Online-Lehre an der KLU

Die Kühne Logistics University (KLU) hat ihre Lehre aufgrund der Coronakrise seit letzter Woche komplett auf Online-Angebote umgestellt. Eine große Herausforderung für Lehrende und Studierende, die jetzt ein erstes Fazit ziehen. „Online ist anders“, sagt Studiendekan Prof. Dr. Christian Barrot, der die Umstellung zusammen mit der Abteilung Program Services unter Maria Kern an der KLU verantwortet. Bereits seit Montag, 16. März 2020, wird nur noch online gelehrt. Im Gegensatz zu den meisten staatlichen Universitäten befindet sich die KLU aktuell nicht in der vorlesungsfreien Zeit und organisierte die Umstellung daher im laufenden Semester.

Trotz guter Voraussetzungen eine große Herausforderung: „Im Vorfeld gab es vereinzelt Online-Angebote, jetzt findet wirklich alles virtuell statt. Wir hatten hierfür mit einem Wochenende extrem wenig Vorlauf, aber es funktioniert bisher alles gut“, sagt Maria Kern. Ein hohes Maß an Eigeninitiative und Offenheit für neue Formate bei den lehrenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern half dabei in der Startphase. „Dank der Unterstützung durch die Kühne-Stiftung konnte bereits vor zwei Jahren der Aufbau der Infrastruktur der Universität im Bereich Online Learning begonnen werden“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Strothotte. „Unsere Professorinnen und Professoren füllen sie mit Leben“, sagt Christian Barrot.

Eine von ihnen ist Dr. Prisca Brosi, Professorin für Human Resource Management. Ihre Bachelor- und Masterkurse unterrichtet sie seit letzter Woche per Online-Meeting, Rückfragen sind jederzeit per Chat oder Videofunktion möglich. „Für die Studierenden war es eine sehr große Erleichterung, dass sie ihre Vorlesungen weiter besuchen können. Sie arbeiten extrem engagiert und aufmerksam mit, vor allem wenn ich interaktive Elemente einsetze“, berichtet sie. Dafür stehen zum Beispiel Tools zur Verfügung, mit denen alle Studierende online Fragen beantworten können und die Ergebnisse sofort visuell aufbereitet werden.

„Es ist klar, dass manchmal technisch nicht alles auf Anhieb funktioniert, aber die Studierenden und ich nehmen es mit Humor“, sagt sie. Auch der Rückzug in virtuelle Arbeitszimmer für Gruppenprojekte ist möglich. „Tatsächlich klappt es schon sehr gut, alle Inhalte in verschiedenen Formaten wie Präsentationen oder Videos einzubinden. Wichtig ist es, den Ablauf sehr klar zu strukturieren und Arbeitsaufträge klar zu benennen, sonst kann es zu Verwirrung kommen – gerade wenn sich die Studierenden auf verschiedene virtuelle Räume aufteilen“, sagt Prisca Brosi. „Da wir uns derzeit alle nicht persönlich austauschen können, ist es immens wichtig, auf diesem Weg in Kontakt zu bleiben“, sagt sie.

Besondere Herausforderung dabei: Rund die Hälfte der Studierenden an der KLU stammt aus dem Ausland, viele sind derzeit aufgrund der Corona-Situation in Deutschland in ihre Heimat zurückgekehrt. „Wir haben aktuell dutzende Studierende in Zeitzonen von der Westküste der USA bis China“, sagt Maria Kern. Um allen die Teilnahme zu ermöglichen, werden die Kurse daher auch aufgezeichnet. Bisher ist das Feedback positiv. „Trotzdem freuen wir uns natürlich alle, wenn wir wieder mit einer Apfelschorle vor dem KLU-Gebäude an der Elbe sitzen können“, sagt Christian Barrot.

Ab Montag, 23. März, schließt der Campus für vorerst eine Woche und darf nicht mehr betreten werden. Schon jetzt sind mit wenigen Ausnahmen alle KLU-Angestellten und -Mitglieder im Homeoffice. Das bedeutet auch, dass zum Beispiel Doktorarbeiten derzeit live online verteidigt werden. Auch für die kommende Prüfungsphase laufen bereits die Planungen, um möglichst alle Prüfungen online durchzuführen oder sie durch andere Formate zu ersetzen.

„Das gesundheitliche Wohl sowie das Gedeihen der Lehre beziehungsweise der Forschung unserer Studierenden, Mitarbeitenden und Gäste ist unsere oberste Priorität“, sagt Professor Strothotte. „Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch für uns als Universität eine große Herausforderung. Sicher werden wir neue, innovative Ansätze in unseren Arbeits- und Studienalltag übernehmen können. Die Forschung der KLU im Bereich Logistik und Lieferketten aber auch über den interkulturellen Zusammenhalt in Unternehmen kann dabei wichtige Impulse in und nach der Krise geben.“

Weitere Informationen:
• Zum Ausprobieren: Online-Vorlesung „Human Resource Management“ mit dem Thema „Employer Branding and Recruiting“ von Prof. Prisca Brosi: https://youtu.be/Be_tGmbfqg8
• Maßnahmen der KLU im Hinblick auf das Coronavirus: https://www.the-klu.org/article/measures-taken-due-to-the-coronavirus/
• #mykluhome – Studierende, Lehrende und Mitarbeiter teilen ihre Erfahrungen zu Homeoffice und Online-Lehre

Die staatlich anerkannte Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung (KLU) ist eine private Hochschule mit Sitz in der Hamburger HafenCity. Die Forschung konzentriert sich auf die Schwerpunkte Sustainability, Digital Transformation und Creating Value in den Bereichen Transport, globale Logistik und Supply Chain Management. 2020 feiert die KLU ihr 10-jähriges Jubiläum unter dem Motto „10 years of award-winning teaching and research“.

Die KLU hat das Promotionsrecht und kann damit als eine von wenigen privaten Hochschulen in Deutschland eigenständig Doktortitel vergeben. Das Ranking der Wirtschaftswoche von 2019 weist die KLU im Fach BWL als eine der forschungsstärksten Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Unter 200 Hochschulen erreicht die KLU im Gesamtranking die Top 20 und belegt Platz 2 unter den privaten Hochschulen. Hinsichtlich der Forschungsleistung pro Professor liegt die Fakultät im Gesamtranking auf Platz 7 und unter den Privathochschulen auf Platz 1. Im neusten CHE-Hochschulranking erreicht die KLU in allen Hauptkriterien die Höchstbewertung.

Mit einem Bachelor- und drei Masterstudiengängen, einem strukturierten Doktorandenprogramm und einem berufsbegleitenden MBA bietet die KLU ihren 400 Studierenden eine hohe Spezialisierung und exzellente Studienbedingungen. Ein internationales Team von 24 Professorinnen und Professoren unterrichtet auf Englisch. Fach- und Führungskräfte profitieren in offenen und maßgeschneiderten Managementseminaren von der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf praktische Fragestellungen.

Quelle: KLU, Foto: KLU/ Christin Schwarzer, Prisca Brosi

 

 




Binnenschiffsunternehmen sind für ihre Kunden da

Auch die Binnenschiffsunternehmen im Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens sind bemüht, zuverlässig Im- und Exportladungen zu befördern. Im Bereich der Containertransporte sind allerdings erhebliche Ladungsrückgänge um rund ein Drittel zu verzeichnen. Diese resultieren vor allem aus einem Rückgang der Nachfrage.

Werksstilllegungen im Fahrtgebiet und insgesamt geringeres Aufkommen sind die Hauptursachen. Die Binnenschiffsunternehmen reagieren darauf durch operative Maßnahmen, insbesondere durch Anpassung der Fahrpläne und wie in der Seeschifffahrt durch eine Reduzierung der eingesetzten Schiffe im Liniendienst.

Besser sieht es im Massengutbereich und bei Mineralöltransporten aus. Hier sind (noch) keine signifikanten Änderungen des Aufkommens zu verzeichnen. Allerdings sind Prognosen zu diesem Zeitpunkt extrem schwierig.

Die Folgen der Corona-Pandemie machen auch vor den Beschäftigten im Bereich der Infrastruktur nicht halt. Zur Aufrechterhaltung des Schleusenbetriebes sieht sich die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung gezwungen, ab heute die Schleusenbetriebszeiten anzupassen. Bei einigen Schleusen und Schiffshebewerken wurde eine Schicht gestrichen, so dass beispielsweise die Nachtschicht in Scharnebeck und Uelzen nicht mehr besetzt wird. Aktuelle Informationen zu den Schleusenzeiten finden Sie hier unter www.elvis.de

Es bleibt zu hoffen, dass es bei diesen Einschränkungen bleiben wird. Die staatliche Aufgabe zur Sicherstellung der Nutzung der Wasserstraßeninfrastruktur ist zwingende Voraussetzung für einen weiteren Gütertransport für die Ver- und Entsorgung der Wirtschaft.

Beim Schiffspersonal sind polnische und tschechische Schiffer von den verstärkten Grenzkontrollen betroffen. Nach Anfangsproblemen durch Grenzschließungen zeigt sich hier eine gewisse Besserung, allerdings stellen die Einschränkungen im Öffentlichen Personenverkehr zusätzliche Herausforderungen dar.

Um eine Unterstützung auf diesem Gebiet zu geben, hat das Bundesverkehrsministerium einen Erlass herausgegeben, der einen flexibleren Personaleinsatz an Bord ermöglicht. Die vorhandenen Mitarbeiter können auf dieser Basis auch unabhängig von der eigentlichen Ausbildung unter bestimmten Voraussetzungen auf anderen Positionen eingesetzt werden. Eine Maßnahme, die von den befragten Unternehmen als positiver Beitrag gewertet wird.

