Infrastrukturplanungen müssen schneller werden

Die Landesregierung ist sich einig: Planungen in Nordrhein-Westfalen müssen schneller vorankommen, um große Infrastrukturprojekte voranzubringen. Immer wieder führen aufwändige Klageverfahren zu erheblichen Verzögerungen bei der Umsetzung.

Vor dem Hintergrund diskutierten am Dienstagabend beim Düsseldorfer Stadttorgespräch Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach und Verkehrsminister Hendrik Wüst über gesetzliche Anpassungen bei gerichtlichen Verfahren. Vor hochkarätigem Fachpublikum ging es vor allem um die Optimierung von Verfahrensabläufen durch klarere Strukturierung und Konzentration.

Wüst: „Wir machen Tempo bei Planungen. Es gibt mehr Personal und mehr Geld für Planungsleistungen externer Ingenieurbüros. Die Planer nutzen auch die Chancen der Digitalisierung, um Planungen visuell darzustellen, damit die Menschen wissen, was kommt. Ich bin Peter Biesenbach dankbar, dass er sich für die Beschleunigung von gerichtlichen Verfahren einsetzt.“

Auf Initiative des nordrhein-westfälischen Justizministeriums diskutiert der Bund zurzeit Änderungen an der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO). Ein Weg ist die erstinstanzliche Zuständigkeit der Oberverwaltungsgerichte in bestimmten Planfeststellungsverfahren. Auch die Einrichtung spezieller Wirtschafts- und Planungsspruchkörper könnte Verwaltungsgerichte entlasten und schnellere Ergebnisse in Verfahren zur Plangenehmigung liefern.

Minister der Justiz Peter Biesenbach: „Die Verwaltungsgerichtsordnung braucht keine grundlegende Reform. Punktuelle Änderungen und Innovationen, die praktisch durchaus große Wirkung haben können, sind jedoch angezeigt. Dies gilt insbesondere hinsichtlich gerichtlicher Planungs- und Wirtschaftsverfahren, die mit dem im Mai 2019 im Bundesrat beschlossenen Gesetzentwurf schneller und effizienter geführt werden könnten. Gleichzeitig wird hiermit die Wirtschaftskompetenz der Verwaltungsgerichtsbarkeit stärker als bisher herausgestellt.“

Biesenbach befürwortet auch die Einführung eines sogenannten konzentrierten Verfahrens. Dabei können in einem frühen ersten Erörterungstermin Rechtsfragen geklärt und durch frühzeitige prozessleitende Anordnungen der zeitliche Ablauf des gesamten Verfahrens strukturiert werden.

Wüst plädierte zudem auch für gesetzliche Stichtagsregelungen; damit müssten während des laufenden Genehmigungsverfahrens Planungen nicht mehr ständig den neuesten fachlichen Erkenntnissen und Gesetzesänderungen angepasst werden.

Das Auditorium war sich einig, dass ein bereits praktizierter Weg, der verstärkte Einsatz von Maßnahmengesetzen, öfter genutzt werden sollte. Dabei werden zentrale, systemrelevante Verkehrsinfrastrukturprojekte direkt durch projektbezogene Maßnahmengesetze vom Deutschen Bundestag zugelassen.

Im Jahr 2018 hat der Deutsche Bundestag ein erstes Gesetz zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich beschlossen. Ein weiteres Gesetz zur Planungsbeschleunigung vor allem im Eisenbahnbereich ist gerade zur Beratung an den Bundesrat gegangen.

Quelle: Verkehrsministerium NRW, Foto: VM/ Tillmann

 

 

 




„Fritz Middelanis“ wird im Dezember gewartet

Die Auto- und Personenfähre „Fritz Middelanis“ stellt im Norden Kölns eine schnelle und günstige Verbindung zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf dar. Da Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen derzeit weder die Leverkusener Autobahnbrücke, noch die Mülheimer Brücke in Köln passieren dürfen, bietet die Fähre eine zuverlässige Alternative.

Aufgrund der hohen Belastung in den vergangenen Monaten wird das Fahrzeug zwischen dem 16. und 20. Dezember 2019 auf der Kölner Schiffswerft Deutz außerplanmäßig geprüft und gewartet. In diesem Zeitraum findet kein Fährverkehr statt.

