RheinCargo: Peter Jacobs erhält Prokura

Köln / Neuss. Der Leiter des RheinCargo-Unternehmensbereichs „Werks- und Industriebahnen“, Peter Jacobs, hat mit Wirkung vom 1. Juli 2020 Prokura erhalten. Der 58-Jährige verantwortet seit Oktober 2019 den Unternehmensbereich des Logistikdienstleisters.

„Wir freuen uns sehr, diese Entscheidung verkünden zu können. In kürzester Zeit hat Herr Jacobs mit seinem Team für die RheinCargo das neue Geschäftsfeld aufgebaut, etabliert und ausgebaut“, erklären die RC-Geschäftsführer Wolfgang Birlin und Jan Sönke Eckel. So führt die RheinCargo unter anderem Rangierdienste und Infrastrukturbetrieb für die Kokerei Prosper des Stahl-Weltmarktführers ArcelorMittal in Bottrop durch und übernimmt den Rangier- und Verladebetrieb für die Shell-Tanklager in Ludwigshafen und Flörsheim.

Geplant ist, das Engagement im Segment Werks- und Industriebahnverkehre zu intensivieren. Weitere Anfragen für Dienstleistungen dieser Art liegen der RheinCargo vor und werden derzeit geprüft.

Quelle und Foto: RheinCargo




Güterumschlag der Saarhäfen sinkt

Im vergangenen Jahr ist der Güterumschlag der saarländischen Häfen an Saar und Mosel um rund 12 Prozent gegenüber 2018 auf insgesamt drei Millionen Tonnen gesunken. Grund für diesen Rückgang ist neben der schwachen Industriekonjunktur insbesondere die monatelange Niedrigwassersituation auf dem Rhein infolge des niederschlagsarmen Winters und heißen Sommers.

Da Schiffe auf dem Rhein entweder gar nicht oder nur mit reduzierter Ladung fahren konnten, traf es vor allem den Transport von Massengütern für die saarländische Wirtschaft. Dieser ist um mehr als ein Viertel im Vergleich zu 2018 eingebrochen. Dagegen konnte der weniger gewichtskritische Versand im gleichen Zeitraum leicht zulegen.

„Der Rückgang der transportierten Gütermenge unterstreicht einmal mehr, wie wichtig gut ausgebaute Wasserwege für den umweltfreundlichen Schiffstransport von Gütern sind. Deshalb appellieren wir an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, die Fahrrinne insbesondere am Mittel- und Niederrhein zu vertiefen. Denn nur so werden die wegen des Klimawandels aller Voraussicht nach häufiger auftretenden Niedrigwasserzeiten zu bewältigen sein. Und nur dann wird es möglich sein, zusätzlichen Verkehr von der Straße auf die Wasserstraße zu verlagern.“ So kommentierte IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier die aktuellen Zahlen zur Binnenschifffahrt im Saarland, die das Statische Amt Saarland herausgegeben hat.

Als ebenso wichtig erachtet die IHK den Ausbau der Moselschleusen. Denn die inzwischen über 60 Jahre alten und entsprechend störanfälligen Bauwerke stellen einen weiteren Engpass im Binnenschifffahrtsnetz auf dem Weg vom und ins Saarland dar. „Deshalb sehen wir auch hier den Bund in der Pflicht, den Ausbau der Moselschleusen zu beschleunigen. Der bisherige Zeitplan ist aus unserer Sicht nicht ambitioniert genug“, so Meier.

Die IHK weist darauf hin, dass für die Binnenschifffahrt die größten Kunden die saarländische Stahlindustrie, die Kraftwerke und die Bauindustrie sind. Über ein Drittel der umgeschlagenen Gütermenge entfallen auf Erze, Steine sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse. Mit 700.000 Tonnen folgen Roh- und Brennstoffe wie Kohle, rohes Erdöl und Erdgas. Umgekehrt gehen Metalle und Metallerzeugnisse im Umfang von fast 900.000 Tonnen auf dem Wasserweg in den Versand – ungefähr zwei Drittel davon ins Ausland.

Quelle: IHK Saarland, Foto: Flug-Hafen-Saarland GmbH

 




Hafen Antwerpen begrenzt den Schaden

Der Gesamtumschlag des Hafens Antwerpen sank im ersten Halbjahr um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach einem starken ersten Quartal verzeichnete der Hafen einen Rückgang aller Güterströme mit Ausnahme des Containersegments. Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise auf die globalen Produktions- und Logistikketten und des durch die Pandemie bedingten Nachfragerückgangs blieb der Hafen zu 100 Prozent betriebsbereit.

Der Containerverkehr nahm im ersten Quartal des Jahres zu, bekam aber ab April die Auswirkungen der gecancelten Abfahrten zu spüren. Im Zeitraum Januar – Juni 2020 erreichte der Containerumschlag trotzdem einen leichten Anstieg von +0,4 Prozent in TEU gegenüber dem Vorjahreszeitraum (mit April und Mai 2019 als absoluten Rekordmonaten). Die Anzahl der Schiffsanläufe ging zurück, was jedoch einerseits durch ein durchschnittlich höheres Volumen pro Schiff und andererseits durch zusätzliche Anläufe außerhalb der normalen Fahrpläne kompensiert wurde. Bemerkenswerte Zuwächse in dieser außergewöhnlichen Zeit wurden im Umschlag von pharmazeutischen Produkten, im E-Commerce und im Umschlag von gesunden Lebensmitteln erzielt. Anfang Juni empfing der Hafen auch das aktuell größte Containerschiff der Welt, die HMM Algeciras mit einer Kapazität von 23.964 TEU.

