CTA erneut als klimaneutral zertifiziert

Der HHLA Container Terminal Altenwerder hat den Ausstoß klimaschädlicher CO2-Emissionen weiter deutlich reduziert. Nachdem der TÜV Nord die hochmoderne Anlage im vergangenen Jahr erstmals als klimaneutral zertifiziert hat, wurde dieses Prädikat nun erneut bestätigt. Damit ist und bleibt der CTA der weltweit einzige zertifizierte klimaneutrale Containerterminal.

Die Entwicklung ist damit aber keineswegs abgeschlossen. Bis zum Jahr 2040 will die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) klimaneutral sein. Der CTA spielt bei der Erreichung des Ziels eine wichtige Rolle.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Wer die HHLA kennt, weiß, dass wir uns mit dem Erreichten nicht zufriedengeben. Auch wenn Klima- und Umweltschutz infolge der Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt sind, bedeutet dies nicht, dass die Notwendigkeit zum Handeln geringer geworden ist. Die HHLA hält ungeachtet der aktuellen Herausforderungen an ihren Klimaschutzzielen fest.“ Das bedeutet, bis zum Jahr 2030 die absoluten CO2-Emissionen auf der Basis des Jahres 2018 zu halbieren und die Klimaneutralität des Gesamtkonzerns bis 2040.

Die HHLA zählt mit ihren Zielen zu den Vorreitern in der Freien und Hansestadt Hamburg. So wird im neuen rot-grünen Koalitionsvertrag der CTA als Vorbild für das von den Regierungsparteien ausgegebene Ziel der Klimaneutralität des Hamburger Hafens bis 2040 genannt.

Die HHLA versteht technologische Exzellenz und Prozesseffizienz als zentrale Schlüssel, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln sowie ökologisch handeln und erfolgreich wirtschaften zu können. Die erneute TÜV-Zertifizierung des CTA zeigt, wie technische Innovation, Automatisierung und Digitalisierung einen klimaneutralen Containerumschlag möglich machen.

Die 14 Containerbrücken für den wasserseitigen Umschlag, die 52 vollelektrifizierten Portalkräne im Containerblocklager, ebenso wie die vier Bahn-Portalkräne am größten Terminalbahnhof Europas – alles wird zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben. Die Hälfte der rund 100 am CTA eingesetzten Containertransporter (Automated Guided Vehicles/AGV) fahren bereits mit Lithium-Ionen-Batterien. Bis Ende dieses Jahres sollen dann zwei Drittel der Flotte und bis 2022 alle AGVs auf die schnellladefähige Batterietechnologie umgestellt sein.

Im Fokus der technischen Weiterentwicklung steht die Vermeidung bzw. Reduzierung von CO2-Emissionen unter wirtschaftlichen Bedingungen. Bei Terminalprozessen, bei denen das noch nicht möglich ist, weil beispielsweise tragfähige technische Lösungen fehlen, setzt die HHLA auf die Kompensation über Emissionsreduktions-Zertifikate. Ziel ist es, diesen Kompensationsanteil konsequent immer weiter zu reduzieren. Im vergangenen Jahr wurde der CO2-Fußabdruck am CTA um weitere 6,4 Prozent reduziert, die somit weniger kompensiert werden müssen. Gleichzeitig wird gemeinsam mit Herstellern an der Entwicklung neuer technischer Lösungen gearbeitet. Beim landseitigen Umschlag finden derzeit zum Beispiel Prototypentests mit batteriebetriebenen Zugmaschinen für den Einsatz zwischen Blocklager und Terminalbahnhof statt.

Titzrath: „Der CTA wurde seit seiner Eröffnung 2002 stetig weiterentwickelt und dient der HHLA heute auch als Forschungs- und Versuchslabor für neue, zukunftsträchtige Technologien. Lösungen, die sich hier bewährt haben, kommen später häufig auf Terminalanlagen in der ganzen Welt zum Einsatz.“

Unter dem Leitmotiv Balanced Logistics hat die HHLA Ende vergangenen Jahres ihre Nachhaltigkeitsstrategie gebündelt und die Maßnahmen in neun Handlungsfeldern zusammen mit konkreten Leitlinien und Zielen definiert. Mit der Umsetzung ihrer „Balanced Logistics“-Strategie bringt die HHLA ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung in Einklang. In dem jetzt erschienenen Nachhaltigkeitsreport zeigt die HHLA anhand von Lösungen und Projekten, wie sie die definierten Ziele erreicht.

