Logistik ganz oben auf der Agenda

In der Corona-Krise wird sichtbar, was schon seit 13 Jahren die Botschaft des Aktionstages „Tag der Logistik“ ist: Logistik und Supply Chain-Management sind systemrelevant und sichern die Versorgung unserer Gesellschaft. Während sonst in ganz Deutschland und vielen anderen Ländern Unternehmen die Türen ihrer Betriebe geöffnet haben, um der breiten Öffentlichkeit einen Einblick zu gewähren, wurde der Aktionstag dieses Jahr vollständig ins Netz verlegt.

75 virtuelle Veranstaltungen waren im Angebot, außerdem gab es Videos, Stories und Hashtag-Kampagnen in den sozialen Netzwerken. Über alle Social Media-Plattformen erreichte gestern der Hashtag #tagderlogistik rund 800.000 Menschen. Allein die Tweets des Accounts @tagderlogistik wurden in den Timelines von 5.000 Menschen angezeigt. Die Interaktionsquote lag bei 3,7 Prozent. Immer wieder tauchte #tagderlogistik in den Twitter-Trends für Deutschland auf, den beliebtesten Themen bei Twitter.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger nutzten den Tag der Logistik, um die Aktion „Logistik hilft“ offiziell zu starten, unter anderem per Live-Stream aus dem Rhenus Logistics Center Großbeeren bei Berlin. Schon im Morgenmagazin der ARD war Scheuer zum Thema zu Gast. Ziel der Aktion ist es, die Situation für Lkw-Fahrer an Rampen, Grenzen und auf den Rasthöfen zu verbessern. Bilger trat zudem in der Internet-Live-Sendung „Fernfahrer TV“ auf und diskutierte über Video-Chat mit drei Fahrern und einem Unternehmer.

Bei den meisten Events wurde auch das veränderte Image, der neue, positive Blick der Öffentlichkeit auf die Logistik deutlich. In einem Video-Podcast von Amazon mit vier Paketzustellern der „letzten Meile“ sagte einer der Teilnehmer: „Man fühlt sich auch besser. Ich komme nun nach Hause und habe das Gefühl etwas Wichtiges getan zu haben.“ Weitere Highlights unter den vielen spannenden Online-Events waren Facebook- bzw. Instagram-Stories von Auszubildenden der Logistikdienstleistungsunternehmen BLG Logistics und F.W. Neukirch. Virtuelle Rundgänge beim FIR an der RWTH Aachen und durch das Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik in Dortmund zeigten Beispiele aus der der Logistikforschung.

„Wir freuen uns, dass viele Unternehmen und Institute diesen neuen, digitalen Weg mutig mitgegangen sind und ihr Angebot so kurzfristig auf virtuelle Veranstaltungen umgestellt haben. So konnten wir gemeinsam auch in diesem Jahr Logistik und Supply Chain-Management ihre verdiente Bühne geben, trotz Corona. Dafür danken wir ganz herzlich allen, die mitgemacht haben“, sagt Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender des Vorstands der BVL. Wimmer selbst hielt am Nachmittag bei der Online-Konferenz des Hellenic Institute for Logistics Management einen Fachvortrag zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Logistik in Europa.

Tatsächlich war es für viele engagierte Unternehmen und Organisationen eine Premiere, sie nutzten die Gelegenheit mutig, um erstmalig mit Formaten wie einem Webinar, einer Videokonferenz oder einer Facebook-Watch-Party mit der breiten Öffentlichkeit zu interagieren.

Für den nächsten Tag der Logistik wünscht sich die Initiatorin BVL eine Mischung aus realen Unternehmensbesuchen und virtuellen Angeboten. Termin dafür ist der 15. April 2021.

Quelle und Foto: BVL, der parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger trat in der Internet-Live-Sendung „Fernfahrer TV“ auf und diskutierte über Video-Chat mit drei Fahrern und einem Unternehmer.

 

 

 




Es gibt viel zu tun – gemeinsam wird etwas bewegt

Mit #Logistikhilft wurde eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI), des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, DocStop/SaniStop, des Fraunhofer IML, der Logistics Alliance Germany sowie einer Vielzahl an Partnern und Unterstützern aus der Transportlogistik und der Nutzfahrzeugindustrie gestartet. Das Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen, so dass akuten Missständen in der Transport- und Logistikkette schnell und unbürokratisch begegnet werden kann.

Unabdingbare Voraussetzung für eine funktionierende Transport- und Logistikwirtschaft sind auch faire und angemessene Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer, wie zum Beispiel eine flächendeckende Versorgung mit ausreichend sanitären Einrichtungen. Die Schwierigkeit in Zeiten von Covid-19, problemlos WCs und/oder Duschen zum Beispiel an Be- und Entladestellen, Parkplätzen, Rastanlagen und Logistikzentren nutzen zu können, wird mit einem ersten Projekt angegangen. Ziel ist es, bestehende sanitäre Anlagen für das Fahrpersonal zugänglich machen und, wo dies nicht möglich ist, zusätzlich Dusch- und WC-Container zu stellen.

Der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und sein Parlamentarischer Staatssekretär Steffen Bilger haben hierfür die Inbetriebnahme der ersten zwei Sanitärcontainer begleitet. Als erste Standorte wurden Großbeeren (Industriegebiet südlich von Berlin) sowie ein Parkplatz an der BAB A8 im Raum Stuttgart ausgewählt. Das BMVI wird auch auf rund 20 unbewirtschafteten Rastanlagen an den Bundesfernstraßen zusätzlich Duschcontainer aufstellen lassen.

Die gute unbürokratische und schnelle Zusammenarbeit aller Partner in diesen überaus schwierigen Zeiten hat den kurzfristigen Start der Initiative überhaupt ermöglicht. Deswegen bedanken wir uns beim BMVI und den Unternehmen, die #Logistikhilft und hier insbesondere die Sofortmaßnahmen für Sanitäranlagen durch ihre finanzielle Unterstützung so zeitnah möglich gemacht haben:
·       BPW Bergische Achsen Kommanditgesellschaft
·       Fahrzeugwerk Bernard KRONE GmbH & Co. KG
·       Große-Vehne Speditions GmbH
·       Kässbohrer Sales GmbH
·       KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG
·       Losberger Modular Systems GmbH
·       MOSOLF SE & Co. KG
·       Schmitz Cargobull AG
·       SVG Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr eG
·       TRATON GROUP
Ebenfalls ein großes Dankeschön geht an die Fachmagazine Fernfahrer und Trucker vom ETM Verlag in Stuttgart sowie die Springer Fachmedien München, die maßgeblich dabei unterstützen, gemeinsam in Kommunikation mit den Fahrerinnen und Fahrern Rückmeldungen zu Problemstellen, aber auch zu guten Beispielen zu erhalten.

In einer Krise, die nicht nur die Gesundheit tausender Menschen bedroht, sondern auch unser Zusammenleben massiv beeinträchtigt und verändert, ist es für uns Verbände unumgänglich, Handlungsmöglichkeiten zu bündeln und gemeinsam mit Partnern Problemlösungen zu finden. Wir wollen nicht nur reagieren, sondern auch agieren. Mit #LogistikHilft wurden hier erste Lösungen erarbeitet und auch bereits umgesetzt.

Weitere Informationen gibt es hier und hier

Quelle: BGL und BMVI, Foto: Medienbüro am Reichstag, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nutzte den Tag der Logistik, um per Live-Stream vom Rhenus-Standort Großbeeren die Aktion „Logistik hilft“ zu starten