Viele Fahrer kennen das Problem: Der Bereich rund um das Autobahnkreuz A1 / A3 ist komplett überlastet, auf den Rheinbrücken in Köln staut sich der Verkehr. Seit der Sperrung der Mülheimer Brücke für den Schwerlastverkehr hat sich die Lage noch einmal verschärft, was sich auch an den Statistiken der Fähre ablesen lässt. Transportierte die „Fritz Middelanis“ im Jahr 2018 insgesamt etwa 1700 Lastwagen und Landmaschinen, so waren es 2019 bis Oktober bereits 2700 Fahrzeuge dieser Art. „Dies hat zur Folge, dass die Fähre stärker beansprucht wurde. Um die Zuverlässigkeit auch im Jahr 2020 zu gewährleisten, haben wir uns zu der Überprüfung entschlossen“, so Norbert DiRaimondo, Geschäftsführer der „Rheinfähre Köln-Langel / Hitdorf GmbH“.

Besonders die Scharniere der Landeklappen wurden zuletzt stark belastet. Überprüft wird im Trockendock aber der gesamte Schiffskörper. 2017 war die Fähre zuletzt im Februar untersucht worden, im Februar 2022 steht die nächste planmäßige Inspektion an.

Quelle und Foto: HGK

 

 

 




Schülerakademie in der 3. Runde

30 Schüler der Oberstufe des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Leverkusen konnten sich jetzt einen Tag lang live davon überzeugen, dass Industrie innovativ ist, nachhaltig produziert und zudem spannende Arbeitsplätze bietet. Die gesamtgesellschaftliche Initiative Zukunft durch Industrie hatte diese Veranstaltung in Kooperation mit der Natur-und Umweltschutzakademie NRW (NUA) ins Leben gerufen.

Als Gastgeber konnte der renommierte Chempark-Manager und -Betreiber Currenta in Leverkusen gewonnen werden.

Von 9 bis 15 Uhr gab es für die Schüler allerhand zu entdecken: Nach der Begrüßung durch Daniel Neugebauer, Leiter Public Affairs bei Currenta, bestaunten sie das Werksmodell des 480 Hektar großen Areals, auf dem rund 200 Betriebe produzieren.

Im Ausbildungszentrum lernten die Schüler im MultiPlantCenter 4.0, wie Ausbildung in der Chemie nachhaltig und digital funktioniert. Weiterhin gab es zahlreiche Informationen rund um attraktive Berufschancen in der Chemieindustrie. Der anschließende Besuch des Showrooms von Covestro stand ganz unter dem Motto der Nachhaltigkeit.

Vom Chempark ging es dann mit dem Bus weiter zum Entsorgungszentrum in Bürrig. Dort durften die Schüler exklusiv erleben, wie es in einer Verbrennungsanlage, einer Kläranlage und einer Deponie aussieht und was Nachhaltigkeit dort bedeutet. Dass die Veranstaltung neben Information auch jede Menge Raum für Interaktion und Dialog bot, darin waren die Schüler sich einig.

Unter dem Motto „Zukunftsfähige Industrie“ veranstaltete die gesamtgesellschaftliche Initiative Zukunft durch Industrie zum dritten Mal die Schülerakademie – in Kooperation mit der Natur-und Umweltschutzakademie NRW (NUA). Gastgeber dieser Runde war die Currenta GmbH & Co. OHG, Manager und Betreiber des Chempark in Leverkusen. Vorangegangen waren Veranstaltungen mit dem Mercedes Benz Sprinter Werk in Düsseldorf sowie der Flughafen Düsseldorf. Ziel der Schülerakademie ist es, junge Menschen, an das Thema Industrie heranzuführen und ihre Relevanz für das tägliche Leben und den gesellschaftlichen Wohlstand, ihre Innovationsstärke und Attraktivität als Arbeitgeber zu vermitteln.

Zukunft durch Industrie e.V. ist eine unabhängige gesamtgesellschaftliche Initiative. Der Verein versteht sich als Kommunikationsplattform, die alle gesellschaftlichen Gruppen zum Dialog einlädt, um den Nutzen einer modernen Industrie für die Gesellschaft verständlich aufzuzeigen und bestehende Chancen und Risiken zu diskutieren. Ein besonderer Fokus liegt darin, die Begeisterung für industrielle Produktion und Zusammenhänge bei jungen Menschen zu wecken. Dem Verein Zukunft durch Industrie gehören 160 Mitglieder an. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetpräsenz des Vereins: http://www.zukunft-durch-industrie.de/

Currenta managt und betreibt eines der größten Chemie-Areale in Europa – den Chempark mit seinen Standorten in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Als modernes Serviceunternehmen schaffen das Unternehmen optimale Forschungs- und Produktionsbedingungen für die ansässigen Kunden. Das Dienstleistungsspektrum umfasst z. B. die Stoff- und Energieversorgung vor Ort, vielfältige Analytikleistungen, modernes Umweltmanagement, umfangreiche Infrastrukturleistungen und zuverlässige Sicherheitskonzepte.