Seit Mitte 2019 wirken sich globale Handelsfragen anhaltend negativ auf die Güterströme im konventionellen Breakbulk aus. Daraus ergibt sich für den Zeitraum Januar – Juni im Vergleich zu 2019 ein Rückgang von insgesamt 29 Prozent, wobei die ein- und ausgehenden Verkehre in gleichem Maße betroffen sind. Der Umschlag von Eisen und Stahl, die wichtigste Frachtgruppe innerhalb dieses Segments, verzeichnete im Juni zwar den bisher besten Monat des Jahres 2020, im gesamten Halbjahr aber einen Rückgang von insgesamt 33,1 Prozent.

Die Automobilbranche hatte bereits 2019 mit der Einführung strengerer Vorschriften für Pkw-Emissionen in Europa zu kämpfen und dieser Trend setzte sich 2020 fort. Ab März kamen die Auswirkungen der Corona-Krise hinzu: im Neuwagenbereich weniger Exporte aus Europa und Importe aus Asien sowie Stillstand im Gebrauchtwagengeschäft aufgrund der Reisebeschränkungen. Der RoRo-Umschlag sank infolgedessen um 21,8 Prozent.

Während der Kohleumschlag im ersten Quartal noch zunahm, kam er im zweiten Quartal zum Erliegen. Dies führte zu einem Rückgang des Dry-Bulk-Umschlags im Zeitraum Januar – Juni 2020 um 13,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang ist zum einen auf das wachsende Angebot an Erneuerbarer Energie zurückzuführen, das den Bedarf an Kohle verringerte, zum anderen auf die geringere Nachfrage nach Kohle aus der Stahlindustrie und schließlich auch auf den Basiseffekt des starken zweiten Quartals im Vorjahr. Düngemittel, die den größten Anteil des Dry-Bulk-Volumens ausmachen, wuchsen im Vergleich zum Zeitraum Januar – Juni 2019 leicht um ein Prozent.

Liquid Bulk ging im ersten Halbjahr um 7,5 Prozent zurück, was auf die Kombination aus Corona-Krise und Preiskämpfen auf dem Ölmarkt zurückzuführen ist, wodurch die Nachfrage nach Ölprodukten stark reduziert wurde, Erst im Zuge der Lockerungen der Corona-Maßnahmen und der Erholung des Ölpreises stieg der Treibstoffumschlag im Mai und Juni wieder an. Auch die Chemie verzeichnete hauptsächlich aufgrund der geringeren Nachfrage vor allem aus dem Automobilsektor einen Rückgang von 8,9 Prozent.

In den vergangenen sechs Monaten liefen 6.797 Seeschiffe den Hafen Antwerpen an, was einem Rückgang von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Bruttotonnage dieser Schiffe sank um 7,9 Prozent auf 193 Millionen.

Nach Gesprächen mit der Antwerpener Hafengemeinschaft über die Folgen der Corona-Krise beschloss die Hafenbehörde, einen Zahlungsaufschub für die Seeschifffahrts- und Binnenschifffahrtsabgaben sowie für die Domänenkonzessionen zu gewähren.

Für das dritte Quartal erwartet der Hafen Antwerpen weiterhin Blanc Sailings, sieht aber gleichzeitig erste Anzeichen einer Erholung und eines Aufschwungs der europäischen Wirtschaft. Der Hafen Antwerpen unternimmt alle Anstrengungen, um den effizienten Hafenbetrieb weiterhin zu gewährleisten.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen: „Der Hafen Antwerpen ist ein Welthafen, der dem Rhythmus der europäischen und der Weltwirtschaft folgt. Die Auswirkungen der durch die Corona-Krise verursachten Unterbrechung der globalen Lieferkette waren ab dem zweiten Quartal zu spüren und werden sich in diesem Jahr auf den gesamten Güterumschlag auswirken. Der Hafen Antwerpen behauptet sich gut in der Hamburg − Le-Havre – Range, weil er in vielen Segmenten aktiv ist, nicht von einem einzigen Kontinent abhängt und aufgrund seiner Rolle als größter integrierter Chemie-Cluster Europas.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Als Hafen Antwerpen sind wir ein wichtiges Glied in der Kette zwischen Produzenten und Konsumenten und als solches ein perfekter Gradmesser für die Weltwirtschaft. Viel wird davon abhängen, wie schnell die Industrie wieder anlaufen kann und wie schnell das Vertrauen der Verbraucher zurückkehrt. Als Antwerpener Hafengemeinschaft waren wir während dieser globalen Krise zu 100 Prozent einsatzfähig, und unser Wissen und unsere Erfahrung sind als anerkanntes Markenzeichen in der ganzen Welt bestens bekannt“.

Quelle und Video: Port of Antwerp

 




Elbschifffahrtstag 2020 als Videokonferenz

Alle zwei Jahre organisiert Elbe Allianz e.V. den Elbschifffahrtstag an wechselnden Veranstaltungsorten entlang der Elbe. In diesem Jahr zwang jedoch die Coronapandemie zu einem veränderten Format. Die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen rund um die gewerbliche Binnenschifffahrt im Elbstromgebiet zu informieren, nutzten über 70 Teilnehmer, die sich aus Deutschland und Tschechien der Videokonferenz zuschalteten.


Den hohen Bindungsgrad des Gesamtkonzeptes Elbe (GKE) für das Handeln der Verwaltung unterstrich Dr. Norbert Salomon, Abteilungsleiter Wasserstraßen und Schifffahrt des BMVI, in seinem Grußwort. Neben ökologischen Fragen habe sich die Verwaltung verpflichtet „die Schifffahrt an der Elbe langfristig zu sichern“ betonte Salomon und ergänzte, dass jetzt begonnen werde, die Schwachstellen an der Elbe zu beseitigen. Als weitere Chance nannte er das in Erarbeitung befindliche Förderprogramm zur Modernisierung der Binnenschifffahrt. Hier geht es nicht nur um umweltfreundlichere Schiffe, sondern auch an dem Niedrigwasser angepassten neuen Schiffsraum.

