Bremen untersucht Hinterland

Für welches Hinterland sind die Container und Autos bestimmt, die in Bremerhaven umgeschlagen werden? Welche Verkehrsträger kommen für die seeseitig umgeschlagenen Güter zum Einsatz? Welches sind die für die bremischen Häfen relevanten Wettbewerbshäfen und Hinterlandmärkte?

Zur Klärung dieser und anderer Fragen hat bremenports jetzt das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik in Bremen (ISL) mit einer Aktualisierung der bereits in 2015 erstellten Untersuchung zu den Seehafenhinterlandverkehren der bremischen Häfen beauftragt.

Die insgesamt rund ½ Jahr andauernde Untersuchung ist sowohl für die Häfen als auch für die Unternehmen im Land Bremen von hohem strategischem Interesse. Sie soll eine möglichst exakte Beschreibung der heutigen und künftigen räumlichen Dimension des Hinterlands der bremischen Häfen liefern.

Das ISL setzt bei der Erstellung der Untersuchung auf die Mitarbeit der Hafenwirtschaft und der Verkehrsunternehmen: In den kommenden Wochen werden gezielte Befragungen u.a. zur Struktur und Entwicklung der verschiedenen Gütersegmente und Verkehrsströme durchgeführt.

Quelle: bremenports, Foto: bremenports/ Luftfoto Scheer




Lkw-Parkplatzstudie bestätigt Bedarf

Das Warten hat sich nach Ansicht des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. gelohnt: Nach der im April 2018 erfolgten Erhebung hat das BMVI kürzlich die detaillierte Studie „Lkw-Parksituation im Umfeld der BAB 2018“ der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) veröffentlicht.

Erfasst werden darin nicht nur die offiziell ausgewiesenen Lkw-Parkstände, sondern alle Arten von Lkw-Parkmöglichkeiten. Demnach fehlen in Deutschland offiziell 23.347 Lkw-Parkmöglichkeiten. Die Studie lässt unterschiedliche Interpretationen der Ergebnisse von 30.345 bis zu 34.998 fehlenden Lkw-Parkständen zu.

BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt: „Wir danken der Bundesanstalt für Straßenwesen für die hervorragende Arbeit, die – unabhängig von der Interpretation der Ergebnisse – einen dramatischen Fehlbestand an Lkw-Stellplätzen dokumentiert. Wir fordern die Politik in Bund, Ländern und Kommunen auf, die bereits geleisteten Anstrengungen beim Ausbau von Lkw-Stellplätzen noch weiter zu verstärken, denn es geht hier auch um das Thema Verkehrssicherheit. Der BGL ist gerne bereit, diese Anstrengungen zu unterstützen, indem Transportunternehmen auf ihren Betriebshöfen zusätzlichen Lkw-Parkraum zur Verfügung stellen. Ein entsprechendes Förderprogramm – wie im 5-Punkte-Plan des BMVI avisiert – kann diese Kapazitäten weiter erhöhen.“

Der Fehlbedarf an Lkw-Stellplätzen dürfte aktuell weiter gestiegen sein – schließlich sind seit der Zählung im April 2018 fast zwei Jahre vergangen, in denen der Lkw-Verkehr weiter zugelegt hat. Und bis 2030 soll die Verkehrsleistung im Straßengüterverkehr im Vergleich zu 2018 laut einer einschlägigen BMVI-Prognose um weitere 19 % zunehmen.

Quelle: BGL, Foto: strassen.nrw