Die NUA ist die zentrale Bildungseinrichtung des Landes NRW für Natur, Umwelt und nachhaltige Entwicklung. Sie ist eingerichtet im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW (LANUV) und arbeitet in einem Kooperationsmodell mit den vier anerkannten Naturschutzverbänden (BUND, LNU, NABU, SDW) zusammen. Die Zukunft mit einer Bildung für nachhaltige Entwicklung gestalten und bei den Menschen Bewusstsein und Bereitschaft für den Schutz von Natur, Umwelt und Ressourcen zu wecken sind Ziele der NUA. Um diese Ziele zu erreichen, bietet die NUA gemeinsam mit ihren Partnern jedes Jahr mehr als 300 Veranstaltungen an, die aktuelle Themen aufgreifen und sich an verschiedenste Zielgruppen wenden.

Quelle und Foto: Zukunft durch Industrie e.V.

 




Mit vereinten Kräften zur Wasserstoffwirtschaft

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen wasserstoffbasierten Wirtschaft bündeln sieben Partner in Belgien ihre Kompetenzen: Die Seehäfen Antwerpen und Zeebrugge, das Wasserbauunternehmen Deme, der Energieversorger Engie, die Reederei Exmar, der Fernleitungsbetreiber Fluxys und die Entwicklungsplattform WaterstofNet. In einem ersten Schritt entsteht im Rahmen dieser Kooperation eine gemeinsame Studie.

Sie soll die Grundlagen für die Umsetzung konkreter Projekte in Produktion, Transport und Speicherung von Wasserstoff schaffen und Belgien dabei unterstützen, die CO2-Emissionen des Landes bis 2050 um 80 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken.

Wasserstoff ist ein wichtiges Trägermaterial für erneuerbare Energien, die zur Strom- und Wärmeerzeugung, zur Mobilität, zur Kraftstoffherstellung und als Rohstoff für die industrielle Produktion genutzt werden. Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft ist es, genügend Strom aus erneuerbaren Energiequellen für die Wasserstofferzeugung bereitstellen zu können. Da in Belgien Wind- und Solarenergie nicht in ausreichendem Maß verfügbar sind, muss ein Teil der notwendigen erneuerbaren Energien importiert werden.

Effiziente und wirtschaftliche Lösungen für den Import, Transport und die Speicherung von Wasserstoff erfordern jedoch ein besonderes Know-how. Deshalb bündeln sieben große Industrieunternehmen und öffentliche Stakeholder ihre Kräfte: Deme, Engie, Exmar, Fluxys, Port of Antwerp, Port of Zeebrugge und WaterstofNet haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um ihr Fachwissen koordiniert zusammenzuführen und Schritte in Richtung einer belgischen Wasserstoffwirtschaft zu unternehmen.

In einer ersten Phase werden die Partner gemeinsam die gesamte Import- und Transportkette für Wasserstoff analysieren. Ziel ist es, die finanziellen, technischen und regulatorischen Aspekte der verschiedenen Komponenten der Logistikkette abzubilden: Produktion, Be- und Entladung sowie Transport auf dem Seeweg und über Pipelines. Das Ergebnis der Analyse wird ein Fahrplan sein, der den besten Ansatz für den Transport von Wasserstoff für die verschiedenen Anwendungen im Energie- und Chemiebereich vorgibt. Die Ergebnisse dieser Analyse, die voraussichtlich in etwa einem Jahr vorliegen wird, bilden die Grundlage für konkrete Projekte.

Luc Vandenbulcke, CEO Deme: „Wir sind fest davon überzeugt, dass Wasserstoff eine entscheidende Rolle bei der CO2-freien Energienutzung spielen kann. Als Pionier bei der Entwicklung, dem Bau und der Finanzierung von Offshore-Windparks wollen wir unser Know-how für die Produktion, den Transport und die Speicherung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen voll ausschöpfen. Dank dieser einzigartigen Partnerschaft zwischen Häfen und Industrie kann Belgien eine führende Rolle in der umweltfreundlichen Wasserstoffwirtschaft spielen und die CO2-Emissionen weiter senken.“

Philippe Van Troeye, CEO Engie Benelux: „Wasserstoff ist ein wesentliches Glied in einem kohlenstoffarmen Ökosystem. Unsere Teilnahme an diesem Projekt und unser Wille, unsere Expertise in den Bereichen erneuerbare Energien und Wasserstoff mit anderen zu teilen, passen perfekt zu der Ambition von Engie führend im Bereich des CO2-freien Übergangs zu sein indem wir integrierte und maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden entwickeln.“