Zur Einführung in die Thematik gab Stefan Kunze, Vorstandsvorsitzender Elbe Allianz e.V., einen kurzen Überblick über die Lage der Binnenschifffahrt im Elbstromgebiet. Er verwies darauf, dass nach den letzten beiden Dürrejahren mit extremen Niedrigwasserperioden der Start in das Jahr 2020 durchaus hoffnungsvoll stimmen konnte. Auf Grund auskömmlicher Wasserstände und Beschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr und durch die Coronakrise kamen verstärkt Güter auf die Elbe. Allerdings verhindere seit April wieder Niedrigwasser eine Verstetigung dieser Transporte. „Zusätzlich erschwert die Verschärfung rechtlicher Rahmenbedingungen die Transportdurchführung. So ist seit Ende letzten Jahres der Einsatz technischer Hilfsmittel für die Sicht nach vorn verboten, jahrzehntelange positive Erfahrungen werden damit konterkariert“, führte Kunze dazu aus.

Handlungsbedarf sehe der Elbe Allianz e.V. auch bei der Ertüchtigung weiterer Wasserstraßen, wie den Elbe-Lübeck-Kanal und die Saale, aber auch die zügige Umsetzung des Ersatzbauwerks Schleuse Lüneburg im Elbe-Seitenkanal. Dass Potenziale für die Binnenschifffahrt vorhanden sind und auch erschlossen werden können, zeigen die steigenden Mengen im Containerverkehr.

Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag von Dr. Enno Nilson, Bundesanstalt für Gewässerkunde (BAG). Auf Basis aktueller Erkenntnisse aus der Klimaforschung stellte er den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Schifffahrtsbedingungen her. „Wir befinden uns zwar aktuell in einer recht langen Niedrigwasserperiode“, konstatierte Nilson. Allerdings sei ein weiterer jäher Absturz nicht zu befürchten; nach einigen Klimamodellen sei sogar eine Trendumkehr möglich. Bis zur Mitte des Jahrhunderts seien keine nennenswerten Veränderungen zu erwarten, auch die aktuelle Situation spiegele sich in der Modellierung – allerdings am trockensten Rand der Modelle – wider. Danach sei jedoch eine Verschärfung der Niedrigwassersituation zu erwarten.

Über den Stand der Umsetzung des GKE informierte Thomas Gabriel, Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Bei der Umsetzung des Unterhaltungsziels sei die Gleichwertigkeit der Nutzungsbelange der Elbe zu sichern, betonte er. Auf die Schifffahrt bezogen sei eine Durchgängigkeit mit gleichwertigen Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Die für eine Umsetzung erforderlichen Ressourcen seien durch die Zuweisung von Haushaltsmitteln für Planungen in der Erosionsstrecke und der Reststrecke geschaffen worden. Für das Pilotprojekt Klöden sei ein Abschluss des Planfeststellungsverfahrens bis Ende 2024 realistisch, worauf der Baubeginn erfolgen könne. Für die Reststrecke werde eine Planungsgruppe Variantenvorschläge bis Ende 2020 erarbeiten, die dann dem Bund-Länder-Gremium zur Entscheidung im Januar 2021 vorgelegt werden soll. Parallel werden Planungen für Einzelmaßnahmen zwischen Saale- und Elstermündung aufgenommen, um Engpässe für die Schifffahrt zu entschärfen.

Die aktuellen Unterhaltungsmaßnahmen an der Elbe stellte Tjark Hildebrandt, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg, vor. „Die Regelunterhaltung in diesem Bereich sorgt weniger für die Schiffbarkeit der Elbe, damit mehr für den Naturschutz“, unterstrich Hildebrandt. Für die Schifffahrt werden Fehlstellen durch Baggerungen beseitigt, in der Regel aber nur mit temporärem Nutzen. Daher sollen stabile Fahrrinnenverhältnisse durch die Anpassung von Buhnen erreicht werden. Einen zusätzlichen Nutzen für die Schifffahrt könne sich aus der Digitalisierung ergeben. Ziel sei eine bessere Navigation auf der Elbe, die zum Beispiel mit der lagetreuen Darstellung von Schifffahrtszeichen auf elektronischen Karten erreicht werden kann. Virtuelle Schifffahrtszeichen können auf gleichem Weg helfen, Veränderungen der Fahrrinne schnell zu kommunizieren.

Der Themenbereich Digitalisierung stand im Vortrag von Gerald Hirt und Jan Hartwig, HVCC Hamburg Vessel Coordination Center, ebenfalls im Vordergrund. Auch die Binnenschifffahrt ist bei den Hamburger Terminals stärker in den Fokus geraten. Im April 2020 wurde ein Projekt zur Schaffung einer Binnenschiffsplattform fertig gestellt und läuft seitdem im Live-Betrieb. HVCC fungiert dabei im 24/7-Modus als Dispositionszentrale und Datenplattform, wobei die Daten aus Binnenschiffszulauf, Rotationen im Hamburger Hafen und Terminalabläufen gesammelt, interpretiert und den Beteiligten für die eigene Planung zur Verfügung gestellt werden. Synergien entstehen sowohl für Terminalbetreiber als auch Binnenschiffer. Weitere Verbesserungen könnten sich aus einer Schleusenplanung im Zulauf, aber auch einer Vernetzung mit Behörden ergeben.

