Rekordjahr für die Oberelbe-Häfen

Der Hafenverbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) kann auf das bisher beste Umschlagergebnis seit 1990 zurückblicken: Insgesamt wurden 3,06 Millionen Tonnen Güter in den Häfen umgeschlagen – das sind 16 Prozent  mehr gegenüber dem Vorjahr.

Dank vielfältiger trimodaler Logistikangebote aus einer Hand konnten die Auswirkungen des zweiten langanhaltenden Elbe-Niedrigwasserjahres in Folge für die Anlieger und den Hafenbetreiber begrenzt werden. Damit bleibt der Hafenverbund trotz widriger Schifffahrtsbedingungen auf Erfolgskurs. Zum SBO-Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.

Auch wirtschaftlich wird es auf eines der besten Geschäftsjahre des Hafenverbundes hinauslaufen. Hier verzeichnet die Hafengruppe ein deutliches Wachstum und entwickelt sich immer mehr zu einem Knotenpunkt für logistische Dienstleistungen an den einzelnen Standorten. Ziel ist es, die Entwicklung der Infrastrukturen als Basis für die zukünftigen Herausforderungen bei der Verkehrsverlagerung zu schaffen und gleichzeitig die effektive Nutzung vorhandener Infrastrukturen sowie die Verbesserung logistischer Abläufe für Anlieger und Nutzer sicher zu stellen.

Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau (SBO GmbH) erzielten mit 2,31 Millionen Tonnen Güterumschlag das beste Ergebnis seit 1990. Das entspricht einer Steigerung von fast 23 % im Vergleich zum Vorjahr. Der niedrigwasserbedingte Rückgang im Schiffsumschlag (-17,55 %) konnte durch eine Verlagerung der Güter auf die Bahn vollumfänglich kompensiert werden (+17,66 %).

Beim Containerumschlag im Hafen Riesa wurde zum dritten Mal in Folge ein Rekordergebnis erzielt. 2019 wurden insgesamt 44.343 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein Plus von 802 TEU (+1,84 %) gegenüber 2018. Das entspricht dem besten Ergebnis seit Bestehen des Containerterminals. Die Container werden zweimal wöchentlich per Binnenschiff und fünfmal wöchentlich mit der Ganzzugverbindung AlbatrosExpress zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven im Nachtsprung transportiert. Grundlage für die positive Entwicklung des Containerumschlages im Hafen Riesa ist das Anbieten von ganzheitlichen logistischen Lösungen für die angesiedelten Unternehmen und Kunden. In der temperaturgeführten Containerservicehalle werden „Leistungen rund um den Container“ angeboten. Das Portfolio reicht von Reparaturen, Reinigungen, Be-/Entlabelung und Sonderbau von Containern über den Einbau von Inlets, Spezial- und Sondereinbauten bis hin zu Containerstauen und
Kommissionierung sowie dem Handel und Verkauf von Containern.

Eine Steigerung von 13 % konnte der Hafenverbund beim Güterverkehr per Eisenbahn verzeichnen. Mit insgesamt 911.600 Tonnen transportierter Waren auf dem Schienenweg wurde auch in diesem Segment ein Rekordergebnis erreicht. Besonders die Häfen Dresden (+49 %), Riesa (+6,4 %), Decin (+32,6 %) und Lovosice (+31,9 %) konnten kräftig zulegen. Per Eisenbahn wurden vor allem Container, Schrott, Düngemittel, Getreide und Sojaschrot transportiert.

Seit Anfang Mai 2019 hatten die Oberelbe-Häfen mit den sehr niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen, die zu einer fünfmonatigen Einstellung der Binnenschifffahrt führten. Nach einer kurzen Erholung im Oktober 2019 sanken die Wasserstände erneut auf sehr niedriges Niveau, sodass die Binnenschifffahrt bis Ende Januar 2020 wiederum zum Erliegen kam. Insgesamt sank der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um 15 % auf 129.000 Tonnen. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten Container, Getreide, Sojaschrot, Düngemittel, Schrott und Projektladungen.