Nicolas Saverys, CEO Exmar: „Als internationaler Transporteur von Erdgas, Flüssiggas, Ammoniak und anderen petrochemischen Gasen setzt Exmar auch auf die Zukunft. Wir wollen mithelfen zu untersuchen, wie die Transportkette für Wasserstoffgas auf die effizienteste und wirtschaftlichste Weise aufgebaut werden kann. So kann unsere langjährige Expertise im Bereich des Transports und der sicheren Umwandlung von Gasen alle Initiativen für den großtechnischen Einsatz von Wasserstoffgas unterstützen.“

Pascal De Buck, CEO Fluxys: „Als Gasinfrastrukturunternehmen ist der Transport und die Speicherung von Gas unser Kerngeschäft. Heute ist dies Erdgas, aber mit der Zeit wird es zunehmend durch andere Gase wie Wasserstoff und Biomethan ersetzt werden. Mit der maximalen Weiterverwendung unserer Infrastruktur für klimaneutrale Energieträger gestalten wir das Energiesystem der Zukunft.”

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp: „Wir wollen dem Wasserstoff alle Chancen als Energieträger eröffnen, als Grundelement der Chemie sowie als Kraftstoff und uns dabei als aktiver Vorreiter der Wasserstoffwirtschaft engagieren. Als größter integrierter Chemiecluster Europas sind wir dazu ein wichtiges Bindeglied. Wir sind auch auf die Zusammenarbeit mit Spitzenclustern und Forschungseinrichtungen ausgerichtet und wollen von dieser Wasserstoffkoalition für unsere internationalen Ambitionen lernen.“

Joachim Coens, Geschäftsführer Port of Zeebrugge: „Zeebrugge ist bereits heute eine wichtige Anlandestation für die in der belgischen Nordsee gewonnene Windenergie. In den kommenden Jahren werden wir enorme Kapazitäten für variable erneuerbare Energie aus Wind, Sonne und Gezeiten aufbauen. Die Herausforderung besteht darin, diese großen Mengen an Ökostrom zu transportieren und zu speichern. Der Hafen von Zeebrugge hat hier eine Rolle als multifunktionale Energiedrehscheibe zu übernehmen. Wenn Wasserstoff die Lösung für den Energietransport und die Energiespeicherung sein kann, dann kann dies perfekt in Zeebrugge gelingen, wo modernste LNG-Infrastruktur, d.h. Speicherkapazität, Pipelines und langjähriges Know-how zur Verfügung stehen.“

Adwin Martens, Direktor von WaterstofNet: „Als Pionier der Wasserstoffentwicklung in Flandern und Koordinator des IBN Power-to-Gas freuen wir uns besonders, dass eine Reihe starker Parteien ihr Fachwissen zum Thema Large-Scale Import, Transport und Speicherung von Wasserstoff zusammenbringen werden. Diese Zusammenarbeit bietet wichtige Perspektiven für einen weiteren groß angelegten Rollout von Wasserstoffanwendungen.“

Quelle: Antwerp Port Authority




duisport stärkt internationales Netzwerk

Die Duisburger Hafen AG (duisport) und China Railway Container Transport Corp., Ltd (CRCT), eine Tochtergesellschaft der China State Railway Group Co., Ltd, arbeiten zukünftig verstärkt zusammen. Jetzt wurde das Rahmenabkommen über den weiteren Ausbau der China Railway Express-Verkehre vereinbart.

Das Unternehmen CRCT mit Sitz in Peking, wurde im November 2003 mit einem Stammkapital von 502 Millionen Euro gegründet. Das Angebot umfasst den Transport von Gütern, internationale Speditionsdienstleistungen sowie internationalen Warenhandel.

Mit dieser strategischen Kooperation fördern die beiden führenden Unternehmen im Transport- und Logistikbereich den Schienenverkehr zwischen China und Duisburg. Zusätzlich stärkt duisport seine Position als Europas bedeutendster Hinterlandhub und erweitert sein internationales Netzwerk. Aktuell verkehren bereits
wöchentlich bis zu 40 Züge zwischen Duisburg und China.

„Durch die Zusammenarbeit mit CRCT schaffen wir nicht nur ein zusätzliches Angebot für unsere Kunden, sondern erhöhen gleichzeitig die Auslastung und steigern die Effizienz“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Am 26. November 2019 eröffnete CRCT mit der CRCT Europe Logistics GmbH offiziell seine europäische Niederlassung in Duisburg.

Quelle: duisport, Foto: krischerfotografie, duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake (links) und Jiyi Zhang, Chairman of China Railway Container Transport Corp., Ltd. (rechts)

 

 

 




Güterverkehr vor Emissionshandel schützen

Aus Anlass der anstehenden Plenardebatte zum Klimaschutzgesetz (KSG) und zum Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHS) im Bundesrat am 29. November 2019 hat der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. seine Stellungnahme zum Klimaschutzpaket der Bundesregierung erneuert.

In Preisen für CO2-Zertifikate sieht der DSLV zwar einen marktwirtschaftlichen und deshalb grundsätzlich wirkungsvollen Hebel, um Emissionsrechte zu verknappen, doch müssen die international vereinbarten Klimaschutzziele wettbewerbsneutral mit Hilfe internationaler Instrumente erreicht werden.

Es ist deshalb falsch, dass der politische Handlungsdruck jetzt in einem nationalen Emissionshandelssystem (nEHS) münden soll, das einseitig deutsche Gütertransportunternehmen belastet. Anstatt sich angesichts drohender EU-Sanktionen bei Zielverfehlungen zu einem nationalen Emissionshandel drängen zu lassen, hätte Deutschland seine Kräfte auf die Ausweitung des etablierten europäischem Emissionshandelssystems (EU-ETS) auch auf den Verkehrssektor konzentrieren sollen. Dies muss schnellstmöglich in Brüssel nachgeholt werden. DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster fordert: „Die Einführung eines nEHS für den schweren Straßengüterfernverkehr und auch für die Binnenschifffahrt ist schon deshalb zu überdenken, weil es heute keine technischen Alternativen gibt, mit denen diese Verkehrsträger zu Verbesserung der Klimabilanz beitragen könnten.“

Vor allem dem Straßengüterverkehr drohen zukünftig deutliche höhere Abgaben nicht nur durch das nEHS, sondern auch durch Preiszuschläge auf eine CO2-basierte Lkw-Maut. Die durch die Dreifachbelastung der Logistik (nEHS plus CO2-basierte Lkw-Maut plus CO2-Zuschlag) entstehenden höheren Staatseinnahmen müssen unter anderem im Wege einer Investitionsförderung für die Logistikbranche zurückfließen. „Rechtliche Vorbehalte kann es hier nicht geben, denn eine CO2-Steuer, die eine Zweckbindung ausgeschlossen hätte, hat sich politisch zum Glück nicht durchgesetzt“, so Huster. „Die Wirksamkeit einer Förderung insbesondere für die Anschaffung emissionsarmer Lkw wird aber nicht allein vom Umfang der finanziellen Zuwendungen abhängen, sondern auch von der technischen Entwicklungskompetenz und der Investitionsbereitschaft sowohl der Nutzfahrzeughersteller als auch der Energieanbieter in Deutschland. Das Gelingen der Energiewende bleibt Grundvoraussetzung für einen emissionsfreien Verkehr der Zukunft.“
Eine höhere, CO2-basierte Lkw-Maut, deren Übereinstimmung mit EU-Recht ja erst noch bestätigt werden muss, wird ihre Lenkungswirkung nur entfalten, wenn neue emissionsarme Lkw-Technologien, insbesondere auch für den Einsatz im Fernverkehr marktreif sind, europaweit eine flächendeckende Betankungs- und Aufladeinfrastruktur für alternative Energieformen entstanden ist und die Schiene und das Binnenschiff die angestrebten Güterverlagerungsmengen auch qualitativ und kapazitätsmäßig auffangen können. Beide Verkehrsträger und der Kombinierte Verkehr müssen deshalb dringend mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt modernisiert und ausgebaut werden. Huster: „Richtigerweise werden die Maßnahmenpakete der Masterpläne Schienengüterverkehr und Binnenschifffahrt durch das Klimaschutzprogramm verstärkt.“
Wenn eine CO2-basierte Wegekostenfinanzierung letztlich das Mittel der Wahl zur Emissionsreduzierung im Verkehrssektor ist, darf sie sich nicht einseitig auf den Lkw ausrichten, sondern muss auch den hochemittierenden Individualverkehr erfassen. Einnahmen aus einer Straßenmaut müssen in einem geschlossenen Finanzierungskreislauf auch weiterhin zum Erhalt der Straßeninfrastruktur und damit auch zur Verbesserung des ökologisch relevanten Verkehrsflusses verbleiben, fordert der DSLV.
Quelle: DSLV, Foto: Tanja Pickartz



Starke Ausgangsposition des Rotterdamer Hafens

Der Rotterdamer Hafen verfügt dank seiner Größe und seiner strategischen Lage über eine hervorragende Ausgangsposition, wenn es darum geht, sich zu einer Drehscheibe für die Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Die bereits vorhandene Industrie ist ein Großabnehmer von Rohstoffen und produziert, ebenso wie der Logistiksektor und das angrenzende Gebiet, eine Reihe von Abfallströmen.