Eindringlich mahnte Heiko Loroff, Sächsische Binnenhäfen Oberelbe, Verbesserungen für die Schifffahrt an. „Die aktuellen Erfahrungen der Branche sind dramatisch“, fasste Loroff die Entwicklung der letzten Jahre zusammen. Zwar sei es gelungen, die Umschlagsmengen in den Häfen zu steigern, das allerdings vor allem durch Lkw- und Bahntransporte. Schiffsumschläge seien rückläufig. Damit sinke allerdings auch die Wertigkeit von Häfen in der allgemeinen Wahrnehmung. Zusätzlich zu den Problemen bemängelte Loroff auch die Genehmigungspraxis bei Schwerlasttransporten per Binnenschiff. „Die Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland führen zur Nichtnutzbarkeit von Wellen, die von der tschechischen Wasserstraßenverwaltung durch das Ablassen von Wasser aus Talsperren erzeugt wurden. Durch die Nichtzulassung technischer Hilfsmittel wie Radar und Videoanlagen am Bug zur Reduzierung des sogenannten Sichtschattens konnte bewährte Schiffstechnik nicht eingesetzt werden, so liefen die Wellen ins Leere“, unterstrich Loroff. Die Schäden für Reeder, Häfen und Transportkunden beliefen sich auf mehrere 100.000 Euro. Hier müsse ein massives Umdenken erfolgen, damit die Schifffahrt auf der Elbe wieder eine Chance bekomme.

Der Einladung des sächsischen Ministerpräsidenten Sachsen, Michael Kretschmer, zum nächsten Elbschifffahrtstag nach Dresden schloss sich Kunze an und gab der Hoffnung Ausdruck, dass im Frühjahr 2021 dieser im gewohnten Format stattfinden kan

Weitere Informationen und Charts gibt es hier.

 

 




Extreme Einbrüche der Konjunkturaussichten

Die Konjunktur der maritimen Wirtschaft in Deutschland ist im Frühjahr 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie regelrecht abgestürzt. Dies ist das Ergebnis der  Frühjahrsumfrage der IHK Nord, dem Zusammenschluss zwölf norddeutscher Industrie- und Handelskammern. Die drei Teilbranchen Schiffbau, Hafenwirtschaft und Schifffahrt verzeichnen dabei alle enorme Einbrüche beim Geschäftsklimaindex.

Stark rückläufig ist der Geschäftsklimaindex in der Hafenwirtschaft. Er verliert über 50 Punkte und steht jetzt bei 24,4 Punkten. „In den Häfen verzeichnen wir sehr große Ladungsrückgänge“, sagte Marahrens-Hashagen. Viele Unternehmen hätten bereits Kurzarbeit angemeldet. Die norddeutschen Industrie- und Handelskammern fordern deshalb, die Anlaufkosten von Schiffen zu den deutschen Seehäfen nicht weiter zu verteuern und vor allem die Lotsabgaben zu senken. „Wir brauchen jetzt vor allem Maßnahmen, die schnell wirken und damit ein deutliches Bekenntnis zum maritimen Standort Norddeutschland“, betonte die IHK Nord-Vorsitzende.

Das Konjunkturbarometer in der Werftindustrie stürzte von 123,7 auf 38,9 Punkte ab. Janina Marahrens-Hashagen, Vorsitzende der IHK Nord, sagte: „Besonders hart trifft es den Kreuzfahrtschiffbau. Hier ist im Augenblick kaum abzusehen, wie sich die Lage weiter entwickelt.“ Neun von zehn der befragten Betriebe sehen große Probleme mit Blick auf die Auslandsnachfrage. Die schwache Nachfrage ziehe sich dabei quer durch die gesamte Wertschöpfungskette. „Um die deutschen Werften zu stützen und zu erhalten, sollte die von der Bundesregierung im Konjunkturpaket aufgeführte Ersatzbeschaffung von Schiffen zügig umgesetzt werden“, so Marahrens-Hashagen.

Das Stimmungsbarometer in der Schifffahrt ist ebenfalls extrem abgestürzt: Es verlor knapp 80 Punkte und steht nun bei 8,8 Punkten. Die Zahl der Schiffe, die ohne Beschäftigung sind und aufliegen, ist auf dem höchsten Niveau, das jemals gemessen wurde. Die Charterraten sind extrem gefallen – der Kostendruck in der Branche ist hoch.

Quelle und Grafik: Nord IHK

 

 




Neue Plätze auf dem Parkplatz Maasvlakte

Auf dem Lkw-Parkplatz Maasvlakte Plaza sind 210 neue Parkplätze hinzugekommen. Dank dieser Erweiterung zählt der Parkplatz Maasvlakte Plaza nun 567 Plätze und ist damit der größte bewachte Lkw-Parkplatz der Welt. Insgesamt beträgt die Anzahl der bewachten Parkplätze im gesamten Rotterdamer Hafen somit 945.

Die Erweiterung ist notwendig, da dieser Lkw-Parkplatz seit der Eröffnung im Mai 2017 einen sehr hohen Auslastungsgrad von über 90 % hat. Angesichts der anstehenden Entwicklungen auf der Maasvlakte wird die Auslastung voraussichtlich noch zunehmen.

Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Dieses Konzept ist der neue Standard für bewachtes Parken: sicher, sauber, mit hervorragenden Einrichtungen für Fahrer und ihre Lastwagen, in unmittelbarer Nähe der großen Terminals und Distributionszentren. Es verbessert die Erreichbarkeit des Hafens und trägt zu einer erheblichen Steigerung der Logistikeffizienz im Rotterdamer Hafen bei.“

Mit der Realisierung dieser zusätzlichen Lkw-Parkplätze nimmt die Sicherheit auf der Straße zu. Lkw-Fahrer machen sich besser ausgeruht auf den Weg und parken viel seltener gezwungenermaßen auf Seitenstreifen, Auf- und Abfahrten, in Gewerbegebieten oder Wohnvierteln. Um Fahrern die Zeit und Gelegenheit zu geben, nicht zur abendlichen Spitzenzeit zu fahren, sind auf dem Parkplatz abends die ersten zwei Stunden Parken kostenlos.

