Hamburg macht Unterschiede aus

Im Bereich der Repräsentanz West von Hafen Hamburg Marketing (HHM) zeigen sich die Auswirkungen der Coronakrise in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark. Das Containerterminal Dortmund zeigt sich noch positiver und gibt steigende Buchungen im Import und Export an. Große regionale Produzenten haben ab der Kalenderwoche 16 schon wieder verstärkt Ware angekündigt. Auch die Tatsache, dass die Reeder Leerequipment nach Dortmund positionieren, ist ein guter Indikator. Somit kommen die ersten Effekte der wieder anlaufenden Industrie in China im Ruhrgebiet an.  Die Zugverbindung, die Dortmund mit Hamburg verbindet, ist auf fünf Abfahrten reduziert, welche aber voll ausgelastet sind.


Das CTS in Köln sieht eindeutig positive Import-Signale. Der Export hingegen ist wie vielerorts völlig unklar. Die lokalen Unternehmen wollen sich kaum festlegen. Sollten Import-Container durch geschlossene Unternehmen nicht abgenommen werden können, verfügt man in Köln über notwendige Stellplätze, die als Puffer genutzt werden können. Der Hamburg-Köln-Zug läuft in dieser Woche nur mit zwei Umläufen. Danach soll gemäß Planung wieder auf drei Abfahrten erhöht werden.

Am Terminal in Minden sind dagegen starke Buchungsrückgänge zu verzeichnen. Große Verlader haben bereits ihre Produktion einstellen müssen. Importeffekte sind derzeit noch nicht abzusehen. Jedoch erhält das Terminal vermehrt Anfragen nach Pufferlager-Optionen. Hier wäre eine Aufnahme von bis zu 300 Vollcontainern kein Problem. Der Standort ist für ansteigende Volumen bestens gewappnet.

Der Hafen Hannover sieht sich ebenfalls mit einer stark herunterfahrenden Industrie konfrontiert. Importverantwortliche der produzierenden Unternehmen locken aber bereits mit ersten größeren Mengen, die in Aussicht gestellt werden. Ansonsten funktioniert der Import im Hinterlandverkehr weiterhin gut. Der Liniendienst in der Binnenschifffahrt musste zwar von vier auf 2,5 Abfahrten reduziert werden, ist aber sehr flexibel, um auf Unregelmäßigkeiten gut zu reagieren. Das Trucking ist im Nahbereich auch noch sehr stabil.

Der Terminalbetreiber am Standort Bönen hat verstärkte Anfragen zur Zwischenlagerung. Die regionalen Verlader melden bis zum Stichtag 20. April noch mit ihren eigenen Lagerkapazitäten handlungsfähig zu bleiben. Das KV-Angebot mit nordgehenden Verkehren wurde bis dato nicht verringert.

Die Betreiber des KV-Terminals in Warstein beschreiben einen Rückgang der Exporte. Daher wurde das Zugangebot nach Hamburg auf aktuell nur eine wöchentliche Abfahrt angepasst. Die Prognose verzeichnet aber einen leichten Anstieg nach oben.

In Summe kann man sagen, dass es bei den westlichen Terminalstandorten eine dezent positive Stimmung gibt, mit einem blassen Licht am Ende des Tunnels. Dies bezieht sich vorrangig auf den Importweg. Die Systeme der Hinterlandverkehre laufen zwar reduziert, aber sehr stabil. Die Equipmentverfügbarkeit ist gegeben, ebenso wie die Möglichkeit der Zwischenlagerung in Pufferlagern. Alle Betreiber stellen deutlich heraus, dass man für kommende Mengenentwicklungen nach oben gut vorbereitet ist.

Quelle und Foto: HHM

 

 




Baubeginn eines innovativen Schulschiffs

Concordia Damen wird die AB INITIO bauen. Die Werft hat einen unverwechselbaren und gleichzeitig markanten Entwurf kreiert und entspricht zudem dem ausdrücklichen Wunsch der STC Group – dem Bildungs- und Wissensinstitut für Schifffahrt, Transport und Hafenwirtschaft –  ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Schiff zu entwickeln.