Positiv wird von der Binnenschifffahrt die Zusammenarbeit mit den Hamburger Terminals eingeschätzt, die sehr flexibel auf die operativen Probleme eingehen.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: HHM/ Lengenfelder

 

 

 




Auf Speditionen, Transport und Logistik ist Verlass

Deutschland befindet sich in einem in jüngerer Zeit nicht dagewesenen Krisenmodus. Die Lieferketten sind heute unter Spannung, aber stabil. Die Verbände der Speditions-, Transport- und Logistikwirtschaft – AMÖ, BGL, BIEK, DSLV und BWVL – bekräftigen, dass die Unternehmen und Beschäftigten der Branche auch in dieser Ausnahmesituation die Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft auf dem gewohnt hohen Niveau zuverlässig sicherstellen werden.


Die Helden der Logistikbranche sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Import- und Exportabteilungen, der Disposition, in den Umschlagsanlagen, in den Lägern und im vordersten Einsatz die Fahrerinnen und Fahrer von schweren Lkw im internationalen Fernverkehr, von leichten Lkw in der Regionalversorgung bis hin zu Kurierfahrzeugen in der Paketzustellung. Alle Beschäftigten sind derzeit mit hohem Engagement im Dauereinsatz, um die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und allen Gütern des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Ihnen allen gebührt gerade in dieser außergewöhnlichen Situation in besonderem Maße Wertschätzung und Anerkennung – ob im Alltag oder in der politischen Betrachtung.

Die hier genannten Verbände fordern die Politik auf, den Unternehmen der Branche und ihren Beschäftigten, insbesondere unseren Fahrerinnen und Fahrern gerade in der aktuellen Situation die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, um die Versorgung auf Spitzenniveau auch in Zukunft sicherstellen zu können. So ist die Aussetzung des Sonntagsfahrverbots zum Beispiel ein richtiger Schritt – sie muss aber unbedingt für den Transport sämtlicher Warengruppen gelten, damit nicht nur die Supermärkte gefüllt bleiben, sondern die Wirtschaft die Güter des täglichen Bedarfs auch weiterhin produzieren kann. Zudem muss die Politik dafür sorgen, dass der grenzüberschreitende Warenverkehr reibungslos passieren kann, um die Lieferketten weiterhin zeiteffizient und stabil zu halten. Dies ließe sich beispielsweise durch die Einrichtung von Green Lanes für Lkw an Grenzen, wie jüngst von der EU-Kommission vorgeschlagen, erreichen. Um den Informationsfluss und die Transparenz über die einzelnen z.T. lä
nderindividuellen Maßnahmen zu gewährleisten, ist dringend eine zentrale Bündelung der Informationen notwendig, z.B. in geeigneten Krisennotfallzentren.

Deutschland muss jetzt zusammenhalten, solidarisch diese Krise bewältigen und dabei die Zeit nach dem Coronavirus nicht aus dem Blick verlieren. Dazu wird die Speditions-, Transport- und Logistikbranche mit aller Kraft beitragen.

Quelle: Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V., Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V., Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK), Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) e.V., Foto: BDB

 

 

 

 

 




Tag der Logistik wird zur virtuellen Bühne

Logistik sorgt für Lebensqualität in unserer modernen, globalisierten Gesellschaft. Das zeigt sich nicht erst jetzt, wo die Corona-Pandemie – und die Reaktionen der Bevölkerung darauf – Logistiker und Supply Chain-Manager vor besondere Herausforderungen stellen, im Handel ebenso wie in der Industrie.

Als Berufsfeld bietet die Logistik zu jeder Zeit zahlreiche spannende, herausfordernde Möglichkeiten. Im Jahr 2019 wurden im Wirtschaftsbereich Logistik laut Prognose 279 Mrd. Euro erwirtschaftet, damit liegt er direkt hinter Automobilwirtschaft und Handel. 3,2 Millionen Menschen sind in Logistik und Supply Chain-Management beschäftigt.

Der Aktionstag „Tag der Logistik“ am 16. April ist seit vielen Jahren eine Gelegenheit, die Türen für Besucher zu öffnen und so die Leistungen von Logistik und Supply Chain- Management bekannter zu machen, um für ein besseres Image und damit mehr Akzeptanz zu sorgen. Die Notwendigkeit, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, ändert die Situation. Doch Internet und Digitalisierung beispielsweise bieten andere Möglichkeiten, den Tag für die Imagebildung des Wirtschaftsbereichs zu nutzen: Mit Webinaren, Videokonferenzen, Live-Streams, Vlogs, Blogs, Fotos und vielem mehr.

