Die Hafenhelden von ECT Rotterdam

Wir als Hafen schulden den Frauen und Männern, die sich dafür einsetzen, den Rotterdamer Hafen am Laufen zu halten, viel Dank. Sie sind unsere #havenhelden. Schauen Sie sich das Video an und erfahren Sie, warum die Mitarbeiter(innen) von ECT Rotterdam (Europe Container Terminals) nicht vom Home-Office aus arbeiten können, und welche Maßnahmen ergriffen wurden, um die Verbreitung des Virus zu verhindern.

Quelle und Video: Port of Rotterdam




Rostock wird Knotenpunkt für Seidenstraße

Die ersten 49 Container mit Industrie- und Medizingütern aus Xi’an in der zentralchinesischen Provinz Shaanxi erreichten jetzt über den Schienen- und Seeweg der Neuen Seidenstraße den Überseehafen Rostock.

Das von der DB CARGO EURASIA organisierte Bahnprodukt mit Ladungen des Logistikdienstleisters DB Schenker nutzte dabei den Weg von China über Kasachstan, Russland, Weißrussland und Litauen bis in den russischen Hafen Kaliningrad. Dort übernahm das Containerschiff „Dornbusch“ der Reederei Mann Lines die Ladung und legte heute in den frühen Morgenstunden am Liegeplatz 43 im Hafenbecken A des Überseehafens Rostock an.

Am General Cargo Terminal des Umschlagunternehmens Euroports Germany auf Pier II wurden die Container von Bord gehoben und größtenteils direkt auf einen Ganzzug mit Ziel Duisburg verladen. Weitere Container werden über das KV-Terminal von Rostock Trimodal nach Verona in Italien sowie mit der Fähre über Trelleborg nach Schweden verteilt.

Um den reibungslosen Ablauf des Transports sicherzustellen, war eine enge Zusammenarbeit der Unternehmen DB Cargo Eurasia, Mann Lines, DB Schenker, DB Cargo Russia, XI’AN ITL und UTLC unerlässlich.

Der entscheidende Unterschied zu den herkömmlichen ausschließlich landbasierten Transportrouten auf der Seidenstraße liegt in der Nutzung eines Short-Sea-Container-Liniendienstes zwischen Kaliningrad und Rostock. Die angestrebte Regellaufzeit dieses Containerverkehrs zwischen China und dem jeweiligen europäischen Bestimmungsort beträgt zwölf Tage.

„Im Vergleich zu den Bahnverkehren über die polnisch-weißrussische Infrastruktur mit Engpässen durch Streckenbauarbeiten und Grenzkontrollen bietet die „Short-Sea-Alternative“ Kaliningrad-Rostock eine kürzere Transitzeit sowie eine hohe Verlässlichkeit. Beides sind Hauptargumente für die Kunden, den kombinierten Land-See-Weg als alternative Transportmöglichkeit zu nutzen, zumal sie in Rostock perfekte Weiterverteilmöglichkeiten haben“, sagt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer vom Hafenbetreiber ROSTOCK PORT.

Mit seinem engmaschigen Intermodal-Netzwerk mit mehr als 30 wöchentlichen Zugverbindungen, insbesondere nach Italien, in das Rhein-Ruhr-Gebiet, in die Tschechische Republik und nach Rumänien sowie den dicht getakteten Fähr- und RoRo-Verbindungen nach Dänemark, Schweden und Finnland mit bis zu 20 Abfahrten pro Tag, ist der Überseehafen Rostock ein idealer Verkehrsknoten zum Sammeln und Verteilen der Container in Europa.

„Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Nutzung bereits bestehender land- und seeseitiger Verkehrsverbindungen ab Rostock nach Nord- und Kontinentaleuropa. Das neue Transportangebot bietet aber auch Raum für den Aufbau völlig neuer europaweiter Logistikketten etwa nach Russland, Kasachstan oder in die baltischen Staaten“, so Dr. Gernot Tesch.

Der Container-Verkehr der Reederei Mann Lines zwischen Kaliningrad und Rostock wird wöchentlich durchgeführt; die nächste planmäßige Ankunft in Rostock ist der 14. April. Dieses Güterverkehrsangebot ist nicht nur interessant für weitere China-Verkehre, sondern auch für Transporte von und nach Russland, Weißrussland und Mittelasien. Ziel ist eine Steigerung der Frequenz auf sechs Abfahrten pro Woche.