Durch die Schaffung von mehr Übernachtungsraum für Fahrer an einem sicheren Ort in der Nähe der Terminals leistet der Hafenbetrieb Rotterdam zudem einen bedeutenden Beitrag zur Zielsetzung des Konsortiums SecureNL. Diese Arbeitsgemeinschaft der Provinz Südholland, des Hafenbetriebs Rotterdam, der Gemeinde Dordrecht, Gemeinde Venlo und Loverbosch B.V. in Asten realisiert bis Ende 2022 insgesamt 765 neue bewachte Lkw-Parkplätze an vier verschiedenen Standorten in den Niederlanden: Maasvlakte Plaza, Nobis Asten in Nordbrabant, Truckstop Venlo in Limburg und einen neu anzulegenden Lkw-Parkplatz bei Dordrecht. Sämtliche Standorte im Süden der Niederlande liegen an „Top Corridors“, wesentlichen Verkehrsadern für den europäischen Frachtverkehr (Import und Export). Das Projekt wurde von der Finanzierungsfazilität „Connecting Europe“ der Europäischen Union mitfinanziert.

Der Lkw-Parkplatz Maasvlakte Plaza liegt zentral auf der Maasvlakte und hat einen direkten Anschluss an die N15. Die Entfernung zu den großen Deepsea-Containerterminals beträgt durchschnittlich 3,5 km. Distributionszentren liegen in weniger als 2 km Entfernung.

Mit einem Informationsschalter, WLAN, Duschen und Toiletten, Waschmaschinen und Trocknern, Schließfächern und einem Restaurant von Routiers mit 175 Sitzplätzen ist der Parkplatz bestens ausgestattet. Auch die Shell-Tankstelle und Lkw-Waschanlage kann genutzt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Maasvlakte Plaza Zuid

 

 




Baumstämmen aus dem Rotterdamer Hafen

Aufgrund von Totholz nimmt der Export von Containern in Europa enorm zu. Seit 2018 sind 180.000 Hektar deutscher Wald durch Dürre und den Vormarsch des Borkenkäfers verloren gegangen. Dieses Holz wird in großem Umfang zum Beispiel aus Rotterdam nach China exportiert. Bevor die Ladung auf die Reise gehen kann, muss sie zunächst in einer so genannten Begasungsstation, zum Beispiel im Waalhaven-Gebiet, behandelt werden. Anschließend wird der Container per Binnenschiff zu den Tiefseeterminals auf der Maasvlakte und danach in Richtung Asien transportiert.

Jedes Jahr verlassen Hunderttausende von Containern, die mit allerlei Arten von Holz gefüllt sind, Europa in Richtung China. In einem Großteil davon befinden sich Baumstämme, die China dann selbst zu Endprodukten verarbeitet. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise Spanplatten oder Möbel zu nennen.

Zur Abtötung von Insekten in den Containern setzte man früher ein Insektizid ein. Beim Sägen des Holzes in China jedoch kamen noch immer lebendige Insekten unter der Borke hervor. Aus diesem Grund fordert China seit einigen Jahren die Begasung oder eine Wärmebehandlung von mit Baumstämmen gefüllten Containern, bevor die Container auf die Reise nach China gehen.

Aufgrund von Trockenheit und Hitze in den letzten beiden Sommern hat sich der Borkenkäfer in den deutschen Wäldern eingenistet. Bei Trockenheit enthalten die Bäume weniger Harz. Hierdurch kann sich der Borkenkäfer einnisten und ausbreiten, wodurch hektargroße Flächen Baumbestand verloren gehen.

China ist ein sehr bedeutender Abnehmer des Totholzes. Dieses Totholz wird für allerlei Anwendungen eingesetzt, die Europa seinerseits danach wiederum importiert, wie z. B. Gitarren, Möbel und Baumarktprodukte für Heimwerker, die in den letzten Monaten, u.a. durch COVID-19, schon recht aktiv waren.

Die Begasung der Container ist für den Export dieses Holzes zwingend vorgeschrieben. Durch diese Begasung stirbt der Borkenkäfer. So kann die Verbreitung des Borkenkäfers vermieden werden. Aufgrund solcher Containertransporte ist nämlich die Gefahr groß, dass sich der Borkenkäfer in Wäldern anderer Länder einnistet.

Die Begasung, auch Quarantänebehandlung genannt, ist daher Pflicht. In den vergangenen zwei Monaten hat Kwaliteit Gasmeting Nederland (KGN), als Spezialist für Begasung und Gasmessung, mehr als 2.400 Container mit Totholz begast. KGN verzeichnet eine Zunahme der Behandlungen um 350 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.

Die Nachfrage nach Begasung in der Region Rotterdam ist enorm gestiegen, weil in den Nachbarländern nicht genügend Kapazitäten vorhanden sind. KGN verfügt über eine Kapazität von drei Gaskammern im Rotterdamer Hafen, im Waalhaven und auf der Maasvlakte.

„Der Vorteil unserer Standorte besteht darin, dass wir LKW-, Binnenschiff- sowie Bahnvolumina entgegennehmen können. Wir haben derzeit eine Kapazität von mehr als 500 Containern pro Lauf“, äußert sich Dennis de Roo.

