Hans-Peter Hadorn tritt per Ende 2020 zurück

Nach langjähriger und erfolgreicher Tätigkeit als Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen tritt Hans-Peter Hadorn per Ende 2020 aus Altersgründen zurück. Seine Nachfolge wird in diesen Tagen öffentlich ausgeschrieben.

Der Berner Ökonom trat vor 15 Jahren die Leitung des Basler Rheinhafens an. Hadorn war massgeblich an den Arbeiten zur Zusammenlegung der ehemaligen Rheinschifffahrtsdirektion Basel und der Rheinhäfen Baselland beteiligt. Nach erfolgreicher Volksabstimmung im Kanton Basel-Landschaft übernahm er am 1. Januar 2008 die Funktion als Direktor der neu geschaffenen Schweizerischen Rheinhäfen.

Nach einer Transformationszeit mit der Zusammenführung der Betriebskulturen und der Verselbständigung entwickelten sich die Schweizerischen Rheinhäfen unter seiner Führung zu einer erfolgreichen Verkehrsdrehscheibe von nationaler Bedeutung. 2015 erreichten die Schweizerischen Rheinhäfen und damit die Rheinschifffahrt mit der Totalrevision des Gütertransportgesetzes erstmals gleichlange Spiesse wie der Verkehrsträger Schiene, was die Finanzierung der Infrastruktur für den kombinierten Verkehr anbelangt. Dies ermöglichte das Projekt des Hafenbeckens 3, welches der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt im Februar 2020 genehmigte und durch Bund und Kanton finanziert wird. Damit soll die Zukunft des Hafens Kleinhüningen im Rahmen der Hafen- und Stadtentwicklung gesichert werden. Die Referendumsabstimmung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen.

Auf internationaler Ebene nimmt Hans-Peter Hadorn als Kommissar der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) sowie als Vizepräsident des Europäischen Verbandes der Binnenhäfen (EFIP) die Interessen der Schweiz und der Binnenschifffahrt wahr. Die trinationale Zusammenarbeit mit den deutschen und französischen Nachbarhäfen am Oberrhein bildeten ebenfalls einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Mit dem elektronischen Schiffsanmeldesystem „RheinPorts Information System“ (RPIS) für den grenzüberschreitenden Containerverkehr ist 2018 die Grundlage für die Entwicklung einer digitalen Hafeninfrastruktur entlang des Rheins geschaffen worden.

Als Verwaltungsratspräsident der 100%-Tochter Hafenbahn Schweiz AG prägte er auch die Entwicklung der bahnseitigen Erschliessung der Rheinhäfen. 2011 erfolgte die Überführung der Bundeskonzessionen der Hafenbahn des Kantons Basel-Landschaft und der Hafenbahn des Kantons Basel-Stadt in die Hafenbahn Schweiz AG. In den vergangenen Jahren wurde die Infrastruktur der Hafenbahn mit elektronischen Stellwerken und einer zentralen Betriebsleitstelle modernisiert. Im August 2020 ist die Inbetriebnahme der neuen Güterbahn zwischen dem Auhafen Muttenz und dem Industriegebiet Schweizerhalle-Salina Raurica geplant.

Nach dem Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Dr. Benedikt Weibel Ende 2019, der wie Hans-Peter Hadorn seit Gründung der Schweizerischen Rheinhäfen im Amt war, erfolgt der Generationenwechsel nun auch auf Ebene der Geschäftsleitung. Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Rheinhäfen bedauert den Rücktritt von Hans-Peter Hadorn sehr und bedankt sich für seine langjährige, von viel Herzblut und Engagement für die Rheinhäfen, die Rheinschifffahrt und die beiden Eignerkantone geprägten Tätigkeit – mit gutem Gespür für die Eigenheiten der Leitung einer Unternehmung der öffentlichen Hand.

In den kommenden Tagen wird die Nachfolge öffentlich ausgeschrieben. Wahlgremium ist der Verwaltungsrat der Schweizerischen Rheinhäfen.

Quelle: Port of Switzerland, Foto: Port of Switzerland/ Dominik Plüss




Drohnenpaketlieferung im Rotterdamer Hafen

Am 22. Mai fand eine Premiere im Hafen von Rotterdam statt: eine Drohne hat auf dem größten Schiff der Welt, der „Pioneering Spirit“ von Allseas, die im Alexiahafen liegt, Ersatzteile zur Vorbereitung von Offshore-Tätigkeiten abgeliefert. Es ist das erste Mal, dass in den Niederlanden eine Drohne ein Paket auf einem Schiff abliefert.

Dieses Pilotprojekt wurde von Dutch Drone Delta, Allseas und dem Hafenbetrieb Rotterdam initiiert. Man will herausfinden, ob und in welcher Form die Drohnenlieferung zu einem effizienteren Transport im Rotterdamer Hafen beitragen kann. Unter dem Motto „Rotterdam the safest port to fly“ wird der Luftraum über dem Hafen sicher eingerichtet, sodass er von neuen Technologien optimal genutzt werden kann. Diese Technologien sollen den Hafen sicherer, intelligenter und schneller machen.

Die Drohnenindustrie macht eine spannende Evolution durch und ist bereit, sich weiterzuentwickeln. Drohnen werden stets weiter ausgestaltet und können großen Einfluss auf die Beförderung und den Transport der Zukunft haben. Die neuen europäischen Vorschriften ebnen den Weg für moderne Einsatzbereiche, zu denen letztendlich auch die unbemannte Fracht- und Personenbeförderungen zählen wird. In den nächsten Jahren sollen sowohl der Luftraum als auch die Drohnentechnologie phasenweise auf diesen Fortschritt vorbereitet werden. In Anbetracht dessen ist dieser Drohnenflug ein bedeutender erster Schritt, denn die Drohne hat eine lange Strecke zurückgelegt und ein echtes Paket abgeliefert. Der Flug wurde dieses Mal noch beobachtet, in Zukunft wird der Pilot die Drohne allerdings nicht mehr visuell beaufsichtigen.

„Unser Hafen wird durch den Einsatz neuer Technologie intelligenter, schneller, effizienter und sicherer. Dieses Pilotprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, es trägt wesentlich zu einem effizienteren Transport im Allgemeinen und zur Entlastung des Straßenverkehrsnetzes im Besonderen bei. Unter dem Motto „Rotterdam, the safest port to fly“ soll der Luftraum sicher eingerichtet werden. Die Ergebnisse des Pilotprojekts helfen auch dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft dabei, Gesetze und Vorschriften in diesem Zusammenhang sinnvoll einzurichten, sodass die Wirtschaft im Hafen von Rotterdam optimal von diesen neuen Entwicklungen profitieren kann“, so Ingrid Römers, Beraterin beim Hafenbetrieb Rotterdam.

Stephan van Vuren, Initiator Dutch Drone Delta: „Es gibt zahllose Anwendungsmöglichkeiten für den Einsatz von Drohnen. Beispielsweise bei der Verhütung und Eindämmung von Unfällen, bei Wasserverunreinigungen, bei der Brandbekämpfung sowie bei der Beaufsichtigung von Hafenabläufen und Schäden. Andere Möglichkeiten sind Inspektionen von Anlagen und Brücken, der Bau und die Unterhaltung von Infrastruktur, Lieferungen auf Schiffe und Bohrplattformen und sogar dringende medizinische Transporte von Blut und Organen. Auf Dauer werden auch Schwertransporte und Personenbeförderung zu den Optionen gehören! Mit diesem Pilotprojekt im Rotterdamer Hafen können wir den Mehrwert der Drohnentechnologie in komplexen Umgebungen unter Beweis stellen.“

Jeroen Hagelstein, Manager PR von Allseas, sieht auch in der Offshore-Industrie Möglichkeiten für Drohnenlieferungen: „Als technisches Offshore-Unternehmen erweitern wir ständig die bestehenden Grenzen der Technologie. ‚Pioneering Spirit‘ ist ein perfektes Beispiel dafür. Wir unterstützen daher von ganzem Herzen die Entwicklung solcher innovativer Ideen. Wir wollen mit diesem Pilotprojekt testen, ob Drohnen ein geeignetes Transportmittel sind, um schnell und effizient Materialien an Bord zu schaffen. Hubschrauber sind nicht immer und überall verfügbar. Wenn an Bord schnell Ersatzteile benötigt werden, die wir selbst nicht reparieren können, wie zum Beispiel Druckplatten und Chips, kann die Drohnenlieferung einen bedeutenden Mehrwert bieten.“

Quelle und Video: Port of Rotterdam

 

 

 




BAG veröffentlicht wöchentlichen Bericht

Das BAG erstellt wöchentlich einen Bericht über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den deutschen Güterverkehrsmarkt.

Den Bericht für die KW 21 gibt es hier.

Quelle und Foto: BAG