Hier gibt es den Nachhaltigkeitsreport als Download

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke

 




Erfolgreicher Stapellauf für „Dresden“

Mit einem erfolgreichen Stapellauf wurde mit der „Dresden“ jetzt das erste von zwei im Bau befindlichen neuen Feuerlöschbooten für den Hamburger Hafen dem Wasser übergeben. Das Schwesterschiff „Prag“ folgt in Kürze. In den kommenden Monaten steht die Ausrüstung der beiden hochmodernen Mehrzweckschiffe an.

Dafür werden die fertigen Schiffsrümpfe nun auf dem Wasserweg von der Bauwerft in Kozle (Polen) nach Gorinchem (Niederlande) geschleppt. Die beiden baugleichen Wasserfahrzeuge wurden von der Flotte Hamburg GmbH & Co. KG konzipiert und geplant. Der Auftrag für die Fertigstellung wurde nach europaweiter Ausschreibung an Damen Shipyards in den Niederlanden vergeben.

Im Hamburger Hafen können die Fahrzeuge, die nach den Hamburger Partnerstädten benannt werden, sowohl als Löschboot für die Feuerwehr Hamburg, als auch für Aufgaben der Hamburg Port Authority (HPA) eingesetzt werden. Die Fertigstellung der Schiffe ist für Anfang 2021 geplant.

Ein Fahrzeug wird vollständig von der Feuerwehr Hamburg gechartert. Das zweite Boot steht künftig bei der HPA, unter anderem im Brückenprüfdienst, im Einsatz. Bei Großereignissen kann die Feuerwehr auch das von der HPA genutzte Schiff kurzfristig abrufen und mit einer eigenen Besatzung betreiben. Die Boote erhalten das dunkelblaue Design der Flotte Hamburg.

„Hamburg hat eine leistungsfähige Feuerwehr und als große Hafenstadt brauchen wir sie zu Lande und zu Wasser“, sagt Hamburgs Innensenator Andy Grote. „Daher schaffen wir mit der bereits im Dienst befindlichen ‚Branddirektor Westphal‘ als Vorzeige-Flaggschiff und den neuen Multifunktions-Löschbooten ‚Dresden‘ und ‚Prag‘ eine hochmoderne Flotte, die für jede Einsatzlage gerüstet ist und den Anforderungen eines großen internationalen Hafens gerecht wird.“

„Die beiden Neubauten orientieren sich mit ihrer Multifunktionalität am flexiblen Konzept der Flotte Hamburg. Wir unterstreichen damit einmal mehr unsere Rolle als Reederei der Stadt Hamburg“, sagt Christopher Braun Geschäftsführer der Flotte Hamburg GmbH & Co. KG. „Ich freue mich sehr, dass wir der Feuerwehr mit den beiden Fahrzeugen und der 2019 in Dienst gestellten „Branddirektor Westphal“ künftig drei Schiffe zur Verfügung stellen, die sowohl in Puncto Ausstattung als auch bei der Umweltverträglichkeit den höchsten Ansprüchen entsprechen.“
Beide Boote werden mit modernsten Plug-In-Hybridantrieben ausgerüstet. Der Antrieb erfolgt wahlweise entweder über umweltfreundliche Dieselaggregate mit Katalysator und Partikelfilter oder bis zu 120 Minuten vollelektrisch über Batterien. Die Batterien können sowohl über die bordeigenen Dieselaggregate als auch über umweltfreundlichen Landstrom geladen werden.

Technische Daten „Dresden“ und „Prag“
Länge 35 Meter
Breite 8 Meter
Tiefgang 1,50 Meter
Geschwindigkeit ca. 12 Knoten
Besatzung 2 Personen
Platz für 16 Einsatzkräfte der Feuerwehr
Die Leistungen erreichen nicht die extreme Performance der Branddirektor Westphal, liegen aber deutlich über den heute noch vorhandenen alten Löschbooten der 20-Meter-Klasse.