Die Wiederverwertung und das Recycling dieser Restströme passen in den breiter angelegten Übergang zu einem neuen Rohstoffsystem und bieten für Rotterdam neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen.

Dies geht aus einem am heutigen Tage veröffentlichten Bericht „Rotterdam towards a circular port – a deep dive into Waste-to-Value opportunities“ (Rotterdam auf dem Weg zum Kreislaufwirtschaftshafen – ein tiefer Einblick in die Abfallverwertungsmöglichkeiten) vom Hafenbetrieb Rotterdam und von Circle Economy hervor. Im Bericht werden die derzeitigen Abfallströme im Hafen erfasst, ebenso wie die Entwicklung bei einer Reihe modernster Betriebe im Industriecluster, die bereits auf Aktivitäten im Rahmen der Kreislaufwirtschaft setzen. Der Bericht vermittelt des Weiteren Einblick in die Möglichkeiten, neue Aktivitäten in der Kreislaufwirtschaft im Hafen zu entfalten.

In der derzeitigen linearen Weltwirtschaft werden Rohstoffe in Produkte umgewandelt, wobei das, was übrigbleibt, als Abfall behandelt wird. Auch wenn der Großteil des industriellen Abfalls im Hafen recycelt oder als Brennstoff verwendet wird, wird ein beträchtlicher Anteil des Abfalls noch immer verbrannt oder auf die Mülldeponie gebracht.

Durch die Valorisierung von Restströmen kann Rotterdam, mit seiner Führungsposition in der Rohstoffproduktivität und kohlenstoffarmen Produktion im Rahmen der Kreislaufwirtschaft, seine Stellung als Kreislaufwirtschaftshafen und internationaler Waste-to-Value-Port (Abfallverwertungshafen) verstärken.

Auf dem Wege zu einer Kreislaufwirtschaft arbeitet der Hafenbetrieb Rotterdam in erster Linie daran, die Innovation zu stimulieren. In diesem Zusammenhang geht es vor allem darum, für neue Aktivitäten attraktiv zu sein und das Upscaling bzw. die Expansion von Startups zu erleichtern. Allerdings steckt die Kreislaufwirtschaft noch in den Kinderschuhen. In Zukunft ist es vor allem wichtig, Technologien einführen zu können, anhand deren es möglich ist, die großen, im Rotterdamer Gebiet erforderlichen Mengen zu verarbeiten.

In zweiter Linie werden Sortierung und Recycling unter die Lupe genommen. Damit entsteht eine hervorragende Kombination, da in Rotterdam alle Glieder der Produktionskette vorhanden sind – und zwar vom primären Plastikhersteller, über Transport-, Sortier-, Recyclingunternehmen bis hin zu Abnehmern mit einer Verschiedenheit an sekundären Produkten.

Das dritte Hauptaugenmerk betrifft die industrielle Symbiose. Die Konzentration industrieller und logistischer Aktivitäten macht es Betrieben relativ einfach, Produkte und Restströme auszutauschen und sich dazu ebenfalls gemeinschaftlicher Einrichtungen zu bedienen. Als Schlusselement wird auf CCU (Carbon, Capture & Utilization) gesetzt – eine Technologie, bei der CO2 abgeschieden wird und erneut als Rohstoff für die Industrie verwendet wird.

Die Aufmerksamkeit zugunsten der Kreislaufwirtschaft passt zur breiter angelegten Bestrebung des Hafenbetriebs Rotterdam, das Hafengebiet mit den Zielsetzungen des Klimaübereinkommens von Paris in Einklang zu bringen. Zur Ermöglichung der Übernahme einer Vorreiterrolle im internationalen Energiewandel wurde eine Roadmap erstellt, so dass die nationalen Klimaziele von 2030 und 2050 in drei Schritten umgesetzt werden können. Dabei spielt die Kreislaufwirtschaft eine unverzichtbare Rolle.

