Kombinierte Verkehr ist ein Top-Klimaschützer

Der Kombinierte Verkehr (KV) nutzt die Stärken von Schiene, Straße und Wasserstraße und fördert einen möglichst klimafreundlichen, flexiblen Gütertransport. Ca. 800 Mio.Eurowurden in den letzten 20 Jahren in die KV-Infrastruktur nicht bundeseigener Anlageninvestiert – dies spart heute bereits ca. 2 Mio.t CO2 jährlich.

Auch in der COVID-19 Krise zeigt der KV europa-weit, was er kann: Regionen vernetzen, Güter überregional bündeln, Langstreckenverkehre weg von der Straße auf Schiene und Wasserstraße verlagern, Kooperation über Landesgrenzen hinweg. Der Kombinierte Verkehr ist systemrelevant.

Nur folgerichtig ist der KV daher eine der Säulen des europäischen Green Deal für den Güterverkehr und der Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung. Entscheidend ist damit die Frage: Wie stärkt man den KV? Und wie sollten Förderungenausgestaltet sein, um das KV-Gesamtsystem weiter voranzubringen? Die Antwort liegt in der Natur des KV selbst: Nicht einzelne Verkehrsträger oder Technologien dürfen im Fokus der Förderung stehen, sondern immer die Wirkung aufs Gesamtsystem. Dies bedeutet: Alle Verkehrsträger müssen gleichrangig behandelt werden, es gilt Technologieoffenheit, und alternative Antriebe und Kraftstoffe sind immer in ihrem positiven Klima-Effekt auf die gesamte KV-Kette zu betrachten.

Nicht zielführend ist daher, um ein Beispiel zu nennen, die verbrauchsabhängige Förderung von CNG-und LNG-Antrieben im LKW durch die geplante Fortführung der Mautbefreiung bis 2023.Diese Sonderstellung des LKW wird dem KV nicht gerecht. Positiv gesprochen: Wird der LKW mit 18,7 Cent je LKW-km gefördert, müsste auch die Bahn mit 6,54 Euro pro Zug-km gefördert werden.

Nur mit dieser Gleichbehandlung sind wir beim Erreichen der Klimaschutzziele auf Kurs. Um den KV voranzubringen, braucht es daher immer den Blick aufs Gesamtsystem. Ein verkehrsträgerübergreifendes Fördersystem verhindert Rückverlagerungseffekte und erzeugt eine bessere Umweltbilanz für das gesamte Transportsystem. Und zu diesem verkehrsträgerübergreifenden Fördersystemgehört unter anderem die Unterstützung bei Infrastruktur und Anschaffung, bei derDurchführung von Messreihen und der Umrüstung.

Auch diese Frage muss beantwortet werden – in Bezug auf den Systemnutzen für den KV wie für die gesamte Logistik. Dazu braucht es weitere Messreihen im Realbetrieb, Testdaten und neutrale Analysen – die Voraussetzung dafür, dass Fördermitteleine möglichst hohe Wirksamkeit erzielen. Alternative LKW-Antriebe und -Kraftstoffe kommen im KV zielgenau zum Einsatz: im straßengebundenen Vor-und Nachlauf auf der „ersten und letzten Meile“ ebenso wie bei schwerem Gerät im Terminalbereich. So reduzieren zum Beispiel effiziente Gasantriebe Feinstaub-und Lärmemissionen, das ist gut für die gesamteTransportkette.

Die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr e.V. (SGKV) ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, den Kombinierten Verkehr als rationelle Transportart in Deutschland und Europa zu erforschen und in der Praxis zu fördern. Durch die Kombination der Stärken aller Verkehrsträger ist es das Ziel der SGKV, die Entwicklung eines effizienten und umweltverträglichen Güterverkehrs nachhaltig zu unterstützen. Der Verein mit Sitz in Berlin umfasst über 80 Mitglieder aus allen Logistikbereichen, vom Verlader über den Transportunternehmer bis hin zum Endkunden. Haupttätigkeitsfelder der SGKV liegen in der Beratung der Mitglieder, der Mitarbeit in nationalen und internationalen Forschungsprojekten sowie in Beratungsleistungen für staatliche sowie gewerbliche Institutionen. Die SGKV bietet eine neutrale und meinungsoffene Plattform zur Wissensvermittlung und Förderung des Erfahrungsaustausches in den Bereichen Transport, Umwelt, Normung, Berufliche Bildung, Trends und Security des Kombinierten Verkehrs.

Quelle: SGKV, Foto: RheinCargo

 

 




Dekker Group expandiert in Rotterdam

Die Dekker Group plant eine Expansion im Rotterdamer Hafen. Vor kurzem verlängerte das Unternehmen die Erbpachtverträge für sein Tochterunternehmen Maastank an der Welplaatkade im Botlek-Gebiet um 25 Jahre. Die Dekker Group erwarb auch die angrenzenden Grundstücke. Das Unternehmen aus Oudekerk aan de IJssel möchte langfristig eine Verdoppelung der Tanklagerkapazitäten im Rotterdamer Hafen realisieren.

Mit dieser Vergabe kann Dekker die Kapazität seines Tankterminals zur Lagerung von Pflanzenölen, Oleochemikalien und Biokraftstoffen im Rotterdamer Botlekhaven in den nächsten Jahren auf ca. 140.000 m3 Lagerkapazität erhöhen. Dekker plant zudem eine weitere Expansion der nautischen Infrastruktur im Rotterdamer Hafen. Maastank hat zum Mai 2020 das Büro an der Welplaatkade 9 in Gebrauch genommen.

„Wir möchten mit dem Abschluss des neuen Erbpachtvertrags für die derzeitigen und neu erworbenen Grundstücke unsere Marktposition an diesem strategischen „Tiefseestandort“ weiter festigen und erweitern. Als ausgewiesener Anbieter spezialisierter Tankterminal-Dienstleistung für hochwertige spezielle Pflanzenöle, Oleochemikalien und Biokraftstoffe”, so Geschäftsführer Jan Duel. Er wies ferner darauf hin, dass die aktuelle Maastank-Organisation unverändert bleibt.

Dekker ist ein 120 Jahre altes Familienunternehmen mit Niederlassungen in Ouderkerk a/d IJssel und Rotterdam (Niederlande), Dendermonde (Belgien) und Posen (Polen). Die Haupttätigkeiten von Dekker sind die Lagerung flüssiger Speiseöle, Fette und Biokraftstoffe in Edelstahltanks, die Lagerung dieser Produkte in fester und flüssiger Form in Lagern, das Schmelzen von Kakaomasse, die Bearbeitung dieser Produkte, die Reinigung von Tankaufliegern, Silofahrzeugen und ISO-Containern sowie der Transport dieser Produkte über die Straße. Dekker verfügt über 100.000 m³ Lagerkapazität in Edelstahltanks, 30.000 m2 Lagerfläche in Lagern und 100 Tankwagen. Dekker bietet eine umfangreiche Palette von Logistikdienstleistungen. Das Unternehmen profiliert sich in den letzten Jahren mit Nachdruck als Single Service Provider auf dem Markt. Dekker hat einen Personalbestand von ca. 260 Vollzeitäquivalenten und einen Umsatz von ca. 54 Mio. €.

„Beim Hafenbetrieb ist man über die Expansion der Dekker Group erfreut. Sie passt in die Strategie des Hafenbetriebs, das Botlek-Gebiet zu einem modernen Hafengebiet umzugestalten, das sich vertrauensvoll mit anderen europäischen Häfen messen kann“, so Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Eric Bakker