Keine zusätzlichen Maßnahmen für die Binnenschifffahrt

Im Gegensatz zur Erlaubnis für die Seeschifffahrt (siehe Port of Rotterdam COVID-19 Update #3) gibt es für die Binnenschifffahrt im Hafen Rotterdam – abgesehen von den bereits für jedermann geltenden – keine zusätzlichen Coronamaßnahmen. Das bedeutet, dass die Hygienemaßnahmen berücksichtigt und Abstände von 1,5 Metern von einander eingehalten werden müssen.

Coronavirus an Bord

Wenn ein Besatzungsmitglied oder Familienmitglied Symptome des Coronavirus aufweist, wird dies wie üblich dem eigenen Hausarzt oder dem arbeitsmedizinischen Dienst, in den Niederlanden oder im Ausland, gemeldet. Der Arzt nimmt mit dem Schiffsführer zwecks näherer Auskünfte Kontakt auf. Nur in sehr dringenden Fällen kommt der Arzt an Bord. Eine Person mit leichten Coronavirus-Beschwerden bleibt an Bord.
Wenn der Arzt entscheidet, dass eine erkrankte Person nicht länger in Isolation an Bord bleiben kann oder falls die Isolationsmöglichkeiten unzureichend sind, besteht, in Rücksprache mit dem Arzt und dem städtischen Gesundheitsamt (GGD), die Möglichkeit für eine Aufnahme an Land. Entscheidet der Arzt, dass der Patient lebensbedrohlich erkrankt ist, wird er in ein Krankenhaus eingewiesen.
Sollte es sich um eine akute Situation handeln, dann muss die internationale Katastrophennummer 112 angerufen werden.

Landurlaub

Gehen Sie nur von Bord, wenn Sie medizinische Gründe dafür haben oder Einkäufe tätigen müssen.

Besuche auf Schiffen

Lassen Sie möglichst wenige Menschen an Bord gehen. Diesbezügliche Ausnahmen gelten für Ärzte und dringend erforderliches Personal, etwa zur Bevorratung und Reparatur sowie für Mitarbeiter von Behörden.

Besatzungswechsel

Unter der Auflage, dass dies auf eine kontrollierte Art und Weise erfolgt, können Besatzungswechsel so weit wie möglich durchgeführt werden. Für nicht-niederländische Besatzungsmitglieder gilt, dass dies nur möglich ist, soweit die Luftfahrt dies zulässt, sowie dass es laut den geltenden Immigrationsregeln zu erfolgen hat.

Hafenabläufe

Wenn ein Besatzungsmitglied oder ein Familienmitglied positiv auf das Coronavirus getestet wurde, kann der Frachtbetrieb fortgesetzt werden. Das Besatzungs- oder Familienmitglied darf dann nicht mit Hafenarbeitern in Kontakt kommen.

Schiffsabfahrt

Ein Schiff mit einem Familien- oder Besatzungsmitglied mit leichten Coronabeschwerden darf im Prinzip auslaufen, wenn das Schiff nach Ansicht des Schiffsführers sicher bedient werden kann.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




Hinterland: Logistik-Hotspots helfen Unternehmern

Im Rotterdamer Hafen arbeiten alle Glieder in der Logistikbranche – unter Einhalten der geltenden Maßnahmen – erfolgreich weiter. Im Hinterland des Rotterdamer Hafens gibt es verschiedene Initiativen, mittels deren Akteure im Logistiksektor miteinander verknüpft werden können, oder aber die direkt Hilfe leisten können. Es handelt sich auf alle Fälle um die Regionen Gelderland, Brabant, Overijssel und Zeeland.

Logistics Valley in Gelderland bietet über die Website logisticsvalleyhelpt.nl Logistik-Unternehmern Hilfe. Unternehmer in den Bereichen Transport und Logistik können sich beispielsweise melden, wenn ihnen Arbeitskräfte zur Verfügung stehen oder wenn sie Fahrer suchen. In Brabant meldet Vijfsterren Logistiek, dass das Unternehmen über diese Website dafür gerüstet ist, Logistik-Unternehmern aus Brabant seine Hilfe anzubieten. Zeeland hat eine centraal coronaloket zentrale Corona-Anlaufstelle eröffnet, um Unternehmern aus Zeeland zu helfen. Auch das Logistiek Netwerk Regio Zwolle hat, unter der Federführung von Port of Zwolle, eine meldpunt logistiek (Meldestelle Logistik) ins Leben gerufen. Zwischen dem Rotterdamer Hafen und Port of Zwolle besteht täglich Kontakt. Auf diese Weise wird die lebensnotwendige logistische Kette unterstützt.

Mitglieder des Lenkungsausschusses sind:

  • VRTO: Rob Bagchus
  • LOTSENWESEN: Tjitte de Groot
  • VRC: Kees Groeneveld
  • Deltalinqs: Bas Janssen
  • VRMO: Mathijs Pelsma
  • Hinterlandverbindungen: Ben Maelissa
  • TLN / Fenex: Ad Schoenmakers
  • Zollhafen Rotterdam: Jan Kamp
  • Hafenbetrieb Rotterdam: Allard Castelein (CEO), Rene de Vries (Harbour Master), Jan Willem Verkiel (DHMR), Emile Hoogsteden und Hans Nagtegaal (Business & Accounts) und Richard van der Eijk (Communications and External Affairs)

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




Neuer DB Cargo-Vorstand: 50 Prozent Frauenanteil

DB Cargo stellt seinen Vorstand neu auf, um noch mehr Kunden für die umweltfreundliche Schiene zu gewinnen und nachhaltig zu wachsen. Als erstes Geschäftsfeld im DB-Konzern setzt die Güterbahn dabei auf eine Frauenquote von 50 Prozent im Vorstand. Eine zweite Weichenstellung erfolgt mit einem neuen Vorstandsbereich für Angebotsmanagement. Auch das Vorstandsressort Produktion bekommt eine neue Leitung, um den Betrieb noch stabiler und robuster zu machen.


Der Aufsichtsrat der größten Güterbahn Europas hat in seiner letzten Sitzung grünes Licht für die weitreichenden strukturellen Maßnahmen im DB Cargo-Vorstand gegeben. Dr. Richard Lutz, Aufsichtsratsvorsitzender von DB Cargo: „Mit den getroffenen Entscheidungen sind die Weichen bei DB Cargo für Wachstum gestellt. Der Schienengüterverkehr zeigt gerade in diesen Tagen, welches Potential in ihm steckt und welche Rolle er spielen kann. Er ist die Lebensader im Güterverkehr. Das wollen wir jetzt konsequent ausbauen.“

Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr und DB Cargo-Chefin: „Wir haben ein historisches Zeitfenster. Deutschland und Europa brauchen einen wachsenden Schienengüterverkehr, der neue Stärke entwickelt.“ Mehr Frauen in Führungspositionen ist erklärtes Ziel im DB Konzern und ein wichtiges Anliegen von Nikutta: „Es hat sich ja inzwischen herumgesprochen, dass Vielfalt im Topmanagement ein sehr klarer Erfolgsfaktor ist.“

Zusammen mit Neuzugang Dr. Martina Niemann und Personalvorstand Dr. Ursula Biernert, deren Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert wurde, besteht das sechsköpfige Vorstandsteam um Dr. Sigrid Nikutta künftig aus drei Frauen und ist damit zu 50 Prozent weiblich besetzt.

In den Vorstand neu berufen wurde Dr. Martina Niemann. Sie kehrt als Vorstand Finanzen und Controlling zu DB Cargo und damit zur DB zurück. Zuletzt war Niemann bei der Lufthansa tätig. Sie verfügt über 25 Jahre Führungserfahrung in Großkonzernen und bei der Deutschen Bahn.

Niemann übernimmt zum 1. Juli 2020 das Finanzressort von Matthias Reichel, der andere Aufgaben im Konzern übernehmen wird. „Mit elf Jahren auf dem CFO-Posten verlässt mit Matthias Reichel der Dienstälteste den Vorstand. Ich danke ihm ausdrücklich für seine Verdienste um DB Cargo und die gute Zusammenarbeit in all der Zeit. Zudem hat Matthias Reichel die DB Cargo-Töchter in Großbritannien und Spanien erfolgreich in das Netzwerk integriert und zukunftsfähig ausgerichtet“, so Dr. Richard Lutz.

Ebenfalls wurde Thorsten Dieter als DB Cargo-Vorstand bestellt. Er leitet ab
1. Mai 2020 das neue Vorstandsressort Angebotsmanagement. Der Wirtschaftsingenieur ist seit mehr als 15 Jahren im Management bei DB Cargo tätig, zuletzt als Leiter des Bereichs Service Design. Schnelle, zuverlässige und reizvolle Angebote für nationale und internationale Kunden zu entwickeln, ist Ziel des neugeschaffenen Ressorts. Zudem soll der Einzelwagenverkehr als grüne Alternative zum Lkw noch attraktiver für Kunden werden.

Dritte wichtige Personalie ist Ralf-Günter Kloß als neuer Produktionsvorstand, ebenfalls ab 1. Mai 2020. Der bisherige Leiter der Cargo Management Region West bringt über 20 Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Führungspositionen bei DB Cargo mit. Derzeit forciert er die Weiterentwicklung der Produktion, um die betrieblichen Prozesse bei DB Cargo robuster aufzustellen.

Marek Staszek wechselt im Gegenzug zurück auf den CEO-Posten von DB Cargo Polska. Die DB dankt ihm für seine Erfolge im vergangenen Jahr: DB Cargo profitiert unter anderem von pünktlicheren Güterzügen und kann auf den ersten Maßnahmen für stabilere Produktionsprozessen aufbauen. Der bisherige Chef der polnischen Tochter, Steffen Bobsien kehrt auf Wunsch des Vorstands zurück nach Frankfurt/Mainz und wird Sonderbeauftragter der Vorstandsvorsitzenden für strategische Investitions- und Innovationsprojekte.

Der Niederländer Pierre Timmermans setzt seine bisherige Arbeit als Vorstand Vertrieb von DB Cargo fort.

Quelle: DB Cargo, Foto: Georg Wagner / DB AG, der neue DB Cargo-Vorstand (von links nach rechts: Ralf-Günter Kloß, Pierre Timmermans, Dr. Sigrid Nikutta, Dr. Martina Niemann, Dr. Ursula Biernert, Thorsten Dieter)

 

 

 




Zentrale Kontaktstelle für Hamburger

Die aktuelle COVID19-Pandemie setzt internationale Lieferketten unter Druck. Dabei ist es unabhängig von angeordneten Schließungen vielfach zu Produktionsproblemen und Produktionsstillstand gekommen, weil wesentliche Komponenten nicht geliefert wurden. Das stellt nicht nur produzierende Unternehmen vor erhebliche Schwierigkeiten, sondern dürfte auch im Hamburger Hafen zu einem Rückgang des Umschlagsvolumens führen. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Hansestadt Hamburg hat daher eine zentrale Kontaktstelle eingerichtet, an die sich betroffene Unternehmen wenden können.


Senator Michael Westhagemann: „Wir haben ein hohes Interesse daran, dass die Herstellung und Lieferung benötigter Zulieferprodukte, wo möglich, wieder reibungslos erfolgt. Funktionierende internationale Lieferketten sind essentiell für den Industrie sowie Hafen- und Logistikstandort Hamburg. Sie sind das Rückgrat in unserer arbeitsteiligen Welt. Mit der Kontaktstelle schaffen wir eine Anlaufstelle für alle betroffenen Unternehmen, die alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Kontakte dafür einsetzen wird, gestörte Lieferbeziehungen wiederherzustellen.“

Die Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben am 15. April 2020 beschlossen, dass die Wirtschaftsministerien des Bundes und der Länder Kontaktstellen für betroffene Unternehmen einrichten, die betroffenen Unternehmen dabei helfen, gestörte internationale Lieferketten wiederherzustellen. Als führender Standort für industrielle Produktion sowie als internationaler Knotenpunkt für Warenlogistik, hat Hamburg ein besonders ausgeprägtes Interesse an reibungslosen Lieferketten. Um Unternehmen, die von Ausfällen oder anderen Schwierigkeiten in ihren internationalen Lieferbeziehungen betroffen sind, zu helfen, hat die Wirtschaftsbehörde eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Das Referat Außenwirtschaft der BWVI verfügt über ein enges Netz an Ansprechpartnern in der ganzen Welt. Darüber lassen sich Probleme in Lieferländern schneller identifizieren. So können gemeinsam Lösungen entwickelt werden.

 

Quelle: Pressestelle der BWVI, Foto: HHM/ www.mediaserver.hamburg.de / Christian Spahrbier

 

 




duisport: Stabil in schwierigen Zeiten

In 2019 zeigte sich das diversifierte Geschäftsmodell der duisport-Gruppe stabil. Das wurde bei der erstmals „online“ durchgeführten Bilanzpressekonferenz der duisport-Gruppe am 21. April deutlich. Obwohl das wirtschaftliche Umfeld schon 2019 erheblich schwieriger geworden war, konnte die duisport-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr noch Kurs halten. Zwar ging der Gesamtumschlag im Hafen zurück, nicht zuletzt wegen der strukturbedingten Tonnage-Verluste bei Kohle und Stahl, dennoch konnte das immer stärker diversifizierte Unternehmen 2019 einen Umsatz in Höhe von 292,6 Mio. Euro erzielen.

Das ist eine Steigerung um 5,1 % oder 14,1 Mio. Euro gegenüber dem Umsatz von 278,5 Mio. Euro im Vorjahr.

Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 2,1 % von 42,5 auf 43,4 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 12,2 Mio. Euro in 2018 auf 13,0 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 6,8 %.

„Nach 21 Jahren ununterbrochenen Wachstums steht der Duisburger Hafen vor großen Herausforderungen. Die mit der Pandemie einsetzende Rezession und der zweite Strukturwandel  an Rhein und Ruhr  werden negative Auswirkungen in diesem und in den folgenden Geschäftsjahren haben. Die einsetzenden Nachholeffekte, der Rückgang im Automotive- und Industriegeschäft, sind schon heute einschneidend und werden noch bis weit in den Herbst spürbar sein. Insgesamt rechne ich mit einem Rückgang der gesamten Wirtschaftsleistung von 10 % über das Jahr 2020,“ schätzt der Vorstandsvorsitzende der duisport-Gruppe Erich Staake die Lage ein. „Wir müssen mit Augenmaß und Realitätssinn auf Sicht fahren, dürfen aber unsere strategischen Projekte nicht vernachlässigen. Wir müssen  unsere Geschäftsmodelle  für den  zweiten Strukturwandel hin zu einer digitalisierten Logistik und Industrie aktiv anpassen, deshalb werden wir  im Digitalisierungsbereich unseren Inkubator  startport wie geplant weiter ausbauen. Auch anspruchsvolle Infrastrukturprojekte wie logport VI werden weiter forciert. Die Corona-Situation darf nicht zu einer Lähmung führen, sondern fordert unsere unternehmerische Kreativität in besonderer Weise heraus. Wir werden die zu erwartenden Rückschläge hinnehmen, aber weiter mutig nach vorn schauen. Nur so kann man diese Krise überwinden“, so Staake weiter.

Das umsatzstärkste Geschäftssegment Verpackungslogistik verzeichnete mit 8,9 % ein kräftiges Plus – von 93,6 Mio. Euro auf nun 102,0 Mio. Euro.

Bei der Kontraktlogistik erzielte duisport ein Umsatzwachstum von 24,4 Mio. Euro auf nun 29,7 Mio. Euro.

Das Segment Infra- und Suprastruktur verbuchte einen Umsatz von 53,5 Mio. Das ist ein leichter Rückgang um 1,6 % gegenüber 54,3 Mio. Euro im Vorjahr.

Der Umsatz bei den Logistischen Dienstleistungen sank um 1,5 % von 77,1 Mio. Euro auf 75,9 Mio. Euro.

Die duisport-Gruppe hat 2019 die Ausgaben für Sach- und Finanzinvestitionen von 20 Mio. Euro in 2018 auf nun 26,4 Mio. Euro gesteigert.

Der Gesamtgüterumschlag der duisport-Gruppe ist 2019 von 65,3 Mio. Tonnen auf ca. 61,1 Mio. Tonnen gesunken. Das ist ein Rückgang um 4,2 Mio. Tonnen.

Hauptursachen dafür sind die sich abschwächende Industrienachfrage und der Ausstieg aus der Kohleverstromung, der zu einem weiteren deutlichen Rückgang der Schüttladungen geführt hat. Insgesamt lag der Kohle- und Stahlbereich mit 20 % unter Vorjahresniveau. Weitere Faktoren sind u. a. die Sperrung der Öresundbrücke, die den Handel mit Skandinavien deutlich beeinträchtigt, außerdem die abgeschwächte Nachfrage nach chemischen Vorprodukten.

Der Containerumschlag der Duisburger Hafen AG ist dagegen 2019 mit rd. 4,0 Mio. TEU auf dem Niveau von 2018 (4,1 Mio. TEU) geblieben. Mit einem Anteil von rd. 60 Prozent ist der Containerumschlag inzwischen das wichtigste duisport-Geschäftsfeld.

„Der Abschied von der Kohle, die fortgesetzte Krise im Stahl, die unklaren politischen Rahmenbedingungen der Energiewende, die Herausforderungen der Digitalisierung und die sich abzeichnende konjunkturelle Verschlechterung, all diese Faktoren wirken wie ein zweiter Strukturwandel für ganz Nordrhein-Westfalen. Das diversifizierte Geschäftsmodell der Duisburger Hafen AG ist diesen Herausforderungen gewachsen. Aber auch ein so gut aufgestelltes Unternehmen wie unseres kann sich auf Dauer den zunehmend schlechteren Rahmenbedingungen nicht entziehen“, so das Fazit des duisport- Vorstandsvorsitzenden Erich Staake zur Umschlagstatistik des Jahres 2019.

Zugleich hat duisport weitere Erfolge beim Ausbau seiner Rolle als zentrale Güterdrehscheibe für Mitteleuropa erreicht. Rund 30 % des gesamten Handels per Güterzug zwischen China und Europa wird bereits über den Duisburger Hafen abgewickelt. Die Rhein-Ruhr-Region wird damit immer wichtiger für den Handel zwischen der EU und China. Zwischen Duisburg und einem Dutzend Destinationen in China verkehren wöchentlich bis zu 40 Züge.

Durch Kooperationen mit Premium-Partnern aus China, aus der Schweiz und Osteuropa soll im Interesse der deutschen Exportwirtschaft weiteres Wachstum entlang der Korridore der Seidenstraße ermöglicht werden.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die China Railway Container Transport Corp., Ltd (CRCT). Mit diesem führenden Bahnunternehmen wurde im November 2019 ein Rahmenabkommen über weitere gemeinsame Optimierungen im Chinaverkehr unterzeichnet. Zugleich eröffnete die CRCT Europe Logistics GmbH ihre offizielle europäische Niederlassung in Duisburg. So fördern die beiden führenden Unternehmen im Transport- und Logistikbereich den Schienenverkehr zwischen China und Duisburg. Gleichzeitig konnte duisport ein zusätzliches Angebot für seine Kunden schaffen und seine Position als Europas bedeutendster Hinterlandhub stärken.

Im Industrie- und Logistikpark Great Stone wird auf Initiative und unter der Leitung von duisport gemeinsam mit den Partnern China Merchants China-Belarus, der weißrussischen Staatsbahn und dem Schweizer Unternehmen Hupac auf einem 80 Hektar großen Areal ein bimodales Railterminal inklusive großer Logistikfläche nach logport-Vorbild errichtet. Hierzu wurde in Minsk eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben. Die Bauarbeiten sollen noch 2020 beginnen.

Die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) ist gemeinsam von der Stadt Duisburg (75,1 Prozent Anteile) und der Duisburger Hafen AG (24,9 Prozent) im Februar 2019 gegründet worden. Ziel ist eine zügige und bedarfsgerechte Bewältigung von Infrastrukturprojekten rund um den Hafen durch die Bündelung städtischer Projektverantwortlichkeit einschließlich jeweiliger Förderfähigkeit und der Planungs-, Finanzierungs- und Realisierungserfahrung auf Seiten der Hafengesellschaft.

Auf dem 40 Hektar großen Areal von logport VI baut duisport ein trimodal angebundenes Containerterminal direkt am Rhein. Im September 2019 hat logport VI, das zweitgrößte Entwicklungsprojekt seit logport I, das erste Etappenziel erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war der Abriss der Fabrikhallen der 2016 in Konkurs gegangenen Papierfabrik Walsum beendet, die Fläche war baureif gemacht.

Im Zuge der weiteren Entwicklung von logport VI hat duisport inzwischen die genehmigungsrechtlichen Grundlagen für den Bau des Containerterminals sowie der internen Erschließungsstraße von logport VI erarbeitet: Die DIG soll kurzfristig mit der Durchführung des Bebauungsplanverfahrens für den 2. Bauabschnitt der Querspange Walsum beauftragt werden; zudem wird die Gesellschaft auch die bauliche Realisierung des ersten Bauabschnitts im Auftrag der Stadt übernehmen. Als Hauptgesellschafter der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) wird die Stadt Duisburg den Planungsauftrag für den zweiten Bauabschnitt nun auch formal erteilen.