Das Datum für den Aktionstag wird also aufrechterhalten. Unternehmen, die mit Blick auf das Corona-Risiko keine Veranstaltung durchführen, können an diesem Tag ihre Pressearbeit intensivieren, mit Aktionen auf ihren Webseiten auf die Logistik aufmerksam machen oder in den sozialen Medien aktiv sein. Auch so werden die Themen des Wirtschaftsbereichs Logistik gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert. Die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“ beispielsweise ruft schon ab heute dazu auf, bis zum Aktionstag und darüber hinaus unter dem Hashtag #keintagohnelogistik Bilder, Videos und Geschichten aus Logistik und Supply Chain Management im Netz zu verbreiten.

Die BVL ist Initiatorin des Tages der Logistik, aber nicht Veranstalter. Veranstalter sind die einzelnen Unternehmen, Organisationen, Bildungseinrichtungen und anderen Einheiten, die an diesem Tag zu sich einladen. Es ist in deren Entscheidung gestellt, ob sie ihr Angebot am Tag der Logistik aufrechterhalten oder ihr Programm absagen. Die Gefährdungslage kann von einzelnen Veranstaltern unterschiedlich beurteilt werden – je nach Art und Lage des Veranstaltungsortes, nach Art des Angebotes und Größe der geplanten Termine oder mit Blick auf die aktuelle Company Policy.

Die BVL löscht die entsprechenden Einträge von der Webseite www.tag-der-logistik.de, sobald sie über eine Absage in Kenntnis gesetzt worden ist. Die Absage an bereits angemeldete Teilnehmer ist Aufgabe der Veranstalter.

Der Tag der Logistik findet jährlich am dritten Donnerstag im April statt. Nächster Tag der Logistik ist also der 15. April 2021.

Quelle und Foto: BVL

 




„Der Hafen ist vital und bleibt 24/7 in Betrieb”

Der Rotterdamer Hafen ist und bleibt für die Wirtschaft geöffnet, trotz der tiefgreifenden gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen des Coronavirus (COVID-19). Diese Botschaft vermittelt Allard Castelein den Niederlanden, wo der Rotterdamer Hafen einen Anteil von über 6 % am Bruttoinlandsprodukt hat und 385.000 Arbeitsplätze bietet.

Castelein: „Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung des Hafens ist es selbstverständlich, dass die Schifffahrtsabfertigung von der Regierung als Ablauf vitaler Bedeutung eingestuft wurde, sowohl für die Niederlande als auch für die Verbraucher und Fertigungsunternehmen im europäischen Hinterland. Ob Verladeunternehmen, Reedereien, Fertigungsindustrie oder Verbraucher, jeder verlässt sich auf Rotterdam. Ich bin stolz darauf, dass der Hafenindustriekomplex dieser grundlegenden Verantwortung tagein tagaus gerecht wird. Von Schiffslotsen und Ruderern bis zu weltweit tätigen Akteuren im Containerumschlag sowie Ölraffinerien tragen dazu bei. Der Güterumschlag und die Produktion von Gütern werden unvermindert fortgesetzt. Die Abteilung Hafenmeister sorgt für Sicherheit und Ordnung auf dem Wasser. Der Hafenbetrieb wird normal fortgesetzt und ist 24/7 operationell.”

Der Hafenbetrieb Rotterdam und andere wesentliche Teile der Logistikkette haben Maßnahmen ergriffen, um dem Ausbruch des Coronavirus die Stirn zu bieten. Die Gesundheit steht dabei an erster Stelle. Zugleich versuchen wir, die Auswirkungen des Virus Covid-19 auf den Betrieb des Rotterdamer Hafens so weit wie möglich zu beschränken. Wir halten sehr häufig Besprechungen mit den verschiedenen nautischen Dienstleistern, Unternehmen und Interessenorganisationen ab, sowohl bilateral als auch in diversen Gremien. Auch mit den öffentlichen lokalen und nationalen Behörden finden sehr regelmäßig Beratungen statt. Deren Ziel ist es, den Betrieb des Hafens unter den derzeitigen schwierigen Bedingungen optimal fortzusetzen.

Informieren Sie sich auf dieser speziellen Webseite über die aktuelle Lage der Betriebstätigkeit des Rotterdamer Hafens:

https://www.portofrotterdam.com/de/coronavirus-und-hafen-von-rotterdam

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




„Es geht jetzt vor allem um Liquidität“

Ratlosigkeit und Existenzangst herrschen in vielen Unternehmen – vor allem in kleinen Firmen und bei Einzelunternehmern. Mehr als 800 zum Teil verzweifelte Unternehmer haben die Hotline-Mitarbeiter (Tel. 02151 635-424) der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein allein von Mittwoch bis Freitagvormittag beraten.

