RheinCargo zieht erste Bilanz der Corona-Krise

Das Corona-Virus dominiert zurzeit die Nachrichten, wirkt sich drastisch auf den Alltag aus und stellt Unternehmen vor bislang nicht gekannte Probleme. Die RheinCargo hat sich in dieser Situation stabil aufgestellt, wie eine erste interne Bilanz in der Krise zeigt. So kann der Transport- und Logistik-Dienstleister weiterhin dazu beitragen, die Versorgung der Bevölkerung, des Handels und der Industrie sicher zu stellen.

„Für uns gibt es während der Pandemie zwei wichtige Handlungsfelder: Der Schutz unserer Mitarbeiter und die Sicherung unseres Betriebes stehen ganz klar an erster Stelle“, erklären die beiden RheinCargo-Geschäftsführer Wolfgang Birlin und Jan Sönke Eckel. So wurden für die Angestellten unbürokratisch weitere Homeoffice-Möglichkeiten geschaffen, um das vorgeschriebene Abstandsgebot umzusetzen und die Büro-Situation zu entspannen, dazu Schichteinteilungen geändert und Übergabeprozesse neu geregelt. Auch Arbeitsstationen mit Kundenkontakt wurden im Hinblick auf mögliche Ansteckungsrisiken baulich optimiert. All das trägt dazu bei, dass die RheinCargo als systemrelevante Einheit zur Versorgung von Menschen und  Unternehmen weiter funktionieren kann.

Nach drei Wochen „Shutdown“ wurden in den operativen Bereichen der RheinCargo erste Schlussfolgerungen gezogen. So läuft im Bereich Hafen das konventionelle Geschäft derzeit noch auf konstantem Niveau. Besonders der Umschlag von Agrarprodukten, Nahrungsmitteln und Baustoffen ist stabil. Problematisch verhält es sich dagegen im Automotive-Sektor, da die Produktion von Fahrzeugen in Europa flächendeckend ausgesetzt wurde. In den Segmenten Chemie und Mineralöl ist die Lage uneinheitlich. Die Beförderung von Diesel und Heizöl wurde bis jetzt stark nachgefragt, Superbenzin ging dagegen schon zurück. Beim Kombinierten Verkehr und im Container-Geschäft ist die Lage angespannt. Gründe dafür sind die Produktionsstopps in Ländern wie Italien oder Spanien sowie der wochenlange Produktionsausfall in China, der sich jetzt zeitverzögert bemerkbar macht. Das komplette Einfrieren des Einzelhandels abseits der Supermärkte hierzulande verstärkte die negativen Effekte noch.

Im RheinCargo-Bereich Güterbahn gestalten sich die Trends ähnlich wie in den Häfen. Die Regionalverkehre sind zuletzt zwar noch überwiegend gut gelaufen, gegenwärtig lässt die Nachfrage aber nach. Bei den Fernverkehren sind leider ebenfalls deutliche Nachfragerückgänge zu verzeichnen.
„Wir können und dürfen die Lage nicht beschönigen: Diese Krise stellt uns vor extreme Herausforderungen. Auch müssen unsere Entscheidungen und Maßnahmen immer der jeweiligen Situation angepasst werden. Aber unser Unternehmen ist so stark aufgestellt, den widrigen Umständen zu trotzen“, sind Wolfgang Birlin und Jan Sönke Eckel optimistisch.

Quelle und Foto: RheinCargo

 




Hamburg macht Unterschiede aus

Im Bereich der Repräsentanz West von Hafen Hamburg Marketing (HHM) zeigen sich die Auswirkungen der Coronakrise in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark. Das Containerterminal Dortmund zeigt sich noch positiver und gibt steigende Buchungen im Import und Export an. Große regionale Produzenten haben ab der Kalenderwoche 16 schon wieder verstärkt Ware angekündigt. Auch die Tatsache, dass die Reeder Leerequipment nach Dortmund positionieren, ist ein guter Indikator. Somit kommen die ersten Effekte der wieder anlaufenden Industrie in China im Ruhrgebiet an.  Die Zugverbindung, die Dortmund mit Hamburg verbindet, ist auf fünf Abfahrten reduziert, welche aber voll ausgelastet sind.


Das CTS in Köln sieht eindeutig positive Import-Signale. Der Export hingegen ist wie vielerorts völlig unklar. Die lokalen Unternehmen wollen sich kaum festlegen. Sollten Import-Container durch geschlossene Unternehmen nicht abgenommen werden können, verfügt man in Köln über notwendige Stellplätze, die als Puffer genutzt werden können. Der Hamburg-Köln-Zug läuft in dieser Woche nur mit zwei Umläufen. Danach soll gemäß Planung wieder auf drei Abfahrten erhöht werden.

