Neues Modell bei Neuss Trimodal

Rückwirkend zum 1. Januar 2020 überträgt die Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG (NDH) ihre Beteiligungsanteile an der Neuss Trimodal GmbH an die verbleibenden beiden Gesellschafter. Die Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG (Kombiverkehr) hält damit 70 Prozent der Anteile und die Ambrogio GmbH 30 Prozent. Damit liegen die Anteile des Neusser Terminalbetreibers nun komplett bei den beiden operativ tätigen Gesellschaftern.

„Durch die neue Struktur können wir über unsere operativ tätigen Gesellschafter auch Geschäft generieren, eine aus unserer Sicht ideale Konstellation“, berichten die beiden Geschäftsführer der Neuss Trimodal Karsten Scheidhauer und Daniel Jähn.

„Mit dem Verkauf ebnen wir den Weg, die weitere Entwicklung des Terminals in die Hände der operativ tätigen Spezialisten für den Intermodalverkehr zu legen. Nachdem wir 2012 unser operatives Geschäft auf unsere Beteiligungsgesellschaft RheinCargo übertragen haben, ist der Verkauf der Neuss-Trimodal-Anteile ein weiterer Schritt unserer strategischen Neuausrichtung. Nach der langen und vertrauensvollen Zusammenarbeit bleiben wir Neuss Trimodal als Grundstückseigentümer des Containerterminals natürlich auch weiterhin verbunden“, erklärt NDH-Geschäftsführer Sascha Odermatt.

Die 2004 gegründete Neuss Trimodal GmbH betreibt an der Tilsiter Straße im Neusser Hafen das Terminal. Auf einer Fläche von rund 88.000 Quadratmetern werden hier jährlich bis zu 250.000 Ladeein- heiten umgeschlagen. Ein Großteil der Mengen kommt aus den Westhäfen Zeebrügge, Antwerpen und Rotterdam. Ergänzt werden die Containermengen durch Kontinentalverkehre von und nach Wien, Wels und Graz (Österreich); Budapest (Ungarn); Gallarate (Italien); Hefei (China) und einer hochfrequenten Containerverbindung zwischen Frenkendorf/Basel (Schweiz) und Neuss. Tendenz steigend.

Um national und international wettbewerbsfähig zu sein haben, die Neuss-Düsseldorfer Häfen in den letzten Jahren rund 22 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur ihrer Containerterminals investiert. Generell ist im Containerverkehr eine rasante Entwicklung des Ladungsaufkommens zu beobachten. Seit 1990 beträgt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate etwa zehn Prozent. Die Anfänge des Containerumschlags im Neusser Hafen reichen bis 1986 zurück; in dem Jahr baute NDH hier das erste Terminal und nahm es in Betrieb.

Quelle und Foto: Neuss-Düsseldorfer Hafen GmbH & Co. KG, Container-Terminal Neuss Trimodal GmbH im Neusser Hafen, Hafenbecken 5




Senatorin gratuliert zum Nordwest Award

Die Hafenmanagement-Gesellschaft bremenports wurde für ihr Projekt „Der CO2-neutrale Hafen Bremen/Bremerhaven“ mit dem mit 10.000 Euro dotierten NordWest Award 2020 der Metropolregion Nordwest ausgezeichnet.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, freut sich über diese Auszeichnung: „Im Land Bremen ist Nachhaltigkeit ein zentraler Baustein unserer Hafenpolitik. Der Preis ist der verdiente Lohn für mehr als ein Jahrzehnt engagierter Nachhaltigkeitsarbeit unserer Hafenmanagementgesellschaft. Dafür meinen Dank und herzlichen Glückwunsch.“

Die bremischen Häfen konnten ihren CO2-Fußabdruck gegenüber 2011 bereits um 70 Prozent reduzieren und diese Entwicklung soll noch weitergehen. Schilling: „Mit dem jüngsten Projekt ‚SHARC‘ schafft bremenports gemeinsam mit Siemens, mehreren Unternehmen der Hafenwirtschaft sowie mit dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI), der TU Berlin und dem Institut für Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen die Voraussetzung, umfassend und zielgerichtet weitere Schritte zum CO2-neutralen Hafen zu gehen. Dieser Weg muss konsequent weiterverfolgt werden.“

Für die Zukunft wird es auch eine zentrale Aufgabe sein, die Transformation der Schifffahrt mit einem entsprechenden Infrastrukturangebot, wie beispielsweise durch die Ausrüstung weiterer Liegeplätze mit Landstromanlagen, zu unterstützen. Schilling: „Bremen hat in der Vergangenheit bereits nahezu vollständig alle Liegeplätze für kleinere Schiffe, wie Binnenschiffe, Schlepper, Arbeits- und Behördenschiffe, mit Landstrom ausgerüstet. Nun geht es darum, Landstrom auch für die Forschungsschifffahrt im Fischereihafen und für Container-, RoRo- und Kreuzfahrtschiffe an ausgewählten Stellen im Überseehafen möglich zu machen. Diese konkreten Ausbaupläne werden aktuell mit dem Fördermittelgeber, dem Bundeswirtschaftsministerium, abgestimmt und in einer Beschlussvorlage in die politischen Gremien eingebracht.“ Auch der Bereich der Bremischen Hafeneisenbahn soll weiter gestärkt werden, um den hier bereits gegebenen beispielhaft hohen Anteil des umweltfreundlichen Schienenverkehrs noch weiter zu erhöhen. All dies zeige, so die Senatorin, dass die mit dem NordWest Award ausgezeichnete Vorreiterrolle der bremischen Häfen auch künftig konsequent fortgesetzt werde.