Im Hafen Lovosice wurde mit der Inbetriebnahme einer neuen Lagerhalle für landwirtschaftliche Güter ein wichtiger Grundstein für die weitere notwendige Entwicklung an diesem Standort gelegt. Die Anlage ist seit dem ersten Tag zu 100 % ausgelastet und trägt somit zur Stärkung des Standortes und der positiven Entwicklung der tschechischen Häfen bei.

Die Häfen Dresden und Lovosice haben sich bereits seit mehreren Jahren als hervorragende Dienstleistungsstandorte für den Umschlag von Projektladungen etabliert. Das erneute monatelange Elbe-Niedrigwasser im Jahr 2019 hat besonders den Hafen Dresden stark getroffen. Insgesamt wurden ca. 5.000 Tonnen Projektladungen umgeschlagen (-9 %). Niedrigwasserbedingt konnten davon nur ca. 2.400 Tonnen per Binnenschiff transportiert werden.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH, Schrottentladung im Alberthafen Dresden

 

 




Innovative Rohstofftrocknung

Das Duisburger Werk von thyssenkrupp Steel ist der fünftgrößte Stahlstandort der Welt. Ein solches, integriertes Hüttenwerk steht nie still. An 365 Tagen wird rund um die Uhr gearbeitet. Tagtäglich werden im Hafen von thyssenkrupp Steel in Duisburg enorme Mengen Rohstoffe angeliefert – vor allem Eisenerz und Kohle für den Einsatz im Hochofen. Diese Rohstoffe müssen aufbereitet und der Produktion kontinuierlich in bester Qualität zur Verfügung stehen.

Greifer heben die verschiedenen Stoffe aus den Schiffen, damit sie im Werk weiter transportiert werden können. Weil alles unter freiem Himmel stattfindet, macht Regen den Greifern hin und wieder einen Strich durch die Rechnung: Manche Stoffe sind so fein, dass Nässe das Material in Schlamm verwandelt. Ein Verladen mit den Greifern wird dann unmöglich. Weil das Trocknen des Materials lange dauert und der nächste Regen oft schneller ist, haben die Ingenieure von thyssenkrupp Steel nach Lösungen gesucht – und sind bei den Kleinsten fündig geworden.

„Wir brauchen eine chemische Lösung, um die Erze schneller zu trocknen“ – Das war der Auftrag, mit dem sich der Chemiker Dr. Stefan Wienströer und sein Team der Sache annahmen. Gleich zu Beginn kam dem Vater von zwei Kindern eine Idee: Windeln. In denen wird üblicherweise Natriumpolyacrylat eingesetzt, um Flüssigkeit aufzunehmen. Der Stoff gehört zu den sogenannten Superabsorbern: Kunststoffe, die in der Lage sind, ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Flüssigkeiten aufzunehmen.

Deren Einsatz erwies sich auch im Hafen als goldrichtig: In mehreren Versuchen bewies das Team gemeinsam mit dem Rohstoffeinkauf, dass sich die Technik nahtlos in die bestehenden Abläufe integriert – ohne Qualitätsverlust bei den Rohstoffen. Gleichzeitig verbesserten sich Logistik und Kosten des Hafenumschlags.

„Statt Tage oder Wochen auf das Trocknen zu warten, nutzen wir jetzt bei Bedarf die Superabsorber. Ein Greifer mischt diese unter, danach sind die Rohstoffe binnen zwei Stunden transportfähig“, stellt Stefan Wienströer zufrieden fest. „Ein verlässlicher Produktionsfluss ist in einem integrierten Hüttenwerk der entscheidende Faktor. Wir können mit unserem Ansatz an einer wichtigen Stelle für mehr Prozessstabilität sorgen.“

Freuen dürfen er und das Team sich nicht nur über den operativen Erfolg ihrer Idee: Im Dezember 2019 gewann das Team mit dem Projekt auch den Wettbewerb „steeltomorrow“, mit dem thyssenkrupp Steel jedes Jahr interne Innovationsprojekte auszeichnet.

Quelle und Foto: thyssenkrupp Steel

 

 

 




Beton für die größte Schleuse der Welt

Eine hochmobile Betonmischanlage beweist ihr Können an der Schleusenbaustelle in Amsterdam: Die Firma Dyckerhoff Basal ist die niederländische Tochtergesellschaft des Zementherstellers Dyckerhoff GmbH, die wiederum zum italienischen Konzern Buzzi Unicem gehört und derzeit 11.000 Mitarbeiter in mehr als elf Ländern weltweit beschäftigt. Dyckerhoff Basal ist einer der größten Lieferanten für Transportbeton und Zement in den Niederlanden.

Um Amsterdam als einen der wichtigsten europäischen Häfen auch zukünftig für die neuen Schiffsgenerationen mit noch größeren Abmessungen zugänglich zu machen, wird in IJmuiden die größte Schleuse der Welt gebaut. IJmuiden liegt an der Mündung des 27 Kilometer langen Nordseekanals, der Amsterdam mit dem Meer verbindet.

Das Bauprojekt umfasst ein Investitionsvolumen von ca. 700 Millionen Euro und soll in einer Bauzeit von ca. sieben Jahren fertig gestellt werden. Die neue Schleuse soll Anfang 2022 für den Schiffverkehr eröffnet werden. Für die größte Schleuse der Welt werden rund 300.000 m³ Beton benötigt.

Wichtigstes Kriterium bei der Wahl der Betonmischanlage war für Dyckerhoff Basal eine schnelle Inbetriebnahme und die Möglichkeit für einen künftig schnellen Standortwechsel, um kurzfristig mit der Betonproduktion bei zeitlich begrenzten Bauprojekten beginnen zu können. Darüber hinaus war eine theoretische Ausstoßleistung von bis zu 150 m³/h eine wesentliche Anforderung an die Mischanlage, um zuverlässig über den ganzen Tag auch Lieferspitzen abdecken zu können.

Als optimale Lösung unter den gegebenen Rahmenbedingungen hat Liebherr mit der Firma Dyckerhoff Basal die Mobilmix 3.5-C in Containerbauweise mit CSC-Zulassung für den kostengünstigen und weltweiten Schifftransport ausgewählt. Die Mobilmix 3.5-C ist dank ihrer Containerbauweise und der Montage auf Stahlfundamenten für die schnelle Installation und das Umsetzen bei temporären Bauprojekten bestens geeignet. Ein Umsetzen der Anlage ist innerhalb von vier Tagen möglich. Dank der bereits integrierten Isolierung ist die Mobilmix 3.5-C ebenfalls optimal für den Winterbetrieb ausgerüstet. Die Mobilmix 3.5-C ist mit einem ro¬busten und zuverlässigen Liebherr-Doppelwellenmischer DW 3.5 ausgestattet. Der DW 3.5 ermöglicht durch das dreidimensionale Mischprinzip eine optimale Betonhomogenität. Zusätzlich ist der Liebherr-Doppelwellenmischer besonders gut für kurzfristige Rezeptwechsel geeignet.

Mit der Mobilmix 3.5-C können bis zu 150 m³ Beton pro Stunde hergestellt werden, als Doppelanlage sogar bis zu 300 m³. Die intuitive Bedienung der Anlage erfolgt über die eigene Liebherr-Steuerung Litronic-MPS an einem PC-Arbeitsplatz.

Alle Komponenten sind durch die großzügigen Aufstiege und Bühnen auch für Servicearbeiten optimal zugänglich und bieten genügend Platz für Werkzeug und Arbeitsequipment.

Quelle und Foto: Liebherr