Zugverbindung zwischen Köln und China

Wochenlang stand die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt aufgrund der Corona- Krise nahezu still. Mittlerweile hat China weite Teile seiner Industrien wieder hochgefahren und den internationalen Handel neu gestartet. Auch aus diesem Grund soll jetzt eine regelmäßige Containerzug-Verbindung zwischen mehreren chinesischen Metropolen und Köln etabliert werden.

An diesem Wochenende erreichte der erste reguläre Linien-Zug mit dem Code DBO-W155 die CTS Container-Terminal GmbH im Hafen Köln-Niehl, die 22 Waggons trafen pünktlich am trimodalen Umschlagterminal der HGK-Beteiligung ein. Die Container mit Gütern aller Art sind zum größten Teil für Unternehmen in Köln und der Umgebung bestimmt. Einheiten können aber auch mit regelmäßigen Zugverbindungen von Köln aus zu Zielpunkten im Großraum Mailand, nach Valencia, Rotterdam, Antwerpen, Bremerhaven, Hamburg sowie Aschaffenburg und Schweinfurt weitergeleitet werden. Samstagabend fuhr der Zug von Köln aus zurück in Richtung China.

„Gerade in Zeiten einer Krise wie der Corona-Pandemie muss die Versorgung der Bevölke- rung gewährleistet sein. Das schließt auch Güter, die in China produziert werden, ein. Im Gegenzug sind Waren, die im Rheinland hergestellt werden, in China gefragt. So ist es nur logisch, diese Verbindung ins Leben zu rufen“, freuen sich CTS-Geschäftsführer Oliver Grossman und Oliver Haas, CTS-General Manager Geschäftsentwicklung.

Einmal in der Woche verbindet der Zug Köln mit chinesischen Großstädten wie Chongqing, Xiamen und Xi’an. Innerhalb Chinas kann die Fracht anschließend zu insgesamt 120 weiteren Destinationen weiterverteilt werden. Die Transportzeit für die Container liegt – je nach Zielort – etwa zwischen 13 und 19 Tagen. Der Preis ist mit einem Seefracht-Transport vergleichbar, die Ware erreicht jedoch bereits in etwa einem Drittel der Zeit ihr Ziel.

Das Zug-Produkt wird von der DBO Bahnoperator GmbH sowie der in China ansässigen Firma BTE (Beijing Trans Eurasia) realisiert. Die beiden Unternehmen sind an insgesamt acht Standorten in China und Europa tätig und beschäftigen insgesamt 200 Mitarbeiter. Mit mehr als 500 Zügen pro Jahr stellt das Konsortium einen der Marktführer für Containertransporte per Bahn von und nach China dar.

Auch dank der chinesischen Frachteisenbahn CRCT (China Railway Container Transport) können die Transportzeiten innerhalb Chinas um ein Vielfaches verkürzt werden, was für die hiesige Exportwirtschaft einen Vorteil darstellt. Unterstützt wird die Verbindung jeweils durch die russische, kasachische und weißrussische Eisenbahn. Entlang der Strecke können daher unter anderem auch Container von Köln beispielsweise nach Polen gebucht werden. Innerhalb Europas bedient sich DBO großer und mittelständischer Privatbahnen, um eine bestmögliche Transportleistung garantieren zu können. Die so genannte letzte Meile in den Niehler Hafen übernimmt die RheinCargo.

Die neska-Group, die als Tochter der HGK AG 62,5 Prozent an der CTS Container-Terminal GmbH hält, sieht in der neuen Verbindung ein Produkt mit Beispielcharakter. „neska betreibt im Intermodal-Geschäft sechs moderne, trimodale Container-Terminals, die ideal in Ballungsgebieten liegen und über eigene Binnenschiffe und Zugsysteme intelligent miteinander sowie mit den Seehäfen verbunden sind. Neben den maritimen sehen wir auch in den kontinentalen Verkehren enormes Potenzial“, so neska-Geschäftsführer Stefan Hütten.

Quelle: HGK, Foto: CTS, ein Containerzug aus China erreichte die CTS Container-Terminal GmbH im Hafen Köln-Niehl.

 




König Philippe besucht den Hafen Antwerpen

Seine Majestät Philippe, König der Belgier, hat am 27. April 2020 dem Hafen Antwerpen einen Besuch abgestattet. Der Hafen gilt aufgrund seiner Bedeutung für die Versorgung Belgiens und eines großen Teils Europas als „wichtige nationale Infrastruktur“. Dank der Leistungen und des Engagements aller Mitarbeiter ist Antwerpen seit dem Ausbruch des Corona-Virus zu 100 % betriebsbereit geblieben.

