Binnenschifffahrt konnte verlorene Mengen teils aufholen

Rund 205,1 Mio. t Güter wurden 2019 auf den deutschen Flüssen und Kanälen befördert. Dies bedeutet ein Plus von 3,6 % gegenüber dem Vorjahr. 2018 waren die Mengen aufgrund des extremen Niedrigwassers um rund 11 % auf 197,9 Mio. t zurückgegangen. Auch die Verkehrsleistung hat um 8,6 % wieder deutlich zugenommen und lag 2019 bei rund 50,9 Mrd. Tonnenkilometern. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) stellt fest, dass es dem Gewerbe damit gelungen ist, zumindest einen Teil der aufgrund der außergewöhnlichen Umstände des „Niedrigwasserjahrs 2018“ verlorenen Tonnage direkt im Folgejahr wieder zu kompensieren.

Betrachtet man das Jahresergebnis hinsichtlich der Art der Verkehre, wird deutlich, dass sowohl der Verkehr innerhalb Deutschlands (rund 53 Mio. t; + 1,7 %) als auch der Versand in das Ausland (48,9 Mio. t; + 10,5 %), der Empfang aus dem Ausland (90,5 Mio. t; + 0,3 %) sowie der Durchgangsverkehr (11,4 Mio. t; + 12,0 %) gegenüber 2018 zulegen konnten.

Hinsichtlich der beförderten Güterabteilungen sind folgende prozentuale Zu- und Abnahmen im Jahr 2019 im Vergleich mit dem Jahr 2018 besonders erwähnenswert:

  • Kokerei und Mineralölerzeugnisse: + 15,8 % (38,1 Mio. t)
  • Maschinen, Ausrüstungen, langlebige Konsumgüter: + 15,6 % (2,5 Mio. t)
  • Konsumgüter zum kurzfristigen Verbrauch, Holzwaren: + 7,3 % (11,1 Mio. t)
  • Chemische Erzeugnisse, Mineralerzeugnisse: + 4,2 % (25,1 Mio. t)
  • Kohle, rohes Erdöl und Erdgas: – 11,1 % (23,3 Mio. t)
  • Metalle und Metallerzeugnisse: – 3,5 % (10,1 Mio. t).

Verluste musste im Jahr 2019 jedoch auch der Containerverkehr verzeichnen. Er sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 % auf 2,27 Mio. TEU.

Der BDB schließt sich der Bewertung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) an, dass 2019 die Folgen der langanhaltenden Niedrigwasserperiode des Jahres 2018 noch nachwirkten. Ein Teil der in dieser Phase erfolgten Verlagerung auf andere Verkehrsträger ist noch nicht wieder auf die Wasserstraße zurückgekehrt, u.a. infolge längerfristig geschlossener Verträge zur Frachtübernahme, z.B. durch die Schiene. „Dieser Effekt hat sich auch im 2. Halbjahr 2019 noch fortgesetzt. Allerdings ist auch nicht zu übersehen, dass die Mengenrückgänge, etwa im Kohletransport, bereits Auswirkungen des Energiewandels in Deutschland sind und die Konjunktur sich insgesamt abgekühlt hat“, erklärt BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.

Quelle und Foto: BDB, über die deutschen Wasserstraßen wurden 2019 rund 205,1 Mio. t Güter transportiert.

 

 

 




Hamburger Hafen bleibt gut angebunden

Von zahlreichen Linienreedereien sind in den vergangenen Tagen Informationen über temporäre Fahrplanänderungen in den Markt gegeben worden. So informierten zum Beispiel die Allianzen 2M (Maersk, MSC) und THE (Hapag-Lloyd, Yang Ming, ONE, HMM) ihre Kunden darüber, dass Abfahrten im Ost-West-Verkehr gestrichen werden. Die Allianz 2M setzt zwei Asien-Europa-Dienste im zweiten Quartal vollständig aus. Der Hamburger Hafen ist von dieser Maßnahme, die nur die Liniendienste AE-2/Swan und AE-20/Dragon berührt, nicht betroffen.