„Wir haben unser Hotline-Team von zunächst zwölf auf inzwischen 32 Kolleginnen und Kollegen aufgestockt, damit die betroffenen Betriebe möglichst schnell einen Ansprechpartner erreichen“, berichtet IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Unsere Mitarbeiter versuchen, auf alle Fragen Antworten zu geben, auch wenn das bei der Dynamik der Entwicklung und der Vielfalt und Komplexität der Fragestellungen nicht immer einfach ist.“

Von den rund 80.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Mittlerer Niederrhein sind mehr als 50.000 Kleingewerbetreibende, die meisten davon sind sogenannte Solo-Unternehmer. „Diese Betroffenen fragen schlicht danach, wie sie ihre Existenz sichern und ihr Leben finanzieren können“, berichtet Steinmetz. Die IHK-Berater empfehlen den Unternehmen, die Stundung von Steuern oder die Reduzierung der Vorauszahlungen zu beantragen. Inzwischen gibt es dafür vereinfachte Antragsformulare.

Die IHK-Mitarbeiter raten betroffenen Unternehmen jetzt auch dringend dazu, mit ihren Hausbanken über die Erhöhung von Kreditlinien zu sprechen und mit Kunden und Lieferanten über die Aussetzung von Aufträgen oder die Stundung von Rechnungen zu reden. „In dieser schwierigen Lage sollten alle gemeinsam nach Lösungen suchen: Kunden und Lieferanten, Mieter und Vermieter, Pächter und Verpächter“, appelliert Steinmetz. „Es ist jetzt nicht die Zeit, um auf vertragliche Details zu pochen.“ Auch bei den Banken warb Steinmetz für Kulanz und unbürokratisches Handeln. Für die betroffenen Betriebe geht es jetzt vor allem um Liquidität. Daher häufen sich an bei IHK-Hotline auch die Fragen nach den angekündigten Finanzhilfen von Land und Bund.

Für großen Beratungsbedarf sorgt auch der Erlass der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dazu gehören zahlreiche Schließungen und Beschränkungen. Betroffen sind unter anderem die Gastronomie, weite Teile des Einzelhandels, die Freizeit- und die Tourismusbranche, aber auch eine Reihe von Dienstleistern. „Viele Unternehmen wissen nicht, ob sie schließen müssen oder nicht“, so Steinmetz. „Unsere Berater helfen den Betrieben dabei, den Erlass zu interpretieren und umzusetzen – Gesundheitsschutz und Kontaktreduzierung haben dabei natürlich Priorität.“

Die Hotline-Mitarbeiter erreichen auch viele Fragen zum Kurzarbeitergeld. Die IHK arbeitet dabei eng mit den Arbeitsagenturen zusammen. Unternehmen, die Mini-Jobber beschäftigen, können für diese 450-Euro-Kräfte kein Kurzarbeitergeld beantragen und müssen weiter Lohnfortzahlungen leisten. „Es wäre sinnvoll, in diesen Fällen auch Kurzarbeitergeld möglich zu machen“, sagt Steinmetz an die Adresse der Politik.

Der IHK-Hauptgeschäftsführer begrüßt die von der Landes- und Bundespolitik angekündigten Finanzhilfen. „Der Faktor Zeit ist jetzt entscheidend: Kommende Woche sollte Geld fließen“, appellierte Steinmetz. Für Bürokratie und aufwändige Prüfungen sei jetzt keine Zeit.  „Vielen Firmen brechen alle Einnahmen weg“, so Steinmetz. „Mieten, Pachten und weitere Fixkosten müssen aber gezahlt werden.“

Steinmetz fordert für NRW nach dem Vorbild Bayerns einen staatlichen Notfallfonds für Kleinunternehmen mit dem Ziel, Insolvenzen zu verhindern, damit nach Beendigung der Krise die Geschäftstätigkeit wieder aufgenommen werden kann. „Für viele Kleinunternehmen wäre dieser Fonds eine wichtige Stütze den derzeitigen massiven Einnahmeausfällen.“

Die IHK steht den Unternehmen in dieser schwierigen Situation zur Seite. „Die Betriebe sollen sich an uns wenden, wir helfen, wo wir können“, sagt Steinmetz. Die IHK beantwortet viele Fragen zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie online:www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22414. Sie entwickelt derzeit außerdem Webinare und einen Newsletter zur Information betroffener Betriebe. Unternehmen, die Fragen rund um das Thema Corona-Virus haben, können sich telefonisch und per E-Mail an die IHK-Hotline wenden: 02151 635-424 und corona@mnr.ihk.de

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

 

 

 

 




Sächsische Binnenhäfen sichern Logistik

Die Hafenstandorte der SBO-Hafengruppe (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) laufen derzeit auf Hochtouren. Ziel ist es, die wegfallenden Transportwege auf Grund der Corona-Krise teilweise zu kompensieren und den angesiedelten Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern die nötige Unterstützung und Sicherheit für die anstehenden und zukünftigen Probleme zu geben.

Hierzu wurden umfangreiche Maßnahmen getroffen. Aktuell finden verstärkt Schiffstransporte, auch zwischen Tschechien und Deutschland, statt, um die Versorgung stabil zu halten. Momentan warten im Hafen Riesa fünf Schiffe auf ihre Be- und Entladung mit Getreide, Containern und Düngemitteln.

Die Containerversorgung der Unternehmen über den Standort Riesa wird vollumfänglich sichergestellt. Die unternehmenseigene LKW-Flotte ist rund um die Uhr im Einsatz, um entstehende Engpässe in der Ver- und Entsorgung der Industrie und dem Handel zu minimieren. Dafür sind die Fahrzeuge mittlerweile auch direkt in Richtung Seehäfen unterwegs. Im Containerservice- und Instandsetzungsbereich im Hafen Riesa herrscht Hochbetrieb, da die Handelsunternehmen dringend Wechselbehälter für den Transport von Waren benötigen. Dies sichert die SBO mit ihrem Partner SEACO für Sachsen ab. Das alles muss erfolgen vor allem unter der Prämisse, dass die Mitarbeiter möglichst geschützt bleiben, um die Aufgaben auch zukünftig erledigen zu können. Auch hier wurden besondere Vorkehrungen und Maßnahmen getroffen.

In den tschechischen Häfen sind die Herausforderungen um ein Vielfaches höher. Durch die generelle Ausgangssperre müssen hier besondere Maßnahmen getroffen werden. Alle tschechischen Kollegen sind ausnahmslos im Einsatz und sorgen mit dem Umschlag und der Verladung von Getreide, Düngemitteln, Kohle, Asphalt und Produkten für die Fahrzeugindustrie dafür, dass die Transportströme sowohl in Tschechien als auch Richtung Deutschland funktionieren können.

Selbst in der Industriehafen Roßlau GmbH muss nunmehr parallel zur bestehenden Bausituation der Umschlag von dringend benötigten Materialien für den Stahlbau und die Nahrungsmittelindustrie erfolgen, um Transportengpässe abzubauen.

„Wir werden uns den Herausforderungen stellen und damit unseren Beitrag, der sicherlich im Vergleich zu den hohen Herausforderungen im medizinischen Bereich eher klein ist, leisten und gemeinsam mit unseren Mitarbeitern ein Stückchen zur Bewältigung der Aufgaben beitragen“, erklärt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH

 




Taskforce bestätigt Funktionsfähigkeit

Die speziell eingerichtete Covid-19-Taskforce kam am Donnerstag morgen erstmals am Hafen Antwerpen zusammen. Hier wurde erneut bekräftigt, dass der Hafen zur wesentlichen nationalen Infrastruktur Belgiens zählt und für die Versorgung des Landes sowie weiter Teile Europas von entscheidender Bedeutung ist. Der Hafen Antwerpen bleibt dank der täglichen Leistungen und des Engagements aller Mitarbeiter zu 100 Prozent funktionsfähig.

Auf dem Einsatztreffen wurden zudem Schwerpunkte definiert sowie ein “Hafenmonitor” eingeführt. Mit dessen Hilfe können Störungen und kritische Situationen im täglichen Betrieb schnell erkannt und zusätzlich notwendige Maßnahmen ergriffen werden.

Alle wichtigen Bereiche des Hafens und der Hafenbehörde haben an der ersten Sitzung der Taskforce teilgenommen. Sie betrachten die Aufrechterhaltung des Hafenbetriebs und damit der Versorgung Belgiens und Europas als gemeinsame Priorität und haben ihre volle Unterstützung zugesagt. Während des Treffens konnten sich die Anwesenden anhand des neu eingerichteten Hafenmonitors einen Überblick über die aktuelle Situation verschaffen.

Die Taskforce ist multidisziplinär und grenzüberschreitend. Um ein vollständiges Bild der Hafenaktivitäten zu erhalten, sind alle Bereiche innerhalb der gesamten Hafenorganisation beteiligt. Teilnehmer sind der Hafen Antwerpen, Alfaport-Voka, ASV, Cepa, ESPO, Essenscia, die Antwerpener Feuerwehr, die Antwerpener Schifffahrtspolizei, die Agentschap voor Maritieme Dienstverlening en Kust (MDK; Agentur für maritime Dienstleistungen und Küste), die Flämische Wasserstraßenverwaltung, der belgische Zoll sowie das Kabinett der flämischen Mobilitätsministerin Lydia Peeters (Open Vld; dt.: Flämische Liberale und Demokraten). Auch die niederländische Infrastruktur- und Wasserbaubehörde “Rijkswaterstaat” ist hier aufgrund der Erreichbarkeit Antwerpens über die Schelde vertreten.

Der Hafen Antwerpen ist operationell und es gibt aktuell keine unüberbrückbaren Probleme im Betrieb. Der Umschlag an den Terminals läuft normal, es steht ausreichend Personal für den Umschlag bereit und die An- und Abfahrten der Fahrer erfolgen ohne größere Verzögerung. Die Taskforce hat jedoch eine Reihe von Punkten definiert, die kontinuierlich überwacht werden:

  • Unterschiedliche Herangehensweise in Belgien und den Niederlanden: Sowohl Belgier als auch Flamen sind als Lotsen tätig. Während der niederländische Ansatz auf kontrollierter Kontamination basiert, ist die flämische Herangehensweise weitaus restriktiver. Sowohl der Hafen Antwerpen als auch die MDK arbeiten daher an einem Ansatz, bei dem die unterschiedlichen Arten von Maßnahmen nicht mehr im Widerspruch zueinander stehen.
  • Personalbestand: Aktuell ist hier alles unter Kontrolle. Die Verfügbarkeit und das Engagement der Mitarbeiter sind für das reibungslose Funktionieren aller Hafendienste von wesentlicher Bedeutung. Aktuell werden für eventuell höhere Krankenstände Ausweichszenarien erarbeitet, um die Leistungserbringung auch weiterhin zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang bedankt sich die Taskforce bei allen, die den Hafen am Laufen halten, ausdrücklich für ihr Engagement.

Diese bereits vorhandenen Regelungen und Maßnahmen wurden erneut bestätigt:

  • Grundlegende präventive Hygienemaßnahmen
  • Bereitstellung ausreichender Reinigungsmittel in den Anlagen
  • Möglichst weitreichender Austausch von Dokumenten auf digitalem Weg, um den direkten menschlichen Kontakt weitestgehend zu minimieren
  • Die Besatzungen der Schiffe und das Personal am Kai werden hauptsächlich per Fernkommunikation (per Funk, Telefon) kommunizieren
  • So weit wie möglich Einhaltung der Regeln der sozialen Distanzierung und Einhaltung eines Abstands von 1,5 Metern zwischen einzelnen Personen

Es wurde beschlossen, dass aktuell keine neuen Maßnahmen eingeführt werden.

Im Hafen Antwerpen ist derzeit noch kein Rückgang der Warenströme zu verzeichnen. Es wird jedoch erwartet, dass in den kommenden Tagen und Wochen aufgrund des Corona-Ausbruchs weniger Schiffe Antwerpen anlaufen werden. So werden beispielsweise aus Asien 15 große Containerschiffe weniger ankommen, was einem Minus von rund 115.000 TEU im Verkehr von und nach China entspricht.

Die Logistikkette funktioniert normal und bewältigt die aktuellen Bedarfsspitzen des Marktes gut. So ist die Nachfrage nach Nahrungsmitteln allgemein sowie nach gesunden Lebensmitteln wie Bananen im Speziellen gestiegen, was zu einer Zunahme des Angebots dieser Produkte geführt hat. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, die europäischen Grenzen auch weiterhin für alle Formen des Güterverkehrs zu öffnen. Der Hafen Antwerpen wird diese Situation kontinuierlich beobachten und weiterhin auf die Anforderungen der Logistikakteure und Terminals reagieren.

Die Covid-19-Taskforce des Hafens Antwerpen wird sich wöchentlich treffen. Bei Bedarf wird die Frequenz entsprechend erhöht.

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen

 

 

 

 




Hafen Antwerpen nach wie vor offen

Der Hafen Antwerpen hat am Mittwoch, 18. März, bestätigt, dass der gesamte Hafen auch in der aktuell schwierigen Zeit voll funktionsfähig ist und auch zukünftig bleiben wird. Im belgischen Ministerialerlass zu den Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus wird der Hafen als „wesentliche nationale Infrastruktur“ eingestuft. Demzufolge müssen die Logistikketten gewährleistet und die Versorgung Belgiens und weiter Teile Europas über Antwerpen aufrechterhalten werden.

Die wichtigsten Güter wie Lebensmittel, Brennstoffe und andere Verbrauchsgüter sowie Rohstoffe, die benötigt werden, um den Betrieb anderer Unternehmen aufrechtzuerhalten, werden auch in den kommenden Wochen und Monaten über den Hafen Antwerpen laufen. Die Antwerp Port Authority betont, dass die Hafengemeinschaft mit Hilfe ihrer Mitarbeiter alles Notwendige unternehmen wird, um die Lieferketten aufrechtzuerhalten und so die Kontinuität der Versorgung in Europa zu gewährleisten.

Um den ordnungsgemäßen Betrieb des Hafens abzusichern, wurde eine multidisziplinäre grenzüberschreitende Task Force eingesetzt. Sie prüft kontinuierlich, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, und hält alle Beteiligten im Hafen darüber auf dem Laufenden.