Am Terminal in Minden sind dagegen starke Buchungsrückgänge zu verzeichnen. Große Verlader haben bereits ihre Produktion einstellen müssen. Importeffekte sind derzeit noch nicht abzusehen. Jedoch erhält das Terminal vermehrt Anfragen nach Pufferlager-Optionen. Hier wäre eine Aufnahme von bis zu 300 Vollcontainern kein Problem. Der Standort ist für ansteigende Volumen bestens gewappnet.

Der Hafen Hannover sieht sich ebenfalls mit einer stark herunterfahrenden Industrie konfrontiert. Importverantwortliche der produzierenden Unternehmen locken aber bereits mit ersten größeren Mengen, die in Aussicht gestellt werden. Ansonsten funktioniert der Import im Hinterlandverkehr weiterhin gut. Der Liniendienst in der Binnenschifffahrt musste zwar von vier auf 2,5 Abfahrten reduziert werden, ist aber sehr flexibel, um auf Unregelmäßigkeiten gut zu reagieren. Das Trucking ist im Nahbereich auch noch sehr stabil.

Der Terminalbetreiber am Standort Bönen hat verstärkte Anfragen zur Zwischenlagerung. Die regionalen Verlader melden bis zum Stichtag 20. April noch mit ihren eigenen Lagerkapazitäten handlungsfähig zu bleiben. Das KV-Angebot mit nordgehenden Verkehren wurde bis dato nicht verringert.

Die Betreiber des KV-Terminals in Warstein beschreiben einen Rückgang der Exporte. Daher wurde das Zugangebot nach Hamburg auf aktuell nur eine wöchentliche Abfahrt angepasst. Die Prognose verzeichnet aber einen leichten Anstieg nach oben.

In Summe kann man sagen, dass es bei den westlichen Terminalstandorten eine dezent positive Stimmung gibt, mit einem blassen Licht am Ende des Tunnels. Dies bezieht sich vorrangig auf den Importweg. Die Systeme der Hinterlandverkehre laufen zwar reduziert, aber sehr stabil. Die Equipmentverfügbarkeit ist gegeben, ebenso wie die Möglichkeit der Zwischenlagerung in Pufferlagern. Alle Betreiber stellen deutlich heraus, dass man für kommende Mengenentwicklungen nach oben gut vorbereitet ist.

Quelle und Foto: HHM

 

 




Baubeginn eines innovativen Schulschiffs

Concordia Damen wird die AB INITIO bauen. Die Werft hat einen unverwechselbaren und gleichzeitig markanten Entwurf kreiert und entspricht zudem dem ausdrücklichen Wunsch der STC Group – dem Bildungs- und Wissensinstitut für Schifffahrt, Transport und Hafenwirtschaft –  ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Schiff zu entwickeln.

Jan Kweekel, Vorstandsmitglied der STC Group: „Wir fühlen uns geehrt, dass die renommierte Concordia Damen-Werft großes Interesse daran hat, mit uns dieses anspruchsvolle Projekt in Angriff zu nehmen. Gemeinsam arbeiten wir fortan am Bau eines zukunftsfähigen und hochmodernen Schulschiffes. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen dem Bildungswesen und dem maritimen Sektor. Die AB INITIO wird die Visitenkarte der Schule und des maritimen Clusters sein.“

Das Team von Concordia Damen freut sich auf den Bau der AB INITIO. Tim van Berchum von Concordia Damen äußert sich folgendermaßen dazu: „Es verspricht ein einzigartiges und multifunktionales Schulschiff zu werden, das auch mit den neuesten im maritimen Bereich verfügbaren Techniken ausgestattet wird. Wir freuen uns über die Partnerschaft mit der STC Group und danken den Beteiligten sehr für ihr Vertrauen. Auf eine gute Zusammenarbeit und auf das Schulschiff der Zukunft!“

Die kommenden Monate werden dazu genutzt, aus dem Konzept ein Leistungsverzeichnis zu entwickeln, in dem alles klar festgelegt ist. Die AB INITIO wird voraussichtlich 2022 in Betrieb genommen. Das Schiff wird eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Schülern des mittleren berufsvorbereitenden Sekundarunterrichts (vmbo) und Teilnehmern der mittleren berufsbildenden Schule (mbo) sowie von Studenten der Fachholschule (hbo) spielen, die eine maritime Ausbildung bei der STC-Group absolvieren.

Die STC Group ist die Bildungs- und Wissenseinrichtung für die Schifffahrt, den Transport und die Hafenindustrie und bietet Unterricht auf berufsbildender Sekundarstufenebene, auf berufsbildender Fachschulebene sowie auf Fachhochschul- und Masterniveau an. Darüber hinaus bietet die STC Group Erwachsenenbildung und angewandte Forschung an. Die Organisation ist international tätig und verfügt über Standorte im In- und Ausland. Der Hauptsitz befindet sich im Rotterdamer Hafen.

Quelle und Grafik: STC Group