„Jetzt werden unsere langjährigen Bemühungen, Mecklenburg-Vorpommern an die Neue Seidenstraße anzubinden – den überwiegend terrestrischen Handelsweg von China über Asien und Russland nach Europa – auch in Rostock sichtbar“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel und führt aus: „Wir haben als Ministerium mit den Häfen des Landes seit vielen Jahren kontinuierlich intensiven Kontakt in die russischen Partnerhäfen gehalten und dabei die Neue Seidenstraße stets als Riesenchance für unsere Häfen als Drehscheiben im Ostseeraum im Blick gehabt. Unsere Investitionen in die Infrastruktur der vergangenen Jahre machen sich nun sowohl in Rostock wie auch in Sassnitz-Mukran bezahlt. Wir haben mit unseren Häfen sowie dem Eisenbahn- und Straßennetz die Grundlage für einen leistungsfähigen Logistikstandort Mecklenburg-Vorpommern geschaffen.“

Euroports ist eines der größten maritimen Infrastrukturunternehmen in Europa und bietet seinen internationalen Kunden globale maritime Supply-Chain-Lösungen an. Die Euroports Germany Gruppe ist mit seinen rund 300 Mitarbeitern am Standort Rostock das führende Unternehmen für Hafenumschlag, Lagerung, Transport und Logistik. Mit langjähriger Erfahrung im see- und landseitigen Umschlag von Gütern jeglicher Art, bietet Euroports Germany seinen Kunden die Sicherheit eines zügigen und effizienten Warenumschlags. Das Leistungsportfolio wird durch die Lagerung, den Transport, die Montage von Maschinen und Anlagen sowie verschiedener Value-Added-Services noch ergänzt. Jährlich werden von Euroports Germany über 11 Millionen Tonnen an Stück-, Schütt- und Flüssiggütern sowie Projektladungen und Containerware umgeschlagen. www.euroports.de

Aufgabe der ROSTOCK PORT GmbH ist es, den größten Hafen des Landes so zu entwickeln, dass er den ständig steigenden Anforderungen der verladenden Wirtschaft und des Tourismus gerecht wird. Der Hafenbetreiber konzentriert seine Arbeit auf den vorausschauenden Ausbau der Infrastruktur wie auf deren Instandhaltung. Als Eigentümerin von Grund und Boden, der Kaianlagen und Wasserflächen sichert sie in enger Zusammenarbeit mit der Schifffahrt und den vor Ort tätigen Hafenunternehmen, dass Rostock über alle Voraussetzungen verfügt, seine Wettbewerbsposition ständig zu verbessern. Im Auftrag ihrer Eigner verfolgt sie eine aktive Ansiedlungspolitik. Bei der Verpachtung von Grund und Boden und der Vermietung von Immobilien wird das Prinzip verfolgt, durch mehr Wettbewerb im Hafen, durch die Gewinnung neuer Kunden und die Akquisition von Gütern neue Geschäftsfelder zu erschließen. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und die Hansestadt Rostock sind die Eigentümer des Rostocker Hafens. Ihre Interessen werden durch die ROSTOCK PORT GmbH wahrgenommen.

Quelle: Rostock Port GmbH, Foto: ROSTOCK PORT/nordlicht

 




GETO, CCTT und UTLC ERA intensiveren Zusammenarbeit

Während der Überseeverkehr angesichts des Coronavirus mit Problemen zu kämpfen hat, steigt die Nachfrage nach Transporten über die Routen der Neuen Seidenstraße. Die Group of European TransEurasia Operators and Forwarders (GETO) und der Internationale Koordinierungsrat für den transeurasischen Verkehr (CCTT) intensivieren nun ihre Zusammenarbeit, um die Leistung dieses transkontinentalen Schienenverkehrs weiter zu steigern.

Die Frachtkapazitäten von See- und Luftfrachtverkehren sind gegenüber den Vormonaten auf Grund der aktuellen Krisensituation stark zurückgegangen. Die großen Containerschiffe durchkreuzen die Weltmeere nur mit halber Fracht. Gründe dafür sind unter anderem fehlende Leercontainer und das volle Container wegen fehlender Lagerkapazitäten nicht mehr angenommen werden sowie weltweit stillstehende Produktionsanlagen. Aufgrund der stark eingeschränkten Schifffahrt fordern fast alle Containerreedereien derzeit erhebliche Aufschläge. Als Resultat ist eine verstärkte Nachfrage nach Transporten über den Schienenweg und die Routen der Neuen Seidenstraße zu verzeichnen.