Alle Beschäftigten im Hafen, die zur Ausübung ihrer Arbeit nicht zwingend vor Ort sein müssen, wurden von der belgischen Regierung inzwischen zu Telearbeit und Home Office aufgerufen. Der Hafen Antwerpen bittet alle betroffenen Mitarbeiter, sich an diese Maßnahme zu halten. Für diejenigen Arbeitnehmer im Hafen, deren Tätigkeit Präsenz vor Ort erfordert, werden zusätzliche Maßnahmen im Rahmen der „sozialen Distanzierung“ vorgeschrieben. Dazu gehören die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern sowie die Regeln zur guten Handhygiene. Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter angewiesen, bei geringsten Anzeichen von Krankheit zu Hause zu bleiben und einen Arzt zu konsultieren.

Geschäftsräume und Läden im Hafengebiet bleiben wie im übrigen Land bis auf weiteres geschlossen. Die wesentlichen Infrastrukturen wie Tankstellen sind jedoch weiterhin offen. Auch die Treibstofflieferanten werden tätig bleiben und die Tankstellen wie gewohnt beliefern. Auf diese Weise werden die Logistikketten für die Waren, die vom und zum Hafen transportiert werden, weiterhin gewährleistet.

Die Antwerp Port Authority appelliert an alle Mitarbeiter im Hafengebiet, die getroffenen Regelungen gewissenhaft zu befolgen: Außergewöhnliche Umstände machen außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich. Der Dank Antwerpens gilt allen Menschen, die dazu beitragen, den Hafen in dieser schwierigen Zeit operationell am Laufen zu halten. Gemeinsam werde man dazu beitragen, diese Krise zu überwinden.

Weitere Informationen gibt es  hier auf Niederländisch

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen

 




Güterschifffahrt funktioniert derzeit noch reibungslos

Die Corona-Virus-Pandemie hat zurzeit noch keinen direkt messbaren Einfluss auf den Gütertransport per Binnenschiff. Einschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein Thema.

Zunehmende Probleme bereiten der Branche jedoch die strengen Einreise- und Quarantänebestimmungen der europäischen Nachbarländer, wie etwa in Tschechien, Ungarn, Polen oder der Slowakei: Auf zahlreichen Binnenschiffen ist internationales nautisches Personal im Einsatz. Schiffsbesatzungen, die während ihrer Freischicht in ihr Heimatland reisen, laufen Gefahr, keine Ausreisegenehmigung mehr zu erhalten oder bei der Einreise in eine 14tägige Quarantäne zu geraten.

BDB-Präsident Martin Staats (MSG) erklärt hierzu: „Wir werden in den kommenden Tagen massive Probleme bekommen, die Schiffe in Fahrt zu halten, weil uns schlicht das Personal für den Schiffsbetrieb fehlt. Das kann gravierende Auswirkungen auf die Rohstoffversorgung für die Großindustrie und damit auf den Wirtschaftsstandort Deutschland haben. Wir richten den dringenden Appell an die Bundesregierung, sich gemeinsam mit uns auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass das Schiffsbesatzungspersonal in den Nachbarstaaten eine uneingeschränkte Reisefreiheit erhält. Nach uns vorliegenden Informationen stehen zahlreiche Regelungen der EU-Nachbarstaaten nicht im Einklang mit den Leitlinien zur Freizügigkeit im Güterverkehr, die die EU-Kommission am 16. März 2020 vorgestellt hat.“

Um die Schifffahrt und damit die Versorgungssicherheit in den kommenden Wochen und Monaten tatsächlich aufrecht erhalten zu können, plädiert der BDB außerdem – analog zum BGL für den Straßengüterverkehr – für mehr Flexibilität im Umgang mit nationalen und europäischen Arbeitszeitbestimmungen in der Binnenschifffahrt. Für Binnenschiffer, die krisenbedingt keine Weiterbildungs- beziehungsweise Schulungsmaßnahmen durchführen können, zum Beispiel für ADN oder Patente, sollten außerdem unbürokratisch Fristverlängerungen gewährt werden.

Dramatische Auswirkungen hat der COVID-19-Pandemie bereits jetzt auf die Fahrgastschifffahrt in Deutschland: Die Tagesausflugsschifffahrt leidet in den Tourismuszentren unter einem massiven Schwund an Fahrgästen, nachdem das Tourismusgeschäft in Metropolen wie Berlin staatlich angeordnet zum Erliegen gebracht wurde. Bereits gebuchte Charterfahrten werden bis in die Sommermonate hinein storniert. Auch die Flusskreuzfahrt hat eine Welle von Stornierungen entgegennehmen müssen. Der Saisonstart wurde deshalb auf Anfang Mai 2020 verschoben. Neben den hohen finanziellen Verlusten und Risiken sind auch Mitarbeiter auf den Schiffen verunsichert. Die Auswirkungen sind für die Unternehmen und deren Mitarbeiter daher schlicht als „katastrophal“ zu bezeichnen. Auch die Fähren in Deutschland verzeichnen derzeit ein Transport-Minus von bis zu 50 Prozent.

Quelle: BDB, Foto: NDH