KGN ist ein Joint Venture zwischen der EWS-Group und Van Donge & de Roo (oder kurz gesagt der D&R-Group). Die EWS-Group ist als Spezialist für Begasung, alle Formen von Schädlingskontrolle, Gasmessungen und Belüftung von Containern in Europa tätig.

Van Donge & de Roo ist ein Logistikdienstleister, der weltweit in den Bereichen See- und Luftfracht, Zoll, intermodaler Transport per Binnenschiff/Zug und Depotdienstleistungen in Antwerpen und Rotterdam tätig ist.

Dies versetzt KGN in die Lage, ein komplettes Begasungsdienstleistungspaket anzubieten, und zwar von der Begasung bis hin zur Regelung von Transport, Zollabfertigung und Zertifizierungen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




GEODIS veröffentlicht jährlichen Bericht

In diesem Bericht mit dem Titel „Sicherung der Lieferketten“ geht GEODIS auf die Höhepunkte des Jahres 2019 ein. Ein Jahr, das von einer starken und stabilen Führung, dem neuen Strategieplan, Ambition 2023 und der Entschlossenheit zur Schaffung nachhaltiger Werte geprägt ist. Ausschlaggebend für den Erfolg der Unternehmensgruppe waren eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Stakeholdern, eine erfolgreiche Reorganisation, eine starke Innovationskultur und konkrete CSR-Verpflichtungen.


Trotz der schleppenden globalen Wirtschaftslage erzielte die Unternehmensgruppe solide Finanzergebnisse, indem sie konsequent ihre Ziele im Hinblick auf ihre soziale und ökologische Verantwortung verfolgte und somit ihre Rolle als engagierter Branchenführer bestätigte. Sowohl finanzielle als auch nicht finanzielle Indikatoren sowie externe Bewertungen spiegeln diese Ergebnisse wider:

  • 87% zufriedene Kunden,
  • 91% der Mitarbeiter sind zufrieden (87% im Jahr 2017),
  • Mehr als 13.000 Neueinstellungen,
  • 223 Mio. € Cashflow aus wiederkehrenden Operationen,
  • In Gartners „Magic Quadrant“ -Report als „Leader“ anerkannt,
  • Stufe „Gold“, die höchste Punktzahl, die jemals erzielt wurde (Punktzahl 72/100 **) und von EcoVadis vergeben wurde,
  • CDP * A-Rating, das höchste jemals erreichte Rating.

Damit gehört die Unternehmensgruppe zur Kategorie der Konzerne, die bei der Kontrolle und Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen führend sind. GEODIS hat seine globale Digitalisierungsstrategie optimiert, insbesondere durch sein Programm „Odyssey“, das darauf abzielt, die Prozesse der Unterstützungsfunktionen zu verbessern und sein Produktportfolio mithilfe innovativer digitaler Lösungen zu erweitern.

Das Jahr war auch geprägt von der Einführung eines neuen Express-Lieferservices für High-Tech-Kunden von Hongkong nach Mexiko („AirDirect Mexico“). Hinzu kamen mehrere größere Vertragsverlängerungen und die Eröffnung neuer Standorte, darunter 100.000 m² für ein großes E-Commerce-Unternehmen. GEODIS ist fest davon überzeugt, dass sich ein erfolgreiches Unternehmen durch eine perfekte Logistik auszeichnet. Seine Rolle als Wachstumspartner für seine Kunden manifestiert sich auch durch seinen neuen Markenauftritt. Der neue Slogan „Keep Rising“ steht für Belastbarkeit und Erfolgsorientierung.

GEODIS ist ein weltweit führendes Transport- und Logistikunternehmen, anerkannt für sein Engagement, die logistischen Herausforderungen seiner Kunden zu meistern. GEODIS überzeugt durch seine fünf Geschäftsfelder (Supply Chain Optimization, Freight Forwarding, Contract Logistics, Distribution & Express und Road Transport), seine direkte Präsenz in 67 Ländern sowie ein weltweites Netz in mehr als 120 Ländern. Das Unternehmen belegt in Frankreich den ersten, in Europa den sechsten und weltweit den siebten Rang unter den Logistikdienstleistern. Im Jahr 2019 zählte GEODIS mehr als 41.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro.

Quelle und Foto: Geodis

 




Stadtwerke Neuss mit gutem Jahresergebnis

Die Stadtwerke Neuss haben im Geschäftsjahr 2019 nach Steuern und nach Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter einen Konzerngewinn von rund13 Millionen Euro (2018: 9,3 Mio €) erwirtschaftet. Das Ergebnis liegt deutlich über dem Planansatz und resultiert aus einem soliden, teilweise auch erfreulichen Geschäftsverlauf sowie einmaligen Sondereffekten.

Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Neuss sind im abgelaufenen Jahr auf 209,2 Mio € (2018: 195 Mio € / + 7 Prozent) gestiegen.
Die Bilanzsumme der Stadtwerke Neuss und der von ihr ebenfalls gesteuerten Gesellschaften Infrastruktur Neuss AöR, Tiefbaumanagement Neuss und Abfall- und Wertstofflogistik Neuss GmbH hat im Jahr 2019 rund 1,05 Milliarden Euro betragen.