König Philippe wollte sich im Rahmen seines Besuchs vor Ort darüber informieren, wie dies in der Praxis umgesetzt wird und seine Wertschätzung für die rund 60.000 Menschen zum Ausdruck bringen, die den Hafen Tag für Tag am Laufen halten. Sein Besuch unterstreicht die Bedeutung des Hafens Antwerpen und der Arbeit, die von allen Mitarbeitern in diesen außergewöhnlichen Zeiten geleistet wird.

König Philippe begann seinen Besuch auf dem MPET-Terminal. Die größte Containeranlage Europas befindet sich im Deurganck-Dock, in dem jährlich rund 9 Millionen Container umgeschlagen werden. Anschließend begab er sich zur Grenzkontrollstelle am linken Ufer, wo die Zollabteilung und die belgische Bundesagentur für die Sicherheit der Lebensmittelkette (FASFC) eng zusammenarbeiten. Seit dem ersten Ausbruch des Corona-Virus sind alle Akteure in der nautischen und logistischen Kette des Hafens zu 100 % einsatzfähig geblieben, unter Einhaltung eines Personenabstandes von 1,5 Metern und Beachtung vorbeugender Hygienemaßnahmen. Dank der raschen Umsetzung dieser Schutzvorschriften und des Engagements aller Beteiligten konnte der Hafen seinen normalen Betrieb aufrechterhalten.

 

Dies ist von entscheidender Bedeutung, denn der Hafen ist ein wichtiges Glied in der Lieferkette für ganz Belgien und einen großen Teil Europas. Lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel, Pharmazeutika, Kraftstoffe und Rohstoffe für andere notwendige Produkte werden über den Hafen nach ganz Europa geliefert. Damit ist Antwerpen für viele Regionen und Wirtschaftszweige in Europa sowohl auf der Import- als auch auf der Exportseite unverzichtbar.

König Philippe informierte sich darüber, wie die Hafenunternehmen, Logistikpartnern und Regierungsbehörden bei der Bewältigung der Corona-Krise zusammenarbeiten und erkundigte sich bei einer Reihe von Hafenarbeitern, wie sie mit den Corona-Maßnahmen umgehen und welche Auswirkungen diese auf ihre Arbeit haben.

Fähigkeit zur Innovation ist in Krisenzeiten wie diesen ein großer Vorteil. Der Hafen Antwerpen räumt daher Innovationen einen hohen Stellenwert ein und agiert so als Schwungrad für Unternehmensgründungen und belgisches Unternehmertum. Eine Innovation, die die Dynamik des Hafens zeigt, ist die Verwendung der „intelligenten Armbänder“ des Technologieunternehmens Rombit. König Philippe ließ sich dieses Pilotprojekt, das in Kürze von der Antwerp Port Authority gestartet wird, erläutern. Ursprünglich zur Erhöhung der Arbeitssicherheit der nautischen Angestellten konzipiert, wird diese Technologie nach nur wenigen Wochen Einsatzzeit jetzt auch dazu verwendet, die Einhaltung der Abstandsregeln jederzeit zu gewährleisten und so eine Verbreitung des Corona-Virus am Arbeitsplatz zu verhindern. Sicherheit ist für alle Beschäftigten im Hafen von größter Bedeutung. Die neue Anwendung, die die Antwerp Port Authority als erste testet, hat daher weltweite Aufmerksamkeit erzielt. Die Armbänder geben ein Beispiel für belgische Innovationskraft, unterstützt durch das starke Markenimage des Hafens Antwerpen.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen: „Wir fühlen uns durch den Besuch des Königs in höchstem Maße geehrt. Als wichtiger internationaler Hafen haben wir in dieser beispiellosen Krise eine entscheidende Rolle zu spielen, wie Seine Majestät heute hervorgehoben hat. Dies ist eine willkommene Ermutigung für alle Mitarbeiter, die den Hafen in diesen schwierigen Zeiten am Laufen halten. Es ist dieser Geist der Solidarität, der den Hafen so stark macht.“

Hafensenatorin Annick De Ridder ergänzt: „Dieser Besuch unterstreicht einmal mehr, dass die Arbeit der gesamten Hafengemeinschaft von unschätzbarem Wert ist. Wir bleiben zu 100 % einsatzfähig, unter anderem dank der großen Flexibilität der Hafengemeinschaft, so dass die Versorgung unseres Landes und des weiteren Europas auch unter diesen Krisenbedingungen nicht beeinträchtigt wird. Auf diese Weise sind wir in der Lage, als Motor der nationalen Wirtschaft und als wichtiger internationaler Hafen ein starkes Signal zu setzen.“

Quelle: Hafen Antwerpen, Foto: Hafen Antwerpen/Jonathan Ramael, König Philippe zu Besuch am Hafen Antwerpen. 

 

 




Duisburger Hafen schnürt Logistik-Hilfspaket

Gemeinsam mit seinen chinesischen Partnern, sorgte der Duisburger Hafen für den schnellen Transport von medizinischer Ausrüstung (Schutzanzüge und Atemschutzmasken) aus China nach Nordrhein-Westfalen. Sie sollen in medizinischen und sozialen Einrichtungen des Landes schnell zum Einsatz kommen.


duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake: „Wir wollen mit unserem Know-how dazu beitragen, den Menschen in den Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen schnell und unbürokratisch zu helfen. Zurzeit schnüren wir in Abstimmung mit den Behörden ein logistisches Hilfspaket, weil Eile geboten war, zunächst in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Luftfracht. Weiter prüfen wir, ob wir nach der ersten erfolgreichen Lieferung auch mit unseren Schienenverbindungen für den zuverlässigen Transport von Medikamenten und anderen Hilfsgütern beitragen und unser Logistik-Know-how einbringen können.“

„Die Mannschaft des duisport hat ihr hervorragendes Logistik-Netzwerk eingebracht, um die Landesregierung dabei zu unterstützen, die dringend notwendigen Materialien so schnell wie möglich nach Nordrhein-Westfalen zu bringen. Wir bedanken uns auch bei unseren Partnern in China für ihren Einsatz sowie die schnelle und unbürokratische Hilfe vor Ort“, freut sich Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, über die Unterstützung des Hafens.

Der Wert der bisher im Auftrag der Landesregierung transportierten medizinischen Güter liegt bei ca. einer Millionen Euro. Sie werden vor allem für das medizinische Personal in nordrhein-westfälischen Kliniken benötigt.

Im Zuge dieser Maßnahmen unterstützt der Duisburger Hafen außerdem mit einer zusätzlichen Spende von Schutzkleidung im Wert von 50.000 Euro. Medizinische und soziale Einrichtungen in der Region, die in Kooperation mit den Gesundheitsbehörden die Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus gewährleisten, sollen nach und nach damit versorgt werden.

Der Vorstandsvorsitzende der duisport-Gruppe, Erich Staake, überreichte persönlich und unter gebührendem Sicherheitsabstand eine umfassende Lieferung der dringend benötigten Schutzmaterialien an das Evangelische Klinikum Niederrhein in Duisburg Fahrn.

Stellvertretend für das gesamte Klinikpersonal nahmen die beiden Hygienefachkräfte, Petra Felcmann und Stefanie Zubehör sowie Dr. med. Andreas Sander, Medizinischer Geschäftsführer und Dr. Stefan Simon, Leiter der Krankenhaushygiene, die Artikel dankend entgegen. Das Evangelische Klinikum Niederrhein ist nur ein Beispiel für die lokalen Institutionen, die durch die Sachspenden des Duisburger Hafens berücksichtigt werden. Vergangene erhielten bereits das Universitätsklinikum Essen sowie das Krupp-Krankenhaus einen Teil der Schutzkleidung.

Im Bereich der Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung herrschen zurzeit unübersichtliche Verhältnisse. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie versuchen Krankenhäuser, Behörden und Unternehmen verzweifelt, Schutztextilien zu beschaffen.

Diese werden benötigt, damit sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Patientinnen und Patienten bei der Behandlung vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2 Virus schützen.
Viele dieser Gütertransporte kommen aus unterschiedlichen Gründen im Moment nicht an ihren Bestimmungsorten an. Die duisport-Gruppe setzt ihre langjährige und umfassende Logistik-Expertise ein, um auch in Krisenzeiten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können und effizient zu helfen.

Quelle: duisport, Foto: Georg Lukas, v. l. n. r.: Stefanie Zubehör (Hygienefachkraft Evangelisches Klinikum Niederrhein); Dr. med. Andreas Sander (Medizinischer Geschäftsführer Evangelisches Klinikum Niederrhein); Erich Staake (duisport-Vorstandsvorsitzender); Dr. Stefan Simon (Leiter der Krankenhaushygiene Evangelisches Klinikum Niederrhein); Petra Felcmann (Hygienefachkraft Evangelisches Klinikum Niederrhein).