In Hamburg werden nur drei Abfahrten des verbliebenen Asiendienstes AE-7/Condor der 2M für einen Zeitraum von fünf Wochen ausgesetzt. Den Kunden steht als Alternative für Verladungen in diesem Zeitraum bis Anfang Mai ein Asiendienst zur Verfügung, der den Hamburger Hafen in dieser besonderen Lage bei entsprechender Nachfrage außerplanmäßig anläuft.

Die Allianz THE streicht Abfahrten in diversen Fahrtgebieten. So werden zwischen Asien und Nordeuropa sieben von 25 Abfahrten ausgesetzt. Im Transatlantik-Containerverkehr sind es vier Abfahrten. Bei alle Fahrplananpassungen stehen den Kunden alternative Routen mit direkter Anbindung an den Hamburger Hafen zur Verfügung. Auch von der Ocean Alliance (CMA CGM, Cosco, OOCL, Evergreen) erwarten Experten der maritimen Branche, dass ähnliche Fahrplanänderungen mit zeitlicher Befristung in Kürze folgen werden. An den Fahrplänen der Carrier ist bereits erkennbar, dass von Anfang April bis Mitte Mai ein Drittel der Abfahrten im Asien-Verkehr ausfallen wird.

Bekannt wurde auch, dass im Containerverkehr mit Indien zwei Gemeinschaftsdienste ihre Fahrpläne anpassen. Die an den Diensten IEX/IP-3/IO-3 und IOS/EPIC-2/IP-2/EPI-2/IPAK-2/IP-2 beteiligten Reedereien haben zwei bzw. drei Abfahrten ausgesetzt. Zu diesen Reedereien gehören unter anderem CMA CGM, Cosco, Hapag-Lloyd, OOCL, ONE und Yang Ming. Auch hier können Verlader für ihre Importe und Exporte auf unverändert Hamburg anlaufende Liniendienste ausweichen.

„Die zeitlich begrenzten Fahrplanänderungen der Container-Reedereien sind im Zusammenhang mit den weltweit durch die Coronakrise festzustellenden wirtschaftlichen Auswirkungen eine nachvollziehbare Reaktion auf verringerte Transportvolumen im Markt. Die Reedereien passen ihre Transportkapazitäten der schwächeren Nachfrage sehr flexibel an. Ein Rückgang bei der Anzahl Hamburg anlaufender Containerschiffe wird auch zu einem temporären Rückgang beim Containerumschlag in Deutschlands größtem Hafen führen. Mit der Wiederaufnahme der Industrieproduktion in China werden wir im dritten Quartal auch aller Voraussicht nach wieder mehr Schiffe und mehr Ladung im Hafen sehen“, sagt Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.

Egloff geht davon aus, dass Verlader in Hamburg mit dem weiterhin großen Angebot an weltweiten Liniendiensten gut versorgt sind. Die Aussetzung von Abfahrten einiger Dienste trifft auch alle anderen Häfen. Hamburg bietet den Kunden im In- und Ausland alternative Liniendienste an und der hohe Bahnanteil im Hinterlandverkehr sorgt für Sicherheit der weiteren Transportwege zu den Industriekunden und Verbrauchern.  „Die Bahnverbindungen laufen weiterhin störungsfrei und haben an den Grenzen kaum Probleme“, so Egloff. Egloff weist auch darauf hin, dass die Fahrplananpassungen der bedeutenden Linienreedereien in der Containerfahrt sich auch auf die Feederdienste im europäischen Zubringer- und Verteilerverkehr auswirken. Die Feeder- und Shortsea-Reedereien passen ihre Kapazitäten an die temporären Fahrplanänderungen an oder verkleinern ihre Flotten. Maritime Experten erwarten im Zeitraum März bis Mai einen Rückgang der Containertransporte im innereuropäischen Verkehr von 8 Prozent.

Quelle: HHM, Foto: © HHM / Achim Multhaupt, Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.

 

 

 




25 Jahre Weserport

Der Bremer Seehafendienstleister Weserport blickt am 4. April 2020 auf ein Vierteljahrhundert Unternehmensgeschichte zurück. Gegründet wurde Weserport 1995 als Joint Venture der Rhenus Gruppe, Stute Verkehr sowie der Stahlwerke Bremen. Heute wird das Unternehmen von Rhenus und ArcelorMittal Bremen geführt. Innerhalb der vergangenen 25 Jahre schlug der Hafenlogistiker rund 195 Millionen Tonnen Seegüter um.

Weserport betreibt in den Bremer Industriehäfen auf einer Betriebsfläche von über 330.000 Quadratmetern vier Terminals, die mit insgesamt acht Kränen ausgestattet sind und sich auch für schwere Lasten von bis zu 100 Tonnen pro Quadratmeter eignen. Die Industriehäfen sind sowohl über die Unter- und Außenweser als auch per Autobahn und Schiene zu erreichen. An der fast zwei Kilometer langen Kaje können Schiffe mit einem Tiefgang bis 10,50 Meter abgefertigt werden.

„In den vergangenen Jahren haben wir die Hafenanlagen mit hohen Investitionen ertüchtigt und konnten uns so zum umschlagstärksten Hafendienstleister in den Stadtbremischen Häfen entwickeln. Um weiterhin erfolgreich zu bleiben, müssen wir sehr wandlungsfähig sein. Derzeit liegt unser Augenmerk vor allem auf der digitalen Anbindung der Kunden und satellitengestützten Steuerung unserer Abläufe“, berichtet Weserport-Geschäftsführer Heiner Delicat.

ArcelorMittal ist nicht nur Anteilseigner, sondern auch größter Kunde von Weserport: „Bereits seit 25 Jahren wickelt Weserport die gesamte Hafenlogistik am Standort für ArcelorMittal Bremen erfolgreich ab. In einem durch Veränderungen und Herausforderungen geprägtem Umfeld zählen wir auch weiterhin auf das Know-how und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Dienstleisters und wünschen zum Jubiläum alles Gute“, sagt Reiner Blaschek, Vorstandsvorsitzender der ArcelorMittal Bremen.

Auch für viele weitere Unternehmen im Massen- und Stückgutbereich ist Weserport tätig. Neben Stahl, Erz und Kohle werden auch Bauteile für Windkraft- und Industrieanlagen sowie Schüttgüter aller Art verladen und gelagert. Seit 2018 ist Weserport zudem geprüfter Entsorgungsfachbetrieb. Darüber hinaus ist der Seehafendienstleister nach AEO (Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter), GMP+ (Gute Herstellungspraxis),  ISO 9001 (Qualität), ISO 50001 (Energie) sowie ISO 45001 (Arbeitssicherheit) zertifiziert.

Die Weserport GmbH ist ein Joint Venture der Rhenus Gruppe und der ArcelorMittal Bremen GmbH. Der neutrale Seehafendienstleister schlug 2019 an den vier Terminals des Unternehmens 7 Millionen Tonnen Seegüter um. Die Rhenus Gruppe ist einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 5,5 Milliarden Euro. 33.000 Beschäftigte der Rhenus sind an 750 Standorten vertreten.

 Quelle und Foto: Weserport GmbH.

 

 

 

 




Entgleisung auf der Rheintalstrecke bei Auggen

An einer Brückenbaustelle der Rheintalbahn im südbadischen Auggen bei Müllheim hat sich am Donnerstagabend ein Betonteil gelöst und ist auf die Gleise gefallen, wodurch es zu einer schweren Zugkollision gekommen ist.


Laut vorliegenden Informationen bleibt die Rheintalstrecke zwischen Basel und Freiburg im Breisgau bis voraussichtlich kommenden Montagabend gesperrt, so dass es aktuell zu starken Verzögerungen im Betriebsablauf kommt.

Das gesamte TFG Transfracht Team arbeitet mit Hochdruck daran, die Verzögerungen für Ihre Verkehre so gering wie möglich zu halten und wird Sie über betroffene Sendungen informieren.

Sobald uns nähere Informationen vorliegen, werden wir Sie umgehend in Kenntnis setzen.

Wir möchten Sie an dieser Stelle darauf hinweisen, dass das Erreichen der Gestellungstermine sowie die Schiffsladeschlüsse nicht mehr garantiert werden können. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir für sämtliche hieraus resultierenden Mehrkosten keine Haftung übernehmen.

Bei Fragen und für weitere Informationen stehen Ihnen unsere Mitarbeiter im Customer Service sowie Ihre Kundenbetreuer gern zur Verfügung.

Quelle und Grafik: TFG Transfracht GmbH