HHLA und Braunschweig sind strategische Partner

Die Hamburger Hafen und Logistik AG und die Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH haben einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet. Ziel ist die Förderung der umweltfreundlichen Binnenschifffahrt im Containerhinterlandverkehr zwischen Hamburg und dem niedersächsischen Binnenhafen.


Als größter Eisenbahnhafen Europas ist vor allem der schienengebundene Hinterlandverkehr eine der Stärken des Hamburger Hafens. Auf kurzen Strecken kann dieser Wettbewerbsvorteil jedoch häufig nicht genutzt werden. So ist die Distanz zwischen Hamburg und Braunschweig mit rund 180 Kilometern zu kurz für die Bahn. Das Binnenschiff ist auf dieser Strecke eine attraktive Alter-native zum Lkw-Transport. Die Transitzeit über die Wasserstraße beträgt rund 24 Stunden.

„Hamburg und Braunschweig sind über die Elbe, den Elbe-Seiten-Kanal und den Mittellandkanal hervorragend miteinander verbunden“, sagte HHLA-Betriebsvorstand Jens Hansen. Im vergangenen Jahr seien 70.000 Standardcontainer über die Wasserstraße zwischen Hamburg und Braunschweig bewegt und annähernd 40.000 Lkw-Fahrten eingespart worden. „Um weiteres Transportvolumen auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger Binnenschiff zu verlagern, wollen wir gemeinsam mit dem Hafen Braunschweig neue Transportkonzepte für die verlandende Wirtschaft entwickeln“, so Hansen. Das entlaste die Straße und reduziere gleichzeitig die CO2-Emissionen.

„Aktuell bieten wir wöchentlich sieben Binnenschiffsabfahrten zwischen Hamburg und Braunschweig an“, berichtete Jens Hohls, Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig. „Diese Verkehre müssen zuverlässig laufen. Die strategische Partnerschaft mit der HHLA ist daher für uns von besonderer Bedeutung.“

Die strategische Kooperation ist die erste dieser Art, die die HHLA mit einem Binnenhafen eingeht. Weitere sollen folgen, kündigt Hansen an. Die HHLA führe bereits Gespräche mit weiteren Binnenhäfen im Hinterland des Hamburger Hafens.

Der Hamburger Hafen ist nicht nur Deutschlands größter Seehafen, sondern gleichzeitig der zweitgrößte deutsche Binnenhafen. Etwa 10.000 Binnenschiffe laufen jedes Jahr die Umschlaganlagen der Elbmetropole an. Seit 2012 ist das jährliche Containervolumen, das den Hamburger Hafen per Binnenschiff erreicht oder verlässt, um 50 Prozent auf über etwa 140.000 Standardcontainer gestiegen.

Für die reibungslose Abwicklung sorgt unter anderem das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC), ein Gemeinschaftsunternehmen der Hamburger Hafen und Logistik AG und der Eurogate Container Terminal Hamburg GmbH. Das HVCC hat im vergangenen Jahr eine digitale Plattform eigens für Binnenschiffe entwickelt, über die Schiffsanläufe, Rundläufe im Hafen sowie die Liegeplatzvergabe und Terminalabfertigung digital und zentral koordiniert wird.

Quelle: HHLA, Foto: Hafen Braunschweig

 




Livorno als 5G Port of the Future ausgezeichnet

Ericsson hat mit dem Projekt „5G Port of the Future“ rund um den Hafen von Livorno den Industrial Energy Efficiency Award erhalten. Verliehen wurde der angesehene Preis jetzt auf den Hannover Messe Digital Days. Der Preis wurde für die Ergebnisse in Bezug auf Nachhaltigkeit, Effizienzsteigerung und geringere Umweltauswirkungen des Logistikbetriebs innerhalb des Hafens verliehen, die durch den Einsatz von Technologien wie 5G, Internet of Things, Virtual Reality, Augmented Reality und Künstliche Intelligenz erreicht wurden.

Eine der größten Herausforderungen für Häfen ist die Frage, wie sie sich so entwickeln können, dass sie im globalen Vergleich effizienter, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger werden. Geringe Latenz, hohe Kapazität und erhöhte Flexibilität machen 5G zu einer beispiellosen Innovationsplattform, die die Betriebseffizienz steigern und sowohl die Kosten als auch die Umweltauswirkungen deutlich Reduzierung der Kosten und von Anlegehafen.