Jan Kweekel, Vorstandsmitglied der STC Group: „Wir fühlen uns geehrt, dass die renommierte Concordia Damen-Werft großes Interesse daran hat, mit uns dieses anspruchsvolle Projekt in Angriff zu nehmen. Gemeinsam arbeiten wir fortan am Bau eines zukunftsfähigen und hochmodernen Schulschiffes. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen dem Bildungswesen und dem maritimen Sektor. Die AB INITIO wird die Visitenkarte der Schule und des maritimen Clusters sein.“

Das Team von Concordia Damen freut sich auf den Bau der AB INITIO. Tim van Berchum von Concordia Damen äußert sich folgendermaßen dazu: „Es verspricht ein einzigartiges und multifunktionales Schulschiff zu werden, das auch mit den neuesten im maritimen Bereich verfügbaren Techniken ausgestattet wird. Wir freuen uns über die Partnerschaft mit der STC Group und danken den Beteiligten sehr für ihr Vertrauen. Auf eine gute Zusammenarbeit und auf das Schulschiff der Zukunft!“

Die kommenden Monate werden dazu genutzt, aus dem Konzept ein Leistungsverzeichnis zu entwickeln, in dem alles klar festgelegt ist. Die AB INITIO wird voraussichtlich 2022 in Betrieb genommen. Das Schiff wird eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Schülern des mittleren berufsvorbereitenden Sekundarunterrichts (vmbo) und Teilnehmern der mittleren berufsbildenden Schule (mbo) sowie von Studenten der Fachholschule (hbo) spielen, die eine maritime Ausbildung bei der STC-Group absolvieren.

Die STC Group ist die Bildungs- und Wissenseinrichtung für die Schifffahrt, den Transport und die Hafenindustrie und bietet Unterricht auf berufsbildender Sekundarstufenebene, auf berufsbildender Fachschulebene sowie auf Fachhochschul- und Masterniveau an. Darüber hinaus bietet die STC Group Erwachsenenbildung und angewandte Forschung an. Die Organisation ist international tätig und verfügt über Standorte im In- und Ausland. Der Hauptsitz befindet sich im Rotterdamer Hafen.

Quelle und Grafik: STC Group

 

 

 




Containerschifffahrt ins Hinterland auf Kurs

Der Transport von Containern per Binnenschiff vom und zum Hamburger Hafen nimmt an Fahrt auf. Entgegen dem deutschlandweiten Ergebnis mit einem Rückgang von 4,1 Prozent, konnte im Jahr 2019 der Hamburger Hafen mit 145.078 TEU einen Zuwachs von 13 Prozent beim Containertransport mit dem Binnenschiff verzeichnen.


Nicht enthalten sind in dieser Zahl die in Hamburg zunehmend per Binnenschiff durchgeführten hafeninternen Umfuhren. Das waren im Jahr 2019 mehr als 170.000 TEU. Diese Containertransporte innerhalb des Hafens ersetzten insgesamt rund 120.000 Umfuhren per Lkw und sind ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Verkehrsverlagerung beim Gütertransport in der Hansestadt.

Neben der guten Entwicklung des Umschlags von Gütern für das Hinterland des Hamburger Hafens spielte auch die verbesserte Integration der Binnenschifffahrt in die Hafenabläufe eine Rolle bei der positiven Entwicklung. Das Hamburger Vessel Coordination Center (HVCC) steuert zunehmend auch die Hafenrotationen von Binnenschiffen, um diese besser mit den Terminalabläufen in Hamburg zu koordinieren. Mit der Schaffung einer Binnenschiffsplattform werden weitere Möglichkeiten zum koordinierten Handeln aller Hafenbeteiligten erschlossen.

„Der Containertransport per Binnenschiff übernimmt im Modal Split der Verkehrsträger für den Hamburger Hafen eine wichtige Funktion im Seehafenhinterlandverkehr und bei den Hafenumfuhren. Das Binnenschiff ist auch von großer Bedeutung für den Transport besonders schwerer und sperriger Ladung sowie für alle Arten von Massengut. Veränderungen im Ladungsmix kann das Binnenschiff sehr gut kompensieren“, erläutert Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.

Die Anfang 2020 sehr guten Wasserstände auf der Oberelbe hätten gezeigt, wozu das Binnenschiff beim Transport auch großer und schwerer Ladung imstande ist. „Deshalb wird es Zeit, dass das Unterhaltungskonzept Elbe, das in der letzten Legislaturperiode vom Bundestag beschlossen wurde, endlich vom Bundesverkehrsministerium umgesetzt wird“, fordert Egloff. Fortschritte sieht er schon beim Ersatz des Schiff-Hebewerks Scharnebeck. „Aber wir brauchen beides, Elbe-Seiten-Kanal und Umsetzung der Maßnahmen an der Elbe.“

Quelle: HHM, Foto: HHM / Lengenfelder

 




Hafenbehörde platziert Boxinsider bei Portbase

Die Hafenbehörde Rotterdam bringt die im Oktober 2019 eingeführte Track & Trace Dienstleistung Boxinsider bei Portbase unter. Die Umstellung beginnt ab sofort. Damit macht der Rotterdamer Hafen einen weiteren Schritt hin zu einem integrierten Logistiknetzwerk. Bei Portbase wird der Track & Trace Dienst Teil der verbesserten Importdienstleistung für Ladung und läuft unter dem Namen Cargo Tracker.

Portbase verwaltet die digitale Infrastruktur der niederländischen Häfen. Mit unterschiedlichen Arten von Diensten werden alle beteiligten Parteien in der (Hafen-)Logistikkette bedient. Die Track & Trace Dienstleistung ist Teil des gesamten Angebotes.

Die Hafenbehörde Rotterdam und Portbase verfügen zurzeit unabhängig voneinander über Daten, Wissen und Dienstleistungen, die Track & Trace unterstützen. Indem die Track & Trace Aktivitäten beider Unternehmen gebündelt werden, entsteht eine umfassendere Dienstleistung und ein deutliches Angebot für den Markt.

Cargo Tracker wird im Frühjahr 2020 testhalber zur Verfügung stehen. Die Kunden, die bereits bei Boxinsider angemeldet waren, werden außer optischen Veränderungen auf der Seite nichts von der Umstellung merken. Kunden, die sich anmelden, nutzen die Dienstleistung in der Testphase kostenlos. Die offizielle Einführung findet vor dem Sommer statt.

Der neue Dienst ermöglicht den beteiligten Parteien aktuelle Informationen über die Ladung zu erhalten, die sie abfertigen oder empfangen sollen. Cargo Tracker eignet sich dadurch vor allem für Parteien, die ihre Logistik und Meldeverpflichtungen fremdvergeben, aber trotzdem einen Überblick über die Ladungsströme haben wollen, um ihre eigenen Abläufe und ihre Planung darauf abzustimmen.

Die Hafenbehörde und Portbase werden weiterhin zusammenarbeiten, um diese und zukünftige Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Gemeinsames Ziel ist, dass Kunden den Hafen als reibungslosen Bestandteil ihrer Logistikkette erleben. Mit der Kooperation stärkt der Rotterdamer Hafen seine Position als digitaler Vorreiter bei der intelligenten Hafenlogistik.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 

 




Krefelder Logistikfirmen unter einem Dach

Die beiden Krefelder Logistikspezialisten BKB Globe und AKG Logistics International haben ihre Aktivitäten unter dem Dach der B+K Group vereint und agieren ab sofort mit einem erheblich erweiterten Leistungsspektrum.

„Mit diesem Zusammenschluss unserer international unterschiedlich orientierten Unternehmen führen wir das Logistik-Knowhow beider Partner in der B+K Group zusammen und erweitern das Portfolio erheblich“, freut sich Lothar Krenge, geschäftsführender Gesellschafter der B+K Group, zu der die Gesellschaften BKB Globe und Bönders gehören. Arkadius Grabietz, Inhaber von AKG Logistics, wechselt als Gesellschafter in die B+K Group und übernimmt die Geschäftsführung von BKB Globe. Auch die Mitarbeiter von AKG wechseln mit. „Wir kennen uns aus langjähriger vertrauensvoller Zusammenarbeit und wollen jetzt gemeinsam Synergiepotenziale ausschöpfen“, sagt Krenge über seinen neuen Geschäftspartner. Die exportorientierte AKG ergänze ideal die Importaktivitäten der BKB Globe, die den Transport aus fernen Ländern für internationale Großunternehmen nach individuellen Konzepten organisiert.

Grabietz freut sich auf die neue Herausforderung: „Im Gegenzug bringt AKG Logistikkenntnisse aus dem Exportgeschäft mit Japan, Taiwan sowie Osteuropa mit und ist Spezialist für das Containergeschäft, zum Beispiel mit russischen und skandinavischen Firmen. Diese langjährigen Kontakte und Erfahrungen werden das Geschäft der B+K Group bereichern.“ Von dem 48-jährigen Logistikmanager verspricht sich Krenge auch eine Entlastung von seinen Aufgaben in der expandierenden Gruppe. „Wir sind für die Zukunft in jeder Beziehung gut gerüstet.“ Stephan Bergius, der die BKB Globe bisher leitete, scheidet aus Altersgründen aus der Geschäftsführung aus, bleibt der Gruppe aber als aktiver Mitgesellschafter und Berater erhalten.

Laut Krenge hat die B+K Group in den letzten drei Jahren die Zahl ihrer Beschäftigten auf 430 verdreifacht und sich damit zu einer der größten Logistikgesellschaften am Niederrhein entwickelt. Daraus sei zu ersehen, dass sich das Geschäft kontinuierlich positiv entwickelt habe. „Expansion mit Augenmaß“ nennt er eines seiner Erfolgsprinzipien. Wichtig sei zudem, für die vielen internationalen Großunternehmen immer wieder individuelle Logistikkonzepte zu entwickeln, umzusetzen und die Waren fristgerecht zu liefern. Die globalen Transporte werden wahlweise per Schiene, Straße, Wasser und Luft abgewickelt – einschließlich der Distribution sowie der Lagerhaltung. Hierbei komme dem Unternehmen auch die exponierte Lage am Krefelder Rheinhafen mit Lagerhallen und einer Umschlaghalle direkt am Hafenkai sowie mit Bahnanschluss zugute. Zur Flexibilität trage außerdem der Fuhrpark von über 50 Lkws der zur Gruppe gehörenden Spedition Bönders bei.

Die B+K Group beschäftigt in Krefeld 430 Mitarbeiter und zählt zu den größten Logistikunternehmen am Niederrhein. Dazu gehören die Bönders GmbH Spedition und die BKB Globe internationale Spedition GmbH. Die AKG Logistics International GmbH wird einschließlich ihrer fünf Mitarbeiter in die BKB Globe integriert. Zu den Logistikgütern gehören unter anderem Autoteile von Mercedes und BMW sowie Eisenoxid vom Nachbarn Lanxess aus dem Chemiepark Krefeld-Uerdingen.

Quelle und Foto: B+K Group, Lothar Krenge, geschäftsführender Gesellschafter der B+K Group (re.), mit dem neuen Gesellschafter und Geschäftsführer der BKB Globe, Arkadius Grabietz 

 

 

 




Dritte Kranbrücke am Terminal Köln Nord

Der Ausbau des Terminals Köln Nord (TKN) für den kombinierten Verkehr schreitet zügig voran. Derzeit wird eine dritte Kranbrücke in aufwändiger Maßarbeit aufgebaut und montiert. Die zweite Kranbrücke am TKN, die Ende vergangenen Jahres errichtet wurde, ging vergangene Woche nach der technischen Abnahme in den regulären Betrieb.

Der Aufbau des dritten Portalkrans, 21,5 Meter hoch und rund 500 Tonnen schwer, ist ein weiterer Baustein zur Fertigstellung des so genannten Moduls A an dem HGK-Standort in Köln-Niehl. Für das Modul ist geplant, dass – vorbehaltlich der weiteren Auswirkungen der Corona-Pandemie – ab Juli 2020 alle drei Kräne im Vollbetrieb eingesetzt werden.

Die HGK AG leistet mit dem Ausbau des KV-Terminals einen nennenswerten Beitrag für die infrastrukturelle Daseinsvorsorge der Stadt Köln, um Logistikströme nachhaltig zu steuern. Auf insgesamt fünf ausgebauten Gleisen mit einer Länge von jeweils 700 Metern können ab Juli 2020 Vollzüge abgefertigt werden. Bislang hatten die Gleislängen hier nur 440 Meter betragen. Bei Vollzügen waren daher Rangierarbeiten notwendig, um Container, Tankbehälter und Sattel-Auflieger vom Lkw auf die Bahn umzuladen. Dieses Rangieren entfällt nun, was eine Zeiteinsparung und einen Kostenvorteil bedeutet.

Insgesamt drei Schwerlast-Autokräne wurden eingesetzt, um die beiden jeweils 53 Meter langen Brückenteile des dritten Portalkrans auf die vorbereiteten Träger des Fahrwerks zu setzen. Zwei 500-Tonnen-Fahrzeuge hoben die jeweils etwa 100 und 60 Tonnen schweren Elemente an, mit einem 80-Tonnen-Autokran wurden dann „Feinjustierungen“ vorgenommen. In den kommenden Wochen wird die Anlage von Technikern der Herstellerfirma „pbi“ betriebsfertig montiert.

Das Terminal Köln Nord ist verkehrsgünstig in der Nähe der Autobahn-Anschlussstelle Köln Niehl (A 1 / A 57) gelegen. Hier können Güter vom Lkw auf die Bahn umgeschlagen werden. Der Terminalausbau ist wirtschaftlich und umweltpolitisch durch die verstärkte Verlagerung von Frachten von der Straße auf die Schiene von großer Bedeutung für Köln. Besonders der nördliche Lkw-Transportverkehr kann über das TKN auf die Bahn verladen werden. Das trägt erheblich zur Verringerung von Luftschadstoffen bei, da so viele Lkw-Fahrten durch die City oder über den Autobahnring rund um Köln entfallen können.

Quelle und Foto: HGK AG, das etwa 100 Tonnen schwere Brückenteil wird von zwei Schwerlast-Kränen auf die vorbereiteten Träger gehoben. 

 

 

 




DACHSER fährt über die Neue Seidenstraße

DACHSER hat den ersten Ganzzug mit BASF-Produkten in die zentralchinesische Stadt Xi´an organisiert. Die komplette Logistik des Testzugs mit 42 Containern, inklusive der Koordination mit dem Zugbetreiber RTSB sowie der Warenverzollung und -distribution in China, vertraute BASF seinem langjährigen Logistikdienstleister DACHSER an.

Nur 14 Tage dauerte die Reise des Komplettzugs vom Kombi-Terminal Ludwigshafen (KTL) aus über Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan nach China; damit war er mehr als zwei Wochen schneller als ein Containerschiff. Interessant ist der Zugtransport über die so genannte „Neue Seidenstraße“ vor allem für Unternehmen aus der chemischen Industrie, die fernab der Seehäfen im chinesischen Hinterland produzieren.

Das KTL nimmt im Logistikkonzept der BASF eine wichtige Rolle ein: So fungiert es als Hub, in dem Produkte aus Europa gebündelt und Züge zusammengestellt werden. Das größte deutsche Binnenterminal grenzt unmittelbar an das Stammwerk der BASF. Es bietet täglich bis zu 30 Zugverbindungen in über 20 europäische Wirtschaftszentren an.

Im polnischen Malaszewicze und an der kasachisch-chinesischen Grenze wurden die Container auf andere Züge umgeladen, da sich die Spurweiten der Eisenbahnsysteme unterscheiden. Die 40-Foot High Cube-Container waren vor allem mit Granulaten, Kraftstoffadditiven und Katalysatoren beladen. Endstation des Zugs war die zentralchinesische Stadt Xi´an. Von dort aus organisierte DACHSER Nordchina die Verzollung und Lkw-Verteilung der BASF-Ware an die Empfänger. In der Startphase sollen in den nächsten Monaten weitere Züge aus Ludwigshafen nach Xi’an gehen.

„Schneller als Seefracht, kostengünstiger als Luftfracht, sehr gut planbar und zuverlässig: Für bestimmte logistische Anforderungen können Schienenverkehre nach China über die ‚Neue Seidenstraße‘ zur wertschaffenden Alternative zu Luft- und Seefracht werden“, erklärt Thomas Krüger, Managing Director DACHSER Air & Sea Logistics EMEA. „Wir verzeichnen eine stetig wachsende Nachfrage nach DACHSER Rail Services und freuen uns besonders, dass uns ein globaler Marktführer wie BASF sein Vertrauen schenkt.“

Was den Transport und die sichere Lagerung von palettierten chemischen Produkten in Europa angeht, arbeiten BASF und DACHSER bereits seit Jahrzehnten eng zusammen. In Ungarn und Rumänien betreibt DACHSER zwei Gefahrstofflager für BASF, die höchsten Sicherheitskriterien entsprechen und gemäß SQAS beurteilt sind. „Mit dem ersten Zug nach Xi`an heben wir die Logistik-Partnerschaft mit BASF auf eine neue Stufe“, kommentiert Michael Kriegel, Department Head DACHSER Chem-Logistics. Die Branchenlösung von DACHSER kombiniert standardisierte Logistikdienstleistungen und Gefahrgut-Expertise im weltweiten Netz mit spezifischen Lösungen für Kunden aus der chemischen Industrie.

Quelle und Foto: DACHSER

 

 




SmartKai: „Einparkhilfe“ für Seeschiffe

Äußere Einflüsse behindern ein Schiff oftmals bei einem reibungslosen und schadenfreien Manöver. Gründe hierfür sind neben rasch wechselnden Wetterbedingungen und starken Strömungen, schmale oder beschränkt einsehbare Hafen- und Schleuseneinfahrten. Dazu kommen enge Zeitfenster aufgrund des wachsenden Verkehrsaufkommens. Reeder und Hafenbetreiber müssen sich nicht selten mit Sachschäden und Nutzungsausfall befassen. Schlimmstenfalls gehen solche Schiffsunfälle mit Personen- und Umweltschäden einher.

Das am 1. Dezember 2019 gestartete Forschungsprojekt SmartKai entwickelt ein schiffsunabhängiges Assistenzsystem, um Schäden an Schiffen und Hafenanlagen zu vermeiden. Digitale Sensortechnik wird hierfür an der Hafeninfrastruktur montiert. Damit werden Schiffspersonal und ortskundige Hafenlotsen bei An- und Ablegemanövern unterstützt. Das Risiko möglicher Unfälle wird reduziert. Darüber hinaus ermöglicht der technologische Fortschritt, auftretende Schadensfälle nachzuvollziehen und deren Ursachen entgegenzuwirken.

Mit Smart Kai entsteht – basierend auf mehreren Lasersensoren – ein innovatives Hafenassistenzsystem. Es unterstützt den Schiffsführer und den Lotsen mit einem exakten Lagebild des Schiffes im Hafen beim sicheren Anlegen.

Niedersachsen Ports GmbH & Co.KG (NPorts) ist der Verbundkoordinator von dem Projekt SmartKai. Als größter Hafenbetreiber in Deutschland ist das Interesse an der Umsetzung des Assistenzsystems groß. Die Testphasen finden daher in den NPorts-eigenen Häfen statt.

Der Projektpartner SICK AG, mit Hauptsitz in Waldkirch, entwickelt im Rahmen dieses Digitalisierungsprojektes einen neuen Sensortypen, der die speziellen Anwendungs- und Umweltanforderungen erfüllt. Insbesondere unter herausfordernden Bedingungen muss der Sensor verlässliche Daten in das Gesamtsystem liefern. Die SICK AG wird dazu einen LiDAR Sensor mit angepasster Lichtwellenlänge und anwendungsnahem Systemdesign in das Projekt liefern. Die entsprechenden Komponenten werden dann zu Testzwecken von NPorts innerhalb der Häfen in Wilhelmshaven und Cuxhaven installiert. Hierbei werden Orte mit erhöhtem Unfallrisiko, wie Hafenbecken, Schleuse und Kaianlage, ausgewählt.

Die Humatects GmbH aus Oldenburg untersucht, gestaltet und entwickelt ein User Interface (Benutzungsschnittstelle), um die mentale Belastung der Beteiligten gering zu halten. Den Lotsen werden adaptive Informationen zur Verfügung gestellt, um eine sichere Navigation des Schiffes zu ermöglichen.

Der Forschungs- und Entwicklungsbereich „Verkehr“ des Oldenburger Informatikinstituts OFFIS führt die örtlich verteilten Sensoren zusammen und gewährleistet die Überprüfung und Beurteilung des Systems mittel seiner Technologieentwicklungsplattform eMIR (eMaritime Integrated Reference Platform).

Die Laufzeit von SmartKai beträgt drei Jahre und wird voraussichtlich bis November 2022 abgeschlossen sein. Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 2,4 Mio. Euro, von denen 73% vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stammen.

Quelle: Offis, Foto: NPorts, die Kaianlage Europakai im Amerikahafen in Cuxhaven




Seaports suchen neue Geschäftsführung

Der bisherige Geschäftsführer der Seaports of Niedersachsen GmbH, Timo Schön, scheidet auf eigenen Wunsch zum 30. Mai 2020 aus dem Unternehmen aus.

Der Geschäftsführer der Seaports of Niedersachsen hat den Aufsichtsrat der Gesellschaft informiert, dass er sich einer neuen beruflichen Aufgabe widmen möchte und zum 30. Mai 2020 die Marketingorganisation der niedersächsischen Seehäfen verlassen wird. Der Aufsichtsrat der Seaports of Niedersachsen GmbH wie auch die niedersächsische Hafenwirtschaft haben die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis genommen.

Nach eigenen Angaben wird sich Timo Schön, der die Geschäftsführung am 01.08.2018 übernahm, einer neuen beruflichen Aufgabe in Niedersachsen widmen. Der Aufsichtsrat wird zeitnah entscheiden, wie das weitere Vorgehen bzgl. der Nachfolgereglung aussehen  wird. Eine entsprechende Stellenausschreibung für seine Nachfolge wird kurzfristig veröffentlicht.

Die Seaports of Niedersachsen GmbH repräsentiert als Hafenmarketinggesellschaft die neun niedersächsischen Seehäfen mit ihren zahlreichen Hafenumschlagsunternehmen, überregional aktiven Logistiknetzwerken und Spezialisten für Logistikdienstleistungen aller Art. Zusammen bilden die niedersächsischen Seehäfen entlang der Deutschen Nordseeküste eine der bedeutendsten deutschen Fracht-Drehscheiben. Seaports of Niedersachsen kommuniziert die vielfältigen Leistungen der niedersächsischen Seehafenstandorte auf dem Weltmarkt. Dies beinhaltet auch die Beratung potenzieller Kunden sowie die Bündelung und das Weiterleiten von Anfragen an die angeschlossenen Hafenbetriebs- und Infrastrukturgesellschaften. Die Gesellschaft wird vom Land Niedersachsen und der privaten Hafenwirtschaft finanziell getragen.

Quelle und Foto: Seaports

 

 

 

 




Binnenschifffahrt konnte verlorene Mengen teils aufholen

Rund 205,1 Mio. t Güter wurden 2019 auf den deutschen Flüssen und Kanälen befördert. Dies bedeutet ein Plus von 3,6 % gegenüber dem Vorjahr. 2018 waren die Mengen aufgrund des extremen Niedrigwassers um rund 11 % auf 197,9 Mio. t zurückgegangen. Auch die Verkehrsleistung hat um 8,6 % wieder deutlich zugenommen und lag 2019 bei rund 50,9 Mrd. Tonnenkilometern. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) stellt fest, dass es dem Gewerbe damit gelungen ist, zumindest einen Teil der aufgrund der außergewöhnlichen Umstände des „Niedrigwasserjahrs 2018“ verlorenen Tonnage direkt im Folgejahr wieder zu kompensieren.

Betrachtet man das Jahresergebnis hinsichtlich der Art der Verkehre, wird deutlich, dass sowohl der Verkehr innerhalb Deutschlands (rund 53 Mio. t; + 1,7 %) als auch der Versand in das Ausland (48,9 Mio. t; + 10,5 %), der Empfang aus dem Ausland (90,5 Mio. t; + 0,3 %) sowie der Durchgangsverkehr (11,4 Mio. t; + 12,0 %) gegenüber 2018 zulegen konnten.

Hinsichtlich der beförderten Güterabteilungen sind folgende prozentuale Zu- und Abnahmen im Jahr 2019 im Vergleich mit dem Jahr 2018 besonders erwähnenswert:

  • Kokerei und Mineralölerzeugnisse: + 15,8 % (38,1 Mio. t)
  • Maschinen, Ausrüstungen, langlebige Konsumgüter: + 15,6 % (2,5 Mio. t)
  • Konsumgüter zum kurzfristigen Verbrauch, Holzwaren: + 7,3 % (11,1 Mio. t)
  • Chemische Erzeugnisse, Mineralerzeugnisse: + 4,2 % (25,1 Mio. t)
  • Kohle, rohes Erdöl und Erdgas: – 11,1 % (23,3 Mio. t)
  • Metalle und Metallerzeugnisse: – 3,5 % (10,1 Mio. t).

Verluste musste im Jahr 2019 jedoch auch der Containerverkehr verzeichnen. Er sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 % auf 2,27 Mio. TEU.

Der BDB schließt sich der Bewertung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) an, dass 2019 die Folgen der langanhaltenden Niedrigwasserperiode des Jahres 2018 noch nachwirkten. Ein Teil der in dieser Phase erfolgten Verlagerung auf andere Verkehrsträger ist noch nicht wieder auf die Wasserstraße zurückgekehrt, u.a. infolge längerfristig geschlossener Verträge zur Frachtübernahme, z.B. durch die Schiene. „Dieser Effekt hat sich auch im 2. Halbjahr 2019 noch fortgesetzt. Allerdings ist auch nicht zu übersehen, dass die Mengenrückgänge, etwa im Kohletransport, bereits Auswirkungen des Energiewandels in Deutschland sind und die Konjunktur sich insgesamt abgekühlt hat“, erklärt BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.

Quelle und Foto: BDB, über die deutschen Wasserstraßen wurden 2019 rund 205,1 Mio. t Güter transportiert.