Quelle und Foto: bremenports, (vlnr)  Vermessungstechniker Oliver Neumayr, bremenports-Geschäftsführer Robert Howe und Schiffsführer Oliver Beier.

 

 




Corona-Krise: Motor für Verbesserungsvorschläge

Die beiden Kraftwerke im Chempark Krefeld-Uerdingen liefern den umliegenden Betrieben wichtige Energien wie zum Beispiel Dampf, Druckluft oder natürlich Strom– auch in Zeiten von Corona.

Betriebsleiter Ulrich Lohmann und sein Team sorgen für den reibungslosen Ablauf aller Prozesse – und unterstützen die Chempark-Kunden damit bei ihrer Produktion: Die Energie aus den Kraftwerken hält alles am Laufen. Die Corona-Pandemie stellt die gesamte Mannschaft dabei vor große Herausforderungen. Doch das Gesamtergebnis stimmt: „Die Produktion läuft ganz normal“, bringt Lohmann es auf den Punkt.

Das Team in den Kraftwerken produziert rund 350 – 450 Tonnen Dampf pro Stunde. Das erfordert viele intensive Absprachen der einzelnen Gewerke untereinander und häufig schnelle Reaktionen, um zum Beispiel bei Bedarf einen Ersatzkessel hochzufahren. In der aktuellen Ausnahmesituation gilt es, alle persönlichen Absprachen durch telefonische zu ersetzen. Das benötigt mehr Zeit. Auch in der Messwarte arbeiten die Mitarbeiter anders als sonst und zwar mit zwei Meter Abstand.

Ausnahmesituation als Motor für Verbesserungen
Die Stimmung beim Arbeiten in den Kraftwerken ist durchaus etwas angespannt. Doch obwohl es gilt, Abstand zu halten, wachsen die Mitarbeiter in dieser herausfordernden Situation – im übertragenen Sinne – enger zusammen: Sie entwickeln fortlaufend Ideen für Verbesserungen in den Prozessen. So kamen viele konstruktive Vorschläge, wie man sich bei der Arbeit gut aus dem Weg gehen kann, von den Mitarbeitern selbst. Die Erlaubnis-scheine für gefährliche Arbeiten beispielsweise werden jetzt auf einem Tisch vor der Messwarte gestapelt – dort können sie jederzeit abgeholt werden, ohne persönlichen Kontakt. Die Absprachen über die Arbeiten werden dann telefonisch getroffen. „Die Krise erweist sich förmlich als Motor für Verbesserungsvorschläge – und es steht jetzt schon fest, dass wir manches dauerhaft beibehalten werden“, sagt Lohmann.

Seine Aufgabe sieht er jetzt besonders darin, genau hinzuhören und die Ideen auch umzusetzen. Dafür hat er den heißen Draht zu seinem Team in regelmäßigen Telefonkonferenzen mit der Früh- und der Spätschicht. „Wir müssen das Arbeiten für die Mitarbeiter hier jetzt so angenehm und risikoarm wie möglich gestalten“ betont er. Wichtig ist für ihn auch, die persönlichen Ressourcen der Kollegen im Blick zu behalten. Schichtarbeit ist anstrengend – und die Ausnahmesituation zusätzlich fordernd. Da ist es für ihn doppelt wichtig, dass jeder ausreichend Erholungsphasen zwischen den Schichten hat und genug Schlaf bekommt.

Lohmann selber arbeitet mal im Chempark und mal mobil von zu Hause aus. Dabei wechselt er sich mit seinem Betriebsassistenten ab, so dass immer einer von ihnen vor Ort im Kraftwerk ist. Auch die beiden Betriebsmeister, die sonst in einem Büro sitzen, arbeiten nach diesem Modell. Von zu Hause aus arbeiten außerdem alle technischen Sachbearbeiter. Und so können die Schichten komplett vom Rest des Teams isoliert tätig sein – und sind dadurch noch besser geschützt. „Dass alles so gut läuft, kommt durch das unglaubliche Engagement des Teams zustande“, betont Lohmann. „Ich finde, die Mannschaft hat ein großes Dankeschön verdient.“

Quelle und Foto: Currenta GmbH & Co. OHG




HGK-Gruppe erzielt Rekordergebnis

Mit 10,3 Millionen Euro hat die  Häfen und Güterverkehr Köln AG im Geschäftsjahr 2019 ein Rekordergebnis erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Logistikholding im Stadtwerke Köln Konzern den Gewinn um 2,5 Millionen Euro steigern.

„Wir freuen uns sehr, erstmals in der Geschichte der Häfen und Güterverkehr Köln AG einen zweistelligen Millionen-Gewinn ausweisen zu können. Mit diesem  Beitrag zum Gesamtergebnis des Stadtwerke Köln Konzerns unterstützt die HGK letztendlich auch den Haushalt der Stadt Köln“, so Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstands der HGK AG.

Der Umsatz der HGK AG belief sich im Jahr 2019 auf 75,4 Millionen Euro (Vorjahr: 69,8 Millionen Euro). Dabei fand ein besonderes Ereignis in der Bilanz Niederschlag: Nach der politischen Entscheidung des Rates der Stadt Köln, den geplanten Ausbau des Hafens Köln-Godorf endgültig zu stoppen, musste die HGK in erheblichem Umfang bereits angefallene Kosten für Planung und Aufwendungen abschreiben. Nach eingehender rechtlicher Prüfung hat die Stadt Köln der HGK diese Aufwendungen ersetzt.

Der Umsatz der gesamten HGK-Gruppe inklusive Töchter und Beteiligungen wie Neska-Gruppe, HTAG oder RheinCargo betrug im Jahr 2019 insgesamt 232 Millionen Euro (Vorjahr: 243,1 Millionen Euro). „Auch die HGK-Tochter- und Beteiligungsunternehmen konnten sich in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld gut behaupten und haben damit zu unserem hervorragenden Ergebnis beigetragen“, freut sich Wedig.

So bewegte die 100-prozentige HGK-Tochter NESKA Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH im Bereich des konventionellen Umschlags und beim Transport von Gütern rund 7,2 Millionen Tonnen (Vorjahr: 7,8 Millionen  Tonnen). Bei der  Häfen und Transport  AG (HTAG), ebenfalls eine 100-prozentige HGK-Tochter, wurden 10,1 Millionen Tonnen transportiert und umgeschlagen (Vorjahr: 11,0 Millionen Tonnen). Der Logistikdienstleister Rhein- Cargo, ein Joint Venture von HGK und Neuss Düsseldorfer Häfen, erzielte in den sieben von dem Unternehmen betriebenen Rheinhäfen einen Umschlag von 24,3 Millionen Tonnen (Vorjahr: 25,4 Millionen Tonnen). Auf der Schiene wurden 22,0 Millionen Tonnen transportiert (Vorjahr: 18,8 Millionen Tonnen), so dass mit insgesamt 46,3 Millionen Tonnen von der RheinCargo deutlich mehr Güter als im Vorjahr (44,2 Millionen Tonnen) umgeschlagen und befördert wurden.

Zielgerichtet verfolgt die HGK ihren Weg, sich zu einer integrierten Logistikholding zu entwickeln. Ein wesentlicher Bestandteil in diesem Prozess ist die geplante Übernahme des europäischen Binnenschifffahrts-Geschäfts der „Imperial Logistics International“ zum 30. Juni 2020. „Mit dem geplanten Erwerb der Shipping Group werden unsere Aktivitäten besonders durch die Wachstumssegmente Chemie- und Gasschifffahrt ergänzt, wir erweitern unser Portfolio signifikant. Wir sehen damit große Chancen, unseren Kunden zukünftig durch kombinierte Angebote  von Binnenschiff und Güterbahn deutliche Vorteile und mehr  Versorgungssicherheit bieten zu können“, erläutert Uwe Wedig die Beweggründe für die Expansions-Strategie.

Die Investition passt ideal zu den strategischen Aufgaben, die durch die HGK als Logistik- Einheit im Stadtwerke Köln Konzern erfüllt werden. Das Unternehmen stellt die Rohstoffversorgung und Warenverkehre für die Wirtschafft im Rheinland unter ökonomischen und ökologischen Bedingungen sicher. Ein verstärktes Engagement in der Binnenschifffahrt sorgt dafür, dass mehr Güter vom Lkw auf das Schiff verlagert werden können.

Quelle und Foto: HGK




RheinWerke elektrifizieren vier weitere Steiger

Die Elektrifizierung der Düsseldorfer Steiger für Hotel- und Flusskreuzfahrtschiffe schreitet weiter voran: Jetzt kommen die nächsten vier Anleger dran. Die RheinWerke GmbH, eine Tochter der Stadtwerke Düsseldorf und der RheinEnergie mit Sitz in Köln, hat jetzt entsprechende Verträge abschließen können.

Es handelt sich dabei um drei Steiger der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH (KD) südlich der Theodor-Heuss-Brücke sowie um einen weiteren Steiger im Bereich der nördlichen Altstadt, der ebenfalls durch die KD betrieben wird.  Das Besondere: Erstmals haben die RheinWerke die Landstromversorgung inklusive Netzanbindung als Contracting angeboten. Die Verträge haben eine Laufzeit von 20 Jahren.

Die Landstromversorgung steht für Klima- und Umweltschutz: Schiffe können bei längeren Liegezeiten von Land aus mit Strom versorgt werden und müssen ihre Dieselgeneratoren nicht mehr laufen lassen. Durch diese Umstellung auf eine klimafreundlichere Versorgung lassen sich auch Stickoxid- und Lärmemissionen vermeiden und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger steigern. Damit ist auch ein weiterer Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt 2035 getan.

„Die Landstromversorgung leistet einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung in unserer Stadt“, betont Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf. Er sieht in der Elektrifizierung der Steiger ein großes Potenzial: „Sie ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Sektorenkopplung. Auch dieses Beispiel zeigt: Nur durch enge Kopplung des Strom- mit dem Verkehrssektor gelingt es uns, Umwelt- und Klimabelastungen nachhaltig zu verringern.“

Und der Effekt der Elektrifzierung von vier Steigern ist durchaus bemerkenswert: Dadurch können geschätzt jedes Jahr bis zu 1.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden (abhängig von der Zahl der Liegetage). Auch der Luftschadstoff Stickstoffdioxid (NO2) ist eine relevante Größe: Laut des aktuellen Luftreinhalteplans für Düsseldorf von 2019 liegt der Anteil des Schiffsverkehrs an den Emissionen zwischen sieben und zwölf Prozent. Die Installalation und Nutzung von Landstromversorgung trägt wirkungsvoll dazu bei, diese Emissionen zu reduzieren.

Thomas Günther, Geschäftsführer der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, betont in diesem Zusammenhang ausdrücklich die zukunftsweisende Umweltstrategie der KD. „Seit einigen Jahren bereits treiben wir auch in anderen Städten die Verstromung der KD-Landebrücken voran und fühlen uns hier ökologisch verantwortlich. Alle unsere Investitionen in Landebrückeninfrastruktur sind trotz hoher Investitionssummen inzwischen stets gekoppelt an eine gleichzeitige Umrüstung auf Landstromversorgung“, erläutert Günther. Die KD ist damit inzwischen federführend am Rhein und würde sich staatliche Förderprogramme wünschen, um den Ausbau noch schneller im Sinne der Umwelt vorantreiben zu können.

Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke, weist darauf hin, dass bundesweit entlang von Flüssen und Kanälen Steiger elektrifiziert werden. „Mit dem in den RheinWerken gebündelten Know-how decken wir als Anbieter das ganze Spektrum ab, vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung.“ Die Rheinwerke bieten Landstromversorgungen sowohl für Fracht- als auch für Passagierschiffe an. Das Unternehmen bietet seine Dienstleistungen in diesem Bereich auch überregional an. Durch mehrjährige Erfahrung sind die RheinWerke ein idealer Kooperationspartner in diesem Geschäftsfeld.

Die Umrüstung der vier genannten Steiger soll noch im Jahr 2020 umgesetzt werden. Die RheinWerke übernehmen dabei die technischen Ausrüstung der Steiger. Die Netzgesellschaft Düsseldorf mbH, eine Tochter der Stadtwerke Düsseldorf AG, ist für die landseitige Anbindung ans Stromnetz zuständig – auch die Kosten für diese Leistungen werden über das Contracting abgedeckt.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG




WPCAP-Häfen treffen Klimavereinbarungen

Am World Ports Climate Action Program (WPCAP) teilnehmende Häfen haben mit neuen Schritten ihren Einsatz bestätigt, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Am 11. Juni 2020 trafen sich die CEO der elf WPCAP-Mitgliedshäfen zu einer Online-Konferenz, um eine Vielzahl von Vorschlägen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung und zur Verbesserung der Luftqualität zu diskutieren. Die CEO trafen eine Reihe von Vereinbarungen auf der Grundlage der Arbeit, die in den letzten sechs Monaten von Arbeitsgruppen zu den Themen Effizienz, Power-to-Ship, erneuerbare Brennstoffe, Lager- und Umschlaggeräte und strategische Maßnahmen vorbereitet worden war.

Das WPCAP wurde auf Initiative des Hafenbetriebs Rotterdam im September 2018 während einer globalen Klimakonferenz in San Francisco gegründet. Weitere Häfen, die sich dem Netzwerk angeschlossen haben, sind: Long Beach, Los Angeles, New York / New Jersey, Vancouver, Antwerpen, Barcelona, Göteborg, Hamburg, HAROPA port Le Havre und Yokohama. Ursprünglich war für Juni dieses Jahres eine breit angelegte Konferenz geplant. Wegen des Coronavirus wurde die Veranstaltung auf eine Online-Sitzung umgestellt, an der nur Delegierte aus den Häfen teilnahmen.

Als roter Faden im WPCAP-Ansatz gilt das Ziel, Koalitionen zwischen Häfen für bestimmte Projekte zu bilden und auch Reedereien, Terminals und Energieversorger einzubeziehen, um die Kooperation in der gesamten Logistikkette zu fördern. Ein weiteres wiederkehrendes WPCAP-Thema ist der Wunsch der Häfen, selbst die Regie in Sachen Zukunft zu führen, anstatt reaktiv auf neue Gesetze und Regelungen zu warten. Die Zusammenarbeit zwischen führenden internationalen Häfen stellt zudem eine kritische Masse dar, um Veränderungen erfolgreich umzusetzen.

Die fünf Klimavereinbarungen, die von den CEO der WPCAP getroffen wurden:

  • In Sachen Effizienz stehen Häfen, Terminals und Schifffahrt vor enormen Herausforderungen. Die Kooperation zwischen diesen Geschäftsparteien ist jedoch begrenzt. Viel kann unter anderem durch eine Optimierung der Geschwindigkeit (Just-in-time-Fahren) und eine bessere Planung im Hinblick auf die Routen und Aufenthaltszeiten in den Häfen gewonnen werden. Dieser erfordert jedoch, dass die Geschäftsparteien ihre Kräfte bündeln und Daten austauschen. Die CEO haben sich jetzt darauf geeinigt, dass sich das WPCAP der IMO Global Industry Alliance für dieses spezielle Thema angliedern wird, um einen guten Überblick über die Möglichkeiten der Emissionsreduzierung zu erhalten. Zudem werden das WPCAP und die IMO einen gemeinsamen „Fahrplan“ entwickeln, wie Schifffahrt und Häfen in puncto Emissionssenkung besser zusammenarbeiten können.
  • Power-to-ship bietet gute Möglichkeiten zur Verbesserung der Luftqualität sowie Klimagewinne durch Emissionsreduktionen zu verbuchen. Schließlich können Schiffe ihre eigene Energieerzeugung abschalten und stattdessen die Hafeninfrastruktur für – vorzugsweise – Ökostrom nutzen. Dies sorgt zudem für eine Senkung der Lärmemissionen. Power-to-ship wird konkrete Auswirkungen haben, wenn mehrere Häfen dieses System einführen. Deshalb ist es wichtig, dass nicht nur Häfen, sondern auch Terminals, Reedereien, Netz- und Energieunternehmen zusammenarbeiten, um den Ausbau und eine kritische Masse zu erreichen. Wenn Power-to-Ship in größerem Umfang angeboten wird, wird dies schließlich alle am Netzwerk beteiligten Parteien ermutigen, in diese Anlagen zu investieren. Die CEO des WPCAP haben einstimmig drei Power-to-ship-Koalitionen in den Bereichen flüssige Massengüter (Tanker), Container und Kreuzfahrt beschlossen. Die zuständige Arbeitsgruppe wird innerhalb von drei Monaten konkrete Vorschläge ausarbeiten und Anfang des Jahres 2021 Investitionspläne aufstellen.
  • Der dritte Beschluss betrifft alternative Energieträger; das ist ein komplexer Bereich, da sich der Treibstoff der Zukunft im Schifffahrtssektor noch nicht herauskristallisiert hat. Die CEO des WPCAP vereinbarten, im Jahr 2021 Pilotprojekte mit alternativen Energieträgern in ihren Häfen zu ermöglichen. Dabei können Erfahrungen im Bereich LNG bei der Einführung kohlenstoffarmer oder kohlenstofffreier Energieträger gut genutzt werden.
  • Nachhaltige Lager- und Umschlaggeräte, wie beispielsweise Containerkräne und so genannte Portalhubwagen, sind ebenfalls im Blickfeld des WPCAP. In Anbetracht der zu diesem Thema nur begrenzt vorhandenen Informationen und der eingeschränkten Verfügbarkeit der betreffenden Produkte auf dem Markt beschloss das WPCAP, die Arbeitsbeziehungen zu den Terminalbetreibern in den beteiligten Häfen zu intensivieren. Ziel ist es, Demonstrationsmodelle für neue Geräte einzuführen und gleichzeitig eine Datenbank darüber zu erstellen, damit vorhandene Informationen besser ausgetauscht werden können. Es wurde nachdrücklich dafür plädiert, die Beteiligung von Terminalbetreibern an WPCAP-Aktionen beträchtlich zu steigern.
  • Letzteres betraf das Thema der strategischen Maßnahmen. Zur Stimulierung von Emissionssenkungen in der maritimen Industrie setzen viele Häfen auf der ganzen Welt Instrumente wie Nachlasssysteme, Preisstrategie und Verordnungen ein. Die CEO kamen zu dem Schluss, dass ein koordiniertes Vorgehen diese Instrumente viel effizienter, effektiver und transparenter machen könnte. Die CEOs kamen überein, die diesbezüglich erforderlichen Maßnahmen, unter Berücksichtigung des Wettbewerbsrechts, einzuleiten.

Jens Meier, CEO des Hamburger Hafens, unterstrich am Ende der Sitzung, dass das WPCAP, infolge der COVID-19-Situation, nicht an Dynamik verloren hat. Eugene Seroka, Direktor des Hafens von Los Angeles, schlug vor, die Zahl der Sitzungen auf zwei pro Jahr zu erhöhen, „um den Druck aufrechtzuerhalten“. Das wurde einstimmig angenommen.
Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam und Gastgeber der Online-Konferenz, dankte allen Hafenrepräsentanten für ihre „breite Unterstützung und ihr großes Engagement, auch weiterhin als Hafengemeinschaft einen entscheidenden Beitrag zu leisten und wichtige Themen selbst in die Hand zu nehmen.“

Castelein bot an, die Koordination des WPCAP weiterzuführen. „Ich bin mehr als zufrieden damit, wo wir mit dem WPCAP derzeit stehen. Zur Erzielung weiterer Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels und beim Aufbau einer neuen nachhaltigen Weltwirtschaft sind breite Koalitionen erforderlich. Ich bin froh, dass wir eine gemeinsame Zielsetzung haben, um wirklich von großer Bedeutung zu sein – und das geht weit über gute Absichten hinaus.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




Nationale Maritime Konferenz in Rostock

Die Entscheidung ist gefallen: Die nächste Nationale Maritime Konferenz (NMK) findet in Rostock statt. Am. 26. und 27. April 2021 wird es unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei dem größten Treffen der maritimen Branche darum gehen, die Weichen für eine erfolgreiche deutsche maritime Wirtschaft zu stellen.

Norbert Brackmann, MdB, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft: „Der Blick in die Zukunft und die Formulierung klarer und realistischer Ziele sind durch die COVID-19-Pandemie noch wichtiger geworden. Wir brauchen klare Perspektiven, damit wir mit gezielten Maßnahmen den Weg aus der Krise finden. Dazu brauchen wir eine Maritime Agenda 2030 und werden die Maritime Agenda 2025 entsprechend fortschreiben.

Die Corona-Krise wird in der maritimen Branche wegen der längeren Wirtschaftszyklen vermutlich länger nachwirken als in anderen Branchen. Deshalb ist die eine Milliarde Euro aus dem Konjunkturprogramm für die Zukunft der deutschen maritimen Wirtschaft besonders wichtig. Durch Investitionsanreize wollen wir die Schiffbauindustrie stärken. Mit der Aufstockung des Maritimen Forschungsprogramms und einer substantiellen Stärkung des Innovationsprogramms unterstützen wir außerdem die deutsche maritime Industrie dabei, ihre Position als weltweiter Spitzenreiter bei umweltfreundlichen und innovativen digitalen Technologien zu behaupten und auszubauen. So bringen wir die Unternehmen über die akute Zeit der Krise. Danach muss es darum gehen, das Augenmerk auf die nächsten Jahre zu legen. Das werden wir in Rostock machen.“

Weitere Mittel für die maritime Branche im Konjunkturprogramm sind zur Förderung des Baus von Landstromanlagen vorgesehen, so dass die Länder ihren Weg hin zu einer umwelt- und klimafreundlichen Stromversorgung der Schiffe während der Liegezeit im Hafen noch schneller beschreiten können. Auch mit dem „Flottenerneuerungsprogramm Behördenschiffe“ will die Bundesregierung in den nächsten Jahren zentrale Konjunktur- und Zukunftsimpulse für die maritime Branche setzen.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Foto: rostock port/ nordlicht

 




Deutsche Logistik-Kongress 2020

Sichere Entscheidungen in unsicheren Zeiten zu treffen ist eine der Herausforderungen, die von Supply Chain-Managern und Logistikern tagtäglich gemeistert werden. Die BVL hat entschieden: Der Deutsche Logistik-Kongress 2020 findet statt – als Präsenzveranstaltung mit digitalen Services, also anders als in den Jahren zuvor, aber wie immer als ein Ort für Wissenstransfer und Netzwerkpflege.


Nach eingehender Prüfung verschiedener Konzepte sind die Veranstaltungsorte des Kongresses auch in 2020 die Hotels InterContinental und Pullman Schweizerhof in Berlin. Derzeit plant die BVL mit max. 1.500 Personen (inkl. rd. 120 Aussteller) vor Ort. Es gilt heute als wahrscheinlich, dass bis Ende Oktober pro Veranstaltungsort 1.000 Personen in geschlossenen Räumen zugelassen sein werden. Eine bessere Planungsgrundlage gibt es zurzeit nicht.

Im Vordergrund steht die Gesundheit der Anwesenden und die Vermeidung von Gefährdungen. Hierzu gibt es ein Hygienekonzept, das in den nächsten Wochen konkretisiert und verfeinert wird. Erste Hinweise gibt es im Programmheft, welches unter www.bvl.de/dlk-programm zum Download zur Verfügung steht.

Im Programmheft erfahren Leser auch mehr über die Themen und Inhalte sowie die Referenten, die für die Plenums- und Fachsequenzen zugesagt haben. Aus der Politik sind das zum Beispiel Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Robert Habeck, Parteivorsitzender von Bündnis90/Die Grünen. Highlights sind außerdem die Keynotes von Karl Gernandt (Kühne + Nagel), Sigrid Nikutta (DB Cargo), Frank Thelen (Freigeist Capital) oder Béatrice Guillaume-Grabisch (Nestlé).

Weitere Informationen zu Organisation, Inhalten und Referenten gibt es in der kommenden Woche.

Quelle und Foto: BVL

 

 




Krise beschleunigt Neuorientierung

Die maritimen Zulieferer in Deutschland sind zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2019 und erwarten, trotz aller kurzfristigen Unwägbarkeiten, gute Geschäftsentwicklungen in der weiteren Zukunft. „Aufgrund der guten Auftragslage haben wir im vergangenen Jahr unsere Belegschaft verstärkt. Wir sind insgesamt in der Branche gut aufgestellt“, sagt Martin Johannsmann, Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Vorsitzender der Geschäftsführung der SKF GmbH.

„In der Corona-Krise hat sich das ausgezahlt. Wir haben sehr schnell gelernt, mit der Pandemie umzugehen“, ergänzt er. Die Produktion in der Branche ist fast ohne Unterbrechungen weitergelaufen, trotz zeitweiliger Engpässe bei den Lieferanten. Die Aufträge konnten abgearbeitet werden und inzwischen funktioniert auch wieder die internationale Logistik.

Probleme melden die Unternehmen bei den derzeit geltenden internationalen Reisebeschränkungen, denn Service-Mitarbeiter können nicht vor Ort bei den Kunden sein. „Aber auch hier bieten sich teilweise neue Lösungsansätze. Wer frühzeitig in die digitalen Möglichkeiten des Teleservice investiert hat, ist jetzt im Vorteil“, sagt Johannsmann. „Sorgen macht uns aktuell eine zunehmende Kaufzurückhaltung der Kunden. Wir können hier aber keine verlässlichen Voraussagen machen und müssen weiter auf Sicht fahren. Die zügig eingeleiteten Maßnahmen der Bundesregierung wie degressive Abschreibung, Verlustrücktrag und die Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung sind wichtige Schritte, um diese Zeit gut zu überstehen und am Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie mit ihren 64.500 hochqualifizierten Beschäftigten (plus 3 Prozent im Vergleich zu 2018) hat 2019 den Umsatz auf 11,1 Milliarden Euro (plus 3,9 Prozent) gesteigert. Die Bestellungen legten im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent zu. Nach Abarbeitung dieses Auftragspolsters sind die weiteren Aussichten für 2020 nur schwer abschätzbar. Rund 40 Prozent der Unternehmen erwarten einen rückläufigen Auftragseingang im Inland, für das Auslandsgeschäft erwarten dies derzeit 25 Prozent der Unternehmen.

„Auf längere Sicht erwarten wir die zügige technische Modernisierung der weltweit oft veralteten Flotte in Hinblick auf Effizienz und Umweltschutz, denn nur so sind die gesetzten Klimaziele zu erreichen“, sagt Klaus Deleroi, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Geschäftsführer der REINTJES GmbH. Insgesamt liefern die deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferer ihre Komponenten und Systeme auf fast alle zu bauenden Schiffstypen. Natürlich gibt es Unternehmen, die sich auf bestimmte Schiffstypen spezialisiert haben und jetzt zum Teil sehr deutliche Auftragsrückgänge verkraften müssen. Hier gilt es, Neu- und Weiterentwicklungen für andere Kundenkreise interessant zu machen und sich möglichst breiter aufzustellen.

Technologietreiber sind dabei neben den Kreuzfahrtschiffen und Yachten gerade auch die Fähren, die Gas-Tanker, Arbeitsschiffe und Schiffe für die Marinen, die weltweit gebaut und nachgefragt werden. „Auf allen Schiffstypen wollen wir unsere High-Tech-Produkte und – Systeme über die gesamte Lebenszeit technisch betreuen und für einen ökologisch und ökonomisch optimalen Betrieb sorgen können. In der derzeitigen Situation wird immer deutlicher, dass vor allem die Digitalisierung ein wichtiger Treiber der maritimen Wirtschaft ist“, erläutert Deleroi. „Genauso wichtig ist aber auch insgesamt eine gesunde und wettbewerbsfähige europäische und deutsche maritime Industrie, um im Weltmarkt erfolgreich zu bleiben. In der derzeitigen Situation helfen deshalb die angekündigten Zukunftsunterstützungen der Bundesregierung, wie zum Beispiel das vorgezogene Flottenerneuerungsprogramm, das hoffentlich den deutschen Werften und der Zulieferindustrie zu Gute kommen wird“, sagt Deleroi.

Gleichzeitig gilt es für die Branche, genügend geeignete Nachwuchskräfte für die weitere Digitalisierung von Produkten und Prozessen durch attraktive Arbeitsbedingungen und interessante Tätigkeitsfelder zu gewinnen. Zukunftsthemen, wie zum Beispiel die Standardisierungen offener Schnittstellen nach dem Universal Machine Technology Interface (UMATI), sind ein wichtiger Baustein für die Entwicklung eigener neuer Produkte und Services. Nur wer die übergreifenden digitalen Systementwicklungen kennt und umsetzt, kann am Markt bestehen. Die gemeinsamen Anstrengungen der deutschen maritimen Industrie bei der Erstellung des VDMA Einheitsblatts zu MTP (Module Type Package) geben der Branche hierbei einen internationalen Wettbewerbsvorsprung.

Über 90 Prozent der Transporte werden weiterhin weltweit auf dem Seeweg durchgeführt. Klimaneutrale Antriebe in neuen Schiffen oder als Nachrüstung sind ein sehr großer Hebel zu Erreichung der weltweiten Klimaziele. Grüner Wasserstoff und daraus folgende Power2X-Energieträger sind die Lösung, insbesondere auch für den interkontinentalen Warenverkehr. Ein Ziel der jetzt von der Bundesregierung vorgestellten Nationalen Wasserstoffstrategie ist es, konventionelle Energieträger mit Hilfe erneuerbarer Energien zu dekarbonisieren. Die heimische Offshore-Windindustrie ist hier gefordert, genügend grünen Strom zu erzeugen. Gleichzeitig sieht der VDMA große Chancen in außenwirtschaftlichen Partnerschaften mit  Ländern, die dank ihrer geographischen Lage Wasserstoff effizient produzieren können. Dort sollen große Produktionsanlagen „made in Germany“ entstehen, von deren Betrieb beide Partner gleichermaßen profitieren können.

„Die derzeitige Situation in der Wirtschaft insgesamt und in unserer Branche speziell ist angespannt, da wir wenig verlässliche Zukunftsindikatoren haben. Wir sind überzeugt, nach der Corona-Krise mit unseren Innovationen in der Digitalisierung zusammen mit der Umsetzung der grünen Antriebskonzepte am gesamten weltweiten maritimen Markt erfolgreich zu sein und unseren Beitrag zur klimaneutralen Logistik zu leisten“, fasst Martin Johannsmann zusammen.

