Marcel Lohbeck wird Geschäftsführer des BÖB

Die Kernkompetenz der öffentlichen Binnenhäfen in Deutschland ist die Verknüpfung, denn trimodale Binnenhäfen sind Drehscheiben der Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und Lkw und damit Start- und Zielpunkt logistischer Ketten. Zudem verknüpfen sie als Wirtschafts-Standorte die Verantwortlichen aus Industrie, Fachhandel und Logistik und initiieren damit neue Wertschöpfung. Stark sind die öffentlichen Binnenhäfen auch in der Verknüpfung von Interessen. So kooperieren BÖB und VBW bereits seit Jahren themenbezogen, um gemeinsam das System Wasserstraße voranzubringen. Jetzt haben BÖB und VBW entschieden, ihre Kooperation durch eine gemeinsame Geschäftsführung zu vertiefen: Ab 1. Mai 2020 übernimmt Marcel Lohbeck (39) die vakante Position des BÖB-Geschäftsführers und bleibt gleichzeitig Geschäftsführer des VBW, der als international anerkannte fachwissenschaftliche Vereinigung über ein breites Netzwerk an Expertinnen und Experten verfügt.

BÖB Interims-Geschäftsführer Rainer Schäfer unterstützt Marcel Lohbeck bis Ende Juni 2020 in der Geschäftsführung. Ab 1. Juli 2020 übernimmt Lohbeck die alleinige Führung von BÖB und VBW. Beide Verbände bleiben rechtlich selbstständig, die gemeinsamen Büros sind in Berlin und Duisburg. Ziel ist es, die Kooperation nachhaltig auszubauen und anlass- und themenbezogen um zusätzliche Kooperationspartner zu erweitern.

„Nach dem tragischen Tod von Boris Kluge haben wir im BÖB-Präsidium darüber gesprochen, wie wir den Verband in seiner Arbeit und in seiner Aufstellung weiter stärken können. Der VBW ist dafür der richtige Kooperationspartner. Schritt 1 ist jetzt die gemeinsame Geschäftsführung, in einem zweiten Schritt werden wir Synergien heben und die Chancen unserer vertieften Kooperation nutzen. Zudem freuen wir uns darauf, mit weiteren Partnern immer wieder neue Allianzen zu bilden und sind für weitere Kooperationspartner offen“, so Joachim Zimmermann, Präsident des BÖB.

Auch Patricia Erb-Korn, Präsidentin des VBW, äußert sich positiv zu der schon langen bestehenden inhaltlichen Nähe der beiden Verbände: „VBW und BÖB sind dem Gesamtsystem Wasserstraße verpflichtet, dadurch verbindet sie naturgemäß eine inhaltliche Nähe. Beide haben in der Vergangenheit schon erfolgreich zusammen gearbeitet. Die Idee einer gemeinsamen Geschäftsführung ist bei unseren Gremien daher schnell auf fruchtbaren Boden gefallen. Wir freuen uns auf die Kooperation!“

Marcel Lohbeck: „Ich bedanke mich bei den Gremien des BÖB und des VBW für das mir ausgesprochene Vertrauen. Diese anspruchsvolle Aufgabe ausfüllen zu dürfen erfüllt mich mit Freude. Mit vereinten Kräften werden wir die Perspektive der Binnenhäfen, als trimodale Logistikdrehscheiben und die der weiteren Stakeholder am Gesamtsystem Schiff/Wasserstraße/Häfen in den politischen Diskurs einbringen.“

Zurzeit sind die Gremien von BÖB und VBW mit der Fortentwicklung des Kooperationskonzeptes befasst, welches in den Mitgliederversammlungen beider Organisationen im Herbst 2020 vorgestellt und beschlossen werden soll.

Quelle und Foto: Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V.

 

 

 




Digitalisierung der Wasserstraße

Vier Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, die Alberding GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., die Lutra GmbH (Hafen Königs Wusterhausen) und der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. haben im März 2020 das Projekt „AutonomSOW – Datengrundlagen für automatisierten und autonomem Betrieb auf der Spree-Oder-Wasser­straße“ erfolgreich abgeschlossen und dem Bundesverkehrsministerium präsentiert.