Das Projekt, das von Ericsson im Jahr 2016 zusammen mit dem Consorzio Nazionale Interuniversitario delle Telecomunicazioni (CNIT) und der Hafenbehörde des nördlichen Tyrrhenischen Meeres initiiert wurde, hat die Grundlage dafür geschaffen, dass einer der größten italienischen Häfen zu einem Testfeld für die Erprobung neuer 5G-Lösungen wurde. Das ist besonders in Bezug auf die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung bis 2030 (Sustainable Development Goals, kurz SDG) wichtig. Die laufenden 5G-Versuche sind auch Teil des europäischen Projekts Corealis – Port of the Future.

Konkret hat 5G es ermöglicht, den Informationsaustausch in Echtzeit innerhalb des Hafenterminals zu verbessern, wodurch es weniger unnötige Bewegungen beim Güterumschlag gibt. Dadurch können die Prozesse erheblich optimiert und der Kraftstoffverbrauch und das damit verbundene CO2 reduziert werden. Dank eines gemeinsam mit den Projektpartnern und der Fondazione Eni Enrico Mattei (FEEM) entwickelten Modells schätzt man, dass es auf diese Weise möglich ist, die Emissionen pro Hafenterminal jährlich um 8,2 Prozent zu reduzieren. Dies entspricht fast 148.000 Kilogramm CO2 und trägt zu den in Punkt 13 (Climate Action) definierten Zielen der SDG bei.

In wirtschaftlicher Hinsicht ergeben sich Schätzungen zufolge Einsparungen von 2,5 Millionen Euro pro Jahr durch die Optimierung der Liegezeiten der Schiffe und eine Produktivitätssteigerung von 25 Prozent durch den Einsatz ferngesteuerter 5G-Kräne. Allein diese Zahlen verdeutlichen die immensen potenziellen Vorteile, die 5G ermöglicht, wenn es in großem Maßstab in europäischen Häfen implementiert wird.

Rossella Cardone, Leiterin für Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung Europa und Lateinamerika bei Ericsson, sagt: „Das Pilotprojekt 5G Port of the Future hat gezeigt, dass 5G-Konnektivität dazu beitragen kann, traditionelle Geschäfts- und Hafenbetriebsmodelle weiterzuentwickeln und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und eine größere ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen. 5G und digitale Technologien rationalisieren die Art und Weise, wie Häfen ihre Prozesse und Warenströme verwalten zugunsten umweltfreundlicherer Verkehrsträger. Innovation und Technologie können einen echten wirtschaftlichen und nachhaltigen Mehrwert erzeugen.“

Ericsson ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen mit Firmenzentrale in Stockholm, Schweden. Kerngeschäft ist das Ausrüsten von Mobilfunknetzen. 40 Prozent des weltweiten Mobilfunkverkehrs werden über Netztechnik von Ericsson abgewickelt. Mit innovativen Lösungen und Dienstleistungen arbeitet Ericsson an der Vision einer vernetzten Zukunft, in der jeder Einzelne und jede Branche sein/ihr volles Potenzial ausschöpfen kann.

Aktuell hält Ericsson 97 kommerzielle Vereinbarungen und Verträge mit Mobilfunknetzbetreibern weltweit. Darüber hinaus ist Ericsson an einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Livenetze beteiligt. Zu den 45 durch Ericsson unterstützten 5G-Livenetzen weltweit zählen unter anderem auch Netze in Deutschland und der Schweiz. www.ericsson.com/5G

Das 1876 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 99.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 180 Ländern zusammen. 2019 erwirtschaftete Ericsson einen Nettoumsatz von 227,2 Milliarden SEK. Ericsson ist an der NASDAQ OMX in Stockholm und der NASDAQ in New York gelistet.

In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 2.700 Mitarbeiter an 12 Standorten – darunter rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Der Hauptsitz ist Düsseldorf.

Quelle: Ericsson GmbH, Foto: obs/Ericsson GmbH