  • Beschäftigte: 64.500 Mitarbeiter
  • Umsatz (2019): 11,1 Milliarden Euro (2018: 10,7 Mrd. Euro)
  • Exportquote: 75 Prozent
  • Auftragseingänge gestiegen: Für 2019 im Durchschnitt ein Plus von 3,4 Prozent

Exportmärkte mit unterschiedlichen Entwicklungen: Das europäische Ausland bestätigte seine stabile Rolle als wichtiger Exportmarkt der deutschen Zulieferer (31 Prozent der Exporte). Hintergrund war die im Jahr 2019 gute Auftragslage führender europäischer Schiffbaubetriebe in ihren jeweiligen Spezialsegmenten, aber auch ein großes Liefervolumen europäischer Hersteller untereinander zur Bildung größerer Systeme für den weltweiten Schiffbau. Der gesamte asiatische Raum nahm in diese Zeit knapp 34 Prozent der deutschen Zulieferexporte ab. Bei den wichtigsten asiatischen Ländern konnte China im vergangenen Jahr mit 22,8 Prozent Anteile am Export deutscher Zulieferer gewinnen, wohingegen Korea mit 7 Prozent leicht sank. Das restliche Asien konnte 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,4 Prozent auf 4,1 Prozent wieder zulegen. Der Handel mit Nordamerika jedoch sank auf 11,4.

Im ersten Quartal 2020 wurden weltweit 186 Seeschiffe mit 7,0 Mio. BRZ bestellt (I. Quartal 2019: 302 mit 11,1 Mio. BRZ), davon 21 in Südkorea (102), 67 in der VR China (51), 31 in Japan (63) und 21 in der EU-28 (28). Der weltweite Auftragsbestand an Schiffen liegt zum I. Quartal 2019 bei 4.433 (4.706) Einheiten.

Der VDMA vertritt rund 3300 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung, Mittelstand und beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Die VDMA Marine Equipment and Systems ist die Vertretung der exportstarken maritimen Industrie, die in die weltweiten Märkte der Schifffahrt, des Schiffbaus und der Offshore-Öl- & Gas-Industrie liefert.

Quelle: VDMA AG Marine Equipment and Systems, Foto: © www.mediaserver.hamburg.de / St.Wallocha

 

 

 




Hellmann verlädt im MegaHub Lehrte

 

Ab Mitte Juni nutzt Hellmann Worldwide Logistics als erster Kunde den MegaHub in Lehrte. Die Anlage für den Kombinierten Verkehr (KV) wird von der MegaHub Lehrte Betreibergesellschaft mbH, einer Tochter der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS), betrieben. In der Schnellumschlaganlage werden Ladeeinheiten von Lkw direkt auf Züge umgeladen und anschließend mit verkürzten Transportzeiten an die Zieldestination verbracht.

Die Nutzung des MegaHub Lehrte ermöglicht es dem global tätigen Logistikdienstleister, Routen flexibler zu kombinieren, das intermodale Transportnetz in Deutschland und Europa zu verdichten und so zu einer verbesserten Versorgungssicherheit seiner Kunden beizutragen.

Die neue Umschlaganlage befindet sich nur wenige 100 Meter von der Hellmann-Niederlassung in Lehrte entfernt. Durch verkürzte Wege zwischen Umschlaglager und KV-Terminal können die Abläufe im Vor- und Nachlauf zum Schienentransport optimiert werden. Gleichzeitig erhöht Hellmann seine Kapazitäten, indem Verlade- und Transportzeiten maßgeblich reduziert werden. Durch die Vermeidung von täglich rund 40 Lkw-Touren zwischen dem U-Lager und dem bisher genutzten KV-Terminal in Hannover Linden wird darüber hinaus nicht nur der CO2-Ausstoß maßgeblich reduziert, sondern auch der Verkehr im Stadtgebiet Hannover entlastet.

An dem Eisenbahnknoten in Lehrte laufen Strecken aus Skandinavien, Polen und den Benelux-Ländern zusammen. Die gleichzeitig gute Anbindung an den Straßenverkehr durch die unmittelbare Nähe zur A2 und A7 bietet Hellmann die Möglichkeit, den Kombinierten Verkehr weiter auszubauen und perspektivisch weitere Züge – zum Beispiel zwischen Hamburg und Nürnberg – über den MegaHub Lehrte anzubieten. Die Verlagerung von weiteren Straßentransporten auf die Schiene trägt auch zur Einhaltung des Klimapaketes der Bundesregierung bei, das vorsieht, bis 2030 Transporte vermehrt von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

„Dank der neuen KV-Anlage können wir unsere bisher singulären Zugleistungen zu einem Netzwerk verknüpfen, indem wir angebotene Routen neu kombinieren. Das birgt für uns als Unternehmen erhebliche Wachstumsperspektiven. Gleichzeitig profitieren unsere Kunden davon, dass wir Kapazitäten auf der Schiene erweitern und gleichzeitig unsere Servicequalität erhöhen“, so Dirk Baerbock, Head of Multimodal Solutions Europe, Hellmann Worldwide Logistics.

Hellmann Worldwide Logistics hat sich seit seiner Gründung 1871 zu einem der großen internationalen Logistik-Anbieter entwickelt. Der Hellmann-Konzern hat 2019 mit 10.743 Mitarbeitern einen Umsatz von rund EUR 2.4 Mrd. erzielt. Die Dienstleistungspalette umfasst die klassischen Speditionsleistungen per LKW, Schiene, Luft- und Seefracht, genauso wie ein umfangreiches Angebot für KEP-Dienste, Kontraktlogistik, Branchen- und IT-Lösungen.

Quelle und Foto: Hellmann Worldwide Logistics