Das Projekt wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit insgesamt 93.267 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Im Rahmen des Projektes wurden Nutzeranforderungen an das Gesamtsystem des Binnenschiffstransportes in multimodalen Transportketten erfasst und zukünftige Logistikprozesse auf der SOW betrachtet. Vorhandene Datengrundlagen der WSV wurden auf Nutzbarkeit und Eignung für automatisierten und autonomem Betrieb untersucht, sowie Anforderungen an deren Verfügbarkeit abgeleitet. Die Notwendigkeit der Erfassung zusätzlicher Echtzeitdaten aus der Wasserstraße wurde ebenfalls ausführlich diskutiert.

Aus den funktionalen und technologischen Anforderungen für die Teilkomponenten Logistik, Hafen, Wasserstraße, Binnenschiff, Kommunikationskanal und Verkehrsmanagement wurde ein Technologiekonzept abgeleitet. Der Forschungs- und Entwicklungsbedarf wurde in einer Gap-Analyse dargestellt. Für die unterschiedlichen Betriebsausbaustufen des (teil) automatisierten bzw. autonomen Fahrens wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet und einen Zeitplan für den Aufbau eines digitalen Testfeldes abgeschätzt. Die Übertragbarkeit des Konzepts auf andere regionale Testfelder wurde ebenfalls behandelt.

Das im Projekt AutonomSOW erarbeitete Konzept dient als Grundlage für die Errichtung eines digitalen Testfeldes für den automatisierten und autonomen Betrieb auf der SOW. Die Erfassung und Einbeziehung erforderlicher Echtzeitdaten aus der Wasserstraße sollen in einem mFUND Projekt der Förderlinie 2 umgesetzt werden.

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen gibt es hier.

Quelle: Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen

 

 

 




Neuer CFO bei der Hamburg Süd

Lasse Carøe Henningsen, 46, wird neuer Chief Financial Officer (CFO) der Hamburg Süd. Er folgt damit auf den heutigen Finanzvorstand Jakob Wegge-Larsen, der diese Position seit Dezember 2017 bekleidet und Ende Juni endgültig nach Kopenhagen zu Maersk zurückkehren wird. Bereits seit Ende Februar 2020 hat er dort parallel die Rolle des CFO der Maersk-Sparte Ocean & Logistics übernommen.

Lasse Carøe Henningsen wird bei der Hamburg Süd am 1. Juni beginnen und die Bereiche Business Finance und Accounting sowie das wichtige SAP-Projekt verantworten. Gemeinsam mit Chief Executive Officer Dr. Arnt Vespermann bildet er das Management Board der Hamburg Süd.

Lasse Carøe Henningsen ist ein ausgewiesener Finanzexperte, der viele Jahre seiner Karriere in den international renommierten Beratungs- und Wirtschafts-prüfungsgesellschaften EY und PwC sowie in dem börsennotierten Schmuck- und Designunternehmen PANDORA A/S gearbeitet hat. Darüber hinaus verfügt er über weitreichende Erfahrungen in der Schifffahrtsindustrie. Als Head of Accounting & Control war er früher bereits bei Maersk Tankers A/S tätig und arbeitet aktuell seit 2018 als CFO und Mitglied des Vorstands bei der Christiania Shipping A/S, einer auf den Transport von Chemikalien spezialisierten Reederei mit Sitz in Kopenhagen.

„Wir freuen uns sehr, dass mit Lasse Carøe Henningsen ein ausgewiesener Experte als Nachfolger für Jakob Wegge-Larsen an Bord kommt. Mit seiner Finanz- und Schifffahrtsexpertise sowie seiner umfassenden Managementerfahrung wird er für die Hamburg Süd wichtige Projekte vorantreiben“, sagt Dr. Arnt Vespermann. Unter anderem gehört dazu die Einführung der neusten SAP-Version S4/HANA. Die Hamburg Süd wird nach Abschluss der bereits laufenden Implementierung eine der ersten Linienreedereien der Welt sein, die SAP S4/HANA im Tagesgeschäft einsetzt.

„Jakob Wegge-Larsen hat uns seit dem Closing mit Maersk sehr dabei unterstützt, die Strukturen des Finanzreportings von Maersk bei der Hamburg Süd zu implementieren, und hat so die Integration der Hamburg Süd in die Maersk-Gruppe sehr erleichtert. Wir freuen uns, dass er der Hamburg Süd in seiner neuen Funktion in Kopenhagen eng verbunden bleibt.“

Quelle und Foto: Hamburg Süd