Der klassische Energievertrieb war auch 2019 durch weiter anhaltenden Wettbewerbsdruck bei Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden geprägt. Dennoch konnte die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH ein Ergebnis über dem Planansatz erzielen. Der Stromabsatz stieg gegen den allgemeinen Branchentrend auf 362 GWh (2018: 354 GWh). Erfreulicherweise konnte hier ein deutlicher Anstieg bei Geschäftskunden erzielt werden. Auch die Entwicklung im Privatkundengeschäft verlief wesentlich besser als geplant. Zusätzliche vertriebliche Maßnahmen und weiter verstärkte Serviceaktivitäten auf analogem und digitalen Gebiet zeigten beachtliche Erfolge. Der Gasabsatz stieg auf 1.606 GWh (2018: 1.465 GWh). Dies ist sowohl auf den Zuwachs bei Tarifkunden wie auch auf den erneuten Zuwachs bei Sondervertragskunden zurückzuführen. Der Wasserabsatz ist im Ver-gleich zum Vorjahr erneut deutlich gestiegen, auch wegen des warmen Sommers. Der Fernwärmeabsatz stieg auf 19,1 GWh. (2018: 18,8 GwH) leicht an.

Im Jahr 2019 haben die Stadtwerke Neuss ihre bewährte Drei-Säulen-Strategie bestehend aus dem klassischen Energiegeschäft in den Bereichen Vertrieb und Netze, Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Eigenregie und mit Partnern, bei den Energiedienstleistungen sowie dem Contracting-Geschäft erfolgreich fortgesetzt. Die beiden eigenen Windräder bei Neuss-Hoisten befinden sich seit 2017 im Regelbetrieb und erzielen seitdem die geplanten Erträge. Die Windräder produzieren CO2-freien Strom zur Versorgung von rund 3.100 Haushalten. Über Kooperationen sind die Stadtwerke Neuss an der Erzeugung von Erneuerbaren Energie in Deutschland und Europa beteiligt. An der Thüga Erneuerbare Energien GmbH (ThEE) halten die Stadtwerke Neuss acht Prozent der Anteile. Die ThEE betreibt inzwischen Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 300 Megawatt. Das ist ein Zuwachs von 10 Prozent seit dem 31.12.2018.  In Neuss und Umgebung ha-ben die Stadtwerke seit Anfang 2019 über 50 Solaranlagen über ihr Contracting-Modell „sonnen|strom“ erfolgreich realisiert.

Die Stadtwerke Neuss bauen die Elektromobilität in Neuss weiter aus. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 waren insgesamt bereits über 100 Ladepunkte (31. Dezember 2018: 30) auf Neusser Stadtgebiet installiert. Die Ladesäulen befinden sich im öffentlichen, halböffentlichen als auch im gewerblichen und privaten Bereich. Zudem beteiligen sich die Stadtwerke Neuss seit 2018 als Konsortialführer am Forschungsprojekt „Electric City Neuss“ gemeinsam mit der Stadt Neuss und der Universität Wuppertal. Ziel ist es, konkrete Erkenntnisse für die Ausrichtung der Stromnetze der Zukunft zu gewinnen.

Die Digitalisierung bei den Stadtwerken Neuss ist auch in 2019 weiter vorangeschritten. Die Robotic Process Automation (RPA) ist in der Kundenabrechnung der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH erfolgreich zum Einsatz gekommen. Softwareroboter übernehmen dabei im Zuge der Prozessautomatisierung bislang manuelle Tätigkeiten. Die Mitarbeiter haben somit zusätzliche Kapazitäten für den Kundenservice und die Kundenbetreuung bekommen. Die Stadtwerke haben zudem bisher von einem Dienstleister erbrachte Leistungen wieder reintegriert.

Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Neuss haben im Jahr 2019 insgesamt 23,0 Millionen Fahrgäste befördert. Die Vorjahreszahlen wurden damit erfreulicherweise leicht gesteigert. Auch das wirtschaftliche Ergebnis hat sich im Rahmen weiterer Optimierungen erfreulich entwickelt. Die Stadtwerke Neuss bieten seit dem Frühjahr 2019 eine neue Version der „neuss mobil“-App für Nahverkehrskunden an. Über die kostenlose App ist ein mobiler Ticketkauf möglich. Federführung für den Verkehrs-verbund Rhein-Ruhr haben die Stadtwerke Neuss inzwischen in einem breit angelegten Feldtest den Luftlinienkilometer basierten elektronischen Tarif „nextTicket 2.0“ gestartet. In Kürze werden die Stadtwerke zudem ein digitales Car-Sharing-Angebot an einer Mobilstation in der Neusser Innenstadt starten. Die Stadtwerke Neuss entwickeln somit vom Busbetreiber zum umfassenden Mobilitätsdienstleister.

Die Freizeiteinrichtungen der Stadtwerke Neuss konnten mit 759.000 Gästen in den Schwimmbädern, der Eissporthalle und dem WELLNEUSS in 2019 eine nahezu konstante Besucherzahl erreichen. Das ist beachtlich, da die Eröffnung der Freibadsaison im Südbad nach dem Neubau des Außenbereichs wie geplant aber später als normal erfolgen konnte. Der neue Außenbereich mit einem großen, attraktiven Kinderbereich, dem erneuerten 50-Meter-Becken und dem neuen Dusch- und Umkleide-haus wurde von den Badegästen sehr gut angenommen. Neben der Investition in die Sanierung des Südbad-Außenbereichs wurde im Sommer 2019 die erste Phase der Sanierung des Stadtbads erfolgreich durchgeführt. Die zweite Phase steht in diesem Sommer an. Sehr erfreulich entwickelte sich auch die Saunalandschaft WELLNEUSS. Nach der Erweiterung und Modernisierung im 2018 konnte im vergangenen Jahr die Besucherzahl wieder gesteigert werden. Die Umsätze lagen 7 Prozent höher als im Jahr zuvor.

Die Stadtwerke-Contracting-Tochter gc Wärmedienste GmbH hat im zurückliegenden Jahr den Umsatz erneut gesteigert. Inzwischen hat „german contract“ bundesweit über 2.900 Objekte mit modernen Wärmeanlagen ausgestattet.