Über die Flotte Hamburg GmbH & Co. KG
Die Flotte Hamburg GmbH & Co. KG bietet seit Juli 2017 Flottenmanagement unter einer Flagge. Sie betreibt, verchartert und erneuert bei Bedarf die rund 50 Wasserfahrzeuge der Hamburg Port Authority, der Polizei Hamburg, der Feuerwehr Hamburg und des Landesbetriebs Straßen, Brücken, Gewässer. Die Flotte Hamburg versteht sich damit als stadteigene Reederei.

Quelle und Foto: HPA




Internationaler Nachhaltigkeitspreis

Die niederländischen Seehäfen Rotterdam, Amsterdam, Terneuzen/Vlissingen, Moerdijk und Groningen haben gemeinsam den „World Ports Sustainability Award“ gewonnen. Der Preis wird für ein gemeinsames Projekt zur Umsetzung der OECD-Leitsätze für Seehäfen vergeben. In diesen Leitsätzen der Regierung geht es um die soziale Verantwortung von Unternehmen in der internationalen Wirtschaft.

Die Brancheorganisatie Zeehavens (BOZ – Branchenorganisation Seehäfen) hat untersucht, wie Seehäfen ihre Rolle und Position in ethischen Fragen im Zusammenhang mit Ladungsströmen wie Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen oder Ausbeutung bestimmen können. Letztgenannte werden ebenfalls als IMVO-Risiken bezeichnet. Die Abkürzung steht für Internationaal Maatschappelijk Verantwoord Ondernemen (Internationale soziale Verantwortung von Unternehmen).

Anhand der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen hat die BOZ untersucht, worin die Rolle und Verantwortung der Häfen als eines der vielen Glieder in der Handelskette besteht. Und auch, wie die Seehäfen dazu beitragen können, die IMVO-Risiken für die Ladungsströme, die in den Häfen verarbeitet werden oder diese passieren, zu verringern. Die Seehäfen haben die Ergebnisse dieser Untersuchung genutzt, um einen Stufenplan zur Identifizierung der IMVO-Risiken zu erstellen und das Arsenal an Aktionen, die im Einflussbereich der Seehäfen liegen, zu erfassen. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die Hafengemeinschaft einen positiven Beitrag dazu leisten kann, die Ladungsströme nachhaltiger zu gestalten.

Die Untersuchung war Teil des Werkprogramma Zeehavens (Arbeitsprogramms für Seehäfen), in dem die BOZ, bestehend aus Port of Rotterdam, Port of Amsterdam, North Sea Port, Port of Moerdijk und Groningen Seaports, mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie dem Ministerium für Wirtschaft und Klima zusammenarbeitet.

Koen Overtoom, CEO Port of Amsterdam, reagiert, im Namen der niederländischen Seehäfen, sehr erfreut: ‚Der Sustainability Award ist eine wichtige Anerkennung seitens der International Association of Ports and Harbors (IAPH) für die Bemühungen der niederländischen Seehäfen. Wir fühlen uns daher durch diesen Preis sehr geehrt. Das Projekt hat die Zusammenarbeit zwischen den Seehäfen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit gestärkt. Die Zusammenarbeit wird weiterhin unsere gemeinsamen Ambitionen dahingehend stärken, Schritte zu unternehmen, damit eine Reihe von internationalen Handelsketten nachhaltiger gestaltet werden. Außerdem werden wir weiterhin mit dem niederländischen Außenministerium und dem niederländischen Sozial- und Wirtschaftsrat zum Thema IMVO und der weiteren Ausarbeitung des Themas im Gespräch bleiben.‘

Im Jahr 2018 hat die International Association for Ports and Harbours (IAPH), die Allianz für die Welthafengemeinschaft, das so genannte World Ports Sustainability Program vorgestellt. Innerhalb der IAPH arbeiten die Häfen international zusammen, indem sie Wissen und Erfahrungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in der internationalen Hafengemeinschaft austauschen können. Seit 2018 werden die World Ports Sustainability Awards jährlich für Best Practices verliehen. Die niederländischen Seehäfen erhielten den Preis in der Kategorie Governance und Ethik.

Die Preisverleihung findet auf der jährlichen IAPH-Welthafenkonferenz statt. Diese sollte 2020 in Antwerpen stattfinden, wurde jedoch aufgrund von Covid-19 abgesagt. Daher sind die Preise nun digital an die Gewinner, darunter die niederländischen Seehäfen, vergeben worden.

Quelle: gemeinsame Pressemitteilung der BOZ-Häfen, Grafik: Port of Rotterdam