GETO und CCTT haben ihre Zusammenarbeit intensiviert, um die eigenen Routen gezielt auszubauen sowie zu verbessern und gegenüber Bundes- und Landespolitikern als starker Gesprächspartner aufzutreten.

Bereits im September 2019 wurde mit dem Beschluss, die Zusammenarbeit zwischen der GETO und der CCTT zu intensivieren, der Grundstein für die Schaffung dieser neuen Seidenstraßenroute gelegt. GETO und CCTT haben gemeinsam Vorschläge für den Einsatz sowohl innovativer Technologien als auch bestehender IT-Lösungen entwickelt und zu deren Umsetzung beigetragen. Diese vorbereitenden Arbeiten von CCTT und GETO haben zu einem koordinierten Netzwerk aus Industrie, Behörden, bestehenden Terminals und Schienennetzen geführt, von dem nun nicht nur die GETO, sondern auch der Hafen von Mukran und die United Transport and Logistics Company – Eurasian Rail Alliance (UTLC ERA), die ständige Mitglieder von CCTT sind, profitieren.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Ostsee-Anrainern zu. Vor allem die Häfen mit einer durch den Verkehrsträger Schiene gut ausgebauten Hinterlandanbindung besitzen ideale Voraussetzungen. Durch Short-Sea-Verkehre werden die Transporte mit dem Zug zeitsparend ergänzt.

Die Zug-Rundläufe über die Häfen Mukran und Rostock sowie Baltijsk und Kaliningrad zeigen beispielhaft wie die beiden Transportwege sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Die Strecke bietet rund 1000 Kilometer Transportweg, welcher unabhängig vom aktuell stark frequentierten Schienenweg zeitsparend genutzt werden kann. Das führt zu einer Entlastung auf der Schiene und stellt eine gute Alternative zu den Mehrverkehren bei der Eisenbahn dar.

Harm Sievers, Präsident der GETO, sieht gerade in der aktuellen Zeit großes Potenzial für alle Routen der Neuen Seidenstraße: „Der asiatische Raum beginnt bereits, sich von der Corona-Krise zu erholen. In Zeiten der Normalisierung wird die Containerzugverbindung eine große Rolle spielen, da sie einen leistungsstarken alternativen Verkehrskorridor darstellt. Deswegen ist es enorm wichtig, ihr Potenzial zu nutzen und weiter auszubauen. Vor allem müssen wir daran arbeiten, den Bahnverkehr in Europa, Russland und Asien gemeinsam zu koordinieren, um die Seidenstraße insgesamt zu verbessern“.

Vorausschauend hat dabei das Land Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls einen wichtigen Teil in der Vorarbeit geleistet. Hier kommt schon seit Jahren Unterstützung aus der Politik, für die Eröffnung und Etablierung dieses neuen Seidenstraßen-Korridors über die Ostsee.

„In den vergangenen Jahren hat das Land Mecklenburg-Vorpommern verstärkt in den Ausbau der Infrastruktur der Hinterlandanbindung investiert. Das hat zur Folge, dass wir nun mit sehr schnellen Transferzeiten zwischen vier und acht Stunden innerhalb Deutschlands überzeugen können. Die Züge erreichen zum Beispiel Hamburg binnen vier Stunden, das Industriezentrum Ruhrgebiet ist in acht Stunden erreicht und mit wichtigen Gütern für die Produktion versorgt“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel und führt weiter aus: „Ebenso kann der bevölkerungsreiche und stark industrialisierte Süden des Landes zügig über den Mukran Port sowie dem Rostocker Hafen mit Nachschub beliefert werden. Der Sassnitzer Hafen mit seinen weitläufigen Flächen, dem gut ausgebauten 90 Kilometer langen Schienennetz sowie dem unmittelbaren Zugang zur offenen See ist ein hervorragender Standort als Logistik-Drehscheibe für die internationalen multimodalen Verkehre im Rahmen der Neuen Seidenstraße“.

Mit der Etablierung der Seeroute auf der Seidenstraße als Alternative zu den bewährten Landwegen setzt vor allem die UTLC ERA in der derzeitigen weltweiten Krisensituation ein starkes Zeichen. Durch die engere Verknüpfung zweier unterschiedlicher Verkehrsträger soll der Ladungsfluss sowohl land- als auch seeseitig aufrechterhalten werden.

Wie wichtig eine gemeinsame Koordination und Vorgehen, gerade im jetzigen Ausnahmezustand, ist, belegen von der UTLC ERA bereit gestellte Zahlen. 20 Prozent höher gegenüber dem Vorjahreszeitraum lag das UTLC ERA-Transportvolumen aus China Richtung Europa in den ersten beiden Monaten des Jahres, in die Gegenrichtung sogar um mehr als 60 Prozent. Über das gesamte Jahr verteilt und unter normalen Umständen, rechnet die UTLC-ERA mit einem Wachstum des Transportvolumens von zirka 15 Prozent. Ziel sei es jedoch nicht, den gesamten Transport von Schiffen auf die Schiene zu verlagern, sondern sinnvolle und optimale Ergänzungsoptionen zu schaffen sowie als „High Quality Boutique“ sich einen beachtlichen Prozentsatz des Verkehrsaufkommens zu sichern.

Alexei Grom, Präsident der UTLC ERA: „Die Auswahl, die wir den europäischen Versendern im Hinblick auf neue logistische Lösungen und Richtungen bieten, ist heute besonders wichtig. Die vorteilhafte geographische Lage der Häfen von Mukran und Rostock wird es ermöglichen, die Zeit für die Lieferung von Ladungen aus Skandinavien nach China erheblich zu verkürzen, wodurch die Konsolidierung der Ladungen im Herzen Europas überflüssig wird, was besonders unter den gegenwärtigen Bedingungen der vorübergehenden Aussetzung des Terminalbetriebs aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus von Bedeutung ist. Mit der GETO haben wir einen verlässlichen Partner gefunden und ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam dafür sorgen können das diese Route vielversprechend und zu einer beträchtlichen Steigerung des Frachtvolumens auf der Schiene führen wird“.

Gegründet wurde die GETO (Group of European TransEurasia Operators and Forwarders) 1978 in Basel. Sie gehört zu den Initiatoren und Gründern des internationalen Koordinationsrates für Transsibirientransporte CCTT (Coordinating Council on Transsiberian Transportation) in der Schweiz. Erklärtes Ziel der GETO ist es, sich noch stärker für die Entwicklung bestehender und zukünftiger Verkehre einzusetzen, unter anderem für mehr verkehrsträgerübergreifende Lösungen in Europa und für eine Entzerrung der bestehenden Korridorverkehre in Europa. Zugleich sollen weitere Angebote und Anbindungen zwischen Asien und Nord-, Mittel- und Westeuropa gefördert werden. Die gemeinsamen Bestrebungen von CCTT und GETO, den internationalen Verkehr auf der eurasischen Landbrücke mit vielfältigen Initiativen zu fördern, haben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Verkehre auf diesem bedeutenden Schienenkorridor geleistet.

Die Aktiengesellschaft „United Transport and Logistics Company – Eurasian Rail Alliance“ (JSC UTLC ERA) bietet Dienstleistungen für den Transport von Containern mit regulären Containerblockzügen auf der Strecke China-Europa-China durch die Gebiete der Republik Kasachstan, Russische Föderation und der Republik Belarus.

Der Koordinierungsrat für den Transsibirischen Verkehr (CCTT) ist ein internationaler nicht auf Gewinnerzielung ausgerichteter Verein mit unbegrenzter Laufzeit, der in das Hauptregister des Kantons St. Gallen, Schweiz am 21.02.1997 eingetragen wurde. Die CCTT wurde gegründet von RZD (Russische Staatsbahn), Deutsche Bahn (DB AG); Gruppe Europäischer Trans-Eurasischer Spediteure und Betreiber (GETO); Korean International Freight Forwarders Association (KIFFA). Derzeit hat die CCTT mehr als 120 Mitgliedsgesellschaften aus 24 Ländern, darunter Eisenbahnen aus Europa, Asien und den GUS-Staaten, führende Reedereien, Betreiber und Spediteure, Häfen und Stauereien, staatliche Organisationen, Verwaltungen und Kommunen, Telekommunikations- und Marketinggesellschaften, Sicherheitsdienste und Medien.

Quelle: GETO, CCTT, UTLC, Foto: Mukran Port