Die Gesamtinvestitionen der Stadtwerke Neuss erreichten im Jahr 2019 ohne Finanzanlagen rund 31 Millionen Euro einen neuen Rekordwert. Schwerpunkte waren Investitionen in Gas- und vor allem Stromnetzanlagen, E-Mobilität, das Contracting und die Sport- und Freizeiteinrichtungen. Im ersten Quartal 2020 konnte von Mitarbeitern der Infrastruktur Neuss, des Tiefbaumanagements Neuss und von den Stadtwerken das neue Verwaltungsgebäude auf der Moselstraße bezogen werden. Die Zusammenarbeit in diesem Gebäude mit modernen Arbeits-plätzen soll die weitere Vernetzung im „Konzern Stadt-werke“ unterstützen. Infrastruktur Neuss und Stadtwerke Neuss werden auch künftig in die Sanierung und den Ausbau der städtischen Infrastruktur investieren. Dies bietet gerade für Bauleiter interessante Berufsperspektiven.

Im Durchschnitt beschäftigten die Stadtwerke Neuss im vergangenen Jahr erneut über 500 Mitarbeiter. In allen Konzernbereichen sind die Stadtwerke teils massiven Wettbewerbsveränderungen ausgesetzt. Diese wurden und werden von den gewählten Arbeitnehmervertretern und den Mitarbeitern mit einem hohen Maß an Flexibilität mitgetragen.

Die Stadtwerke Neuss leisten über den erzielten Jahresüberschuss hinaus einen wesentlichen Anteil zur Daseinsvorsorge in Neuss. Rechnet man die Übernahme der Verluste aus den defizitären Bereichen Bäder und Eissporthalle, den ÖPNV, die Konzessionsabgaben und Steuern hinzu, so ergibt sich durch die Tätigkeiten der Stadtwerke Neuss alleine im Jahr 2019 eine Rekord-Wertschöpfung für die Stadt von fast 34 Millionen Euro.
Trotz der Corona-bedingten starken Belastungen im Bäder- und Mobilitätsbereich wird der Stadtwerke-Konzern aufgrund der soliden Bilanzstruktur das Jahr 2020 verkraften können. Die Liquidität ist auch nach den zu erwartenden massiven Auswirkungen der Corona-Krise gesichert.

Quelle und Foto: Stadtwerke Neuss




Liebherr: Remote-Service-App

Liebherr erweitert mit der Entwicklung eines Remote-Service-Tools sein Angebot an digitalen Produkten für Raupenkrane, Seilbagger, Spezialteifbaumaschinen und Maritime Krane. Visuelle Information verbessert die Unterstützung, beschleunigt und vereinfacht die Problembehandlung. Im Rahmen einer erweiterten Testphase erhalten alle Kunden bis Ende 2020 kostenlosen Zugang zur neuen App.

Liebherr hat ein Remote-Service-Tool entwickelt, das durch visuelle Information die Unterstützung verbessert und die Problembehandlung beschleunigt und vereinfacht. Audio- und Videoanrufe, Chat-Funktion, Screen Sharing, Austausch von Bildern und Dokumenten sowie Whiteboard-Funktionen sind Besonderheiten, die in dieses Tool integriert wurden. Dadurch wird weltweit in Echtzeit eine schnelle und effiziente Kundenunterstützung durch Liebherr-Experten ermöglicht.

Während der letzten 12 Monate hat Liebherr das Tool in abgelegenen Gebieten und herausfordernden Situationen getestet, um es an die Anforderungen der Kunden anzupassen. In dieser Phase wurden nicht nur wertvolle Erfahrungen gesammelt, sondern auch viel positives Feedback empfangen.

Äußere Faktoren wie die aktuelle Pandemie haben gezeigt, wie unverzichtbar das Remote-Service-Tool sein kann. Im April dieses Jahres benötigte Adani Murmugao Port Terminal Pvt. Ltd., ein sehr wichtiger Kunde von Liebherr, sofortige Hilfe für eine seiner Liebherr-Maschinen. Ein Besuch vor Ort war jedoch nicht erlaubt. Über Remote Service instruierten die Liebherr-Techniker die Mitarbeiter von Adani, wie die defekte Pumpe auszubauen ist, inspizierten aus der Ferne den Zustand des Getriebes und begleiteten das Kundenpersonal anschließend mit Anweisungen durch den Einbau der neuen Pumpe. Manguesh Sangodkar, technischer Leiter bei Adani Murmugao Port Terminal Pvt Ltd., schrieb in Anerkennung des neuen Tools: „Die Einsatzplanung über Remote Service, die Kommunikation und die Ausführung mit Ihrem höchst professionellen und technisch versierten Team ist toll. Angesichts Ihrer einwandfreien Dienstleistungen möchten wir die Zusammenarbeit mit Ihnen gerne in den kommenden Jahren fortsetzen.“

Aufgrund der aktuellen weltweiten Pandemie hat Liebherr beschlossen, die Markteinführung des Remote Service im Rahmen einer verlängerten Testphase zu beschleunigen. Dadurch bekommen alle Liebherr-Kunden jetzt die Möglichkeit, die Remote-Service-App kostenfrei bis Ende 2020 zu nutzen. Dazu sind lediglich ein Laptop, ein Tablet oder Smartphone sowie eine Internetverbindung erforderlich.

Zusätzlich zum Remote Service bietet Liebherr eine Reihe von digitalen Lösungen, die den täglichen Betrieb und auch den Service wesentlich vereinfachen. Unter anderem gehören dazu das Fuhrpark- und Flottenmanagementsystem LiDAT, das Krandaten Analysetool LiDAT smartApp  und das Online-Portal MyLiebherr.

Quelle: Liebherr-Werk Nenzing GmbH, Foto: Liebherr