Die ersten beiden Schritte der Roadmap beschäftigen sich vor allem mit Energie-Effizienz, dem Anlegen neuer Infrastruktur und der Entwicklung eines neuen Energiesystems, das auf Elektrifizierung und Wasserstoff basiert. Beim dritten Schritt geht es um die Einführung eines neuen Rohstoff- und Brennstoffsystems – dann steht uns eine Kreislaufwirtschaft zur Verfügung. Damit dieses Ziel erfolgreich umgesetzt werden kann, setzen Betriebe im Hafen bereits jetzt auf die Verminderung des Rohstoffverbrauchs. Dies geschieht unter anderem anhand der Valorisierung von Restströmen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




Bahnanbindungen zwischen Niederrhein und Hamburg

Mit seiner großen Auswahl an weltweiten Liniendiensten ist der Hamburger Hafen für die Abwicklung von seeseitigen Importen und Exporten der Wirtschaft am Niederrhein von großer Bedeutung. Mit einem jährlichen Transportvolumen von rund 550.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ist das Bundesland Nordrhein-Westfalen für den Hamburger Hafen die zweitwichtigste Region im Container-Hinterlandverkehr. Insgesamt 70 Containerzugverbindungen pro Woche sorgen für zuverlässige Verbindungen zwischen Hamburg und den KV-Terminals in Bönen, Dortmund, Duisburg, Köln, Minden und Warstein.


Ein wichtiger Containerzug-Operator ist das Unternehmen „neska Intermodal“. Zum Netzwerk der „neska Intermodal“ gehören die Containerterminals CTS in Köln, UCT Dormagen, DCH in Düsseldorf, KCT Krefeld und RRT in Duisburg. Um Kunden die höchstmögliche Flexibilität mit Alternativen zu den Westhafen-Verkehren zu bieten, wurde das nördlichste Terminal des Netzwerkes – das RRT in Duisburg – und das südlichste Terminal des Netzwerkes – das CTS in Köln – nun mit
leistungsfähigen intermodalen Produkten ökologisch und ökonomisch günstig per Schiene an die deutschen Seehäfen, hier insbesondere den Hafen Hamburg, angebunden. Bereits seit Juni 2018 verbindet der „Rhein-Nordsee-Xpress“ (RNX) das RRT in Duisburg mit dem Hafen Hamburg, seit Anfang 2019 mit drei wöchentlichen Abfahrten. Der RNX bindet auf seinem Rundlauf auch den Umschlagbahnhof Bremen Roland, Bremerhaven, den JadeWeserPort in Wilhelmshaven und das Logistikzentrum RuhrOst in Bönen an.

Seit Mai 2019 ist nun Köln wieder im Seecontainerverkehr intermodal an Hamburg angebunden. Zusammen mit der IGS in Hamburg werden wöchentlich drei Rundläufe angeboten. Das Angebot bindet dabei wechselweise einen der bayerischen Standorte Aschaffenburg und Schweinfurt ein. Somit besteht hier zusätzlich die Möglichkeit, aus Bayern über die Drehscheibe Köln neben den deutschen Seehäfen auch in die Westhäfen zu gelangen.

„Beide Verbindungen laufen in einem stabilen Fahrplan mit schnellen Laufzeiten und bilden eine gute Ergänzung zu unseren eigenen Binnenschiffs- und Bahnverkehren“, sagt Oliver Haas, General Manager Projekt Management der CTS Container-Terminal GmbH. „Die von Logistikern, Urversendern und Endempfängern geforderte größtmögliche Flexibilität in sicheren
logistischen Systemen garantieren wir mit unseren leistungsfähigen Terminals.“ Für die Zukunft ist nach Aussage von Haas eine Ausweitung der Abfahrtsdichte geplant. Die dafür notwendigen Kapazitäten sind in allen Umschlaganlagen der Unternehmensgruppe bereits vorhanden.

„neska Intermodal“ berücksichtigt bei der Organisation der Transporte die ökologischen Aspekte. Dabei werden nicht nur die Verkehrsträger mit der bestmöglichen Umweltbilanz genutzt, sondern auch über die verschiedenen Terminals am Niederrhein die Transporte per Lkw im Vor- und Nachlauf zu den Terminals verringert. Die Anzahl von Lkw-Fahrten wird außerdem durch Shuttleverkehre oder Absatteln an den Ladestellen reduziert.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: CTS, Köln Niehler Hafen

 

 

 




Als SMOOTH PORT zu geringeren CO2 Emissionen

Hamburg strebt mit dem SMOOTH PORTS Projekt aktiv eine weitere und nachhaltige Reduzierung der CO2 Emissionen im Hafengebiet an.


Vertreten durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) ist Hamburg seit August 2019 Lead Partner des SMOOTH PORTS Projektes, welches im Rahmen des Low Carbon Economy INTERREG Programmes von der EU mit insgesamt knapp 1 Mio. Euro gefördert wird. Durch die grenzübergreifende Zusammenarbeit der INTERREG Europe Projekte soll der wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenhalt innerhalb der EU gestärkt werden. So sind neben der Hansestadt und Hafen Hamburg Marketing e.V. auch die Administrationen der Häfen von Nantes Saint-Nazaire (FR), Livorno und Monfalcone (IT) sowie Varna (BG) mit an Bord.

Durch eine aktive Miteinbeziehung von allen an der Warenstromkette beteiligten Akteuren aus Verwaltung, Hafenbetreibern und Logistikunternehmen, zielt SMOOTH PORTS darauf ab, die CO2-Emissionen aus dem Hafenbetriebsverkehr zu reduzieren. Hierfür sollen die spezifischen Unterschiede der verschiedenen Partnerhäfen genutzt werden, um einen Austausch über die besten Strategien und Praxistipps zu ermöglichen. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Entwicklung optimaler Prozessabläufe für die Prüfung und Genehmigung von Waren und den damit verbundenen Verkehrsströmen. Ziel ist diese Prozesse so zu gestalten, dass sie keine unnötige Belastung für Mensch und Umwelt darstellen.

Ein weiterer Fokus liegt auf möglichen Lösungsansätzen der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie für die Hafenlogistik, sowie auf der Nutzung alternativer Kraftstoffe in den Hafenverkehren. Ein Vergleich der Stärken und Schwächen der verschiedenen Ansätze wird zeigen, welche Herangehensweisen sich besonders bewähren.

Durch die gemeinsamen Bemühungen der verschiedenen Verwaltungsbehörden, öffentlichen Institutionen und Hafenlogistikunternehmen sollen Synergien geschaffen werden, von denen alle Beteiligten profitieren können.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation  der Hansestadt Hamburg, Foto: HHM / Johannes Betz, beim ersten Treffen aller SMOOTH PORTS Partner und der Hamburger Stakeholder

 

 

 

 




Düsseldorfer Krane für Antwerpen

Konecranes hat zwei öko-effiziente Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane an das belgische Logistik- und Transport-Unternehmen Zuidnatie Breakbulk geliefert. Der Auftrag umfasste einen Modell 3 sowie einen Modell 7 Kran.

Die 1870 gegründete Zuidnatie bietet ihren Kunden in Antwerpen, dem zweitgrößten Hafen Europas und einem der Top-20 Handelshäfen weltweit, Logistik- und Transport-Dienstleistungen für alle Güterarten. Um ihr Geschäft weiter ausbauen, hat Zuidnatie nun die beiden neuen Hafenmobilkrane in Betrieb genommen.

„Wir betreiben seit mehr als 20 Jahren Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane”, so Stéphanie Feys, Managing Director Zuidnatie NV: „Wir vertrauen dabei auf die generell sehr hohe Leistungsfähigkeit der Krane sowie auf die Öko-Effizienz der diesel-elektrischen Antriebe.  Nach intensiven Gesprächen mit Konecranes zu unseren Bedürfnissen haben wir uns aus Umwelt- bzw. wirtschaftlichen Gründen für einen elektrischen Betrieb über das hafeneigene Netz entschieden.”

Für den Umschlag von Leer-Containern und schweren Lasten bis zu 100 t im Bereich von Kai 624, hat Zuidnatie sich für einen Konecranes Gottwald Modell 3 Hafenmobilkran in der GHMK 3405 Zwei-Seil-Variante entschieden. Der Kran ist mit externer Stromversorgung ausgestattet und wird aus dem vorhandenen, hafeneigenen Netz gespeist. Dadurch werden die Abgas- und Geräuschemissionen im Terminal reduziert.

Für den Schüttgut- und Stückgut-Umschlag auf Kai 480 fiel die Wahl auf ein Modell 7 in der Vier-Seil-Variante G HMK 7508 B, mit einer starken 63-t-Greiferkurve in A7 und einer maximalen Traglast von 125 t. Ebenfalls für externe Stromversorgung vorbereitet, kann der Kran bei entsprechend vorhandenen Ressourcen schnell und einfach auf einen elektrischen Betrieb umgestellt werden.

„Elektrische Antriebe bieten während des gesamten Lebenszyklus‘ des Krans geringere Betriebskosten und können dabei dank externer Energieversorgung sogar die Effizienz steigern. Dies macht sie zu einer besonders interessanten Investition für unsere Kunden”, so Alexandros Stogianidis, Director Sales Benelux, Konecranes Port Solutions. “Das Projekt unterstreicht darüber hinaus den Wert unserer langfristigen Kundenbeziehungen und zeigt die zunehmende Bedeutung unseres öko-effizienten Produktportfolio.”

Quelle und Foto: Konecranes