Die logport ruhr GmbH, ein Joint Venture von duisport und RAG Montan Immobilien, bereitet derzeit ein 30-Hektar- Areal in Oberhausen für die Edeka Handelsgesellschaft Rhein Ruhr mbH auf. Dort entsteht ein Zentrallager mit über

1.000 Arbeitsplätzen. Im Juni 2019 hat EDEKA Rhein-Ruhr von der Stadt Oberhausen die Genehmigung zum Bau und Betrieb des Lagers erhalten. Im Oktober 2019 fand auf dem Areal in Sichtweite der A3 der erste Spatenstich statt. Während die Logistikhallen in den Himmel wachsen, arbeitet die logport ruhr GmbH an der Vollendung einer zwei Kilometer langen Verbindungsstraße zum Autobahnanschluss. EDEKA plant die Eröffnung des Lagers rechtzeitig vor dem Start der Weihnachtssaison 2021.

Die Duisburger Hafen AG und das Leipziger Bahntechnologie-Unternehmen CargoBeamer AG haben 2019 eine langfristig angelegte Kooperation für mehr Wachstum im Kombinierten Verkehr Schiene/Straße vereinbart. Ziel der Zusammenarbeit ist eine massive Steigerung des Güterverkehrs auf der Schiene, also eine Entlastung von Straßen und Autobahnen. Zu Gunsten einer weiteren klimafreundlichen Verkehrswende sollen drei Elemente eingesetzt werden: Ein automatisierter Umschlag für Sattelaufleger von der Straße auf die Schiene, robotisierte Warenzentren sowie die elektromobile Verteilung von Gütern zu Industriezentren und in urbane Ballungsräume.

Die duisport-Gruppe ist einer der größten und wichtigsten Arbeitgeber in der Region Rhein-Ruhr: Insbesondere die logport-Flächen des Duisburger Hafens sind Jobmotor für die gesamte Metropolregion. Im Jahr 2019 sind insgesamt

47.000 Beschäftigte direkt oder indirekt in den verschiedenen Transport- und Logistikunternehmen des Hafens tätig. Allein die duisport-Gruppe beschäftigt 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit seiner langfristig wirksamen Aus- und Weiterbildungsstrategie ist duisport einer der wichtigsten Impulsgeber und bietet insgesamt 12 Ausbildungsberufe an. Rund 30.000 vielseitige, abwechslungsreiche und zukunftsfähige Arbeitsplätze sind durch duisport seit 1998 entstanden.

Die duisport-Gruppe hat ihren eigenen 3D-Kransimulator im Duisburger Freihafen vorgestellt: Premiere für den Kombinierten Verkehr im Hinterland. Damit setzt der weltweit größte Binnenhafen nicht nur neue Maßstäbe auf dem Gebiet der technischen Weiterentwicklung der Logistikbranche, sondern investiert gleichzeitig in die professionelle Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

startport ist die Innovationsplattform des Duisburger Hafens. Seit der Gründung Ende 2017, wurde bisher bereits insgesamt 35 Startup-Unternehmen die Möglichkeit gegeben, gemeinsam mit dem Accelerator startport, innovative Lösungen für die Logistik-Branche zu entwickeln. Neben jungen Startup-Gründern aus Deutschland sind seit Anfang 2020 auch zwei Startup-Unternehmen aus Finnland und Slowenien im startport-Headquarter im Duisburger Innenhafen tätig. Gleichzeitig wächst das Team der startport GmbH – im Geschäftsjahr 2019 auf insgesamt 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zu den startport-Exklusivpartnern Evonik, Klöckner & Co. und Initiativkreis Ruhr gehören seit Anfang 2019 nun auch die RAG Stiftung und Borussia Dortmund. 2020 möchte startport den Kreis seiner Exklusivpartner erneut erweitern. duisport komplettiert sein Engagement im Thema Digitale Logistik-Innovationen durch eine aktive Beteiligung am Digital Hub des Dortmunder Fraunhofer-Instituts.

„Mit startport im duisport-Netzwerk ziehen wir junge Unternehmer an, die neue Wertschöpfungsketten für die Unternehmen vor Ort erschließen. Wir und unser Netzwerk machen die Logistik zum Innovationstreiber und die Industrie 4.0 wird Realität“, so duisport- Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Im Frühjahr 2019 sind drei von innogy betriebene Landstromtankstellen in Duisburg-Ruhrort installiert worden. Dort können bis zu sechs an Land liegende Binnenschiffe gleichzeitig mit Strom versorgt werden.

Forschungsprojekt mit RWE Supply & Trading + Universität Duisburg-Essen: Verstärkte Nutzung des umweltfreundlichen verflüssigten Erdgases LNG im Hafen. Die Firmen Rolande und Liquind errichten Tankstellen, die Mitte 2020 in Betrieb gehen werden.

Stetige Umrüstung der Hallenbeleuchtung: Insgesamt hat der Hafen bereits mehr als 100.000 Quadratmeter Hallenfläche mit stromsparendem LED ausgerüstet. Dieüber 1.000 Leuchten auf den hafeneigenen Straßen und dem Bahngelände werden seit 2019 auf LED-Betrieb umgerüstet.

Seit Juni 2019 erarbeiten die Duisburger Hafen AG (duisport) und das Fraunhofer-Institut Umsicht gemeinsam im Projekt ein Gesamtkonzept zur Energienutzung und – versorgung auf dem über 1.550 Hektar großen Hafenareal. Das Projekt trägt den Namen „enerport“ und wird mit mehr als 1 Mio. EUR vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Es verfolgt am Beispiel des Duisburger Hafens einen cross-industriellen Ansatz zur Kopplung von Energiewirtschaft mit den Bereichen Wohnen, Gewerbe, Industrie, Logistik und Verkehr.

duisport ist ebenfalls an drei Forschungsprojekten im Förderprogramm „Innovative Hafentechnologien“ (IHATEC) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) maßgeblich beteiligt. Dort geht es gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis um die Entwicklung anwendungsbezogener Innovationen im Hafensektor:

Im Projekt InnoPortAR werden innovative Einsatzfelder für Augmented Reality entwickelt, die anhand mehrerer Anwendungsfälle demonstriert werden.

Das Projekt TrailerPort hat sich zum Ziel gesetzt die Stellplatzprobleme, die durch eine steigende Anzahl an Sattelaufliegern in den Umschlagterminals entstehen, durch intelligente technische und organisatorische Lösungen abzumildern und die Kapazität der Terminals zu steigern bzw. zu erhalten.

Das dritte Projekt „SecProPort“ zeigt prototypisch Lösungen für eine Sicherheitsarchitektur im Hafenkommunikationsverbund auf. Es soll helfen, zukünftige Bedrohungen durch Cyperangriffen abwehren zu können. Durch die Beteiligung an diesen Projekten bestätigt duisport seine Innovationskraft und baut sein enges Netzwerk zu Partnern in Wissenschaft und Logistik weiter aus.

Quelle: Duisburger Hafen AG, Foto: duisport / Hans Blossey

 

 




Tankbehälter auf der Elbe transportiert

Eine Lieferung von zwölf riesigen Biertanks für die Pilsener Brauerei befindet sich auf dem Weg von Hamburg nach Lovosice. „Aufgrund der Abmessungen ist dabei das Binnenschiff die einzige Alternative“, betont Lubomir Fojtu, Direktor der tschechischen Wasserstraßendirektion.

Der Transport der Biertanks wird durch Niedrigwasser behindert. Um den kritischen Abschnitt von der deutschen Grenze bis zur Staustufe Usti nad Labem zu überwinden, musste der Heckradschlepper Beskydy eingesetzt werden. Der einzige Schlepper dieser Bauart in Europa befindet sich im staatlichen Eigentum und unterstützt die Schifffahrt in solchen Situationen. „Wenn wir endlich die Schleuse in Decin bauen könnten, müssten die Schiffe nicht auf Wasser warten“, zeigt Fojtu eine Alternative auf.

Während die ersten vier Tanks mit dem Schubboot Andrea 2 der Reederei EVD wohlbehalten in Lovosice angelangt sind, warten noch jeweils vier Tanks in Hamburg und Aken auf ihre Verschiffung. Aufgrund einer Novellierung der deutschen Binnenschifffahrtsstraßenordnung sind dafür nur noch wenige Schiffe zugelassen, die über einen ausreichend hochfahrbaren Steuerstand verfügen. „Diese neuen Regelungen für die Elbe verzögern durch aufwendige Genehmigungsverfahren die Transportplanung. Es gibt kaum flachgehende Schiffe mit entsprechender Ausrüstung – und bis diese einen Rundlauf gefahren haben, ist das Wasser häufig schon weggefallen“, beklagt Lukas Hradsky, Geschäftsführer der EVD Prag. „Dazu dürfen technische Hilfsmittel wie Radar und Videokamera am Bug nicht eingesetzt werden, obwohl wir damit in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen machen konnten“, erläutert er und äußert gleichzeitig sein Unverständnis darüber, dass die Umsetzung der gleichen EU-Verordnung am Rhein anders gelöst ist.

Quelle Hafen Hamburg Marketing, Foto: HHM/Stefan Kunze

 

 

 




Marcel Lohbeck wird Geschäftsführer des BÖB

Die Kernkompetenz der öffentlichen Binnenhäfen in Deutschland ist die Verknüpfung, denn trimodale Binnenhäfen sind Drehscheiben der Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und Lkw und damit Start- und Zielpunkt logistischer Ketten. Zudem verknüpfen sie als Wirtschafts-Standorte die Verantwortlichen aus Industrie, Fachhandel und Logistik und initiieren damit neue Wertschöpfung. Stark sind die öffentlichen Binnenhäfen auch in der Verknüpfung von Interessen. So kooperieren BÖB und VBW bereits seit Jahren themenbezogen, um gemeinsam das System Wasserstraße voranzubringen. Jetzt haben BÖB und VBW entschieden, ihre Kooperation durch eine gemeinsame Geschäftsführung zu vertiefen: Ab 1. Mai 2020 übernimmt Marcel Lohbeck (39) die vakante Position des BÖB-Geschäftsführers und bleibt gleichzeitig Geschäftsführer des VBW, der als international anerkannte fachwissenschaftliche Vereinigung über ein breites Netzwerk an Expertinnen und Experten verfügt.

BÖB Interims-Geschäftsführer Rainer Schäfer unterstützt Marcel Lohbeck bis Ende Juni 2020 in der Geschäftsführung. Ab 1. Juli 2020 übernimmt Lohbeck die alleinige Führung von BÖB und VBW. Beide Verbände bleiben rechtlich selbstständig, die gemeinsamen Büros sind in Berlin und Duisburg. Ziel ist es, die Kooperation nachhaltig auszubauen und anlass- und themenbezogen um zusätzliche Kooperationspartner zu erweitern.

„Nach dem tragischen Tod von Boris Kluge haben wir im BÖB-Präsidium darüber gesprochen, wie wir den Verband in seiner Arbeit und in seiner Aufstellung weiter stärken können. Der VBW ist dafür der richtige Kooperationspartner. Schritt 1 ist jetzt die gemeinsame Geschäftsführung, in einem zweiten Schritt werden wir Synergien heben und die Chancen unserer vertieften Kooperation nutzen. Zudem freuen wir uns darauf, mit weiteren Partnern immer wieder neue Allianzen zu bilden und sind für weitere Kooperationspartner offen“, so Joachim Zimmermann, Präsident des BÖB.

Auch Patricia Erb-Korn, Präsidentin des VBW, äußert sich positiv zu der schon langen bestehenden inhaltlichen Nähe der beiden Verbände: „VBW und BÖB sind dem Gesamtsystem Wasserstraße verpflichtet, dadurch verbindet sie naturgemäß eine inhaltliche Nähe. Beide haben in der Vergangenheit schon erfolgreich zusammen gearbeitet. Die Idee einer gemeinsamen Geschäftsführung ist bei unseren Gremien daher schnell auf fruchtbaren Boden gefallen. Wir freuen uns auf die Kooperation!“

Marcel Lohbeck: „Ich bedanke mich bei den Gremien des BÖB und des VBW für das mir ausgesprochene Vertrauen. Diese anspruchsvolle Aufgabe ausfüllen zu dürfen erfüllt mich mit Freude. Mit vereinten Kräften werden wir die Perspektive der Binnenhäfen, als trimodale Logistikdrehscheiben und die der weiteren Stakeholder am Gesamtsystem Schiff/Wasserstraße/Häfen in den politischen Diskurs einbringen.“

Zurzeit sind die Gremien von BÖB und VBW mit der Fortentwicklung des Kooperationskonzeptes befasst, welches in den Mitgliederversammlungen beider Organisationen im Herbst 2020 vorgestellt und beschlossen werden soll.

Quelle und Foto: Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V.

 

 

 




Digitalisierung der Wasserstraße

Vier Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, die Alberding GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., die Lutra GmbH (Hafen Königs Wusterhausen) und der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. haben im März 2020 das Projekt „AutonomSOW – Datengrundlagen für automatisierten und autonomem Betrieb auf der Spree-Oder-Wasser­straße“ erfolgreich abgeschlossen und dem Bundesverkehrsministerium präsentiert.

Das Projekt wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit insgesamt 93.267 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Im Rahmen des Projektes wurden Nutzeranforderungen an das Gesamtsystem des Binnenschiffstransportes in multimodalen Transportketten erfasst und zukünftige Logistikprozesse auf der SOW betrachtet. Vorhandene Datengrundlagen der WSV wurden auf Nutzbarkeit und Eignung für automatisierten und autonomem Betrieb untersucht, sowie Anforderungen an deren Verfügbarkeit abgeleitet. Die Notwendigkeit der Erfassung zusätzlicher Echtzeitdaten aus der Wasserstraße wurde ebenfalls ausführlich diskutiert.

Aus den funktionalen und technologischen Anforderungen für die Teilkomponenten Logistik, Hafen, Wasserstraße, Binnenschiff, Kommunikationskanal und Verkehrsmanagement wurde ein Technologiekonzept abgeleitet. Der Forschungs- und Entwicklungsbedarf wurde in einer Gap-Analyse dargestellt. Für die unterschiedlichen Betriebsausbaustufen des (teil) automatisierten bzw. autonomen Fahrens wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet und einen Zeitplan für den Aufbau eines digitalen Testfeldes abgeschätzt. Die Übertragbarkeit des Konzepts auf andere regionale Testfelder wurde ebenfalls behandelt.

Das im Projekt AutonomSOW erarbeitete Konzept dient als Grundlage für die Errichtung eines digitalen Testfeldes für den automatisierten und autonomen Betrieb auf der SOW. Die Erfassung und Einbeziehung erforderlicher Echtzeitdaten aus der Wasserstraße sollen in einem mFUND Projekt der Förderlinie 2 umgesetzt werden.

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen gibt es hier.

Quelle: Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen

 

 

 




Neuer CFO bei der Hamburg Süd

Lasse Carøe Henningsen, 46, wird neuer Chief Financial Officer (CFO) der Hamburg Süd. Er folgt damit auf den heutigen Finanzvorstand Jakob Wegge-Larsen, der diese Position seit Dezember 2017 bekleidet und Ende Juni endgültig nach Kopenhagen zu Maersk zurückkehren wird. Bereits seit Ende Februar 2020 hat er dort parallel die Rolle des CFO der Maersk-Sparte Ocean & Logistics übernommen.

Lasse Carøe Henningsen wird bei der Hamburg Süd am 1. Juni beginnen und die Bereiche Business Finance und Accounting sowie das wichtige SAP-Projekt verantworten. Gemeinsam mit Chief Executive Officer Dr. Arnt Vespermann bildet er das Management Board der Hamburg Süd.

Lasse Carøe Henningsen ist ein ausgewiesener Finanzexperte, der viele Jahre seiner Karriere in den international renommierten Beratungs- und Wirtschafts-prüfungsgesellschaften EY und PwC sowie in dem börsennotierten Schmuck- und Designunternehmen PANDORA A/S gearbeitet hat. Darüber hinaus verfügt er über weitreichende Erfahrungen in der Schifffahrtsindustrie. Als Head of Accounting & Control war er früher bereits bei Maersk Tankers A/S tätig und arbeitet aktuell seit 2018 als CFO und Mitglied des Vorstands bei der Christiania Shipping A/S, einer auf den Transport von Chemikalien spezialisierten Reederei mit Sitz in Kopenhagen.

„Wir freuen uns sehr, dass mit Lasse Carøe Henningsen ein ausgewiesener Experte als Nachfolger für Jakob Wegge-Larsen an Bord kommt. Mit seiner Finanz- und Schifffahrtsexpertise sowie seiner umfassenden Managementerfahrung wird er für die Hamburg Süd wichtige Projekte vorantreiben“, sagt Dr. Arnt Vespermann. Unter anderem gehört dazu die Einführung der neusten SAP-Version S4/HANA. Die Hamburg Süd wird nach Abschluss der bereits laufenden Implementierung eine der ersten Linienreedereien der Welt sein, die SAP S4/HANA im Tagesgeschäft einsetzt.

„Jakob Wegge-Larsen hat uns seit dem Closing mit Maersk sehr dabei unterstützt, die Strukturen des Finanzreportings von Maersk bei der Hamburg Süd zu implementieren, und hat so die Integration der Hamburg Süd in die Maersk-Gruppe sehr erleichtert. Wir freuen uns, dass er der Hamburg Süd in seiner neuen Funktion in Kopenhagen eng verbunden bleibt.“

Quelle und Foto: Hamburg Süd

 

 




Situation der Fahrgastschiffe wird täglich dramatischer

Der am 16. April 2020 verkündete Beschluss des Bundes und der Länder zum weiteren Umgang mit der Coronavirus-Pandemie legt den Tourismus in Deutschland bis mindestens Anfang Mai komplett auf Eis: Bürger werden aufgefordert, generell auf private Reisen und Besuche zu verzichten. Das gilt auch im Inland und für überregionale tagestouristische Ausflüge. Die weltweite Reisewarnung bleibt aufrechterhalten. Übernachtungsangebote im Inland werden weiterhin nur für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke zur Verfügung gestellt. Großveranstaltungen werden bis Ende August 2020 untersagt.

Dieser Beschluss hat weitreichende und dramatische Konsequenzen für die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt in Deutschland. Beide stellen mit ihrem breit gefächerten Angebot an regionale und internationale Kundschaft wichtige Bausteine im Tourismussektor dar. In dem Maße, wie Ausflügler und Urlauber den beliebten Reisezielen in Deutschland fernbleiben, fehlen auch die Kunden an Bord. Die Umsatzeinbußen sind bereits jetzt dramatisch, nachdem der für März vorgesehene Saisonbeginn bereits nicht stattfinden konnte. Beliebte Eventfahrten werden abgesagt, internationale Gäste aus Asien und den USA stornieren ihre Buchungen für Flusskreuzfahrten.

Mit dem gestern getroffenen Beschluss schwinden die Hoffnungen auf einen verspäteten Saisonstart, der die wirtschaftlichen Verluste zumindest in Teilen hätte ausgleichen können, denn die Fahrgastschifffahrt ist im Wesentlichen ein Saisongeschäft, das zwischen März und Oktober betrieben wird. Die Branche geht von einer Welle von Mitarbeiterentlassungen aus; Unternehmensaufgaben und Insolvenzen werden unausweichlich sein, wenn es bei den Restriktionen bleibt.

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen erklärt hierzu: „Die schnellstmögliche Wiederaufnahme des Geschäfts ist für die ‚Weiße Flotte‘ die einzige Möglichkeit, einen Totalausfall im Jahr 2020 mit dramatischen wirtschaftlichen Folgen, auch für die Arbeiter und Angestellten in diesem Sektor, noch abwenden zu können. Die Fahrgastschifffahrtsbetriebe sind in der Lage, ihr Angebot, angepasst an die aktuelle Situation, wiederaufzunehmen. Durch eine Reduzierung der Anzahl der Fahrgäste pro Schiff, die Einrichtung von ausreichendem Mindestabstand zwischen den Personen an Bord und die Umsetzung strenger Hygienemaßnahmen können die Kunden umfassend geschützt werden. Wir haben deshalb in dieser Woche in mehreren Briefen den dringenden Appell an die Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene gerichtet, die Fahrgastschifffahrt im Zuge weiterer geplanter Lockerungen umgehend zu berücksichtigen.“

Der BDB unterstützt dabei auch die Forderung des Deutschen Tourismusverbandes DTV, in Ergänzung zu den bisher beschlossenen Unterstützungsangeboten auf Bundes- und Länderebene ein wirksames Tourismusförderprogramm für die Folgezeit des „Re-Start“ aufzulegen. So könnten die nicht mehr nachzuholenden gewaltigen Umsatzeinbußen zumindest teilweise kompensiert werden.

Die Fahrgastschifffahrt ist ein wichtiger Teilmarkt im deutschen Binnenschifffahrtsgewerbe. Als größte „Weiße Flotte“ Europas mit über 1.000 Schiffen mit einer Personenkapazität von rund 210.000 (Tagesausflugsschifffahrt) bzw. einer Bettenkapazität von rund 8.700 (Kabinenschifffahrt) generierte sie im Jahr 2017 einen Umsatzerlös von rund 356 Mio. Euro.

Quelle und Foto: BDB