Sommerverladungen im Hafen Dresden

Dank des ungewöhnlich guten Sommer-Elbpegels konnte die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) in den letzten Tagen mehrere Großverladungen im Alberthafen Dresden-Friedrichstadt durchführen. Den Anfang machte ein 123-Tonnen-Transformator aus Norwegen, der per Binnenschiff von Hamburg nach Dresden kam und mit dem SBO-Schwerlastkran LR 1600/2 entladen wurde.

Es folgten vier Motoren mit einem Gesamtgewicht von 354 Tonnen und ein Generator mit 156 Tonnen, die allesamt per Binnenschiff Richtung Hamburg transportiert wurden.

Die Schiffstransporte realisierte die SBO mit ihrem Kooperationspartner DBR (Deutsche Binnenreederei AG) im Rahmen des Liniendienstes Elbe Project Cargo Line (EPCL). Den LKW-Vor- und Nachlauf zum/vom Alberthafen Dresden übernahm ebenfalls ein SBO-Kooperationspartner: die KAHL Schwerlast GmbH.

„Diese Transporte zeigen einmal mehr, wie wichtig die Wasserstraße Elbe für den Maschinen- und Anlagenbau ist“, erklärt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Nach den zwei extremen Niedrigwasserjahren 2018 und 2019 können wir nun auch im Sommer den guten Elbpegel nutzen, um Großverladungen zuverlässig und problemlos an ihr Ziel zu bringen.“

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH

 

 

 




Rotterdamer startete Containerabfertigungstest

Diese Woche startete im Rotterdamer Hafen ein Test zur Containerabfertigung ohne die in diesem Transportbereich sehr gebräuchliche Geheimzahl. Dafür wird eine neue App getestet: die so genannte Secure Container Release-App. Diese App ersetzt die Geheimzahl durch ein weniger betrugsanfälliges digitales Signal, wodurch die Containerabfertigung nicht nur effizienter, sondern auch sicherer werden soll. CMA-CGM, Hapag-Lloyd, MSC, ONE-Line, Hutchison Ports ECT Rotterdam, Rotterdam Fruit Wharf, Milestone Fresh, VTO, Portmade sowie der App-Entwickler T-Mining beteiligen sich an dem für drei Monate angesetzten Pilotprojekt.

Im Rotterdamer Hafen werden jedes Jahr Millionen von Containern gelöscht, die danach ihren Weg in Richtung Hinterland fortsetzen. Die Abholung dieser Container im Hafen ist ein komplexer Prozess, für dessen Gelingen Reedereien, Spediteure, Transportunternehmen und Terminals eng miteinander zusammenarbeiten müssen, damit die Freigabe schnell und sicher verlaufen kann. Dieses Verfahren bringt Risiken mit sich.

Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Wirtschaft und Handel beim Hafenbetrieb Rotterdam erläutert: „Durch den Einsatz neuer Technologien wird unser Hafen intelligenter, schneller, effizienter und sicherer. Dieses Pilotprojekt stellt diesbezüglich ein gutes Beispiel dar. Während dieses Pilotprojekts werden die verschiedenen Teilnehmer eine Blockchain-Anwendung einsetzen, die es ermöglicht, den Freigabeprozess zwischen allen unterschiedlichen Akteuren in der Kette auf sichere und effiziente Weise zu organisieren.“

Will ein Fahrer einen Container beim Terminal abholen, muss dieser über eine gültige Freigabeberechtigung verfügen. Diese Berechtigung wird von einer Reederei erteilt. Danach wird der Spediteur einem Transportunternehmer den Auftrag erteilen, den Container beim Terminal abzuholen. In der aktuellen Situation wird eine Geheimzahl verwendet, mittels derer die Berechtigung erteilt wird. Dazu sind bei unterschiedlichen Akteuren eine Vielzahl manueller Handhabungen erforderlich. Jedes Problem oder jeder Fehler im Freigabeverfahren führt zu Zeitverlust, Reklamationen und Unmut bei Kunden und Partnern und öffnet Betrugsmöglichkeiten die Tür. Die App, die jetzt getestet werden soll, kann die Geheimzahl vollständig ersetzen.

Mit Hilfe des Pilotprojekts wird getestet, wie die Sicherheit des Containerfreigabeverfahrens für die gesamte Kette – vom Reeder bis hin zum Endnutzer – verbessert werden kann. Die App nutzt die Blockchain-Technologie und kann in puncto Sicherheit mit Bankanwendungen verglichen werden, die über eine äußerst hohe Datensicherung verfügen.

Während des Pilotprojekts wird eine auf der Blockchain-Technologie basierende Lösung eingesetzt, welche die Freigaberechte für Importcontainer von einer Geheimzahl in ein digitales Token umwandelt. Man kann es mit einem digitalen Staffelstab vergleichen: Es ist etwas, was man einfach von der einen an die andere Geschäftspartei weitergeben kann. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie wird vermieden, dass diese Berechtigung entwendet oder kopiert werden kann. So wird das Freigabeverfahren für alle Personen in der Kette sicherer, die an diesem Verfahren beteiligt sind.

Auf diese Art und Weise weiß das Terminal genau, dass der Container dem richtigen Fahrer mitgegeben wird. Es kann nämlich nur ein gültiges Token geben. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass nicht jedermann beliebig sehen kann, wer das Token zuvor hatte, so dass Informationen über Handelsbeziehungen auch weiterhin vertraulich bleiben. Selbst T-Mining, das Start-Up-Unternehmen aus Antwerpen, das diese Lösung entwickelt hat, kann diese Informationen nicht einsehen. Anfang dieses Jahres wurde T-Mining von PortXL für das Beschleunigerprogramm ausgewählt und arbeitet gemeinsam mit der Rotterdamer Geschäftswelt und dem Hafenbetrieb Rotterdam an der praktischen Umsetzung des Projekts.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam