehmertum für alle Beteiligten stimuliert. Das Wirtschaftsumfeld von PortXL setzt sich aus Start-up- und Scale-up-Unternehmen, Investoren und Partnern, marktführenden Unternehmen wie Van Oord, Hafenbetrieb Rotterdam, EY, Royal IHC, Mammoet, Vopak, Boskalis, Shell, Rabobank, Stadt Rotterdam, Ampelmann, North Sea Port, InnovationQuarter und ECE zusammen.

Hie reibt es mehr zum Thema PORTXL

 

 

 

 




Arbeitstreffen der Nordsee-Häfen

Der Wechsel zwischen Ebbe und Flut hält den Meeresboden in ständiger Bewegung. Durch die Strömungen bilden sich Sand- und Schlickablagerungen, die Schiffsverkehre beeinträchtigen können. Um die Zufahrt zu den Häfen und zu den Hafenanlagen zu gewährleisten, müssen diese Wasserwege eine garantierte Tiefe haben.

Viele Hafengesellschaften im Nordseeraum stehen vor den gleichen Herausforderungen: Auf der einen Seite müssen sie den reibungslosen Hafenbetrieb sicherstellen und auf der anderen Seite ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren.

Die Hafengesellschaften Niedersachsen Ports und Groningen Seaports haben zu einem Workshop in Eemshaven eingeladen, bei dem Experten Fragestellungen rund um ein effizientes Management von Sedimenten und den Umgang mit Baggergut in Häfen bearbeiten. Welchen Einfluss haben heutige und zukünftige Sedimentbewegungen in der Nordsee und den Flüssen auf den Sedimenteintrag in Häfen? Wie können Häfen auf veränderte Rahmenbedingungen möglichst effizient und umweltgerecht reagieren? Welche technologischen Entwicklungen versprechen den höchsten Nutzen, um einen sicheren Zugang zu Häfen zu erhalten?

„Unsere Erfahrung zeigt, dass wir die Fragen am besten in Netzwerken und Kooperationen beantworten können, so erreichen wir gemeinsam innovative Lösungen. Das kommt allen zugute, am meisten profitiert jedoch das Weltkulturerbe Wattenmeer“, erklärt Dr. Matthäus Wuczkowski, Nachhaltigkeits-Manager bei Niedersachsen Ports

Deutsche, niederländische und belgische Fachleute aus Hafenwirtschaft, Industrie, Forschung und Umweltschutz tauschen bei dem Arbeitstreffen praktische Erfahrungen aus, teilen ihr Wissen über laufende Projekte und zu neusten Forschungserkenntnissen.

Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, das Flanders Marine Institute und das Ludwig-Franzius-Institut tragen aktuelle Forschungsprojekte rund um das Thema Sedimentbewegungen im Wattenmeer und die Auswirkungen von Schadstoffeinträgen vor. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Vorstellung von effizienten Baggertechnologien sowie dem alternativen und umweltverträglichen Umgang mit dem Baggergut.

Niedersachsen Ports gestaltet dieses Arbeitstreffen als Teilprojekt des 2015 gestarteten europäische Projekts DUAL Ports. Es wird von der EU sowie dem Interreg Nordsee Programm finanziert. DUAL Ports bringt Häfen, Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen aus Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Schottland zusammen. Ziel der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Erarbeitung von Lösungsansätze zur langfristigen Reduktion von CO2-Emissionen und Umweltbelastungen, die durch die Aktivitäten der Hafenwirtschaft verursacht werden. Durch den Wissensaustausch zwischen den Partnern und den dabei entstehenden Synergien soll die Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsinnovationen in Häfen vorangetrieben werden.

Weitere Informationen zum Projekt DUAL Ports gibt es hier: www.northsearegion.eu/dual-ports und www.dualports.eu

Quelle: Ports, Foto: NPorts/Christian O. Bruch. NPorts-Hopperbagger „Seekrabbe“, Norddeich

 




Kraftakt über der Ems im Münsterland

Mit dem Verschub eines über 2000 t schweren Brückentrogs aus Stahl ist ein erster Meilenstein im Zuge des Ersatzneubaus der Kanalbrücke von 1935/36, die den Dortmund-Ems-Kanal nördlich von Münster über die Ems führt, erreicht.

Um die Kanalbrücke Ems mit den Abmessungen der bereits ausgebauten Kanalstrecke an gleicher Stelle neu zu errichten, war es zwingend erforderlich der Schifffahrt eine bauzeitliche Umfahrung der Kanalbrücke zu ermöglichen.

Das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln baut diese Umfahrungsstrecke gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Kanalbrücke Ems, bestehend aus den Firmen Köster, Gollwitzer, Meyer und SEH.

Verschubkonstruktion mit Ballastierung und Verschubschlitten

Mit dem jetzt verschobenen Brückentrog werden die beiden neu errichteten Kanalabschnitte der Umfahrung miteinander verbunden und in unmittelbarer Nähe zum noch vorhandenen Brückenbauwerk über die Ems geführt.

Der 2.110 t schwere, 62,40 m lange, 28 m breite und 8,15 m hohe stählerne Brückentrog wurde am südlichen Ufer der Ems hergestellt und wurde mittels hydraulischer Zugvorrichtungen, unterstützt durch Schwerlasttransportwagen, auf einer stählernen Stahlverschubbahn bewegt.

Bedingt durch mehrere erforderliche Umbaumaßnahmen der Verschubkonstruktion wie Ballastierung, Ein- Um- und Ausbau von Verschubschlitten dauerte der gesamte Verschubvorgang 4 Tage. Am 28.09. 2019 kam der Überbau in seiner endgültigen, horizontalen Lage an.

Viele interessierte Besucher trotzten dem regnerischen Wetter und beobachteten den Vorgang vom idealen Standpunkt auf der „Kaiserbrücke“ aus dem 19.Jahrhundert.

3 Generationen von Kanalbrücken: Im Vordergrund der ausgebaute Dortmund –Ems-Kanal mit der Engstelle der Kanalbrücke Ems von 1935/36. Links daneben die Umfahrungsstrecke mit dem neuen Brückentrog. Ganz links die denkmalgeschützte Kanalbrücke von 1899.

Nach dem nun abgeschlossenen Längsverschub des Überbaus folgen die weiteren Arbeiten, wie die Ausstattung des Stahlüberbaus mit Leitwerken, Dichtungen, Geländern, Leuchten sowie die Komplettierung der Widerlagerbauwerke, Abstapeln des Stahltroges auf die endgültige Höhe und Anschluss der Kanalstrecke an die Widerlager.

Die Fertigstellung der Baumaßnahme zur Umfahrungsstrecke ist für das Frühjahr 2021 vorgesehen. In den folgenden Aufträgen werden der Anschluss der Umfahrungsstrecke an das Kanalnetz sowie der Rückbau der alten Kanalbrücke inkl. Neubau des Doppeltroges vergeben.

Quelle und Fotos: WSV