Zweimal pro Woche zum RWG

Da jetzt nach den Covid-19-Maßnahmen die Handelsströme aus einer Reihe von Sektoren wieder an Fahrt gewinnen, fügt der Alsace Rotterdam Express einen zweiten Stopp am RWG-Terminal auf der Maasvlakte hinzu.

„Vor allem bei Konsumgütern nehmen die Volumina zu“, erklärt Maik Bastian, Geschäftsführer der Division Intermodal von Haeger & Schmidt Logistics. „Was ebenfalls zur steigenden Auslastung unseres Zuges beiträgt, ist das Angebot zusätzlicher Transporte von Kehl in die Schweiz per Binnenschiff. Auch bei diesem Handelsstrom geht es hauptsächlich um Konsumgüter wie Kleidung, Lebensmittel und Elektronik.“

Der Bahnexpress, eine Initiative der C3C-Kooperation zwischen Danser Group, Haeger & Schmidt Logistics und Ultra-Brag, begann im Jahre 2015 und kennt nun drei Umläufe pro Woche. Im Herbst 2019 wurde ein Versuch mit vier Umläufen durchgeführt, was sich jedoch noch als ein wenig zu viel erwies. Bastian fügt hinzu: „Wir können diese Option jedoch noch immer bei Bedarf einsetzen.“

Die aktuelle Kapazität des Containershuttles beläuft sich auf 270 TEU pro Woche in beiden Richtungen, wobei alle Tiefseeterminals auf der Maasvlakte angelaufen werden und ab Mitte Juni zweimal wöchentlich bei RWG eintreffen. „Aus dem französischen Elsass und dem deutschen Baden-Württemberg transportieren wir viel Papier, Wein und Bier in Richtung Rotterdam; das Gleiche gilt für Automotive-Produkte. Von Rotterdam aus wird eine sehr breit gefächerte Ladung in östlicher Richtung transportiert.

Abgesehen von den Transportlösungen, die bereits per Binnenschiff angeboten werden, kann Reedereien, Spediteuren und direkten Verladern auf diese Weise mehr Auswahl und Flexibilität geboten werden. Das scheint in gute Erde zu fallen. Mit der Bahn ist die Ladung innerhalb von 24 Stunden am Bestimmungsort; das ist ein bis zwei Tage schneller als über die Wasserstraße. Zudem ist die Bahn natürlich eine gute Alternative für den Fall, dass Niedrigwasser herrscht.

Quelle: C3C, Foto: Haeger & Schmidt Logistics

 




Ulfert Cornelius übernimmt bei Evos

Ulfert Cornelius übernimmt am 1. Juli 2020 die Geschäftsführung von Evos Hamburg, einem Tanklager für Mineralöl -und Chemieprodukte im Hamburger Hafen. Der 52-Jährige kann auf 20 Jahre Erfahrung im Tanklagergeschäft zurückblicken, davon 10 Jahre in Führungspositionen. Das Tanklager, damals noch bekannt als Vopak Dupeg Terminal, wurde im Oktober 2019 von First State Investments (auch bekannt als First Sentier Investors) gekauft. Es ist bereits seit 1953 in Hamburg-Wilhelmsburg ansässig und bietet 149 Tanks mit einer Lagerkapazität von 670.000 m³ für verschiedene Flüssiggüter.


Zuversichtlich geht Ulfert Cornelius seine neue Aufgabe an:
„Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen bei Evos Hamburg. Gemeinsam mit der gesamten Mannschaft werde ich dafür sorgen, dass unsere bestehenden und zukünftigen Kunden weiterhin hervorragende Dienstleistungen und hohe Standards an Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz erwarten können. Zudem wollen wir das Tanklager und unser Serviceangebot weiterentwickeln und sicherstellen, dass die von uns bereitgestellte Infrastruktur für eine zunehmend klimaneutrale Energie- und Treibstoffversorgung genutzt wird.

Sein Vorgänger, Jos Steeman, resümiert:
„Flüssiggüter und damit Tanklager werden für die Energieversorgung integral bleiben. Tanklager stellen somit eine relevante Infrastruktur für die Energiewende in Deutschland zur Verfügung. Mit seinem breit gefächerten Produktportfolio und seinen weltweit anerkannten Umschlags- und Lagerungsdienstleistungen bringt Evos Hamburg ideale Voraussetzungen mit, um zukünftige klimaneutrale und synthetische Kraftstoffe zu lagern. Ich wünsche Ulfert Cornelius und seinem Team viel Erfolg bei der Weiterentwicklung dieses hervorragenden Tanklagers. Hier haben zwei leistungsstarke Partner zusammengefunden.“

Quelle Evos, Foto: privat

 

 




Europa braucht starke Schifffahrt

Unter dem Motto „Gemeinsam. Europa wieder stark machen“ übernahm Deutschland an diesem Mittwoch offiziell die EU-Ratspräsidentschaft. Schwerpunkte der Arbeit werden demnach die Bewältigung der Corona-Folgen, aber auch Klimaschutz, Innovationsförderung und Europas Rolle in der Welt sein. „Die deutsche Seeschifffahrt ist bereit, die Bundesregierung bei ihren Zielen mit Nachdruck zu unterstützen“, erklärte zu diesem Anlass VDR-Präsident Alfred Hartmann: „Dazu müssen die Schifffahrtsunternehmen in Deutschland und  in Europa  wirksam dabei unterstützt werden, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können – gerade angesichts der Pandemie.“

Der VDR-Präsident erinnert an die Bedeutung der Schifffahrt: „Die Wirtschaft und die Menschen auf unserem Kontinent sind zentral auf den Handel über die Weltmeere angewiesen: Schifffahrt sichert die Versorgung, auch jetzt in Corona-Zeiten. Deutschland sollte seine Ratspräsidentschaft nutzen, die Bedeutung unserer Industrie für ein starkes und unabhängigeres Europa herauszuheben“, sagte Hartmann. Er verwies darauf, dass vier von zehn Schiffen auf der Welt (insgesamt 23.400) von europäischen Reedern gesteuert werden. Deutschland selbst hat immer noch die fünftgrößte Handelsflotte der Welt, Länder wie Griechenland, Norwegen oder Dänemark gehören zudem zu den größten Schifffahrtsnationen der Welt. 685.000 Beschäftigte in Europa, darunter 555.000 Seeleute, sorgen dafür, dass Europa und die Welt mit Rohstoffen oder Lebensmitteln versorgt bleiben. Jedes Jahr trägt die Schifffahrt 149 Milliarden Euro zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.

„Damit die Schifffahrt die Bewältigung der Corona-Folgen schafft, muss sie von nationaler, aber auch europäischer Förderung und Unterstützung profitieren dürfen, etwa über die Europäische Investitionsbank. So wie andere Industrien – nicht mehr, aber auch nicht weniger“, sagte Hartmann: „Um Europas Rolle in der Welt künftig zu stärken, braucht es eine leistungsfähige Schifffahrt.“ Deutschland müsse deshalb helfen, die Schifffahrt zu stärken. Es solle in der Zeit seiner Präsidentschaft mit dazu beitragen, dass die Versorgung des Kontinents nicht von staatlich beeinflussten Schifffahrtsunternehmen von außerhalb abhängig wird. Hartmann: „Corona lehrt uns ja gerade, solche Abhängigkeiten jedenfalls nicht weiter zu erhöhen.“

„Beim Klimaschutz haben wir uns über die IMO, die Internationale Seeschifffahrtsorganisation, ehrgeizige Ziele gesetzt. Wir brauchen deshalb in London eine verhandlungsstarke und diplomatisch versierte Europäische Union, die im Verbund mit anderen Schifffahrtsstandorten mithilft, die Ziele der IMO global voranzutreiben. Starke Staaten, die schwache Staaten mitnehmen und Zweifler überzeugen – für weltweiten Klimaschutz und fairen Wettbewerb in unserer internationalen Industrie. Die Mitgliedsstaaten der EU sollten dort auch helfen, den von der Schifffahrt eingebrachten Forschungs- und Entwicklungsfonds schnell Wirklichkeit werden zu lassen.“

Regionale Sonderwege etwa in der EU sollten hingegen vermieden werden: „Die deutsche Schifffahrt stellt sich voll und ganz ihrer Verantwortung auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagte der VDR-Präsident: „Weder Schifffahrt noch Treibhausgase machen an nationalen Grenzen halt. Deshalb kann ein umfassender und nachhaltiger Klimaschutz nur global erfolgen.“

Europa sollte bevorzugt erheblich in die Forschung und Entwicklung neuer Brennstoffe investieren, um die Industrie bei der Dekarbonisierung zu unterstützen. „Beim Klimaschutz, aber auch darüber hinaus bei der Innovationsförderung etwa bei der Digitalisierung, sollte die EU, angetrieben von Deutschland, zum weltweiten Exzellenz-Cluster werden“, sagte Hartmann. Er verwies dabei insbesondere auf die jüngst verabschiedete nationale Wasserstoff-Strategie, die ein wichtiger Schritt sei, um auch in der Schifffahrt den erforderlichen Brennstoff der Zukunft zu finden.

Quelle: Verband Deutscher Reeder, Foto: Foto Hartmann AG